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Inhalt

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Vorwort

Eine Spritztour durch die Weinwelt

Deutschland · Österreich · Schweiz · Frankreich · Italien · Spanien · Portugal · Griechenland · Südafrika · Australien · Argentinien · Chile · USA

Schichtwechsel im Talentschuppen Weingut

Deutschland · Österreich · Schweiz · Frankreich · Italien · Spanien · Griechenland · Südafrika · USA

Welche Sau wird als Nächstes durchs Dorf getrieben?

In der Weinszene tanzt der Bär, die Post geht ab

Rote und weiße Rebsorten

Charakteristiken und Besonderheiten

Von Perlen & Blasen. Champagner, Sekt und Co.

Was bewegt sich in der Welt der Prickler?

Vom richtigen Weineinkauf

Gut beraten vom Supermarkt bis zum Onlineshop

Erhalte mir die Qualität

Von der Lagerung bis zum Glas

Mit Freude Wein probieren

Weingenuss daheim

Weinkarten und Sommeliers in der Gastronomie

Zwischen Alibi und Zumutung liegt das Vergnügen

Essen und Trinken

Ist alles erlaubt, was schmeckt?

Der richtige Riecher

Über Weinkritik und deren Bewertungssysteme

Fragen im Weinalltag

Tipps & Tricks rund um den Wein

Service

Meine 50 besten Weinbars · Weinhändler · Weingüter · Weiterbildung · Weinmessen

Register

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Vorwort

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Wein liebe und lebe ich, seit ich ihn trinken darf, daran ist auch meine Familie ein wenig schuld. Durfte ich doch im zarten Kindesalter aus den Gläsern von Mutter und Tanten mit den süßen Auslesen und Beerenauslesen kleine Schlückchen kosten. Meine Faszination für Wein festigte sich irgendwann vor drei Jahrzehnten. Die Welt des Weines, wie wir sie heute kennen, stand damals, mit Ausnahme Frankreichs, noch am Anfang ihrer Entwicklung. Weingenuss, wie wir ihn heute pflegen und leben, war gar nicht existent. Insbesondere in Deutschland war der Umgang mit Wein eher ein Festakt statt einer Alltäglichkeit. Die wirklich guten Restaurants außerhalb der Weinregionen servierten nahezu ausschließlich französische Weine. Die anderen Weinmärkte waren im Gegensatz zu heute auf wenige Regionen beschränkt, Italien beispielsweise auf Chianti und Barolo, Spanien auf Rioja. Portugal hatte außer Mateus Rosé und Portwein trotz seiner Traubenvielfalt nicht mehr zu bieten und in Österreich hat man sich fast nur mit Grünem Veltliner zugeprostet. Deutschland galt in Summe als zuverlässiger Markt für süße Qualitäten und die Schweiz hatte außerhalb ihrer Grenzen wenig außer Fendant und Dôle zu bieten. Aus Griechenland wurde in den zahlreichen Tavernen Retsina und Ouzo serviert, von Übersee war in Europa noch keine Rede, der Import beschränkte sich auf kleinste Mengen.

Alles, aber wirklich alles hat sich in der Weinwelt der letzten 20 Jahre verändert. Das habe ich als Sommelière in den Restaurants, in denen ich gearbeitet habe, miterleben können, bei den unendlich vielen Besuchen auf Weingütern und in der Spitzengastronomie der Welt. In zahlreichen Gesprächen mit großartigen Persönlichkeiten habe ich den Zauber, die Magie des Weines, seinen Mythos, Höhen und Tiefen, Vielfalt und Banalität, technischen Fortschritt und auch wieder den Weg zurück zur Natur gesehen und erlebt.

Überall, wo Wein produziert, mit ihm gehandelt oder wo er getrunken wird, hat es sehr viele Veränderungen gegeben. Im Weinberg wie im Keller, in der Gastronomie wie im Handel, bei den Anlässen, wann, wo, was, wie, wozu er serviert wird. Die Trinkregeln, Preise, Einkauf und Lagerung, der Umgang wie auch die Glaskultur haben sich der heutigen Zeit, den Menschen und ihren Gewohnheiten angepasst. Das mag daran liegen, dass sich auch die Natur, das Klima, die Vegetation an sich gewandelt haben oder mitten im Wandel sind. Geschmack und Charakter des Weines haben sich deshalb in nur einem Vierteljahrhundert nahezu grundlegend geändert. Dazu kommen die neue Konsumgeneration sowie ein anderer Lebensstil.

