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WALDEMAR HAHN

INSPEKTOR ALEXANDER

KRIMINALROMAN

Gewidmet:

Menschen,

die tagtäglich selbst ihr Leben

aufs Spiel setzen,

um die Rechte der anderen

Menschen zu schützen.

Und Menschen,

die trotz alledem ehrlich ihre

private Unternehmen

aufgebaut haben

Der Roman beruht auf

wahren Begebenheiten

Die Namen von Personen und

Ortschaften sind frei erfunden

Waldemar Hahn

INSPEKTOR

ALEXANDER

Teil II

Spuren Bleiben

Kriminalroman

Bibliografische Information der deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation In der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

© Copyrigth 2018. Waldemar Hahn

Inspektor Alexander, Teil II

ISBN:978-3-7469-1133-5 (Paperback)
978-3-7469-1134-2 (Hardcover)
978-3-7469-1135-9 (e-Book)

Alle Rechte beim Autor

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

Inhalt

Erstes Buch:

I

II

III Ankunft der Beamten von Innenministerium

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

Zweites Buch:

I Olaf Heuer und Maik Gordon

II

III Max Dunst und Holger Pappel

IV Torsten Klein

V Max Dunst

VI

VII Nele Magnet

VIII

IX Laura Lasche und Olga Steinbuch

X Leiche von Konrad Lasche

XI

XII

XIII Verhör der Kaufleuten von Sowchosen und Kolchosen

XIV Mitteilung hinsichtlich Peter Krammer

XV

XVI

XVII

Drittes Buch:

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

Viertes Buch:

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

Abschluss. Thomas Ring und Nele Magnet

Claudia Bernstein und ihre Schicksalspräger

PROLOG

Autor erzählt von brutalen Erlebnissen der Bürger der ehemaligen Sowjetunion beim Untergang des Sozialismus und der Entstehung der Volkswirtschaft, die sich auf dem privaten Eigentum, entwickeln sollte, nämlich Kapitalismus.

Der Verfasser erfuhr von Alexander, wie er viele Jahre mit Marcus Wagner, Thomas Ring und anderen Kollegen Verbrechen gegen Personen (Mord, Körperverletzungen, Vergewaltigungen) gegen Korruption, einschließlich Bestechung und viele andere Verbrechen ermitteln hat, aber an das, was er und seine Kollege in 90. Jahren mit ansehen und mit kennen lernen mussten, hatten sie nie zuvor einmal im Traum gedacht.

Sie begegneten Fälle, in denen die Gründer der privaten Unternehmen durch Diebstahle, Ermordungen, Korruptionen beraubt wurden; anders kann das auch nicht genannt werden.

Mit besonderer Grausamkeit wurde ihnen ihr Vermögen durch die Geschäftsführungen der Banken, Beamten von Gerichten, der Staatsanwaltschaft, des Innenministeriums,

Staatssicherheit, Zollbeamte und selbstverständlich durch Inspektoren der Steuerbehörden ausgeraubt. Es geschah wie in der Natur: Wo ein schwaches Tier die Beute dem starken Tier abgeben muss.

Wer freiwillig nicht ausscheiden wollte, bezahlte mit dem Leben oder mit dem der Familienmitglieder. So bildete sich auch das Prinzip: »Ein toter Mensch macht keine Problemen.«

Nach und nach wurden immer mehr Beamte und einschließlich hoch gestellte Beamte in die Privatisierung des Vermögens einbezogen.

Die Beamten machten ihre verbrecherischen Geschäfte mit Händen der Bankier und der privaten Unternehmer und sogar mit Händen der Personen, die viele Jahre Freiheitsstrafe abgebüßt haben.

Und die hoch gestellte Beamte wurden von ihren Untergeordneten aus den Diebesbeuten versorgt, das allmählich auf Strohmänner legalisiert wurde. Das war die Zeit als jedes Mittel zu recht geworden war, um sich zu bereichern. Alles lief nach dem Prinzip, das selbst die hoch gestellte Beamte folgendermaßen formuliert haben: »Jede Handlung, die nicht verboten ist, ist legitim.«

Beamte, die unter Zuneigung zur Korruption, zur Bestechung und zu allen möglichen Aneignungen des fremden Vermögens gelitten haben, nutzten

ihre staatliche Macht aus, um die private Unternehmer auszubeuten und ihr Vermögen (Geld) an sich zu reißen.

In vielen Fällen wurden die Beuten durch Ermordungen geholt.

Und gleichzeitig bis in die akribische Schilderung der leidenschaftlichen Liebe führt der Autor seinen Lesern vor Augen, dass trotz der Herrschaft in der Gesellschaft der Gesetzlosigkeit, der Ungerechtigkeit und der Grausamkeit das Leben der Menschen weiter gegangen war.

