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Table of Contents

Titel

Impressum

Widmung

Vorwort

Es mag sein, dass ein aufregender Tag auch anders beginnen kann

Die Autorin Eva Stomberg

Mehr Abenteuer aus dem Krümelland von Eva Stomberg bei DeBehr

 

 

 

Eva Stomberg

 

 

 

 

 

Oles zauberhafte Reise durch den Suppenkessel

Neue Abenteuer aus Krümelland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlag DeBehr

 

 

 

Copyright by Eva Stomberg

Grafiken Copyright by Rudolf Stomberg

Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg

Erstauflage: 2018

ISBN: 9783957535054

 

Widmung

 

 

 

Für Karin und Claus Rosenkranz,

Vielen DANK

für die

schönen Stunden

mit Euch

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Vorwort

 

Ole, der kleine Bär aus Krümelland, war verschwunden. Unser Lieblingsbärenfreund war einfach fort. Stina, Lasse, Skrollan und Pelle entdeckten erstaunt, dass er durch den Butter-Zucker-Topf in ein fremdes Land gefallen war. Aber war so etwas wirklich möglich? Und was war das für ein seltsames Land, in dem er da gestrandet war? In einem Land mit gelben dreieckigen Häusern, die auf dem Kopf standen. Und warum war er überhaupt in diesem Land?

Doch seine vier tierischen Freunde eilten ihm schon bald mutig durch den Suppenkessel zu Hilfe, um dieses Rätsel zu lösen. Was sie dort alles erlebten – mit den Rüsselvögeln, den blauen Hasen, den rot gepunkteten Bienchen und den scheußlichen Schnuffelduffels, und wie sie alle den Weg zurück zu mir fanden – das erfahrt ihr in diesem spannenden Buch.

 

Es mag sein, dass ein aufregender Tag auch anders beginnen kann,

doch bei uns begann alles so: Wir saßen ahnungslos bei einem gemütlichen Frühstück zwischen bunten Blumen auf unserer Wiese im Garten und ließen uns von der Sonne aufwärmen. Doch wie jeden Morgen war es ein ganz schönes Rumgewusel, und man verlor schon bald die Übersicht, wer überhaupt alles im Garten war. Die Schmetterlinge und Vögel veranstalteten ein Wettfliegen, und dabei ging es ziemlich wild und ungestüm zu.

Skrollan suchte mal wieder ihren Schnuller – wenngleich sie ihn nur noch sehr selten brauchte. Allerdings vermisste sie ihn ganz schrecklich, wenn er nicht in ihrer Nähe war. Lasse durchstöberte unter dem Tisch jede Ecke nach liegen gebliebenen oder vergessenen Krümelkekskrümeln, auch wenn noch genügend auf dem Tisch lagen. Er mochte nämlich nicht, wenn etwas verloren ging, und so sammelte er immer eifrig die heruntergefallenen Krümel auf und hortete sie in einer kleinen Holzschachtel. Manchmal verfütterte er sie auch direkt an die vorbeifliegenden Vögel und Enten. Pelle gähnte so laut, dass man das Gelächter der anderen fast nicht mehr hören konnte, und Stina lag auf dem Rücken und versuchte auf diese Weise, vom Tisch fallende Butter-Zucker-Tropfen aufzufangen. Was durchaus lustig aussah, zumal ihr immer wieder ein Tropfen auf ihr Näschen tropfte. Dann versuchte sie, den Tropfen mit ihrer kleinen roten Zunge aufzuschlecken. So chaotisch konnte es natürlich nicht weitergehen, deshalb rief ich mit lauter Stimme in die Runde: „Ruhe bitte, und alle mal durchzählen. Ich weiß gar nicht, ob ihr alle da seid. Bei diesem Durcheinander blicke ich ja kaum noch durch.“

Ich war inzwischen etwas genervt und verdrehte trotzig die Augen, denn es war fast immer so, wenn ich sie etwas fragte oder etwas wissen wollte.

