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Claudia Welkisch

Glücksorte auf Sylt

Fahr hin und werd glücklich

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Für Philip und Oskar. Mit euch ist jeder Ort ein Glücksort.

Vorwort

Glück ist bekanntlich das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. Deshalb teile ich sehr gerne meine 80 ganz persönlichen Sylter Glücksorte mit Ihnen – in der Hoffnung, dass Sie an dem einen oder anderen Ort ebenfalls ein paar unvergessliche Momente erleben werden.

Dieses Buch zu schreiben, war mir eine Herzensangelegenheit, da ich mit keinem anderen Ort auf der Welt so viele Glücksmomente und schöne Erinnerungen verbinde wie mit Sylt. Und spätestens seit ich auf dem Hörnumer Leuchtturm meinen Lieblingsmenschen geheiratet habe, ist die ganze Insel ein einziger 99 Quadratkilometer großer Glücksort für mich.

In diesem Buch stelle ich Ihnen besondere und überraschende Sylter Orte vor, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise glücklich machen. Orte, bei denen man sich schon beim Weggehen aufs Wiederkommen freut und an die man sich mit einem Lächeln im Gesicht gerne zurückerinnert. Orte, an denen ich schon oft glücklich war, aber auch Orte, von denen ich noch nie gehört hatte. An manchen Orten begegnet einem das Glück ganz offensichtlich, an anderen versteckt es sich ein wenig. Doch wer Augen und Herz öffnet und sich auf die Suche nach dem Glück einlässt, der findet es auf Sylt an fast jeder Ecke.

Die 80 einzigartigen Orte, die ich für dieses Buch entdecken durfte, und die wunderbaren Menschen, denen man dort begegnet, machen Sylt zu dem, was es ist: eine wunderschöne Insel, die wirklich jeden glücklich macht. Probieren Sie es aus!

