Cover
Oliver Zils
Alex Schur. 24
Vom Fan zum Kapitän – Geschichte einer Eintracht-Legende
Alle Rechte vorbehalten • Societäts-Verlag
© 2016 Frankfurter Societäts-Medien GmbH
Satz: Julia Desch, Societäts-Verlag
Umschlaggestaltung: Julia Desch, Societäts-Verlag
Umschlagabbildungen: Achim Reissner, Stefanie Herold, Andrea Lovas
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
 
ISBN 978-3-95542-240-0

Inhaltsverzeichnis

Prolog – Die Begegnung
 
1. Heimspiele
2. Alles Kopfsache
3. Kämpfen
4. Tore
5. Fan sein
6. Die Relativität des Sieges
7. Niederlagen
8. Schmerz
9. In der Kabine
10. Trainer haben
11. Ein wunderbares Jahr
12. Auswärtsspiele
13. Typen
14. Das Geheimnis des Spiels
15. Das Geschäft
16. Meisterstück
17. Freundschaften
18. In der Öffentlichkeit
19. Familie
20. Lieblingsplätze
21. Trainer sein
22. Die 24
23. Die Zukunft
24. Wegbegleiter über Alex Schur
 
Alle Spiele – alle Tore
Dank
Bildnachweis
Der Autor

Prolog – Die Begegnung

Dies ist ein Buch von Alexander Schur –
das ich geschrieben habe.
Er ist Fußballer und Trainer, ich bin Fußballfan und Texter – eine stimmige Kombination, wie wir während der Zusammenarbeit für dieses Projekt erfahren sollten.
Wie viele andere Anhänger von Eintracht Frankfurt habe auch ich als allererstes den Kämpfer Schur registriert. Ich nahm diesen dunkelhaarigen Fighter anfangs eher aus den Augenwinkeln wahr, als Teil einer Truppe, die die Ärmel hochkrempelte, Fußball arbeitete. Hatte die Eintracht in den 70ern und 80ern eher technischen Lust-und-Laune-Fußball gespielt – mal großartig, mal grottenschlecht, hatte sich nach dem ersten Abstieg etwas geändert: Sie kam jetzt weniger brillant daher, aber dafür blieb sie beinahe nie den vollen Einsatz schuldig. Sie riss Begegnungen durch Wucht und Kampf herum – und Schur war meistens mittendrin.
Im Mai 2003 spielte er sich in mein Herz. Interessanterweise bei einer Niederlage in Mainz. Schur ging voran, rackerte, klärte hinten und traf vorne. Das Match im alten Bruchwegstadion wogte hin und her und endete mit dem Siegtreffer durch Benjamin Auer. Kurz nachdem abgepfiffen war, sah ich in Schurs Gesicht, als er auf dem Weg in die Kabine in unmittelbare Nähe meines Platzes kam. Die Eintracht hatte in den Augen der meisten Anhänger den Aufstieg ins Oberhaus verspielt – aber seine Mimik strahlte neben der Erschöpfung und Enttäuschung noch etwas anderes aus: Trotz.
Knapp vier Wochen später gelang ihm das großartige Tor gegen Reutlingen, und die Eintracht war zurück in der Fußball-Bundesliga.
Die Geschichte vom Frankfurter Jungen, der es von der Fankurve auf den Rasen schafft, hat mir schon damals gefallen. Die Idee, aus der Story ein Buch zu machen, entstand erst viele Jahre später.
2009 habe ich Alex auf dem Sportplatz in Hofheim-Diedenbergen kennengelernt, wo unsere Söhne zusammen in der Jugend kickten. Er trat mir als bodenständiger, offener Mensch gegenüber, was mich nicht wunderte. Aber freute. Wir kamen ins Gespräch.
Er war zugewandt und witzig, empörte sich augenzwinkernd, als ich – auf dem Trainingsplatz wartend – das Magazin „11 Freunde“ las. Und er war liebevoll zu den Jungs. Das erste überraschende Detail fiel mir bei der Weihnachtsfeier des Vereins auf. Schur führte einen Film vor, den er (mit Hilfe einiger Eltern) während der D-Jugend-Saison gedreht und dann geschnitten sowie mit Texten und Musik unterlegt hatte. Ein kleines Kunstwerk. Ich entdeckte eine andere Seite des Kämpfers – die kreative.
Dass er auch ein Zweifler ist, ein Mensch mit Brüchen, ja mit Ängsten, habe ich erst im Rahmen unserer Zusammenarbeit erfahren. Da war er längst Feuer und Flamme für die Idee, dieses Leben in Buchform zu bringen. Das Konzept, dies nicht chronologisch zu tun, sondern – in Anlehnung an seine Rückennummer – in 24 Kapiteln, die sich nahe liegenden und vermeintlich abseitigen Themen des Profi-Fußballs widmen, gefiel ihm auf Anhieb.
Es entspricht der Entwicklung Schurs auch am besten. Denn diese ist nun mal nicht die lineare Story eines Talents, dessen Weg beinahe zwangsläufig in die Beletage des Fußballs führte, sondern die eines Typen, der aus wenig viel machte, der es trotzdem schaffte.
Obwohl er als Kind schwer verletzt war, zu den Profis erst berufen wurde, als es beinahe zu spät war und er von Knochenbrüchen, Bänderrissen und weiteren Blessuren gebeutelt war, stand er immer wieder auf – bis er ein Ziel erreicht hatte. Etwa auf dem Balkon des Frankfurter Römers mit Tausenden von Fans den Aufstieg in die Bundesliga zu feiern, sich gegen die Großen der Zunft durchzusetzen, Olli Kahn einen Kopfball ins Netz zu legen oder als Trainer mit den B-Junioren der Eintracht die Deutsche Meisterschaft zu holen.
Ein dreiviertel Jahr lang haben wir uns gemeinsam auf den gedanklichen Weg zurück in die Vergangenheit gemacht – erstmals im Juni 2015. Das digitale Aufnahmegerät lief geräuschlos bis in manche Nacht hinein, zeichnete netto fast 48 Stunden an Gesprächen auf. Ich fragte, er antwortete. Und kämpfte dabei um Details, drehte, wendete die Dinge, verwarf Betrachtungen und setzte sie neu zusammen. Mit einer Leidenschaft und Begeisterung wie einst auf dem Rasen.
Typisch Schur, dass er nicht am Beschönigen interessiert ist, sich bei Weitem nicht nur gut aussehen lässt, sondern alle Ecken des Profi-Daseins ausleuchten will. Auch typisch, dass es kaum einen Menschen gibt, den er ausschließlich negativ beurteilt. Schur beobachtet gut – sich selbst, wie andere und ist aufrichtig bemüht, alle Facetten zu finden, die nötig sind, um ein Gesamtbild zu zeichnen, das der Wahrheit am nächsten kommt.
Ursprünglich hatte ich das Buch als Biografie geplant, heißt: in der dritten Person aus der Halbdistanz über Alex Schur zu schreiben. Dieser Art der Umsetzung hätte jedoch eines gefehlt: das Unmittelbare. Die Direktheit und Kompromisslosigkeit, mit der Alex an die Rekonstruktion des Erlebten ging, brachte mich dazu, die Geschichte aus der Ich-Perspektive anzulegen. Aus seiner Perspektive.