Waldemar Hahn

Marsberg, den 14. 02. 2018

Erstes Buch

I

21. August 1991 der private Unternehmer Herr Joseph Bernstein rief bei der Polizei an und meldete Diebstahl der Angorawolle von 8,5 Tonnen durch Einbruch in den Warenlager seines Unternehmens.

Die Wolle war in 92 Packen bzw. Ballen eingepresst, die von 92 bis 95 kg je Stück gewogen haben.

Das war ein Schaden von 425 000 Rubel (8500 kg * 50,00 Rubel je 1. kg = 425 000 Rubel). Der Schaden wurde mit dem durchschnittlichen Einkaufspreis ermittelt.

Für die Untersuchung des Diebstahls wurde eine Gruppe von Inspektor Alexander und Thomas Ring, Untersuchungsrichter – Andre Steingold, Inspektor der Kriminalpolizei – Marcus Wagner, zwei Kriminalisten – Otto Meer und Boris Silber sowie vier Polizisten gebildet.

An der Spitze der Gruppe stand Inspektor Alexander. In eineinhalb Stunden war die Gruppe vollzählig am Tatort: Warenlager vom

Unternehmer Joseph Bernstein, der sich in der Stadt Terekburg befunden hat.

Andre Steingold und Alexander stellten die äußerlichen Grenzen für die notwendige Ansicht fest, die von den vier Polizisten überwacht wurden. Währenddessen gingen Andre Steingold, Inspektor Marcus Wagner, Otto Meer und Boris Silber sowie Alexander und Thomas Ring unverzüglich an ihre Arbeit.

Die Besichtigung des Tatortes fingen sie im Umkreis von mehr als 120 Meter an. So sind sie nach und nach an das Gebäude vom Warenlager gekommen.

110 Meter vom Warenlager in der Richtung auf das Brachland gelang es ihnen auf dem Feldweg Reifenspuren sowohl eines LKWs als auch eines PKWs zu finden.

Der Feldweg lag dem Abhang hinunter, eher ein wenig bergab, sodass die Diebe die Packen aus Angorawolle zum LKW rollen konnten. Beim Umdrehen der Packen von einer auf die andere Seite sind auf der Erde Spuren geblieben.

Unter Anwendung des Gipses machten die Kriminalisten Gipsabgüsse bzw. Abdrücke von den Reifenspuren, um die Identifizierung der Autos durchzuführen.

Die zwei Türe des Warenlagers wurden eingebrochen. Im Raum wurden zwei metallische Brechstangen gefunden. Auf beiden Brechstangen fanden

die Kriminalisten Fingerabdrücke auf, die für die Daktyloskopie geeignet waren. Und Experten konnten damit später die Täter identifizieren.

Schon von der Besichtigung des Tatorts zogen die Ermittler eine Schlussfolgerung, dass es mindestens 6. Täter waren, die für den Diebstahl einen LKW und einen PKW benutzt haben.

Da auf den beiden Brechstangen Fingerabdrücke hinterlassen wurden, zogen die Ermittler einen Schluss, dass die Einbrecher entweder keine Ahnung bzw. keine Erfahrung von der Möglichkeit der Identifizierung der Personen mittels Daktyloskopie haben oder über solche Kenntnisse verfügten, aber aus einem entfernen Ort gekommen waren oder im Rausche gewesen waren und nicht aufgepasst oder keine Handschuhe gehabt haben.

Alexander wurde mit außerordentlichen Befugnissen ermächtigt, laut denen er jeden Polizist von der Kreispolizeirevier unabhängig von Dienstabteilung für die Ermittlungen einsetzen konnte.

Tag und Nacht arbeiteten bis 20 Polizisten, die Gespräche mit Menschen, die in der Diebstahls - Nacht zwischen 22 bis 6 Uhr auf der Straße Maibach – Großpferd – Leninburg - Terekburg PKW und LKW, besonders mit fremden Kennzeichen sahen, durchgeführt haben.

Die Rechenschaften des Leiters vom Warenlager Fabian Wahl wurden aus der Buchhaltung beschlagnahmt. Unverzüglich wurde eine Inventur und

dokumentarische Revision angeordnet, die die Höhe des zugefügten Schadens feststellen sollten.

Als die Ermittler mit der Besichtigung des Tatortes zu Ende waren, tranken sie Kaffe und dabei besprachen sie die möglichen Versionen.

Nach kurzer Debatte schlugen Andre Steingold und Alexander vor, zuerst Joseph Bernstein und den Leiter des Warenlagers Fabian Wahl zu verhören, bevor die Versionen aufgestellt werden.

