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Am liebsten hätten sie veganes Theater


Am liebsten hätten sie veganes Theater

Frank Castorf - Peter Laudenbach. Interviews 1996-2017

von: Peter Laudenbach, Frank Castorf

11,99 €

Verlag: Theater der Zeit
Format: EPUB
Veröffentl.: 23.01.2018
ISBN/EAN: 9783957491473
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 142

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

12 Interviews aus 21 Jahren

Frank Castorf spricht erstmals ausführlicher über seinen Nachfolger Chris Dercon

Nehmen Sie das Wirken ihres Nachfolgers wahr?
Frank Castorf: Das sind des Kaisers neue Kleider. Jeder weiß, dass der Typ nackt ist. (...) Ich war mit meinem Anwalt Gregor Gysi bei Müller und Renner, und sie taten, als hätten sie gerade einen neuen Picasso entdeckt.

Mit seinem Theater gegen den Konsens hat Frank Castorf die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz über 25 Jahre zu einem der radikalsten Künstlertheater Europas mit weltweiter Ausstrahlung gemacht. 2017 wurde dieses ästhetisch-politische Experiment durch eine Entscheidung der Berliner Kulturpolitik und die Übergabe des Hauses an einen Kurator vorläufig beendet.

In 12 Interviews aus 21 Jahren kann man Frank Castorf beim Denken zusehen. Der wichtigste Regisseur des deutschen Gegenwartstheaters spricht über seine Arbeit, über seinen Blick auf Dostojewski, Heiner Müller, Malaparte, Jelinek, Tschechow, Brecht, Artaud, Goethe, Tarantino und Jakob Michael Reinhold Lenz, über das gentrifizierte Berlin und die Illusionen der politischen Korrektheit: "Das Mittelschichtsbewusstsein vom Prenzlauer Berg mit dem Gefühl, uns kann nichts passieren, ist vielleicht nur ein Zwischenstadium."
Berlin liegt am Meer | 2017
"Les Misérables" am Berliner Ensemble, das Ende der Volksbühne, Fernsehserien, Peter Stein, Fehler, Jürgen Holtz, das Performative

Man geht ab und zu gerne fremd | 1996
Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti", Einar Schleef, Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Provinz

Der Krieg jeder gegen jeden | 1999
Dostojewskis "Dämonen", der jugoslawische Krieg, Menschenrechte, Joschka Fischer, die russische Westgrenze

Psychoanalytischer Pop | 2004
H. C. Andersens "Schneekönigin", Claus Peymann, de Sade, heruntergezogene Mundwinkel, Gerhard Stadelmaier

Man bekommt eine Idee davon, was das mal für ein Land war, Deutschland | 2009
"Ozean" von Friedrich von Gagern, Volksbühnen-Krise, Volker Spengler, Revolutionskitsch, Sklaverei, Edith Clever, Ensemble

Selbstverstümmelung als Überlebenstechnik | 2010
"Die Soldaten" von Jakob Michael Reinhold Lenz, Goethe, Karriere, Büchner, Schizophrenie

Überflüssige Menschen | 2010
"Drei Schwestern" und "Die Bauern" von Anton Tschechow, Armut, Morphium, Komik, Artaud, Chefdramaturgen

Natürlich lese ich Dostojewski als einen Porno | 2012
"Die Wirtin" von Dostojewski, Herbert Fritsch, 20 Jahre, Epilepsie, Vegard Vinge, Bachtin, die nackte Frau unter der Burka

Hauptsache, man darf nicht "Neger" sagen, dann ist die Welt in Berlin-Mitte in Ordnung | 2013
"La Cousine Bette" von Balzac, politische Korrektheit, Besetzungscouch, Bayreuth, Blackfacing, Peter Zadek

Am liebsten hätten sie veganes Theater | 2014
Das neue Berlin, Klaus Wowereit, Einschusslöcher, Touristen, Tim Renner, Epigonen, Iggy Pop, Zukunft der Volksbühne

Technik des Staatsstreichs | 2014
"Kaputt" von Curzio Malaparte, Hitler, Anklam, Jürgen Gosch, Weltkrieg

Man braucht Konflikte, um sich zu verständigen | 2017
"Der Spieler" von Dostojewski, "Der Auftrag" von Heiner Müller, Athen, Demokratie, arm und reich

Ich überlege, ob ich ein Tattoo-Studio aufmachen soll | 2015. Interview mit Bert Neumann
Kulturpolitik, Künstlertheater, Programmhefte, Gentrifizierung, Kuratoren

Danke für das Gespräch. Nachwort | Dezember 2017

Nachweise

Inszenierungsverzeichnis
Peter Laudenbach ist Journalist und Theaterkritiker. Er schreibt über Theater, Kultur und Wirtschaft und darüber, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Seit 2003 fester Autor beim Wirtschaftsmagazin "brand eins", seit 2006 Berliner Theaterkritiker der "Süddeutschen Zeitung". Zuletzt erschienen: "Das Theater ist ein Tank, der von innen gereinigt werden muss. 5 Gespräche mit Jonathan Meese" (2007) und "Die elfte Plage. Wie Berlin-Touristen die Stadt zum Erlebnispark machen" (2013).

Frank Castorf studierte Theaterwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und hatte sein erstes Engagement als Dramaturg am Theater Senftenberg. 1985 wechselte er als Oberspielleiter an das Theater Anklam. 1990 bis 1992 war er Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin. Als Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, 1992 bis 2017, machte er sein Theater zum zentralen Ort sozialer Utopie. Seine Inszenierungen wurden 13 Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen (zuletzt "Baal" 2015). Außerhalb Berlins inszenierte Castorf u. a. in Bayreuth, München, Köln, Hamburg, Wien, Zürich, Basel, Stockholm, Kopenhagen, Paris, Moskau und São Paulo.

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