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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 068: Asmodis

„Das Geheimnis von Helsinki – und der Mann, der nicht sterben kann!“


Nähere Angaben zum Herausgeber und Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

TEUFELSJÄGER 068

 

W. A. Hary

Asmodis

 

Das Geheimnis von Helsinki

- und der Mann, der nicht sterben kann!

 

May Harris kommt mit ihrem Freund, dem berühmten Teufelsjäger Mark Tate, nach Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, um ein paar Tage auszuspannen. »Ganz nebenbei« sollen sie auch für Don Cooper geschäftlich tätig werden. Zunächst jedoch haben sie ganz andere Sorgen...

Diesmal erzählt nicht Mark Tate, sondern May Harris - aus ihrer ganz eigenen Sicht der Dinge!

 

Impressum


Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Michael Mittelbach

Logo Schavall: Helmut Bone


Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band ab Band 1 (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li) ist jederzeit nachbestellbar.


1


»ASMODIS!« flüsterten die Dämonen der Nacht ehrfurchtsvoll. Ein Sterblicher hätte es für das Raunen des Windes gehalten, der durch Baumwipfel strich.

»ASMODIS!« Er war ihr Fürst - der Höllenfürst persönlich. Und er kam! Nicht, weil er die niedrigen Dämonen erhörte, sondern weil der Furchtbare Schreckliches im Schilde führte. Sein Haß galt der Erbin der Weißen Magie: MAY HARRIS! Die Erde grollte, als das personifizierte Böse erschien. Ein Sturm braute sich zusammen. Am Himmel entstand eine schwarze, drohende Wolke - wie eine Riesenfaust, die alles zerschmettern wollte.

Und als der Sturm sein grausames Lied orgelte, Bäume knickte, Ziegel von Dächern pflückte, Menschen in Angst und Schrecken versetzte, war er nichts anderes als der eisige Atem des Höllischen...


*


Es war Morgen in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands. Vor fünf Minuten erst hatte die Hauptpost ihre Pforten aufgemacht. Ein Mann trat heraus und blinzelte in die Morgensonne. Er war bleich und machte einen leicht verstörten Eindruck.

Verwirrt betrachtete er das Kaufhaus Sokos. Sein Blick glitt über den imposanten Rundbau neben der Hauptpost, ging schließlich die Mannerheimintie, eine der Hauptverkehrsstraßen, die ins Stadtzentrum führte, hinunter...

Der Mann stöhnte leise und griff sich würgend an die Kehle.

Zwei Passanten kamen gerade vorbei. Ein Pärchen. Verwundert sahen sie ihn an.

»Ist Ihnen nicht gut?« fragte der Mann besorgt. Seine Begleiterin forschte in seinem Gesicht. Eine ungewöhnliche Frau... irgendwie! Und ihr unbeschreiblicher Blick aus noch unbeschreiblicheren Augen...

Der Fremde lächelte verkrampft und machte eine wegwerfende Handbewegung..

»Eine vorübergehende Übelkeit, denke ich, aber es geht schon wieder«, versuchte er die Fremden zu beruhigen.

»Sind Sie von hier?«

»Von wo denn?«

»Na, ich meine doch Helsinki!«

»Wie bitte?« Der Fremde zuckte erschrocken zusammen. Als er sich jetzt umschaute, tat er es mit geweiteten Augen.

»Helsinki?« echote er.

Das Pärchen blieb unschlüssig stehen. Die Frau stieß ihren Begleiter an. Sie wollte weiter.

Der Mann blieb stehen.

»Sie sind doch Finne?« vergewisserte er sich auf Schwedisch - eine der beiden Hauptsprachen in Finnland.

»Ja, natürlich!« versicherte der Fremde jetzt, »und ich wohne auch ganz in der Nähe.«

»Sollen wir Sie vielleicht fahren? Wir haben einen Mietwagen und...«

Jetzt lachte der Fremde.

