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Jolanka G. Binder

Biker, Girls & Sexfights

Band 2

Impressum

„Biker, Girls & Sexfights, Band 2“ von Jolanka G. Binder

herausgegeben von: Club der Sinne®, Eichenallee 23 E, 16767 Leegebruch, Juni 2017

zitiert: Binder, Jolanka G.; Biker, Girls & Sexfights, Band 2, 1. Auflage

© 2017

Club der Sinne®

Inh. Katrin Graßmann

Eichenallee 23 E

16767 Leegebruch

www.Club-der-Sinne.de

kontakt@club-der-sinne.de

Stand: 01. Juni 2017

Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 16767 Leegebruch

Coverfoto: © AXL/Shutterstock.com

Covergestaltung: Club der Sinne®

ISBN: 978-3-95604-801-2

 

Das vorliegende eBook ist urheberrechtlich geschützt.

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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und alle sexuellen Handlungen beruhen auf dem Einverständnis der Beteiligten.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt:

Safer Sex!

Inhaltsverzeichnis

Bikers only – Rauferei im VIP-Bereich

Kleiner Gruppensex: 2 gegen 2

Ein Abenteuer in den Alpen

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Bikers only – Rauferei im VIP-Bereich

Donnerstag, 19. Juli 1979. Zehn Uhr abends.

Schon vor dem Gebäude konnten sie hören, dass da drin Stimmung war – AC/DC wurde gespielt. Sie erkannten es in dem Moment, als Amanda den Motor der schwarzen Honda abstellte.

Heute früh war Jenny in der Stadt eingetroffen, um ihre ältere Kusine für zwei Wochen zu besuchen – eine Frau, von der man in Sachen Feiern immer noch etwas lernen konnte!

Eigentlich hatte sie sich zum Weggehen extra schick machen wollen. Aber Amanda hatte ihr Outfit – mit Highheels und Minirock – etwas unpassend gefunden: „Erstens fahren wir in ’ne Biker-Disco“, hatte sie gesagt. „Und zweitens fahren wir mit meiner Maschine, du kannst deine Jeans also gleich anbehalten, und die Boots auch!“ Jennys klassische braune Stiefel waren kniehoch und ziemlich neu, mit modischem Blockabsatz – sie hatte schon geahnt, dass die für diesen Besuch das Richtige wären. Einen zweiten Helm hatte Amanda sowieso, wenn auch etwas eng für Jenny. Umso weiter war dafür die schwere Lederjacke – die hatte ihr der Onkel geliehen.

Und so betraten sie jetzt die Biker-Disco, wie Amanda es genannt hatte: Der Raum war etwas kleiner als ein Basketballfeld – und auch etwas niedriger als eine Sporthalle. Aber die Stimmung war perfekt und die Tanzfläche in der Mitte schon brechend voll. Hinten an der Wand – leicht erhöht – war der Platz des DJ, davor standen die unvermeidlichen DJ-Groupies. Rechts an der Wand eine Reihe von Sitznischen, gegenüber links eine schöne lange Bartheke.

Jenny hatte sich etwas gewundert, dass Amanda beim Eintreten nur freundlich gegrüßt hatte – sie aber beide nichts bezahlen mussten. Biker-Disco, wieso denn?, fragte sie sich dann: Gut, die Rockmusik passte, genau wie die vielen Motorräder vor der Tür. Aber hier drin – das waren ganz normale Discogänger, viele in Jeans und Leder, aber ebenso viele in bunten Hemden, Schlaghosen und Glitter.

Sie deutete auf einen freien Tisch, gleich neben der Tanzfläche. Aber Amanda schüttelte den Kopf: „Tanzen können wir später noch!“, brüllte sie gegen die Musik. „Gehn wir erst mal nach oben!“

Und dann steuerte sie zielstrebig auf eine Treppe neben der Bar zu. Die führte hinauf auf den Balkon, oder besser, die Empore: Über die gesamte Länge des Raums ging diese Plattform. Was da oben war, konnten sie von unten nicht sehen. Einer der Jungs hinter der Theke nickte ihnen freundlich zu, als Amanda – vorbei an einem „Riders MC only“-Schild – die Treppe hochstieg. Die Disco hatte Jenny schon gefallen – nicht zu eng und mit viel Holz und Ledersitzen.

