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Schöne Aussicht | |
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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© huberimages: Römmelt
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Diese Highlights sind im Reiseatlas, in der Faltkarte und auf dem hinteren Umschlag eingezeichnet
© mauritius images/imagebroker: M. Siepmann
Der Blick von der Sprungschanze bei Innsbruck ist ein einziger Traum vom Schweben (Foto) zur Karte
Das schönste Renaissanceschloss der Alpen in Innsbruck präsentiert Sommerkonzerte zur Karte
Im charmanten Salzstädtchen wird man ins Mittel-alter versetzt zur Karte
Der Glaskristallhersteller verzaubert die Besucher in seiner von André Heller künstlerisch umgesetzten Glitzerwunderwelt zur Karte
Der Wächter des Landes am Eingang zum Kaisertal ist die imposanteste Burg weit und breit zur Karte
Lernen Sie die Glasbläserkunst in der wohl malerischsten Stadt Tirols kennen zur Karte
800 m tief im Berg erklärt Ihnen ein Führer, wie die Knappen hier geschuftet haben zur Karte
Kaum ein Heimatmuseen Tirols ist besser – und geht kritischer mit der Geschichte des Landes um zur Karte
Erfahren Sie, wie der berühmte Gletschermann in der Steinzeit lebte zur Karte
Tirols einzige Römerstadt war einst ein wichtiges Handelszentrum zur Karte
Für Kunstliebhaber: Auf dem Schlossberg von Lienz finden Sie die größten Werke des Malers Albin Egger-Lienz zur Karte
Besonders im Frühjahr großartig: das gewaltige Naturschauspiel am Ende des Virgentals, zu dem der Wasserschaupfad hinführt zur Karte (Siehe auch >>>)
Den Gipfel von der Tiroler Seite aus erobern und im höchsten Biergarten Deutschlands ein erfrischendes Helles zischen! Ein atemberaubender Ausblick ist garantiert – besonders stimmungsvoll bei Sonnenuntergang (Foto) zur Karte
In mittelalterlicher Ausrüstung dürfen Sie sich wie ein edler Ritter fühlen zur Karte
Es riecht nach Punsch und Kiachln: Hier können Sie die Vorweihnachtszeit in Tirol wunderbar romantisch genießen zur Karte
© laif: S. Zuder
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© T. Stankiewicz
In der Feindestillerie Kössler im Brennereidorf Stanz wird die hohe Kunst des Schnapsbrennens zelebriert. Selbstverständlich gibt es den einen oder anderen guten Tropfen zu verkosten und zu kaufen
Frische Farben überall, Essen mit Asia-Touch und relaxen in stylishem Ambiente: Das Hotel Mountain & Soul ist ein Muss (nicht nur) für junge Leute im Zillertal
Eine tolle Abwechslung zur traditionellen Kultur Tirols ist das Museum der Völker in Schwaz. Gezeigt werden Exponate zur Ritualkunst aus Afrika und Ostasien
Noch mehr Rituale, diesmal heimische: Lassen Sie sich von den Fratzen im Haus der Fasnacht in Imst wohlige Angst einjagen
So haben Sie die Berge noch nie gesehen, wie auf den Landschaftsbildern im Turmmuseum in Oetz. Das versteckt liegende Haus ist eines der schönsten Museen des Landes
Die schönste Wanderung im ganzen Land führt an einer romantischen Felsenkapelle vorbei ins Innergschlöß, dem bezauberndsten Talschluss der Ostalpen
Eines der schönsten Enden der Welt liegt tief im Ötztal, mitsamt Bergpanorama und Hängebrücke: Kein Ort ist weiter ab vom Schuss als die Rofenhöfe
Ziegenmilcheis und jede Menge Geschichten vom Leben auf dem Bauernhof: Wenn der Ziegenhof-Peter erzählt, bleibt kein Auge trocken
Auf der Hinterhornalm gibt’s Lamas zum Streicheln, leckeres Essen und dazu einen tollen Ausblick auf das Inntal (Foto)
Ein Ruderboot leihen und sich über das glasklare Wasser treiben lassen: Der schönste Gebirgssee im Land, der Vilsalpsee, lädt auch zum Fisch schlemmen, Wandern und Schwimmen ein (Foto)
In einem der besten Tiroler Gasthöfe, dem Bergbauernhof Gannerhof in Innervillgraten, werden Sie mit Gourmetküche verwöhnt. Die Osttiroler Schmankerln umweht ein Hauch Mediterranes
Was Krach macht, muss draußen bleiben: Im autofreien Kaisertal bleiben Sie vom Verkehrslärm völlig verschont. 285 Stufen führen ins stille Wanderparadies
Als längste Hängebrücke der Welt im Tibet Style hat es die Highline 179, die die Burgenwelt Ehrenberg mit dem Fort Claudia verbindet, 2014 ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Nervenkitzel ist garantiert – auch wenn es mittlerweile längere Hängebrücken gibt
Ein Polo-Shirt mit dem Tiroler Wappen? Ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Tiroler Madl“? Ein Rucksack im Retro-Look? Oder doch eher ein Heublumenbad für daheim? Im Tirol Shop gibt’s jede Menge Produkte aus dem Land
Vegetarisches und Veganes kommt im Olive so knackig und frisch daher, dass es selbst überzeugten Fleischessern schmeckt. Und dann liegt dieses Wohlfühllokal auch noch an einem der hipsten Plätze von Innsbruck ...