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Zils und Schur
Er steuerte die Geschichte bei, ich die Erzähltechnik. Herausgekommen ist eine Art belletristische Dokumentation, in der die Realität aus seiner Warte beschrieben wird. Eine Autobiografie von einem Ghostwriter, der aus dem Hintergrund treten durfte. Dabei haben wir manche Szene und manchen Dialog sinnhaft rekonstruiert, ohne diese mit den Betreffenden abzustimmen. Etwaige Unschärfe bitten wir zu entschuldigen.
Nach eineinhalb Jahren Arbeit ist so ein Buch vom Fußball entstanden. Dessen Substanz aus dem Kopf und Herzen eines Profis stammt, der zehn Jahre nach dem Ende seiner Karriere Legendenstatus bei den Fans hat, wie die Wahl zur Säule der Eintracht und seine Präsenz auf Fahnen und Trikots im Stadion dokumentieren.
Bei unseren Treffen, die wir nicht nur bei ihm oder bei mir zu Hause abhielten, sondern auch in Cafés oder Restaurants, fiel die Bekanntheit Schurs immer wieder ins Auge. Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet suchen nach wie vor seine Nähe und freuen sich über einen Plausch mit ihm. Schon wenn Schur einen Raum betritt, ist seine Aura zu spüren, gleichermaßen ist er immer nahbar.
Und er hat Respekt. Als ich eines Morgens in seinem Beisein mit Horst Ehrmanntraut telefonierte, um einen Wegbegleiter nach dessen Erfahrungen mit Schur zu befragen, wollte dieser gern noch ein paar Takte mit seinem ehemaligen Schützling plaudern. Ich gab das Telefon weiter. „Hallo Trainer“, sagte Schur. Nach knapp 20 Jahren. Auch wenn heute Schur der Trainer ist und Ehrmanntraut Hobby-Landwirt, war das alte Verhältnis sofort wieder präsent.
Alexander Schur weiß, wo er herkommt. Eine Tugend, die ihm auch in Zukunft nützen und helfen wird – nicht zuletzt um herauszufinden, wo ihn sein weiterer Weg hinführen soll.
Oliver Zils, Frühjahr 2016

1. Heimspiele

Auf Grabowskis Spuren
In Liverpool berühren die Spieler vor dem Einlaufen aufs Feld in den Katakomben die legendäre Plakette: „This is Anfield“. Es geht darum, Kontakt mit der Tradition aufzunehmen, die diesem Platz innewohnt. Wir haben das große Glück, bei der Eintracht auch über Geschichte zu verfügen, die seit 1899 in Frankfurt geschrieben wird.
Auch wenn sich der Mythos der Eintracht an mehreren Orten entwickelte – die Deutsche Meisterschaft 1959 beispielsweise am Riederwald errungen wurde, ist für mich das Waldstadion der Ort. Hier wurden große Spiele absolviert, Grundsteine für Pokaltriumphe gelegt, der Uefa-Cup gewonnen, Bayern München das Fürchten gelehrt. Hunderte von Spielern in tausenden Begegnungen und unzähligen Szenen und Sequenzen haben das Oval im Stadtwald mit Geschichte aufgeladen und zu einem legendären Platz gemacht.
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Plan des alten Waldstadions
Jeder Fan wird die Beziehung zu seinem Verein in Nuancen anders beschreiben. Das erste Mal im Stadion verläuft nicht bei jedem gleich, jeder hat die großen Szenen ein wenig anders in Erinnerung als andere Fans. Und auch bei der Zusammenstellung der bedeutendsten Akteure wird jeder Fan eine eigene Liste präsentieren.
Für mich als Fan und Spieler ist Eintracht Frankfurt untrennbar mit dem Namen Jürgen Grabowski verbunden. Auch Bernd Hölzenbein, Bruno Pezzey, Charly Körbel und Bernd Nickel könnten stellvertretend genannt werden, aber ganz oben steht bei mir Grabi. 441 Spiele, 109 Tore, 15 Jahre lang trug er den Adler auf dem Trikot und war dabei immer ein großartiger Sportsmann.
Kurz nachdem ich meine ersten Einsätze absolviert hatte, habe ich im alten Waldstation in den Katakomben ein Foto von ihm an der Wand hängen sehen. Es wurde auf dem Weg von der Kabine durch die Gänge in Richtung Spielfeld zu meinem persönlichen Glücksbringer. Ich bin nicht jedes Mal stehen geblieben, aber immer, wenn ich daran vorbeikam, habe ich mit dem Bild Kontakt aufgenommen und mir bewusst gemacht, welche Ehre es ist, in diesem Stadion auflaufen zu dürfen. Hier, wo die Großen gespielt haben, die Eintracht Frankfurt zu dem gemacht haben, was es heute ist. Grabowski schien mir nochmal einen Blick mitzugeben und zu sagen: „Gib alles für die Eintracht!“
Heimspiel – das hieß für mich immer in Frankfurt anzutreten, sieht man mal vom Ausklang meiner Karriere in Seligenstadt ab. Mit den Jahren wurden aus Plätzen Arenen und diese immer größer und geschichtsträchtiger.
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Kopfballduell im Waldstadion
Meine ersten Heimspiele machte ich beim VfR Bockenheim – auf roter Asche. Später bin ich zu Rot-Weiss Frankfurt gewechselt und das Stadion am Brentanobad wurde zum vertrauten Terrain, auf dem ich mit tollen Kickern zusammenspielte – wie Jürgen Klopp, Alexander Caspary, Armin Kraaz, Hans-Peter Boy und Christian Peukert. Wir wurden Hessenmeister, qualifizierten uns für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, wo wir uns aber leider nicht durchsetzen konnten.
Anschließend unterschrieb ich beim FSV Frankfurt, wo ich eine kuriose Premiere erlebte. Trainer Klaus Gerster hatte mich für die Oberliga verpflichtet, wenngleich sich der FSV – wie zuvor Rot-Weiss – für die Aufstiegsrunde zur 2. Liga qualifiziert hatte. Ich war nach einem Kreuzbandriss Rekonvaleszent, bin an den Bornheimer Hang, wo wir künftig unsere Heimspiele austragen würden, um mir die Qualifikationsrunde anzusehen. Der FSV war absoluter Außenseiter, schaffte es aber mit einem 3:0-Sieg im letzten Spiel gegen den SSV Ulm aufzusteigen.
Ich erfuhr als Zuschauer, dass ich meine Heimspiele künftig in der zweiten Liga absolvieren würde.
Nach einer Saison und dem Abstieg des FSV bin ich zu den Eintracht-Amateuren gewechselt und der Riederwald wurde meine neue Heimat. Er war marode und ungepflegt, aber in der Oberliga-Mannschaft fand ich eine extrem gut funktionierende Gemeinschaft vor.
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Abwehrarbeit im Aufstiegsjahr
Erst mit Felix Magath als Trainer der Profis zogen wir ins Waldstadion um, das zu meiner liebsten Spielstätte wurde. Was dort, im Zusammenspiel zwischen Team und Fans möglich wurde, wird mich mein ganzes Leben begleiten: Hier bin ich mit Eintracht Frankfurt zweimal aufgestiegen, habe in zwei unglaublichen Begegnungen den Klassenerhalt geschafft, Favoriten aus dem Pokal geworfen, Bayern München geschlagen.
