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Mia M. Limoneta

Limoncello für Einsteiger - per principianti

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Impressum

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© 2017 Mia M. Limoneta

Autor: Mia M. Limoneta

Lektorat, Korrektorat: Sabrina Berger

Umschlaggestaltung, Illustration: Richard Berger

Verlag: myMorawa von Morawa Lesezirkel GmbH

ISBN 978-3-99070-272-7 (Paperback)

ISBN 978-3-99070-273-4 (Hardcover)

ISBN 978-3-99070-274-1 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

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Gestern war ich noch verheiratet, heute bin ich schon geschieden.

Gregor und ich verlassen soeben den Gerichtssaal, noch einmal schauen wir uns in die Augen, nicken kurz, ein kleines Küsschen auf die Wange und das wars?! … Gregor geht zu seinem Auto und fährt einfach davon, nicht einmal zurückgeschaut hat er. Ich stehe nur da, fast steif und durchgefroren, das Ganze der letzten Tage, und vor allem heute, war doch zu viel.

So, nur noch ins Auto und heim, aber wo ist das? Gregor und ich, wir haben uns schon vor einiger Zeit getrennt und eben auch räumlich. Ich habe mir vor Kurzem eine nette niedliche Wohnung mit kleinem Balkon gemietet – mitten im Grünen, in der Nähe eines Sees. Hier ist es einfach wunderbar ruhig, genau richtig zum Abschalten.

Es ist fünf Uhr und noch hell, aber ich dunkle trotzdem alles ab, ich will es einfach finster haben und so hocke ich mich auf den Boden und heule, heule und heule ... ich lasse mir nun mein ganzes Leben mit Gregor im Kopf abgehen, aber bald komme ich zu dem Entschluss, dass es besser so ist, denn jahrelang hat Gregor mich mit anderen Frauen betrogen.

Er sieht ja doch gut aus für seine fast fünfzig Jahre. Groß, schlank, dunkelhaarig, eigentlich ein Traummann, ... der aber auch anderen gut gefällt, ... halt ... andere Frauen gefallen ihm, kommt nicht los … der Arme ... Oder das Schwein ... Nein Helene!!!

Helene lass gut sein, sage ich zu mir … aus! Nein! Pause! So, jetzt ist Schluss!!!

Ich rufe jetzt Sonja, meine beste Freundin, an … »Hi Sonja, jetzt ist es endlich vorbei, hast du heute eigentlich jetzt Zeit für mich? Wollen wir zu Gianni gehen? Ich brauche dringend Tapetenwechsel.«

»Okay, bis später.« Bei Gianni, unserem Lieblingsitaliener, gibts erst mal ein riesen Hallo von all meinen Bekannten.

Wir suchen uns ein lauschiges Plätzchen neben dem Kamin. Gianni kommt selber zu unserem Tisch rüber und sagt »Ciao bella, was möchtet ihr trinken?« »Einen Lambrusco bitte, aber gleich eine Flasche, wir haben was zu feiern«. »Sì sì, kommt sofort!« Etwas später bringt uns ein Kellner eine Kerze, Wein und zwei Gläser und dazu noch Nüsse. »So, meine Liebe, jetzt stoßen wir beide einmal an ... Auf die Liebe, auf das Leben, auf eine neue Zukunft und das alte lassen wir hinter uns, prost.« »SALUTE« Aber warum trinken wir überhaupt einen Lambrusco? Weil ich mit diesem Fusel von Gregor Abschied nehmen will, deshalb bestellen wir uns noch einen. »PROST« … So, es ist schon spät ...

»Vielleicht sollen wir jetzt heimgehen«, sage ich zu Sonja und wir beginnen laut zu lachen. War die zweite Flasche doch zu viel? Ich denke fast. Aber wir nehmen uns mal ein bisschen zusammen und verlassen dann wortlos das Lokal. Auf der Straße dann das Gemisch warm, kalt und zu viel Alkohol und wir müssen beide wieder lachen, einfach so … oder total zu. Wir gehen noch ein Stückchen gemeinsam, dann verabschieden wir uns und umarmen uns noch lange. Sonja ist einfach die beste Freundin, die ich je hatte. Am nächsten Morgen. Mann, hab ich Kopfweh. Doch ein Fusel … Ich will gerade aus dem Bett steigen, da klingelt es an der Tür. Auf dem Weg dorthin trete ich auf eine Wäscheklammer. »Aua«, die wird mir sicher gestern hinuntergefallen sein. Nun klingelts noch einmal, es ist zum Verrücktwerden und das alles so früh am Morgen. »Jaaha ... komm schon!« Mach nun die Tür auf, wer steht da? Sophia, meine Mutter.

»Hallo, wie siehst du denn aus?« »Morgen Mama, Küsschen.« »Was ist passiert?«, fragt sie. »Ich war gestern Abend mit Sonja bei Gianni ...«

»Na ja, möchtest du mir keinen Kaffee anbieten?« »Aber sicher Mama, möchtest du denn einen?«

»Ja, warum ich eigentlich hier bin. Ich habe heute mit Jakob telefoniert«, meint Mama »und der hat mir erzählt, dass Tante Isabella seit gestern im Krankenhaus in Brindisi liegt, sie hat sich den linken Oberschenkel gebrochen und wurde operiert.« »Ja, aber wie ist das passiert?«, frage ich. »Du kennst ja deine Tante, sie wollte wieder alles schnell machen … Jakob und Isi wollten gerade die Mandelbäume stützen, bevor sie zu blühen beginnen, da hatten sie schon einen Stress, weil Ende Februar – Anfang März beginnt in Apulien der Frühling und alles blüht in den tollsten Farben.«

»So, Mama alles schön und gut, aber wie ist es jetzt passiert?« »Ach ja, Isabella ist halt ausgerutscht und von der Leiter gefallen. Dazu kommt noch, die Arme hat einen Liegegips für erst mal 6 Wochen! Außerdem braucht sie Hilfe für das caffè. Was meinst du dazu, Lena?« »Was ich dazu meine? Mama … Tante Isi tut mir schrecklich leid!!«

»Das ist alles, was dir dazu einfällt, Helene?« »Was willst du eigentlich von mir Mama?« »Lena Lena.«

»Mama«, plötzlich halte ich inne, schau Sophia an und sage »so, meinst du also, ... Du meinst, ich soll mich um Isi und das caffè kümmern? Aber sie ist doch deine Schwester, oder nicht? Mama, nimm dir doch ein paar Tage und genieße sie dort!« »Ich kann nicht«, meint Mama kurz angebunden »und mit der Isi kann ich überhaupt nicht, das weißt du doch, Lena und erst Jakob, der ist doch ein Bauer, der nur seine Mandelbäume und die stinkenden Schafe im Kopf hat.« »Ja, Mama, aber Jakob könnte doch auch noch im caffè helfen … oder?« »Nein«, meint Sophia, »der kann eben mit Menschen gar nicht, dazu reicht sein geistiger Zustand nicht.«

»Mama, du redest hier alles nur schlecht, also du willst nicht, Jakob kann nicht, dann bleibe ja nur ich! … Nur – wie stellst du dir das vor? Ich soll also alles liegen und stehn lassen und nach Apulien fahren? Aber, wie du weißt, habe ich auch noch einen Job und eine Tochter, die mich braucht ... Ich werde einmal nachdenken, ich brauche etwas Zeit und melde mich dann, ist das okay, Mama?« »Lena, ich mein doch nur – Denk einmal an die schönen Ferien, die du dort so oft hattest!« »Ja, Mama lass gut sein …«

Meine Mutter schlürft ihren Kaffee aus, schaut mich fragend an, erhebt sich und geht geradewegs zur Türe. »Gut, Lena. Das wars auch schon, meldest du dich dann?« … »Mach ich, Mama. Machs gut.«

So, meine Mutter, direkt und überhaupt nicht einfühlsam …

Lena, wie gehts dir mit der Scheidung? Aber was, Lena, sage ich zu mir.

