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AUSSERDEM BEI PANINI ERHÄLTLICH

Spannende Abenteuer-Romane für MINECRAFTER

Danica Davidson: FLUCHT AUS DER OBERWELT

ISBN 978-3-8332-3432-3

Danica Davidson: ANGRIFF AUF DIE OBERWELT

ISBN 978-3-8332-3525-2

Danica Davidson: HEROBRINES AUFSTIEG

ISBN 978-3-8332-3526-9

Winter Morgan: DIE SUCHE NACH DEM DIAMANTSCHWERT

ISBN 978-3-8332-3007-3

Winter Morgan: DAS GEHEIMNIS DES GRIEFERS

ISBN 978-3-8332-3008-0

Winter Morgan: DIE ENDERMEN-INVASION

ISBN 978-3-8332-3243-5

Winter Morgan: SCHATZJÄGER IN SCHWIERIGKEITEN

ISBN 978-3-8332-3244-2

Winter Morgan: DIE SKELETTE SCHLAGEN ZURÜCK

ISBN 978-3-8332-3245-9

Winter Morgan: DER KAMPF DER CREEPER

ISBN 978-3-8332-3431-6

Sean Fay Wolfe: DIE ELEMENTIA CHRONIKEN Band 1: Die Suche nach Gerechtigkeit

ISBN 978-3-8332-3254-1

Sean Fay Wolfe: DIE ELEMENTIA CHRONIKEN Band 2: Die neue Ordnung

ISBN 978-3-8332-3255-8

Sean Fay Wolfe: DIE ELEMENTIA CHRONIKEN Band 3: Ein Funke Hoffnung

ISBN 978-3-8332-3436-1

Sean Fay Wolfe: DIE ELEMENTIA CHRONIKEN Band 4: Herobrines Botschaft

ISBN 978-3-8332-3529-0

Nancy Osa: DIE SCHLACHT VON ZOMBIE-HILL – ISBN 978-3-8332-3246-6

Nancy Osa: DAS VERBANNTE BATAILLON – ISBN 978-3-8332-3247-3

Nancy Osa: SPAWN-PUNKT NULL – ISBN 978-3-8332-3433-0

Nancy Osa: DEEP OCEAN SIX – ISBN 978-3-8332-3527-6

Nähere Infos und weitere Bände unter www.paninibooks.de

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Ein Minecraft-Abenteuer
4. Band

Von Danica Davidson

Ins Deutsche übertragen
von Andreas Kasprzak

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Englische Originalausgabe:

„Down into the Nether“ by Danica Davidson, published in the US by Sky Pony Press, New York, USA, 2015.

Copyright © 2017 by Hollan Publishing. All Rights Reserved. Minecraft is a registeded trademark of Notch Development AB. The Minecraft Game is copyright © Mojang AB.

Deutsche Ausgabe: Panini Verlags GmbH, Rotebühlstr. 87, 70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul

Head of Editorial: Jo Löffler

Marketing & Kooperationen: Holger Wiest (E-Mail: marketing@panini.de)

Übersetzung: Andreas Kasprzak

Lektorat: Carmen Jonas

Produktion: Gunther Heeb, Sanja Ancic

Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart

Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

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ISBN 978-3-7367-9982-0

Gedruckte Ausgabe: ISBN 978-3-8332-3619-8

1. Auflage, März 2018

Findet uns im Netz:

www.paninicomics.de

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PaniniComicsDE

1. KAPITEL

„Lauft!“, rief ich. „Sonst kriegen uns die Monster!“

Wir, fünf Kinder, rannten quer durch die Oberwelt und versuchten uns vor Sonnenuntergang in Sicherheit zu bringen. Denn sobald es dunkel wurde, würden Monster oder Mobs, wie wir sie nannten, auftauchen und Jagd auf ihre Beute machen. Dummerweise passten wir perfekt in ihr Beuteschema.

„Denkst du, wir schaffen es bis zum Portal, bevor die Nacht hereinbricht?“, fragte meine beste Freundin Maison.

Hätte es sich um ein anderes Portal gehandelt, wären wir einfach stehen geblieben und hätten eins gebaut. Bei diesem Portal jedoch, zu dem wir unterwegs waren, handelte es sich um ein ganz spezielles. Es war das Einzige, das uns in Maisons Welt führte. Auf die Erde.

