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Impressum

 

Sinnliche Geschichten

erotische Erzählungen von

Nolo

 

Cover-Foto: oliver berkhausen / fotolia.com

Cover-Design: Thomas Bedel

 

© 2016 by Booksell Verlag eine Marke der ProCon Lang GmbH - All rights reserved

www.booksell-verlag.de

ISBN: 978-3-946346-51-7

 

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Inhalt

 

Titel

Impressum

Inhalt

Vorwort

Der Dieb von Bagdad

Studienfreunde

Gut Bedient

Ungeküsst

Hallo, mein Name ist Nolo.

Angestellt in einem Reiseunternehmen bin ich auf der ganzen Welt unterwegs und habe dadurch das große Glück, viele verschiedene Menschen kennenzulernen und somit behaupten zu können, in aller Herren Länder Freunde zu haben. Außerdem bekomme ich auf diesen Reisen eine Vielzahl an Geschichten erzählt, von denen ich in diesem wie auch in den folgenden Bänden mit Erlaubnis der betreffenden Personen berichten möchte. Alle Erzählungen basieren auf realen Menschen und Ereignissen, die ich jedoch aufgrund der künstlerischen Freiheit sowie zum Schutz der Privatsphäre der entsprechenden Personen etwas abgeändert habe, sodass es nur Eingeweihten möglich sein sollte, diese wahren Akteure zu identifizieren.

In diesem Band möchte ich mit Erzählungen beginnen, die sich alle mehr oder minder in einem Raum zugetragen haben. Immer wieder stelle ich fest, dass es diese besonderen Räume gibt, diese einzigartigen Orte, die irgendwie mehr sind. Oft sind sie verborgen und entwickeln dann einen wahren Zauber, den man nicht vermutet hätte. Vier dieser Räume möchte ich ihnen hiermit vorstellen, und noch mehr die Frauen, die mit diesen Räumen ganz persönliche, sinnliche Geschichten verbinden. Frauen, die es wirklich gibt und die kennenzulernen mir eine große Freude bereitete. Es ist mir eine große Ehre, ihre Geschichten niederschreiben zu dürfen.

Viel Vergnügen.


Silke richtete einen Empfang in einem Hotel in Ägypten aus, bei dem ich sie kennenlernte. Ich werde nie diesen Abend vergessen, an dem wir beide bis in die Nacht auf der Terrasse ihrer persönlichen Suite saßen, dem Leben Kairos lauschten und sie mir die folgende Geschichte erzählte.

Der Dieb von Bagdad


Silke lag auf ihrem Bett und sah auf den Großbildfernseher, der an der Wand hing und ein Pärchen zeigte, das emsig bei der Sache war. Das Ganze fand in einem Büro statt, die Perspektive änderte sich nie und wurde von einer versteckt installierten Kamera übertragen.

Silke hatte diese von einem Fachmann installieren lassen, um damit ihren Mann zu überprüfen. Es befanden sich noch weitere in den privaten Räumen des Büros ihres Mannes, doch bisher konnte sie nichts Auffälliges feststellen. Silke hatte ihren Mann wohl fälschlicherweise verdächtigt. Bis heute … ausgerechnet heute, und dann auch noch mit dieser Danielle. Eigentlich hieß sie schlicht Daniela, bestand aber darauf, Danielle genannt zu werden, beziehungsweise sie stellte sich jedem so vor, sodass nur die wenigsten wussten, wie sie wirklich hieß. Daniela Bauer. Ging es gewöhnlicher? Okay, Silke war selbst jemand, den man als absolut gewöhnlich ansehen konnte. Sie war wahrlich nicht in den Verhältnissen aufgewachsen, in denen sie nun lebte. Sie war zwar auch nicht arm gewesen, aber gutbürgerlich, wie man es so schön nannte. War stets fleißig gewesen, hatte immer gearbeitet, sich durch Hingabe und Intelligenz ausgezeichnet, studiert, sich weitergebildet, war aufgestiegen und hatte somit an Ansehen gewonnen. Dabei war sie ihrem Mann begegnet, der jedoch schon von klein auf mit all den Privilegien aufgewachsen war, die sie mit der Heirat dann auch genoss. Na und? Sie schämte sich nicht dafür, hatte aber nie vergessen, woher sie kam. Danielle hingegen tat so, als wäre sie etwas Besseres und als hätte es ihren Hintergrund und ihr Elternhaus nie gegeben. Wahrscheinlich log sie deswegen auch, verleugnete ihre Herkunft und erschuf sich immer wieder neu – im wörtlichen Sinne. Oder … eigentlich erschufen eher andere sie immer wieder neu, denn ihr Körper war das klare Werk von fähigen Chirurgen. Silke konnte nur mutmaßen, wie Danielle einst wirklich ausgesehen hatte: so jedenfalls nicht. Diese Schlauchbootlippen und die Melonentitten … fand man so etwas wirklich attraktiv? Ihr Mann anscheinend schon, denn er begrabschte diese Titten schon seit einer Weile, als seien seine Hände daran festgeklebt. Vielleicht war es auch so und Danielles Titten waren geplatzt, sodass das Silikongemisch nun seine Hände an ihr festklebte. Aber die Wahrscheinlichkeit war größer, dass dem nicht so war.