Dieser Dynamik möchte ich mit „Wein genießen“ folgen. Ich nehme Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die internationale Weinwelt, erzähle aus meiner Schatzkiste von Erfahrungen, Entwicklungen und Erkenntnissen beim Servieren wie Probieren von Wein. Sie werden erkennen, wie unterhaltsam, aber auch arbeits- und zeitintensiv, wie beschwerlich oder wie schön Wein genießen, Wein lernen und trinken sein kann.

Wein ist ein ebenso komplexes wie faszinierendes Thema. Deshalb glaube ich, sollten Sie möglichst viel über ihn wissen, um ihn auch so gut wie möglich zu verstehen. Ihm mit der notwendigen Neugier, Respekt und Freude, aber niemals todernst, allwissend zu begegnen, öffnet uns viele Türen in die fabelhafte Welt des Weines. Ich verspreche Ihnen, das wird ein langer, nicht enden wollender Lernprozess. Das Schöne daran ist, dass Sie ein Leben lang Weine probieren, trinken und dabei ständig dazulernen. Das funktioniert nicht in 60 Minuten und auch nicht in 24 Stunden. Das Lernen hat kein Ende, egal wie viele Weine Sie schon getrunken und wie viele Bücher Sie zu diesem Thema gelesen haben. Guter Wein umgibt sich mit einer Aura, die uns antreibt, neugierig macht, nie innehalten lässt, weil sein Zauber einer magischen Kraft ähnlich ist und wir diesem Charisma beim Trinken und Genießen immer wieder erliegen.

Paula Bosch

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Rheinfähre in Kaub unterhalb der Zollburg Pfalzgrafenstein

EINE SPRITZTOUR

durch die Weinwelt

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Laut Duden ist eine Spritztour ein kurzer Ausflug und bedeutet soviel wie ein Abstecher. Und genau auf einen solchen kurzen Ausflug oder eben Abstecher nimmt Sie dieses Kapitel. Es ist eine Kurzreise in der heutigen schnelllebigen Welt des Weines, ein Trip in 13 verschiedene Weinbauländer, von denen ich viele häufig, wenn nicht jährlich besucht habe.

Es geht um Weingüter und ihre Besitzer, die ich kennenlernen und deren Entwicklung ich in den letzten 20 bis 30 Jahren mitverfolgen konnte. Aber auch um Entwicklungsprozesse in den einzelnen Ländern und ihren Regionen, Ideen im Anbau oder im Ausbau bei der Weinproduktion, typische Rebsorten oder besondere Weine, die ganze Weingebiete prägen. Kurz und knapp: Es entsteht ein Bild, das hilfreich sein kann bei der nächsten Flasche Wein.

Beim Weinanbau und der Produktion hat sich in den letzten Jahrzehnten viel verändert – gerade deshalb ist es interessant zu erfahren, wo alte Werte und Traditionen gepflegt wurden oder wer sich wieder darauf besinnt. Nicht die ganze Weinwelt wurde auf den Kopf gestellt, man hat da und dort weiterentwickelt und das Beste beibehalten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich Ihnen auf dieser Weinreise Anregungen geben, welches Ziel vielleicht Ihr nächstes sein könnte. Sicher ist, dass überall dort, wo Wein wächst, die Natur ganz besonders schön ist. Und der Mensch hat dank seiner Kreativität zu diesem Reichtum beigetragen. Aus dem Blickwinkel des Sommeliers betrachtet, erfahren Sie, was sich in einem Vierteljahrhundert in Europa, Südamerika, Südafrika, Australien und den USA getan hat.

Deutschland

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IN ZAHLEN

Rebfläche 2016: 102.000 ha

Produktion 2016: 9,0 Mio. hl

Produktion 2007: 10,5 Mio. hl

Anteil Weiß: 66 %

Anteil Rot: 34 %

Wichtige Rebsorten weiß: Riesling 23 %, Müller-Thurgau 12 %, Grauburgunder 6 %, Silvaner 5 %, Weißburgunder 5 %, Kerner 3 %

Wichtige Rebsorten rot: Spätburgunder 12 %, Dornfelder 8 %, Blauer Portugieser 3 %, Trollinger 2 %

Exportanteil: 40 %

Das Image des deutschen Weines war in den 1980er-Jahren alles andere als optimal. Die überwiegend liebliche, süße Geschmacksrichtung der Supermarktqualitäten und Exportware kratzten großflächig am einst guten Ruf des deutschen Weins. Die Situation wurde noch verschärft durch wenig attraktive Etiketten, lange, komplizierte Lagennamen und Prädikate wie Kabinett, Spätlese oder Eiswein, die mit ihren verschiedenen Geschmacksrichtungen für zusätzliche Verwirrung sorgten. Die Zeit für notwendige, gravierende Veränderungen war angebrochen.

