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ATHEN

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von Elisabeth Petersen und Klaus Bötig

Elisabeth Petersen arbeitete im Anschluss an das Studium der Germanistik und Geschichte lange Jahre als Lehrerin. Ende der 1980er Jahre entstanden erste schriftstellerische und journalistische Arbeiten. Die Lust am Schreiben und am Reisen brachten sie zum Reisejournalismus.

Klaus Bötig, der Bremer Reisejournalist (www.klaus-boetig.de), verbringt seit 1973 alljährlich mehrere Monate in Griechenland. Er veröffentlichte über Festland und Inseln weit über 70 Bücher und Reiseführer. Bei seinen Recherchen unterstützt ihn die in Athen lebende, deutsch-griechische Journalistin Elisa Hübel.

Inhalt



Willkommen in Athen

Top 10 & Mein Athen

image Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

image Mein Athen: Lieblingsplätze der Autoren

Stadttour

Ein Rundgang durch Athen

Streifzüge

Athen und Olympia

Ausflüge in die Umgebung von Athen
Marathon, Sounion, Delphi, Peloponnes

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Byzantinische Kirchen und Klöster

Stadtviertel, Straßen, Hafen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

Register

Bildnachweis und Impressum

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   Zeichenerklärung

image Top 10
Das müssen Sie gesehen haben
image Mein Athen
Lieblingsplätze der Autoren
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.

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Willkommen in Athen

Eine Stadt, deren Ursprünge so weit zurückreichen, dass sie sich im Nebel der Mythen verlieren, ja, längst selbst zum Mythos geworden sind. Athena, die Göttin der Weisheit, wurde zur Beschützerin und Namensgeberin erkoren, weil sie dem städtischen Anwesen in Form eines Olivenbaums das Zeichen für Frieden und Wohlstand mit auf den Weg gab. Trotzdem weiß die attische Geschichtsschreibung der ersten Jahrtausende von dramatischem Kriegsgeschehen und Ringen um die Stadtherrschaft zu berichten.

Erst im fünften vorchristlichen Jahrhundert scheint der ersehnte glückliche Zustand zumindest für kurze Zeit erreicht, weshalb die Epoche bis heute als Athens »Goldenes Zeitalter« bekannt ist. Die Tempel auf der Akropolis, allen voran der Parthenon, Wahrzeichen der Stadt und Inbegriff klassischer Baukunst, stammen aus jener Zeit. Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften brachten Werke zustande, die noch nach zweieinhalb Jahrtausenden verbindliche Normen setzen. Zudem hatte sich ein politisches System etabliert, das grundlegende Merkmale der Demokratie aufwies. In jenen goldenen Athener Tagen wurde die abendländische Kultur aus der Taufe gehoben. Trotzdem erleben heutige Besucher Athen als die wahrscheinlich orientalischste Metropole Europas. Dazu trägt eine Lebenshaltung bei, die ständige Provisorien für die Norm zu halten scheint. Begreifen lässt sie sich als eine Überlebensstrategie, die sich in fast zweitausend Jahren Fremdherrschaft – durch Rom, Byzanz und die Türken – entwickelt hat.

Selbst nach der Unabhängigkeit 1832 wurde der griechische Staat zunächst von Königen aus dem Geschlecht der bayerischen Wittelsbacher regiert. Ihnen ist zu verdanken, dass Athen erstmals zur Hauptstadt Griechenlands wurde. Eine rasante Bevölkerungsentwicklung war die Folge. 45 000 Bewohner zählte die Stadt 1834, heute sind es rund fünf Millionen. Damit waren alle Versuche einer geordneten Stadtplanung zum Scheitern verurteilt. Das Ergebnis ist eine Stadt im Spannungsfeld zwischen Augenblicksbewältigung und stolzer Rückbesinnung auf die Leistungen einer großen, fernen Vergangenheit. Ein Leben zwischen solchen Polen ist anstrengend, aber spannend und entwickelt einen Rhythmus, der auch den Besucher einholt, der wie ein jeder gefangen wird von griechischer Herzlichkeit und Gastlichkeit. Kalos orissate – herzlich willkommen!

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Blick über die Akropolis bis zu Athens Hausberg Lykabettos im Hintergrund

Top 10 & Mein Athen

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

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Griechische Agora

S. 11 ff., 40 image F3/4/Google Map
Der Marktplatz des antiken Athen liegt zu Füßen der Akropolis und gleicht einem archäologischen Park, dessen Höhepunkt der best erhaltene antike Tempel Griechenlands ist.

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Akropolis

S. 14 ff., 41 f. image F/G4/5/Google Map
Drei ganz unterschiedliche Tempel und der repräsentative Torbau der Propyläen zeugen auf einem Felsplateau vom Glanz und Reichtum der antiken Stadt. Der Blick von hier reicht über das Meer bis zur Peloponnes.

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Herodes Atticus Odeion

S. 18, 44 f. image G4/Google Map
Das mächtige antike Theater am Fuß des Akropolisfelsens ist bestens erhalten und wird noch heute für zahlreiche Aufführungen im Rahmen der sommerlichen Athener Festspiele genutzt.

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Neues Akropolismuseum

S. 19, 33 f., 42 image G5/Google Map
Das Museum selbst ist ein Highlight moderner Architektur und präsentiert alle bedeutenden Funde von der Akropolis, die der Besucher vom Museum aus im Blick hat. Mit erstklassigem Museumsrestaurant.

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Plaka

S. 19, 39 image F/G5/6/Google Map
Das Altstadtviertel unterhalb der Akropolis besitzt viele stimmungsvolle Winkel und zahlreiche gut restaurierte Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Die Zahl der Tavernen erscheint unendlich.

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Archäologisches Nationalmuseum

S. 28 ff. image A6/Google Map
Viele bedeutende Kunstwerke des griechischen Altertums von der Jungsteinzeit bis zum Ende der heidnischen Zeit sind in dem weitläufigen Museum unter einem Dach vereint. Hier kann man Tage und Wochen verbringen.

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Museum kykladischer und altgriechischer Kunst

S. 33 image E9/Google Map
Die jungsteinzeitliche Kykladenkultur steht im Mittelpunkt des modern gestalteten Museums, das zudem einen erstklassigen Museumsshop bietet.

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Lykabettos

S. 46, 72 image B–D8–11/Google Map
Eine weiße Kapelle über grüner Tonsur krönt den nackten Fels des höchsten Bergs im Stadtzentrum Athens. Eine Standseilbahn führt zum Gipfel hinauf, ein Pfad schlängelt sich durch blühende Agaven in die Stadt hinunter.

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Markthallen

S. 47 image D5/Google Map
In den über 100 Jahre alten Markthallen reihen sich die Stände von Metzgern und Fischhändlern dicht an dicht aneinander. Dazwischen trifft man immer wieder auf urige Markttavernen. Näher kann man dem athenischen Volksleben kaum kommen.