Das war doch nie anders – Mama halt.

Ist halt so!

Heute, Dienstag, der 20. Februar in Wien, grau in grau, Nieselregen und ungemütlich kalt.

Apulien zur selben Zeit, blauer Himmel, 12 Grad und alles beginnt zu blühen. Ist doch verlockend, oder?, sage ich zu mir. Ich sitze gerade im Jogginganzug und Flausche-Socken in meinem warm beheizten Wohnzimmer und habe soeben im Internet gegoogelt. Nun werde ich mir mal einen Chai machen und nachdenken, ob ich vielleicht doch zu Isibisi fahren soll?

Isabella, die Schwester meiner Mutter, ist vor zirka 50 Jahren nach Apulien ausgewandert und hat dort später Jakob kennengelernt. Die beiden sind nicht verheiratet, aber schon einige Zeit zusammen.

Meine Tante Isabella hat ein kleines Kaffeehaus in Ostuni, die auch die weiße Stadt genannt wird. Jakob hat dort einige Mandelbäume, ja fast Plantagen und noch eine kleine Schafzucht in den Bergen.

Ob sich dort viel verändert hat, seitdem ich das letzte Mal dort war? Dort hab ich viele schöne Ferien verbracht und damals habe ich auch mit Mario, Isis Nachbarsjunge, gespielt, alles Mögliche und vieles mehr.

Das war eigentlich ein sehr süßer Junge, was wohl aus ihm geworden ist? Genug in Gedanken geschwelgt, vielleicht sollte ich mir einen Flug buchen! Na, ich werde eine Runde vors Haus gehen und so packe ich mich ganz warm ein, eigentlich total ätzend, wo ich es doch schön warm haben könnte.

Ich rufe jetzt gleich an und werde Nägel mit Köpfen machen.

Ich buche ... was, ich buche mir einen Flug? Nein, eigentlich müsste ich einmal Jakob anrufen und ihn informieren, dass ich komme. Na, dann tippe ich die Nummer aus dem roten Adressbuch ein, es klingelt auch schon, doch es tut sich nichts, ich lege auf. Aber in zehn Minuten werde ich es nochmal probieren. Wieder nix, typisch Jakob, wo der sich wieder rumtreibt ... Dann eben nicht, ... aber jetzt muss ich Viola, meine kleine, große Tochter, eigentlich meinen Sonnenschein, im zarten Alter von 24 Jahren anrufen.

»Hallo, meine Süße!« Nun erzähle ich ihr von meinem Vorhaben und bitte sie, mir die Blumen zu gießen und ab und an mal in der Wohnung nach dem Rechten zu sehen ... »Ich melde mich dann aus Apulien, ... Bussi, hab dich lieb.«

Flug buchen, Jakob, Sonja, Mama ... Alles schön nach der Reihe, … Wäsche, Reisepass, beauty case, Laptop, Lieblingsbuch, Schuhe, Reiseapotheke, ...

Noch was? Friseur gehen, … Kollaps? ... und alles möglichst schnell.

Ich habe keine Koffer da, sch...!

Nun rufe ich alle an, um mir einen Koffer zu borgen, aber niemand besitzt eben so einen, leider.

Also mache ich mich auf ins Einkaufscenter und gehe halt einkaufen, eigentlich gar nicht so meins!

Es sind heute aber sehr viele Menschen hier, ich mag nicht mehr schauen, außerdem bin ich mit meinen Gedanken schon ganz weit weg!! So, jetzt ist Schluss.

Planänderung, werde mein Gepäck in mehrere Gepäckstücke aufteilen … So geht das schon!

Ab nach Hause, Mann, noch ein Stau auf der Autobahn, was ist da passiert? Ein Unfall? ... ich mag nicht mehr. Ich muss schnell weg …, so ist das eben! Ist es Flucht oder Hilfsbereitschaft, oder beides, na jetzt führe ich schon Selbstgespräche, … na also – geht ja, der Stau löst sich schon auf, ... ist ja spitze!!!

Zu Hause angekommen mache ich mir eine italienische Musik an, so eine Art Einstimmung auf Apulien.

Eigentlich habe ich gar keine Zeit mehr, meine Italienisch-Kenntnisse aufzufrischen, aber es wird schon irgendwie gehen, da sie dort auch kaum Englisch oder gar Deutsch sprechen. Eigentlich ein eigenes Völkchen, sehr urig und alt eingesessen, eben anders, aber vielleicht gerade deshalb so interessant.

Also, der Flug ist gebucht. Freitag, der 23. Februar. um 12.30 Uhr. Mann, da gehts los, ich bin total aufgeregt und muss noch allerhand erledigen ... aber das schaff ich schon … super, bin schon sehr gespannt, kann es kaum erwarten ...

Wie werde ich heute schlafen, was wird sich in meinem Leben ändern? Mir geht einiges durch den Kopf!

Aber halt, mir fällt gerade noch was ein ... Badesachen, stimmt – Badesachen hab ich mir noch gar nicht herausgerichtet! Nun öffne ich zum x-ten Mal den Kleiderschrank und krame drinnen rum, verflixt, habe soeben einen Mini-Bikiniteil entdeckt, aber meine Figur, ich trage Größe 40, mit großem Busen, lieber kein Bikini! Und vielleicht bin ich auch schon etwas zu alt für so ein Teil ... Mit meinen 49 Jahren? ... Lena, du hast einen Knall. Also – es wird der dunkelblaue Einteiler werden, in dem werde ich spitze aussehen, Marke Oma halt. Nein, nein ganz so ist das nicht, ich habe noch ein supergroßes buntes Tuch mit all meinen Lieblingsfarben gefunden. Zu diesen Farben zählen pink, rot, bordeaux, so wie eigentlich meine sehr langen Haare. Also nun zurück zum Tuch, falls ich wirklich einmal baden gehen werde, wickle ich mir halt das große bunte Tuch um die Hüften. Wieso eigentlich? So unmöglich sehe ich ja gar nicht aus, Mann, Lena – mach mal halblang ...

Wird man im Alter gar komisch? Welches Alter? Sophia hat immer gesagt, man ist so alt wie man sich gibt, oder war es fühlt, egal, … die Sonnencreme riecht schon etwas streng, werde mir noch am Flughafen eine neue besorgen. Ja, so ist das halt ...

Ich hoffe, ich habe jetzt alles!!

Soll ich mir noch den Reisekaugummi raussuchen? Die Frage ist nur wo, in dem ganzen Chaos. Chaos, warum das? Eigentlich bin ich doch ein ordentlicher Mensch, sauber, ja fast penibel. Aber immer ein gewisses kleines Chaos. Aber es geht schon ... So, und jetzt gehe ich schlafen, das letzte Mal in meinem eigenen Bett, vielleicht für längere Zeit! Oder? Heute werde ich Schafe zählen ...