© mauritius images/Prisma: K. Kreder
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Mit 10 Euro kostet Schloss Ambras nicht wenig Eintritt. Aber Sie müssen ja nicht unbedingt das Museum besuchen: Zwischen Wäldern, Fischteichen, Wildgehegen und dem künstlichen Wasserfall des kostenfreien Schlossgartens wirkt die Renaissancefassade noch prachtvoller
Hunderte Meter unter dem Wipptal wird gerade der Brenner-Basistunnel (BBT), der weltweit längste Bahntunnel, gebuddelt. Im BBT Infocenter Tunnelwelten in Steinach können Sie nachempfinden, was sich unter Tag abspielt
Er wirft ein paar Pinselstriche aufs Papier und alle wissen, was gemeint ist. Hans Salcher, einem der populärsten zeitgenössischen Künstler Tirols, können Sie in Lienz über die Schulter schauen
Erleben Sie die tosende Macht des Wassers. Während die anderen tief eingeschnittenen Schluchten Tirols Eintritt kosten, ist die Leutascher Geisterklamm umsonst zu besichtigen – und dabei kein bisschen weniger spektakulär, 43 m über dem brodelnden Fluss
Wandern im Lechtal, das sind wildromantische Touren am Fluss und in einem der schönsten Naturparks von Tirol. Damit Sie die Ausflüge genießen können und sich keine Gedanken über den Rückweg machen müssen, pendelt ein Gratis-Wanderbus durch das Tal
Hinter den Mauern der Burg Thierberg, die Sie gratis besuchen können, verbirgt sich nicht nur ein spannendes Museum zur Geschichte der Thierberger Schützen. Auf dem Dach des Bergfrieds wartet vor allem ein Ausblick auf das Kaisergebirge und das Inntal, der seinesgleichen sucht
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Es knattert, rattert und tuckert auf Tirols Alpenpässen. Bei Motorradfahrern sind die kurvigen Strecken über das Hahntennjoch oder das Timmelsjoch beliebt. Dort kann man nun mit dem Bike Europas höchstgelegenes Motorradmuseum besuchen
Das Leben ist kein Ponyhof. Nirgends wird das besser sichtbar als im Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe bei Kramsach mit seinen landwirtschaftlichen Gebäuden aus früheren Jahrhunderten
Nicht nur, dass Rattenberg wahrscheinlich die verträumteste Stadt Tirols ist, hier können Sie auch den Glasbläsern bei ihrer Arbeit zuschauen. Und natürlich die traditionell hergestellten Kunstwerke für zu Hause kaufen
Wie war das Leben eigentlich so in der Jungsteinzeit? Im Ötzi-Dorf, benannt nach der berühmten Gletschermumie, erfahren Sie hautnah, wie die „ersten“ Tiroler jagten, aßen, wohnten, fischten, kochten, arbeiteten ...
Mehr als 800 Jahre ist sie alt, die Festung Kufstein. Schon die 26 000 m2 große Anlage ist sehr eindrucksvoll, noch imposanter wirkt sie aber, wenn mittags die Heldenorgel, die größte Freiorgel der Welt mit 4300 Pfeifen, gespielt wird
Wie Andreas Hofer hoch zu Ross: Schon der Volksheld ist auf einem der braunen Haflinger in die Schlacht geritten. Wenn Sie nicht selber reiten wollen, dann schauen Sie bei der Gestütsparade auf dem Fohlenhof Ebbs am Freitagabend zu
Dem höchsten Berg Österreichs, dem 3798 m hohen Großglockner, kommen Sie auf dem Europa-Panoramaweg ganz nah. Er ist einer der rund 60 Dreitausender, den Sie auf der Wanderung sehen
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Im Schwazer Silberbergwerk sind die Knappen auch bei konstanten 12 Grad ins Schwitzen geraten
Während es draußen regnet, reisen Sie im modernen Ferdinandeum vom Keller bis in den 3. Stock durch die Geschichte des Landes Tirol
Schon der Zugang zu den Swarovski Kristallwelten ist märchenhaft: Durch den Mund eines grasgrünen Riesen betreten Sie die Traumwelt phantastischer Installationen
Alchimisten mixen Zaubertränke, in der Pestkammer klappern Knochen und aus Ihnen wird mit Helm und Rüstung ein Krieger. Dem Ritter auf der Spur heißt es in den Burgenwelten Ehrenberg
Wenn tief hängende Wolken sportliche Betätigung in den Bergen unmöglich machen, steigen Sie um auf Indoor. Im Sportpark Kitzbühel können Sie Tennis spielen, klettern, eislaufen, curlen ...