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Tempel des Olympischen Zeus

S. 50 f. image G6/Google Map
Vom Größenwahn griechischer Tyrannen und römischer Kaiser zeugen die mächtigen und in voller Höhe noch erhaltenen 15 Säulen des größten Tempels Griechenlands, an dem mit Unterbrechungen über 600 Jahre lang gebaut worden ist. Er bildet den optischen und geistigen Kontrapunkt zur Akropolis.

Mein Athen
Lieblingsplätze der Autoren

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Liebe Leser,
dies sind einige besondere Orte dieser Stadt, an die wir immer wieder gern zurückkommen. Eine schöne Zeit in Athen wünschen Ihnen

Elisabeth Petersen und Klaus Bötig

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Anafiotika

S. 19 image F5/Google Map
Schmale, katzen- und stufenreiche Gassen führen im obersten Teil Plaka zu einem traumhaft schönen Aussichtspunkt unterhalb des Akropolisfelsens.

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Kerameikos

S. 45 image E2/3/Google Map
Der antike Friedhof gleicht mit seinen Kopien antiker Grabdenkmäler einem wildromantischen Park. Hier kann man im Gras liegen und im Baumschatten ein Stündchen verträumen.

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Nationalgarten

S. 51 f., 72 image E–G7/8/Google Map
Der ehemals königliche Garten gleich hinter dem Syntagma-Platz ist eine grüne Oase der Ruhe inmitten des Großstadtverkehrs. Am Ententeich lässt sich griechisches Familienleben beobachten, im Parkcafé auch in der größten Mittagshitze ein Tässchen Mokka unter Einheimischen genießen.

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O Platanos

S. 56 image F5/Google Map
Wer in der schlichten Taverne unter dem Platanendach auf einem winzigen Platz in der Plaka sitzt und ein typisch griechisches Mahl genießt, fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt, denn hier hat sich nur wenig verändert.

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Cine Paris

S. 67 image F/G6/Google Map
Auf dem Dach eines Altstadthauses in der Plaka werden den Zuschauern, die auf mehreren Terrassen oder an der Bar sitzen, die neuesten Filme und Filmklassiker gezeigt. Mit Blick auf die Akropolis.

Stadttour

Ein Rundgang durch Athen

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Vormittag:

Parlamentsgebäude – Syntagma-Platz – Mitropolis – Römischen Agora – Hadriansbibliothek – Flohmarkt am Monastiraki-Platz.

Mittagessen oder Imbiss in einer der vielen Tavernen.

Nachmittag:

Griechische Agora – Areopag-Hügel – Akropolis – Herodes Atticus Odeion – Neues Akropolismuseum – Dionysos-Theater – Viertel Anafiotika – Plaka (Souvenir-Shopping und Abendessen).

Das Programm dieses Rundgangs umfasst vor allem die wichtigsten Stätten des antiken Athen. Es ist deshalb, was die Besichtigungsmöglichkeiten betrifft, äußerst umfangreich. Zwar sind die zu Fuß zurückzulegenden Entfernungen problemlos zu bewerkstelligen. Wer sich aber Zeit nehmen kann, sollte zwei Tagesprogramme daraus gestalten.

Auch wenn man den Drang verspürt, gleich und sofort die Akropolis zu besteigen und den Parthenon zu besichtigen, dessen weißer Marmor als Verlockung in fast alle Ecken der Stadt strahlt, sollte man auf jeden Fall die eigene Ungeduld zügeln. Schon deshalb, weil der Vormittag nun mal überall auf der Welt den großen Reisebussen gehört, vor allem aber wegen der günstigeren Lichtverhältnisse am Nachmittag.

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Das Parlamentsgebäude am Syntagma-Platz

Starten wir also mitten in der Gegenwart, an der verkehrsreichen Plateia Syntagmatos image E7/Google Map (Platz der Verfassung). Ihre Ostseite wird vom neoklassizistischen Parlamentsgebäude image E/F7/Google Map dominiert, das 1834–38 nach Plänen des bayerischen Architekten Friedrich von Gärtner als königliche Residenz errichtet wurde und seit 1934 Sitz des griechischen Parlaments ist. Verfehlen kann man den Bau schon deshalb nicht, weil sich jederzeit Trauben fotografierender Touristen davor sammeln. Dabei gilt das Interesse weniger dem in seiner schnörkellosen Schlichtheit ansprechenden Bauwerk als den Wachsoldaten, die am Grabmal des Unbekannten Soldaten Dienst leisten und stündlichen Wachwechsel zelebrieren. Diese Evzonen, benannt nach aus Evzoni in Makedonien stammenden Garden, eignen sich denn auch vorzüglich als Fotomotiv: Ein kurzer Kilt und Schuhe mit großen Pompons auf der Spitze sind ohne Frage pittoresk – und das besonders beim spektakulären Zeremoniell, das jeden Sonntag um 11 Uhr von ihnen zur Aufführung gebracht wird.

Um die grüne Insel der Plateia Syntagmatos, kurz Syntagma genannt, und damit das vom Verkehr umbrodelte Herz des modernen Athen zu erreichen, empfiehlt sich der Durchgang durch die mit viel Marmor ausgekleidete U-Bahn-Station image E7/Google Map. Und das nicht nur, weil die Überquerung der lebhaften Straße immer einem Wagnis gleicht, sondern vor allem wegen der dort ausgestellten Fundstücke, die beim Bau der neuen Metro zutage gefördert wurden. 7000 Jahre Stadtgeschichte sind hier vereint – von der jungsteinzeitlichen Speerspitze über Amphoren, Säulenkapitelle, die sterblichen Überreste eines im 4. Jahrhundert v. Chr. beigesetzten Hellenen, Teile einer römischen Wasserleitung bis zu einer Münze aus dem Jahr 1920.

Die von der Südostecke des Platzes ausgehende Mitropoleos, eine belebte Geschäftsstraße, führt geradewegs zur Plateia Mitropoleos image E/F5/6/Google Map. Auf dem von großen Bäumen beschatteten und von einigen Cafés gesäumten Platz erhebt sich die orthodoxe Kathedrale der Stadt, die dem heiligen Nikolaus geweihte Mitropolis image E/F6/Google Map. 1842–62 erbaut, wird der kunsthistorische Wert der Kirche ihrem Rang kaum gerecht. Sehenswert hingegen ist die viel kleinere Agios-Eleftherios-Kirche image F6/Google Map, die sich bescheiden im Schatten des größeren Kirchengebäudes versteckt. Sie wird auch Kleine Mitropolis genannt. Bei ihrem Bau im 12. Jahrhundert wurden Bruchstücke antiker Gebäude verwendet, deren heidnische Vergangenheit man durch das Einfügen von Kreuzen vergessen zu machen suchte. Dennoch wurden mit ihr eindeutig antike Traditionen fortgesetzt, gab es doch an der gleichen Stelle schon von alters her ein Heiligtum, das der Geburtshelferin Eileithya geweiht war.