Mist! ... Jetzt habe ich verschlafen, Mama kommt gleich, sie bringt mich dann zum Flughafen ... Schnell noch unter die Dusche, etwas Make-up, ein paar Schlückchen vom Lieblingstee, schnell noch alles durchsehen, abschalten und tschüss Wohnung ...!!! Irgendwie komisch, fast wie Abschied nehmen ist das … Es läutet, ich mach auf, Mama ist schon da. »Morgen Mama«, »Hallo Helene, bist du fertig?«… »Ja Mama, gehen wir!«

Nun, ich schiebe einen großen Koffer, eine mittelgroße Reisetasche, mein Handgepäck (Laptop, Bücher, Kabel und noch allerhand Sachen) und noch meine riesige Handtasche, in der eine Frau alles findet, was eine Frau eben so braucht. Hab ich soeben gesagt »alles findet«? Wie denn, bei diesem Chaos?!

Alles in allem irgendwie viel zu viel Gepäck! »Lena du wirst Übergepäck zahlen müssen …« meint Mama. »Glaubst du, Mama?« »Ja, ich glaub schon«, sagt Mama. »Für was brauchst du das alles, du wanderst doch nicht aus, oder?« »Lass gut sein, Mama. Das werde ich schon sehen.«

»So, fahren wir jetzt endlich? Oder was ist!« »Halt, Mama warte. Ich muss noch mal rauf in die Wohnung, ich habe meinen Fotoapparat vergessen, aber eigentlich kann ich die Fotos auch auf dem Handy machen. Okay, fahr bitte Mama, sonst fällt mir noch was ein, Mann, ich bin schon sehr aufgeregt!«

Mama redet und redet, aber ich bin in meinen Gedanken schon weit weg, ... Also, wir haben ganz schön viel Verkehr, wie immer halt, auch das Wetter passt genau, um wegzufahren, es ist grau in grau, es regnet und es ist saukalt. Na bald habe ich es ganz anders! Mildes Klima und Sonnenschein ... Einfach herrlich!

So, nun sind wir endlich da, Sophia sucht und sucht einen Parkplatz, Na, da ist ja einiges los am Flughafen, Busse halten an, Leute rennen hin und her, sehr hektisch. »Na endlich Mama, mach schnell, wir sind spät dran.« Hu, Sophia parkt endlich!!! Ich springe aus dem Auto und öffne den Kofferraum, »Mann, o nein, dein Auto ist sehr dreckig, schau mal meine weiße Jeans an!! Ich schau schon super aus, bin nicht einmal noch weg! Fängt ja schon gut an ...« »Helene, man zieht auch für eine Reise nichts Weißes an, aber du musst ja immer auffallen ...« »Mama, ist ja gut!!!«

Mama und ich gehen in das Flughafengebäude, also in die Abflughalle, dort gehe ich zum Check-In-Schalter und stelle mich geduldig in eine lange Warteschlange, um mein Gepäck abzugeben … Na endlich komme ich an die Reihe, so jetzt bin ich mal neugierig, was der junge Mann am Schalter sagt. Ich stelle meine Gepäckstücke auf das Förderband und gebe dem Mann mein Ticket, er sieht mich fragend an und meint: »Sie haben 5 Kilo Übergepäck. Das sind 25 Euro.« »Na, das gibts ja gar nicht, oder?«, sage ich. »Wollen sie was auspacken oder zahlen sie?« meint der freche Kerl, ... der hat sie doch nicht alle, das brauche ich doch alles. Ich drehe mich kurz zu Mama um, überlege kurz, »dann zahl ich halt, das ist aber schon sehr viel«, sage ich laut vor mich hin ...

Ich gebe ihm nun die 25 Euro, nehme mein Ticket und gehe mürrisch zu Mama.

Und wieder, sie kanns einfach nicht lassen und textet mich noch zu … Wir gehen noch eine Weile nebeneinander her, bis wir bei der Schleuse sind.

»So, Mama, tschüss dann und danke noch für das Fahren«, eine kurze Umarmung. Ja, nicht zu toll zeigen, dass ich ihr fehlen werde, Mama halt und dazu noch ein kühles »Tschüss«, mit der Auflage, mich ja zu melden!

Nun gehe ich mit meinem Laptop, meiner Handtasche, drehe mich noch einmal um und will noch winken, aber Sophia ist schon weg ... Werde ich auch einmal so sein? ... Gene und so ein Zeug? Ich hoffe nicht, denn was wäre gewesen, wenn sie noch da gestanden wäre? ... - ...

Mann, der Rummel am Flughafen ist phänomenal, Leute rennen einen fast um. Kinder schreien, etwas sehr laut, ja fast monoton, was ich gar nicht kenne, denn ich habs eigentlich sehr ruhig bei mir zu Hause.

Da kommt jetzt auch gleich der Duty-Free und ich könnte mir noch mein Lieblingsparfum Jil Sander Sport Woman draufsprühen, wer weiß, neben wem ich im Flieger sitzen werde. Gut, so sprühe ich da und dort mein T-Shirt schön voll, es duftet einfach himmlisch, ich könnte baden in diesem Duft. Gregor fand ihn immer zu süß, aber wieso fällt mir jetzt gerade Gregor ein, ich glaube, wenn ich endlich im Flieger bin, lasse ich alles hinter mir, genau so wird es sein. So, da bin ich jetzt, bei meinem Gate und in 20 Minuten gehts los, sie haben es gerade durchgesagt.

Mann, gleich gehts los, ich merke, ich komme ins Schwitzen, bin ich nervös oder sind es beginnende ‘Wechselbeschwerden’ …

Na gut, im Wechsel bin ich dann auch noch nicht, ich glaube, ich bin einfach nervös ...

‘Flug 23450 nach Rom’ wird aufgerufen ... Und los gehts.

Alle Menschen, die in die gleiche Maschine wollen, stehen ganz brav hintereinander und warten. Ich bin endlich dran, ich lege mein Ticket auf den Scanner und warte, bis sich das Kreuz dreht und ich durch kann. Dann gehe ich durch einen langen Gang, der ins Flugzeug führt. Was ist da für ein Gedränge, alle wollen doch hinein, denke ich mir. So ist es auch! Und schon bin ich im Flieger … »Guten Tag«, sagt eine Stewardess und bietet mir österreichische Tageszeitungen an und ich nehme mir natürlich welche, bedanke mich und gehe weiter zu meinem Sitzplatz, Reihe 18, Mitte, links. Auch das noch! Eine ältere Frau hat den Fensterplatz und der ältere Herr hat den Fluchtplatz und die Mitte gehört mir, das kann doch nicht wahr sein. Na, schön ich kann ja kaum maulen, aber es passt mir gar nicht. Wie gerne würde ich jetzt am Fenster sitzen und meine Ruhe haben, aber vielleicht kann ich ja etwas schlafen. ... Denkste, Mann, die Leute neben mir gehören scheinbar zusammen, sie reden unentwegt … schon.

Der Mann hustet dauernd und spuckt dann in sein Taschentuch, Mann, mir graust es ... Ich brauche ein kleines Kissen, Ohrenstöpsel und dann werde ich mir mein großes Tuch über den Kopf legen. Was für eine Scharade!

