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Lieblingsplätze

zum Entdecken

Schwerin, die Müritz und das Seenland

Dorrit Bartel

Inhalt

Impressum

Karte

1  Der Start ins Land der Seen

Biosphärenreservat Schaalsee

2  Von der Kuh in den Supermarkt

Gläserne Meierei Dechow

3  Fünf Linden für die Seele

Kloster Rehna

4  Das Moor als Erholungsort

Grambower Moor

5  Der Blick von oben

Fernsehturm Schwerin

6  Ein Tag am »Meer«

Zippendorfer Strand Schwerin

7  Altes Handwerk am Rande des Gartens

Schleifmühle im Schlossgarten Schwerin

8  Romantik und Politik im Märchenschloss

Schweriner Schloss

9  Holländer in Mecklenburg

Staatliches Museum Schwerin

10  Fünf Sparten für besondere Momente

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

11  Der höchste Kirchturm in Ostdeutschland

Dom Schwerin

12  Mit einer Sagengestalt durch die Stadt

Petermännchen in Schwerin

13  Kunst im Fachwerkhaus

Kunstkontor Schwerin

14  Hier trifft sich ganz Schwerin

Kneipe Zum Freischütz in Schwerin

15  Gästehaus der herzoglichen Familie

Schloss Wiligrad am Schweriner See

16  Pilgern in Mecklenburg

Pilgerkloster Tempzin

17  Golfen unterm Kranichhimmel

WINSTONgolf Gneven

18  Hotel mit verwildertem Garten

Schloss Basthorst Crivitz

19  Gebäude aus Feldsteinen

Feldsteinkirche Kladrum

20  Hejo, spann den Wagen an

Mecklenburgisches Kutschenmuseum in Kobrow

21  Der Froschkönig in Rothen

Rothener Mühle

22  Auf den Spuren unserer Vorfahren

Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden

23  Landtag unter freiem Himmel

Gedenkstein an der Sagsdorfer Brücke

24  Natur pur am Wasser

Naturdorf Eickhof

25  Zwischen Stille und Mittelalterfest

Kloster Rühn

26  Von der Stadt in die Künstlerkolonie

Kunstmuseum Schwaan

27  Die schwebende Käthe Kollwitz

Dom zu Güstrow

28  Ein bisschen Italien in Mecklenburg

Schloss und Schlossgarten Güstrow

29  Gut gestärkt durch die Altstadt

Güstrower Innenstadt

30  Zu Gast bei heimischen Tieren

Wildpark-MV in Güstrow

31  Panorama mit See

Aussichtsturm auf dem Jörnberg in Krakow am See

32  Mekka für Motorsportfans

Bergringbahn Teterow

33  Musik in der Ruine

Klosterruine Dargun

34  Eichen im Wandel der Zeiten

Tierpark an den Ivenacker Eichen

35  Missratener Sohn und geehrter Dichter

Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen

36  Der frühe Schliemann

Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen

37  Tod einer Königin

Luisengedenkstätte im Schloss Hohenzieritz

38  Von Kräutern und Hexen

Hexenmuseum Alte Burg Penzlin

39  Aussicht, Verlies und Kräutergarten

Burg Stargard

40  Vier Tore und eine Stadtmauer

Friedländer Tor Neubrandenburg

41  Gotteshaus mit perfekter Akustik

Konzertkirche Neubrandenburg

42  Kunstsnack in der Mittagspause

Kunstsammlung Neubrandenburg

43  Mecklenburgische Küche im Wiekhaus

Restaurant Wiekhaus 45 in Neubrandenburg

44  Kultur und Sport am See

Kulturpark Neubrandenburg am Tollensesee

45  Das Talent zum Glücklichsein

Brigitte-Reimann-Literaturhaus Neubrandenburg

46  Renaissance einer Tradition

Schlossweingut im Park Hotel Schloss Rattey

47  Regionale Küche mit Stern

Hotel und Restaurant Alte Schule Fürstenhagen

48  Kleiner Mann auf dem Land

Hans-Fallada-Museum in Carwitz

49  Das Blöken glücklicher Schafe

Schäferei und Schäferladen Hullerbusch

50  Die Koralle des Nordens

Der Schmale Luzin in der Feldberger Seenlandschaft

51  Weltnaturerbe in Buche

Serrahner Buchenwälder im Nationalpark Müritz

52  Ein fast vergessenes Herzogtum

Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz

53  Das grüne Herz einer Residenzstadt

Schlossgarten Neustrelitz

54  Alles rund um den Kaffee

Café und Kaffeerösterei Bohn Aparte in Neustrelitz

55  Nette Wirtin, malerische Landschaft

Ferienanlage Labussee in Wesenberg

56  Feiern an der Burg

Burg Wesenberg

57  Das Abenteuer Nichtstun

Naturhafen Wesenberg

58  Geschichte(n) im Schloss

Schloss und Schlossinsel Mirow

59  Von Fürstengruft bis Solarpaneel

Johanniterkirche Mirow

60  Speisen mit Rittern und Mönchen

Hotel und Restaurant Alte Schlossbrauerei in Mirow

61  Kanubau im Biergarten

Alte Mühle Fleeth

62  Gäste aus Afrika

Straußenhof B198 Vipperow

63  Von harter Arbeit und Kunstgenuss

Windmühle Röbel

64  Sonntags gibt es Kaffee und Kuchen

Stallerie-Café Panschenhagen

65  Mehr als nur gute Luft an der Müritz

Haus des Gastes Waren

66  Alle Vögel sind schon da …

Müritzeum in Waren

67  Historisches Fortsetzungsstück

Müritzsaga auf der Freilichtbühne Waren

68  Wandern in der Naturfülle

Müritzhof im Nationalpark Müritz

69  Eine Kirche für eine Königin

Orgelmuseum in der Klosterkirche Malchow

70  Ein Dorf als Museum

AGRONEUM in Alt Schwerin

71  Zu Gast bei Meister Petz

Bärenwald Stuer

72  Heimat der Bienen

Schau-Imkerei und Bienenmuseum in Plau-Quetzin

73  Heiliger Georg und Heilige Maria

Pfarrkirche Sankt Georgen in Parchim

74  Von Räubern, Hexen und Ehrenamtlichen

Zinnhaus in Parchim

75  Schleuse mit Geschichte

Schleuse Garwitz

76  Treffpunkt auf dem Lande

Gaststätte Zur Schleuse Garwitz

77  Alte Burg und Neues Schloss

Alte Burg Neustadt Glewe

78  Dichter an den Marken seiner Tage

Theodor-Körner-Gedenkstätte in Wöbbelin

79  Mecklenburgisches Versailles

Schloss Ludwigslust

80  Illusion einer natürlichen Landschaft

Schlosspark Ludwigslust

81  Zwischen Barock und Klassizismus

Stadtkirche Ludwigslust

82  Gaumenfreuden unterm Glasdach

Hotel de Weimar in Ludwigslust

83  Die Vielfalt einer Beere

Sanddornmanufaktur Storchennest in Ludwigslust

84  Ein Dorf und seine Brauerei

Brauerei Vielank

85  Ein Gestüt nicht nur für Pferdenarren

Landgestüt Redefin

86  Jüdisches Leben in Mecklenburg

Alte Synagoge Hagenow

87  Veredeltes Obst

Obstbrennerei Schwechow

88  Eichen und Mammutbäume

Dendrologisches Museum Dammereezer Park

Bildverzeichnis

Danksagung

Karte

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1  Der Start ins Land der Seen

Biosphärenreservat Schaalsee

Willkommen im Land der tausend Seen. Dem Land, das für seinen Wasserreichtum und seine Naturparks bei Wasserwanderern, Radfahrern und Naturfreunden beliebt ist, aber auch mit geschichtsträchtigen Klöstern, Schlössern und Gutshäusern aufwartet. Hier in Zarrentin erleben Sie eine Kulisse, die Sie in Mecklenburg immer wieder sehen werden: einen Ort mit Backsteinbauten, einem Kloster und einem See, in dem gebadet wird und auf dem Segelboote und Tretboote schwimmen. Grüne Ufer, an denen Sie auf einem Dampfer vorübergleiten und die Augen zusammenkneifen, weil die auf dem Wasser glitzernde Sonne blendet. Der Dampfer, der in Zarrentin startet, wird umweltfreundlich mit einem Elektromotor betrieben und ist das einzig zugelassene Motorboot auf diesem Gewässer. Der Kapitän plaudert gern über den See und die Gegend und weist Sie auch auf einen Seeadler hin, der gerade über Sie hinwegsegelt. Mit etwas Glück sehen Sie Eisvögel, Kraniche oder Rohrdommeln – um nur einige der 200 Vogelarten zu nennen, die an den Ufern des Schaalsees ihre Heimat gefunden haben.