Erst baden oder saunieren, dann Spider-Man und Wonder Woman begegnen: Zur Wellnesslandschaft im Sport- und Kongresszentrum Seefeld gehört auch ein modernes Kino
In der Erlebnissennerei Zillertal erfahren Sie nicht nur, was Kuh und Käse genau verbindet. In der Sennereiküche gibt’s nämlich Käsespezialitäten, im Ab-Hof-Verkauf Leckeres zum Mitnehmen
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Entspannen und kuren wie in alten Zeiten: Lehnen Sie sich in einem der Holzbottiche des fast 250 Jahre alten Aigner Badl zurück und lassen Sie das Kalziumsulfat-Wasser seine wohltuende Wirkung tun
Nein, Blumen dürfen Sie in der Achensee-Zahnradbahn während der Fahrt nicht pflücken. Sie dürfen den urgemütlichen Trip mit dem dampfbetriebenen Schnauferl aber in vollen Zügen genießen
In dem gemütlichen Tirol-Ableger des berühmten Café Sacher aus Wien schmilzt Ihnen die gleichnamige Schokoladentorte, die nach einem geheimen Rezept hergestellt wird, auf der Zunge
Auf der Alm gibt es bekanntlich koa Sünd’ – aber herrlich viel Ruhe und Bergbauernromantik. Zumindest auf der Oberstaller Alm: In einer der rustikalen, 300 Jahre alten Holzhütten können Sie die Welt außerhalb der Berge getrost vergessen
Im Spiele- und Buchhotel Tschitscher in Nikolsdorf genießen Sie einen fernsehfreien Urlaub. Dafür schmökern Sie in den Büchern des Hauses und wählen aus 250 Brett- und Kartenspielen
In der Saunalandschaft der Wörgler Wasserwelten geht es Ihnen so gut wie den alten Römern, etwa in der Sauna des Cäsar oder im Augustus-Dampfbad. Oder in warmer Sole aus dem Toten Meer. Oder ...
Phantastisch ist der Rundblick über das nächtliche Innsbruck im – nomen est omen – 360 Grad. Zurücklehnen und in der eleganten Lounge beste Weine genießen
Entdecken Sie Tirol!
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Auf der Seufzerbrücke herrscht gerade Gegenverkehr. Nein, natürlich nicht auf der in Venedig, sondern auf der hoch über Innsbruck. Diese Hängebrücke ist der spektakulärste Teil des Innsbrucker Klettersteiges auf der so genannten Nordkette. Nach Norden bieten sich von diesem schwankenden Ding weite Blicke ins unberührte und wilde Karwendel, im Süden liegt rund 1500 m tief im Tal die Tiroler Landeshauptstadt. Kein Wunder also, dass Innsbruck dieses Lebensgefühl „alpin-urban“ zum Werbeslogan erwählt hat. Ein Gutteil der 130 000 Einwohner zelebriert diesen Lebensstil auch täglich: Nach der Arbeit noch aufs Mountainbike und rauf auf die Almen oder im Winter die Skier angeschnallt und mit der Stirnlampe noch schnell eine Skitour gemacht. Rechtzeitig zum Theaterbesuch oder einem Essen mit Freunden ist man wieder zurück in der Stadt.
Kein Wunder also, dass sich auf der erwähnten Nordkette an schönen Herbstwochenenden bis zu 15 000 Menschen tummeln. Egal, ob sie auf dem Rad die Forststraßen hochhecheln oder sich wagemutig den Downhilltrail hinunterstürzen, zu Fuß gemütlich auf eine der zahlreichen Almen wandern oder eben auf dem Innsbrucker Klettersteig gut gesichert über die Seufzerbrücke wackeln.
