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Impressum

© 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-95439-804-1
Internet: www.vpm.de und E-Mail: info@vpm.de

Fred McMason

Hexenjagd

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

Die Nacht vom 12. auf den 13. Juli 1594 blieb manchen Leuten sehr unangenehm in Erinnerung, denn in dieser Nacht war in Havanna der Teufel los, und alle spielten verrückt.

Begonnen hatte dieser Irrsinn mit der Jagd auf den Generalkapitän der spanischen Krone Don Juan de Alcazar, dem der Gouverneur von Havanna einen Mord an einer Frau in die Schuhe geschoben hatte, um ihn loszuwerden.

Don Juan befand sich zu dieser Zeit allerdings in Sicherheit auf einer kleinen Insel in der Bucht von Marimelena.

Die anderen Bürger, Zecher, Seeleute und Hasardeure wurden immer wieder aufgescheucht, durchsucht, gefilzt, herumgestoßen und fanden keine Ruhe.

In der Faktorei des Deutschen Arne von Manteuffel war das nicht anders. Auch hier gelangte man nicht zur Ruhe. Das Gebäude war bereits zweimal durchsucht worden, was den blonden Deutschen langsam in Rage brachte.

Vom Fenster der Faktorei aus beobachteten Arne, der Türke Jussuf und Jörgen Bruhn das Treiben der Soldaten, die von Haus zu Haus und Kneipe zu Kneipe hetzten, um alles auf den Kopf zu stellen.

„Das wird eine heiße Nacht“, sagte Jörgen, „in der so mancher Unschuldige verdächtigt und verprügelt wird. Dieser Stadtkommandant geht mit unglaublicher Härte vor. Fast erinnert mich diese Szene an die marodierenden Horden, die erst kürzlich Havanna überfallen haben. Das waren Schnapphähne, diesmal sind es Soldaten, aber einen großen Unterschied kann ich nicht feststellen.“

Arne blickte durch das Fenster auf die Straße, wo wieder ein Trupp Soldaten vorbeizog. Diesmal trieben sie mit den Musketen in der Faust einen Mann vor sich her, der alle Augenblicke harte Püffe erhielt und ein paar Male stolpernd zusammenbrach. Hin und wieder schrie der Mann voller Angst gequält auf.

Die Horde zog weiter in die nächste Gasse. Das Gebrüll und Geschrei war jedoch noch eine ganze Weile zu hören.

„Der ehrenwerte Señor de Retortilla spielt total verrückt“, sagte Arne. „Ich nehme an, daß ihn der ehrenwerte Gouverneur bedenkenlos über die Klinge springen lassen wird, wenn er Don Juan nicht findet, denn was der eine verpatzt hat, muß der andere auslöffeln, in diesem Fall der Stadtkommandant Verdammte korrupte und hinterhältige Bande“, setzte er verächtlich hinzu.

Der Türke Jussuf strich mit Daumen und Zeigefinger über seinen sichelförmigen Schnauzbart und wandte sich vom Fenster ab.

„Uns wird man für heute nacht in Ruhe lassen“, meinte er, „die Kerle können ja nicht alle Stunde lang die Faktorei durchsuchen.“

„Die können noch viel mehr“, sagte Jörgen Bruhn. „Gerade aus dem Grund, weil Don Juan oft hier war.“

Ja, Don Juan war oft hier gewesen, und ihn und Arne verband schon fast so etwas wie Freundschaft. Jetzt wurde er natürlich verdächtigt, den geflüchteten Generalkapitän versteckt zu haben. Da die zweimaligen Hausdurchsuchungen jedoch ergebnislos verlaufen waren, nahm Arne ebenfalls an, man würde sie für den Rest der Nacht nicht weiter behelligen.

Diese Annahme erwies sich jedoch als falsch, denn kurz nach Mitternacht waren die Tritte von genagelten Stiefeln deutlich auf der Pier zu hören.