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Evzonen, die Wohlgegürteten, bei ihrer täglichen Wachablösung vor dem Grabmal des Unbekannten Soldaten

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Die Agora aus der Zeit der Römerherrschaft nördlich der Akropolis

Der Weg führt nun durch die von Schmuck- und Souvenirgeschäften gesäumte Fußgängergasse Pandrosou, bevor wir nach links in die Aiolou einbiegen, die direkt auf den Turm der Winde image F5/Google Map zuführt. Er steht auf dem Gelände der Römischen Agora, also des Forums aus römischer Zeit. Schon der Straßenname, der sich vom Gott des Windes Aiolos ableitet, weist auf das Gebäude aus römischer Zeit hin. Der gut erhaltene achteckige Turm barg eine alte Wasseruhr. Die Darstellungen von acht Windgottheiten in den Reliefs des Frieses und die darunter angebrachten Sonnenuhren weisen ihn zudem als eine Art Wetterstation aus. Auf der Agora selbst lassen sich zwei Torhallen und hinter von ionischen Säulen gesäumten Gängen die Räume der Krämer erkennen. Am besten erhalten blieb die westliche Torhalle, die von Julius Caesar gestiftet wurde. Bemerkenswert ist auch eine öffentliche Latrine aus Marmor mit Sitzen für rund 70 Personen gleich gegenüber vom heutigen Kassenhäuschen.

An der Gasse Dexippou liegen rechter Hand die Reste der Hadriansbibliothek image E5/Google Map aus dem 2. Jahrhundert mit einem imposanten Eingangsbereich, getragen von korinthischen Säulen. Der große Komplex diente einst als eine Art Kulturzentrum und umfasste neben Lesesälen auch Räume zum Musizieren und ein Theater. Der Eingang zu diesem Grabungsgelände befindet sich an der Gasse Areos, die schon Teil des Athener Flohmarkts ist. Sie mündet auf den Monastiraki-Platz image E4/5/Google Map.

Vom Monastiraki-Platz geht es später weiter durch die Flohmarktgasse Ifaistou zur antiken image Griechischen Agora image F3/4/Google Map, deren Haupteingang an der von der Metrolinie nach Piraeus gesäumten Adrianou liegt. Dieses Areal war das politische und kommerzielle Herzstück des alten Athen und blieb es bis weit in die byzantinische Zeit. Hier liefen über ein Jahrtausend alle politischen, wirtschaftlichen, sozialen und wissenschaftlichen Fäden zusammen, und selbstverständlich führten auch alle Straßen hierher.

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Originalgetreu rekonstruiert: die Attalosstoa aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. auf dem Areal der antiken Griechischen Agora

Vom Zwölf-Götter-Altar aus, dessen spärliche Reste sich direkt rechts vom Eingang an der Bahntrasse befinden, wurden denn auch in der Antike alle bekannten Entfernungen gemessen. Der Ausbau des zunächst als Begräbnisstätte genutzten Geländes begann im 6. Jahrhundert v. Chr. zu Solons Zeiten, und jede Epoche setzte mit der Errichtung weiterer Gebäude neue Akzente, zuletzt durch den Bau eines Gymnasions um 400 n. Chr., das bis 529 als Athens Universität diente.

Quer durch die Agora führt(e) der Panathenäenweg, ein Prozessionsweg vom antiken Friedhof Kerameikos zum Parthenon, der beim alle vier Jahre im Rahmen des Geburtsfestes für die Göttin Athena durchgeführten Festzug genutzt wurde. Er berührt auch die originalgetreu rekonstruierte Attalosstoa image F4/Google Map aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., eine als Treffpunkt und Wandelgang dienende Säulenhalle, in deren hinterem Bereich sich Schreibstuben und Läden befanden. Heute ist dort das Agora-Museum untergebracht, das die vor Ort gehobenen Grabungsschätze präsentiert. Neben Funden aus neolithischer und mykenischer Zeit, neben Keramik und Skulpturen faszinieren vor allem die Relikte des politischen Alltags aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., so eine Vorrichtung zur Erlangung politischer Ämter per Los sowie Scherben des Scherbengerichts, auf denen sich auch der Name des Siegers von Salamis, Themistokles, erkennen lässt.

Das beeindruckendste Gebäude der Agora ist zweifellos der von einer Anhöhe, dem kolonos agoraios, das Gelände überragende Hephaistos-Tempel image E/F3/Google Map. 449 v. Chr., zur Zeit des Perikles also, wurde mit dem Bau des dorischen Tempels nach Plänen des Baumeisters Iktinos begonnen, der auch als Architekt des Parthenon gilt. Die Fertigstellung erfolgte jedoch erst 415, da dem Ausbau der Akropolis Vorrang eingeräumt wurde. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Viertel der Metallhandwerker und Schmiede legte es nahe, das Heiligtum dem Gott des Feuers und der Schmiede, Hephaistos, zu weihen. Auch wenn man den Tempel nicht betreten kann, lässt sich doch die schöne, weitgehend erhaltene Kassettendecke der Vorhalle, der teilweise vorhandene Reliefschmuck ebenso wie die maßvolle Schönheit der Gesamtarchitektur bei einem Rundgang erkennen.

Seinen exzellenten Zustand verdankt der Tempel, der als der besterhaltene seiner Art gilt, der Tatsache, dass er im Mittelalter zu einer dem heiligen Georg geweihten christlichen Kirche umfunktioniert wurde, ohne dass große bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Der letzte Gottesdienst fand hier zu Ehren König Ottos statt, als er am 13. Dezember 1834 in die neue Hauptstadt Athen einzog.

Die meisten der übrigen Bauwerke haben indes der Zeit ihren Tribut gezollt und glänzen weniger durch architektonische Schönheit, sondern berühren allenfalls aufgrund ihrer ehemaligen Funktion und Geschichte. So das Buleuterion image F3/4/Google Map, in dem der »Rat der Fünfhundert« tagte, der als Rundbau von 18,3 Meter angelegte Tholos, der einst den heiligen Herd barg und den Führern der 50 Athener Bezirke als Versammlungsort diente, oder die Stoa des Zeus Eleutherios, in der wohl Sokrates lehrte. Der Prozess wurde ihm in der jenseits der Bahntrasse gelegenen Stoa Poikile gemacht, die aber nicht zugänglich ist. Den Giftbecher leerte er mit hoher Wahrscheinlichkeit im Staatsgefängnis, das im Südwesten des Geländes ausgegraben wurde.

Ein Schmuckstück in Form der kleinen byzantinischen Kirche Agii Apostoli befindet sich noch südlich der Attalosstoa. Die 1954–57 restaurierte Kirche zeigt in ihrem Innenraum schöne Fresken und wurde im 11. Jahrhundert zur Erinnerung an die Missionstätigkeit des Apostels Paulus in Athen errichtet.