Aber was sie hier oben sah, das war schlicht genial: Die Brüstung war ziemlich hoch, gerade so, dass sie noch darüberschauen konnte. An der Decke darüber eine dicke Holzverkleidung. Dadurch war der Raum geschützt: Obwohl die Bässe auch hier in die Knochen fuhren, konnte man sich doch unterhalten, ohne zu brüllen, die grellen Scheinwerfer über der Tanzfläche störten auch nicht. Und die Einrichtung war nicht wie in einer Disco, sondern so, wie sie sich ein richtig gemütliches Wohnzimmer vorstellte – oder eine perfekte Partylounge: dunkler Teppichboden, weiter hinten zwei Flipperautomaten, gedämpftes Licht und ein großer Billardtisch. Aber vor allem: Gut zwanzig schwere schwarze Ledersofas standen hier in Gruppen, tief und breit, mit niedrigen Tischen davor, dazu in der Mitte eine passende Liegeinsel, drei Meter im Durchmesser und gut einen halben Meter hoch. Alles perfekt, um sich hineinzulümmeln – und so circa zehn Leute taten das auch. Dazu noch mindestens ein Pärchen – die zwei hatten sich im Halbdunkel auf eins der hinteren Sofas verzogen.

Entlang des Treppengeländers war ein langes Regal, etwas über einen Meter hoch, die Fächer jeweils gerade groß genug für einen Helm. Und da packte Amanda ihre Helme auch hinein – und sah dann das Fragezeichen in Jennys Gesicht. Aber die verstand langsam: Amanda trug über ihrer Highway-Jacke eine Jeanskutte – das kleine runde Patch auf dem Rücken hatte Jenny zunächst gar nicht beachtet: ein Zylinder mit Kühlrippen und der Schriftzug „Riders MC“ – genau wie unten auf dem Schild. Und das war hier so was wie eine Uniform: Die anderen Mädels trugen alle solche abgeschnittenen Kutten mit dem gleichen Patch, und die Kerle auch – aber bei denen war es viel größer. Darunter trugen auch sie schwarze Lederjacken – außerdem alle Jeans und schwere Boots. Dazu noch das Helmregal – okay, das hier war wirklich eine Biker-Disco!

Amanda begrüßte erst mal ausgiebig ihren Freund Charly, bevor sie Jenny den anderen vorstellte – zwei oder drei kannte die sogar noch von früheren Besuchen. Dann ging sie zur Bar – die gab es auch hier oben, wenn auch viel einfacher: eine kleine Theke, daneben eine Kühltruhe mit Dosenbier und Limo, darüber ein Regal mit Salzstangen und anderen Knabbereien. Sie warf Jenny eine Dose zu. Die fing das Bier auf – und schaute etwas unsicher: nicht weil es verboten war. Sondern weil sie es nicht gewohnt war und in der Fremde immer etwas Angst hatte, Alkohol zu trinken. Aber andererseits – sie fühlte sich hier schon gar nicht mehr fremd: Es war vom ersten Moment an so gemütlich, die Leute waren nett, und Amanda war bei ihr – warum also nicht?

Die ließ sich jetzt neben Jenny auf eins der Sofas fallen, die hier in Dreiergruppen an der Wand standen. Beide legten die Füße auf den Tisch, und Christine – die ihr gegenübersaß – erklärte Jenny, wo sie hier eigentlich waren:

Noch vor zwei Jahren war das die Werkstatt der Riders gewesen. Aber weil die viel zu groß war – und obendrein so wunderbar mitten in der Stadt –, hatten sie Geld gesammelt, um hier eine Rock-Disco zu eröffnen. Und weil in der Stadt genau so etwas gefehlt hatte, war das eine Goldgrube! Den Clubraum auf der Empore hatten sie behalten – nur richtig nobel ausgebaut. Mit Freibier für Mitglieder – das konnten aber offiziell nur Männer sein. Aber auch für die Dolls – wie Amanda mit ihrem kleinen Patch, und auch das hatte sie sich verdienen müssen, genau wie die Kerle als Vollmitglieder. Und für erwünschte Verwandte auf Besuch – wie Jenny.