Jetzt kommt die Stewardess, schließt die Klappen über den Sitzen und gibt die Sicherheitsregeln bekannt. Dann sagt sie: »Später wird der Kapitän Paul Braun die Passagiere selbst begrüßen.« ... Bin schon gespannt. So, nun geht das Flugzeug in die Startposition über und los gehts … Zuerst rollt das Flugzeug etwas langsamer, dann immer schneller und nun hebt der Flieger ab. In einiger Zeit haben wir die vorgegebene Flughöhe erreicht und Kapitän Braun steht nun vorne und begrüßt alle Passagiere persönlich. Er teilt uns auch mit, dass es sein erster Flug mit dieser neuen Fluglinie ist, die hauptsächlich in den Süden fliegt. Er war vorher bei einer deutschen Fluglinie, von wo aus die Flüge meistens in den Norden gingen. Somit freut er sich, auch andere Teile der Welt kennen zu lernen. Er wünscht uns, den Passagieren, einen guten Flug. Wir alle, die im Flugzeug sitzen, applaudieren. Was für ein netter Käpt’n! Aber, was sage ich … uh, das ist ein Mann, da bleibt dir fast die Luft weg. Groß, blond, sehr muskulös und braun gebrannt, die Augenfarbe kann ich leider nicht erkennen, aber wow wow ... George Clooney in blond, und reden kann er auch noch, aber wie.

Helene, reiß dich zusammen!, sage ich zu mir. So, jetzt ist er weg! … Schade!

Die Stewardess geht mit dem Getränkewagen durch und ist nun bei uns stehengeblieben und fragt mich, was ich trinken möchte. »Ich hätte gerne einen Tomatensaft mit etwas Pfeffer, bitte.« Sie reicht mir den etwas zu vollen Becher und lässt ihn auch noch zu früh aus und schüttet mir fast den ganzen Saft über die weiße Jeans. Mann, das geht gar nicht!!! So ein Mist … »Haben sie ein sauberes nasses Tuch?«, frage ich sie, »bringe ich ihnen sofort«, sagt sie. Aber dann, denke ich, gehe ich lieber mal aufs WC und schau mal, ob ich den Fleck raus bekomme. Ich wurschtle mich den engen Gang des Flugzeuges entlang zum WC, doch steht da eine Schlange Leute an. Ich drehe mich um, auch auf der anderen Seite des Fliegers das Gleiche. Was jetzt? Der Fleck muss sofort raus ... Ich könnte heulen, pure Verzweiflung macht sich in mir breit ... Lena, Kopf hoch, eigentlich müsste ich mir auf der ganzen Hose rote Flecken machen, überlege ich … Ich lache laut auf…

Die Leute schauen mich ganz blöd an, aber mir gehts schon besser, den Fleck werde ich eh nicht raus bekommen.

Ich hätte doch auf Sophia hören sollen, ist halt passiert. Langsam, mit Fleck und schmunzelnd gehe ich zu meinem Sitzplatz und zwänge mich wieder in die Mitte, ganz brav. Etwas später kommt noch der Essenswagen durch, eigentlich bin ich schon am Verhungern! Man hat die Auswahl – entweder das Käsesandwich oder mit Schinken. Na fabelhaft. Na ja, Lena. Was hast du erwartet? Dann halt das Käsesandwich, der Schinken ist schon etwas grau, fast wie ein Billigflug, denke ich mir. So, nun esse ich halt, aber vielleicht ohne Geschmack … einfach widerlich!

Nun gibt der Kapitän noch die verbleibende Flugzeit von zirka 1 Stunde durch. Um 14:30 Uhr werden wir in Rom, am Leonardo da Vinci Flughafen zwischenlanden, mit einem 45 minütigen. Aufenthalt, dann heißt es umsteigen in die Alitalia, nach Brindisi.

Ich bin schon neugierig, ob sich das mit dem kurzen Aufenthalt auch ausgeht …

Zurück ins Flugzeug ... Diese alten Leute sind mir schon zu viel, von schlafen kann keine Rede sein, nichts als lautes Reden.

Ob ich den Kapitän beim Aussteigen noch sehen werde? Das ist ein Mann, der wäre eine Sünde wert!

Lena, du bist doch erst frisch geschieden, sage ich zu mir! Na und, aber ich lebe noch … Bald aber hallo, das wird sicher super in Apulien!!!

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Das Flugzeug befindet sich bereits im Sinkflug und ist schon bald zur Landung bereit. ’So, bitte alle anschnallen’, tönt es aus dem Lautsprecher. Und noch ein Ruck und wir landen in Rom am Leonardo da Vinci Flughafen. Der Kapitän Paul Braun bedankt sich bei den Passagieren für ihr Vertrauen und wünscht allen einen schönen Aufenthalt oder einen Weiterflug. Er hat einfach eine himmlische Stimme …

Ich drängle mich durch den Gang des Flugzeuges zum Ausstieg, vorbei am Cockpit, aber die Türe ist zu. SCHADE!

Na, so wie der aussieht, ist er entweder vergeben oder vielleicht ein Womanizer.

So, Helene abgesehen davon, hast du jetzt ganz andere Sorgen… nämlich...

Jetzt muss ich mich ranhalten, das richtige Gate zu erwischen, ich hab nur 45 Minuten Zeit, bis meine Maschine nach Brindisi geht, beziehungsweise fliegt.

So – was steht da, wo muss ich hin ... BDS steht für Brindisi, also Gate 2, da lang, Mist, wo steht nun die Flugnummer? A ja da, 6876 mit der Alitalia. Mann diese Hektik, ich muss mal, für kleine Mädchen …

So, jetzt gehts wieder besser und mein Gang wird schneller, gleich bin ich da, ... Nur noch 7 Minuten, dann soll ich schon ins Flugzeug.

Nervenkitzel, Schweißperlen, nur noch ein paar Schritte, ja ich habs gleich, ich bin da und außer Puste. Na so was, es sind keine Leute mehr da, aber wieso? Eine Frau in Uniform kommt auf mich zu und fragt mich, ob ich noch in den Flieger nach Brindisi möchte, dann soll ich ihr rasch nachgehen ...

Ich bin im Flieger und habs geschafft!!!

So, nun auf den Platz und ab gehts …

Jetzt habe ich so gut geschlafen und wir sind schon im Landeanflug. Geschafft! Alle applaudieren, das Flugzeug ist soeben gelandet.

Ich bin da, ich strecke mich, dann stehe ich schnell auf, nehme mein Gepäck, meine große Handtasche und drängle oder schiebe mich aus dem Flugzeug. Nun geht es zum Koffer holen, die Gänge des Flughafens BDS für Brindisi sind sehr überfüllt, obwohl gar nicht Hauptreisezeit, sondern Februar ist. Hoffentlich erreiche ich jetzt endlich Jakob! Wie komme ich sonst nach Ostuni, dort wohnt nämlich meine Tante Isi. Aber mal sehen, so jetzt stehe ich bei den Koffern an. Nach unendlichem Warten kommt soeben meine Reisetasche, so nun geht es los!!!

Draußen vor dem Flughafen, es riecht einfach himmlisch, mediterran, mild, ... es ist noch 17 Uhr und ich rufe Jakob noch ein letztes Mal an, wieder nichts, was mache ich jetzt?