Arne, der im milchigen Schein einer Öllampe gerade etwas in eine Kladde übertrug, hob lauschend den Kopf, als die Tritte übergangslos verstummten. Ein leises Kommando war zu hören.

Jörgen Bruhn war schon beim Fenster und warf einen Blick auf die Pier. Arne sah ihn hart schlucken.

„Schon wieder dieser verdammte Stadtkommandant“, murmelte er betroffen. „Er hat ein halbes Dutzend Kerle dabei. Der Besuch gilt offenbar noch einmal uns.“

Über der Nasenwurzel des Deutschen erschien eine steile Falte, ein deutliches Zeichen seines Ärgers. Er stand auf und trat ebenfalls ans Fenster.

Auf der Pier standen sechs Soldaten mit Kupferhelmen und Kürbishosen. Sie hatten Musketen geschultert und standen jetzt stramm.

Vor ihnen stand Don Ruiz de Retortilla, hakennasig, gelbgesichtig und mit verkniffenen Lippen. Er schritt auf das Tor der Faktorei zu und klopfte mit den Knöcheln dagegen, hartnäckig, fordernd.

Aus der Falte über Arnes Nasenwurzel war jetzt eine harte Kerbe geworden, als er den penetranten Kerl klopfen sah.

Die letzten beiden Male hatte er den Stadtkommandanten noch mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Weitere Höflichkeit war jetzt nicht mehr angebracht.

„Soll ich öffnen?“ fragte Jörgen leise.

„Ja, ich gehe selbst mit.“

Während Jussuf zurückblieb, gingen Arne und Jörgen Bruhn nach unten ans Tor, an das immer heftiger und fordernder gepocht wurde.

Jörgen entriegelte und öffnete das Tor.

Don Ruiz räusperte sich, als er Arnes harte Züge sah. Er wurde kalt und abweisend aus eisblauen Augen fast verächtlich gemustert.

„Was wollen Sie?“ fragte Arne barsch.

Klein und häßlich stand der Stadtkommandant da. Seine sechs Soldaten musterten aus neugierigen Augen den einsehbaren Teil des Innenhofs und verrenkten sich dabei fast die Hälse.

Der Mann mit der ungesunden gelben Gesichtsfarbe, die jetzt im Schein der Lampe fahl wirkte, sah verkniffen aus. Seine Nase stach scharf aus dem Geiergesicht hervor. Über dem spitzen Kinn waren die Lippen wie zwei kaum sichtbare Striche.

„Ich sehe mich gezwungen, nochmals Ihr Haus und die Faktorei zu durchsuchen“, erklärte er herrisch. „Es besteht der Verdacht, daß sich der Frauenmörder doch bei Ihnen versteckt hält.“

„Richtig“, sagte Arne höhnisch, „Sie suchen ja immer noch diesen unheimlichen Frauenmörder, diese grausame Bestie in Menschengestalt, diesen raubenden und mordenden Don Juan, der durch Havanna schleicht und unschuldige Frauen hinterrücks mordet. Wie oft waren Sie denn heute schon hier und haben Haus und Faktorei durchsucht?“

„Äh – das …“

„Wie oft?“ brüllte Arne den zusammenzuckenden Mann an.

„Heute nachmittag, dann …“

„Heute nachmittag“, sagte Arne eisig, „dann zweimal in der Nacht. Sind insgesamt drei Durchsuchungen, bei denen Sie nichts fanden, ehrenwerter Señor. Ist das richtig?“

„Das ist richtig“, sagte Don Ruiz unruhig. Seit seinem ersten Auftritt war er merklich kleiner geworden. „Aber ich habe meine Befehle, und der Verdacht besteht weiterhin. Ich muß Sie ersuchen, das Tor freizugeben, damit die Soldaten …“

Arne ließ ihn wieder nicht ausreden. Ihm platzte fast der Kragen, und das ließ er den korrupten Stadtkommandanten auch spüren.