Alexander wandte sich an Thomas Ring: »Thomas, es sind 8500 kg Angorawolle gestohlen. Die Diebe, bevor sie sich zum Diebstahl von solcher Menge Wolle entschieden haben, haben zuerst nach Absatz der Wolle gedacht und alles für den Absatz unternommen.

Von daher ist deine Aufgabe durch deine Informanten heimliche Arbeit bei der Fabrik für die Verarbeitung der Wolle in Siebenzelt durchzuführen. Ich glaube, dort sollte nach einem Mittäter gesucht werden.

Außerdem werden in den letzten Jahren von vielen Privatpersonen Unternehmen gegründet. Deine Aufgabe ist bei solchen Unternehmen nach dem möglichen Absatz der Angorawolle zu suchen.

Unter anderem sollten wir die Inszenierung des Diebstahls durch den Leiter des Warenlagers Fabian Wahl mit dem Unternehmer Joseph Bernstein nicht ausschließen, d. h. überprüfen.

Thomas, als erste Aufgabe sollst du diese Version abzuarbeiten. Vielleicht ist allen Verkäufern der Wolle das Geld nicht ausgezahlt? Durch den Diebstahl konnte den Verkäufern die Auszahlung verweigert werden.«

Thomas Ring hat seine Aufgabe verstanden. Er war enger vertrauerter Geheiminspektor von Alexander. Auf ihn konnte sich Alexander völlig verlassen.

Die beiden haben bis jetzt viele Verbrechen mit Erfolg ermittelt.

Bei der Vernehmung lernten Andre Steingold und Alexander vortrefflich Joseph Bernstein und Fabian Wahl kennen.

II

Beim Verhör erzählten weder Joseph Bernstein noch Fabian Wahl vom Diebstahl, der vor einiger Jahren aus der Kasse des Bahnhofs in Siebenzelt begangen worden war.

Deshalb musste Alexander unter vier Augen mit Joseph Bernstein über Torsten Klein und Sven Mieder reden und fragen, ob sie mögliche Diebe sein können. Solche Gespräche nahm er nicht zu Protokoll.

Auf die Frage von Alexander antwortete Joseph: »Ich kann es nicht wissen. Mit den beiden habe ich niemals eine Fühlung gehabt. Nach dem Gerichtsverfahren sah ich sie niemals und womit die beiden beschäftigt sind, interessiert mich gar nicht.«

Alexander stand im vertraulichen Verhältnisse mit Joseph Bernstein, weil er ihn, wie viele andere Vorbestrafte, bei der Gründung der Unternehmen unterstütz hat. Er half ihnen bei der Erstellung aller Unterlagen, weil bei den Behörden Bürokratie und Erpressung herrschten.

Alexander gab ihnen sogar Erlaubnisse für den Erwerb, die Aufbewahrung und das Tragen der Waffen zum Schutz vor Räuber, Erpresser und anderen Verbrecher.

Er war der Meinung, dass viele Beamte der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Justiz, der Sicherheitsorganen sowie der Organen der Kommunistischen Partei und der Sowjetmacht als Mitbeteiligte mit Tätern sogar Leiter der kriminellen Banden gewesen waren. Und nach ihrem Staatsdienst haben sie zur Verfügung Waffen.

Für Alexander waren solche Beamte nicht besser als die Vorbestrafte, deren Freiheitsstrafe durch Zeitablauf verjährt wurde. Er sagte oft, dass jedem Mensch, einschließlich einem Vorbestraften das Recht auf Verteidigung seiner Rechte und seines Leben zusteht.

Die Vorbestrafte wussten davon und haben dafür vor ihm Respekt gehabt.

III. Ankunft der Beamten von Innenministerium

Diebstahl von besonders großer Menge der Angorawolle zog auf sich die Aufmerksamkeit nicht nur in der Verwaltung des Innenministeriums über Gebiet Siebenzelt, sondern auch im Innenministerium der Republik.

Schon am dritten Tag waren Oberinspektor der Kriminalpolizei des Innenministeriums Jan Marx und Oberinspektor der Kriminalpolizei der Verwaltung des Innenministeriums über Gebiet Siebenzelt Ingo Kleister beim Polizeirevier des Kreises Maibach erschienen.

Sie waren dem Kriminalpolizei des Kreises Maibach zugeordnet, um bei der Ermittlung des Diebstahls Hilfe zu leisten.

Sie mischten sich in die Ermittlungen der Gruppe, an deren Spitze Alexander stand, nicht ein, und haben sich entschieden die Ermittlungen selber, sozusagen separat, durchzuführen.

Aber dafür haben sie zunächst alle bereits vorhandene Protokole und Akten über den Diebstahl durchgearbeitet.