Ich sehe dort einen großen Stein, ich nehme mein Gepäck und gehe dort hin, setze mich kurz, eigentlich bin ich ja total durstig, also werde ich mir jetzt einmal ein Wasser holen, ... Mann ist das gut mmmh ... und die Flasche ist auch schon leer.

Dort steht ein Bus, ob ich mit dem Bus fahren soll? Wieder rufe ich Jakob an. So, jetzt ist genug! Ich gehe langsam zum Bus, schaue etwas zaghaft auf das Schild am Bus, dort steht Ostuni, tatsächlich … mein Herz klopft wie wild. Na dann steige ich halt da ein und fahre eben mit dem Bus. Ich glaube fast, das wird eine längere Fahrt und richtig, im Bus hängt auch ein Fahrplan. Und was ich da jetzt sehe ... einfach unglaublich! Der ‘Gute’ bleibt ja überall stehen, na das kann dauern, fast 50 Minuten … na dann.

Mir graut es, es ist sehr heiß im Bus und auch sehr voll. Na endlich, auch der Chauffeur steigt schon ein!!! Er sagt mit tiefer Stimme »Buongiorno«, das heißt ‘guten Tag’ und fährt los. Ich werde mir jetzt meine Ohrenstöpsel ins Ohr stecken und etwas Entspannendes an Musik zu mir nehmen, aber Hallo, der Bus fährt wie Sau ... Schnell, langsam und noch ruckartiges Bremsen, das ist zu viel, mir ist jetzt richtig schlecht, au weia, wo sind meine Reisekaugummis? Ich krame in meiner großen Handtasche, Mann, wenn man was sucht, dann findet man gar nichts, da endlich, rasch einen in den Mund und zergehen lassen und nun Helene, denk einfach an was Anderes, bald bist du da. So – es geht mir schon wieder etwas besser, aber nun mal zur Gegend! Ich habe mir noch vor der Abreise einen ganz tollen Reiseführer gekauft, wo ich während der Busfahrt etwas lesen werde, aber vielleicht nur Bilder schauen werde, da mir sonst wieder schlecht wird. Oder, ich genieße einfach die Gegend, wir fahren gerade auf einer Straße neben der Hafenpromenade zur linken Seite, rechts davon die Altstadt Brindisi, die auch die Provinzhauptstadt ist, und mit ihren 89.200 Einwohnern eigentlich recht groß ist, oder? Weiter gehts, man sieht enge verwinkelte Gassen, Viele Leute und eine Pracht voller Blumen, eben das südliche Flair. Eine Weile fahren wir noch durch die Stadt bis zur Bundesstraße, von wo aus wir noch viele kleine Ortschaften anfahren werden, bis wir in Ostuni sind.

Im Bus ist ein sehr lautes Gemurmel, aber es ist mir egal, ich bin einfach happy.

Auf der Bundesstraße sehe ich eine traumhafte Vegetation, Palmen, Bergföhren und dichte Kastanienwälder säumen die Straße, dort weiter, fast auf einem Hügel, sehe ich eine Olivenplantage, herrlich, ich liebe Oliven und mir knurrt schon der Magen, jetzt kanns nicht mehr so weit sein …

Der Bus hat gerade bei der letzten Station vor Ostuni, nämlich in Carovigno Halt gemacht. Schöne klingende Namen haben diese Ortschaften, oder? Jetzt ist es nicht mehr weit und endlich sehe ich die Ortstafel von Ostuni, ich bin gespannt, wo der Bus stehen bleiben wird. Ostuni ist nicht gerade klein. Der Ort liegt auf drei Hügeln. Auf dem zweiten Hügel wohnt meine Tante Isabella, mit grandioser Aussicht, ich freue mich schon. Alle Häuser der Stadt sind weiß gekalkt und sie wird deswegen auch ’die weiße Stadt’ genannt.

Viele Fenster und Türrahmen sind blitzblau oder grün gestrichen. Fast an jeder Ecke stehen entweder Blumentöpfe, Kakteen oder rosa blühende Bougainvilleas. Dieser erste Eindruck verspricht schon einiges. Nun bin ich endlich da!!! ... Hier ist nun das Ortsschild von Ostuni, jetzt fährt der Bus noch einige kleinere Stationen an, von wo aus es zu den kleinen Gässchen geht, so jetzt bin ich hier, das ist jetzt meine Station, der Bus bleibt auch schon stehen. So, nun steige ich endlich aus … der Chauffeur hilft mir bei meiner Reisetasche und CIAO. Jetzt stehe ich da und schaue mich mal um, wow, noch schöner als in meinem Reiseführer! Etwas fremd zwar noch immer, aber mal sehen.

Nun erblicke ich auf der anderen Straßenseite eine Gelateria, dort muss ich hin, ich überquere nun die Straße… es ist einiges los, es sitzen viele Leute in caffès und genießen das dolce vita. Hier steh ich nun, vor der Gelateria und meine Augen gehen fast über, so viele Eissorten habe ich lange nicht mehr gesehen. Der Verkäufer fragt nun, welches Eis ich möchte, ich entscheide mich für Schokolade und Zitrone, Mann sieht das appetitlich aus, lecker, was sag ich grandios! Und schmecken tuts erst …

Am Ende der Eisdiele, in einer Ecke, sitzt ein süßer Hund, ein Streuner. Eigentlich ist er weiß, hat aber auf der linken Seite, ein schwarzes Ohr und auf der rechten Seite, um das Auge herum einen schwarzen Ring, na ist der süß!

Ich lächle vor mich hin und genieße mein Eis! …

So, nun gehe ich weiter, die Straße entlang, schau mich um, ob ich mich noch erinnern kann, denn ich muss zu einer Kathedrale gehen. Ob das wohl da ist? Ja ich denke, ich bin richtig, sagt mir mein Gefühl. Ich höre dauernd ein Zappeln hinter mir, nun drehe ich mich um. Ja, wen seh ich denn da? Diesen süßen kleinen Hund, er ist mir wohl nachgegangen. Ich sage zu ihm »Ja, was machst du denn da, geh nach Hause.« Er schaut mich fragend an, stellt den Kopf schief – einfach süß! Ob ich ihn mal streicheln kann? Aber sicher! Ich bücke mich zu ihm hinunter und muss ihn einfach streicheln … Mann, niedlich!

Sophia hätte eben einen Anfall bekommen, sie hätte sicher gesagt, Lena schau dich einmal an, wie du jetzt wieder aussiehst und dann noch dieses schmutzige Knäuel, na wirklich, das hätte Mama sicher gesagt, aber egal. Ich streichle den Hund noch einige Zeit und er genießt es sichtlich. So, jetzt muss ich aber weiter, erhebe mich, gehe sodann weiter.

So, ich glaube, diese eine Gasse noch hoch, nun stehe ich da, vor einer Straßengabelung und muss mich entscheiden, wo geh ich jetzt weiter … links oder rechts, da ich aber Linkshänder bin, wähle ich nun links und gehe weiter, drehe mich wieder um und der Hund ist immer noch da. Ich lächle ihn an, geh dann aber weiter.

Da stehts schon, Via Benuto, also die Straße hab ich schon, jetzt muss ich nur noch die richtige Nummer suchen. Aber wie? Oben oder unten? Ich nehme oben, also gehe ich die Gasse weiter nach oben und siehe da, da ist nun die Nummer 7, ich gehe weiter, da ist jetzt Nummer 5, ich bin da.