„Es reicht jetzt“, sagte Arne, „es reicht jetzt wirklich. Ich verbitte mir ausdrücklich alle weiteren Belästigungen. Mir zu unterstellen, ich würde einen gesuchten Frauenmörder in meinem Anwesen verbergen, fasse ich als persönliche Beleidigung auf, Señor, als Beleidigung meiner Ehre. Sollten Sie dennoch wagen, die Faktorei ein viertes Mal durchsuchen zu lassen, dann fordere ich Genugtuung.“

Don Ruiz zuckte wieder unmerklich zusammen. Dieser Deutsche war ein harter Brocken, mit dem war nicht gut Kirschen essen, der würde sich wirklich nicht scheuen, Genugtuung zu verlangen.

„Ich – ich tue nur meine Pflicht“, sagte der Kommandant.

„Dann lassen Sie sich nicht aufhalten. Tun Sie Ihre Pflicht. Sollten Sie aber wiederum nichts finden, dann fordere ich Sie anschließend zum Duell. Meine Ehre gebietet mir, so zu handeln. Sie dürfen die Waffen wählen.“

Die Nase wurde noch spitzer, die Augen traten etwas aus ihren Höhlen, und der ehrenwerte Don Ruiz begann am ganzen Körper zu zittern.

„Das – das kann nicht Ihr Ernst sein, Señor de Manteuffel“, murmelte er bestürzt.

„Es ist mein voller Ernst. Ich habe es unter Zeugen gesagt. Ich lasse mir nicht unterstellen, einen Frauenmörder zu verbergen, zumal Sie sich bereits dreimal erfolglos davon überzeugen konnten. Ein viertes Mal lasse ich nicht ungestraft durchgehen. Und nun wählen Sie! Durchsuchen Sie weiter, und sagen Sie mir, für welche Blankwaffe Sie sich entschieden haben.“

Im Grunde war Don Ruiz de Retortilla ein feiger Mann, der seinen Mangel an Mut hinter herrischem Gehabe und forschem Auftreten verbarg. Im Schutz seiner Soldaten fühlte er sich sicher, aber aus einem Ehrenhändel würden sie sich heraushalten, der ging sie nichts an und war Sache der beiden Kontrahenten.

Sekundenlang sah er Arne an, musterte die riesige kraftvolle Gestalt, die nur aus Muskeln und Sehnen bestand, und verglich sie insgeheim mit seiner Statur.

Da blieb nicht mehr viel übrig. Gegen den Deutschen war er ein kümmerliches Männchen, ein Zwerg ohne jede Chance. Das war etwa so, als wollte eine lahme Hauskatze gegen einen wilden Löwen kämpfen.

Nein, ein Duell würde er nicht überleben. Fast fühlte er, wie sich die Degenspitze in seinen Körper bohrte.

„Nun, haben Sie sich entschieden?“ fragte Arne. Er trat höflich zur Seite und wies mit der Hand einladend in den Innenhof. Auch Jörgen Bruhn trat lächelnd zur Seite.

Die Soldaten standen immer noch wie Marionetten herum. Sie warteten auf Befehle ihres entschlußlosen Vorgesetzten, aber der gab keine. Er hatte Angst und wollte sich jetzt wenigstens noch einen Abgang verschaffen, bei dem er nicht das Gesicht verlor.

„Ich würde dem Duell selbstverständlich nicht ausweichen“, sagte er mit gespielter Lässigkeit, „andererseits muß ich zugeben, daß Sie mir nicht der Mann zu sein scheinen, der feige Frauenmörder verbirgt. Da Sie hier gut angesehen sind, werde ich auf die vierte Durchsuchung ausnahmsweise verzichten. Ich verstehe, daß Sie sich gekränkt fühlen. Wir wollen es ja schließlich auch nicht mit dem Gouverneur verderben. Sie entschuldigen dann wohl die Störung, Señor de Manteuffel.“

Arne ließ ihm diesen Abgang. Er kannte die Gedanken, die hinter der Stirn des Geiergesichtigen abliefen. In dem verkniffenen Gesicht war nackte Angst zu lesen, erbärmliche Angst, daß er gefordert worden war.