An ihr vorbei führt der Weg parallel zum antiken Panathenäenweg, dessen Pflaster hier noch gut erkennbar ist, durch ein parkähnliches Gelände hinauf zur Akropolis, gleich neben dem Areopag-Hügel image F/G4/Google Map. Wer mit festem Schuhwerk ausgestattet ist, sollte den Hügel über die grob aus dem Fels gehauenen Stufen besteigen, denn der Ausblick über die Agora und das neuzeitliche Häusermeer Athens ist der Mühe wert. Vorsicht ist allerdings bei feuchtem Wetter geboten, da die unregelmäßigen Felsstufen dann sehr glatt werden. Schon in den alten Zeiten war der Areopag für so manchen »ein schlüpfriges Pflaster«, diente er doch als Ort des höchsten Gerichts. Von einem Prozess gegen den Kriegsgott Ares wird berichtet, der von der Anklage des Mordes an Halirrhotios, dem Sohn des Poseidon, freigesprochen wurde, weil er sich darauf berufen konnte, die Vergewaltigung seiner Tochter durch Halirrothios gerächt zu haben. Freigesprochen wurde hier auch der mykenische Königsohn Orest, der seine Mutter Klytaimnestra aus Rache für ihren Treuebruch und die Ermordung des Vaters, Agamemnon, tötete.

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Dem Gott des Feuers und der Schmiede geweiht: der Hephaistos-Tempel der Griechischen Agora

Historisch nachweisbar ist, dass der Hügel Ort der Blutgerichtsbarkeit war, wobei sich die Zuständigkeiten im 4. Jahrhundert v. Chr. auch auf Delikte wie Verrat und Korruption verlagerten. 51 n. Chr. hielt der Apostel Paulus hier eine Rede, die Christus als bislang »unbekannten Gott« darstellte. Die Bekehrung eines gewissen Dionysos war die Folge, der zum ersten christlichen Bischof und Schutzpatron der Stadt wurde.

Nichts ist gigantisch an der imageAkropolis image F/G4/5/Google Map (siehe Detailkarte), dem Kalksteinfelsen, den die Athener sich zum Burgberg erwählten. Nur 156,20 Meter hoch, wird er um runde 120 Meter vom Lykabettos, der höchsten Erhebung der Stadt, überragt. Auch die Fläche des Plateaus von 320 mal 156 Metern hat eher bescheidene Ausmaße. Gigantisch ist allenfalls die Zahl von mehr als drei Million Besuchern jährlich.

Die Menschen des Neolithikums, die es als Erste auf dieses Hochplateau zog, um dort zu siedeln, werden die steil abfallenden Felswände und damit die im Verteidigungsfall strategisch günstige Lage gelockt haben. Dasselbe gilt wohl auch für die mykenische Zeit, als neben den Wohnanlagen auch erste Heiligtümer zu Ehren der Göttin Athena sowie eine schützende Kyklopenmauer angelegt wurden.

Ein Orakelspruch aus Delphi erklärte den Ort im späten 6. Jahrhundert zur uneingeschränkten Domäne der Götter. Dies schützte die Tempelanlagen aber nicht vor der Zerstörung durch die Perser, die sich so für die am selben Tag verlorene Seeschlacht bei Salamis revanchierten. Für die Kulturgeschichte ergab sich daraus der unschätzbare Vorteil, dass der Wiederaufbau unter Perikles in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts »aus einem Guss« geschah. Durch das Zusammenwirken künstlerischer Ausnahmepersönlichkeiten wie des Bildhauers Phidias und des Architekten Iktinos, die wieder andere mit sich zogen, und durch das Vorhandensein erheblicher Geldmittel gelang etwas so Außerordentliches, dass selbst das Wenige, was nach fast zweieinhalbtausend Jahren noch vorhanden ist, in seiner Brüchigkeit Schönheit ausstrahlt.

Die Ernennung zum Weltkulturerbe muss man dabei nicht einmal als Qualitätsmerkmal verstehen – allerdings als hilfreich bei der Erhaltung des Verbliebenen, das heute mehr denn je durch Luftverschmutzung und Besucheransturm gefährdet ist. Die größte Gefahr der Vergangenheit hatte lange Zeit in der Durchführung von Baumaßnahmen bestanden, die die heidnischen Göttertempel zu christlichen Kirchen umfunktionierten. Dieses Schicksal ereilte zeitweise sowohl den Parthenon wie auch das Erechtheion.

Unter der Herrschaft der Türken war es die militärische Präsenz, die zur teilweisen oder gänzlichen Zerstörung der Bauten führte: So wurden die Propyläen zum Kommandantensitz, der Nike-Tempel Teil einer Bastion und der Parthenon zum Pulvermagazin. 1687 sollte ihm das zum Verhängnis werden, als er von einer venezianischen Granate getroffen wurde.

Es blieben fast nur Ruinen, und unter denen suchten sich im 18. und 19. Jahrhundert Vertreter der damaligen Großmächte wie der Brite Lord Elgin die besten Stücke aus, um sie daheim in den Museen auszustellen. Erst nach der Unabhängigkeit Griechenlands ging man systematisch daran, das Bestehende zu erhalten bzw. wieder so zu rekonstruieren, dass wir heute zumindest einen Abglanz jenes Zaubers wahrnehmen können, den das klassische Griechenland der Menschheit schenkte. Der gegenwärtige Besucherzustrom mag manchem lästig erscheinen, aber vielleicht hilft er sogar dabei, sich die Akropolis so vorzustellen, wie sie zu ihren schönsten Zeiten, an ihrem größten Festtag war: bei den alle vier Jahre abgehaltenen, großen Panathenäen (kleine Festlichkeiten gab es jährlich), gefeiert als Geburtstag der Göttin Athena. Tanzvorführungen leiteten die Feiern ein, zu denen stets auch sehr beliebte Wettbewerbe zwischen Schauspieldichtern, Musikern und Athleten gehörten.

Höhepunkt indes war die große Prozession, die sich am letzten Festtag vom Friedhof Kerameikos bis auf die Akropolis bewegte. Männer, die Opfertiere trugen, Mädchen mit Trinkgefäßen in Form von Tierhörnern, Fanfarenbläser und ehrwürdige Alte mit Olivenzweigen in den Händen nahmen teil. Die Wichtigsten waren vier junge Mädchen aus den edelsten Familien Athens, die ein safranfarbenes Gewand herzeigten, das der Statue der Athena Polias im Erechtheion umgehängt wurde – ein Geburtstagsgeschenk für die Göttin.

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Durch die antike Agora hinauf zur Akropolis

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Aufstieg zu den Propyläen, dem repräsentativen Torbau zum heiligen Bezirk der Athener Akropolis

Für den archäologischen Laien sind heute nur noch vier Bauten aus klassischer Zeit als solche klar erkennbar: die Propyläen, der Nike-Tempel, der Parthenon und das Erechtheion. Sich auf diese zu beschränken scheint daher sinnvoll. Das erste Bauwerk, um das der Weg den Besucher führt, ist das Beulé-Tor image G4/Google Map. Früher diente es als Zugang, stammt aber erst aus dem Jahr 267 n. Chr. und damit aus römischer Zeit. Benannt wurde es nach seinem Entdecker, einem französischen Archäologen.