„Ich bin da“, rief Lasse laut. „Und Stina auch“, ergänzte er kichernd, denn Stina war gerade wieder ein Butter-Zucker-Suppentropfen auf die kleine Stupsnase gefallen, weshalb die kleine Schildkröte ein paarmal kräftig niesen musste.

„Hatschi, hatschi“, ertönte es jedes Mal laut.

Pelle sah ich auch, obwohl er beharrlich unter dem Tisch nachforschte, ob Lasse nicht doch einen Krümel vergessen hatte. Aber ab und zu tauchte immer wieder ein kleines graues Eselsohr hinter dem Stuhl auf und wippte hin und her. Ich konnte mich also beruhigt zurücklehnen. Skrollan war ebenfalls weder zu übersehen noch zu überhören. Sie pustete mit einem Strohhalm Bläschen in die Suppe – was ich jedoch nicht ganz so lustig fand wie sie, weil überall Suppentröpfchen herumflogen. Einige landeten sogar auf unseren Blümchen. Um Skrollan von ihrer Pusterei abzuhalten, runzelte ich wieder empört die Stirn und sah sie gespielt streng an.

„Also mal wieder ein ganz normaler Morgen“, überlegte ich mir dann, und lehnte mich erneut erfreut und entspannt in meinem Liegestuhl zurück. Oder war dieser Morgen etwa doch nicht so ganz normal? Irgendetwas verunsicherte mich, nur konnte ich noch nicht feststellen, was es war. Ich setzte mich aufrecht hin und dachte angestrengt nach. Ich grübelte hin und her, bis ich plötzlich schockiert bemerkte, dass einer fehlte. Konnte das wirklich sein?

Wo war Ole? Hatte ich etwa beim Durchzählen unseren fleißigen Bären mit seiner lustigen Tolle auf dem Kopf und dem Federpulli vergessen? Panisch zählte ich nochmal durch, aber ich kam immer wieder nur auf vier Freunde. Der Schreck fuhr mir in die Glieder. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ole verschwunden? „Wo kann er nur sein?“, überlegte ich ängstlich.

„Hört mal alle her“, rief ich nun vorsichtig den anderen zu, denn ich wollte keinen von ihnen erschrecken. „Hat einer von euch in der letzten Zeit Ole gesehen oder gehört? Oder weiß vielleicht jemand, wo er ist?“

Lautes Gemurmel und Kopfschütteln waren die Antwort, doch so wirklich erinnern konnte sich niemand.

„Ich glaube, ich habe ihn eben noch im Garten gesehen“, meinte Pelle arglos.

„Nein, nein“, erwiderte Skrollan, und leckte sich über ihr kleines Bärenmäulchen, „ich glaube, er ist in unsere kunterbunte Küche gelaufen, um noch Butter-Zucker-Suppe für uns alle zu holen.“

Besorgt, weil ich nichts aus der Küche hörte, mahnte ich die anderen zur Eile. „Kommt, wir sehen mal nach.“

Rasch setzten sich alle in Bewegung in Richtung Küche, bemüht unseren Ole zu finden. Doch als wir die alte hölzerne Tür zur Küche öffneten, sahen wir… nichts und niemanden. Nur der große Kessel mit der Suppe auf dem Ofen blubberte noch fröhlich vor sich hin. Ratlos sahen wir uns an. Dann begannen wir, in der Stube in jedem Winkel nach Ole zu suchen. Wir schauten unter das Sofa und auf den Tisch, öffneten die Tür zu unserer Vorratskammer, und Pelle entriegelte sogar die kleine Ofentür und sah hinein, um einen Blick auf Ole zu erhaschen. Aber nirgendwo war auch nur ein Zipfelchen von Oles Tolle zu sehen.

 

 

„Wo kann er denn nur sein?“, fragte Stina, mittlerweile ebenfalls besorgt, und sah die anderen bekümmert an.

„Weit kann er ja nicht sein“, überlegte Lasse hoffnungsvoll. „Ole geht nie irgendwohin, ohne uns Bescheid zu sagen.“