„Richten Sie ihm meinen verbindlichen Gruß aus“, sagte Arne. „Ich verstehe Ihre Probleme, Señor de Retortilla, und ich bin sicher, daß Sie den feigen Mörder bald fangen werden.“

In dem fahl wirkenden Gesicht zuckte es wieder. Die Augen flackerten, der Mund öffnete sich etwas.

„Gute Nacht“, sagte der Kommandant beherrscht. Das kaum merkliche Zittern in seiner Stimme hörte nur Arne heraus.

„Gute Nacht, Señores“, sagte Arne.

Das Tor schloß sich, und jetzt hatte de Retortilla wieder sein starkes Hemd an, denn er stauchte seine sechs Soldaten zusammen und scheuchte sie mit harten Worten weiter.

Arne und Jörgen sahen sich grinsend an.

„Er hatte fast die Hosen voll“, sagte Jörgen schadenfroh. „Die Sache mit dem Duell hat ihm die Stiefel ausgezogen. Der Mann hatte furchtbare Angst.“

„Hatte er auch, denn er ist von Natur aus ein Feigling. Er wollte nur noch einen guten Abgang, mehr nicht.“

„Den hatte er nur scheinbar, denn das haben ihm selbst die Soldaten nicht abgenommen. Und daß Don Juan eine Frau ermordet hat, wird in ganz Havanna kaum ein Mensch glauben.“

Als sie wieder zurückkehrten, grinste auch der Türke, denn er hatte vom Fenster aus alles beobachtet und auch gehört.

„Sehr gut“, sagte er zufrieden. „Der ehrenwerte Señor hat einem der Soldaten mit dem Stiefel in den Hintern getreten, weil der nicht stramm stand. Er mußte wohl seine Wut loswerden.“

„Das ist typisch für ihn“, sagte Arne lachend. „Aber jetzt werden wir eine Nachricht an die Schlangen-Insel abfassen und sie losschicken, damit der Bund der Korsaren über alles informiert ist. Kannst du nachher noch eine Taube auflassen, Jussuf?“

„Einen Täuberich“, sagte der Türke strahlend. „Diesmal ist Omar an der Reihe. Seine Gattin Suleika wird sich freuen, wenn er einfliegt.“

„Wann wird Omar ungefähr dort sein?“

„Morgen vormittag etwa.“

„Sehr gut, dann fassen wir die Nachricht ab. Ich werde sie dir diktieren, Jörgen. Es ist äußerst wichtig, daß der Bund der Korsaren informiert wird, denn seit der letzten Nachricht hat sich einiges in und um Havanna getan.“

Arne faßte die Mitteilung kurz und bündig, aber doch so informativ ab, daß der Bund der Korsaren über alles unterrichtet wurde. Es waren nur die wichtigsten Mitteilungen über die Black Queen, Caligula, Don Juan und den bevorstehenden Angriff auf die Schlangen-Insel.

Als Jörgen mit dem Schreiben fertig war, gingen sie hinüber in den Taubenverschlag, wo Jussufs Lieblinge eng beieinanderhockten.

Dann wurde die Brieftaube Omar mit der Nachricht versehen, nochmals überprüft und aufgelassen.

Der Täuberich stieg schnell auf, zog eine Orientierungsschleife über der Faktorei und „ging auf Kurs“. Gleich darauf war er ihren Blicken entschwunden.

Arne von Manteuffel sah dem Täuberich nach und lächelte.

„Der versteht von Navigation mehr als alle Seeleute zusammen“, sagte er. „Schnell und absolut zielsicher, ohne sich zu verirren.“

„Es ist die Sehnsucht nach seiner Geliebten, die ihn treibt“, sagte der Türke versonnen. „Er denkt nur an seine Suleika. Das ist noch die wahre Liebe“, fügte er seufzend hinzu.