„Wenn wir uns beeilen, schon“, antwortete ich und hoffte natürlich, recht zu haben.

Yancy und Destiny, die uns begleiteten, stammten ebenfalls aus Maisons Welt. Die Fünfte in unserem Bunde war meine Cousine Alex. Genau wie ich, war auch Alex in der Oberwelt geboren und aufgewachsen. Sie hatte erst vor Kurzem erfahren, dass darüber hinaus noch andere Welten existierten.

Nun, da ich einmal mehr um mein Leben lief, kam es mir fast unwirklich vor, dass wir fünf erst letzte Nacht gemeinsam gegen Herobrine gekämpft hatten. Jeder in der Oberwelt kannte Herobrine. Doch bislang hatten die Leute die Gestalt Herobrine für eine Legende gehalten, um die alte Geistergeschichten waberten, die erzählt wurden, um Kinder zu erschrecken. Wir wussten es besser. Albträume von Herobrine und Schallplatten mit Prophezeiungen hatten mich gelehrt, dass Herobrine real war, und sein einziges Ziel darin bestand, Leben zu ruinieren und Welten zu zerstören.

Als wir in seinem Tempelversteck oben auf einem Berggipfel gegen Herobrine antraten, war er mit einem Mal verschwunden. Hatte er sich verzogen, weil wir ihn besiegt hatten oder hatte er sich irgendwo verkrochen, um uns später erneut anzugreifen? Wir wussten es nicht. Und weil wir das nicht wussten, waren wir extrem verängstigt!

Zumindest habe ich Ossie wieder, dachte ich und drückte meine Katze an mich. Herobrine hatte Ossie entführt, weil er mir das Wertvollste nehmen wollte, das ich besaß, ebenso, wie er auch die kostbarsten Besitztümer anderer Leute gestohlen hatte! Glücklicherweise konnten wir Ossie von einer Bergspitze retten!

„Da ist das Portal!“, rief ich.

Mit den letzten Lichtstrahlen, die vom Horizont herabkrochen, entdeckten wir endlich das Haus, in dem sich das spezielle Portal befand. Ich stieß die Tür auf und wir drängten uns schnell in das kleine Gebäude. Das Portal befand sich direkt vor uns. Es glomm außenherum in Rot und in Grün und in der Mitte blau.

„Puh“, keuchte und schnaubte Yancy. Er stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. „Nach all der Rennerei und Kämpferei werde ich heute Nacht verdammt gut schlafen.“

„Heute Nacht können wir ausruhen, aber morgen müssen wir uns wieder treffen“, sagte Alex in ihrem üblichen Kommandoton. „Falls Herobrine noch immer dort draußen lauert, müssen wir entsprechende Pläne schmieden, damit wir bereit sind, es mit ihm aufzunehmen!“

„Wollt ihr mitkommen in unsere Welt?“, fragte Destiny besorgt. „Vermutlich ist es dort im Augenblick sicherer als hier.“

Das war ein nettes Angebot, doch Alex und ich konnten in diesem Moment unmöglich in die andere Welt überwechseln. Stattdessen mussten wir schleunigst mein Zuhause erreichen, um meinen Dad zu suchen, dem Herobrine eine Gehirnwäsche verpasst hatte. Herobrine hatte ihn dazu gebracht, fälschlicherweise zu glauben, dass meine Freunde und ich diejenigen seien, die für all diesen Ärger verantwortlich waren, den Herobrine angerichtet hatte. Genau wie die anderen Leute in der Oberwelt, war auch Dad mit einem Mal gemein und argwöhnisch geworden. Genau diese Wirkung hatte Herobrine auf andere. Er besaß die Gabe, sie zu manipulieren und so zu verändern, dass sie fies wurden. Doch falls es uns tatsächlich gelungen war, Herobrine zu bezwingen, sollte nun eigentlich alles wieder okay und beim Alten sein.

Alex grinste und rückte Pfeil und Bogen zurecht, die sie über der Schulter trug. „Oh, macht euch um Stevie und mich bitte keine Sorgen“, beruhigte sie unsere Freunde. „Ich weiß, es wird gleich dunkel, aber ich habe keine Angst vor irgendwelchen Mobs.“

Ich für meinen Teil war nicht annähernd so zuversichtlich wie Alex. Ich blickte auf das Diamantschwert hinab, das ich in der Hand hielt. Ich hatte erst vor Kurzem begonnen, gegen Monster zu kämpfen. Doch obwohl ich schon viel besser geworden war, machte ich immer noch jede Menge Fehler.

