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Gary Smalley

ENTDECKE DEINEN
MANN

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1. Auflage 2018 (26. Gesamtauflage)

Originally published in English under the title: For better or for Best

Dieser Titel erschien zuvor unter der ISBN 978-3-7751-4917-4.

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:

Übersetzung: Birgit Erfurth

INHALT

Über den Autor

Fast schon zu spät

Vorwort

Teil I
Die Grundlage für eine bessere Ehe

1. Eine dauerhafte Beziehung ist kein Produkt des Zufalls

2. Acht Beispiele, wie Männer ihre Frauen verletzen

3. Warum Männer so und nicht anders handeln

4. Wie Sie Ihrem Mann helfen können, sensibler zu werden

5. Wie Sie Ihren Mann dazu motivieren können, Ihnen zuzuhören

6. Wie Sie Ihren Mann dazu bewegen können, sich zu ändern

Teil II
Die Bausteine für eine bessere Ehe

7. Was Sie tun können, damit Ihr Mann mehr Zeit mit Ihnen verbringen möchte

8. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihnen seine beständige und ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt

9. Was Sie tun können, damit Ihr Mann aufmerksam wird auf Ihre emotionalen Bedürfnisse und Wünsche

10. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Sie tröstet und versteht, anstatt Sie zu belehren und zu kritisieren

11. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihre Korrektur annimmt, ohne eine Defensivhaltung einzunehmen

12. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Sie schätzt und lobt

13. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Verantwortung für die Kinder und den Haushalt übernimmt

14. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihre materiellen Bedürfnisse gerne erfüllt

15. Was Sie tun können, damit die Liebe Ihres Mannes zu Ihnen vertieft wird

16. Was Sie tun können, um der beste Freund Ihres Mannes zu werden

Schlussbemerkungen

Über den Autor

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Gary Smalley (1940–2016) war Familien- und Eheberater und Gründer des »Smalley Relationship Center«. Der preisgekrönte Bestsellerautor lebte zuletzt in Branson/Missouri, USA. Er war seit 1964 mit Norma verheiratet und hat drei Kinder.

FAST SCHON ZU SPÄT

Ich dachte immer, ich wäre ein ganz guter Ehemann. Als ich Gary zum ersten Mal vorschlug, zusammen ein Buch zu schreiben, wusste ich nicht, worauf ich mich einließ. Bei der Beschäftigung mit dem Thema wurde mir schmerzlich bewusst, was meine Frau in den letzten zehn Jahren mitgemacht haben musste. Jedes Kapitel überzeugte mich mehr davon, dass ich auf unzählige Arten als Ehemann versagt hatte. Zeitweise konnte ich nicht einmal mehr an dem Buch weiterarbeiten, weil meine Versäumnisse als Ehemann und Vater dadurch aufgedeckt wurden.

Ich kann aufrichtig sagen, dass durch dieses Buch der Wunsch in mir immer größer wurde, meine Frau als die kostbare und einzigartige Persönlichkeit, die sie ist, zu lieben und zu ehren. Ich hoffe, dass auch Sie aus diesem Buch die notwendige Erkenntnis und Ermutigung gewinnen werden, damit für Sie und Ihren Mann der Wunsch nach einer erfüllten Beziehung Wirklichkeit werden kann.

Steve Scott

VORWORT

Eine erfüllte Ehe ist kein Produkt des Zufalls. Sie basiert vielmehr auf bewährten Prinzipien, die für das Entstehen einer jeden herzlichen und liebevollen Beziehung unerlässlich sind. Teil I (Kap. 1 bis 6) soll Ihnen diese Prinzipien verständlicher machen und Ihnen zeigen, wie man sie ganz praktisch im täglichen Leben anwenden kann. Diese Prinzipien sind die Grundlage für eine gute Ehe.

Teil II (Kap. 7 bis 16) liefert das Material, mit dem Sie auf diese Grundlage aufbauen können. In jedem Kapitel werden spezielle Anregungen gegeben, wie Sie Ihren Mann dazu motivieren können, Sie wirklich zu lieben, so wie Sie gerne geliebt werden möchten. Die Kapitel sind in sich geschlossen, sodass man sie in beliebiger Reihenfolge lesen kann. Ihre Anordnung erfolgte danach, welchen Themen von Frauen die größte Wichtigkeit beigemessen wurde. Doch es kann sein, dass in Ihrer spezifischen Situation ein späteres Kapitel für Sie wichtiger ist als ein früheres. Um festzustellen, welche Kapitel für Sie besonders relevant sind, können Sie die nachstehenden zehn zusammenfassenden Aussagen nach ihrer relativen Bedeutung für Sie nummerieren. Dann können Sie die Kapitel in der entsprechenden Reihenfolge lesen.

7. Was Sie tun können, damit Ihr Mann mehr Zeit mit Ihnen verbringen möchte.

8. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihnen bereitwillig mit ungeteilter Aufmerksamkeit zuhört.