ENTWICKLUNGEN IM DEUTSCHEN WEINBAU

Es gab sicherlich mehrere Impulsgeber für höhere Qualitätsansprüche im deutschen Wein: Der Weinhandel und auch die Winzer selbst erkannten, dass nur mit erstklassigen Qualitäten, auch gastronomiefreundlicheren und trocken ausgebauten Weinen die Endverbraucher langfristig gewonnen werden konnten. Der Handel spekulierte hierbei auf ein Umsatzplus mit deutschen Weinen in seinen Programmen und gab bereitwillig den deutschen Weinmachern seine Erfahrungen mit französischen und italienischen Produzenten im Handel weiter. Die Topgastronomie wurde aufmerksam, auch dank der Medien, die sich verstärkt für die Weinszene, ebenso für die Küche wie auch für die Kombinationen von Wein und Speisen interessierte.

Die damals jungen Winzer, die heutigen Seniorchefs in den Weingütern, gingen Mitte der 1980er-Jahre viel auf Reisen, schauten über den Tellerrand und lernten insbesondere von ihren französischen Kollegen, deren Weine zu dieser Zeit höchsten Stellenwert genossen. Weitere Nachbarländer und wenig später die Neue Welt, USA, Australien und Neuseeland, folgten in der Reiseagenda. Die sich langsam verändernden Trinkgewohnheiten, das gesteigerte Interesse am Wein und an seinem Zusammenspiel mit den Speisen waren wohl hinreichende Gründe für eine ganze Winzerschar, langfristig umzudenken und auf Qualität statt wie bisher auf Quantität zu setzen. Schließlich war beim Einkauf ebenfalls eine verstärkte Aufgeschlossenheit der Kundschaft gegenüber besseren Weinen zu erkennen.

Vorreiter dieser sich in Bewegung setzenden Wellenbrecher der Qualität war ohne Zweifel der VDP. Das große Engagement des Vereins Deutscher Prädikatsweingüter, in erster Linie für die Gastronomie und den Handel, auch mit seinen regelmäßigen Jahrgangsproben unter der Maxime „das Beste, was Deutschland zu bieten hat“, kann nicht genug wertgeschätzt werden. Dieser Pionier hat sich als Erster mit seinen Richtlinien, der Qualitätspyramide in allen Regionen des Landes für „Große Gewächse“ in Topniveau eingesetzt.

Die internationale Anerkennung und Wertschätzung der letzten drei Jahrzehnte verdankt der deutsche Wein letztendlich aber der Arbeit einer Gruppe von wenigen hundert Winzern und einigen Genossenschaften, die ihre Produktion radikal auf Qualität umgestellt haben. Damit haben es viele Weingüter in den 1990er-Jahren geschafft, in der Heimat und weit über deren Grenzen hinaus bekannt und geschätzt zu werden. Dazu kamen die vielen weltweit organisierten Aktivitäten des Deutschen Weininstituts. Selbst in die hochwertigste internationale Ausbildung der Weinprofis, „Masters of Wine“, wird jüngst in Zusammenarbeit mit dem in London ansässigen Institute of Masters of Wine investiert.

Dass dieser Ruf wenigstens für einen Teil des deutschen Weines wieder gerechtfertigt ist, ist dieser neuen Winzergeneration mit ihren Kindern geschuldet. Dank ihres Engagements, des gut ausgebildeten Nachwuchses, der mit Leichtigkeit und Freude die Betriebe übernimmt, steht es auch um die Zukunft des deutschen Weines sehr gut. Die junge deutsche Winzergeneration ist international erfahren, will viel mehr als nur Riesling und Spaß im Glas, sie rockt den Wein im Fass, weckt Interesse an anderen Sorten, neuen, alten Weinbereitungsmethoden und steigt auch gern mit in die Weinberge, sie hegt und pflegt die Reben.

Was wir in Deutschland bislang noch nicht geschafft haben, ist eine genaue Herkunfts- und Qualitätskontrolle, zum Beispiel nach französischem Vorbild – eine gesetzliche Regelung, die dem deutschen Wein in Summe noch mehr Ansehen, ihn noch weiter nach vorne bringen könnte. Das betrifft in ganz Deutschland nicht nur die exakte Definition der Lagen, sondern auch deren qualitative Einstufung als Klassifikation.