„Seid trotzdem besonders vorsichtig“, riet uns Destiny, bevor sie Alex und mich zum Abschied rasch umarmte.

Maison nahm meine Hand in die ihre und schaute mich mit ernster Miene an. „Alles kommt wieder in Ordnung, Stevie“, versicherte sie mir. „Ich bin sicher, deinem Dad geht es gut, und er wartet zu Hause schon auf dich. Und falls Herobrine tatsächlich noch da draußen ist, werden wir einen Weg finden, um ihn unschädlich zu machen. Wir sind deine Freunde, und wir werden diese Sache gemeinsam durchstehen.“

Ich warf den Übrigen rings um mich einen Blick zu. Vor ein paar Monaten hätte ich es nicht im Traum für möglich gehalten, dass ich, Stevie, ein ganz gewöhnlicher elfjähriger Junge aus der Oberwelt, eines Tages ein Portal in eine neue Welt entdecken und all diese neuen Freunde finden würde. Da war zum einen Maison, die klug und tapfer und meine allerbeste Freundin war, obwohl wir aus unterschiedlichen Welten stammten. Dann war da Destiny, die manchmal ein bisschen schüchtern war, jedoch immer versuchte, das Richtige zu tun. Dann Alex, die das Abenteuer so sehr liebte, wie andere einen guten Pilzeintopf, und die ich jetzt erst so richtig kennenlernte, obwohl ich sie eigentlich schon ewig kannte. Tja, und dann gab’s da noch Yancy, der … der …

„Tschüs!“, sagte Yancy mit Singsangstimme und winkte uns mit diesen merkwürdigen Fingern zu. Obwohl in der anderen Welt alle Finger hatten, fiel es mir immer noch schwer, mich daran zu gewöhnen. Ich fand nach wie vor, dass Finger wie kleine Tintenfischtentakel aussahen, die jemand auf die Hände gepfropft hatte.

„Ja, man sieht sich“, sagte ich, nicht sonderlich enthusiastisch. Yancy war mir immer noch nicht geheuer.

Schließlich war er der Grund dafür, dass Herobrine überhaupt existierte oder besser, in Erscheinung getreten war.

Früher war Yancy das, was man wohl einen „Cybermobber“ nennen würde. Da Maisons Computer als Portal in die Oberwelt diente, hatte er ihren Rechner gehackt und versucht, unsere Welt im Zuge einer Zombie-Invasion zu übernehmen. Seine Cousine Destiny hatte Maison und mir letztlich dabei geholfen, ihn aufzuhalten. Danach begab Yancy sich in ärztliche Behandlung und behauptete seitdem, ein neuer, ein besserer Mensch zu sein. Was ich immer noch nicht so recht glauben konnte.

Damals, in seinen Cybermobber-Tagen, hatte er einen Herobrine-Mod in das Spiel eingebaut. Dieser Mod erlangte ein eigenes Bewusstsein und wurde zu dem Herobrine, den wir jetzt bekämpften. Yancy hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass er Herobrine nur zum Scherz ins Spiel gebracht hatte. Er hatte gestanden, dass er nicht gewollt hatte, dass Herobrine zu einem eigenständigen Wesen und schon gar nicht zu einem bösen Monster werde, das nichts anderes als Zerstörung im Sinn hatte.

Allerdings existierte noch ein anderer Grund dafür, warum Yancy mir Angst machte.

Ich musste ständig an diese Schallplatten mit den Prophezeiungen über Herobrine denken.

Eine dieser Prophezeiungen besagte, dass es nicht leicht werden würde, Herobrine zu besiegen. Dass er immer wieder zurückkehren würde.

In einer anderen dieser Prophezeiungen hieß es, dass wir fünf dazu bestimmt waren, ihn zu bekämpfen. Allerdings warnten die Schallplatten auch davor, dass einer von uns die anderen verraten und damit unsere ganze Mission in Gefahr bringen würde. Und mein Herz sagte mir, dass ich Maison, Alex und Destiny vertrauen konnte.

Ob ich Yancy ebenfalls irgendwann trauen konnte, stand nicht mal in den Sternen.