Unter der dicken Lederjacke war es doch etwas warm, also warf sie die einfach neben das Sofa – immerhin trug sie darunter noch Amandas kurze Lederweste. Und ein kurzes schwarzes Bustier, das einzige Stück von ihrem geplanten Outfit heute. Dann kuschelte sie sich an den süßen, muskulösen Kerl neben ihr – das kam ganz von selbst, während sie miteinander quatschten.

Der Typ war nur ein paar Zentimeter größer als Jenny mit ihren eins fünfundsiebzig, hatte aber bestimmt zehn Kilo mehr, sie wog nur 68 Kilo. Ihr Haar war schulterlang – und genauso kastanienbraun wie ihre großen Augen.

Amandas Modeberatung war gar nicht verkehrt gewesen – mit den Klamotten passte sie hier einfach perfekt rein! Eigentlich hatte Jenny mit der Bikerszene nie was am Hut gehabt, und es war auch nicht unbedingt ihr Klamottenstil gewesen – bis heute. Erst vor einer Stunde hatte Amanda ihr erklärt, wie sie sich festhalten und mit in die Kurven legen musste, bevor sie auf den Kickstarter der CB 500 Four trat. Und als sie diese schwere Maschine dann im Sonnenuntergang um die Kurven gejagt hatte – immer schneller, als sie gemerkt hatte, dass Jenny dahinten drauf sicher saß –, da war der klar geworden, was so ein Biker haben musste: Kraft – aber vor allem Körperbeherrschung. Und das gefiel ihr. Amanda war durchschnittlich groß und sehr schlank, aber athletisch gebaut, mit ziemlich breiten Schultern und ebenso breitem Becken. Da passten auch die engen Jeans mit dem Westerngürtel perfekt. Ihr langer Pferdeschwanz war dunkelbraun, fast schwarz.

Als ihr jemand noch ein Bier reichte, nahm Jenny sich Zeit, die Jungs rundum mal in aller Ruhe zu betrachten – besonders die zwei, die da am Billard standen: Ihr war bisher völlig entgangen, wie sexy diese Bikertypen aussahen: Enge, abgetragene Jeans und breite Ledergürtel trug ja zu der Zeit so ziemlich jeder. Aber es waren die kurzen Lederjacken oder -westen mit den Jeanskutten darüber: Die betonten genau das, was Jenny mochte – breite Schultern und knackige Hintern. Und dann die Boots: schwarz oder braun, immer hoch und aus dickem Leder. Aber vor allem: Die Jeans waren gerade geschnitten und steckten in den Boots – das sah bei der aktuellen Schlaghosen-Mode einfach anders aus, so erfrischend männlich! Und da war noch etwas – mit dem geübten Blick einer Turniertänzerin hatte Jenny es erkannt: Sie bewegten sich auf eine eigene Art. Die Jungs jedenfalls. Und auch die Mädels, die selber fuhren, so wie Amanda: sehr bewusst, sehr aufrecht. Menschen mit einem trainierten Gleichgewichtsorgan, weil davon ihr Leben abhing – Biker eben.

Da plötzlich polterte es hinter ihr, jemand rief: „Ooorgh!“ Alle drehten die Köpfe, und auch Jenny sah sich erschrocken um: Gab das jetzt Stress? Und tatsächlich sah es so aus: Zwei der Jungs – beides richtig kräftige Kerle! – waren da in einem wilden Ringkampf verknäult – und gerade gegen das Helmregal gedonnert. Von Raufereien hielt Jenny sich immer fern. Auf dem Schulhof hatte sie sich zuletzt mal herumgebalgt – aber das war schon Jahre her! Und was da jetzt abging, das sah schon verdammt heftig aus! Aber anscheinend war das hier völlig normal, denn von den anderen rührte sich keiner, sie lehnten sich sogar wieder zurück.

