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Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7528-2640-1

Copyright © 2018 – Manfred Betzwieser

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Inhaltsverzeichnis

Was wirklich zählt

Der Gedanke, jeden Morgen vom Meeresrauschen geweckt zu werden und den Tag am Strand in entspannter und lässiger Atmosphäre zu verbringen, ist ja auch verlockend.

Aber auch dauernd dort zu leben und in den Alltag einzutauchen, hat nichts mit romantischen Vorstellungen von Easy-Living, kleinen Entbehrungen, dem Glück im Einfachen oder Ursprünglichen, zu tun.

Ohne unternehmerische Erfahrung und ausreichende Marktkenntnisse z.B. zu versuchen, eine Bar, Bäckerei, deutsche Metzgerei oder eine kleine Modeboutique an der Strandpromenade zu gründen, kann nicht gelingen.

Zwar gibt es schöne Beispiele erfolgreicher Handwerker, doch kommen auf jeden selbstständigen Bäcker, Metzger oder Restaurant-Besitzer zahlreiche gescheiterte Existenzen.

Spontane "Ich bin nur mal kurz weg"-Auswanderer kommen genauso, wie rund 70 Prozent auch gescheiterter Newcomer, schnell wieder zurück nach Deutschland. Auswanderung wird, wie man in einer Vielzahl von Dokusoaps (Mein neues Leben XXL/ Goodbye Deutschland) bestaunen kann, von einigen Abenteurern als Event und Ausnahmesituation im Leben betrachtet. Nur zum Amüsieren und nicht zum Nachahmen geeignet.

Andere Menschen ziehen zur Wahrung und Erhöhung ihrer Lebensqualität erst als Rentner in fremde Länder. Die allgemeine Zunahme an Mobilität und der relativen Wohlstand unserer Gesellschaft machen es möglich.

Auswandern bedeutet nicht nur, die Koffer zu packen und ins nächste Flugzeug zu steigen – es gibt zu viele Stolpersteine, die den Lebenstraum zu Fall bringen können.

Wichtig bei einer Auswanderung ist die richtige Organisation und Vorbereitung. Doch selbst mit der besten Planung können immer noch unvorhersehbare Ereignisse plötzlich alles in Frage stellen.

Wer auswandert, muss auch ankommen und das geht nicht ohne entsprechende Kenntnisse. Eine vernünftige Planung ist die halbe Miete.

Seit über 20 Jahren lebe ich mit meiner Familie auf der kleinen Kanaren-Insel La Palma. Ich bin „Angekommen“ das möchte ich heute behaupten.

Viele euphorisch und mit noch mehr Elan ankommende Einwanderer habe ich in dieser Zeit gesehen. Aber fast genauso viele Geknickte, oft inzwischen mittellose und enttäuschte Rückwanderer erleben müssen.

„Das wird schon werden“ und „auf gut Glück“ ist sicher eine lobenswerte optimistische Lebenseinstellung, aber eine Auswanderung führt ohne besonnene und vielleicht unromantische Zielvorgabe, selten zum Erfolg.

Wie du das am besten anstellst, auf welche Punkte besonders zu achten und welche Mittel und Wege es gibt, habe ich zusammengestellt. Einige Optionen, Rezepte und Alternativlösungen zum Auswählen und eine Leitlinie für die passende zeitliche Umsetzung. Kurzum mein Erfahrungsschatz aus zwei Jahrzehnten Auslandsaufenthalt.

Zugeschnitten auf Spanien, das Land, das ich am besten kenne und in dem ich lebe. Mit meinen Tipps und Ratschlägen muss auch deine Auswanderung zum Erfolg führen. Ich wünsche dir eine erfolgreiche Umsetzung deiner Wünsche und Träume.

(Für Rechtschreibfanatiker: Nach Duden wird „auswandern“ oder „clever“ natürlich klein geschrieben)

Villa de Mazo im Juli 2018

Euer Manfred Betzwieser

Warum will ich Auswandern?

Auswandern ist kein Urlaub!

Auch im Ausland gibt es einen Alltag. Lass dich nicht durch einen schönen Urlaubsaufenthalt unter Sonne, Palmen und Strand täuschen.

Während deines Urlaub wohnst du im Hotel umsorgt von Kellner und Servicepersonal und lernst nur das freudige und für Touristen präparierte Gesicht dieses Landes kennen.