9. Was Sie tun können, damit Ihr Mann sensibel für Ihre emotionalen und romantischen Wünsche und Bedürfnisse wird.

10. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Sie tröstet, wenn Sie niedergeschlagen sind.

11. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihre Korrektur annimmt, ohne eine Defensivhaltung einzunehmen.

12. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Sie aufrichtig schätzen und loben lernt.

13. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Verantwortung für die Kinder übernimmt und im Haushalt hilft.

14. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihre materiellen Wünsche gerne erfüllt.

15. Was Sie tun können, damit die Liebe ihres Mannes zu Ihnen vertieft wird.

16. Was Sie tun können, damit Ihr Mann Ihr bester Freund sein möchte.

TEIL I - Die Grundlage für einebessere Ehe

1. EINE DAUERHAFTE BEZIEHUNG IST KEIN PRODUKT DES ZUFALLS

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Wer kann schon eine tüchtige Frau finden?Sie ist wertvoller als die kostbarsten Edelsteine.

Sprüche 31, 10

Jim starrte stumm auf den Fernsehschirm, während sich Carol, innerlich tief verwundet, fragte, warum er schon wieder wütend auf sie war. Sie waren erst seit einem Jahr verheiratet und schon musste Carol feststellen, dass ihre Beziehung immer schlechter wurde. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie vielleicht schon bald zu den Millionen von Paaren gehören würden, deren Ehe mit einer Scheidung endet. Als sie schließlich das Schweigen brach und Jim fragte, was denn los sei, gab er ihr keine Antwort. Nach einigen qualvollen Minuten wiederholte sie ihre Frage. Seine Antwort verletzte sie so sehr, dass sie anfing, an ihrer Eignung zur Ehefrau zu zweifeln.

Er sagte: »Ich habe es gründlich satt, dass du alles so furchtbar ernst nimmst. Du bist einfach zu empfindlich. Wenn ich gewusst hätte, dass du so emotional bist, hätte ich dich wahrscheinlich gar nicht geheiratet. Aber da wir nun einmal verheiratet sind, musst du das Deinige tun. Hör auf, immer so heftig und überempfindlich auf alles zu reagieren, was ich sage oder tue. Wenn wir überhaupt eine Ehe führen wollen, darfst du dich nicht länger so kindisch benehmen.«

Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Mit diesen harten Worten legte Jim, ohne sich dessen bewusst zu sein, den Grundstein für einige sehr unerfreuliche Veränderungen in ihrer Beziehung – Veränderungen, die höchstwahrscheinlich mit einem völligen Scheitern der Beziehung enden werden.

Jims Hauptproblem, das er mit Tausenden anderer Ehemänner gemeinsam hat, liegt darin, dass er die grundlegenden Wesensunterschiede zwischen Mann und Frau nicht versteht. Jim hat zwei der größten natürlichen Stärken seiner Frau, ihre Sensibilität und ihr intuitives Erfassen der Dinge, herausgegriffen und sie als Schwächen hingestellt. Als Reaktion auf Jims Vorwürfe wird Carol, wie viele andere Ehefrauen, allmählich eine gleichgültige und verbitterte Einstellung zum Leben im Allgemeinen und zu Jim im Besonderen bekommen. Wenn ihre Ehe mehr als ein paar Jahre hält, wird Jim zu seiner Bestürzung feststellen müssen, dass Carol ihre Sensibilität schließlich verloren hat und dass er sich nun kaum oder gar nicht mehr zu ihr hingezogen fühlt. Wenn er sich nur daran erinnern würde, dass ihre Sensibilität mit das Erste war, was sie für ihn so attraktiv machte. Wenn er nur verstehen könnte, dass diese Sensibilität eine ihrer größten Stärken ist und wenn er ihr nur mit Zärtlichkeit, Sanftheit und Freundlichkeit begegnen würde, so könnte ihre Beziehung gefestigter und erfüllter werden.

Die emotionalen und psychischen Unterschiede zwischen Mann und Frau (siehe die ausführliche Darstellung in Kapitel 3) können zu einem unüberwindlichen Hindernis für eine dauerhafte und erfüllte Beziehung werden, wenn man sie ignoriert oder missversteht. Doch wenn diese Unterschiede erkannt und richtig beurteilt werden, können sie die Entwicklung einer sinnvollen, erfüllten Beziehung entscheidend fördern.

Frauen sind z. B. in zwei der wichtigsten Bereiche des Lebens in einem großen Vorteil: in der Liebe zu Gott und in der Nächstenliebe (Matthäus 22, 36-40).