Wenn ich die Augen schließe, kann ich die Atmosphäre immer noch abrufen, höre das Geklacker der Stollen in den Katakomben, die Gesänge der Fans, das Scheppern aus den Lautsprechern, rieche feuchten Rasen und sehe das von der Laufbahn eingerahmte Rasenviereck im Flutlicht. Es war eine der schönsten Phasen in meinem Leben und diese Erfahrung nehme ich überall mit hin.
Das Gemäuer mitsamt seinem Innenleben gibt es nur noch in der Erinnerung. Als das Stadion ab 2003 wegen der bevorstehenden Weltmeisterschaft umgebaut wurde, wichen die historischen Räumlichkeiten einem High-Tech-Bau. Ich muss zugeben, dass aber auch in der Commerzbank-Arena eine ganz besondere Atmosphäre herrscht.
Heute tragen wir unsere Heimspiele mit den Eintracht-Jugendteams am renovierten Riederwald aus. Es ist ein toller Platz mit einer stimmigen Liaison aus Geschichte und Moderne. Beste Trainingsbedingungen mit Internat, Funktionsräumen und gut gepflegten Plätzen – und über allem weht der Geist von Eintracht Frankfurt. Das ist meine neue Heimat geworden.

2. Alles Kopfsache

Amateur ohne Aussicht
Der Kopf ist der prägendste Körperteil. Wichtig für Entscheidungen und Leistungen auf dem Platz, aber vor allem abseits davon. Und Entscheidungen hatte ich viele zu treffen. Im Vergleich zu Karrieren von Profifußballern, die heute aktiv sind, war meine weniger linear, weniger voraussehbar. Am wenigsten für mich selbst.
251 Pflichtspiele und 23 Tore für meine Kindheits- und Jugendliebe Eintracht Frankfurt, über zehn Jahre Stammspieler in den höchsten beiden deutschen Ligen, ein gutes Jahr davon Mannschaftskapitän – das sind Eckdaten, die mir im Rückspiegel wie ein Wunder vorkommen. Für das ich vielleicht mehr als andere arbeiten musste. Hart arbeiten.
Mit Mitte 20, einem Alter, in dem viele Top-Fußballer heute ihren am besten dotierten Vertrag abschließen, auf den Zenit ihrer Laufbahn zusteuern, war ich Amateur ohne Aussicht auf einen Platz in der obersten Etage. Ich kickte in der Oberliga, hatte ein Bauingenieur-Studium an der Fachhochschule Wiesbaden begonnen. Ich haderte nicht damit, aber ich war mit 25 Jahren nicht mehr als ein fußballspielender Student.
Gerade weil es nicht absehbar war, dass ich Profi werden würde, musste ich mich immer auf meinen Kopf verlassen. Und ich konnte es. Ich habe Abitur, kam in der Berufsschule wie an der Uni klar. Ich habe eine Ausbildung, diverse Praktika und bin heute als Fußball-Lehrer tätig. Der Kopf ist ständig gefragt.
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Als Kleinkind
Auch technisch gesehen hat die Kopfarbeit mein Spiel geprägt, die Karriere bei den Profis begründet und einen wichtigen Teil meiner Zweikampfstärke ausgemacht. Mit dem Kopf habe ich den größten Teil meiner Tore erzielt. Interessant ist, dass sich diese Stärke streng genommen aus einem Defizit heraus entwickelt hat.
Mit 15 Jahren wurde bei mir eine Geschwulst im rechten Knöchel entdeckt, die operativ entfernt werden musste. Der Eingriff zog eine Bewegungseinschränkung im rechten Bein nach sich. Ich kann den rechten Fuß bis heute nicht bis zur Nulllinie strecken und auch nicht so heranziehen wie den linken. Das linke Bein, das bei einem Rechtsfuß ohnehin stärker entwickelt ist, musste viel Arbeit übernehmen und wurde immer muskulöser.
Nach der langen Reha habe ich – wahrscheinlich zu einem großen Anteil unbewusst – eine spezifische Sprungtechnik entwickelt, mit der ich beim Kopfball höher kam als die meisten meiner Gegenspieler. Ich bin einbeinig abgesprungen, auch wenn es für das ungeübte Auge so aussieht, als ob der Absprung von zwei Beinen aus erfolgen würde.
In der Luft die Macht zu haben, das ist im wahrsten Sinne des Wortes erhebend. Kopfball ist für mich eine Herzensangelegenheit. Sachlich gesehen sind für einen guten Kopfball fünf Punkte entscheidend: Technik, Antizipation, Timing, Kraft und Leidenschaft.
Mein Vorbild war Armin Kraaz. Er ist der beste Kopfballspieler, mit dem ich je gespielt habe. Armin hatte eine Stabilität in der Luft, die viele Profis nie erreichen werden. Ich habe mir einige Details seines Bewegungsablaufs abgeschaut, zum Beispiel, dass er diagonal in den Luftkampf gesprungen ist. Und sehr mutig war.
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Kopfball – eine Herzensangelegenheit
Der Winkel zum Gegner, mit dem man in das Luftduell hineinspringt, ist extrem wichtig. Um diesen Winkel realisieren zu können, muss man kopfmäßig immer auf der Höhe, sehr fokussiert und aufmerksam sein. Sich fragen, wo bin ich? Wo steht oder läuft der Gegner? Wo befindet sich der Ball? Man muss ständig Koordinaten verarbeiten, um permanent aktionsbereit zu sein. Die Antizipation ist Voraussetzung dafür, den richtigen Moment zu erwischen. Mit Timing konnten auch einige kleinere Spieler das Größendefizit ausgleichen – wie Olaf Thon oder Pirmin Schwegler.
Meine Größe von 1,85 Metern ist sicher eine gute Ausgangsbasis, zudem habe ich mir im Training Sprungkraft erarbeitet. Die Leidenschaft habe ich als Charaktereigenschaft mitgebracht. Ich hatte keine Angst, mir wehzutun. Im Gegenteil. Ich war bereit, die Schmerzgrenze zu überschreiten.
Viele vermeiden Kopfbälle oder gehen sie halbherzig an, für mich waren sie Herausforderung, Lust. Eigene Verletzungen haben mich nicht gebremst. Ich erinnere mich an ein Spiel gegen den VfL Bochum, in dem ich beim Kopfballduell mit dem Gegenspieler zusammengeprallt bin und mir eine Platzwunde geholt habe. Das Blut lief in Strömen, Schmerzen habe ich nicht wahrgenommen. Ich bekam einen Turban verpasst und bin in den nächsten Zweikampf gegangen, als wenn nichts gewesen wäre.
Das war der Unterschied. Ein großer Schmerz, ein traumatisches Erlebnis oder prinzipiell eine vorsichtige Haltung, ja Angst, hält viele ab, mit voller Intensität in den Zweikampf zu gehen. Mich nicht. Auch das hat dazu geführt, dass ich meistens vor dem Gegenspieler oben war und den Ball häufig noch zum eigenen Mitspieler bringen konnte. Ich schätze, dass ich eine Vielzahl meiner Kopfballduelle gewonnen habe. Der Kopfball war mein Markenzeichen.