Hinter den Kulissen und für dich verborgen, liegt der oft eintönige Alltag. Primitive Häuser und schlichte Monotonie. Einige Standards tiefer als du es vielleicht gewohnt bist.

Selbst wenn du durch das Land reist kannst du höchstens erahnen unter welch oft armseligen Bedingungen die Bevölkerung lebt. Freundliche und aufgeschlossene Menschen die ihre Alltagssorgen einem Fremden nicht offenbaren. Tourismus ist ein Geschäft und viele partizipieren davon.

Je mehr du die Landessprache beherrschst, desto besser. Im Gespräch mit Einheimischen eröffnen sich ganz andere Horizonte die auch einen etwas tieferen Einblick vermitteln.

Auswanderer lassen sich grob in sechs Gruppen einteilen:

1 Beruf und Karriere
2 Emigrant aus sozial/ politischen Gründen
3 Rentner/ Altersarmut
4 Gesundheit/ Wetter und Naturfreak
5 Liebesapostel
6 Abenteuerlust

Oft sind es auch Mischformen, wenn gleichzeitig mehrere Gründe vorliegen.

Welcher Auswanderungs-Typ bist Du?

Beruf und Karriere

Ein Job im Ausland kann helfen die Karriere voranzubringen. Mitarbeiter mit Auslandserfahrung sind gefragt.

Besonders am Anfang der Berufslaufbahn (meist noch ledig) kann die Erfahrung bei einem ausländischen Unternehmen, die andere Arbeitsweise und die Integration in den dortigen Mitarbeiterstamm sehr hilfreich sein.

Ein flexibler, weltoffener und nicht betriebsblinder Mitarbeiter kann erlernte Fertigkeiten und vielleicht so manche neue Idee in die zukünftige Firmenstruktur einbringen. Auch die erlernte Sprache ist von Vorteil.

Neue Kultur und andere Menschen auch im Alltag kennenlernen erweitert den Horizont.

Wer aus beruflichen Gründen auswandert, hat in der Regel bereits eine feste Anstellung in der Tasche. Im Grunde ist es auch keine richtige Auswanderung, sondern eine auf mehrere Jahre begrenzte Auslandstätigkeit. Besonders beliebt bei akademischen Berufen.

Emigrant aus sozial/ politischen Gründen

Das ist im Augenblick die größte Gruppe die mit Leistungsdruck, Stress und aufkommenden Krankheits-Symptomen zu kämpfen hat und den Absprung wagt. Die offene Flüchtlingspolitik mit ihren täglich spürbaren Konsequenzen und die gegen ihren Willen spürbare gesellschaftliche Veränderung wird nicht mehr verkraftet. Mangelnder politischer Wille und eine schleichende Entwurzelung sind die Auslöser.

Immer mehr dieser Auswanderer haben von ihrer alten Heimat die „Schnauze voll“ und sehnen sich nach Ruhe. Meist über 40-jährige mit entsprechender Berufserfahrung und Finanzreserven.

Rentner/ Altersarmut

Die Rente genießen unter der Sonne des Süden. Ob in Spanien, Italien, Griechenland oder der Türkei verbringen die meist noch rüstigen Rentner ihren Lebensabend.

Die deutsche Rente wird ungekürzt in jedes beliebige Land überwiesen. Durch das Währungsgefälle ist der Euro in einigen Staaten mehr wert. Auch die hohen Heizkosten reduzieren sich in warmen Ländern auf ein Minimum.

Die viel zitierte Altersarmut greift allerdings erst bei den seit 2015 in Rente abgewanderten Rentnern. Rentenkürzung und die Erhöhung des Renteneintrittsalters wird in Zukunft neue Sozialfälle schaffen. Zusätzliche soziale Leistungen gibt es allerdings nur mit Wohnsitz in Deutschland.

Gesundheits/ Wetter und Naturfreak

Das warme und sonnige Wetter begünstigt den Heilungsprozess. Nicht nur die Psyche, sondern auch andere chronische Krankheiten werden erträglich.

Besonders Asthmatiker schätzen die Meeresluft am Mittelmeer oder am Atlantik. Auch die typischen Altersbeschwerden, wie etwa Rheuma werden gemildert.