Der von den Erbauern im 5. Jahrhundert v. Chr. konzipierte Zugang zu den Heiligtümern muss über eine breite, marmorne Treppenanlage erstiegen werden: die 437–432 v. Chr. errichteten Propyläen image G4/Google Map, was übersetzt »Vorhallen« bedeutet. Der zentrale Bauteil besteht aus einer hoch nach Westen (von wo der Eingang erfolgt) aufragenden Halle mit zwei Reihen von je drei mächtigen Säulen, wobei die äußeren dorische und die inneren ionische Stilelemente aufweisen. Dem schließt sich eine Torwand an, deren Durchgänge von den Seiten zur Mitte breiter und höher angelegt wurden, ein typisches Stilelement der Klassik, das die optische Täuschung nutzt. An den Decken blitzten einstmals goldene Sterne auf dunkelblauem Grund.

Zum Bergplateau hin öffnet sich eine weitere Säulenhalle, die allerdings, um die Unterordnung unter die dort errichteten Sakralbauten zu signalisieren, weit weniger hoch ist. Hier wird deutlich, dass der perikleischen Bebauung ein einheitliches Konzept zugrunde lag, das alle Bauten aufeinander bezogen sah. Flankiert wird der Zentralbau der Propyläen nach Norden von der Pinakothek image G4/Google Map, in der zur Zeit der Antike Bildwerke ausgestellt wurden, und einem mit Rücksicht auf den angrenzenden Nike-Tempel kleineren Südflügel, der als Vorraum zum Tempel genutzt wurde.

Betreten kann man Vorraum und Tempel nicht, was aber nicht am Blick zurück auf den Nike-Tempel image G4/Google Map hindern sollte. 427–424 nach Plänen des Kallikrates aus pentelischem (in attischen Steinbrüchen gewonnenem) Marmor errichtet, gilt der fast quadratische Bau zu Ehren der siegbringenden Athena mit seinen je vier ionischen Säulen an der Vorder- und Rückseite als der eleganteste der Akropolis. Teile des Frieses und die marmorne Balustrade, die den Tempel einst einfasste, befinden sich im Akropolismuseum. Eine der Darstellungen ist die der Athena, die ihre Sandale schließt. Dem Panathenäenweg folgend, lassen wir den Parthenon zunächst rechts liegen und wenden uns dem Erechtheion image G5/Google Map zu. Wahrscheinlich wurde es als heiligste Stätte der Akropolis betrachtet, auf jeden Fall ist es der jüngste der perikleischen Bauten (421–406 v. Chr.). Verehrt wurden hier von alters her der Namensgeber und mythische König Erechtheus sowie Athena und der im Kampf um die Stadtherrschaft unterlegene Meeresgott Poseidon. Hier schlug er – angeblich noch immer sichtbar – seinen Dreizack in den Boden, und Athena brachte ihren Wohlstand verheißenden Olivenbaum hervor.

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Giebelschmuck des Parthenon: Kopie eines Pferdekopfes (Original British Museum, London)

Die Anlage umfasst drei unterschiedliche Tempelteile: den Haupttempel in ionischer Bauweise teilten sich die Kontrahenten Athena und Poseidon; der Nordteil, von zierlichen ionischen Säulen umstanden, lässt durch eine Bodenöffnung den Blick auf das von Poseidon geschlagene Mal zu und führt zum Ort des von Athena hervorgebrachten Ölbaums; der Südteil ist der bekannteste wegen der Karyatiden, überlebensgroßer Mädchengestalten (Originale im Museum), die anstelle von Säulen die Decke stützen. Im Haupttempel befand sich das Athena-Standbild aus Olivenholz, das während der Panathenäen mit dem neuen Umhang, dem heiligen peplos, geehrt wurde. Bei aller kultisch motivierten Kompliziertheit der Gestaltung gilt das Erechtheion als das schönste Beispiel ionischer Baukunst.

Was ließe sich über den Parthenon image G5/Google Map sagen, was nicht schon längst und tausendfach gesagt wurde? Also halten wir uns schlicht an die dürren Fakten und überlassen den Rest der ungebrochenen Ausstrahlung der architektonischen Reste. Zwischen 447 und 438 v. Chr. wurde dieser größte dorische Tempel auf griechischem Boden errichtet, für dessen Gestaltung Iktinos (als Architekt) und Phidias (als Bildhauer) verantwortlich waren. Die 10,43 Meter hohen 17 Säulen der Längsseiten und acht Säulen der Breitseiten erhielten alle eine leichte Neigung nach Innen, die Ecksäulen in Richtung der Diagonalen, was zusammen mit der Gestaltung der Kanneluren und der Verjüngung jeder Säule nach oben dem Bauwerk trotz aller Größe Leichtigkeit und Eleganz verlieh.

Der Fries, die beiden Giebel und die Innenwände des Heiligtums waren mit marmornen Darstellungen aus Mythos und Geschichte (insgesamt 92 Metopen und 44 Statuen) geschmückt, von denen heute vor Ort nicht mehr viel zu sehen ist. Die Reste der beiden Giebel, die in Athen verbliebenen Teile des Frieses und Nachbildungen der in England ausgestellten Stücke sowie die Abfolge der berühmten Metopen können im Neuen Akropolismuseum in der Ordnung des Originals bestaunt werden.

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Anmutiges Meisterwerk der griechischen Antike: das Erechtheion auf der Akropolis

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Im Odeion des Herodes Atticus finden auch heute noch Theater-und Opernaufführungen, Konzerte und Ballettabende statt

Im Allerheiligsten, der cella, stand die zwölf Meter hohe Athena-Statue, die Phidias aus Goldplatten, aufgebracht auf einem Holzkern, gefertigt hatte. Gesicht, Hände und Füße bestanden aus Elfenbein, die Augen aus Edelsteinen. Doch nicht die Kostbarkeit der Materialien, sondern die Wirkung auf den Betrachter führte dazu, dass dieses Werk in der Antike zu den Weltwundern gezählt wurde. Das konnte allerdings nicht verhindern, dass es nach seiner Überführung nach Konstantinopel (426) spurlos verschwand. Nur eine Kopie aus römischer Zeit ist noch im Archäologischen Nationalmuseum zu sehen. Der Tempel diente dereinst auch als Hort des attischen Staatsschatzes.

Verlässt man nun die Akropolis und wendet sich gleich hinter dem Kassenhäuschen nach links, kann man zunächst einen schönen Blick von oben in das image Herodes Atticus Odeion image G4/Google Map werfen, ein Theater aus römischer Zeit, das vielleicht zu einer der Aufführungen am Abend aufgesucht werden sollte.

Dem schließen sich die Reste der Eumenesstoa image G4/5/Google Map an, die 197–160 v. Chr. als Wandelhalle gebaut wurde. Über ihrem östlichen Ende lag das Asklepieion G5/Google Map. Rund um eine heilige Quelle wurde hier der Arzt Asklepios, Sohn des Apollon, verehrt und eine Art Kurhaus betrieben. Dass ein medizinisches Zentrum neben dem Theater lag, entsprach antiker Denkweise: Hier tat man mithilfe der Götter und dem Wissen der Ärzte alles für die Kranken, deren Seelen durch die im Theater erlebte Erregung des Gefühls belebt wurden und Heilung erfuhren.