Tante Isis Haus ist mit vielen prächtigen Blumen geschmückt. Das milde Klima und der süße Duft haben es mir angetan, noch dazu diese weißgekalkten Häuser, einfach märchenhaft schön, da lässt sichs aushalten, glaube ich.

Mama, danke, dass du nicht fahren wolltest, sage ich zu mir.

Dort vor dem Haus steht eine blaue Bank und zwei Männer sitzen um den Tisch und spielen etwas.

Einer der Männer trägt einen Vollbart, der andere hat eine dicke Brille auf der Nase, hm – wer mag da wohl Jakob sein? Es ist schon eine Weile her, als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe … Ich gehe näher hin, und sage »Buongiorno« zu den beiden älteren Herren, sie blicken zu mir auf und grüßen zurück. Dann, aber sagt der eine »Ciao Helene«, »Jakob, hallo!« Es war der mit dem Vollbart. Er steht auf und umarmt mich, küsst mich auf die Stirn, dann auf die linke Wange, dann auf die rechte Wange. Na ist das eine herzliche Begrüßung. Jakob sieht gut aus. Er hat schon leicht ergrautes gekräuseltes Haar und trägt einen sehr gepflegten Vollbart, er ist auch sehr groß und schlank und er riecht immer noch nach Tabak. Damals hat er Pfeife geraucht, ich mag diesen Geruch, der sich mit der Wärme gut vermischt.

Nun stellt er mir den anderen Mann vor, er heißt Ernesto und ist ein Nachbar. Ich schätze, beide Männer sind so um die Siebzig. »Warum bist du schon da?« fragt Jakob, »ja eigentlich hatte ich ja gedacht, dass du mich abholst! Ich habe auch mehrmals versucht dich zu erreichen Jakob!« »Liebes, bei mir hat nichts geläutet«, aber er greift sich an die Hose und meint: »Wo ist mein Handy überhaupt?«

»Jakob, wann hast du dein Handy das letzte Mal gesehen?« »Das weiß ich nicht mehr, ich habe sehr viel zu tun«, meint Jakob. »Na, siehst du, darum bin ich schon da ...« »Hattest du wenigstens eine gute Reise?«, fragt Jakob. »Ja einfach wunderbar«, sage ich.

»Was ist mit dem Hund da drüben, Lena?«, fragt mich Jakob? »Der ist mir von der Busstation gefolgt.« »Also gehört er nicht zu dir?« Ich überlege kurz, sage dann »vielleicht schon« – Jakob sieht mich an – hebt die Hand und meint »Sì sì? Mach nur Kleines, du wirst das schon gut machen.

So, aber nun kommst du mal ins Haus herein ... Du weißt ja, die Zimmer sind im ersten Stock, die Küche und die Schatzkammer, wo Isi ihre Köstlichkeiten unterbringt, sind im Erdgeschoß, komm erst mal weiter. So, hier sind wir«, wir gehen eine schmale Treppe hinauf, eigentlich ein altes aber sehr schönes Haus, es hat nichts verändert. »Das ist dein Zimmer« sagt Jakob, »die Wäsche für das Bett, und die Handtücher findest du im Wandschrank und Liebes – du nimmst dir alles was du brauchst und fühlst dich wie daheim.« »Danke, Jakob ich weiß ...« »Machs dir gemütlich, richte dich ein und dann kommst du zu uns runter. Ja Liebes, ich bin froh, dass du da bist!« »Wirklich Jakob?« »Ja, sì, Lena!« »Und der Hund, Jakob?« »Ich habe ihn nicht gesehen.« »Danke, danke Jakob« und ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er lächelt, geht aus dem Zimmer …

Ich sehe mich um … ich bin da … Im gleichen Zimmer, wie damals … vor 34 Jahren, also schön lange ist das her.

Mensch, Sophia hat mir Jakob doch ganz anders beschrieben, schroff und unleidlich, aber was hat Mama gegen Jakob? Der ist doch total nett ... Mama eben!

Nun werde ich einmal die doppelte Flügeltüre des Balkons öffnen, um etwas Luft herein zu lassen, aber die Türe klemmt – ich drücke fester und schon geht sie auf, ah ... Herrlich, diese Aussicht und das milde Klima. Es ist doch schon gegen 19:00 Uhr, bei uns zu Hause ist es sicher sau kalt und schon dunkel. Ich genieße die Zeit, die ich hier sein werde und wer weiß, was sich so ergibt, ich stehe immer noch auf dem Balkon, genieße den Ausblick, weit übers ganze Tal kann man sehen, da Isis Haus, auf einem der 3 Hügeln steht, ich bin fasziniert, auch kann ich ganz hinten Olivenbäume erkennen, wenn ich ein klein wenig nach rechts sehe, gibts dort einen kleinen Platz, von wo aus kleine Gassen weggehen. Das Haus liegt sehr zentral, aber morgen werde ich mir alles genau anschauen. Ich bin auch schon auf die Geschäfte neugierig.

So, ich möchte mir einmal die Hände waschen und gehe ins Bad nebenan, klein aber oho… Isi hat ein Faible für Seifen und Kräuter, überall im Bad hängen verkehrt kleine Sträuße mit Lavendel und viele kleine Seifen in verschiedenen Farben, die dann noch mit Kräutern verziert sind, eine kleine weiße Waschschüssel steht in der Ecke und dazu ein kleiner runder Schemel auch in Weiß ... So richtig südländisches Flair einfach traumhaft … Auch im Bad gibts ein kleines Fenster auch wieder mit Flügeltüren, ich öffne sodann die Flügeltüre mit Fenster und lasse Licht herein und wieder habe ich eine andere Aussicht, diesmal geht das Fenster zur Straße raus, wo ich in einige Gassen sehe, fantastisch, mir gefällt, was ich sehe.

Nun gehe ich zurück ins Zimmer, wo ich mir endlich meine Schuhe ausziehe, aua, ich habe eine Blase an der linken großen Zehe, jetzt brauch ich aber ein Blasenpflaster, das hab ich in meiner Apotheke in meinem Koffer, im Koffer? ... Aber wo ist mein Koffer? Hab ich ihn vor dem Haus gelassen, nein ich hatte doch nur die Reisetasche dabei. So, … Koffer nein doch nicht am Flughafen vergessen…o nein … meine ganze Wäsche und eben alles … wie konnte mir das passieren … Lena, der Kapitän Paul Braun war schuld daran, ich hatte ja nur ihn im Kopf. Also, fängt ja schon gut an!