Viel Sonne und wenig Regen ist gut für das Gemüt. Zuviel Sonne ist auf Dauer allerdings auch wieder schädlich. Lange Wanderungen, viel Natur und reine Luft und einen Garten für den eigenen biologischen Gemüse- und Salatanbau ist die Krönung. Alles vielleicht noch in einem Land oder einer Gegend mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt.

Liebesapostel

Auswandern aus Liebe ist gemeint. Beziehungsgründe führen immer wieder Menschen zusammen. Ideale Voraussetzungen für eine Auswanderung. Der Partner/in spricht die Landessprache, ein Haus oder eine Wohnung ist bereits vorhanden und das soziale Umfeld vorbereitet.

Doch Vorsicht! Zerbricht die Beziehung droht meist eine Rückkehr in die alte Heimat. Gerade bei religiös/ ethnisch großen Unterschieden ist eine genaue Prüfung und noch mehr Abwägen erste Pflicht.

Abenteuerlust

Gerade jüngere Menschen möchten etwas erleben. Fremde Kulturen und deren Lebensweise lockt. Ich will die Welt erobern und entdecken. Ohne Scheu oder Angst wird losgezogen. Es wird schon klappen. Genaueres Nachdenken oder eine Planung ist Nebensache.

Leben in einer Höhle oder auf dem Boot, mit Eingeborenen im Dschungel oder für einige Zeit mit den Mönchen im Himalaya. Früher als Hippie heute mehr als Aussteiger bezeichnet.

Tipp 1 - Sabbatical was ist denn das?

Probeauswandern auf Zeit. Gehe zuerst auf Probe ins Ausland, für kurze Zeit und ohne Risiko! Mehr ein Langzeiturlaub um Land und Leute kennen zu lernen.

Es stellt sogar die beste Form des (Vor)auswanderns dar. Einfach eine Auszeit vom Alltag nehmen und das neue Land zur Probe kennen lernen. Der alte Wohnsitz wird beibehalten oder, sofern möglich, während der Auszeit mit Möbeln und Inventar vermietet, Auto abgemeldet und die laufenden Ausgaben auf Sparflamme herunter gefahren. Möglichst einen vertrauenswürdigen Mieter finden. Ein Freund, die Schwester oder der Bruder wären ideal. Der Briefkasten wird geleert, die Wohnung gelüftet und es ist immer eine Person anwesend. Zudem für dich ein beruhigendes Gefühl.

Entspricht das neue Land nicht deinen Vorstellungen, kann in kurzer Zeit der alte Status quo wieder hergestellt werden.

Probeauswandern oder auch Neudeutsch als „Sabbatical“ bezeichnet, ist ursprünglich ein amerikanisches Arbeitszeitmodell das Professoren für ein Jahr von ihrer eigentlichen Arbeit freistellte. In dieser Zeit konnten sie sich ihrem individuellen Forschungsprogramm widmen. An den deutschen Universitäten nennt man das in abgewandelter Form „Forschungssemester“.

Als „Sabbatical“ wird normalerweise eine Auszeit von 3 – 12 Monate bezeichnet.

Die Grundzüge und die Idee dieses Sabbaticals stammen eigentlich aus der Bibel:

„Der Herr sprach zu Moses: Sechs Jahre sollst du dein Feld bestellen und Früchte ernten. Aber im siebten Jahr ruhen lassen und feierlich Sabbat halten.“

Das Sabbatjahr oder Sabbatical ist also die Freistellung von der Arbeit für eine gewisse Zeit. Das Arbeitsverhältnis wird nicht beendet, sondern es ruht nur. Nach Ablauf dieser Arbeitsfreistellung lebt es automatisch wieder auf. Es ist mit unbezahltem Urlaub vergleichbar, bei dem allerdings alle sozialen Leistungen, auch die Krankenversicherung ruht.

Wenn es nun möglich wäre dieses Freistellungsjahr (es können auch nur 6 Monate sein) in bezahlte Auszeit umzuwandeln, um so besser. Der Arbeitgeber muss allerdings mitspielen.

Voraussetzung: Angesparter Urlaub und Überstunden müssen vorhanden sein.

Aus dem Vollzeitarbeitsvertrag wird für die Auszeit ein Teilzeitjob gemacht. Aus 8 Stunden täglicher Arbeitszeit werden zum Beispiel 4 Stunden Teilzeit. Der vorhandene angesparte Urlaubsanspruch verdoppelt sich entsprechend. Aus 4 Wochen werden jetzt faktisch 8 Wochen Urlaub.