Nun kommt man zu einem der Höhepunkte des Rundgangs, dem Dionysos-Theater image G5/Google Map. Es ist einer der stillen Orte der Akropolis, die Tempel lugen gerade noch über den Felsrand in der Höhe, und wenn man auf einem der steinernen Sitze im Halbrund Platz genommen hat, mag man sich in jene Zeiten versetzen, als hier die Werke von Aischylos, Sophokles und Euripides unter großer Anteilnahme der Athener zur Uraufführung gelangten. Etwa 17 000 Besucher fasste das Theater nach seinem Ausbau 330 v. Chr. In der ersten Reihe stehen noch die hochlehnigen Ehrensitze für die Honoratioren, allen voran der des Priesters des Dionysos. Denn dem Gott des Rausches und der Verwandlung waren das Theater und ein nicht mehr vorhandenes Heiligtum geweiht.

Gegenüber dem Ausgrabungsgelände sehen wir den modernen Glas- und Betonkasten des image Neuen Akropolismuseums image G5/Google Map, geplant von dem Schweizer Stararchitekten Bernhard Tschumi. Hier kann man all die großartigen Kunstschätze, die zuvor im inzwischen geschlossenen kleinen Museumsbau auf der Akropolis recht bescheiden präsentiert wurden, in spannungsreichem Dialog mit der Architektur des 21. Jahrhunderts bewundern.

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Eines der berühmtesten Kunstwerke des Akropolismuseums: »Der Kalbträger« (6. Jh. v. Chr.)

Danach heißt es: Hinein in die image Plaka image F/G5/6/Google Map, das alte türkische Viertel und Zentrum der modernen Stadt, und nichts als treiben lassen! Die Plaka ist belebt, touristisch und dennoch angenehm. Bis spät in die Nacht kann man hier shoppen und essen, vom griechischen Wein kosten und Menschen beobachten. Besonders romantisch ist das image Anafiotika-Viertel image F5/Google Map. Es erinnert an ein Kykladendorf. Weiße Häuserkuben, schmucke Blumentöpfe, viele Kätzchen und Gassen, so eng, dass man immer befürchtet, unvermittelt in einem Wohnzimmer zu landen, sind seine schönsten Merkmale. Benannt ist das Viertel nach der kleinen Kykladeninsel Anafi östlich von Santorin. Dort hatte man im 19. Jahrhundert Arbeiter zur Mithilfe am Ausbau der neuen Hauptstadt angeworben, die sich mit ihren Familien hier ansiedelten. Das Viertel ist so urig geblieben, weil hier noch viele antike Überreste im Boden ruhen. Wer wagen würde, die alte Bausubstanz abzureißen, um darauf neu zu bauen, würde unweigerlich mit einem Baustopp zu Gunsten der Archäologen belegt und könnte seine Investitionen in den Wind schreiben.

Tavernen, Bars und Souvenirgeschäfte gibt es im Anafiotika-Viertel nicht. Aber die sind ja auch reichlich in anderen Teilen der Plaka vorhanden, insbesondere an den Straßen Adrianou und Kydathinaion.

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Architektur des 21. Jahrhunderts für die Kunstschätze der Antike: das Neue Akropolismuseum

Streifzüge

Athen und Olympia

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Als am Freitag, den 13. August 2004, zwischen 18 und 23 Uhr im Olympia-Stadion in Athen die XXVIII. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit feierlich eröffnet wurden, wurde auch an jene Spiele der Antike erinnert, die diesem sportlichen Großereignis ihren Namen liehen. Sie fanden in Olympia auf der Peloponnes statt und hatten ihren nicht exakt datierbaren Ursprung in Leichenfeiern zu Ehren des Heroen Pelops, die alle vier Jahre abgehalten wurden. Pelops’ Verdienst bestand darin, dass es ihm gelungen war, einen stabilen Herrschaftsbereich zu errichten, weshalb man zu seinem Andenken den Göttern – allen voran Zeus – huldigte und sich im Wettstreit maß. Anzunehmen ist, dass man sportliche Auseinandersetzungen wählte, um so auf unblutige Weise die immer wieder aufflackernden Machtkämpfe innerhalb der lokalen Adelsgesellschaft auszutragen. Die erste erhaltene Siegerliste stammt aus dem Jahr 776 v. Chr. und nennt den Läufer Koroibos aus Elis als Gewinner der einzigen Disziplin, dem Stadionlauf.

Noch etwa ein Jahrhundert lang blieben die Spiele eine Angelegenheit der Männer von der Peloponnes, bevor sie zu einem Treffen aller Griechen wurden, allerdings nur der männlichen. Frauen, die sich einzuschleichen wagten, wurden von einem Felsen gestürzt, und das nicht, weil die Wettkämpfer – um Mogeleien auszuschließen – nackt waren, sondern weil jede Form kämpferischer Auseinandersetzung als Männersache galt.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. bestand das Sportprogramm bereits aus den Disziplinen Wettlauf, Fünfkampf (Lauf, Weitsprung, Ringen, Diskurs und Speerwerfen), Pferde- und Wagenrennen, Waffenlauf und einer Art Faustkampf. Als Siegesprämie winkte dem Ersten (Zweite und Dritte fanden keinerlei Erwähnung) ein heiliger Olivenzweig, manchmal ein Wollumhang.

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Eingang zum Stadion in Olympia, in dem rund 45 000 Zuschauer Platz fanden

Bald gehörte auch ein ansehnliches Kulturprogramm zu den fünftägigen Festlichkeiten: Poeten wie Pindar und Historiker wie Herodot fanden ein großes Auditorium. Auch mag beim Zusammentreffen von politischen Führern verschiedener griechischer Stadtstaaten in der festlich gestimmten Atmosphäre Olympias so manche Streiterei friedlich beigelegt worden sein. Zumindest musste für die Zeit der Spiele im Kulturkreis der Hellenen strikte Waffenruhe eingehalten werden. Allerdings konnte der sowohl für Athen wie auch für Sparta verheerende Peloponnesische Krieg (431–404 v. Chr.) so nicht verhindert werden.

Die römischen Beherrscher hielten an den Spielen fest, öffneten sie sogar für Teilnehmer aus dem nicht Griechisch sprechenden Raum, trugen dadurch jedoch nicht unbedingt zu ihrem guten Ruf bei. 67 n. Chr. nutzte Kaiser Nero den Wettstreit für einen seiner spektakulären Auftritte: Er beteiligte sich am Wagenrennen. Während sein Wagen von zehn Pferden gezogen wurde, durften die übrigen Teilnehmer nur vier Pferde vorspannen. Trotzdem schied der Kaiser aus – und wurde von den Schiedsrichtern zum Sieger erklärt. Ein armenischer Prinz wurde 393 n. Chr. als Letzter in die Siegerlisten aufgenommen, bevor 394 die heidnischen Spiele durch Kaiser Theodosius verboten wurden.