Dieser Blick – hier modernes Leben, dort Bergeinsamkeit und Wildnis – findet sich im 12 650 km² großen Tirol ständig. Touristisch intensivst genutzte Gebiete wechseln sich ganz unversehens mit unberührter Natur ab, Hightech steht neben dem jahrhundertealten Bauernhaus auf der Wiese. Doch auch das, was das moderne Auge als unberührte Natur wahrnimmt, ist in Wahrheit oft eine Kulturlandschaft, die vor Generationen geschaffen und seither gepflegt wurde: die rund 2200 Almen in den Tiroler Bergen zum Beispiel. Dort wurden die Weideflächen oft schon vor 200 oder 300 Jahren gerodet, von Steinen gesäubert und nutzbar gemacht. Heute ist diese Almkultur bedroht, weil unrentabel. Viele Bauern schließen unter dem harten Konkurrenzdruck überhaupt für immer die Stalltür.
Mit dem Verschwinden der Bauern, die auch die hintersten Täler bewirtschaftet haben, kehrt die Wildnis wieder zurück. Schön für Erholungs- und Ruhebedürftige, weniger schön für die, die ihre Heimat mangels Arbeitsmöglichkeiten verlassen müssen. Massiv von dieser Landflucht betroffen ist Osttirol. Aber auch der Bezirk Reutte kämpft um jeden, der bleiben will. Mit gegenteiligen Problemen hat es stattdessen die Inntalfurche zwischen Kufstein und Telfs zu tun. Kein Wunder, sind dort doch die großen Player der Tiroler Wirtschaft, aber auch so mancher hidden champion angesiedelt. Hier finden sich die Arbeitsplätze, allerdings mit unangenehmen Begleiterscheinungen: So gehören die Grundstücks- und Wohnungspreise in diesen Teilen Tirols in Rankings regelmäßig zu den teuersten in ganz Österreich.
© huberimages: Stanciu
Wenn die Seitentäler des Inntales dennoch weiter florieren, hat das vor allem mit der beispiellosen Erfolgsgeschichte des Tiroler Tourismus zu tun. Dass der alpine Skilauf derartig einschlägt, dürfte sich nicht einmal der Kitzbüheler Skipionier Franz Reisch 1892 gedacht haben. Nach seiner ersten geglückten Abfahrt mit Brettern an den Beinen soll er zu einem Freund gesagt haben: „Sepp, i muss dir eine herunterhauen, damit du weißt, wie schön das war.“ Mit Skiern, die damals noch Schneeschuhe hießen, war in diesen Anfangsjahren nur eine kleine Elite unterwegs. Doch mit dem Bau der ersten Seilbahnen in den 1920er- und 1930er-Jahren wurden die Berge für jedermann zugänglich. Und als schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten Skigebiete in Kitzbühel, am Arlberg, im Stubai, Ziller- und Ötztal großzügig ausgebaut wurden, gab es kein Halten mehr. Heute bricht Tirol speziell im Wintertourismus fast jedes Jahr Rekorde. Allein 3500 Pistenkilometer, die zu einem Gutteil technisch beschneit werden, warten auf Skifahrer – eine Strecke, die von Oslo bis nach Sizilien reichen würde.
Neben der Natur wichtigster Aktivposten für den Tourismus ist das Brauchtum mit seinen Musikkapellen, Trachten, Schützen, Volksfesten. Damit eng verbunden sind zwei Jahreszahlen in der fast schon mythologisierten Geschichte Tirols. Die eine ist 1511: In diesem Jahr billigte Kaiser Maximilian den Tirolern im sogenannten Landlibell zu, Kriegsdienst nur zur Verteidigung des eigenen Landes leisten zu müssen. Die heutigen Schützen, die bei keinem Anlass fehlen dürfen, sehen sich als Wahrer dieses Erbes. Auch wenn die Gewehre, die sie tragen, selbstverständlich nur mehr zum ohrenbetäubenden Verfeuern von Platzpatronen taugen. Das Jahr schlechthin ist aber 1809. Damals erhoben sich die Tiroler Bauern gegen die Fremdherrschaft der Bayern, aber auch gegen deren aufgeklärte Ideen. In drei Schlachten am Bergisel bei Innsbruck – bei denen nötigenfalls auch mit Sensen und Dreschflegeln gekämpft wurde – blieben die Tiroler siegreich, die vierte verloren sie. Ihr Anführer Andreas Hofer wurde im Jahr darauf in Mantua hingerichtet. Seine Geschichte bekommen Kinder spätestens in der Volksschule eingetrichtert. Sie wird sie ein Leben lang begleiten.