Vorteil: Während dieser Urlaubszeit bist du weiter automatisch sozialversichert.

Hier gibt es noch weitere Gestaltungsarten, die aber individuell mit der Personalabteilung abgeklärt werden müssen. Tolle Möglichkeit ...oder?

Für wen ist Sabbatical interessant?

Es gibt einige gute Gründe dieses Arbeitszeitmodell näher zu betrachten:

  1. Du hast einen guten und sicheren Arbeitsplatz und möchtest ihn nicht verlieren. Eine Eigenkündigung bedeutet die endgültige Aufgabe des Arbeitsplatzes. Kein Arbeitslosengeld bzw. erst nach Ablauf einer evtl. Sperrzeit und keine automatische Rückkehr. Du musst dich wieder neu bewerben.
  2. Du bist dir vielleicht noch nicht ganz sicher, ob und wohin du auswandern möchtest.
  3. Du möchtest deine neue Heimat erst erforschen und näher kennen lernen.
  4. Du brauchst einfach etwas Zeit um eine neue Wohnung und Arbeit zu suchen.

Alles einleuchtende Gründe, wenn du einen sicheren Job hast.

Warum aber sollte dein Arbeitgeber auch damit einverstanden sein und dir diese Auszeit ermöglichen?

Nur wenn die Firma eigene Vorteile und einen Nutzen darin sieht, wird sie mitziehen.

Sabbatical ist eigentlich dafür gedacht, und nur so kannst du deinen Arbeitgeber gewinnen, dass er am Ende der Auszeit einen ausgeruhten und zufriedenen Mitarbeiter zurückerhält.

Ein Mitarbeiter der wieder mit vollem Elan treu und brav an seinem Arbeitsplatz arbeitet, vielleicht neue Ideen und Schwung in den Laden bringt und der Firma für diese „Großzügigkeit“ ewig dankbar sein wird. Vielleicht hat er sich weitergebildet, neu motiviert und ist jetzt einfach kreativer.

Auch einleuchtende Gründe für deinen Arbeitgeber. Aber es gibt noch weitere Gründe:

Du hast also keine schlechte Ausgangsposition für dein Gespräch mit dem Chef. Seine Gründe sollten immer im Mittelpunkt deiner Überlegungen stehen.

Wenn du ihm gleich „Auswandern“ als Ziel nennst, ist mit Sicherheit das Gespräch sehr schnell beendet. Also mit Überlegung und Bedacht ans Werk gehen.

Aus meiner früheren Praxis als Arbeitgeber ist mir ein Fall in Erinnerung geblieben.

Ein langjähriger und guter Mitarbeiter ist mit dem Ansinnen für sechs Monate auszusteigen an mich herangetreten.

Das Wort Sabbatical gab es damals noch nicht oder war mir zum damaligen Zeitpunkt zumindest unbekannt. Höchst erstaunt wollte ich seine Gründe wissen.

Es sei jetzt bald für ihn an der Zeit für einige Monate etwas anderes zu sehen und zu erleben. Nach Afrika wolle er gehen und wenn möglich sein Arbeitsverhältnis erhalten. Die Tour sollte Ende nächsten Jahres starten.

Nach einer mehrtägigen Bedenkzeit, gab ich ihm grünes Licht. Ausschlaggebend waren für mich folgende Überlegungen:

Er war ein guter und zuverlässiger Mitarbeiter, den ich nur sehr ungern verloren hätte. Das halbe Jahr lässt sich mit einer Vertretung überbrücken. Was dann auch in der Praxis gut funktioniert hat.

Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen, da ich ebenfalls einen Hang für längere Reisen zu den unmöglichsten Orten hatte. Ich wusste aus eigener Erfahrung mit welcher Bewusstseinserweiterung und innerer Ruhe ich jedes mal in mein Büro zurückgekehrt bin. Warum sollte ich ihm das nicht auch gönnen.

Wir vereinbarten, dass alle Überstunden, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie sein Urlaubsanspruch firmenintern angespart werden.

Mit einigen Tagen unbezahltem Urlaub, der so gelegt wurde, dass keine unversicherten Tage entstanden und der Herabsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 Stunden reichte es dann zur Überbrückung dieser Auszeit von 6 Monaten.