Frauen haben die intuitive Fähigkeit, sinnerfüllte Beziehungen zu entwickeln, und ein tiefes Bedürfnis nach enger Kommunikation. Dies verschafft ihnen einen Vorteil in dem, was Jesus als die beiden größten Gebote bezeichnete. Gott und seinen Nächsten zu lieben heißt, Beziehungen herzustellen. Gott sagte, dass es nicht gut ist, wenn der Mensch allein sei, und Er schuf die Frau als Gehilfin und Ergänzung für den Mann. Ganz sicher brauchen Männer Hilfe bei der Herstellung und Aufrechterhaltung von Beziehungen und dieses Buch möchte Anstöße dazu geben, wie Frauen den Männern helfen können, sodass sie auch zuhören und die Hilfe annehmen.

Wenn eine Frau ihre Stärken als solche erkennt, wird ihr Selbstwertgefühl praktisch unzerstörbar sein, wie sehr ihr Mann sie auch herabsetzen mag. Wenn Mann und Frau sich gegenseitig verstehen und anfangen, entsprechend miteinander umzugehen, kann ihre Beziehung wachsen und zu der Ehe werden, die sie sich immer erträumt haben. Carol kann damit anfangen, Jim ihr tiefes Bedürfnis nach Liebe, Bestätigung und Sicherheit bewusst zu machen, ohne sich dabei selbstsüchtig vorzukommen, weil sie sich die Erfüllung ihrer Bedürfnisse so sehr wünscht. Doch bei dem Tempo, in dem Jims und Carols Beziehung sich verschlechtert, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis auch ihre Ehe so endet, wie es bei über einer Million Ehen pro Jahr der Fall ist – mit Scheidung.

Aber es besteht kein Grund zur Verzweiflung! Ihre Ehe muss nicht so enden. Mit den richtigen Werkzeugen können sie eine anscheinend hoffnungslose Ehe in eine erfüllte Ehe verwandeln und dieses Buch wird Ihnen viele dieser Werkzeuge in die Hand geben. Doch Werkzeuge allein können die Arbeit nicht verrichten. Man muss sie aufnehmen und richtig und konsequent einsetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Wenn Ihr Mann bereit ist, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, werden Sie Ihre Ehe viel schneller festigen können. Daher glaube ich, dass es am besten ist, wenn dieses Buch im Zusammenhang mit dem entsprechenden Buch für Ehemänner, »Entdecke deine Frau«, benutzt wird. Wenn ein Mann die Bedürfnisse seiner Frau versteht und lernt, wie er ihnen begegnen kann, wird die Beziehung schneller wachsen können.

Wie ich bei Eheberatungsgesprächen festgestellt habe, ist es für eine Frau viel leichter, ihre Verantwortung für die Beziehung mit größerer Begeisterung und Hingabe zu übernehmen, wenn zuerst der Mann seinen Teil dazu beiträgt. Leider ist Frauen meist viel mehr daran gelegen, ihre eheliche Beziehung zu vertiefen. Darum wurde das Buch für Frauen auch zuerst geschrieben. Ich glaube, dass sie größeres Interesse an der Festigung ihrer Ehe haben und daher eine Veränderung in der Beziehung in Gang setzen können.

Ich meine auch, dass Sie Ihren Mann dazu motivieren können, das Buch für Männer zu lesen, wie, zeigt Ihnen Kapitel 5.

Ich bin überzeugt davon, dass er, wenn er das Buch sorgfältig liest, allmählich erkennen wird, dass Sie wirklich etwas Besonderes sind, und er wird zärtlicher, sanfter, einfühlsamer und verständnisvoller mit Ihnen umgehen.

Wenn Ihre Beziehung zu Ihrem Mann nicht so ist, wie Sie es sich wünschen, und er nur wenig Interesse an Ihren Gefühlen zeigt, werden Sie es vielleicht anfangs schwierig finden, die in diesem Buch aufgezeigten Schritte nachzuvollziehen. Doch wenn Sie für den Augenblick über den Mangel an Beteiligung seinerseits hinwegsehen können und sich selbst umso mehr bemühen, können die hier dargestellten Ratschläge wirksam angewandt werden. Ich bin ganz zuversichtlich, dass Ihr Mann sich eine Verbesserung Ihrer Beziehung wünschen wird, wenn er bei Ihnen eine Veränderung bemerkt.

Während der letzten 15 Jahre habe ich mit Hunderten von verheirateten Frauen gesprochen. Es waren nur wenige darunter, die sich keine bessere Beziehung zu ihrem Mann gewünscht hätten. Zwar waren einige Frauen zufriedener als andere, aber die meisten sehnten sich nach einem liebevolleren und romantischeren Ehemann. Viele sagten, sie wünschten sich, dass ihr Mann sie mehr als irgendjemand oder irgendetwas auf der Welt liebt. Sie mögen denken: »Das ist unmöglich! Es gibt keinen Mann, der so liebt!«

Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Ehemänner zu dieser »unmöglichen« Liebe fähig werden. Und meine Frau erlebte vor einigen Jahren, wie das Unmögliche möglich wurde.