Nicht zu vergessen ist der große Einsatz zahlreicher Betriebe im Bereich des naturnahen, biodynamischen Weinbaus. Hier wird mit sehr viel Enthusiasmus Aktivität gezeigt. Diese Winzer – viele mit kleinen und mittleren Betriebsgrößen, auffallend oft auch die junge Generation – setzen sich für schonenden, nachhaltigen Weinbau ein. Zur großen Freude aller sind die vielen chemischen Keulen aus den letzten Jahrzehnten verpönt. Viele von ihnen ersparen sich erstaunlicherweise die Mitgliedschaft in bekannten Verbänden, weil ihnen die Beiträge häufig zu hoch und die Regeln – man höre – nicht streng beziehungsweise nicht konsequent genug sind. Sie verzichten einfach auf das Marketinginstrument „Bio“ auf dem Etikett und überzeugen die Kundschaft mit der Realität aus dem Weinberg, den gesunden Böden, in ihren Weinflaschen.

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Ahr: Die nur 0,64 Hektar große Einzellage „Walporzheimer Gärkammer“ mit dem typischen Schieferverwitterungsgestein ist im Alleinbesitz des Weingutes J.J. Adeneuer.

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Mosel: In den Steillagen der Mosel und an der Saar können alle Arbeiten nur händisch gemacht werden, wie hier die Weinlese.

Sogar unser Rebsortenspiegel tendiert eindeutig weiter in Richtung Qualität. Bei den weißen Sorten belegt Riesling mit 23 Prozent der Gesamtrebfläche seit Jahren den ersten Platz und legt flächenmäßig leicht zu. Gewinner der letzten Jahre waren die weißen Burgundersorten, die mittlerweile 13 Prozent der Rebfläche ausmachen (2000: 6 Prozent). Sauvignon Blanc nimmt auf sehr niedrigem Level kontinuierlich an Bedeutung zu und bei den Rotweinen hat der Spätburgunder mit knapp 12 Prozent eine erstaunliche Wiedergeburt erlebt.

Besonderheiten und Gründe, die für die Qualität der deutschen Weine sprechen

Große Vielfalt an Rebsorten, Regionen, Böden und unterschiedlichsten Klimata

Enormes Spektrum unterschiedlichster Geschmacksrichtungen von trocken bis edelsüß

Einzigartige leichte, trockene und frische Weißweintypen

Die Bandbreite des Rieslings in seiner Vielseitigkeit und im Geschmack

In der Qualitätsstufe Kabinett ist Riesling unschlagbar

Mit internationalen Topweinen verglichen sehr gutes Preis-Qualitäts-Verhältnis, bei Riesling im Spitzenbereich sogar weltweit verglichen nahezu einmalig

Sehr gute Marktpräsenz und Bekanntheitsgrad der besten Weine

ANBAUGEBIETE UND REGIONEN

Die Geschichte des deutschen Weins ist alt, wurde er doch schon von den Römern ins Land gebracht. Die Blütezeit im 19. Jahrhundert, als Riesling und Sekt auf den Pariser Weinkarten oder den prächtigsten Luxuslinern auf hoher See teurer angeboten wurden als beste Champagner oder Rotweine aus Bordeaux, ist längst vergessen.

Seit Mitte der 1990er-Jahre belebt deutscher Wein wieder das Geschäft, genießt seinen Stellenwert unter den großen Weinen der Welt. 13 Anbaugebiete, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, sind dabei im Rennen. Hier vom Norden in den Süden.

Ahr

Deutschlands Rotweinecke, die Ahr mit nur 560 Hektar Reben, zählt zu den wärmsten Weinregionen Deutschlands und das trotz ihrer Lage nördlich des 51. Breitengrades. Sie zieht sich auf etwa 90 Kilometern entlang des gleichnamigen Flusses von der Vulkaneifel bis zum Rhein, vorbei an Mayschoß, Rech, Dernau oder Walporzheim, wo der Fluss dann bei Sinzig, südlich von Bonn, in den Rhein mündet. Die wärmespeichernden Böden aus Schiefer, Grauwacke, Silit und Sandstein bestimmen das Rebsortiment und die Weine. Der Spätburgunder ist die Sorte mit dem größten Flächenanteil von 63 Prozent, gefolgt von Frühburgunder, Portugieser und Riesling.

Baden

Für eine Weinregion auf einer sagenhaften Länge von 400 Kilometern zieht sich Baden in Nord-Süd-Richtung vom Taubertal über Heidelberg an der französischen Grenze entlang bis zum Bodensee. In den neun unterschiedlichen Bereichen sind die Bodenverhältnisse, Temperaturen sowie die Rebsorten und ihre Weine sehr facettenreich. Während am Bodensee Spätburgunder und Müller-Thurgau überwiegen, dominiert im Markgräflerland Gutedel, im Kaiserstuhl, der wärmsten Region, sind Grau-, Weiß- sowie Spätburgunder angesagt und in der Ortenau Riesling. Baden ist von der Sonne verwöhnt.