Sie waren der Meinung, dass der Diebstahl der großen Menge der Angorawolle selbst von Joseph Bernstein organisiert wurde, der

zusammen mit dem Leiter des Warenlagers und noch irgendwelcher Komplicen die Angorawolle abgesetzt und jetzt den Diebstahl inszeniert haben.

Drei Tage lang verhörten Jan Marx und Ingo Kleister den privaten Unternehmer Joseph Bernstein und den Leiter des Warenlagers Fabian Wahl.

Sie verdächtigten die beiden, weil sie, erstens, vorher wegen Diebstahl vorbestraft waren, und, zweitens, weil sie in verwandtschaftlichen Beziehung zueinander standen.

Aber sowohl in den Aussagen von Joseph Bernstein als auch in den Aussagen von Fabian Wahl gab es keine nutzbringende Information über irgendwelche Kontakte mit kriminellen Personen, die man bei der Ermittlung des Diebstahls verwenden konnte.

Alexander sah, dass Joseph Bernstein und Fabian Wahl bei den Vernehmungen schon lange Zeit unter Druck gesetzt worden waren.

Deshalb sagte er am dritten Tag den beiden Oberinspektoren, dass bei solchem Verhör Joseph Bernstein und Fabian Wahl sich versprechen können oder sogar sich selbst bezichtigen können. Von solchen Aussagen der beiden können die Ermittlungen in eine Sackgasse geraten bzw. in eine Verlegenheit gebracht werden.

Zwischen Alexander und den Oberinspektoren gab es Streit über die Methoden der Ermittlungen des Diebstahls.

»Herr Marx , Herr Kleister, wenn Sie uns wirklich helfen wollen, den Diebstahl zu ermitteln, dann sollten wir alle unsere Arbeit mehr kooperieren, nämlich mehr Zusammenarbeit leisten.

Ich glaube, dass wir zugleich bzw. parallel eine Mehrzahl der Versionen abarbeiten sollen und nicht drei Tage nacheinander zwei Menschen immer wieder Verhören. Was bringt das?«, sagte Alexander ihnen.

Die Kontroverse erregte bei den Oberinspektoren Marx und Kleister Verdacht über Prinzipienlosigkeit oder eher über Unredlichkeit von Alexander bei den Durchführungen der Ermittlungen.

Aber Alexander verließ sich auf eigene Kenntnisse und auf eigene Erfahrung hinsichtlich der Ermittlungen der Verbrechen und leitete die Gruppe weiter.

Inzwischen arbeiteten Oberinspektoren Herr Marx und Herr Kleister die Kontakte von Alexander zu Joseph Bernstein, Fabian Wahl und anderen privaten Unternehmer ab, die früher wegen Verbrechen vorbestraft waren, weil sie erfahren haben, dass Alexander die Vorbestrafte bei den Gründungen der Unternehmen unterstützte.

Bei ihnen erregte sich Verdacht, dass Alexander den Vorbestraften gegen Bestechungsgelder geholfen hat. Im Gegensatz zu ihnen und zu vielen anderen Inspektoren der Kriminalpolizei unterstützte Alexander die Vorbestrafte, um mit ihnen eine Fühlung aufzunehmen, und irgendwann von ihnen irgendwelche Informationen über Verbrecher zu bekommen.

IV

Alexander praktizierte schon immer möglichst mehr Arbeit unmittelbar nach dem Verüben des Verbrechens bzw. nach der Meldung des Verbrechens durchzuführen, um an frische Spuren zu kommen, an frische Informationen von Leuten zu gelangen, denn mit der Zeit wischen sich die Spuren am Tatort ab, und die Erinnerungen der Menschen schwinden allmählich aus ihren Gedächtnissen.

Er gab wieder und wieder den Polizisten Aufgabe Unterhaltungen, Gespräche mit Leuten durchzuführen, um Augenzeuge festzustellen, die in der Nacht der Tat zwischen 24 und 6 Uhr auf der Straße: Maibach-Großpferd-Leninburg-Terekburg PKW und LKW mit fremden Kennzeichen sahen.

Am dritten Tag wurden Augenzeuge Oliver Breitner und Lara Breitner festgestellt, die um 3. Uhr nachts aus Großpferd nach Maibach fuhren und einen PKW sowie einen LKW überholt haben.

Die beiden wurden sofort vom Alexander verhört.

An den beiden Autos waren fremde Kennzeichen, nämlich aus anderem Kreis des Gebietes Siebenzelt. Das merkte sich Frau Lara Breitner, die auf dem Passagier-Sitz vorne saß. Außerdem behielt sie im Gedächtnis die

Buchstaben und die zwei von vier der ersten Ziffer des Kennzeichens vom PKW.