Nun, eben einstweilen kein Pflaster, nur Ruhe bewahren ... Lena, dann eben nicht, ich wechsle die Schuhe in Flip-Flops aus und gehe aus dem Zimmer, um mich im Haus etwas um zu sehen. Jetzt bin ich total sauer! Aber auf wen? Unten, im Erdgeschoss sehe ich Jakob aus der Küche kommen, aber was hat her in der Hand? Ich komme nun näher und sehe eine Flasche Rotwein und ein großes weißes Brot. »Lena, magst du auch was mitessen mit uns, aber es gibt nur Wein und Brot? Was anderes habe ich heute nicht da!«, und lacht ... »Nein, ich hätte lieber eine pizza, denn eigentlich habe ich heute noch nichts gegessen.«

»Dort am Kühlschrank, hängen einige Telefonnummern, rufe bei Angelas Pizzeria an«, sagt Jakob. »Gut, mach ich gleich, danke.« »Lena, warum bist du traurig?« »Nein ich bin so sauer! Stell dir vor, ich habe meinen Koffer am Flughafen stehen lassen und meine wichtigsten Sachen darin!« »OH, na das ist ja was«, meint Jakob, »aber jetzt essen wir einmal etwas und vor allem trinken wir jetzt ein Glas vom guten Rotwein, den Ernesto heute mitgebracht hat und dann, Lena Liebes, wirst du sehen, schaut die Welt ganz anders aus.« »So, meinst du?« »Komm einfach mit hinaus!« »Jakob, warum soll ich gerade bei Angelas Pizzeria anrufen?« »Lena, das hast sicher schon vergessen, also Angela, ist die Tochter von meinem Freund Ernesto.« »Aha gut«, sage ich. »Aber Lena, du musst doch Angela noch kennen, mit der warst du früher befreundet, als du hier warst und die hat auch noch einen Bruder, der Mario heißt! Der ist aber zurzeit auch in Ostuni, auch ihn kennst du.« »Na, wenn du meinst Jakob!«

Bei Angela bestelle ich nun meine pizza, aber die Stimme kommt mir eigentlich sehr fremd vor, na mal sehen. »Ciao, ich hätte gerne eine pizza nur mit Tomaten und Käse und bitte zu Jakob!« »CIAO, sehr gerne, die pizza kommt in ca. 20 Minuten, ich gebe dir eine Speisekarte von uns mit. Also bis bald. Ich schicke dann Mario, mit dem Piaggio los.« »Ja, danke«, sage ich und bin etwas verwirrt ... Mario, wer ist das? Gibts das, wieso kenne ich die Leute nicht? Lena, das wird schon. Nun habe ich mit Angela gesprochen, die ich aus Jugendtagen kennen soll, aber in meiner Erinnerung tut sich gar nichts ... Ich bin schon auf beide gespannt! Ob das auch so ist? Oder hat mir Jakob irgendwas erzählt? Jetzt, denke ich schon wie MAMA! Nein – ich gehe mal vors Haus und sehe den beiden beim Kartenspielen zu. Jakob und Ernesto trinken beide schon ein Glas Rotwein und essen ein weißes Brot dazu und siehe da, der Hund sitzt schon unter dem Tisch. Ich bücke mich und beginne ihn zu streicheln, bemerke aber etwas Hartes bei seinem Halsband. Es ist aus Metall und rund und mit einigen Nummern versehen und da steht auch noch ein Name darauf, er heißt also BRUNO.

»Jakob, was ist das für eine Nummer? Was glaubst du?« Jakob, sieht nach, schüttelt den Kopf, »na das ist keine besondere Nummer ...«

»Meinst du, der gehört jemandem?«, frage ich, Jakob zuckt mit den Schultern. »Ich habe den Hund bereits in mein Herz geschlossen, ist das schlimm Jakob?«

»Lena, mach dir nicht immer so viele Sorgen, ich glaube ja, der ist herrenlos!« »Meinst du wirklich?« »Ja, ja«, antwortet Jakob. »Gib Bruno lieber einmal etwas Wasser«, fordert mich Jakob auf! »Ja, das mache ich«, lächle Jakob an, klopfe mir an den Schenkel und sage »komm Bruno« und gehe mit dem Hund ins Haus.

Dort zappelt er aufgeregt neben mir her.

In Isis Küche angelangt, suche ich nach einer kleinen Schüssel ... Siehe da, da ist sie nun, ich lasse einmal den Wasserhahn etwas laufen, dass das erste Wasser weg rinnen kann und befülle dann die Schüssel und stelle sie nun meinem Bruno hinunter auf den Boden, er trinkt die Schüssel fast leer, er war sehr durstig! Nun schaut er mich an. »Na, Bruno, du bist ja ein Süßer, bleibst du bei mir? Ich könnte einen Freund brauchen«, frage ich ihn. Er stellt beide Ohren auf und bellt mich an … So, das kann jetzt ein JA bedeuten. Ob er mich auch versteht? Vielleicht ist er ja ein richtiger Italiener, oder es hat ihn jemand ausgesetzt! Aber jetzt bist du ja bei mir und es wird dir an nichts fehlen, ich wollte ja immer schon einen Hund haben … aber Gregor … nein Pause. »So, Bruno morgen müssen wir einmal sauber machen und aufräumen …«

Jakob kümmert das nicht wirklich, ein richtiger Männerhaushalt eben, unordentlich und nichts zu essen im Haus. Isi würde einen Anfall bekommen, wo sie doch so perfekt ist, ganz anders als Mama eben, bei der alles immer schnell gehen muss. Aber Isi, wie gehts ihr überhaupt, ich muss Jakob später fragen.

»Lena, Lena«, ruft Jakob. »Die pizza ist nun da!« »Bruno, wir müssen uns jetzt Mario ansehen!« Wir, Bruno und ich, laufen nun den Flur entlang zur Haustüre, die ich nun mit einem Ruck öffne.

Ein gelber Piaggio APE, so nennt man diese Fahrzeuge, die durch die engen Gassen fahren können, steht vor der Tür. Jakob und Ernesto, sitzen immer noch vor dem Haus und reden gerade mit einem Mann, plötzlich dreht er sich zu mir um …

Groß, schlank, muskulös, schwarze Haare mit Gel frisiert und eine Sonnenbrille auf der Nase, ein Hingucker, fesch würde man in Wien sagen! Er hebt die Brille an, steckt sie auf den Kopf und sagt »CIAO BELLA« zu mir, ich schaue nur ganz groß und sage »HALLO.« Jakobs und Ernestos Kopf gehen nur hin und her, Bruno sitzt rechts neben mir und bellt. Ich sage »Aus, Bruno!« »Gehört der Hund zu dir?«, fragt der Fremde. Aber ich sage nur »du bist also Mario, oder?«. »Ja, ich bin Mario und du bist sicher die Lena aus Österreich?« »Ja, sieht man das?« »Nein, aber die beiden da haben mir von dir erzählt« … »Aha«, staune ich, unsere Blicke treffen sich ... Ich bin total verwirrt. Er reicht mir nun die Pizzaschachtel und sagt »die geht aufs Haus.« »Oh, danke«, sage ich, »Guten Appetit«, sagt er. Mario, steigt in sein Piaggio und sagt »man sieht sich, ciao« und weg ist er ... – ... Jetzt bin ich erst verwirrt… blicke IHM noch nach ... setze mich aber an den Tisch, zu den beiden, und esse endlich.

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3

»Guten Morgen! Na, Lena, hast du gut geschlafen? Und hast du auch etwas geträumt? Du weißt ja, was du in der ersten Nacht träumst, kann in Erfüllung gehen.« »Ja«, gähn ... »Danke Jakob, ich habe super geschlafen und Bruno auch, aber geträumt habe ich leider nix. Mmmh, cappuccino, lecker, Jakob, … du bist der Beste.« »Kleines, is gut, denn wir haben heute einiges vor.« »Ja, was denn?«, frage ich. Also, Jakob setzt sich neben mich, greift sich an den Bart und räuspert sich und beginnt nun, mir den ganzen Plan der nächsten Tage zu erzählen. »Also, heute werden wir einmal einkaufen, denn der Kühlschrank ist leer, dann musst du unbedingt den Hund baden, das heißt, wir müssen auch in ein Tierfachgeschäft gehen, um dort Hundeshampoo zu kaufen, auch Futter wird er brauchen.« »Gut, Jakob«, ich höre ihm zu und esse schon mein zweites Panino, diese italienischen weißen Brötchen mit Salami, voll gut. Lange hatte ich nicht so einen Appetit, aber dieses Ambiente ... Ich sitze im Freien vor der Türe, bei Sonnenschein und vielen Bougainvilleas und genieße dieses fantastische Frühstück.