Franken

Die Position von Frankens Weinlagen, die nicht zusammenhängen, könnte vereinfacht zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt an den südwärts gerichteten Talhängen des Mains und seinen Nebenflüsse definiert werden. Die Behauptung „Frankenland ist Silvanerland“ war einmal richtig, heute hat Müller-Thurgau knapp die Nase vorn. Dennoch erlebt Silvaner ein Comeback. An den Hängen des Steigerwaldes überwiegen Buntsandstein, verwittertes Urgestein und Gipskeuper. Am Mainviereck, in Unterfranken und im Spessart hingegen dominiert Muschelkalk.

Hessische Bergstraße

Das kleinste Anbaugebiet mit 440 Hektar ist ein Naturparadies erster Klasse. Wer im Frühjahr nach den ersten Sonnenstrahlen lechzt, ist hier richtig. Trotz der kleinen Fläche gibt es eine erstaunliche Bodenvielfalt und viele Rebsorten, die von Riesling angeführt werden, danach folgen Grau- und Weißburgunder. Die badische Nachbarschaft ist unverkennbar.

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Mosel: An der Flussschleife bei Bremm findet sich der Calmont, Europas steilste Weinbergslage mit 65 Grad Steigung.

Mittelrhein

Wie ein Teil des Namens schon preisgibt, handelt es sich hier um eine Region links und rechts des Rheins, weit gefasst zwischen Bonn und Bingen, landschaftlich wunderschöne 110 Kilometer am Fluss entlang. Unter den Weinen ist der spritzige Riesling der Bestimmer, Spätburgunder, Dornfelder und Müller-Thurgau ergänzen den Sortenspiegel. An den Rheinhängen wachsen die unterschätztesten Rieslinge Deutschlands, daher werden sie auch in einem unverschämt guten Preis-Qualitäts-Verhältnis angeboten.

Mosel

Ohne die Weine der Mosel, Deutschlands spektakulärster Weinregion, wären die deutschen Weinkarten unvollständig. Neben dem Rheingau ist die Mosel die deutsche Hochburg des Rieslings. Seine Qualitätskurve erreicht hier eine Skala von banal bis unerreichte Weltklasse, von der Spätlese über Beerenauslesen bis zum raren Eiswein. Die Schieferböden geben ihm eine unverkennbare Note, Extraklasse und Finesse ohnegleichen. Geografisch auf den Punkt gebracht, liegt das Weingebiet zwischen Hunsrück und Eifel im Rheinischen Schiefergebirge, entlang der Flüsse Mosel, Saar und Ruwer.

Nahe

Weinanbau findet man in der Schatzkiste des deutschen Weines mit 4200 Hektar Reben am Fuß des Hunsrücks. Von dort geht es entlang der Nahe von Martinstein bis Bingen, in den Seitentälern von Guldenbach und Gräfenbach, Glen, Trollbach, Ellerbach und Alsenz. Riesling steht an erster Stelle, weiße Burgundersorten sind im Vormarsch, roten Sorten wird wenig Beachtung geschenkt. Die Böden sind variantenreich. Trotz einer relativ kurzen Geschichte zählen die Rieslinge erstklassiger Winzer zu den allerbesten Deutschlands.

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Pfalz: Das Weingut Von Winning in Deidesheim verfügt in seinem Gewölbe über einen grandiosen Holzfasskeller.

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Die besten Korkqualitäten werden immer noch für die besten Weine verwendet.

Pfalz

Das Weinbaugebiet Pfalz setzt sich zusammen aus den Bereichen Mittelhaardt/Deutsche und Südliche Weinstraße, die sich bis zur französischen Grenze in Schweigern erstreckt. Die Rieslinge aus besten Lagen der Mittelhaardt, von Forst, Deidesheim, Kallstadt bis Wachenheim zählen zur Crème de la Crème in Deutschland. Und die Rotweine aus dem Norden bei Laumersheim sind wie jene im Süden um Schweigern herum Vorzeigeweine. Vom Weingut Knipser bis Friedrich Becker zog sich in den letzten drei Jahrzehnten die Qualitätssteigerung der Region durch wie ein roter Faden. Die Pfalz ist mit den besten Attributen der Natur gesegnet und bietet – nach dem Kaiserstuhlgebiet in Baden – die meisten Sonnenstunden. Die Rebsortenvielzahl ist hier auffällig, selbst anspruchsvolle Rote wie die Cabernet-Familie, Syrah oder Merlot sind hier im Anbau.