In diesem Buch, einer Rückschau auf die ersten 45 Jahre in meinem Leben, wird es immer wieder um dieses wesentliche Element meines Spiels gehen. Für das Fortkommen im Leben war selbstverständlich bedeutender, was sich im Kopf abspielt.
Anfänge in Bockenheim
Mein Leben fing unbeschwert an: Ein geborgenes Zuhause und viel Freiheit haben es geprägt. Wenn ich nicht daheim war, war ich draußen. Seitdem ich denken kann, habe ich Fußball gespielt. Nach der Schule sind wir raus, kicken. An meine Grundschule habe ich keine große Erinnerung, außer an meine Lehrerin Frau Schwarz, eine natürliche Autorität.
Im Anschluss bin ich auf die Bettinaschule gegangen, ein Gymnasium in der Feuerbachstraße, direkte Nachbarschaft. Ich war kein herausragender Schüler, aber auch kein schlechter. Als es mit den Schmerzen im Fuß unerträglich wurde und die Geschwulst diagnostiziert wurde, war das sprichwörtlich der erste markante Schnitt in meinem Leben.
Die Operation bedeutete vier Monate Pause – im Fußball und in der Schule. Ich musste Reha machen und anschließend eine Nachprüfung ablegen. Die schaffte ich auch, aber der zuständige Lehrer hat mir dennoch empfohlen, das Schuljahr zu wiederholen. „Warum?“, habe ich gefragt. Die Antworten haben mir nicht eingeleuchtet. Und dann hat mein Vater entschieden, dass das so gemacht wird. Ich habe geheult, empfand es als eine Niederlage, dass ich zurückgestuft wurde. Im Nachhinein war es das Beste, was mir passieren konnte.
Ich kam in eine neue Klasse. Und fortan zählte ich zu den Besseren, was mich ungeheuer motiviert hat. Erst da bin ich bewusst im Schulleben angekommen, merkte, die Lehrer meinen es gut mit mir. Die Mitschüler waren nett. Zu einigen habe ich heute noch Kontakt. In dieser Zeit habe ich meine Frau kennengelernt. Denn in dieser 9b saß Ilona, sie war 14, ich 16. Sie war in mich verknallt. Ich wollte zunächst nichts davon wissen, doch das änderte sich rasch.
In der Oberstufe wählte ich Deutsch und Mathe als Leistungskurse. Vor allem der Mathelehrer war ein guter Typ. Das Abitur kam näher und ich war gewappnet. Neben den LKs wählte ich Geschichte und Biologie als Prüfungsfächer und schaffte einen Schnitt von 2,4.
Die Erlebnisse in der Schulzeit haben mir gezeigt, dass es nicht immer linear vorangeht, dass einen auch Rückschritte voranbringen können.
Als ich mit der Schule fertig war, war von einer Profikarriere nicht die Rede. Warum auch? Ich kam aus der Jugend, die ich in Bockenheim verbracht hatte und spielte jetzt in der 2. Mannschaft von Rot-Weiss Frankfurt, Bezirks-Oberliga. Ich hatte mein Leben lang davon geträumt, Profi zu werden wie manch ein Kind davon träumt, einmal Polizist oder Feuerwehrmann zu sein. Aber es gab für mich kaum Anzeichen, dass sich dieser Traum irgendwann erfüllen sollte.
Einige meiner Schulkollegen und Freunde sind damals ins Ausland gegangen, zumindest mal für ein Jahr. Weil ich sehr heimatverbunden bin und hier gekickt habe, habe ich mich für Jura an der Goethe-Universität in Frankfurt eingeschrieben. Es war ein Versuch. Als wir zum ersten Mal die Bibliothek besucht haben und ich die ganzen Paragraphen-Wälzer gesehen habe, teilweise mit Staub drauf, hatte ich eine unangenehme Ahnung. Dass man sich Zeit seines Lebens mit genau diesen Büchern beschäftigen muss, gefiel mir gar nicht. Ich bin ein paar Mal zur Vorlesung gegangen, mit der Zeit immer seltener.
Nach zwei Semestern plante ich neu, dachte nach, sprach mit meinem Vater. Und bekam diesen Rat: „Mach am besten erstmal was Solides, zum Beispiel eine Bankausbildung.“ Ich fand die Idee okay und bewarb mich, wurde bei der Frankfurter Sparkasse 1822, der Deutschen Bank und der Dresdner Bank zu Tests eingeladen. Ich bin überall durchgefallen.
Bei der Dresdner Bank musste ich im Bewerbungsgespräch Buntstifte verkaufen. Mein Gegenüber, der den Kunden spielte, ließ sich aber nicht locken. Das Gespräch hat keine drei Minuten gedauert, weil ich gesagt habe: „Okay, dann eben nicht.“ Die Jury wollte natürlich etwas ganz anderes von mir hören und sehen. Die wollte, dass ich Überzeugung vermittle, eine Argumentationskette aufbaue. Aber ich konnte nicht gut verkaufen, hatte kein Talent zum Verkäufer.
Das war ein weiterer Moment, von dem viel Erkenntnis ausging. Zum Beispiel für mich als Vater. Ich möchte meinen Kindern dabei helfen, dass sie ihre Talente entdecken und entwickeln können, so dass sie nicht irgendetwas gegen ihre Überzeugung tun müssen.
Es wurde trotzdem die Banklehre. Die Nassauische Sparkasse nahm mich. Das Ausbildungszentrum war in Frankfurt, meine Zweigstellen in Stierstadt, Fischbach-Weiskirchen und Oberursel. Es war eine schwierige Zeit. Trotz toller menschlicher Begegnungen. Mit Heidi Lehn, meiner Chefin in Stierstadt zum Beispiel, kam ich klasse aus. Sie hatte ein gutes Gefühl für ihre Angestellten, für Menschen prinzipiell. Sie hat angetrieben, aber auch geschützt. Leute wie sie haben mich geprägt.
Aber der Alltag in der Bank hat mich angeödet. Überweisungen, Kontoführung, das hat keinen Spaß gemacht. Ich habe einiges auch nicht verstanden. Die Atmosphäre am Arbeitsplatz war schlecht, es wurde selten gelacht. Die Tage gingen nicht vorbei. Es hing eine Riesenuhr im Raum. Mir kam es vor, als ob der Zeiger stehen würde. Jedes Mal, wenn ich hinsah, hatte der sich meinem Eindruck nach keinen Millimeter weiterbewegt. Ich verbrachte täglich gefühlte 20 Stunden dort. Was für die meisten Mitarbeiter offenbar das Ideale war, nämlich genau zu wissen, was sie erwartete, war für mich der Untergang.