Auch als einer der zwei laut aufstöhnte: „Ooouumpff!“, und rückwärts gebückt an ihr vorbeistolperte, offenbar hatte ihm sein Gegner in den Bauch geboxt. Mühsam richtete er sich auf. Er rechnete wohl jeden Moment mit dem nächsten Angriff. Und tatsächlich nahm sein Gegner auch schon wieder Anlauf. Aber in dem Augenblick sprang Amandas Freund Charly mit einem Satz über Jennys Knie weg.

Als die zwei Kämpfer gerade wieder aufeinandertrafen, ging er dazwischen. Und nicht nur er: Auch die beiden, die gerade noch am Billard gestanden hatten, waren jetzt wohl eher für eine ganz andere Art von Sport. Und schon waren sie alle ein Knäuel auf dem Boden. Fünf mal sieben Meter waren es da mitten im Raum, zwischen dem Billard und der Liegeinsel – mehr als genug Platz für so eine Rauferei jeder gegen jeden. Also war sowas hier nicht nur akzeptiert – Raufereien gehörten hier für die Jungs wohl einfach dazu! Aber nein, nicht nur für die Jungs! Denn in dem Moment sprang auch Christine auf, und dann gleich auch die kleine Blonde neben ihr, Melissa. Beide warfen sich auf den Haufen aus Leibern.

Die ganze Zeit hatte Jenny zugeschaut. Erst erschrocken – weil das nach Stress ausgesehen hatte, nach Schlägerei. Dann amüsiert. Dann durchaus auch neidisch auf diese Mädels, die sich einfach so in einen wilden Ringkampf stürzten. Und dann: Erregt – es war ja schon ein scharfer Anblick, diese kräftigen Jungs beim Kämpfen!

Dann plötzlich stand auch Amanda neben ihr auf – und warf sich auf Charly. Sie packte ihn von hinten und zog ihn aus dem Knäuel – offenbar wollte sie selbst eine Runde mit ihm raufen! Und so fand Jenny sich plötzlich alleine auf dem Sofa wieder!

Na schön!, dachte sie sich. Wenn das hier die übliche Art von Sport war und die anderen sie alleine ließen, dann wollte sie es jedenfalls genießen. Sie stand auf und lehnte sich gegen das Sofa, der Ausblick von hier war ja durchaus sehenswert:

Direkt vor ihr wälzten sich die beiden Jungs, die die Rauferei eröffnet hatten. Jetzt hielten sie sich beide gegenseitig im Schwitzkasten und drückten sich beide die Köpfe auf den Boden. Ein feiner Schweißfilm bedeckte ihre kräftigen Hälse und bei dem einen auch seine herrlich angespannten Oberarme – seine Lederweste ließ da ja genug sehen, der andere trug leider eine Highway-Jacke mit Ärmeln. Auch ihre Haare – bei beiden tiefschwarz – waren schon etwas feucht. Das war gut zu sehen, denn sie lagen gerade fast starr vor ihr. Umso wilder kämpften sie jetzt gerade mit den Beinen, da versuchte jeder über den anderen zu kommen. Hin und her ging das, mal schien der eine hochzukommen, mal der andere. Die Ärsche in den engen Jeans zu vergleichen war müßig – die waren beide schön knackig-kräftig. Der eine etwas runder, so mehr zum Reinbeißen. Der andere – von dem etwas kleineren Kerl – dafür schöner definiert – eine Einladung zum Anfassen!

Er trug geschnürte Stiefel aus dunkelbraunem Leder, fast bis zum Knie. Der größere trug die gleichen Boots wie die meisten Jungs hier: alte, ziemlich hohe Schaftstiefel – sogenannte Knobelbecher, wie man sie aus Kriegsfilmen kannte, etwas über wadenhoch, mit runder Spitze und Blockabsatz, richtig martialisch. Zum Kämpfen gemacht!, dachte Jenny grinsend.

Besonders eng waren diese Boots eigentlich nicht, der Schaft war eher bequem weit. Aber mit den reingesteckten Jeans und bei so einem Gerangel: Da waren ja sämtliche Muskeln angespannt – und zeichneten sich immer wieder durch das Leder ab!

