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Claudia Abadi

Schneckenbeck

Kurzgeschichten





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Schneckenbeck und der Salat

 

 

Es war einmal ein Schneck,
sein Name, Schneckenbeck.

 

 

Schneckenbeck ging gerne aus,
kam immer spät nach Haus.

 

Er hat keine Füße zum Laufen,
kriechen muss er, will er was kaufen.

 

Das dauert oft sehr lang,
denn er hat nur einen Gang.

 

Ein Brett holt sich der Schneckenbeck,
und braust ganz schnell ums Eck.

 

 

Zum Gemüsemarkt will er flitzen,
da sieht er einen Raben sitzen.

 

 

Der Rabe ganz entzückt:
„Oh mein Essen kommt, ich werd verrückt!“

 

Der Rabe krächzt ganz keck
und schnappt sich Schneckenbeck.

 

Der Schneck, o Schreck im Himmel oben,

fühlt sich nicht gut aufgehoben.

 

 

Gemeinsam fliegen sie über Berg und Tal,
für Schneckenbeck ist's das erste Mal,

 

dass er so hoch ist in der Luft,
von unten strömt ein guter Duft.

 

Da riecht der Schneck frischen Salat
und dazu noch grünen Spinat.

 

„He du Rabe, lass mich sofort frei!“
Den Raben stört Schneckenbecks Geschrei.

 

Vor Schreck lässt er die Beute los,
der Schneck fällt in Gemüsehändlers Schoß.

 

 

Erfreut ist der Mann nun nicht
uns setzt den kleinen Wicht,

 

an den Straßenrand,
wo er sein Brett wieder fand.

 

Auf dieses hievt er sich ganz leise
und weiter geht die Reise.

 

Ein Salatblatt entdeckt er in einem Garten,
fressen will er's und nicht warten.

 

Salat ist ja bekanntlich gesund,
da steht vor ihm ein großer Hund.

 

Der Hund ist neugierig und erfreut,
schnuppert an Schneckenbeck erneut.

 

 

Ein Stups mit seiner großen Nase,
beginnt Schneckenbecks neue Abenteuerphase.

 

Wie ein schnelles Geschoß wird er katapultiert,
ist auch schon im nächsten Schlamassel involviert.

 

Vor ihm steht eine Miezekatze,
rollt Schneckenbeck von Tatze zu Tatze,

 

 

als plötzlich die Katz durch eine Maus abgelenkt,
somit Schneckenbeck die Freiheit schenkt.

 

Schneckenbeck ergreift die Flucht,
sogleich das verlorene Salatblatt sucht.

 

Welch' Aufregung wegen einem Blatt,
Schneckenbeck ist müde und matt.

 

Er will einfach nur nach Haus,

vorbei die Lust am Festtagsschmaus.

 

Der Schneck ist traurig und geknickt,
ein kleines Mädchen ihn erblickt.

 

 

„Oh du kleines Schneckilein,
lass uns beide Freunde sein!


Ich nehm dich zu mir mit,
dann wirst du wieder fit.


Mein Papa hat einen Garten
mit Salaten vieler Arten.“

 

Die Schnecke darf von unten bis oben
in Papas Salatbeet toben.

 

 

Der Schneckenbeck hat`s gut getroffen,
ob sich Papa freut, das bleibt noch offen.