Rheingau

Hier bestimmt der Riesling das Geschehen in den von mildem Klima geprägten Weingärten von Hochheim am Main, dann entlang des Mains bis nach Lorch. Einzige Ausnahme sind die Lagen um Assmannshausen, wo erstklassige Spätburgunder wachsen. Im Rheingau findet man viele interessante Weindomizile: In Kloster Eberbach und Schloss Johannisberg wurden bereits im 13. Jahrhundert Reben gepflanzt und deutsche Weingeschichte geschrieben. Östlich davon steht Schloss Vollrads, Deutschlands ältestes Weingut. In Geisenheim befindet sich der weltbekannte Wein-Campus, Rüdesheim hat neben besten Lagen die berühmte Touristenmeile, die Drosselgasse. Seit geraumer Zeit findet die Region mehr und mehr zum früheren Qualitätsniveau zurück. Mitverantwortlich dafür sind vor allem die Weine von Eva Fricke, Theresa Breuer oder Dirk Würtz, dem Betriebsleiter bei Balthasar Ress. Würtz hat sich frühzeitig als Wein-Blogger Anerkennung verschafft und das Weingut ist mit ihm einige Stufen nach oben gerückt.

Rheinhessen

Die Region Rheinhessen vom Rheinbogen zwischen Mainz, Worms und Bingen steht flächenmäßig mit 26.500 Hektar Reben an erster Stelle in Deutschland. Qualitativ geht es nach einer langen Durststrecke, dank großartiger Winzer, erfreulicherweise kontinuierlich steil nach oben. Allein im VDP wurden mittlerweile 16 Betriebe aufgenommen, wovon ein paar zur Crème de la Crème Deutschlands zählen. Kennzeichen der Region ist die große Rebsortenvielfalt (70 % Weiß), Hauptdarstellerin ist Riesling, ihr folgt Silvaner, der als Indikator für junges Rheinhessen geschätzt wird. Neben den vielen unterschiedlichen Böden ist der rote Hang an den Ufern des Rheins hochgeschätzt. Im Umfeld von Ingelheim ist mehr Rotwein, Spätburgunder und Portugieser, angepflanzt.

Saale-Unstrut und Sachsen

Die beiden Anbaugebiete, Sachsen als nördlichstes und Saale-Unstrut am östlichsten gelegen, sehe ich als Deutschlands Cool-Climate-Regionen. Die niedrigen Durchschnittstemperaturen und eiskalten Winter werden durch den Klimawandel aber positiv beeinflusst. Die weniger temperaturempfindliche Sorte Müller-Thurgau ist im Elbtal von Dresden bis Meißen weit verbreitet. Der Goldriesling gilt als Spezialität, während Klassiker von Gutedel, Grau- bis Weißburgunder, Traminer, Kerner oder Silvaner in beiden Regionen vertreten sind. Schade, dass die Weine kleiner Erzeuger nur innerhalb der Region zu finden sind.

Württemberg

Württembergs geografische Lage ist weit verstreut, die Weinberge ziehen sich von Bad Mergentheim über Neckarsulm ins Unterland Richtung Heilbronn und in den Süden ins bedeutende Remstal rund um die Zentren in Stuttgart, ja selbst bis zu den Lagen am bayerischen Bodensee. Die Rebberge liegen im Schutz des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb. Dass die vernachlässigte Region in den letzten Jahren eine rasche und sehr positive Veränderung erlebt hat, ist dem energiegeladenen Einsatz der nachfolgenden Winzergeneration zu danken. Sie interpretiert die Steilvorlage der Väter bestens. Das einstige Trollingerparadies und Rotweinland produziert längst ernsthafte Lemberger, Syrah, Cabernet Franc, Merlot und sehr gute Cuvées aus diesen. Beim Weißwein hat der Riesling die Nase vorn, ich schätze noch Kerner und ja auch erstklassige Trollinger, kühl serviert.