Doch so richtig genießen konnte Jenny den Anblick gar nicht. Denn mittendrin wurde sie heftigst angerempelt: Das war Melissa, die da rückwärts halb gegen Jenny gelaufen, halb gegen sie geschubst worden war. Jetzt drehte sie sich um und grinste frech.

Vorhin hatte Jenny gar keine Gelegenheit gehabt, dieses Mädchen näher zu betrachten: Melissa war gut einen halben Kopf kleiner, und ihre Figur war gedrungen, sie sah aus, als könnte sie so leicht niemand umwerfen! Dazu passte ihr rundes Gesicht. Voll war es, aber nicht etwa feist, es sah nach Kraft aus. Die Augen waren tiefblau – und lustig-frech, wie sie da unter dem blonden Pony hervorguckten. Ansonsten waren die Haare lang und glatt – und auf ihr Haar war Melissa offenbar stolz, so wie sie es trug. Genauso wie auf ihre Oberweite: Die Lederjacke zwischen dem gut gefüllten T-Shirt und der Kutte war besonders kurz, auch das passte. Die alten Jeans – gehalten von einem Gürtel mit einer schweren Westernschnalle – steckten genau wie bei den meisten Jungs in schweren alten Schaftstiefeln. Melissa sah aus, als würde ein Kampf mit ihr kein Spaziergang!

Und Jenny – gab ihr eine Ohrfeige. Nicht wirklich fest, eher so, als würde sie an eine Tür klopfen. Es hatte schon hörbar geklatscht, aber Melissa hatte nicht mal gezuckt. Für einen Moment betrachtete Jenny ihre Hand, verdattert. War das jetzt wirklich sie gewesen?

Melissa schaute sie an, amüsiert, ohne jeden Hass. Und wozu auch, schließlich prügelte sie sich hier nur zum Spaß! Und sie war froh, dass Jenny von sich aus mitmischen wollte!

Beide hatten verstanden – und eine Sekunde später hatten sie sich bei den Haaren gepackt und stolperten kreischend herum. Jenny erkannte sich selbst nicht wieder.

Aber auch Melissa drehte gleich voll auf, ganz klar wollte sie gewinnen: Sie hatte Jennys Haare brutal im Griff – so wie die ihre auch. Zwar ließ sie sich von Jenny scheinbar rückwärts durch den Raum schieben, aber auch die hatte Tränen in den Augen und merkte nicht wirklich, wohin es ging. Ein bisschen wie Tanzen!, dachte Jenny noch. Aber hier durfte – hier musste – man sich die richtigen Schritte in jeder Sekunde selber aussuchen! Und prompt fielen sie über andere Kämpfer am Boden, die ihnen einfach zwischen die Füße rollten. Und dann wälzten auch sie beide sich auf dem Teppich: Ihre Haare hatten sie beim Fallen losgelassen, jetzt lag Melissa gerade auf Jenny drauf und hielt die im Schwitzkasten. Instinktiv erwiderte Jenny diesen Griff – und betastete dabei ungewollt Melissas Rücken: Durch den rauen Jeansstoff der Kutte spürte sie das dicke Leder – und darunter Melissas Schultern. Das waren schon ordentliche Muskeln, immer wieder angespannt in diesem Ringkampf. Aber es war ganz klar nicht das Ohnmachtsgefühl, vor dem sie – die seit Jahren nicht mehr gekämpft hatte – sich so gefürchtet hatte: keine erbarmungslos überlegene Kraft. Sondern einfach ein lebendiger Körper, mit dem sie spielen, den sie vielleicht sogar besiegen konnte!

Und jetzt wollte Jenny gewinnen! So versuchte sie, Melissa auf den Boden zu drücken und über sie zu kommen. Für einen Augenblick schien es ein Kräftemessen unter Gleichstarken zu werden. Denn auch Melissa hatte ihre Gegnerin im Schwitzkasten – aber eindeutig mehr Kampferfahrung. Mit einem Bein stützte sie sich ab – und schaffte es fast, sich auf Jenny zu rollen. Aber die drehte sich leicht –––