»Aha, Touristen?«

»Etwas ähnliches.«

»Na, dann viel Spaß und guten Aufenthalt. Wirklich, eine schöne Stadt. Leider habe ich sehr wenig Zeit. Hätte Sie gern einmal herumgeführt. So nett, wie Sie sind...!«

Das Pärchen fühlte sich geschmeichelt - und beruhigt. Sie winkten dem Mann zu und gingen weiter.

Den brennenden Blick, den ihnen der Mann nachschickte, sahen sie nicht mehr. Als sie einmal die Knöpfe wandten, kümmerte sich der Fremde nicht mehr um sie. Er hatte andere Probleme. Gerade ging er zum Straßenrand. Dabei hatte er das Gefühl, im nächsten Moment müßte sich der Boden unter ihm öffnen, um ihn zu verschlingen.

»Helsinki?« murmelte er mit brüchiger Stimme vor sich hin. »Was, zum Teufel, suche ich hier? Wie bin ich überhaupt hergekommen? In welcher - welcher Sprache habe ich mich mit den beiden denn überhaupt unterhalten? Die - die habe ich, glaube ich, nicht so oft in meinem Leben gehört, geschweige denn jemals gesprochen...«

Die Blässe in seinem Gesicht vertiefte sich, als ihm bewußt wurde, daß er nicht einmal mehr seinen Namen kannte.

Oder vielleicht doch?

Ein Begriff tauchte aus der Tiefe seines Unterbewußtseins auf. Ja, es könnte ein Name sein - sein Name!

Er lautete: ASMODIS!


2


Das Pärchen... das waren wir: Mein Lebensgefährte, der Teufelsjäger Mark Tate und meine Wenigkeit, May Harris. Gott, ich haßte diesen Nachnamen eigentlich, den ich meinem toten Mann verdankte. Nicht nur, weil er das letzte Mal ein Dämon gewesen war, als ich ihm begegnete... Jedenfalls, ich konnte mich aus ungewissen Gründen einfach nicht davon trennen, und jeder hatte sich dran gewöhnt, Mark ebenfalls.

Im Moment hatte ich allerdings keinen Gedanken für meinen Nachnamen, sondern ich beschäftigte mich insgeheim mit der eigenartigen Begegnung von vorhin.

»Was ist los mit dir, May?« fragte Mark. Klang es besorgt?

Ich schaute unwillkürlich auf - und sah, daß sich seine Linke gewohnheitsmäßig um den Schavall geklammert hatte, den er unsichtbar für neugierige Blicke unter der Kleidung trug. Das Amulett schien allerdings keine Schwarze Magie anzuzeigen, wie ich seinem Gesichtsausdruck entnahm. Ich hätte auch seine Gedanken lesen können. Aber davor schreckte ich aus verständlichen Gründen zurück. Das Lesen von Gedanken gelang mir nicht immer so glatt, wie man es sich als Laie allgemein vorstellen mag, und es war äußerst unangenehm. Außerdem: Mark war nicht nur mein Lebensgefährte, der dies als Vertrauensbruch ansehen könnte, sondern er war immerhin der Träger des Schavalls. Vielleicht würde es das Amulett mißverstehen? Ja, das war durchaus möglich, denn das Ding war eigentlich kein richtiges Ding, sondern besaß eine Art Eigenleben...

Ich schüttelte den Kopf, bevor es Mark zu lange dauerte.

»Mark, es ist nicht meine Art, jemanden im Stich zu lassen, der Hilfe braucht, aber mit dem Mann hat etwas nicht gestimmt.«

»Unsinn, May, du bildest dir etwas ein, was gar nicht sein kann. Ein Einheimischer mit Schwindelanfall. Wir kommen zufällig vorbei...«

»Natürlich war es Zufall, aber...«

Mark Tate blieb stehen.