Meine Empfehlungen

Weingut Paul Schuhmacher, Marienthal, Ahr

· Walporzheim Kräuterberg, Spätburgunder, trocken image

Weingut Franz Keller, Vogtsburg-Oberbergen, Baden

· Schlossberg, Spätburgunder, Großes Gewächs, Große Lage image

Weingut am Stein, Würzburg, Franken

· Würzburger Stein, Silvaner, trocken image

Weinmanufaktur Montana, Bensheim, Hessische Bergstraße

· Riesling, trocken image

Josten & Klein, Remagen, Mittelrhein

· „Glanzstück“, Riesling, trocken image

Daniel Twardowski, Neumagen-Dhron, Mosel

· „Pinot Noix“, Spätburgunder, trocken image

Von Othegraven, Kanzem, Mosel

· Kanzemer Altenberg, Riesling, Kabinett, Große Lage image

Markus Hees, Auen, Nahe

· Weißburgunder „S“, trocken image

Eymann, Gönnheim, Pfalz

· Gönnheimer „Alter Satz“, trocken image

Wilfried Völcker, Neustadt-Mußbach, Pfalz

· Spätburgunder „Wilfried Privat“, trocken image

Von Winning, Deidesheim, Pfalz

· Pechstein, Riesling, Großes Gewächs image

Balthasar Ress, Hattenheim, Rheingau

· Rüdesheim Berg Rottland, Riesling, Großes Gewächs image

Kaufmann-Hans Lang, Eltville-Hattenheim, Rheingau

· „Tell“ Riesling, trocken image

Kai Schätzel, Nierstein, Rheinhessen

· Pettenthal, Riesling, Kabinett, Große Lage image

Willems & Hofmann, Appenheim und Konz-Oberemmel, Rheinhessen

· Laurenzikapelle, Sauvignon Blanc, trocken image

Matthias Schuh, Coswig-Sörnewitz, Sachsen

· Klausenberg, Weißburgunder, trocken image

Graf Neipperg, Schwaigern, Württemberg

· Schlossberg, Lemberger Großes Gewächs image

Karl Haidle, Kernen, Württemberg

· Zweigelt „Passion“, trocken image

Weinkonvent Dürrenzimmern, Württemberg

· „Divinus“ Trollinger, trocken image

Österreich

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IN ZAHLEN

Rebfläche 2016: 46.500 ha

Rebfläche 2000: 48.500 ha

Produktion 2016: 2,0 Mio. hl

Anteil Weiß: 67 %

Anteil Rot: 33 %

Wichtige Rebsorten weiß: Grüner Veltliner 31 %, Welschriesling 7 %, Chardonnay 3 %, Sauvignon 3 %, Riesling 4 %, Pinot Blanc 4 %

Wichtige Rebsorten rot: Zweigelt 14 %, Blaufränkisch 6 %, Blauer Portugieser 3 %, Pinot Noir 1 %

Exportanteil: 24,6 %

Spricht man heute über den Weinbau in Österreich, ist mit Sicherheit ein Thema völlig tabu, und zwar die Glykolaffäre, die von 1985 bis 1987 für einen Exodus sorgte und den gesamten Exportmarkt des Landes zusammenbrechen ließ. Es folgte ein neues, sehr strenges Weingesetz, das in kürzester Zeit das gesamte Weinland Österreich revolutionierte. Ich nenne das einen Skandal mit positiven Folgen, denn das Weinland hat sich – einer mittleren Revolution vergleichbar – in den letzten 30 Jahren neu erfunden.

Es ist erstaunlich, was die vorherige und die neue Generation in dieser Zeit mit der Unterstützung der ÖWM (Österreichische Wein Marketing GmbH) verändert und neu geschaffen hat. Kein anderes Land kann auf eine derart erfolgreiche neuzeitliche Entwicklung in seiner Weingeschichte zurückblicken wie Österreich. Ich sehe hier eine äußerst gelungene Zusammenarbeit, deren Erfolgsgeschichte keineswegs beendet ist.

ENTWICKLUNGEN IM ÖSTERREICHISCHEN WEINBAU

Es vergeht kein Jahr, ohne dass eine Erneuerung angekündigt wird oder in Kraft tritt, neue Ideen zur besseren Vermarktung entwickelt werden. Ein gutes Beispiel sind die gebietstypischen, gesetzlich definierten Regelungen der Profile zum Schutz der Herkunft als DAC (Districtus Austriae Controllatus). Das Kürzel regelt die Typizität aller 16 spezifischen Weinbaugebiete und Rebsorten, zum Beispiel Kremstal DAC, Kamptal DAC, Donauland DAC. Neun davon sind inzwischen fest, der Rest wird folgen.

Vor kurzem wurde die Herkunft der Sekte neu definiert. Wo Österreich draufsteht, muss auch Österreich drin sein. Das ist bei den gängigen EU-Regelungen nicht so eindeutig, insbesondere bei Sekten ist der Verbraucher gut beraten, die Etiketten besser zu lesen. Die neue Sektkultur Österreichs ist mit ihrer Regelung somit den Deutschen einen Schritt voraus. Seit 2017 ist für Sekt eine dreistufige Qualitätspyramide festgelegt, um die Herkunft und andere Standards wie Produktion, Ernte, Lese und Lagerzeit zu bestimmen. Eine geprüfte, für den Verbraucher definierte Schaumwein-Qualität, die bei uns in Deutschland so noch auf sich warten lässt. Geografisch ist das Weinland Österreich leicht erklärt. Die drei Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark sind als generische Weinbaugebiete bezeichnet. Wien wird als eigenes Weingebiet betrachtet.