Arne und Jörgen grinsten verständnisvoll. Jussuf war in seine Täubchen regelrecht vernarrt. Er umhegte und versorgte sie wie ein zärtlicher Vater seine Kinder.

Und doch war sein Steckenpferd unersetzlich geworden. Ohne Jussufs Brieftauben hätte es für den Bund der Korsaren schlecht ausgesehen. Sie waren lebenswichtig.

2.

De Retortilla war in dieser Nacht wütend und enttäuscht. Er hatte durch den Deutschen eine Demütigung erfahren, die er hinnehmen mußte, ohne sich dagegen wehren zu können. Zudem saß er jetzt zwischen zwei Stühlen, denn mit dem Gouverneur war erst recht nicht mehr zu spaßen. Der hatte eiskalt angedroht, ihn über die Klinge springen zu lassen, wenn es ihm nicht gelänge, Don Juan lebend oder tot beizubringen.

Das Gaunerstückchen, das sich der feiste Gouverneur ausgedacht hatte, nämlich die Frau umzubringen, um Don Juan die Schuld in die Schuhe zu schieben, hatte de Retortilla verpatzt, als Don Juan überraschend die Flucht gelungen war. Das hatte sein Ansehen beim Gouverneur erheblich gemindert.

Es ging also darum, Don Juan so schnell wie möglich einzufangen. Alles andere war zweitrangig geworden. Dazu war de Retortilla jedes Mittel recht.

Die Hitze, die in dieser Nacht über Havanna lag, drückte ihn außerdem und ließ ihm den Schweiß über das Gesicht rinnen. Diese Schwüle trug ebenfalls nicht zu seiner Stimmung bei, und so ließ er seinen Ärger an den Soldaten aus, die er immer wieder anschnauzte und herumkommandierte.

Der Trupp bog jetzt in die Calle habañero ein, ein schmutziges Gäßchen mit zahlreichen Pinten, in denen sich die Seeleute vergnügten. Aus den Kneipen klang Musik, das Grölen Betrunkener und das Gekicher der liederlichen Frauenzimmer, die sich bei Wein und Rum vergnügten.

Auch diese Kneipen waren bereits ein paarmal durchsucht worden, und die Zecher hatten nicht gerade gute Laune, wenn sie die Soldaten sahen, die rüde, hart und rücksichtslos vorgingen. Das lag hauptsächlich an der Belohnung von hundert Goldtalern, die der Gouverneur auf den Kopf Don Juans ausgesetzt hatte – tot oder lebendig. Verständlicherweise wollte sich jetzt jeder eine goldene Nase verdienen, und da taten sich die Soldaten ganz besonders hervor.

Das Ziel des Stadtkommandanten war gleich die erste Kneipe in der Calle habañero. Es war eine verwitterte Bude, vor deren halboffener Tür ein Schild baumelte, dessen Inschrift niemand mehr entziffern konnte.

„Hier hinein!“ befahl de Retortilla mit harter Stimme. „Zwei Mann bleiben in der Gasse und passen auf, daß keiner flüchtet. Wer bei Anruf nicht stehenbleibt, auf den wird sofort geschossen.“

„Auch wenn es nicht Don Juan ist?“ fragte einer einfältig.

„Dummkopf“, sagte Don Ruiz verächtlich.

Als die vier Soldaten mit dem Stadtkommandanten eintraten, war es mit der Gemütlichkeit in der Kneipe schlagartig vorbei. Das Grölen verstummte, der Gesang brach ab, und etliche Augenpaare starrten feindselig auf die Soldaten.

Der Wirt, ein hagerer Mann mit Blatternarben im Gesicht, der schlimmer aussah, als er war, kniff verärgert die Augen zusammen.

„Wir sind schon mehrmals durchsucht worden“, beschwerte er sich, „das geht zu weit. Meine Gäste …“

„Halt dein Maul!“