PKW fuhr vorne und LKW hinterher. Es sah so aus, als ob die Menschen, die sich im PKW befunden haben, den LKW begleitet haben.

Solche Aussagen gaben vernommene Oliver und Lara Breitner.

Aufgrund ihrer Aussagen und der Daten vom Verkehrsamt gelang es den Ermittlern die Buchstaben und Nummernfolge des Kennzeichens vom PKW und folglich seinen Besitzer zu identifizieren.

V

Am vierten Tag nach dem Diebstahl meldeten sich bei Alexander zwei Polizisten der Straßenverkehrskontrolle Herr Jacob Steiner und Herr Florian Dorsch, die erzählten: »In der Nacht des Diebstahls der Angorawolle nach 3 Uhr fuhren ein PKW und ein LKW nacheinander in die Richtung Siebenzelt.

Der Chauffeur vom vorne gefahrenen PKW fuhr zu uns und fragte uns, ob wir einen blauen PKW gesehen haben.

Als wir sagten, dass wir solch einen PKW nicht gesehen haben, verabschiedete er sich mit uns und ist in die Richtung Siebenzelt gefahren. In dem Moment passierte ein LKW den Straßenrand, den wir weder angehalten noch nachkontorolliert haben.

In den darauffolgenden Tagen verstanden wir, dass das ein Manöver vom Chauffeur des PKWs gewesen war, um vom LKW unsere Aufmerksamkeit abzulenken, damit wir ihn nicht anhalten und keinesfalls nachkontrollieren.

Wir dachten nicht, dass der Chauffeur und die Insassen im PKW den LKW begleitet haben. Erst heute fiel uns ein, dass die Leute im PKW den LKW begleitet haben.«

VI

Mittlerweile beauftragte Alexander Inspektor der Kriminalpolizei Marcus Wagner die Alibi von Torsten Klein und Sven Mieder zu überprüfen. Marcus Wagner gelang es festzustellen, dass die beiden nach dem Abbüßen der Freiheitsstrafe vom privaten Unternehmer Olaf Heuer als Wachmänner eingestellt wurden.

Sie wohnen in der Stadt Siebenzelt und sind nicht verheiratet. Die Nachbarn von Sven Mieder Wilhelm Donner und Jasmin Donner erzählten ihm, dass in der letzten Zeit hin und wieder zu ihm eine unbekannte Frau zu Besuch gekommen war.

»Ich habe sie schon viermal morgens gegen 8 Uhr gesehen. Deshalb bin ich der Meinung, dass sie bei ihm übernachtet hatte. Einmal sah ich sie abends Betrunken. Sven nannte sie mit Vorname Nicole,« sagte Jasmin Donner.

»Frau Donner, wenn ich Ihnen von dieser Frau ein Foto vorlege, können Sie die Frau auf einem Foto erkennen?«, stellte ihr die Frage Marcus Wagner.

»Ich glaube, ja.«

Marcus Wagner verabschiedete sich von Wilhelm und Jasmin Donner und fuhr nach Maibach. In diesem Augenblick fiel ihm gar nicht ein, dass die Frau mit Vorname Nicole die Ehefrau von Fabian Wahl sein kann.

Bei der Ankunft in Polizeirevier berichtete er Alexander über Gespräch mit den Nachbarn von Sven Mieder.

»Du sagst, sie heißt Nicole? Marcus, hast du vergessen, dass die Ehefrau von Fabian Wahl auch einen Vorname Nicole hat. Soweit mir bekannt ist, ist sie eine Alkoholikerin und geht leicht fremd,« korrigierte ihn Alexander.

»Alexander, da hast du Recht. Wahrscheinlich mache ich eine Kopie von der Forme 1. vom Paas der Frau Nicole Wahl. Auf der Karte ist doch ihr Foto. Das Foto zeige ich der Frau Donner,« stimmte Marcus zu.

»Wenn du Zeit hast, dann mach das schon morgen,« ordnete Alexander an.

Am nächsten Tag erschien Marcus Wagner mit dem Foto von Nicole Wahl bei Eheleuten Wilhelm und Jasmin Donner. Die letzte erkannte sie und sagte: »Gerade diese Frau sah ich mit Sven Mieder.«

Markus glaubte selber nicht, dass Nicole irgendwelche Mitbeteiligung am Diebstahl haben kann.

Aber er war ein Kriminalpolizist und sein Beruf lernte ihn, dass man in solchen Fällen Nicole abarbeiten muss, um alle Personen festzustellen, mit denen Nicole im Privatleben verkehrt.

Aus eigener Erfahrung wusste er selbst, wie das wichtig für die Ermittlung des Verbrechens ist, und er wusste auch, dass Alexander ihn fragen wird, ob er ihr vertrautes Umfeld, nämlich ihren Freundes- und Bekanntenkreis festgestellt hat.