Ein wichtiger Grund, warum Ehen scheitern

Viel zu oft heiraten Leute, ohne das notwendige Wissen und die notwendigen Fähigkeiten erworben zu haben, auf ihren Partner eingehen zu können; das heißt, ohne seine emotionalen, geistigen und physischen Bedürfnisse erfüllen zu können. Welch eine Ironie, dass in unserer Gesellschaft jemand, um als Klempner arbeiten zu dürfen, drei Jahre lang die nötigen Kenntnisse erwerben muss, für eine Ehe jedoch keinerlei Kenntnisse vorausgesetzt werden. Die Grundlage einer jeden sinnvollen Beziehung ist Kommunikation. Doch Kommunikation steht nicht auf dem Lehrplan unserer Schulen. Daher gehen viele Männer und Frauen in die Ehe, ohne zu wissen, wie sie auch nur die grundlegendsten emotionalen und geistigen Bedürfnisse ihres Partners erfüllen können. Und ich muss gestehen, dass ich selbst in dieser Hinsicht völlig ahnungslos war, als ich heiratete. Meine Frau Norma und meine Freunde mussten mir über viele Jahre hinweg helfen, ein liebevollerer Ehemann zu werden.

Es ist der Normalfall, dass ein Mann heiratet, ohne zu wissen, wie er mit seiner Frau sprechen soll. Einige Männer wissen nicht einmal, dass ihre Frau die enge Kommunikation einfach braucht. Oft ist sich der Mann der Sensibilität seiner Frau gar nicht bewusst. Er weiß nicht, dass Dinge, die er für nebensächlich hält, für sie äußerst wichtig sein können – Dinge wie Geburtstage, Hochzeitstage und Urlaub zum Beispiel. Er versteht nicht, warum sie für sie von Bedeutung sind, und deshalb kann er auf ihre Bedürfnisse nicht eingehen. Viele Männer verstehen den Zyklus der Frau und die damit verbundenen Hormonveränderungen überhaupt nicht. Sie können nicht nachvollziehen, wie Heim, Kinder, Familie und Freunde für die Frau zu einem eng verflochtenen Teil ihrer Identität werden.

Auch viele Frauen heiraten mit vergleichsweise geringem Wissen. Sie haben keine Ahnung davon, dass für den Mann Bewunderung so wichtig ist wie Romantik für die Frau. Sie sind sich nicht darüber im Klaren, dass Männer meist mehr auf Argumente als auf intuitives Empfinden geben.

Wenn also weder Männer noch Frauen das nötige Wissen und die Fähigkeiten besitzen, auf die Bedürfnisse des anderen eingehen zu können, bleiben diese Bedürfnisse zwangsläufig unerfüllt. Einer der bedeutendsten Psychiater unserer Zeit, Dr. Carl Menninger, vertritt die Auffassung, dass wir uns in eine von zwei möglichen Richtungen bewegen, wenn unsere grundlegendsten Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Entweder ziehen wir uns in die »Flucht« zurück oder wir gehen zum »Angriff« über. Die Frau, welche die »Flucht« wählt, entgeht damit sicher nicht ihren Problemen. Wenn sie wegläuft, fängt sie an, an ihrem eigenen Wert zu zweifeln. Wenn sie andererseits den »Angriff« wählt, wird sie leicht zu einer Nörglerin, die für ihren Mann kaum noch attraktiv ist.

Ich glaube, dass eine Ehe dann ideal wird, wenn die Frau sich vorwiegend darum bemüht, die Bedürfnisse ihres Mannes zu erfüllen, und wenn der Mann sich vorwiegend darum bemüht, die Bedürfnisse seiner Frau zu erfüllen. Dieses Zusammenwirken schafft eine beglückende Beziehung auf einer beständigen Basis.

Dieses Buch soll Frauen zeigen, wie sie ihren Mann zu einer Verbesserung ihrer Beziehung motivieren können. Eine Veränderung kommt nicht über Nacht zustande, aber die beschriebenen Grundsätze haben sich im Laufe der Zeit in Tausenden von Ehen bewährt. Ich weiß, dass sie funktionieren. Wenn eine Frau bereit ist, die nötige Zeit und Energie für die Anwendung dieser Prinzipien aufzubringen, wird ihre Ehe sich bestimmt nach und nach ihren Wunschvorstellungen annähern.

Wenn jemand ein großer Maler werden will, muss er sich mit Hingabe der Malerei widmen. Zuerst muss er sich die grundlegenden Techniken und Fachkenntnisse aneignen. Wenn er dann ein paar Hundert Bilder gemalt hat, kann er seine Arbeiten ausstellen und so jungen Künstlern Anregungen geben und ihnen als Vorbild dienen. Ich glaube, dieses Buch wird Ihnen viele der grundlegenden Techniken und Kenntnisse vermitteln, damit Sie Ihre Ehe, mit ein wenig Zeit und Mühe, zu einem lebendigen Vorbild für andere machen können.