Ihre Claudia Welkisch

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Inhaltsverzeichnis

1Fast wie im siebten Himmel

Der Hörnumer Leuchtturm und sein Trauzimmer

2Natürlich schmeckt’s besser

Die „Sylter Eismanufaktur“ in List

3Kleine Schafe, große Steine

Mit dem Fahrrad auf dem Wattweg nach Morsum

4Sehr viel mehr als Tee

Das „Kontorhaus“ in Keitum

5Ruhestätte für Unbekannte

Der Friedhof der Heimatlosen in Westerland

6Camping-Glück für Anfänger

Der Campingplatz in Rantum

7Schöne bunte Welt

Die „Icery“ und die „Galerie Mensing“ in Westerland

8Nördlicher geht’s nicht

Die Halbinsel Ellenbogen

9Festtag der Friesen

Das Biike-Brennen am 21. Februar

10Tafelweise Glück

Die „Sylter Schokoladenmanufaktur“ in Tinnum

11Sonnengruß und Surfboard

Die SUP-Yoga-Sessions in der „Sylter Welle“

12Wattwissen für alle

Das „Erlebniszentrum Naturgewalten“ in List

13Nichts für Warmduscher

Weihnachtsbaden in Westerland

14Pasta, Bier und Sylter Salz

Die „Genussmacherei“ in List

15Sehen und gesehen werden

Die Promenade in Westerland

16Erdgeschichte zum Anfassen

Das Morsum Kliff

17Ein Tässchen Glück

Die „Kleine Teestube“ in Keitum

18Es grünt so grün

Die Sylter Wäldchen

19Nützlich macht glücklich

Das „Bürstenhaus Redecker“ in Westerland

20Mit dem Zug durchs Meer

Der Autozug „Sylt Shuttle“

21Rosige Zeiten in Westerland

Der Marktstand von Mareike de Buhr

22Friesenchic und Fußballfieber

Die Friesenkapelle in Wenningstedt

23Mit Milch, Zucker und Liebe

Die „Kaffeerösterei Sylt“ in Rantum

24Glücklich an der Kreisstraße

Die blaue Bank an der K 121 in List

25Museum für Friesen-Fans

Das „Altfriesische Haus“ in Keitum

26Viel Holz in der Hütte

Das Restaurant „Sansibar“ in Rantum

27Schönes kaufen, Gutes tun

Die Kerzen- und Müslimanufaktur in Tinnum

28Kabarett am Wattenmeer

Die „Sylt Quelle“ in Rantum

29Klein, aber ziemlich fein

Der Leuchtturm in den Kampener Dünen

30Mode und Meer

Die Westerländer Fußgängerzonen

31Schöner Schwitzen

Die Sylter Strandsaunen

32Kinderglück und Meerblick

Die „Villa Kunterbunt“ in Westerland

33Kaffeeklatsch im alten Bunker

Das Café „Kupferkanne“ in Kampen

34Logenplatz am Meer

Der Strandkorb

35Fast wie zu Hause

Das „Garten Café Ingwersen“ in Morsum

36Der Weg ist das Ziel

Spaziergang am Munkmarscher Watt

37Bunte Insel-Institution

Der Alles-was-Spaß-macht-Shop „Drachenhöhle“

38Ein Traum in Lila

Das Naturschutzgebiet Braderuper Heide

39Außen pfui, innen hui

Die Hochhäuser des Westerländer Kurzentrums

40Tierisches Vergnügen

Ausflug zu den Seehunden und Kegelrobben

41Kauf dich glücklich

Das Haus der Geschenke „Wegst“ in Westerland

42Brauchtum statt Böller

Silvester in Morsum

43Für Kinofans und Kirchgänger

Die alte Dorfkirche St. Niels in Westerland

44Sylts Hausberg

Die Uwe-Düne in Kampen

45Zu Besuch bei Fräulein Willi

Der Hafen in Hörnum

46Leidenschaft fürs Löschen

Das Feuerwehrmuseum in Keitum

47Prada, Promis und ein Pony

Der kleine Brunnen auf dem Kampener Strönwai

48In der Sylter Sahara

Die Wanderdünen in List

49Alles auf eine Karte

Das Spielcasino in Westerland

50Wo glückliche Hühner wohnen

Der „Hansenhof“ in Morsum

51Elf Kilometer Radel-Glück

Der Dünenradweg nach List

52Lässig und lecker

Die „Osteria“ in Westerland

53Matsch macht glücklich

Wanderung im Wattenmeer vor Sylt

54Auszeit vom Alltag

Das „Syltness Center“ in Westerland

55Rebenmeer am Wattenmeer

Der Weinberg in Keitum

56Kitsch as Kitsch can

Der Sonnenuntergang am Roten Kliff in Kampen

57Ungewöhnlich sportlich

Die „Sylt4Fun-Halle“ in Wenningstedt

58Ein schäumendes Stück Sylt

Die „Sylter Seifen Manufaktur“ in Morsum

59Piepshow am Watt

Das Vogelschutzgebiet Rantumbecken

60Glücksort mit Geschichte

Das Bistro „Buhne 16“ am Kampener Strand

61Lauschig und luxuriös

Das Kapitänsdorf Keitum

62Hauchdünn und höchst lecker

Die „Crêperie Am Meer“ in Westerland

63Romantik trifft Rutsche

Die Haupttreppe zum Wenningstedter Strand

64Sylts Vergänglichkeit

Die Hörnum Odde

65Jubel, Trubel, frischer Fisch

Gosch in der „Alten Bootshalle“ in List

66Royaler Genuss

Die Austernbänke im Lister Watt

67Orgelgenuss für alle Sinne

Die Mittwochskonzerte in St. Severin in Keitum

68Die Welt zu Gast auf Sylt

Der Windsurf World Cup in Westerland

69Einmal Bio, bitte

Der „Körnerladen“ in Braderup

70Laufend List entdecken

Der Lister „Sightseeing Run“

71Abschlag mit Aussicht

„Budersand Hotel“ und Golfplatz in Hörnum

72Augen auf beim Strandlauf

Die Sylter Bernsteinküste im Inselnorden

73Der Klick zum Glück

Die Selfie-Points in Kampen

74Buntes Drachenspektakel

Sylts Nachbarinsel Rømø

75Kleine Artisten, großer Spaß

Der „InselCircus“ in Wenningstedt

76Von Eiszeiten und Hochzeiten