Bis 1989 lag der Schaalsee an der deutsch-deutschen Grenze und hatte so die Gelegenheit, unberührte Natur zu bewahren. Seit dem Jahr 2000 ist die Region rund um den See als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Zahlreiche Tiere und Pflanzen leben in der Gegend, die Sie im Anschluss an die Dampferfahrt zu Fuß oder auf dem Fahrrad erkunden können. Vielleicht haben Sie Lust, beim Angeln zu entschleunigen, dann haben Sie hier wunderbare Möglichkeiten – neben Aalen, Barschen und Hechten können Sie mit Glück auch eine Schaalseemaräne fangen. Sie können das Angeln aber auch anderen überlassen und stattdessen am Hafen in Zarrentin ein Fischbrötchen verspeisen.

Tipp: Das Kloster Zarrentin am Südufer des Schaalsees beherbergt ein Museum. Vielleicht findet gerade auch ein Konzert statt – ein Besuch dort lohnt sich.

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Die Anlegestelle des Dampfers ist am See, Nähe Wittenburger

Straße und Am See.

 

Personenschifffahrt Klaus Kuntoff im Biosphärenreservat

Schaalsee /// Heegenring 14 /// 19246 Zarrentin ///

03 88 51 / 2 53 11 /// www.schaalseetour.de ///

2  Von der Kuh in den Supermarkt

Gläserne Meierei Dechow

Obwohl ich im Land der Kühe und Landwirtschaft aufgewachsen bin, habe ich mir über den Weg der Milch von der Kuh bis in den Supermarkt bislang wenig Gedanken gemacht. Um das zu ändern, bin ich zu Gast bei einer Führung durch die Gläserne Meierei in Dechow. Diese liegt im Biosphärenreservat Schaalsee inmitten von Wäldern und Wiesen.

Gläsern ist die Front der Meierei, aber auch im Inneren können wir durch Glasfronten von einer Art Brücke in die Produktionsräume schauen. Die Milch selbst sehen wir nicht, denn sie ist lichtempfindlich und wird deshalb immer im Dunkeln gehalten, während sie in langen Rohren ihren Weg durch die Halle nimmt. Zunächst wird sie pasteurisiert, dann in einer Zentrifuge homogenisiert und schließlich in Getränkekartons gefüllt. Beinahe vollautomatisch läuft dieser Prozess ab, wir sehen durch die gläsernen Wände der Maschinen, wie Getränkekartons gefaltet werden, ehe sie – mit Milch befüllt – auf dem Band zusammenlaufen und ebenfalls automatisch in Kartons gepackt werden, die auf Paletten rollen.

Die in Dechow verarbeitete Milch stammt ausnahmslos von Biohöfen. Ein besonderes Produkt ist die – nicht homogenisierte – traditionelle Heumilch, bei der der Rahm noch richtig aufrahmt. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an Haut auf heißer Milch. Die Vorstellung von Fettklümpchen in der Milch finde ich zunächst irritierend, aber als ich sie später koste, lasse ich mir den vollmundigen Geschmack genießerisch auf der Zunge zergehen. Denn die Besichtigung der Produktions- und Lagerräume endet mit einer Verkostung verschiedener Käsesorten, Buttermilch und Joghurt sowie eben der traditionellen Heumilch im Vergleich zu der heute üblichen homogenisierten Milch. Und weil Heumilch so lecker ist, kaufe ich im Hofladen gleich noch einen Liter davon.

Tipp: Tausende Zugvögel wie Gänse und Kraniche rasten im Biosphärenreservat Schaalsee. Das Informationszentrum PAHLHUUS in Zarrentin bietet dazu geführte Radtouren mit Ornithologen an.

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Gläserne Meierei /// Meiereiweg 1 /// 19217 Dechow ///

03 88 73 / 3 37 90 /// www.glaeserne-meierei.de ///

3  Fünf Linden für die Seele

Kloster Rehna

Im Park des Klosters Rehna stehen in einem Halbkreis fünf Linden um eine Bank, die ein besorgter Ehemann einst für seine schwerkranke Gattin pflanzte – für jedes gemeinsame Kind eine. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen, aber nachdem sie wochenlang täglich eine Weile bei den Linden gesessen hatte, genas sie. So erzählt es die Sage zu den inzwischen hochgewachsenen Linden.

Dass ein Aufenthalt in Rehna gut für die Seele ist, glaube ich gern. Die renovierten Fachwerkhäuser sind hübsch anzusehen, der Kräutergarten betört die Sinne und in der Tourismus-Information am Kloster werde ich mit wohltuender Herzlichkeit empfangen. Zu meiner Eintrittskarte bekomme ich auch eine Einführung in die Geschichte des Klosters, das im 13. Jahrhundert gegründet wurde und nach der Auflösung in der Reformationszeit als Leibgeringe, das heißt zur Versorgung der Witwen der Herzöge, diente. Heute kann man die Klosterkirche besichtigen, im Kreuzgang Werke lokaler Künstler betrachten und auch kaufen. Frische Blumen stehen in den Nischen, und alles strahlt die Freude der Menschen aus, die hier heimisch sind und gern Gäste haben. In den Sommermonaten sind Besucher von nah und fern auf dem Klostergelände zu Theateraufführungen, Volksfesten und Konzerten willkommen.