Dann kam glücklicherweise die Anfrage vom FSV Frankfurt, der in die 2. Liga aufgestiegen war. Ich wechselte und fragte bei meinem Ausbildungsbetrieb an, ob ich dienstags morgens und abends trainieren dürfe. Ich bekam eine Erlaubnis mit Einschränkungen: Mein Vorgesetzter, Herr Bunt, wollte, dass ich vor dem Training um 8 Uhr in die Bank komme. Von dort bin ich um 9 Uhr ins Training gefahren, hab schnell wieder zusammengepackt, bin zurück in den Taunus. Um 15.30 Uhr ging es wieder an den Bornheimer Hang – zum zweiten Training.
Das Leben wurde intensiver, anstrengender. Ich war ständig auf der A 661 zwischen Oberursel und Frankfurt unterwegs mit meinem Ford Fiesta, 1,2-Liter. Aber ich habe es genossen. Ab diesem Zeitpunkt haben einige Leute in der Sparkasse komisch geschaut. Mein Leben war offensichtlich farbig, das mancher Kollegen etwas grauer, das hat im täglichen Miteinander manches nicht vereinfacht.
Ich habe trotzdem durchgezogen und mir den Kaufmannsgehilfen-Brief gesichert, auch wenn die Noten schwach waren. Für mich stand jedoch fest: Ein Leben, bei dem man nur aufs Wochenende wartet, ist nichts für mich.
Trotz meiner nicht ganz erfüllenden Azubi-Zeit erinnere ich mich gern an die Naspa zurück, bei der ich heute auch wieder ein Konto und mit Gerd Räth einen echten Kumpel gewonnen habe.
Nach einem Jahr beim FSV und dem Abstieg bin ich zur Eintracht in die Regionalliga gewechselt, zu meinem Herzensklub. Aber nach nur einem Jahr stieg ich auch mit diesem Team ab – in die Oberliga. Aus der Tuchfühlung zum Profifußball war wieder Distanz geworden. Also habe ich mich an der Fachhochschule in Wiesbaden für Bauingenieurwesen eingeschrieben. Das Thema hat mich interessiert, ich wollte vorwärtskommen. Schließlich war ich 24.
An der FH hat es mir gefallen, das Studium war praxisorientiert, die Gruppe der Kommilitonen homogen, wir lernten und unternahmen etwas gemeinsam. Ich fühlte, dass ich auf dem Weg in eine berufliche Richtung war.
Und dann kam doch alles anders.
Das Fiasko als Chance
Die erste Mannschaft der Eintracht war erstmals aus der Bundesliga abgestiegen. Fast alle Spieler gingen. Obwohl mich Dragoslav Stepanovic entdeckt hatte und ich dachte, Eindruck gemacht zu haben, als ich mal unangemeldet und auf eigene Faust im Trainingslager der Profis mit der Bahn in Österreich aufgekreuzt war, übersah er mich jetzt. Aus der Amateurmannschaft wurde ein Spieler nach dem anderen zu den Profis zitiert. Dworschak, Glöckner, Guht.
Und ich? Es kam mir vor, als ob ich der einzige war, der in der Oberliga-Mannschaft blieb, obwohl bei den Eintracht-Profis alles kurz vor dem Zusammenbruch stand. Ich wurde einfach nicht wahrgenommen. Ich habe mir das einige Wochen lang angeschaut und dann beschlossen: „Dann gehe ich halt zurück zum FSV.“
Ich schloss einen Vertrag mit Bernd Reisig, der zu dieser Zeit Manager beim FSV und zur selben Zeit mein Berater war. Aus heutiger Sicht ein Unding – er hat meine Leichtgläubigkeit ausgenutzt.
Im November 1996, es war der 17., informierte mich Stepi, dass er mich mit nach Gütersloh nehmen wolle – mit der ersten Mannschaft. Ein positiver Schock. Ich spielte gut, machte ein Tor, wir verloren. Im nächsten Spiel gegen Rot-Weiss Essen spielte ich erneut, traf wieder, wir gewannen 3:0 und ich war plötzlich im Profiteam. Nachdem wir die nächste Begegnung in Kaiserslautern mit 0:5 und das folgende Heimspiel gegen Oldenburg 2:3 verloren, wurde Stepanovic zwar entlassen. Aber sein Nachfolger Horst Ehrmanntraut stand ebenfalls auf mich und gab mir zu verstehen, dass er mich unbedingt haben wollte.
Einer der schwersten Momente in meinem Leben folgte: Ich musste ihm den Vorvertrag mit dem FSV beichten. Ich werde nie vergessen, wie ich vor der Kabinentür stand und wusste, dass ich da jetzt reingehen muss und alles vorbei sein kann. Aber Ehrmanntraut wiederholte: „Ich setze auf dich. Mir ist das gleich, mit wem du einen Vertrag abgeschlossen hast. Wir finden eine Lösung.“ So kam es, dass Eintracht Frankfurt für einen eigenen Spieler 100.000 Mark zahlte, um ihn aus einem dubiosen Vertragszustand auszulösen. Ohne Ehrmanntraut wäre das alles nicht so gekommen und deshalb bin ich ihm bis heute sehr dankbar.
Ich bekam ein Angebot als Lizenzspieler für eineinhalb Jahre, musste mich also entscheiden: Vertrag oder Studium? Das fiel mir nicht leicht und die für mich typische „Gedanken-Waschmaschine“ setzte sich in Bewegung: Auf der einen Seite habe ich mich wohlgefühlt an der FH. Ich hatte das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Auf der anderen Seite hatte ich es nun selbst in der Hand, einen Traum zu verwirklichen. Dann wieder die Gegenargumente: Ich bin ein Sicherheitstyp und es war klar, dass man nach eineinhalb Jahren Zweite Liga nicht ausgesorgt hat. Und da waren noch mehr kritische Fragen: Wie lang wird eine Karriere wohl dauern, die erst mit 25 anfängt? Kann ich mich auf meinen Fuß verlassen? Wie verkrafte ich die Vorschädigungen im rechten Knie, in dem mir das Kreuzband gerissen war?
Und wieder anders herum: Ich hatte mir die Möglichkeit immer offen gehalten, Fußball auf diesem Niveau zu spielen – und jetzt war sie da. Eine solche Chance kommt nur einmal. Zudem konnte ich mir gut ausmalen, dass ich mir im Falle einer Ablehnung des Vertrags bis ins hohe Alter die Frage stellen würde: Wie wäre das Leben nur verlaufen, wenn?
Der Entscheidungsprozess lief ähnlich ab, wie das heute noch bei mir der Fall ist. Es mag unglaublich viele Argumente für und genauso viele gegen etwas geben. Während die Fakten innerlich kreisen, arbeite ich mich parallel auf emotionaler Ebene Zentimeter für Zentimeter einer Lösung entgegen.
Die Aussicht, für den Verein zu spielen, den ich immer angehimmelt hatte, hat am Ende den Ausschlag gegeben. Es war auch ein gutes Stück Vertrauen ins Leben da, das mir geholfen hat, zu sagen: „Nimm das mit. Auch wenn es nicht klappt und du kein Akademiker wirst, wird es weitergehen. Mit Abitur und abgeschlossener Lehre fällt man weicher als ohne.“
Am Schluss der Überlegungen stand die Entscheidung: Exmatrikulation und Unterschrift. Im vollen Bewusstsein, dass es wahrscheinlich ein Ja für einen kurzen Zeitraum sein würde. Aber selbst wenn es eine Unterschrift für einen kleinen Traum gewesen wäre, hätte ich sie nicht bereut.