Der Mythos um „den Hofer“ lebt also bis heute. Zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten wird der Freiheitskampf bemüht. Als Revoluzzer im Geiste Hofers sehen sich auch heute noch manche Menschen im Land. Etwa jene, die gegen die Blechlawinen kämpfen, die sich durch Tirol wälzen. Die Strecke von Kufstein über den Brennerpass ist mit 1374 m die niedrigste und damit die günstigste Überquerung der Ostalpen, sie wird jährlich von Millionen Lkw und Pkw genutzt, mit allen negativen Folgen. Linderung soll in Zukunft ein Tunnel für Güterzüge schaffen, von Volders in Nordtirol bis Franzensfeste in Südtirol.
Ihrer Kämpfernatur wegen werden die Tiroler gern als „Sturschädel“ bezeichnet. Stolz – sagen manche – wäre wohl der bessere Ausdruck. Neben Stolz (oder Sturheit) gehören Wärme und Herzlichkeit zum Tiroler Naturell. Man darf sich also nicht wundern, wenn man von einem wildfremden Menschen mit dem vertraulichen Du angesprochen wird. Wobei es mentalitätsmäßig zwischen den Bewohnern der engen Täler des Oberlandes und jenen der lieblicheren Landschaften des Unterlandes einen Unterschied gibt: Nicht umsonst lautet ein gängiger Spruch, dass im Unterland ein Begräbnis lustiger sei als im Oberland eine Hochzeit. Freilich ein Klischee, aber eines mit einem Körnchen Wahrheit.
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Eigentlich wäre es ja das größte der österreichischen Länder, doch durch den Friedensvertrag von St. Germain nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 wurde Tirol zerrissen: Süd- und Welschtirol (das heutige Trentino), kamen zu Italien, Nord- und Osttirol, die nicht aneinandergrenzen, blieben bei Österreich. Die Siegermächte zogen die neue Grenze entlang der Pässe des Alpenhauptkamms. Erst mit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 begann sich diese Grenzsituation am Brenner, am Reschen und in Sillian wieder aufzulösen. Mit der Demontage der Schlagbäume konnte man wenigstens ein bisschen das Gefühl haben, dass es sich um ein Land handle. Dass seit der Flüchtlingskrise von 2015 in Österreich wieder über Grenzkontrollen am Brenner diskutiert wird, irritiert die Südtiroler besonders stark. So haben Natur und Geschichte im Lauf der Jahrhunderte Tirol zu dem geformt, als was es sich heute präsentiert: ein vielschichtiges, starkes Land, das es Wert ist, erkundet zu werden, in den Tälern und auf den Bergen. Länger, öfter, immer wieder.
Der als Ötzi bekannte Jäger aus der Steinzeit stirbt in den Ötztaler Alpen
Die Römer erobern die Alpen und gründen Aguntum im heutigen Lienz und Veldidena in Innsbruck
Der Stamm der Bajuwaren besiedelt Tirol, bis 1027 gehört Tirol zu Bayern
Die Grafen von Tirol gründen die Grafschaft Tirol
Die letzte Gräfin von Tirol, Margarethe Maultasch, übergibt das Land an die Habsburger
Kaiser Maximilian I. kauft Tirol von Siegmund dem Münzreichen; Innsbruck wird Zentrum des Reichs
Spanischer Erbfolgekrieg: Die Bayern werden aus Tirol zurückgedrängt
Tiroler Freiheitskampf unter Andreas Hofer
Eisenbahn bis Innsbruck
Frieden von St. Germain: Südtirol wird italienisch
Reichsgau Tirol-Vorarlberg unter Hitler-Deutschland
Gleich zwei Mal ist Innsbruck Austragungsort der Olympischen Winterspiele
Arlbergtunnel, Felbertauern- und Brennerautobahn werden gebaut
Österreich tritt der EU bei, Tirol stöhnt unter dem Nord-Süd-Transit
Innsbruck ist u. a. Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft
In Innsbruck, Seefeld und Kühtai finden die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele statt
In Tirol gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Hansjörg Haag lässt Schokoträume wahr werden. Der Chocolatier verwendet solch exquisite Zutaten wie Bio-Frischrahm, Almrosenhonig und Tiroler Bergminze für seine Kreationen (www.tiroleredle.at). Kaufen können Sie die Tafeln in Innsbruck etwa bei Süßwaren Rajsigl (Mo–Fr 9–18, Sa 9–17 Uhr | Maria-Theresien-Str. 18)Konditorei Kostner (tgl. 6.30–18 Uhr | Hauptstr. 414 | www.kostner.at)