Da dieses Buch einer Vielzahl von Menschen helfen soll, sind manche der dargelegten Gedanken und Grundsätze zwangsläufig sehr allgemein gehalten. Die spezifischen Fragen einer jeden einzelnen Frau können natürlich nicht beantwortet werden, aber es wird versucht, auf die wichtigsten Aspekte von Liebe und Ehe einzugehen.

Zum Nachdenken image

Warum ist eine Frau für ihren Mann so wichtig? (1. Mose 2, 18; Matthäus 22, 36-40)

2. ACHT BEISPIELE, WIE MÄNNER IHRE FRAUEN VERLETZEN

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Und wenn er dir sieben Mal am Tag Unrecht tut und jedes Mal umkehrt und um Vergebung bittet, vergib ihm.

Lukas 17, 4

Während eines Fluges von Philadelphia nach New Orleans erwähnte ich gegenüber einer der Stewardessen, dass ich gerade an einem Buch über die Ehe arbeitete. Ich erzählte ihr, dass in einem Kapitel die Frage behandelt werden sollte, wie ein Mann eine Frau verletzt, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein. Ehe ich mich versah, fand ich mich plötzlich in der ersten Klasse wieder, und drei Stewardessen waren dabei, mir zu erzählen, wie ihre Ex-Ehemänner sie verletzt hatten. Sie schienen sehr erstaunt darüber zu sein, dass ein Mann verstehen konnte, wie Worte und Handlungen, die ihren Ehemännern so harmlos vorgekommen waren, bei ihnen Wunden geschlagen hatten, die sie nie verschmerzen konnten.

Bei den meisten Ehepaaren, die zu mir zur Beratung kommen, vergeht kaum eine Woche, ohne dass der Mann nicht irgendetwas sagt oder tut, womit er seine Frau unbeabsichtigt verletzt. Die folgenden wahren Geschichten veranschaulichen, wie Männer ihre Frauen verletzen können – ohne es selbst zu merken! Doch ich habe es erlebt, wie Männer sich änderten und ihre Frauen nicht mehr verletzten, wenn diese einige Grundsätze anwandten.

Er kritisiert häufig

Jim hatte immer etwas an Sarah auszusetzen

Sarah war gerade in ihren neuen Badeanzug geschlüpft und konnte es kaum erwarten, an den Strand zu kommen. Es war ihr erster Urlaubstag. Da kam Jim ins Zimmer, kniff sie in die Seite und bemerkte ganz beiläufig: »Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir in diesem Urlaub nicht zu viel essen.« Für Jim war dies eine harmlose Bemerkung, aber für Sarah schienen diese Worte in Wirklichkeit zu sagen: »Du bist dick und hässlich.« Die Wunde ging so tief, dass Sarah sich selbst heute noch – nach fünf Jahren und einer Scheidung – in einem Badeanzug äußerst unwohl fühlt. (Und dabei ist Sarah eine attraktive Frau mit einer guten Figur.)

Einige Wochen nachdem Jim diese Bemerkung gemacht hatte, beschloss Sarah, etwas für ihre schlanke Linie zu tun. Sie kam auf den Gedanken, Eislaufen würde ihr die nötige körperliche Bewegung verschaffen. Als sie Jim von ihrem Plan erzählte, sagte er sarkastisch: »Was hast du vor? Willst du Olympiameisterin werden?« Für sie sagte er damit in Wirklichkeit: »Kaum zu glauben, auf was für ›Schnapsideen‹ du kommst! Dafür Geld auszugeben, wäre reine Verschwendung.«

Jim hatte seine Frau Sarah nicht nur auf ihr Gewichtsproblem aufmerksam gemacht, sondern sie auch dafür kritisiert, dass sie etwas dagegen unternehmen wollte. Obwohl er sich dessen nicht bewusst war, hatte Jim an fast allem, was Sarah sagte oder tat, etwas auszusetzen.

Er dachte, er könnte sie durch sarkastische Bemerkungen dazu bringen, sich zu ändern. Doch da eine Frau von Natur aus nicht hart und gefühllos ist, wird sie durch verletzende Kritik selten dazu motiviert, sich zu ändern.

Für gewöhnlich wird sie dadurch nur noch verzweifelter und das führt schließlich dazu, dass sie immer weniger Wert darauf legt, ihrem Mann zu gefallen. In den Kapiteln 10 und 12 wird aufgezeigt, wie Sie Ihren Mann dazu motivieren können, nicht ständig zu kritisieren, sondern Anerkennung und Dankbarkeit zu zeigen.