2. KAPITEL

Alex und ich beobachteten den Rest der Gruppe, wie sie durch das Portal sprang und auf der anderen Seite verschwand. Nun, da ich wusste, dass Maison und Destiny in Sicherheit waren, wich eine tonnenschwere Last von meinen Schultern. Außerdem war ich froh, dass ich Yancy nicht mehr länger an der Backe hatte. Er war siebzehn und tat manchmal so, als müssten wir auf alles hören, was er sagte, aus dem einfachen Grund, weil er der Älteste in unserer Gruppe war. Um es mal anders auszudrücken: Im schlimmsten Fall war er ein Verräter, und im besten ging er mir nach wie vor gehörig auf die Nerven.

Eine Sache war erledigt, doch da war noch etwas anderes, das mir zu schaffen machte. „Jetzt lass uns nach Hause gehen, damit ich nach meinem Dad schauen kann“, drängte ich.

Alex nickte zustimmend und öffnete einen Spaltbreit die Tür, sodass wir hinausspähen konnten. Die Landschaft der Oberwelt lag im Dunkeln. Überall schlichen frisch gespawnte Zombies und Skelette umher. Im Schein des Quadratmondes erkannte ich, dass die Skelette alle mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren.

„Oooh“, sagte Alex. Sie quoll über vor Kampfeslust und Selbstbewusstsein. Es fehlte nur noch, dass sie sich vor Freude die Hände rieb. „Das sieht nach einer Herausforderung aus.“

Wäre es peinlich zuzugeben, dass ich mit elf Jahren immer noch Respekt vor der Dunkelheit hatte?

„Ich bin bereit“, sagte ich, weil ich nicht wollte, dass Alex mich für ein großes Baby hielt.

Wir stürmten in die Nacht hinaus. Ossie folgte uns. Wir liefen in Richtung meines Hauses. Wir legten es nicht darauf an, irgendwelche Monster anzugreifen, aber falls uns irgendwelche Mobs in die Quere kommen würden, um uns zu attackieren, würde ich sie mit meinem Diamantschwert verdreschen, während Alex ihnen gezielte Pfeile verpasste. Und verkürzen wir diesen Heimweg damit, zu sagen, dass uns eine Menge Gegner in die Quere kamen.

„Stimmt es, dass es in Maisons Welt keine Zombies oder feindseligen Skelette gibt?“, fragte Alex, derweil sie ihre Bogensehne durchzog und ein weiteres Skelett erledigte.

„Ja“, antwortete ich. Ich fand, dass die Leute in Maisons Welt echt ein Riesenglück hatten, dass sich die Menschen dort nicht jede Nacht mit so etwas herumschlagen mussten. Von der Seite schlurfte ächzend ein Zombie auf mich zu. Seine grüne Haut war verrottet und stank. Meine Katze Ossie stürzte sich mit einem Fauchen und ausgefahrenen Krallen auf ihn, und ich durchbohrte den Zombie mit meinem Schwert, woraufhin er sich in Nichts auflöste.

Immer mehr Zombies tauchten stöhnend und keuchend aus den Schatten auf. Doch sie waren weit genug entfernt, dass Alex, Ossie und ich vor ihnen weglaufen konnten, anstatt sie bekämpfen zu müssen.

„Vorsicht!“, rief ich plötzlich. Weiter vorn erschien ein Skelett mit Pfeil und Bogen im Anschlag, das auf mich zielte. Mein erster Gedanke war, mich aus der Schusslinie zu ducken. Doch bevor ich mich rühren konnte, traf Alex’ Pfeil das Skelett voll in die Brust. Das Skelett schüttelte sich. Alex erwischte das Klappergestell von Neuem, und das Skelett verschwand, als wäre es niemals erschienen.

„Danke, Alex“, sagte ich.

viele davon.

„Oh, nein“, flüsterte Alex, die abrupt neben mir stehen blieb. „Das kann nicht sein …“

Im Schatten des Fackelscheins erkannte ich eine ganze Horde Zombies und Skelette, die das gesamte Haus umzingelten. Fast schien es, als würden sie es bewachen. Das Licht des Feuers vor dem Haus und der Fackeln an den Hauswänden riss die mondbleichen Knochen der Skelette und das Dunkelgrün der Zombies aus der Finsternis. Urplötzlich bemerkte ich ein weißes Schild an der Eingangstür lehnen, auf dem stand: DACHTET IHR ALLEN ERNSTES, IHR KÖNNTET MICH SO EINFACH BESIEGEN?