Das Sylter Heimatmuseum in Keitum

77Macht glücklich, hält gesund

Die Nordsee

78Kitsch und Köstlichkeiten

Das Einkaufszentrum „Alte Tonnenhalle“ in List

79Ruheinsel auf der Insel

Der Wenningstedter Dorfteich

80Meuterei der Mini-Seeräuber

Auf Piratenfahrt mit der „Gret Palucca“

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Fast wie im siebten Himmel

1Der Hörnumer Leuchtturm und sein Trauzimmer

Zwischen April und Oktober ist der Hörnumer Leuchtturm Treffpunkt lauter glücklicher (und liebender) Menschen. Zu erkennen sind diese zum einen natürlich an ihrem glückseligen Lächeln und zum anderen an ihren für einen Leuchtturm recht ungewöhnlichen Outfits, denn sie tragen Brautkleid und Anzug. Und sie haben entweder bereits „Ja“ gesagt oder sie sind kurz davor – und zwar in fast 50 Metern Höhe. Das ist zwar nicht ganz Siebter-Himmel-Niveau, aber immerhin die siebte Etage des wohl schönsten Leuchtturms auf Sylt. Seit 2004 befindet sich hier eine Dependance des Sylter Standesamtes, in der sich schon über 2.000 Paare, einschließlich meines Mannes und mir, das Jawort gegeben haben.

Wohl kaum einer dieser Heiratswilligen wird die zugegebenermaßen etwas anstrengenden 101 Stufen der engen Wendeltreppe bereut haben. Denn eine Trauung auf dem Hörnumer Leuchtturm bietet im wahrsten Sinne des Wortes nur Höhepunkte: Das Trauzimmer ist so klein, eng und gemütlich, dass nur das Brautpaar sitzen kann. Aus Platz- und Statikgründen dürfen zudem neben ihm nur noch die Standesbeamtin und sieben Hochzeitsgäste mit auf den Turm, was die Trauung zu einem ganz persönlichen und unvergesslichen Erlebnis macht.

Wer die Glücklichmacher-Fähigkeiten dieses besonderen Ortes gern einmal selbst testen möchte, bekommt beim Standesamt Westerland alle wichtigen Informationen rund um die Leuchtturmhochzeit. Oder man bucht eine der Führungen, die die Kurverwaltung mehrmals wöchentlich anbietet. Zu entdecken gibt es auf der rund einstündigen Tour neben dem Trauzimmer und einer fantastischen Aussicht noch ein weiteres Highlight: das kleinste und höchste Klassenzimmer Deutsch-lands. Dort wurden zwischen 1914 und 1933 zwei bis fünf Schüler unterrichtet, die zwar beim Mathe pauken und Vokabeln lernen einen tollen Ausblick hatten, dabei aber mit Sicherheit nicht halb so glücklich waren, wie die Menschen, die man dort heute zwischen April und Oktober trifft.

TIPP

Auf www.hoernum.de kann der Leuchtturm virtuell besichtigt werden.

 

image Leuchtturm Hörnum, An der Düne, 25997 Hörnum, Tel. (0 46 51) 8 51-250
www.hoernum.de

image ÖPNV: Buslinie 2, Haltestelle Hörnumer Hafen

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Natürlich schmeckt’s besser

2Die „Sylter Eismanufaktur“ in List

Wenn Schokolade glücklich macht – was macht dann erst Schokoladeneis? Um das herauszufinden, gibt es keinen besseren Ort als die „Sylter Eismanufaktur“ in List, denn hier ist das Schokoladeneis so schokoladig und cremig wie nirgends sonst auf der Insel. Und nicht nur das: Getreu dem Motto „Natürlich schmeckt’s besser“ kommen in der Eismanufaktur nur biozertifizierte Produkte ins Eis. So stammt die Milch für das beliebte Sylter Milcheis aus der Inselmolkerei in Morsum, die mit nur 35 Kühen die wohl kleinste Molkerei Deutschlands ist. Wer das Milcheis probieren möchte, braucht ein wenig Glück, denn die Eismanufaktur bezieht keine festen Liefermengen von der Molkerei, und somit kommt das Milcheis nur dann in den Tresen, wenn die Morsumer Kühe fleißig Milch gegeben haben.

Doch auch, wenn das Milcheis mal ausverkauft sein sollte, lohnt sich der Weg nach List, denn das Eismanufaktur-Team kreiert täglich neue Sorten und ist dabei mehr als kreativ: Hibiskus-Chili, Mandarine-Kokos-Sorbet und Salzkaramell – mit Salz aus der Sylter Salzmanufaktur – sind nur einige der ausgefallenen Sorten. Gegessen und genossen werden sie im Strandkorb auf der Terrasse, bei Schietwetter weicht man auf den Innenraum der Eismanufaktur aus, der hell und freundlich im modernen Landhausstil eingerichtet ist. Gegründet wurde die Eismanufaktur 2013 von Detlef Fügeisen. „Schuld“ daran war ein Artikel über einen Quereinsteiger, der in einer Eisfachschule die hohe Kunst des Eismachens gelernt hat. Zu dieser Zeit war Fügeisen auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit, und so kam eins zum anderen – und die Sylter zu ihrer Eismanufaktur. Neben zwölf täglich wechselnden Eissorten gibt es auch Milchshakes, hausgemachte Saucen sowie Tee- und Kaffeespezialitäten. Und wer sich nicht entscheiden kann, ob Kaffee oder Eis, sollte einen „Mylini“ bestellen, denn dann bekommt er beides: heißen Espresso mit Vanilleeis aus dem Shaker. Die perfekte Kombination aus wach machendem Kaffee und glücklich machendem Eis.