Er kam übrigens pünktlich wieder zurück und blieb noch einige Jahre der Firma als treuer Mitarbeiter erhalten.

Ich stand dieser Sache damals positiv gegenüber und würde es heute genauso wieder machen. Den auch Chefs haben erkannt, dass sie dabei gewinnen.

Wichtig (als kleiner Tipp) ist auch der Zeitpunkt der Aussprache, also wann du dein Ansinnen dem Vorgesetzten eröffnest.

Zu Bilanzstichtagen, Fertigstellungsterminen oder voller Auslastung der Produktion, wo echt jeder Mann gebraucht wird, solltest du besser mit dieser Idee nicht kommen.

Nach Abschluss eines Projektes oder in Zeiten eines Auftragsloches lässt es sich schon wesentlich einfacher darüber reden und leichter ein offenes Ohr finden.

Da Sabbatical in Deutschland noch relativ unbekannt ist, wirst du zunächst erstaunte Gesichter und ratlose Gegenüber vorfinden. Es ist wahrscheinlich ein Präzedenzfall und es liegt nun an dir wie du die Ideen rüberbringst.

Versetze dich immer in die Position deines Vorgesetzten. Vielleicht rennst du gleich offene Türen ein. Arbeitgeber wollen Lösungen und keine Probleme. Überlege genau im Voraus wer deine Vertretung übernehmen soll oder wie die Aufgaben zu verteilen sind.

Nach einer Umfrage unter Deutschlands Arbeitnehmern, finden 36% diese Idee gut und würden sogar unter Gehaltsverzicht für einige Monate in die weite Welt gehen, währenddessen ihr Bürostuhl hübsch warm gehalten wird. 56 % der Befragten haben Angst und befürchten berufliche Nachteile.

Macht dir die Zukunft Angst?

Gewohnte Arbeitsabläufe und Strukturen ändern sich, sicher geglaubte Arbeitsplätze fallen weg. Viele Menschen haben das Gefühl den Entwicklungen ausgeliefert zu sein und selber keine Kontrolle mehr zu haben.

Flüchtlingskarawanen fallen ein, die Kluft zwischen Arm und Reich steigt, Islamisierung, Terroranschläge und die Altersversorgung bröckeln immer weiter ab. Kriege in Nahost und ein unberechenbarer US-Präsident Trump machen die Lage nicht gerade einfacher.

Der Zukunftsoptimismus erlebt einen regelrechten Einbruch. Laut einer Umfrage der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen blicken 55 Prozent der Menschen eher mit Angst als mit Zuversicht auf die kommenden Jahre.

In dieser Situation kann vielen schon Angst und Bange werden!

Auch die staatliche Bevormundung, die Reglementierung und die perfekt funktionierende deutsche Bürokratie tragen zum Unbehagen bei. Übertriebene Sauberkeit bis hin zu der als Wissenschaft betriebenen Mülltrennung grenzen oft an Schizophrenie. Ein Beutel in die falsche Tonne und schon meckert der Nachbar oder der Kontrolleur der Müllabfuhr steht auf der Matte.

Auch die öffentliche Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet. Sonderbehandlung für Merkels Goldstücke und No-Go-Areas nicht nur in Duisburg. Rechtsfreie Räume inzwischen in vielen Großstädten mit hohem Ausländeranteil. Selbst die Polizei traut sich nicht mehr in alle Stadtteile. Für den falsch geparkten Pkw eines normalen Bürgers gibt es aber einen Strafzettel mit allen Konsequenzen.

Die staatliche Macht schaut weg und ist mit der Mehrung ihrer eigenen Pfründe beschäftigt. Ein Altkanzler als Berater eines russischen Ölkonzerns oder ein ehemaliger Grünen Minister im Sold der Konkurrenz.

Moral, Selbstachtung und Ehre sind zu Fremdwörtern degradiert worden. Wie kann man da noch Stolz auf dieses Land und seine Heimat sein. Untersuchungen sprechen von einem Versagen der klassischen Organisations- und Steuerungselemente der staatlichen und kommunalen Politik. Die Menschen merken das und reagieren mit Politikverdrossenheit, Apathie und Wahlverweigerung.

Missmut, Angst und Verbitterung machen sich mehr und mehr breit. Kein Wunder, dass immer mehr Bürger ihr Heil und die innere Ruhe in der Flucht bzw. beim Auswandern suchen und oft auch finden.