Neuland
Mein Vertrag war pro Monat in etwa so gut dotiert wie der eines Filialleiters einer Bank – so viel hatte ich zuvor selbstverständlich nie verdient. Obwohl der Spitzensteuersatz mit 56 Prozent so hoch lag wie nie zuvor, war ich plötzlich finanziell gut ausgestattet. Zudem wohnte ich quasi noch zu Hause, in einer Ein-Zimmer-Wohnung gegenüber meinen Eltern, hatte also kaum Kosten.
Das gesamte Umfeld war euphorisiert. Mein Vater war so stolz, wie auch mein Bruder und meine Mutter. Wer mich alles angesprochen hat, dass ich für Eintracht Frankfurt spiele: Freunde, Nachbarn, Bekannte, Verwandte. Mein Abitur war schon eine tolle Sache. Aber Fußballprofi? Ein Fußballprofi in der Familie Schur? Klasse.
Es war eine Mischung aus Stolz und Ehrgefühl, die in mir hochstieg und raus musste. Auch wenn ich immer gern im Mittelpunkt gestanden habe, war ich plötzlich in ein völlig anderes Leben gestoßen worden. Ich kam im Kopf nicht so schnell nach. Ich war eine öffentliche Person. Mein Name stand auf dem Trikot, ich verteilte Autogrammkarten, Menschen erkannten mich auf der Straße, in Läden, überall. Leute jubelten mir zu, die mich nicht mal kannten. Das alles musste ich verarbeiten – und gleichzeitig unbelastet bleiben, um Leistung zu bringen.
Das Wichtigste für mich war, dass es sportlich gut lief. Ehrmanntraut stabilisierte das Team. Wir gewannen Spiele und landeten am Ende der Saison auf dem siebten Tabellenplatz. In der darauffolgenden Spielzeit stiegen wir auf. Und ich war Bundesliga-Profi.
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Schriftzug eines Profis
Wenn der Kopf verhungert
Dass eine Profikarriere wenige Herausforderungen für den Kopf bereithält – diese Erkenntnis kam eher schleichend daher. Erst wenn du die siebte Serie eingeschweißter Autogrammkarten entgegennimmst, wenn die Blicke, die deiner Popularität gelten, zur Gewohnheit, all die Abenteuer zum Alltag werden, dann entsteht im Kopf wieder Raum. Und in diesem Raum entwickelte sich das Gefühl, dass etwas fehlte.
Im Profi-Alltag dreht sich naturgemäß vieles um Fußball, Körper, Fans und Ruhm – aber auch diese Gespräche wurden irgendwann langweilig. Schwierige Lage: Auf der einen Seite ist der mentale Druck sehr belastend, andererseits fehlt der Gegenpol, der das Hirn in einer anderen Richtung arbeiten lässt.
Zusammengefasst ging es um diese vier Themen: Welches Auto bestellt man als nächstes? Wo findet man die schönsten Frauen? Wo geht man essen? Und was sollte man für seinen Körper tun? Es klingt paradox: Während viele, die im Beruf stehen, oft davon sprechen, mal den Kopf frei kriegen zu müssen, müssten Berufsfußballer eher den Kopf füllen.
Das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung. Ich war selbst sehr hin- und hergerissen. Auf der einen Seite habe ich mich intellektuell unterfordert gefühlt, andererseits haben meine Art zu spielen und die Tatsache, dass ich nicht so viel Talent hatte, unheimlich viel Energie gekostet. Mich hat der Fußball gefühlsmäßig stark gebunden, ich musste extrem fokussiert sein, so dass wenig Raum für Zusatzleistungen vorhanden war.
Jeder Einsatz war eine Extremsituation. Das ist bei einem Spieler, der schon in jungen Jahren auf das Profidasein und Lernen vorbereitet wird, etwas anders als bei mir. Ich hatte das deutliche Gefühl, mich tagtäglich beweisen zu müssen, und das war anstrengend. Mir fehlte dieses Selbstverständnis wie es Nachwuchsfußballer haben, die aus der Jugend der Profivereine kommen und direkt Lizenzkicker werden.
Ich tue mich bis heute schwer, ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln, wenn ich irgendwo dazu stoße. Die Tatsache, ein Quereinsteiger zu sein, hat mich immer beschäftigt. Ich habe diesen Respekt in die Profizeit mitgebracht und allein der Prozess, das nötige Selbstbewusstsein für das nächste Spiel aufzubauen, war ein Kampf, der Energie für geistige Arbeit gekostet hat. Es war aber auch Laissez-Faire mit von der Partie. Wenn man von vielen Leuten umgeben ist, die sich tendenziell eher wenig Gedanken machen, steckt das an.
Dann veränderte sich mein Leben, als mit Patrick unser erstes Kind auf die Welt kam. Auf einmal war da ein ganz neues Thema, dem ich mich mit großer Hingabe widmen konnte.
Die Kollegen, die nebenher studiert haben, konnte ich nur bewundern. Es waren nicht viele. Maxi Heidenreich, Christoph Preuß, Benjamin Huggel fallen mir ein – und obwohl ich diese Sehnsucht nach irgendeiner Art Weiterbildung hatte, muss ich zugeben, dass mir in diesem Bereich der Biss, das Durchhaltevermögen und das Organisationstalent gefehlt haben, um etwas Ähnliches zu machen.
Mit zunehmender Dauer der Karriere bekam ich es mit Panikschüben zu tun, weil mir bewusst wurde, dass wir als Familie von dem gesparten Geld nicht würden leben können. Und im Mai 2006 war er da, der Moment, von dem so viel die Rede ist. Abpfiff. Nochmal großer Applaus. Karriereende. Und jetzt?
Spiel ohne Ball – die zweite Karriere
Nach meinem letzten Einsatz gegen Borussia Mönchengladbach habe ich meine Profizeit beendet, ohne genau zu wissen, wie es weitergeht. Ich hatte intensiv für die Rückkehr aufs Feld gearbeitet, Gedanken an das „Danach“ beiseitegeschoben. Mir schwebten grob zwei Richtungen vor: Kommunikation und Marketing oder Trainer werden. Die Frage nach einem Anschlussjob in der Fußball-AG wurde von Heribert Bruchhagen klar beantwortet: Eintracht Frankfurt habe nichts für mich.
Der damalige Chef des Rhein-Main-Verkehrsverbundes Volker Sparmann, der als Aufsichtsratschef wesentlich zur Rettung und Stabilisation der Eintracht beigetragen hatte, verschaffte mir einen Praktikumsplatz im Unternehmen. Die Berufsgenossenschaft finanzierte mir die Überbrückung. Montags morgens fing ich in Hofheim in der Alten Bleiche an: in der Marketingabteilung des RMV.
Es war eine extreme Situation: Da saß der 35-jährige Mannschaftskapitän außer Dienst, eben noch umjubelt von den Fans, eine Führungspersönlichkeit, die in zehn Jahren Profifußball so viel erlebt hatte, bei einer 21-jährigen RMV-Angestellten im Zimmer. Und wusste nicht, wie man eine Excel-Tabelle aufbaut. Mein spontaner Impuls war aufzustehen und zu gehen. Ich tat es nicht. Die junge Kollegin, Sandra Tauber hieß sie, hat mir geholfen und die Erinnerung daran geweckt, was ich in kritischen Momenten auf dem Feld gemacht habe: Weitergehen, von Zweikampf zu Zweikampf denken.