Markus vergas niemals die Lehre von Alexander: »Um auf die Spuren der Verbrecher erfolgreich kommen zu können, sollte man oft außer dem Freundes- und Bekanntenkreis auf Personen suchen, die im Schatten von der ermittelten Person stehen, und von ihrem Verkehr niemand weiß.«

Deshalb verlängerte er seine Dienstreise in Siebenzelt und ermittelte den Freundes- und Bekanntenkreis von Nicole und erkundigte sich zugleich nach Alibi von Torsten Klein und Sven Mieder.

Ihm gelang es festzustellen, dass am Tag und am Abend des Diebstahls Torsten Klein und Sven Mieder Zuhause nicht gewesen waren.

Und die befragte Nachbarn von Torsten Klein sagten: »In den darauffolgenden Tagen sahen sie Torsten Klein auch nicht«.

VII

Inzwischen rief Konrad Lasche bei Olaf Heuer an und fragte ihn: »Olaf, ist dir bekannt, dass in Maíbach zwei Inspektoren der Straßenverkehrskontrolle Brendan Kram gesehen haben?«

»Ich höre davon zum ersten Mal. Wo und wie ist das passiert?«, böswillig fragte Olaf Heuer.

»Als die Jungs unterwegs aus Terekburg nach Siebenzelt mit Angorawolle gefahren waren, standen am Straßenrand von Maibach zwei Inspektoren der Straßenverkehrskontrolle und Brendan Kram fuhr zu ihnen, um ihre Aufmerksamkeit vom LKW abzulenken, damit sie den begleitenden LKW mit Angorawolle nicht anhalten. Davon erzählte mir Torsten Klein,« antwortete Konrad Lasche.

»Wann hat Klein dir davon erzählt?«, fragte Olaf zurück.

»Er hat mir davon am Tag des Ankommens erzählt, nämlich als sie die Wolle bei der Fabrik entladen haben,« besorgt antwortete Lasche.

»Gut, dass du mir davon jetzt mitteilst. Warum informiertes du mich nicht sofort? Ich muss Mal mit Torsten Klein darüber reden«, sagte Olaf.

»Wenn Olaf mit Sorge nachgefragt hat, dann kann es zu Problemen kommen,« überlegte sich Lasche.

Olaf Heuer hat vergessen, dass Torsten Klein schon vor ein paar Wochen Urlaub beantragt hat.

Nach dem Zurückkehren aus Terekburg fuhr er ohne jemandem etwas zu sagen nach Abstiegburg zu Besuch seiner Freundin Elke Stahl.

Von der Torstens Abwesenheit wurde Olaf wütend. Olaf wollte den Diebstahl der Angorawolle von Joseph Bernstein nicht begehen. Aber Konrad Lasche überredete ihn den Diebstahl zu verüben, obwohl er wusste, dass 50% des Erlöses von dem Diebstahl er an Olaf Heuer als Schutzgeld für eine vermeintliche Erpressung bzw. Nötigung abgeben muss.

Olaf Heuer hatte schützende Beziehung zum Chef der Untersuchungsabteilung der Staatsanwaltschaft des Gebiets Siebenzelt Aaron Goldbarsch, dem er von jedem verbrecherischen Geschäft (Diebstahl, Raub, Erpressung usw.) 20% der Einnahmen als sogenanntes Schutzgeld gezahlt hatte.

Zusammen nahmen sie unter den Schutz diejenige, auf dessen Spuren die Ermittler kamen.

Lasche und alle andere aus der Gruppe mussten von solchen Blamage ihm unverzüglich mitteilen. Deshalb setzte er Olaf Heuer vom Brendans Ertappen in Kenntnis. Würde er das nicht machen, dann hieß es dadurch alle Mitbeteiligte zu verraten.

Olaf zerbrach sich den Kopf über das Motiv von Konrad Lasche zur Verübung des Diebstahls der Angorawolle beim Joseph Bernstein.

Er wusste nicht, dass Lasche eine Geliebte und ein Kind hat, deren Existenz und seine Habgier möglicherweise ihn zum Diebstahl motiviert haben.

Des Weiteren wusste er auch nicht, dass Konrad nach dem Diebstahl durch die Manipulation mit den Preisen für die Angorawolle einen großen Teil der Wolle von anderen Mittätern verheimlichen und für sich viel Geld machen wollte.

Abends fuhr Olaf mit seinem Leibwächter Maik Gordon zur Kasino. Da verbrachte er oft Zeit mit Maik, um mit ihm zu essen und gleichzeitig tauschten sie ihre Gedanken über manche Geschäfte aus. Olaf weihendete Maik in alle verbrecherische Geschäfte ein. Beim Essen erzählte er Maik von Brendan Kram, den die Inspektoren in Maibach gesehen haben.