Silke hätte das erniedrigende Schauspiel gerne abgebrochen und den Bildschirm ausgeschaltet, leider war ihr aber die Fernbedienung hinuntergefallen. An sich nichts Schlimmes, nur war sie ans Bett gefesselt – und zudem hatte sie selbst das getan. Der Schlüssel zu den Handschellen steckte in ihrer Vagina. Als sie ihn dort hineingeschoben hatte, erschien ihr dies noch als ein toller Gedanke, doch jetzt kam er ihr mehr als dämlich vor – sogar sehr dämlich.

Silke war nicht mehr die Jüngste, nach heutigen Maßstäben uralt, ging sie doch auf die vierzig zu. Trotzdem war sie noch immer eine Schönheit mit gelocktem goldblonden Haar und einem Gesicht, an das noch kein Messer gekommen war und auch nicht kommen würde. Um ihr eigentlich tolles Sexleben zu erhalten, hatte auch sie sich in die Hände von Chirurgen begeben, nur nicht so exzessiv wie Danielle. So waren ihre Beine noch immer schlank und dank ausgewogenen Solariumsbesuchen goldbraun – jetzt sogar noch mehr, wo sie sich extra diese spezielle Färbung bei eine Spezialistin für Modeschauen hatte auflegen lassen. Ihre Brüste waren dank Kochsalzkissen groß, prall und fest. Sie mochte es selbst, sie anzufassen, und liebte es noch mehr, wenn es ihr Mann tat. Leider tat er das aber immer weniger, weswegen sie sich einiges einfallen ließ, wie zum Beispiel diese Haremsdekoration, die nun ihr Schlafzimmer aufwertete. Es fehlte an nichts: viel Tüll, Vasen, überall Kissen, orientalische Möbel, perfektes Licht, Obstschalen und als spezielles Geschenk im ausladenden Bett sie selbst in das knappe Gewand einer Haremsdame gekleidet, festgekettet und auf ihren Gebieter wartend. Sie hatte alles sorgsam geplant und dann den Fernseher angeschaltet, damit sie sah, wann ihr Göttergatte nach Hause kam. Nun, kommen würde er, jedoch nicht nach Hause. Und nun saß sie hier fest und war gezwungen, ihren Mann dabei zuzusehen, wie er eine andere fickte. Es war demütigend. Plötzlich klickte es am Fenster. Hatte sie die Balkontür nicht verschlossen? Doch, sie war sich sicher. Und doch kam von dort ein Geräusch, als ob …

Im nächsten Moment stand ein Mann in der Tür und blickte sie an. Er war groß, schwarz gekleidet und vermummt, aber seine Ausstrahlung wirkte nicht furchteinflößend. Obwohl seine Augen das einzige waren, was Silke von seinem Gesicht sehen konnte, so sorgten genau diese dafür, dass sie keine Angst hatte, auch wenn sie sich anscheinend einem echten Einbrecher gegenübersah.
„Sie sollten nicht hier sein“, stellte der Einbrecher bestimmt fest. Er hatte eine wunderbar tiefe Stimme.
„Das ist mein Haus, ich bin hier, wann ich will“, entgegnete Silke schnippisch. „Aus meiner Warte sollten Sie nicht hier sein.“
„Auftrag“, war seine knappe Antwort.
„Tja, und ich wohne hier, tut mir leid. Oder auch nicht – warum sollte es mir leid tun, dass ich hier wohne.“