TIPP

Zum Entspannen nach dem Schlemmen bietet sich ein Besuch des Day-SPA im A-ROSA-Hotel gegenüber an.

 

image Sylter Eismanufaktur, Dünenstraße 3, 25992 List, Tel. (0 46 51) 8 35 68 10
www.sylter-eismanufaktur.de

image ÖPNV: Buslinie 1, Haltestelle Dünenstraße

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Kleine Schafe, große Steine

3Mit dem Fahrrad auf dem Wattweg nach Morsum

Der Weg, der zwischen Nössedeich und Wattenmeer nach Morsum führt, ist mit rund zehn Kilometern der wohl längste Glücksort Sylts. Er eignet sich perfekt für eine Fahrradtour, denn hier auf der ruhigen Wattseite gibt es weniger Wind als auf dem Rest der Insel. Der „Glücksweg“ beginnt auf Höhe des Rantumbeckens und endet kurz vor dem Morsumer Golfplatz. Dazwischen allerschönste Sylt-Idylle, die man auch in der Hochsaison fast für sich alleine hat – mal abgesehen von den Hunderten Schafen, die auf dem grünen Deich grasen oder mitten auf dem Weg ihr Mittagsschläfchen halten. Der Blick übers scheinbar endlose Watt reicht hier bei guter Sicht bis zum Hörnumer Leuchtturm.

Auf Höhe von Archsum bleibt das Auge dann aber an etwas ganz anderem hängen. Mitten im Watt tauchen plötzlich riesige oval angeordnete Findlinge auf, die von Weitem aussehen wie gestrandete Robben. Bei den wie zufällig daliegenden Steinen handelt es sich um einstige Hünengräber, von den Syltern „Riesenbetten“ genannt, die vor rund 5.000 Jahren entstanden sind. Damals lag der Meeresspiegel zehn Meter tiefer, deshalb sind die Gräber nur bei Ebbe zu sehen. Doch auch bei hohem Wasserstand lohnt es sich, die Augen offen zu halten, sonst könnte man in Morsum eine der schönsten Badestellen Sylts verpassen, an der die Strandkörbe auf einer Wiese voll Löwenzahn und Gänseblümchen stehen – durch einen Zaun vor Schafen geschützt. Gebadet werden kann zwar nur bei Flut, und das Wasser ist etwas trübe, aber dafür immer ein paar Grad wärmer als im offenen Meer. Außerdem gibt es hier keine starke Brandung und ein paar Meter weiter sogar einen kleinen Sandstrand – beides macht vor allem Familien mit Kindern glücklich.

Kurz vor dem Morsumer Golfclub macht der Weg eine Kehre und führt hinter dem Nössedeich zurück Richtung Rantumbecken. Wer gerne noch einmal Schäfchen zählen, im Wattenmeer baden oder nach den Riesenbetten gucken möchte, der fährt einfach denselben Weg zurück – ohne Gegenwind, aber mit jeder Menge Glücksmomenten!

 

image Beginn des Wattwegs am Rantumbecken, Hafenstraße, 25980 Sylt OT Rantum

image ÖPNV: Buslinie 2, Haltestelle Rantum Campingplatz

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Sehr viel mehr als Tee

4Das „Kontorhaus“ in Keitum

Orte, an denen man eine gute Tasse Tee trinken kann, gibt es viele auf Sylt. Einen Ort wie das „Kontorhaus“ in Keitum aber gibt es nur einmal. Hier ist alles so besonders und so schön, dass man gar nicht mehr weg will. Muss man auch nicht unbedingt, denn es gibt nicht nur hervorragenden Tee, sondern auch sieben traumhaft schöne Suiten mit Blick über die Keitumer Salzwiesen bis hin zum Deich. Die hellen Unterkünfte zum Wohlfühlen wurden von den Eigentümern mit viel Liebe zum Detail und einem guten Händchen für Design und Dekoration eingerichtet.