Ich blieb zehn Monate, stellte mich langsam darauf ein, von morgens bis abends auf einem Stuhl zu sitzen und in einen Computerbildschirm zu blicken. Ich habe viel gelernt und kam gut klar mit den Leuten um mich herum. Eines Tages, zum Ende der Praktikumszeit, bot mir die Abteilungsleiterin Kerstin Blöcher in der Kaffee-Küche einen Job an. Ich war unglaublich stolz und glücklich darüber. Es war eine ganz wichtige Zeit, von der ich heute noch profitiere – zum Beispiel, was Themen wie Projektplanung und Eigenorganisation angeht, oder ganz praktische wie Office-Anwendungen. Dennoch war mir klar, dass mein Weg woanders hinführt.
Parallel zum RMV hatte ich ein Fernstudium Sportmanagement beim IST-Institut absolviert und bekam dann die Gelegenheit, ein weiteres Praktikum zu absolvieren, was mich wieder näher an den Fußball heranbrachte – in der Marketingabteilung der Eintracht e. V. Wieder hatte ich es mit einer Abteilungsleiterin zu tun, Steffi Kratsch. Wieder eine tolle Chefin, die mir eine schöne und lehrreiche Zeit bereitete.
Wenig später klopften Armin Kraaz und Holger Müller vom Eintracht-Nachwuchsleistungszentrum an, ob ich mir eine Trainertätigkeit vorstellen könne. Mein Kopf war wieder gefragt.
Meine mentale Konstitution ist meine größte Stärke, wenngleich der Weg zur Lösung von vielen schwachen Momenten gekennzeichnet sein kann. Ich reflektiere ständig meine Lebenssituation. Ich brauche Zeit, bis ich entscheide. Ich zweifle. Grüble.
Manchmal gehen meine Selbstzweifel so weit, dass ich sauer auf mich selbst werde und genau in diesem Zustand bin ich oft reif für eine Entscheidung. Das Irre ist, dass diese Entscheidungen richtig sind. Meistens.
Inzwischen fühle ich mich als Entscheider. Die Selbstzweifel helfen mir. Ich setze sie ein zum perspektivischen Betrachten eines Problems. Am Ende steht ein Ja oder ein Nein, aber auf jeden Fall eine Entscheidung, mit der ich gut leben kann.
Was mich heute interessiert
Heute bekommt mein Kopf auch privat wieder mehr Futter. Mich interessiert so vieles, das nicht unmittelbar mit Fußball zu tun hat: berufliche Zusammenhänge, Psychologie, Naturthemen, Extremsport wie Bergsteigen, Kunst. Das letzte Buch, das ich gern gelesen habe, ist „Die Brückenbauer“ von Jan Guillou. Manchmal gehe ich einfach zu Hugendubel und lasse mich inspirieren. Es kann auch Geschichte sein. Ich finde es interessant, wie oft man historischen Zusammenhängen im Alltag begegnet.
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich auch gern fernsehe: Ich bin ein Mensch, der Bilder braucht. Aber auch die Zahlen beschäftigen mich wieder. Wenn es um Mathe geht, kann ich meinen Söhnen bei den Hausaufgaben helfen. Ich finde es gut, dass die Kinder dafür sorgen, dass man beim Schulstoff am Ball bleibt. Dass altes Wissen aufgefrischt wird.
Die Gespräche mit der aktuellen Profimannschaft sind ebenfalls anregend. Es ist insgesamt ein ernsthaftes und intelligentes Team. Oczipka, Flum, Aigner zum Beispiel sind Menschen, die reflektieren, die sich Gedanken machen und an einem ernsten Gespräch interessiert sind.
Dass das durchschnittliche intellektuelle Niveau im Fußball im Vergleich zu einer Sportart wie Handball immer noch niedriger ist, hat einen ganz einfachen Grund. Dort verdient man nicht so viel Geld. Man muss als Handballer mehr in Ausbildung oder Studium investieren. Weil man gezwungen ist, sein Dasein auf zwei Säulen zu stellen.
Heute bin ich wirklich im Leben angekommen.
zils_fuba.jpgKarriereweg
ab 1977
Grundschule
Franckeschule, Bockenheim
1981 bis 1991
Mittel- und Oberstufe; Abschluss Abitur
Bettinaschule, Bockenheim
1992
2 Semester Jura-Studium
Goethe-Uni, Frankfurt
1993 bis 1995
Ausbildung zum Bankkaufmann
Nassauische Sparkasse, Oberursel
1995/1996
Studium Bau-Ingenieurwesen
FH Wiesbaden
1996 bis 2006
Lizenzspieler
Eintracht Frankfurt
2006/2007
Praktikum RMV
RMV Hofheim, Marketingabteilung
2006/2007
Fernstudium, Sportmarketing-Fachwirt
IST-Institut, Düsseldorf
2007/2008
Co-Trainer U19/U23
Marketingabteilung Eintracht Frankfurt e.V.
B-Lizenz-Trainer
Hessischer Fußballverband
A-Lizenz-Trainer
Hessischer Fußballverband
Sommer 2009
Alleinverantwortlicher Trainer B-Junioren
Eintracht Frankfurt e. V.
2012/2013
Ausbildung zum Fußballlehrer
DFB, Deutsche Sporthochschule Bad Hennef
Seit 2010
Hauptamtlicher Trainer
Eintracht Frankfurt e. V.

3. Kämpfen

Auch in der zweiten Reihe wird man gesehen
Der Stil der Eintracht bis zum ersten Abstieg 1995 – das war Technik, Eleganz, Raffinesse. Die Eintracht zwischen 1995 und 2005 – das war Leidenschaft, Wille und Kampf. Die Eintracht seitdem? Versucht beide Stilrichtungen miteinander zu verknüpfen. Leute wie Chris, Pirmin Schwegler und Marc Stendera haben angedeutet, dass eine Kreuzung der Eigenschaften möglich ist.
Als ich meine Chance bekam, war bei der Eintracht ein Vakuum entstanden, das mit Kämpfern gefüllt wurde – auch deshalb, weil man mit den Technikern gescheitert war und überdies keine mehr zur Verfügung standen. Für mich gab es keine Alternative zum Kampf: zum einen weil es mir an technischen Möglichkeiten fehlte, zum zweiten weil ich ein Kämpfer bin, seit ich darüber nachdenken kann.
Wie wird man so? Ich habe mich das oft gefragt. Die Antwort ist vielschichtig. Charakter entsteht. Man wird mit der Zeit widerstandsfähig, entdeckt an sich, dass man die Dinge nicht einfach nur hinnimmt. Weil man entsprechende Situationen erlebt, familiär geprägt, in eine bestimmte Konstellation hineingeboren wird.