Er interessiert sich nicht für Ihre Worte und Gedanken

Um Harrys ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen, hätte Julia sich durch einen Zaubertrick in eine Fernsehsendung verwandeln müssen

Es war 11 Uhr nachts, als Susan im Halbschlaf den Telefonhörer abnahm. Über die Leitung hörte sie das Schluchzen ihrer Mutter, die Tausende von Kilometern entfernt wohnte. »Was ist denn los, Mutti?«

Ihre Mutter antwortete: »Ich muss deinem Vater einen neuen Farbfernseher kaufen.«

Inzwischen war Susan hellwach und fragte: »Was ist denn passiert?«

»Seit Wochen bemühe ich mich darum, dass dein Vater mir zuhört. Wenigstens so lange, bis ich ihm erklären kann, dass deine kleine Schwester ein schwieriges Problem hat. Schließlich wurde es mir zu viel. Ich nahm einen Hammer, ging ins Wohnzimmer, trat zwischen ihn und den Fernseher und zertrümmerte mit einem Schlag den Bildschirm!«

»Mutti, der Fernseher hätte explodieren und dich verletzen können.«

»Ich weiß, aber das war mir egal. Ich wollte nur, dass dein Vater mir zuhört. Weißt du, was er tat?«

»Was denn?«

»Du wirst es kaum glauben. Er stand einfach auf, ging ins Schlafzimmer, schloss die Tür ab und schaltete auf dem kleinen Fernseher dieselbe Sendung ein, die er gerade angeschaut hatte. Er hat mich einfach weiter ignoriert.«

Das Beispiel mag extrem erscheinen, aber viele Frauen sind verständlicherweise verletzt, wenn ihr Mann ihnen nicht genug Aufmerksamkeit schenkt. Wenn die Frau ein Gespräch anfangen will, scheint sich im Gehirn des Mannes eine Art von Mechanismus in Gang zu setzen: »Jetzt musst du die Zeitung nehmen, den Fernseher einschalten oder dich mit einem noch ungelösten beruflichen Problem beschäftigen.« Seine Unaufmerksamkeit kann er dadurch zeigen, dass er wie gebannt auf etwas starrt (z. B. auf einen Fleck in der Tischdecke), oder dadurch, dass er seine Frau ausdruckslos anblickt, während er mit seinen Gedanken ganz woanders ist.

Aber wenn er etwas zu sagen hat, verlangt er nicht nur Aufmerksamkeit von seiner Frau, sondern erwartet auch, dass sie sich jede Einzelheit merkt, so als ob das ganze Gespräch für immer und ewig in ihrem Gedächtnis gespeichert wäre.

Eine Frau kann durch eine Unaufmerksamkeit ihres Mannes tief verletzt werden, weil er ihr dadurch zu verstehen gibt, dass er ihre Anliegen für unbedeutend und nebensächlich hält.

Verzweifeln Sie nicht! In Kapitel 8 können Sie lesen, wie Sie seine stetige, ungeteilte Aufmerksamkeit erlangen können.

Er übernimmt nicht genug Verantwortung im Haushalt

Mike dachte, seine einzige Verantwortung bestehe darin, den Lohn nach Hause zu bringen

Um 6.45 Uhr am Freitagmorgen wachte Mike auf. Als er die drei Kinder lärmen hörte, bemerkte er, dass seine Frau die Schlafzimmertür offen gelassen hatte.

»Ich wünschte, ich könnte einmal bis 7 Uhr schlafen«, schimpfte er. Dann schrie er: »Wenn du schon meine Tür offen lässt, dann sorge gefälligst dafür, dass die Kinder ruhig sind, damit ich mich noch ein wenig ausruhen kann!«

Er dachte nicht einen Augenblick daran, dass Betty schon vor einer Stunde aufgestanden war, um die Pausenbrote für die Kinder herzurichten, die Kinder für die Schule fertig zu machen und gleichzeitig das Frühstück vorzubereiten. Und er brachte es sogar fertig, ihr zu sagen, dass sie das nicht einmal richtig machte, weil sie seine Tür offen gelassen und dadurch seinen Schlaf gestört hatte. »Warum steht er nicht auf und hilft mir? Brauche ich vielleicht weniger Schlaf als er? Bin ich allein für die Kinder verantwortlich?«, so dachte sie.

Wenn Mike an diesem Morgen die Kühnheit besessen hätte, die Sache noch weiterzutreiben, und Betty gefragt hätte, warum sie ihm nie ein warmes Frühstück vorsetzte, hätte sie vermutlich geantwortet: »Wenn du ein warmes Frühstück willst, dann zünde die Cornflakes an!«

Wie viele andere Männer, so ist auch Mike der Meinung, seine Verantwortung für die Familie höre dann auf, wenn er das Büro verlässt.

Tom ist derselben Meinung. Jenny, von Beruf Stewardess, kam erschöpft von einem anstrengenden 4-tägigen Flug nach Hause. Seine »Begrüßung« war wie immer. Vier Tage lang nicht gespültes Geschirr, vier Tage nicht geleerte Aschenbecher und ein in vier Tagen entstandenes Durcheinander im ganzen Haus empfingen sie. Als sie ins Wohnzimmer kam, schaute ihr Mann gerade die Sechs-Uhr-Nachrichten an. Er ließ sich dabei nicht stören und begrüßte sie nur mit den Worten: »Ich bin froh, dass du wieder da bist. Dieses Haus sieht langsam wie eine Müllkippe aus.«

Denken Sie nicht, Ihr Mann sei der Einzige, der nicht im Haushalt hilft. Wahrscheinlich sprechen Sie mit ihm gar nicht über diese Angelegenheit, weil er Sie sonst als Nörglerin hinstellen könnte.