»May Harris«, begann er gespielt schulmeisterlich, »wir kamen gestern abend in Helsinki an - mit dem Flugzeug -, haben eine gute Nacht verbracht und sehen uns die Stadt ein wenig an. So, und jetzt sage mir, was daran ungewöhnlich ist? Du hast bereits viel erlebt, seit deine Eltern ermordet wurden und Dein eigener Ehemann zum Dämon mutierte... Ganz zu schweigen mit den Dingen, die wir gemeinsam andauernd erleben müssen... Grund genug, harmlosen Straßenpassanten zu mißtrauen?«

Er hatte mich aufmuntern wollen, immer noch den Schavall umklammernd, der ganz offensichtlich völlig neutral geblieben war bei der Begegnung. Es mißlang dennoch kläglich.

Eine Sorgenfalte erschien auf meiner Stirn, ganz von allein. Ich konnte es nicht verhindern.

»Sein Gehirn war leer!« murmelte ich nachdenklich.

»Was?« Mark beugte sich vor, weil er anscheinend glaubte, sich verhört zu haben.

»Sein Gehirn war leer!« wiederholte ich. »Oder aber er versteht es, sich perfekt abzuschirmen.«

»Du hast...?«

»Ja, ich habe!« antwortete ich trotzig. »Ich fühlte eine seltsame Aura. Auch wenn dein Schavall da anscheinend anderer Meinung zu sein scheint, aber auf den ist sowieso kein richtiger Verlaß.«

»Immerhin wären wir ohne ihn längst nicht mehr am Leben«, gab Mark zu bedenken.

»Aber es wären uns auch viele äußerst schmerzliche Erfahrungen erspart geblieben...« Ich brach ab und schürzte die Lippen. Dann schob ich angriffslustig das Kinn vor. »Ich jedenfalls forschte - und erkannte diese grausame Leere!«

Mark räusperte sich ausgiebig. Dann nahm er mich Hexe am Arm.

»Komm, wir gehen zum Wagen und fahren ins Hotel zurück. Ich habe mich geirrt: Der Erkundungsgang bekommt dir doch nicht! Oder nennst du das einen Kurzurlaub zur Entspannung?«

Ich ließ mich führen, weil ich mich in Gedanken noch immer mit der Begegnung beschäftigte. Dabei war es nur verständlich, daß Mark endlich einmal seine Ruhe habe wollte von allem, was auch nur im entferntesten ungewöhnlich roch. Einfach nur wie ganz normale Menschen Helsinki bewundern. Herrjeh, wieso war das denn so unmöglich?

Inzwischen bereute ich trotzdem zutiefst, mich nicht auf der Stelle näher mit dem Fremden befaßt zu haben. Wenn man eine Gefahr ignoriert, wird sie dadurch nicht eben entschärft.

Ein Grundsatz, dem ich sträflich zuwidergehandelt hatte.

Unterwegs zum Hotel sprachen wir kein Wort miteinander. Erst als Mark den Wagen in die hoteleigene Tiefgarage lenkte, sagte er beiläufig: »Wir sollten unsere Freunde in London anrufen. Bei denen haben wir uns noch gar nicht gemeldet seit unserer Ankunft. Die werden sonst denken, wir stecken wieder bis zum Hals in irgendwelchen Schwierigkeiten.«

Das brachte mich wieder zu Sinnen, und tatsächlich: An diesem Morgen dachte ich nicht mehr an die seltsame Begegnung. Ja, es war mir tatsächlich gelungen, sie einfach... zu verdrängen. Genauso wie Mark, der noch immer viel zu sehr auf seinen Schavall vertraute und darauf, daß der bei der Begegnung völlig neutral geblieben war.


*

»ASMODIS!« hämmerte es in seinem Schädel. Es trieb ihn durch die Straßen von Helsinki. Kaum nahm er seine Umgebung wahr. Er lief nur dahin, als könnte er damit diesem Hämmern entfliehen.

Und dann war es plötzlich vorbei, wie weggeblasen.