Und da kommt auch Bruno aus dem Haus. »Wo warst du?«, sage ich zu ihm, er schaut mich ganz verschlafen an, stupst mich, »ja ich weiß, du bist auch hungrig oder?« »Nein Lena, auch Bruno hat schon gefrühstückt, für ihn habe ich auch was mitgebracht…oder was glaubst du, wo er so lange war?« »Oh danke, Jakob, das ist ja so lieb von dir.« »So meine Liebe, dann müssen wir noch zu Giovanni, dort verkaufe ich meinen Mandellikör, der Beste weit und breit«. »Das glaube ich Jakob!« »Und zu guter Letzt noch zur Emilia, eine alte Bekannte von dir Lena, dort werden wir ein paar Seifen für Isi holen, die bringen wir ihr dann einmal vorbei. Morgen gehen wir dann zu Angelas Pizzeria und später zeige ich dir noch ...« »Halt Jakob, schön langsam, wir haben ja Zeit, oder?« »Schon, wann willst du also los? ...« »Jakob, na so gegen 10 Uhr, geht sich das auch bei dir aus? Okay, dann mach ich mich fertig und noch vielen Dank für alles.« »Aber Lena, ist schon gut, ich freue mich, dass du endlich da bist.« »Ich freue mich auch.« Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, um nun den ganzen Plan abzuarbeiten, den Jakob heute schon so ausgiebig aufgestellt hat.

Nun ist es schon Mittag und die Sonne brennt vom Himmel, mir tun die Füße weh … und Jakob rennt so. »Jakob, ich muss in den nächsten Tagen wegen meinem Koffer am Flughafen anrufen.« »Ja, oder wir fahren mal hin und holen den Koffer ...« »Ich glaube, das wird mir zu viel.« »Oh Lena! Dann setzen wir uns vielleicht in ein caffè, oder? Lena, was ist los?« »Jakob, ich bin die Hitze nicht mehr gewöhnt.« »Aber so heiß ist es doch gar nicht, Liebes.«

»Warte, wir sehen auf unseren Plan, wir haben ja schon etwas geschafft, Jakob!«

Wir gehen weiter, später lerne ich dann noch Giovanni kennen, der Jakobs Mandellikör verkauft, ein älterer großer schlanker Mann, mit Hut – sehr sympathisch. Ich sehe mich in seinem Geschäft um. Es ist ein sehr edles Geschäft. Die Innenausstattung (Möbel) ist alles aus feinstem Zirbenholz, es hat einen besonderen Charakter, so wie es da aussieht. Auch riecht es herrlich, seitlich im Geschäft stehen einige Schnapsbrenner aus Kupfer und einige aus Glas. Er führt die feinsten Obstbrände, Schnäpse und die edelsten Liköre, darunter den bekannten Limoncello (Zitronenlikör), oder den Nocino (Nussschnaps) oder eben Jakobs einzigartigen Mandellikör, der weit über Ostuni hinaus bekannt ist.

Auch die Flaschen in den Vitrinen sind alle unterschiedlich, schlank und eckig, aber es gibt auch runde Flaschen und alle sind sehr edel. Es ist eines der ältesten Geschäfte Ostunis und Giovanni ist ein sehr guter Freund von Jakob.

So, nun gibts eine kleine Kostprobe. Giovanni kommt mit einem runden kleinen Tablett zu uns rüber und lässt uns ein paar neue Kreationen kosten. Mmmh, lecker dieser Zitronenlikör, etwas ganz Besonderes, fruchtig und sehr mild, der würde Mama auch schmecken – was sie wohl gerade macht? Ich werde mich später einmal bei ihr melden. Jakob redet noch eine Weile mit Giovanni, ich verabschiede mich dann und nehme einen Teil unserer Einkäufe und gehe aus dem Geschäft. Es sind viele Leute unterwegs, jetzt möchte ich mich kurz setzen, da meine Füße schon schlapp machen, das falsche Schuhwerk und so. Mann Lena, was ist los? Sage ich zu mir.

Nun kommt Jakob aufgeregt aus dem Geschäft und meint, wir müssen noch zum Bäcker gehen, der schließt schon bald. Die Geschäfte hier haben die unterschiedlichsten Öffnungszeiten! Oder kommt mir das nur so vor. »Lena, kommst du?« »Ja, Jakob. Wohin müssen wir …« »Dort drüben, das ist meine Stammbäckerei, sie gehört Luigi. Schau Lena, diese leckeren Sachen, da gehen wir jetzt hinein und suchen uns was Leckeres aus.«

Wir öffnen die Türe, sie knarrt ein wenig, »Buongiorno!«

Die Bäckerei ist sehr urig eingerichtet, auch die Möbel sind aus Holz, aber dieses Mal mit weiß kombiniert, sehr südländisch, und wie es duftet – unglaublich!!!

»Na, Lena was sagst du dazu?« »Mmmh, einfach lecker, wie das alles aussieht, man weiß ja gar nicht, was man nehmen soll …« »Ah, ich weiß schon, eins von dem da und eins von dem da hinten« »Gut, und ich nehme das gefüllte Stückchen, das ist mit Mohn, das hab ich besonders gerne.« »Und meins ist mit Vanillepudding oder Jakob?« »Ja, ich denke schon, es sind so kleine Stückchen aus Blätterteig gefüllt mit Vanillepudding.« Da gibt es Sachen, da gehen einem ja die Augen über. »Jakob, so was hab ich noch nicht gesehen, diese Vielfalt von kleinen Leckereien und die große Brotauswahl, einfach genial!« »Lena, du kannst im Laufe der Zeit alles probieren, und du wirst dich in das ganze verlieben!« »Ja, Jakob und meine Hose wird bald nicht mehr zu gehen.« »Na, das glaube ich nicht, du wirst ja genug zu tun haben. In Isis caffè und auch sonst! …« So, wir nehmen die Leckereien, zahlen und verlassen nun die Bäckerei.

Es haben sich einige Tüten angesammelt und wir haben ganz schön zu tun, diese zu tragen.

»Lena, was machen wir jetzt?« »Ach, wo ist nun noch diese Tierhandlung Jakob?« », ja stimmt für Bruno brauchen wir noch Sachen, na dann komm mal Lena, wir müssen in die Via Bafile also dorthin.« Wir gehen und schleppen!!! Kaufen nun den Rest ein und gehen voll bepackt nach Hause.

Ich muss raus aus meinen Schuhen, Mann diese ungewohnten Temperaturen, das Schleppen, war alles zu viel, ich bin groggy puh, ich lege mich nur kurz auf den Boden, der einigermaßen kühl ist. Mama würde sagen: Kind, steh auf und denk an deine Blase! Mama eben.