Die Kult- und Sportstätten Olympias verfielen und die damit verbundene Idee wäre zur geschichtlichen Randnotiz verkommen, hätte nicht der französische Baron Pierre de Coubertin sie Ende des 19. Jahrhunderts wieder mit Leben erfüllt. In einer Zeit, in der die europäischen Großmächte verbissen und mit kriegerischer Entschlossenheit um imperialen Einfluss und Vormacht rangen, kam er zu der Überzeugung, dass Sport (v. a. Teamsport) zu fairem Wettbewerb führe und damit den Frieden in der Welt fördern helfe. Durch Beharrlichkeit konnte er seiner Idee zur Realisierung verhelfen: Am 23. Juni 1894 wurden das Internationale Olympische Komitee (IOC) gegründet und die Durchführung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen beschlossen. 14 Nationen entsandten 311 (männliche) Sportler (230 davon waren Griechen), um sich bei 42 Wettkämpfen in zehn Sportarten zu messen.

Alle vier Jahre wird seither (mit Ausnahme der Weltkriegsjahre) das Olympische Feuer im Heiligen Hain des antiken Olympia entzündet, um wenig später unter dem Emblem der Flagge mit den fünf Olympischen Ringen einem immer mehr expandierenden, immer exakter durchorganisierten sportlichen Megaereignis seinen Glanz zu verleihen. Nichts hätten die Griechen lieber gesehen, als hundert Jahre nach den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit dies »Treffen der Jugend der Welt« ein weiteres Mal im eigenen Land feiern zu können. Doch Atlanta bekam für 1996 den Zuschlag. Die Enttäuschung war groß, aber die Entschlossenheit, noch einmal Olympische Spiele auszutragen, größer. Athen erhielt 1997 den Zuschlag für 2004.

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Der Preis des Siegers: ein heiliger Olivenzweig

Mit ihrem Slogan, der »einzigartige Spiele mit menschlichem Maßstab«, Spiele im Sinne des klassischen griechischen Ideals versprach, erregten die Griechen zunächst Misstrauen. Gerade in den Medien wurde der Verdacht laut, menschlich stünde als Synonym für mängelbehaftet und solle letztendlich nur das mögliche Scheitern der Griechen bei der Vorbereitung und Organisation des Großereignisses verbrämen. Doch allen Unkenrufen zum Trotz erwiesen sich die Erben des alten Hellas als Meister im Endspurt und präsentierten der Welt rundum gelungene Olympische Spiele, die nicht nur mit der Verleihung von Siegerkränzen aus Olivenzweigen auf anrührende Weise an die Tradition der Antike anknüpfte. Der Jubel über Erfolge und die Enttäuschung über Niederlagen, die Entrüstung über Täuschungsmanöver (heute meist in Form von Doping bekannt) ließen bei den Zuschauern die Gefühle in Wallung geraten und bewiesen, dass der Mensch im Laufe der Jahrtausende – bei allem äußeren Wandel – gleich geblieben ist.

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Das 80 000 Zuschauer fassende Athener Olympia-Stadion Spyridon Louis des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava

Wer den sportlichen Ereignissen des Jahres 2004 noch einmal nachspüren möchte, sollte dem Olympia-Stadion image bB5/6/Google Map auf dem Olympia-Gelände im Vorort Maroussi (Metro: grüne Linie, Station Irini) einen Besuch abstatten. Das 80 000 Zuschauer fassende Oval dürfte den meisten Fernsehzuschauern von der Eröffnungs- und Schlussfeier sowie von den Leichtathletikwettkämpfen bekannt sein, doch es ist natürlich etwas anderes, an diesem Ort mit der 250 Millionen Euro teuren, spektakulären Dachkonstruktion des spanischen Stararchitekten Calatrava leibhaftig zu stehen.

Das Stadion ist allerdings ebenso wie das gesamte Olympiagelände nur zugänglich, wenn dort Wettkämpfe ausgetragen werden, z.B. die Heimspiele des Fußballvereins AEK Athen.

Ausflüge in die Umgebung von Athen
Marathon, Sounion, Delphi, Peloponnes

Wer mehr von Attika oder der entfernteren Umgebung (Delphi, Peloponnes) sehen möchte, kann dies problemlos in Tages- oder Mehrtagesausflügen von Athen aus tun. Man kann an fachkundig geführten Touren eines Reiseveranstalters teilnehmen, aber auch individuell reisen: mit Bus oder Bahn. Die KTEL-Überlandbusse (image 210 880 80 80, www.ktelattikis.gr) bedienen alle genannten Orte.

Marathon

Wer nach Marathon image aC6/Google Map reist, tut dies aus Achtung vor den Langstreckenläufern, die während der Olympischen Spiele 1896 und 2004 diesen Weg nahmen, und natürlich auch vor dem Allerersten der Läufer, der 490 v. Chr. die Nachricht vom Sieg über das persische Heer im Laufschritt nach Athen brachte und dort sterbend zusammenbrach. Nur 10 000 Griechen unter dem genialen Strategen Miltiades hatten damals das 25 000 Mann starke Perserheer geschlagen. Heute erinnert im Ort selbst nur ein Meilenstein im Zentrum an die läuferische Großtat. Vier Kilometer vor dem Ortseingang und ca. 350 Meter von der Hauptstraße entfernt, gemahnt jedoch noch ein (Grab-)Hügel an die 192 gefallenen griechischen Soldaten, die bei der Schlacht vor 2500 Jahren ihr Leben ließen.

Anreise: Busabfahrt am Mavromateon-Terminal nahe dem Archäologischen Nationalmuseum image A6/Google Map, Fahrzeit: je nach Verkehrsaufkommen 1–2 Std., Fahrpreis: € 4,10 für eine Strecke, www.ktelattikis.gr, Museum und Grabhügel: tägl. außer Mo 8–15 Uhr, Eintritt € 6/3.

Sounion

Da der berühmte Poseidon-Tempel image aE6/Google Map direkt an Attikas Südzipfel liegt, ist allein schon die Fahrt die Reise wert, führt sie doch, wenn man erst einmal dem Athener Verkehr entronnen ist, entlang der Küste des Saronischen Golfs. Am Ende warten auf dem 65 Meter steil aus der blauen See aufragenden Südkap der Halbinsel die Reste eines dorischen Marmortempels, dessen leuchtendes Weiß schon im Altertum den heimkehrenden Seeleuten ein herzliches Willkommen entgegenblinkte. Dies signalisierte, dass das Heiligtum seine Funktion, den reizbaren Meeresgott Poseidon friedlich zu stimmen, erfüllt hatte.

Gebaut wurde der Tempel um 444 v. Chr., etwa zeitgleich mit dem Parthenon und wohl vom selben Architekten wie der Hephaistos-Tempel. Von den ehemals 28 extrem schlanken dorischen Säulen blieben 16 erhalten. Die Schönheit der Anlage veranlasste Byron zu poetischer Träumerei: »Place me on Sunium’s marbled steep...«, worin man aus vollem Herzen einstimmen möchte, vorausgesetzt, es gelingt, den internationalen Tross der übrigen Träumer auszublenden, die alltäglich hierherpilgern.