Erstaunt verhielt er im Schritt. Er wußte nicht mehr, was ihm die ganze Zeit widerfahren war, und schaute irritiert an dem Gebäude empor, vor dem er stand,

Das Büro einer Autovermietung. Keine internationale Firma.

Der Mann ging näher. Er war weniger interessiert an den ausgehängten Geschäftsbedingungen, sondern mehr daran, sich mit etwas zu beschäftigen, um die bohrenden Fragen aus seinem Schädel zu verbannen.

Bis ihm bewußt wurde, daß die Geschäftsbedingungen in einer ihm fremden Sprache, abgefaßt waren. Dennoch konnte er sie lesen!

Schwedisch! dachte er verwirrt. Aber, ich habe das niemals gelernt!

Er schüttelte den Kopf.

Obwohl - woher will ich das so genau wissen? Was weiß ich überhaupt über mich? Vielleicht bin ich wirklich hier in Helsinki geboren? Dann erübrigt sich die Frage, wie ich hierherkam!

Und dann trat er durch die gläserne Eingangstür.

»Guten Morgen!« sagte der freundliche Herr und stand hinter seinem Schreibtisch auf. Die Zeitung legte er zur Seite. Den letzten Bissen Brot, auf dem er herumkaute, schluckte er hinunter.

Der Kunde blieb stehen, als könnte er nicht begreifen, daß er überhaupt hereingekommen war.

»Ich - ich möchte einen Wagen mieten!« murmelte er. Langsam schritt er auf den Schreibtisch zu. »Ja, einen Wagen mieten!« wiederholte er. Es klang trotzig.

»An welchen Typ haben Sie denn gedacht?«

»Was haben Sie da?«

»Nun...« Es folgte eine kleine Liste. Der Fremde hörte nur mit halbem Ohr zu.

»Kann man die Fahrzeuge denn einmal sehen?«

Der Angestellte wurde sofort dienstbeflissen: »Selbstverständlich, der Herr. Unser Wagenpark befindet sich in einem einwandfreien Zustand. Die Kundschaft weiß es zu schätzen.«

»Sie haben nicht zufällig auch amerikanische Autos?«

Der Angestellte schnitt eine leicht saure Miene.

»Leider nicht!«

»Na, trotzdem, ich sehe mich mal um!«

Der Angestellte ging voraus. Der Fremde kam ihm zwar eigenartig vor, aber Geschäft war nun mal Geschäft.

Nachdem sich der Fremde umgesehen hatte, blieb er vor einem nicht mehr ganz neuen Auto stehen. Auf die Marke achtete er offenbar gar nicht.

»Der gefällt mir!«

Der Angestellte nickte eifrig.

»Wenn Sie mir bitte ins Büro folgen würden? Wir können dort das Geschäftliche erledigen!«

Einem Monteur in Arbeitskleidung, der sich im Hintergrund hielt, winkte er zu. Der Arbeiter nickte mißmutig.

»Kommen Sie!« forderte der Angestellte seinen Kunden noch einmal auf. »Während wir alles erledigen, wird der Wagen vor die Tür gestellt.«

Im Büro beschäftigte sich der Angestellte mit ein paar Vordrucken.

»Äh, dürfte ich Ihren Führerschein sehen?«

Der Kunde wirkte noch immer verwirrt. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zog eine Brieftasche.

»Ein internationaler Führerschein!« sagte er wichtig.

Ein Paß folgte.

»Oh, Sie sind Engländer?« wunderte sich der Angestellte. Er blätterte den Paß durch.

»Fred Stein!« Er machte sich eifrig Notizen und begann, einen der Vordrucke auszufüllen.

Fasziniert sah ihm der Kunde zu.

Fred Stein? fragte er sich. Nie gehört!

Es kam ihm mehr als unheimlich vor, daß der Angestellte in einem Paß herumblätterte, der überhaupt nicht existierte!

