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Das Soziale gestalten


Das Soziale gestalten

Über Mögliches und Unmögliches der Sozialpädagogik

von: Tarek Badawia, Helga Luckas, Heinz Müller

22,99 €

Verlag: VS Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 17.10.2007
ISBN/EAN: 9783531900261
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 349

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Vorwort „Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen; Ein Werdender wird immer dankbar sein. “ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I) Die Idee für den vorliegenden Band entstand als wir uns aus Anerkennung für und Verbundenheit mit Franz Hamburger gefragt haben, wie lässt sich ein Mensch mit gewissem Weltbürgertum, der humorvolle Pfälzer, der politisch gestalterisch tätige Europäer, der Freund und Kumpel, der Projektmanager und Ideengeber, der Soziologe mit kritischem Scharfsinn für Soziales und der Pä- goge mit feinem Einfühlungsvermögen für Individuelles, der engagierte Univ- sitätsprofessor mit Wissen und Weisheit und nicht zuletzt der Doktorvater mit Sinn für Nachwuchsförderung liebevoll zu seinem 60. Geburtstag ehren. Franz Hamburger macht es den Widmenden offensichtlich nicht einfach. Denn jede Festlegung widerstrebt seinem Charakter als Werdender, der sich- lich mit sechzig nie fertig, sondern für Streitstoff und konstruktive Kritik immer dankbar ist. Daher diese Festschrift, oder genauer gesagt Streitschrift mit Beit- gen von Kolleginnen und Kollegen, die sich in einem für uns als Herausgeber eindrucksvollen Enthusiasmus mit vielfältigen Thesen, Schriften und Ideen aus lediglich drei Interessen- bzw. Erkenntnisgebieten Franz Hamburgers (Theorie der Sozialpädagogik/Soziale Arbeit, Jugendhilfe und Migrationsforschung) a- einander gesetzt haben. Die Autorinnen und Autoren, bei denen wir uns an dieser Stelle für die hervorragende Zusammenarbeit und tatkräftige Unterstützung bei der Entstehung dieses Bandes herzlich bedanken möchten, diskutieren die Frage nach der Gestaltung des Sozialen, die nach unserem Dafürhalten bei aller Vielfalt der Interessen und Aktivitäten von Franz Hamburger ein zentrales Erkenntnis- teresse bildet.
Der disziplinäre Blick auf die Gestaltung des Sozialen.- Schiller und die Sozialpädagogik.- Die vermessene Bildung.- Kleine Skizze einer revidierten Theorie der Sozialpädagogik.- Der Nutzer Sozialer Dienstleistungen als Produzent des „Sozialen“.- Managerielle Wirkungsorientierung und der demokratische Nutzwert professioneller Sozialer Arbeit.- Normen, Grenzen, Strafen — eine Skizze.- Sozialpädagogik als Gestaltung des Sozialen.- Soziale Arbeit und die Ambivalenz sozialer Ordnungen.- Wie innovativ ist die Soziale Arbeit in Europa? Möglichkeiten und Grenzen.- Die Stadt in der Sozialen Arbeit — eine andere Begründung der Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe.- Rekonstruktive Sozialpädagogik und sozialpädagogisches Handeln.- Was ist eigentlich mit der Jugend? Zu „gefühlten“ und gemessenen Lagen der Jugend.- Wie kommen Innovationen in die Jugendhilfe? Praxisorientierte Jugendhilfeforschung und Praxisentwicklung als Bildungsprozess.- Mögliches und Unmögliches in der Gestaltung der Differenz.- Die Migrationsfamilie: Hort der Tradition oder Raum der Entwicklung interkultureller biografischer Reflexivität?.- Nochmals über die Unmöglichkeit, Politik durch Pädagogik zu ersetzen.- Die leise Vernunftstimme der Intrakulturalität — kritische Anmerkungen zur „Reflexiven Interkulturalität“.- Fremdheit als konstitutives Moment der Migrationsforschung.- Das Besondere ist das Allgemeine. Überlegungen zur Befremdung des „Interkulturellen“.- Vom Nutzen und Nachteil des „Kultur“-Begriffs in interkulturellen Arbeitsansätzen.
Dr. Tarek Badawia und Dr. Helga Luckas sind wissenschaftliche MitarbeiterInnen am Pädagogischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.<br>
Dipl.-Päd. Heinz Müller ist Geschäftsführer beim Institut für Sozialpädagogische Forschung (ism) in Mainz.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Sozialpädagogik vor neuen und ambivalenten Herausforderungen. Auch wenn die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Wandel und wohlfahrtsstaatlichen Abbau- und Umbauprogrammen die Sozialpädagogik seit je her in unterschiedlichen Konjunkturen beschäftigt und zu professioneller und theoretischer Positionierung gezwungen hat, so zeigt sich heute eine neue und veränderte Ausgangssituation. Welche Konsequenzen sich daraus für die Soziale Arbeit/ Sozialpädagogik ergeben, ist bislang noch völlig offen. Die AutorInnen gehen der Frage nach, wie eine Standortbestimmung vorgenommen werden kann, um Mögliches und Unmögliches der Sozialpädagogik in der Gestaltung des Sozialen konkreter zu fassen. Die Beiträge richten dabei den Blick auf die Disziplin wie auf ausgewählte Handlungsfelder und professionelle Gestaltungsperspektiven.<br>
Was gestaltet das Soziale?
Die Konzeption des Sammelbandes sieht eine Auseinandersetzung mit einer der programmatischen Formeln der Sozialpädagogik vor: nämlich der Idee, die Sozialpädagogik habe grundsätzlich und prinzipiell einen Beitrag zur Gestaltung - und auch Bewahrung - des Sozialen zu leisten. Inwieweit dieser Anspruch angesichts des prekären Standorts der Sozialen Arbeit in Theorie und Profession vor dem Hintergrund des aktuellen sozioökonomischen Strukturwandels haltbar ist, wird von führenden SozialpädagogInnen aus verschiedenen Perspektiven diskutiert.