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Der Tempel des Meeresgottes Poseidon an der Südspitze Attikas

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Das »Schatzhaus der Athener« in Delphi diente zur Aufbewahrung von Weihegeschenken der Athener Polis

Besonders eindrucksvoll erweist sich der Ort, der nachweislich schon seit prähistorischer Zeit für kultische Zwecke genutzt wurde, bei Sonnenuntergang. Dann bilden die eleganten Säulen dunkle Schattenrisse vor dem sich rötenden Himmel und andächtige Bewunderung bemächtigt sich des Betrachters: für die Menschen der Antike, ihren Schönheitssinn und ihr Gespür für den Zusammenklang von Baukunst und Natur.

Anreise: Bus ab Mavromateon-Terminal nahe dem Archäologischen Nationalmuseum image A6/Google Map, oder Haltestelle Filelion/Syntagma image E7/Google Map, Fahrzeit: ca. 1,5 Std., Fahrpreis: € 6,20 (Binnenland), € 6,90, Apr.–Okt. von 9 Uhr, Nov.–März von 9.30 Uhr bis 20 Min. vor Sonnenuntergang, Eintritt € 8/4.

Delphi

Delphi image aA1/Google Map ist mehr als eine Kultstätte. Delphi ist ein Mythos. Lange bevor dies ein dem Gott Apoll geweihter Ort war, wurde hier bereits die Erdenmutter Gaia angebetet. Und ungeachtet der gerade verehrten Gottheit betrachtete man die Stätte als Nabel oder Mittelpunkt der Erde. Nicht zuletzt war es wohl die besondere Lage in mehr als 1000 Metern Höhe an den Hängen des Parnass und mit Blick auf den Korinthischen Golf, die den Ort ganz außerordentlich erscheinen ließ. Hier befand sich die Orakelstätte, wo aus dem Mund der Pythia im Sinne Apolls, des Gottes der Weisheit und Mäßigung, so manches für die antike Politik gewichtige Wort gesprochen wurde.

Sehenswert sind vor allem der dorische Apollon-Tempel aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die erhaltenen Schatzhäuser, die einst die Weihegaben der Städte bargen, Theater und Stadion sowie das Heiligtum der Athena Pronäa, zu dem auch der aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. stammende Tholos gehört. Es war dies ein wunderschön proportioniertes, kreisrundes Gebäude, getragen von 20 dorischen Säulen, von denen drei wieder aufgerichtet wurden. Der Zweck dieses einmaligen Bauwerks – das ob seiner Schönheit eigentlich keines Zwecks bedarf – ist bis heute unbekannt.

Archäologisches Museum Delphi und Ausgrabungen: image 226 508 2313, http://odysseus.culture.gr, April–Okt. tägl. 9–20 Uhr (letzter Einlass 45 Min. vor Schließung), Nov.–März tägl. 8–15, Museum 9–16 Uhr, Kombiticket Sommer € 12/6, Winter € 6/3.

Anreise: 163 km von Athen, Linienbusse ab Busbahnhof Liosion 260 image bC4/Google Map, image 210 831 71 86, Fahrzeit ca. 3–4 Std., Fahrpreis € 16,40, erster Bus hin ca. 7.30, zurück ca. 17.30 Uhr, www.ktel-fokidas.gr

Peloponnes – Korinth, Mykene, Epidaurus

Will man der Halbinsel Peloponnes image aC–aF1–4/Google Map von Athen aus zumindest eine Stippvisite abstatten, liegen die Städte und Stätten von Korinth image aC/aD2/3/Google Map (ca. 90 km), Mykene image aD2/Google Map (ca. 130 km) und Epidaurus image aE3/Google Map (ca. 160 km) am nächsten.

Bevor man die Schätze des Altertums auf der Peloponnes zu Gesicht bekommt, heißt es zunächst einmal ein Werk moderner Ingenieurskunst zu würdigen: Der Kanal, der den Isthmus image aC/aD2/3/Google Map, also die Landenge zwischen Festland und Halbinsel, durchquert, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von einer französischen Baugesellschaft unter Leitung eines ungarischen Ingenieurs vollendet. Versucht hatte man den Durchstich schon im Altertum. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. trugen sich die Korinther mit einem solchen Plan, der im Jahr 67 unter Kaiser Nero realisiert werden sollte, aber letztendlich scheiterte.

Sechs Kilometer lang und 23 Meter breit ist der heutige »Graben«, wie die Griechen ihn nennen, wobei die aus dem Fels gehauenen Seitenwände 90 Meter aufragen. Am besten überblickt man den Kanal von der alten Straßenbrücke zwischen der Eisenbahn- und der Autobahnbrücke. Hier sind auch Bungeesprünge in die Kanalschlucht möglich. Ganz aus der Nähe sieht man die Schiffe von den Cafés am östlichen Kanalausgang am Saronischen Golf, wo für Schiffspassagen eine Straßenbrücke im Kanalbett versenkt wird. Von dort sowie vom Badeort Loutraki image aC2/Google Map am Korinthischen Golf kann man Kanalfahrten mit Ausflugsdampfern machen.

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Der Apollon-Tempel in Korinth

Nur wenige Kilometer jenseits des Kanals liegt das moderne, touristisch uninteressante Städtchen Korinth image aC/aD2/3/Google Map. Touristisch sehr interessant ist hingegen das sieben Kilometer südwestlich gelegene Dorf Arhea Korinthos image aD2/Google Map, das direkt am und über dem Zentrum der antiken Stadt Korinth erbaut wurde. Gleich neben der Plateia des Dorfs liegen die weitläufigen Ausgrabungen der Agora mit den Resten eines Apollon-Tempel aus der Zeit um 540 v. Chr. Sehenswert sind auch die als Bema bezeichnete Terrasse, von der aus der Apostel Paulus den Korinthern predigte, die Überreste einer 165 Meter langen Säulenhalle, der Peirene-Brunnen aus dem 2. Jahrhundert und der römische Octavia-Tempel mit seinen gedrungen Säulen. Er steht gleich neben dem Archäologischen Museum, das zahlreiche Funde aus über 1000 Jahren Antike birgt. Überragt wird die antike Stadt vom mächtigen Felsklotz Akrokorinth, den eine der größten Burgen Griechenlands krönt. Ihre Mauerreste stammen aus der Antike, aus byzantinischer und venezianischer Zeit.

Agora und Museum: April–Okt. tägl. 8–20 Uhr, Nov.–März tägl. 8–15 Uhr, Eintritt € 8/4; Burg Akrokorinth: tägl. ab 8.30 bis mindestens 15 Uhr, manchmal länger, mit dem Ticket für Agora und Museum.

In dem rund 40 Kilometer südlich gelegenen Mykene image aD2/Google Map