Ja, es gab noch nicht einmal eine Brieftasche! Fred Steins Hände waren leer gewesen - und die Papiere, die er »übergeben« hatte, existierten ausschließlich in der Vorstellung des Angestellten!

Und als der Angestellte die Kaution verlangte, streckte Fred Stein abermals die leere Rechte aus.

Der Angestellte verzog bedauernd das Gesicht.

Jetzt hat er es gemerkt! dachte Fred Stein bestürzt.

Nichts dergleichen, denn der Angestellte sagte: »Englisches Geld? Haben Sie keine einheimische Währung? Ich hätte es lieber in Markka!«

Fred Stein spielte mit seinen Fingern und streckte wieder die leere Rechte aus.

Der Angestellte lächelte.

»Ja, das ist besser!« Er griff in die Luft und machte die Geste des Geldzählens.

Der ist wahnsinnig! dachte Fred Stein. Oder bin ich hier der Verrückte?

Der Angestellte machte sich an einer Kasse zu schaffen und wollte dieser das Wechselgeld entnehmen.

Der Kunde winkte ab.

»Nein, lassen Sie nur! Es stimmt so!«

Der Angestellte dienerte.

»Oh, vielen Dank, Mr. Stein! - Äh, eine vielleicht indiskrete Frage: Woher sprechen Sie so perfekt schwedisch? Wirklich ungewöhnlich!«

Fred Stein lachte.

»Überhaupt nicht, mein Lieber! Es ist alles nur Einbildung. In Wirklichkeit ist mir Schwedisch ein Buch mit sieben Siegeln.«

Der Angestellte glaubte an einen Witz und lachte gekünstelt. Dann übergab er Schlüssel und Wagenpapiere. Auch die nicht vorhandenen Unterlagen reichte er zurück!

Achtlos stopfte Stein alles in die Taschen.

»Danke, Sie brauchen sich nicht zu bemühen!« sagte er rasch, als ihn der Angestellte nach draußen begleiten wollte. »Ich komme mit dem Wagen allein zurecht.«

Der Angestellte zuckte die Achseln und ließ ihn gewähren.

Fred Stein trat hinaus. Wie versprochen stand das Fahrzeug direkt vor der Tür.

Stein schloß auf und klemmte sich hinter das Steuer. Dabei fühlte er sich beobachtet.

Der Angestellte! Wie gebannt schaute er ihm zu.

Fred Stein winkte ihm zu und grüßte:

»ASMODIS!«

Erst als er um die nächste Häuserecke gebogen war, kam ihm das zu Bewußtsein. Er erschrak. Dabei hätte er beinahe das langsamer fahrende Fahrzeug vor sich übersehen. Im letzten Moment bremste er.

Ein seltsamer Name: ASMODIS! Wirkt irgendwie unheimlich! sinnierte er.

Und dann: Wie kommt der Mann eigentlich auf den Namen Fred Stein? Hat er ihn sich einfach aus den Fingern gesogen? Was hat er wirklich gesehen?

Fred Stein ballte die Hände zu Fäusten und gab wieder Gas. Er beschloß, den Namen beizubehalten, bis ihm der richtige einfiel.

Fred Stein fuhr mit dem Wagen aus der Stadt. Unterwegs machte er nur einmal Rast - um ein Mittagessen in sich hineinzuschaufeln.

Nach wie vor hatte er keinen Penni in der Tasche. Aber er vertraute darauf, daß es genauso gehen würde wie in der Autovermietung.

Mit Recht! Er streckte dem Kellner die leere Hand entgegen - und der bedankte sich auch noch für das überreichliche Trinkgeld!

Fred Stein gab es auf, sich zu wundern, denn dann hätte er sich auch fragen müssen, wohin er überhaupt wollte!

Ja, er beeilte sich und wußte nicht einmal warum! Dabei hatte er das untrügliche Gefühl, daß es um Leben und Tod ging.