Ich habe mir oft Aufmerksamkeit erkämpfen müssen. Mir ist selten etwas zugeflogen, zumindest habe ich das nicht so empfunden. Ich konnte viele Dinge nicht direkt, aber ich wollte sie. Meine chronischen Schmerzen im Fuß, die zur Zurückstufung in der Schule geführt haben, waren sicher ein Schlüsselerlebnis. Zunächst habe ich eine negative Erfahrung gemacht, die sich im Rückblick als positiv herausgestellt hat. Ich habe peu à peu gemerkt, dass ich mit der Zeit besser werde, dass es meistens eine zweite Chance gibt.
Möglicherweise habe ich deshalb vieles später angefangen oder vollendet als andere: die Schule, die Ausbildung, die Profizeit, das Trainerdasein. Letztlich habe ich mich immer durchgesetzt.
Es fing in Bockenheim an, dort bin ich in allen Mannschaften beim VfR Stammspieler geworden. Und immer, wenn ich das aufs Neue geschafft hatte, war es ein Aha-Erlebnis, das mich für die nächste Etappe mit einer kleinen Portion mehr Zuversicht und Beharrlichkeit versorgt hat.
Später sind mein Freund Jörg Eckart und ich vom Stadtteilclub zu Rot-Weiss Frankfurt gewechselt. Der jetzige Eintracht-Nachwuchskoordinator Holger Müller hatte uns beim VfR entdeckt. Eigentlich wollten sie eher Jörg. Ich habe einfach gespielt, beobachtet und allmählich das Gefühl entwickelt, dass ich das gefragte Niveau irgendwann erreichen werde. Das hat mir als Antrieb gereicht, weiterzumachen. Irgendwann habe ich zweite Mannschaft gespielt und von dort ging es hoch. Das ist ein typischer Weg für mich. Ich habe gelernt, dass auch die zweite Reihe eine Bühne ist. Ich habe mich dort so lange gezeigt, bis ich gesehen wurde.
Auch bei Dragoslav Stepanovic bin ich über den „zweiten Bildungsweg“ gekommen. Er hat mir seine Aufmerksamkeit nicht geschenkt. Warum auch? Ich war nicht begnadet, konnte keine aufregenden Sachen mit dem Ball. Aber ich war aufdringlich. Ganz zum Schluss, hat er mich wahrgenommen.
Eine Erfahrung war zur Erkenntnis gereift. Aus der Erkenntnis wurde Haltung. Ich kämpfte mehr, ich lief mehr, ich zeigte mich länger. Das haben die meisten Trainer geschätzt. Sie wussten, dass auf mich Verlass ist: Ehrmanntraut, Berger und alle anderen, für die Einstellung wichtig war.
Ich haute mich bedingungslos rein. Im wahrsten Sinne des Wortes: Ich habe dafür keine Bedingungen gestellt. Ich habe es gemacht, weil ich es für richtig hielt.
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Selbst im Abschiedsspiel wird gegrätscht (Schur gegen Bindewald)
Innere Dialoge
Kämpfen auf dem Feld bedeutet im Prinzip dasselbe wie Kämpfen im Leben: Widerstände aushalten, Ellbogen einsetzen, Widerstände beiseite räumen, Selbstbewusstsein entwickeln. Das nächste Level entern, und der Kreislauf beginnt erneut.
Eine weitere Parallele zwischen Leben und Spiel ist, dass beide Wendungen nehmen, die man nicht geplant hat. Ohne kämpferische Einstellung fliegt man aus der Kurve. An den Weggabelungen ist Kampf gefragt, auf gerader Strecke Schwung. Man muss sich einfach die grundsätzliche Frage beantworten: Will man ein Kämpfer oder ein Opfer sein? Ich habe sie mir längst beantwortet. Das Perfide ist, dass es dadurch nicht leichter geworden ist.
Die inneren Dialoge zwischen Schweinehund und Kampfschwein poppen immer wieder auf. „Komm, ruh dich mal aus!“ „Nein, eine Runde schaffe ich noch!“ „Jetzt reicht’s aber!“ „Es geht noch!“ „Es kann doch auch mal ein anderer machen.“ „Nein, du musst das tun!“
Manchmal hat in mir auch nur eine Stimme gesprochen – der Jammer. „Warum gewinne ich nicht einfach mal im Lotto? Warum bekomme ich diesen Posten nicht einfach so?“ Ich bin down gewesen, deprimiert, voller Selbstzweifel. Ich habe mitunter nachgegeben. Aber nur dann, wenn es nicht wirklich wichtig war. Wenn das Kampfschwein gefragt war, habe ich es immer aktivieren können.
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Massage in der Verlängerung im Pokal gegen Offenbach, 2003
Das hat mir letztlich auch beim Übergang vom Profidasein ins „richtige Leben“ geholfen. In der Anfangsphase meines Jahrespraktikums beim RMV hatte ich viele Fluchtimpulse. Ich konnte nicht, was gefordert war, wollte es aber nicht eingestehen. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich krank zu melden, früher zu gehen, habe nach Vorwänden und Entschuldigungen gesucht – am Ende hat sich der Kämpfer durchgesetzt.
Auch deshalb, weil mir das Nachgeben zu unangenehm war. Weil ich mich gefragt habe: Würde ich das Geschenk annehmen, etwas Wichtiges ohne Kampf zu erreichen? Die Antwort lautet: Nein, das habe ich mir nicht erarbeitet.
Was heute anders wäre
Gefühlt habe ich 85 Prozent meiner Kopfballduelle für mich entschieden und sehr wahrscheinlich habe ich mehr Zweikämpfe gewonnen als verloren. Aber wer weiß das genau? Es gab keine Statistiken. Mittlerweile ist der Fußball in so vielen Bereichen analysiert und vermessen. Wäre diese Zeit für einen Kämpfer wie mich besser gewesen, weil man meine Performance Schwarz auf Weiß hätte ablesen können – zunächst auf dem Bildschirm der Live-Übertragung und am nächsten Tag in der Zeitung?
Wenn meine Top-Laufleistung und die Dominanz in den persönlichen Duellen eindeutig belegbar gewesen wären, hätte mir das an mancher Stelle vielleicht genutzt. Friedhelm Funkel zum Beispiel hatte am Anfang viel, später weniger Vertrauen in mich. Das hat mich viel Kraft gekostet.
Auch bei Heribert Bruchhagen bin ich als Kämpfer nicht hoch im Kurs gewesen. Er mochte den holzfüßigen Fighter nicht, bevorzugte den geschmeidigen, eleganten Spielertyp mit internationalem Niveau. Ich kann ihn verstehen. Ich sehe Typen wie Schwegler auch lieber spielen als Schur.
Mit Hilfe der sozialen Medien kann man heute ein anderes Bild von sich zeichnen, als man es auf dem Rasen abgibt. Ein Segen für die, die keine Kämpfernaturen sind. Ein Fluch für Leute, die nicht so offensiv in die Öffentlichkeit gehen, aber wichtig für das Team sind.
Die meisten Fans haben aber nach wie vor ein gutes Gespür dafür, wer wie einzuschätzen ist. Echte Kämpfer sind beliebt. Der Respekt für Leute, die sich nach oben gearbeitet haben ist nachhaltiger als für solche, die einfach nur Dinge geschenkt bekommen.
Der Preis. Die innere Landschaft