Wenn er Sie dann sofort daran erinnert, wie hart er arbeitet und unter was für einem Stress er steht, kommen Sie sich möglicherweise sogar wie eine Versagerin vor, weil Sie Ihre Aufgaben nicht allein bewältigen können.

Kapitel 13 informiert Sie darüber, wie Sie Ihren Mann dazu bringen, seinen Teil an Verantwortung für den Haushalt zu übernehmen. Und Sie müssen dabei überhaupt nicht nörgeln.

Seine Aktivitäten haben immer Vorrang vor Ihren Wünschen und Bedürfnissen

Fred war immer mit etwas anderem beschäftigt, wenn seine Frau ihn brauchte; aber er fand stets Zeit zum Fernsehen, Zeitunglesen oder für seine Freunde

Fred war ein wohlhabender Architekt, der seiner Frau häufig erklärte, er müsse einige Tage ungestört an einem Projekt arbeiten. Doch konnte er ohne Schwierigkeiten eine Pause einlegen, wenn es darum ging, fernzusehen, eine Runde Golf zu spielen oder mit Freunden zum Essen zu gehen.

Aber auch wenn er nicht gerade an einem Projekt arbeitete, beschäftigte er sich meistens mit Dingen, die er gerne tun wollte, anstatt die Zeit mit seiner Frau zu verbringen. Sie fand sich schließlich damit ab, dass er anderen Dingen den Vorzug gab, da sie und ihre Welt nicht wichtig und für ihn nicht interessant genug waren.

Es gibt mindestens sechs Möglichkeiten, wie Sie bei Ihrem Mann größeres Interesse für Ihre Bedürfnisse wecken können. Sie werden in Kapitel 7 dargestellt.

Er hält Vorträge, anstatt einfach zu versuchen, Verständnis und Anteilnahme aufzubringen

Als Sandy eine Beule in Marks neues Auto fuhr, hätte sie seinen Trost gebraucht, nicht seine Belehrungen

Sandy gibt sich große Mühe, für ihren Mann und ihre Kinder ein gemütliches Heim zu schaffen. Als sie eines Nachmittags den Wagen in die Garage fuhr, rammte sie einen Pfosten. Da sie wusste, dass Mark sich darüber furchtbar aufregen würde, war sie schon in Tränen aufgelöst, als er aus dem Haus kam. Mark wäre zu ihrem »edlen Ritter« geworden, hätte er den Arm um sie gelegt und einfach gesagt: »Schon gut, Liebling. Ich weiß, wie dir zumute ist. Vergiss das Auto, darum werde ich mich kümmern. Was kann ich jetzt tun, um dich aufzumuntern?«

Stattdessen rannte Mark zum Auto, betrachtete die Beule, sah Sandy an und sagte: »Hast du deinen Führerschein in der Lotterie gewonnen? Steig aus und lass mich parken.« Dann erklärte er ihr lang und breit, wie einfach es sei, den Pfosten auszuweichen und den Wagen richtig in die Garage zu fahren.

Männer können über alles Vorträge halten – von Schlankheitskuren bis hin zur Haushaltsführung. Was können Sie nun tun, damit Ihr Mann von seinem Podest heruntersteigt und lernt, Sie zärtlich und einfühlsam zu trösten, während Sie sich einfach an seine Schulter lehnen? Kapitel 10 zeigt drei Möglichkeiten auf, wie Sie Ihren Mann lehren und motivieren können, Sie in solch kritischen Momenten zu trösten, wenn er versucht ist, Sie zu ignorieren oder zu belehren.

Er tut so, als ob er Ihnen überlegen wäre

Larry verhielt sich immer so, als ob er klüger wäre und seine Ideen besser wären als die von Johanna

Larry und Johanna hatten beide ihr Examen mit Auszeichnung bestanden. Er hatte Ingenieurwesen studiert, sie Hauswirtschaft. Monat für Monat benahm sich Larry so, dass Johanna das Gefühl hatte, selbst keinen intellektuell bedeutsamen Beitrag zu ihrer Ehe zu leisten. Nie nahm er einen Rat von ihr an, war seinerseits aber stets schnell mit seiner Meinung zur Stelle, auch wenn es um ihren Zuständigkeitsbereich ging. Vom Kochen bis zur Inneneinrichtung, immer konnte er ihr sagen, wie sie es besser machen könnte. Er stellte auch ständig Vergleiche an: zwischen seinem Fach und ihrem, seiner schweren Arbeit und ihrer leichten Arbeit usw. Er zeigte ihr andauernd, dass er weder ihre Fähigkeiten anerkannte noch ihre Talente schätzte. Im Grunde genommen behandelte er sie wie eine Fußmatte.