Angst haben ist Mist! Es ist aber eine natürliche und auch notwendige Gemütserregung, die einen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung in einer Schutzfunktion hat. Ärger, Nervosität, Plackerei, Strapazen, Überbelastung und Druck multiplizieren sich als übertriebene oder krankhafte Angst.

Tipp 2 - Wege aus dem Angstsyndrom

Es ist eine unbestimmte Angst vor einer Situation die vielleicht in der Zukunft eintritt. Ein Unsicherheitsfaktor der dir deine wirtschaftliche Existenz und im schlimmsten Fall das Leben rauben kann. Du bist aber nicht allein, dein Nachbar, der Kollege, der Lehrer oder der Prokurist haben vielleicht noch viel mehr Angst. Zusätzlich angeheizt durch eine (Fehl)Entscheidung der Regierung, angedrohte Verfahren, nicht nachvollziehbare Maßnahmen der Betriebsleitung oder durch religiöse Verbote (du kommst sonst in die Hölle). Subjektiv empfundene Negativkonsequenzen und Folgen die dir drohen könnten.

Doch was hast du überhaupt zu verlieren?

Nichts außer deinem Leben. Materielle Güter sind ersetzbar oder du kannst ganz darauf verzichten. Für was brauchst du ein Auto, ein Handy, eine Hausratversicherung oder Boss-Klamotten. Unnötiger Ballast auf den du zur Not auch verzichten kannst.

Frage dich: Vor was habe ich eigentlich Angst? Wer kann mir überhaupt etwas antun?

Ich habe nichts zu verlieren und wenn... bleibt mir immer noch mein Leben.

Du brauchst eine einfache Wohnung und etwas Nahrungsmittel und gesund solltest du sein. Was sonst in der Welt passiert braucht dich nicht weiter zu berühren. Wenn das Unheil anklopft ist immer noch Zeit sich darum zu kümmern.

Ich bin kein Psychologe, aber diese probaten Gedanken haben auch mir geholfen. Es ist natürlich schwer in der alten Umgebung, im gewohnten Familien- und Freundeskreis, eingebunden in die Gesellschaftsstruktur sich plötzlich von allen Normen, Regeln und Denkweisen zu verabschieden. Bevor du aber krank und von der Angst aufgefressen wirst, sicher die bessere Lösung.

Das „Leck mich am Arsch“ Gefühl soll dir helfen deine Lage anders zu sehen und deine Gedanken auf das eigentlich Wesentliche und auf die Gegenwart einzugrenzen.

Probiere es aus und verinnerliche es. Es kostet nichts und wird auch dir helfen.

Tipp 3 - Lebe heute und nicht morgen

Was gestern war ist Vergangenheit und was morgen kommt die Zukunft. Beides Illusionen und zum jetzigen Zeitpunkt nicht real oder steuerbar.

Die Vergangenheit ist passe und nicht mehr änderbar. Heute und jetzt kann ich entscheiden, ob ich mich in den Garten setze und von der Sonne bescheinen lasse, ob ich in die nächste Bar auf einen Kaffee oder ein Bier gehe oder ob ich lieber ein Buch lese. Für die dritte Möglichkeit hast du dich heute entschieden.

Du lebst wahrscheinlich nur einmal. Rund 658.121 Stunden im Durchschnitt beträgt die Lebensdauer, verbrauchst 1 Million Liter Wasser, verspeist 5192 Laib Brot und 45 Schweine, trinkst über 77.000 Tassen Kaffee und verbrauchst bis zu deinem Ableben rund 3.600 Rollen Toilettenpapier. Du liest 247 Bücher und vergießt 69,5 Liter Tränen.

Eine ganz schöne Menge, wenn du dir das auf einem Haufen zusammengefügt so vorstellst. Du kannst die dir gegebene Zeit verplempern, genießen, verschlafen oder in die Zukunft investieren. Mit Letzterem bist du im Moment beschäftigt.

Die Zukunft lässt sich nur grob steuern. Zu viele Unsicherheitsfaktoren und Einflüsse die nicht vorhersehbar sind beeinflussen die weitere Entwicklung.

Der Blick in die Zukunft war schon immer ein Menschheitstraum und hat Nostradamus und andere Propheten zu Thesen und Vorhersagen inspiriert.