Maik Gordon ließ niemals jemanden von seinen Mittätern im Leben, wenn er wusste, dass er von einem Mensch gesehen worden war.

Maik schenkte Olaf Gehör und sagte gelassen: »Brendan soll sich jetzt das Leben nehmen.«

»Maik, ich möchte, dass du damit Torsten Klein beauftragst. Sie waren zusammen im Auto und jetzt sollte er sich darum kümmern. Ich weiß nicht, was man in dem Falle machen sollte? Brendan hat sich um uns alle Sorge gemacht,« beauftragte nachdenklich Olaf seinen Leibwächter Maik.

»Olaf, ich habe dich verstanden. Zerbreche dir dein Kopf nicht. Ich werde dafür sorgen,« mit Ruhe antwortete Maik.

»Ich habe Torsten gesucht, aber nicht gefunden. Er hat Urlaub und wo er steckt, weiß ich nicht.

Maik, wie gesagt, die Sache soll Torsten selber erledigen. Du hast belangvolle Angelegenheiten zu erledigen.

Brendan ist nicht von unserem Stachelrand, aber, wie gesagt, er hat es für unseren gemeinsamen Schutz gemacht. Er darf dafür nicht leiden. Torsten Klein soll sich um ihn kümmern. Soweit ich weiß, hat ihn für den Diebstahl Robin Fabel engagiert. Ihn kenne ich von klein auf. Und er ist sehr zuverlässig.

Das heißt, dass Brendan auch ein vertrauenswürdiger Mensch sein soll. Wenn er Angst hätte oder nähme er die gemeinsame Sicherung nicht zu Herzen, dann wäre er einfach nicht angehalten und vorbeigefahren. Was wäre dann passiert, wenn er einfach vorbeigefahren wäre? Die Bullen könnten den LKW mit Angorawolle stoppen.

Weißt du, welche Frage ich stelle,« fraglich redete Olaf.

»Welche denn?«

»Warum gerade Lasche die Initiative zeigte, den Diebstahl der Angorawolle beim Joseph Bernstein zu verüben? Es gibt doch viele andere Geschäfte, wo man weniger Risiko eingehen und mehr Geld machen kann.

Überlege dir mal selber, ob du auf solche Idee gekommen wärest. Ein ganz vollen LKW Angorawolle klauen und mit der gestohlenen Wolle 300 km fahren. Dabei drei Wachposten von Straßenverkehrskontrolle passieren. Ich überlege die ganze Zeit, wie ich meinem Beschützer in der Staatsanwaltschaft zur Aufgabe machen kann, die Akte einstellen und Brendan Kram auf den freien Fuß setzen,« fuhr Olaf fort.

In dieser Zeit wusste Olaf noch nicht, dass an den zwei Brechstangen beim Diebstahl die Fingerabdrücke von Torsten Klein und Max Dunst geblieben sind.

Olaf Heuer fand zu keiner Zeit Zuneigung für Alkohol und respektierte nie Leute, die ihre verbrecherische Geschäfte im Rausche, verübt haben.

Im Moment war er auch nüchtern und sagte zu Maik: »Maik, finde Antonia und sag ihr, dass sie heute bei mir übernachten soll.«

Antonia Prunk war die Geliebte von Olaf. Sie arbeitete im Roulette-Saal des Kasinos als Helferin vom Croupier. Von ihr wusste Olaf stets von den größten Gewinnern.

Gegen 22 Uhr verließen Olaf und Maik Kasino. Nach halbe Stunde kam Antonia Prunk nach Hause zu Olaf.

Maik vergewisserte sich, dass alles in Ordnung ist und verabschiedete sich. Olaf und Antonia duschten sich nacheinander und gingen nach einer Weile ins Bett. Olaf lag auf dem Rücken und Antonia schmiegte sich an

Olaf von der linken Seite an. Sie redeten miteinander und dabei streichelte sie ihn zärtlich mit der linken Handfläche an seiner haarigen Brust und am Bauch.

Sie hatte einen gut gebauten, gewissermaßen ein ausgeschnittenen Körper. »Olaf, ich bin von all dem müde. Willst du mich irgendwann heiraten oder nicht?«, fragte Antonia ihn mit ihrer sanften Stimme.

»Olaf, mich kotzt es jedes Mal an, wenn ich sehe, wie die unverschämte junge Männer, die wahrscheinlich nicht einmal selbst gearbeitet haben, Millionen Rubel beim Spiel ausgeben bzw. verspielen.

Deshalb bin ich stolz auf dich, dass du solche Verbrecher unter räuberische Erpressung setzt und sie »melkst«,« fuhr Antonia fort.