Nach dem Bummel durch das Kloster und die Kirche kehre ich im Klostercafé ein, das gleichzeitig ein Laden für regionale Produkte ist. Die Innenräume sind liebevoll ausgestattet und dekoriert, aber besonders lauschig ist der Fachwerkhof, in dem ich Kaffee trinke. Dort duftet es nach Holunder, der eine Wand bewächst. Rosen ranken sich an einer anderen empor, Töpfe voller Stiefmütterchen leuchten. Das alles zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Ein mit Pflanzen romantisch gestalteter Ort ist eben gut für die Seele.

Tipp: Die 1. Route der Sagen- und Märchenstraße in Mecklenburg-Vorpommern führt auch durch Rehna, denn dort gab es einst einen Räuber, der zum Mönch wurde. Näheres unter
www.sagen-und-maerchenstrasse-mv.de.

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Kloster Rehna /// Kirchplatz 1A /// 19217 Rehna ///

03 88 72 / 5 27 65 /// www.kloster-rehna.com ///

4  Das Moor als Erholungsort

Grambower Moor

Denken auch Sie bei einem Moor zunächst an Versinken, an Hi­nabgezogenwerden und an Moorleichen? Ich kann Sie beruhigen, das sind mittelalterliche Erklärungsversuche und übersteigerte Fantasien von Horrorautoren. In Wahrheit sind Moore friedliche, idyllische Orte mit großem Erholungswert. Bleiben Sie aber beim Rundgang besser auf dem ausgeschilderten Weg. Man weiß ja nie.

Sie erreichen den knapp drei Kilometer langen Rundweg durch das Grambower Moor von Grambow aus. Wahrscheinlich sind Sie ganz allein dort, wie oft in Mecklenburg. Doch wo lässt sich Einsamkeit besser genießen als in der Natur, fernab vom Lärm der Zivilisation? Stattdessen zwitschern Vögel, fiept eine Fledermaus, der Wind rauscht in den Bäumen und leicht plätschern die Wellen auf dem Moorsee. Über Ihnen fliegen Kraniche, die in diesem Gebiet brüten. Farbenfrohe Libellen umschwirren Sie und eine Mooreidechse huscht über den Weg vor Ihnen – und das alles für Sie ganz allein.

Bis 1990 wurde in Grambow Torf abgebaut, ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff: Brennmaterial, Bestandteil von Pflanzenerde oder medizinischer Produkte. Whiskytrinker werden wissen, dass über Torf geräuchertes Malz dem schottischen Whisky zu seinem speziell rauchigen Geschmack verhilft. Der Torfabbau wird inzwischen überall in Deutschland reduziert, da Moore ein einzigartiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sind und große Mengen an Kohlenstoff speichern. Viele Moore stehen heute unter Naturschutz. So auch das Grambower Moor, für das sich die Mitglieder des Fördervereins Grambower Moor e. V. einsetzen. Sie begleiten die Renaturierung des Gebiets, bieten öffentliche Führungen an und haben im Jagdhaus Grambow eine ständige Ausstellung zum Grambower Moor gestaltet.

Tipp: In der renommierten Jagdschule Gut Grambow können Sie Ihre Prüfung zum Jagdschein absolvieren. Naturkundliche Seminare und Erlebniskurse im Bogenschießen eignen sich für die ganze Familie.

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Weitere Informationen zum Grambower Moor erhalten Sie beim

Förderverein Grambower Moor e. V. /// Lange Straße 16 ///

19071 Grambow /// 03 85 / 6 66 64 22 ///

www.grambower-moor.de ///

5  Der Blick von oben

Fernsehturm Schwerin

Stadt der sieben Seen wird Schwerin auch genannt, und nirgends kann man den Grund dafür so gut sehen wie von oben. In 97 Metern Höhe befindet sich die Aussichtsplattform des Fernsehturms, Café und Restaurant noch vier Meter höher. Unter uns liegen die in Wälder eingebetteten Seen, Felder ringsherum und die Highlights der Einhunderttausend-Einwohner-Stadt: Dom, Schloss, Pfaffenteich, die Innenstadt mit ihren roten Ziegeldächern. Von hier wird deutlich, warum hier die Lebensqualität hoch ist – immer ist ein See, ein Park oder ein Wald in der Nähe. Zur Erholung bedarf es keiner langen Wege – ein Bad in einem der sämtlich sauberen Seen lässt sich problemlos nach der Arbeit einplanen, an bewachten Badestellen, aber auch einfach irgendwo, wo es einem gerade gefällt. Wassersport ist eine natürliche Freizeitbeschäftigung für Schweriner und Gäste, Marinas und Segelklubs laden ein, Tret- und Ruderboote werden verliehen. Es überrascht nicht, dass einige Olympiasieger und Weltmeister im Rudern aus Schwerin stammen.

