Book cover

ANJA STEINHÖRSTER

REISEFÜHRER

LÜNEBURGER HEIDE

LINKS UND RECHTS DES HEIDSCHNUCKENWEGES

Koehlers Verlagsgesellschaft

Hamburg

Bildnachweis

Inhalt: © Anja Steinhörster, soweit nicht anders angegeben.

Karte: iGrafik | Holger Bennewitz | Stefan Wolff | Bonn/Frankfurt

Umschlag: Großes Bild: © Georg Hoff; Kleine Bilder: © Weltvogelpark Walsrode (Links), Heidepark

Soltau (Mitte und Rechts); Rückseite: © Naturpark Lüneburger Heide

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7822-1215-1 | eISBN 978-3-7822-1455-1

Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg

© 2015 by Maximilian Verlag, Hamburg

Ein Unternehmen der Tamm Media

Alle Rechte vorbehalten.

Produktion: Nicole Laka

INHALT

Vorwort

Der Heidschnuckenweg

Etappe 1: Von Fischbeck bis Buchholz in der Nordheide

Etappe 2: Von Buchholz i.d. Nordheide bis Handeloh

Etappe 3: Von Handeloh bis Undeloh

Etappe 4: Von Undeloh bis Niederhaverbeck

Etappe 5a: Von Niederhaverbeck nach Bispingen

Etappe 5b: Von Niederhaverbeck nach Behringen

Etappe 6: Von Bispingen nach Soltau

Etappe 7: Von Soltau bis Wietzendorf

Etappe 8: Von Wietzendorf nach Müden

Etappe 9: Von Müden (Örtze) nach Faßberg

Etappe 10: Von Faßberg in die Oberoher Heide

Etappe 11: Von Oberohe nach Weesen

Etappe 12: Von Weesen nach Dehningshof

Etappe 13: Von Dehningshof nach Celle

Natürliche Heidegeschichten

Die Heideblüte – Magie in Purpur

9 Fragen und 9 Antworten

Die Heidelandschaften – von Sand über Moor bis in tiefe Wälder

Heidschnucken – wo sie schnökern, blüht die Heide

Außergewöhnliche Heidegeschichten

Iserhatsche – ein Paradies auf Erden

Der Heidedichter – und eine Post-mortem-Posse

Das verrückte Haus – hier steht die Welt Kopf

Panzermuseum Munster – von Großgeräten und Geschützen

Tierische Heideerlebnisse

Serengeti-Park Hodenhagen – ein Stück Afrika in der Heide

Weltvogelpark Walsrode – gefiederte Stars im Blumenmeer

Das Otter-Zentrum in Hankensbüttel

Wildpark Lüneburger Heide

Wildpark Schwarze Berge

Abenteuerliche Heideerlebnisse

Snow Dome in Bispingen – hier ist der Winter immer zu Hause

Das Südsee-Camp – Ein Stück Karibik in der Heide

Ralf Schumacher Kartbahn Bispingen – auf den Spuren eines Formel-1-Piloten

Stoppelfeldrennen in der Nordheide

Der Heidepark Soltau

Der Barfußpark Egestorf

Museale Heideerlebnisse

Eine kleine Reise um die Welt

Ein Ort der Stille – Gedenkstätte Bergen-Belsen

Freilichtmuseum am Kiekeberg

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VORWORT

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Wenn ich hier bin, scheint die Zeit immer ein bisschen langsamer zu werden.

Inmitten von so viel Natur schaltet mein Biorhythmus einen Gang zurück und rastet bei »einfach nur wohlfühlen« ein.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mich in dieser Umgebung an meine Kindheit erinnere.

Es war immer so aufregend, wenn meine Mama einen großen Picknickrucksack packte, gefüllt mit tausend leckeren Sachen, und wir von Hannover aus zum Wandern in die Heide fuhren.

Als ich kleiner war, nahmen wir oft eine Kutsche.

Später marschierten wir dann stundenlang durch diese wunderschöne Landschaft. Und die ist einfach atemraubend, wenn ab August die Heide blüht. Wie ein gigantischer Teppich aus reinstem Purpur legt sich die Blütenpracht der Erika dann über die Landschaft. Es ist ein so absolut faszinierender Anblick, dass es in unserer Sprache dafür eigentlich gar keine Worte gibt. Sie müssen es einfach sehen und die Muße haben, sich diesem Naturschauspiel vorbehaltlos hinzugeben.

Gerade jetzt stehe ich auf dem Wilseder Berg, und wenn ich mich umsehe, dann hat sich hier in den vergangenen 40 Jahren scheinbar nichts verändert. Wahrscheinlich ist es genau diese Beständigkeit der Natur, die mir das Gefühl von Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit gibt.

Irgendwie fühlt es sich ein bisschen altmodisch an. Angenehm, wie zu Großmutters Zeiten, als die Menschen Schönheit noch mehr zu würdigen wussten.

Als sie keine Hightech-Statussymbole, kein Botox und keinen 16-Stunden-Job brauchten, um glücklich zu sein.

Gut, das relativiert sich ein bisschen, als ich einen Schäfer, der seine Heidschnucken von Hunden treiben lässt, dabei beobachte, wie er eine SMS in sein Handy tippt. Aber auch das tut er mit einer solchen Seelenruhe, als wäre es vollkommen egal, ob die Nachricht heute oder morgen beim Empfänger ankommt.

Die Heide erinnert mich stets an eine Zeit, in der die Menschen mit der Natur noch mehr im Einklang waren.

Und daran ändert auch nichts, dass die Heide ein Gebiet mit der größten Vergnügungsparkdichte in ganz Deutschland ist.

Irgendwie passt genau das hierher, denn wer entspannt ist, der kann Spaß haben.

Im krassen Gegensatz dazu gibt es in der Heide aber auch einen Ort, an dem sich einst die grauenvollsten, menschenverachtendsten Dinge zugetragen haben. Inmitten blühender Landschaften geschah von 1940 bis 1945 Unfassbares: Im Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager Bergen-Belsen starben Tausende Häftlinge und Insassen.

Heute ist hier eine Gedenkstätte, ein Mahnmal für die Opfer der Massenvernichtung durch die Nazis.

Eine Reise durch die Heide ist für mich immer wie ein Blick in meine ganze Gefühlspallette: Ich empfinde Glück und Zufriedenheit, aber auch Demut und Traurigkeit – es gibt kaum einen anderen Ort, der mich emotional so berührt.

Doch wenn ich wieder zu Hause bin, dann habe ich stets das Gefühl, aufgetankt zu haben und mit wieder vollen Akkus in den Alltag zu starten.

Da die Heide seit 2014 einen der schönsten Wanderwege Deutschlands besitzt, den Heidschnuckenweg, stelle ich Ihnen in diesem Reiseführer u. a. 14 verschiedene Etappen vor. Wenn Sie allen folgen, kennen Sie die Heide aus dem Effeff.

Doch auch wenn Sie sich nur für eine entscheiden, werden Sie unvergessliche Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Darüber hinaus möchte ich Ihnen Orte vorstellen, die für mich »heidetypisch« sind. Und so können Sie mit mir durch die schönsten Naturparks wandern, den Adrenalinrausch einer Holzachterbahn oder eine Fußzonenreflexmassage der ganz besonderen Art erleben.

Viel Spaß auf einer Reise der Ruhe und Besinnlichkeit, Ihre Anja Steinhörster

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Panoramablick vom Brunsberg.
(Foto: Georg Hoff)