Gott schuf die Frau nicht als Fußmatte für den Mann. Sie soll vielmehr einen wichtigen, lebendigen Beitrag in Ehe und Familie leisten. Frauen haben vielfältige natürliche Begabungen, die Männer nicht haben. Die Kapitel 11 und 12 beantworten die Frage, wie Ihr Mann Ihre Einzigartigkeit wirklich respektieren und bewundern lernen kann.

Er zieht andere Menschen vor

Für Brad schien es selbstverständlich zu sein, John zu verteidigen; schließlich war John sein bester Freund

Karen war noch nicht lange mit Brad verheiratet, als sie lernte, dass sie sich niemals geringschätzig über irgendeinen von Brads Freunden oder Verwandten äußern durfte. Eines Tages kam Brad von der Arbeit nach Hause und sah, wie Karen gerade ein Hähnchen in den Backofen schob. Er freute sich, denn das bedeutete, dass er noch Zeit hatte, eine Weile mit John Fußball zu spielen. Beim Hinausgehen sagte er zu Karen, er ginge hinüber zu John. Darauf erwiderte sie: »Ich hasse ihn. Immer gehst du zu ihm, wenn du nach Hause kommst, anstatt bei mir zu bleiben.« Brad blieb wie angewurzelt stehen und kehrte wieder um. Er sagte, sie solle sich schämen, John hätte schließlich so viel für sie getan. Durch Johns Ermutigung während der ersten Zeit ihrer Freundschaft seien sie überhaupt zusammengeblieben. Und Johns Ermutigung hätte ihnen die ersten schwierigen Monate ihrer Ehe hindurch geholfen. Sie benehme sich unreif und kindisch, wenn sie jetzt ausgerechnet den Menschen attackiere, der für sie beide mehr wie ein Bruder als ein Freund sei.

Als sie anfing zu weinen, dachte Brad, sie hätte verstanden, worauf er hinauswollte, und würde sich nun schämen. Nicht ganz! Seine Äußerung gab ihr klar und deutlich zu verstehen, dass er ihr John als Menschen und als Gefährten vorzog. Im Laufe der Zeit erkannte sie aus seinen Worten, Taten und seiner ganzen Haltung, dass er viele Leute über sie stellte: Sekretärinnen, Kollegen, Verwandte, Freunde, ja sogar flüchtige Bekannte. Niemals verteidigte er sie gegenüber Dritten, doch jedes Mal, wenn sie jemanden kritisierte, ergriff er sofort dessen Partei.

Heute, einige Jahre später, gibt Brad Karen immer den Vorzug vor anderen Menschen. Jedes Mal, wenn es zwischen ihr und einer anderen Person (selbst seiner Mutter) Meinungsverschiedenheiten gibt, ergreift er für Karen Partei und versucht, dem anderen ihren Standpunkt klarzumachen. Einige seiner Freunde können nicht verstehen, warum es ihm so viel Spaß macht, mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen als mit ihnen. Kapitel 16 gibt fünf praktische Anregungen, was Sie tun können, damit Ihr Mann Sie an die erste Stelle setzt.

Er gibt sich keine Mühe, Ihre Beziehung romantischer zu gestalten

Den Tag, den Frank vergaß, kann Marianne heute noch nicht vergessen

Frank war auf Geschäftsreise, aber Marianne war sich ganz sicher, dass sie bald einen Anruf, eine Karte, ein Telegramm oder einen Blumenstrauß mit Glückwünschen zu ihrem Geburtstag bekommen würde. Als gegen Mittag die Post kam, lief sie eilends zum Briefkasten, aber es war keine Karte von Frank dabei. Zuerst war sie enttäuscht, doch dann kam sie zu dem Schluss, dass er sich wahrscheinlich etwas Originelleres ausgedacht hatte. Schließlich war er ja nach Meinung seiner Kollegen einer der kreativsten Mitarbeiter der Firma. Um sechs Uhr abends gab sie die Hoffnung auf einen Blumenstrauß oder ein Telegramm auf, da die Geschäftszeit vorüber war. »Er wird bestimmt anrufen«, dachte sie. Gegen Mitternacht schlief sie endlich ein – es war immer noch nichts gekommen.

Am nächsten Tag war sie sehr niedergeschlagen, glaubte aber fest daran, er würde ihr bei seiner Rückkehr eine Überraschung mitbringen. Er kam mit leeren Händen nach Hause. Ihren Geburtstag hatte er vollkommen vergessen. Sie sagte nie ein Wort darüber, aber selbst heute, nach sechzehnjähriger Ehe, hat sie es nicht vergessen. Dabei war er früher so romantisch. Doch heute ist nichts mehr von der Romantik, den »kleinen Überraschungen« geblieben.