Von ersten Siedlungen aus der Zeit von 1000 bis 600 v. Chr. zeugen Ausgrabungsfunde bei der Neugestaltung des heutigen Marienplatzes. Als sich im 1. Jahrhundert n. Chr. Slawen ansiedelten, wurde auf der heutigen Schlossinsel erstmals ein Burgwall errichtet. 1160 erhielt Schwerin das Stadtrecht vom Sachsen- und Bayernherzog Heinrich dem Löwen, der das slawische Obodritenland eroberte. Die älteste Stadt in Mecklenburg wurde Sitz der Grafschaft Schwerin, ab dem 14. Jahrhundert Fürstensitz derer von Mecklenburg bis zur Abdankung Friedrich Franz IV. 1918.

Seit 1990 Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, hat Schwerin sich zu einer modernen Stadt gemausert, die bei Touristen eben auch wegen des großen Erholungswertes beliebt ist.

Tipp: Das Internationale Feuerwehrmuseum in der Halle am Fernsehturm ist mit circa 16.000 Exponaten aus dem Brandschutzwesen von 1850 bis etwa 1990 das größte in Deutschland.

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Fernsehturm Schwerin /// Hamburger Allee 72–74 ///

19063 Schwerin /// 03 85 / 2 01 00 20 ///

www.fernsehturm-schwerin.de ///

6  Ein Tag am »Meer«

Zippendorfer Strand Schwerin

Eiswürfel knistern im Glas, eine Sonnenbrille ist unerlässlich und es riecht nach Sonnencreme: Fast meint man, am Meer zu sein. Immerhin ist der Schweriner See der zweitgrößte Binnensee Deutschlands. Nur in der Ferne ist die Stadtsilhouette zu erahnen, schimmert zwischen den Bäumen am Westufer gold-sandfarben das Schweriner Schloss. Auf dem Wasser sind Segelboote und Dampfer unterwegs, am Strand wird Beachvolleyball gespielt oder in Strandkörben sonnengebadet. Spaziergänger flanieren die Strandpromenade entlang. Sie entstand um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als sich reiche Beamte, Lehrer und Offiziere in dem damaligen Vorort von Schwerin niederließen. Die Schweriner Bürger kamen gern her, und auch einige Hamburger und Berliner soll es schon damals hierher verschlagen haben. Sie alle suchten Erholung und Vergnügen; im Kurhaus mit Konzertpavillon, im Sommertheater, am Strand.

1920 wurde Zippendorf nach Schwerin eingemeindet, was an seiner Funktion als Erholungsort nichts änderte. Auch wenn die einstigen Gesellschaftsbauten kaum noch zu erahnen sind, ist Zippendorf bis heute überaus geschätzt mit repräsentativen Villen, Eisdielen, Imbissbuden und dem Restaurant Die Strandperle, in dem man auch im Winter einkehren kann. Im Sommer lockt eine große Terrasse, von der aus sich bei Kaffee und Kuchen oder bei Pasta und Wein vortrefflich das Treiben am Strand beobachten lässt.

Wem Faulenzen auf die Dauer zu anstrengend wird, der kann im Garten der vom NABU Mecklenburg-Vorpommern betriebenen Naturstation Zippendorf das Mähen mit der Sense erlernen, Wissenswertes über naturgemäßes Gärtnern und ökologisches Handeln erfahren und ausprobieren oder sich Exkursionen auf den Spuren von Bibern und Wölfen anschließen.

Tipp: Von Zippendorf bieten sich weitere Aktivitäten an: ein Spaziergang am See in die Stadt oder zum Zoo, eine Wanderung nach Kaninchenwerder, eine Radtour um den Schweriner Innensee (31 Kilometer).

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Zippendorfer Strand /// Am Strand /// 19063 Schwerin ///

7  Altes Handwerk am Rande des Gartens

Schleifmühle im Schlossgarten Schwerin

Tipp: Im Restaurant Ars vivendi im Schlossgartenpavillon serviert man Ihnen kreative mediterrane Küche. Den Rundumblick in den Schlossgarten bekommen Sie inklusive.