Die Informationen über solches Individuum bekam Olaf von Antonia, die extra für ihn die Auskunft eingeholt hat.

»Sage niemals jemandem, dass du mich mit solchen Nachrichten versorgst. Solche Spieler sind nicht alleine. Hinter ihnen stehen am meisten Bankier, die Parteigenossen der Organen der Kommunistischen Partei des Gebiets, des Kreises sowie die Beamten der Organen der Gebietssowjet, der Stadtsowjet usw., die Beamten der Staatsanwaltschaft, der Verwaltung des Innenministeriums, der Polizei usw.

Also, hinter ihnen stehen die kriminelle Staatsbeamten und sogar hoch gestellte. Und solche Spieler setzen oft nicht ihr Geld ein. Sollten die Spieler alles auf eine Karte einsetzen und verlieren, dann riskieren sie auch mit ihrem Leben.

Bei ihnen ist das wie eine Kette. Die Beamten von unten nehmen Bestechungsgelder und geben davon einen Teil nach oben den übergeordneten Beamten und die letzte geben einen Teil weiterhin nach oben bis zu den Beamten von Ministerium, von Staatsanwaltschaft, von Zollamt usw.

In jeder Branche werden die Bestechungsgelder von unten nach oben verteilt. Das sind die Gruppen der staatlichen Mafia und die daran Beteiligte unterstützen einander.

Aber wenn jemandem von ihnen die unbestechlichen Bullen auf die Spuren kommen werden, dann werden sie ohne nachzudenken, damit ihnen nichts passiert, im Auftrage der Oberer umgebracht.

Heutzutage sind in der Finanzbranche am meistens als Bestechungsgegenstände die Gelder der neu gestaltenden privaten Unternehmen eher der privaten Unternehmer.

Die Bankier und die Angestellten der Banken sowie die staatlichen Beamten kontrollieren ihre Geschäfte (Erlöse, Gewinne), ihre aufgenommene Kredite, und davon fordern sie von den Unternehmern 50%. Man kann sie mit den Blutegel vergleichen, die auf dem menschlichen Körper sitzen und Blut saugen.

Deshalb wiederhole ich dir, sage niemals jemandem, dass du mir von den Spielern zuflüsterst,« mit Sorge erinnerte er Antonia an Schweigepflicht.

»Wie kommst du darauf? Ich glaube, wir machen gemeinsame Sache. Und wichtig ist, dass ich dich liebe,« liebevoll antwortete sie ihm.

»Ich habe noch etwas zu erledigen. Danach reisen wir zusammen ins Ausland aus und heiraten im Ausland,« sagte herzlich Olaf.

»Und wo willst du mich heiraten?«, erfreut fragte Antonia.

»Wir werden in USA heiraten und dort will ich auch mit dir für immer bleiben,« unwillkürlich gab er Antwort.

Obwohl Olaf Heuer schon lange her für sich und für seine Antonia Prunk die Reisepässe mit Ausreisevisum vorbereitet hatte, wussten die beiden augenblicklich nicht, dass sie bereits nach fünf Tagen heimlich in die USA ausreisen werden müssen.

Ohne aufzuhören schmiegte sich Antonia an Olaf an, küsste ihn auf die Brust, streichelte ihn zugleich mit der linken Handfläche am Bauch und Unterleib und sagte: »Du hast dich gut entspannt! Dein Glied ist schon hart geworden!«

»Weil ich dich liebe. Ich kann niemals,« rührend antwortete Olaf, »gleichgültig auf deinen nackten Körper gucken. Schon allein vom Angucken oder von der Berührung deines Körpers pumpt mein Herz in alle meine Organen so viel Blut ein, dass sich dadurch alle Muskeln meines Körpers anspannen.«

»Bei mir ist genauso. Berühre mal mich an die Lippen und du wirst merken, dass sie schon feucht sind. Mein Unterleib kann kaum erwarten, wann du mir es machst,« sagte sie sanft.

»Du magst doch, wenn ich auf dich rittlings sitze,« sagte Antonia und setzte sich auf Olafs Genitalienbereich.

Ihre Herzen Pumpten das Blut in alle Glieder der Körpern und die zwei fühlten das Glühen ihrer Unterleibe vor Liebe. Auf einen Augenblick befassten sie sich nur mit Liebe und haben eine völlige Erinnerungslücke an allem gehabt.

Liegend auf dem Rücken weich fasste er mit Handflächen ihre Busen um und küsste sie auf ihre Brustwarzen. Er spürte die Verstärkung der Wärme und der Feuchtigkeit ihres Unterleibes und schmiegte sich auch mit voller Kraft an ihre Genitalien an.