Besonderheiten und Gründe, die für die Qualität österreichischer Weine sprechen

Ein strenges, reformiertes Weingesetz für alle Weine

Tradition und Kulturpflege in den Regionen und der Gastronomie

Die schöne Landschaft, Steillagen entlang der Donau, im Burgenland und in der Steiermark

Ideale klimatische Verhältnisse

Geologische Vielfalt in den unterschiedlichsten Regionen

Einzigartig ist der Grüne Veltliner

Vielseitigkeit in der Geschmackpalette

Große Bandbreite im Rebsortenspiegel

Sehr gelungene Marketingauftritte der ÖWM

ANBAUGEBIETE UND REGIONEN

Zu Niederösterreich, dem größten Anbaugebiet, zählen acht spezifische Regionen: Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental und Wagram im Westen, das nördliche Weinviertel, Wien, Carnuntum östlich und die südliche Thermenregion. Die zweitgrößte Region, das Burgenland, wird eingeteilt in Neusiedlersee, Leithaberg, Mittelburgenland und Eisenberg im Süden zur angrenzenden Steiermark. Hier wird das Vulkanland Steiermark von der Süd- und Weststeiermark getrennt betrachtet.

NIEDERÖSTERREICH

Wachau

Österreichs Vorzeigeregion Wachau und deren Winzer haben frühzeitig damit begonnen, den Weinliebhabern aus dem nahegelegenen Wien zu zeigen, wo es beste Weine auch in der Verbindung mit feinster Küche gibt. Unter den Winzern waren damals schon einige herausragende Charakterköpfe wie Franz Hirtzberger, Jamek, Emmerich Knoll, F. X. Pichler, Bodenstein vom Weingut Prager, die mit erstklassigen Weinen den guten Ruf der Wachau bestätigten. Mit weiteren Kollegen haben sie 1983 die Vereinigung der Wachauer Winzer (Vinea Wachau Nobilis Districtus) gegründet. Es ging darum, eine klare Ansage in Richtung Qualität mit garantierter Herkunft und der entsprechenden Überwachung zu machen. Das einfache Prinzip: trocken ausgebaute Weine, Steinfeder, Federspiel, Smaragd als drei Qualitätsstufen für das Qualitätssiegel der Vinea Wachau. 200 Mitglieder tragen den Ruf der Wachau und Österreichs in die Welt hinaus. Mit der neuen Generation fegt eine frische Brise durch das Tal. Die Weine begeistern immer noch in ihren Qualitätsstufen, aber im oberen Bereich, bei den Smaragden sind mehr frische Weine, weniger von den einst bewusst hochreif gelesenen Trauben zu finden. Mehr Eleganz kommt ins Spiel (siehe Seite 77). Das Anbaugebiet Wachau zieht sich 33 Kilometer von Melk bis Krems entlang der Donau. Die bekannten Weinorte von Mautern, Ober- und Unterloiben, Weißenkirchen, Joching bis Spitz sind ganz nebenbei zu kulinarischen Pilgerplätzen aufgestiegen. Die wichtigsten Rebsorten sind Grüner Veltliner und Riesling.

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Wagram, Feuersbrunn: Kellergassen sind im Traditionsbewusstsein der österreichischen Winzer verankert. Diese Kulturdenkmäler gibt es ebenso im Weinviertel und im Burgenland.

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Wachau: Nicht nur die historischen Baudenkmäler zählen zu den Sehenswürdigkeiten, sondern auch die spektakulären Terrassenlagen wie hier bei Spitz.

Kremstal/Kamptal

Das Kremstal hat wie das Kamptal viel zu bieten. Die landschaftlich schönen Regionen werden aber nicht nur von erstklassigen Weingütern wie Bründlmayer, Schloss Gobelsburg, Geyerhof, Malat und Nigl flankiert, sie prägen die Spitze der von Lössböden geprägten Region. Langenlois, Zöbing, Strass und Kammern haben in Summe exzellente Lagen.

Wagram

Das Weingebiet Wagram prägte meine ersten Beziehungen zum Grünen Veltliner. Die großen Weinmacher der Wachau waren Mitte der 1990er-Jahre stets ausverkauft und ich benötigte neue Weine im Restaurant, aber nicht nur zwölf Flaschen, sondern Mengen. Dafür wurde ich nur müde belächelt. Auf der Suche nach Ersatz begegnete ich Ewald Ott und Sohn Bernhard vom kleinen unbekannten Weingut gleichen Namens. Die Weine waren ein Hit, daraus entstand nicht nur eine Veltliner-Bekanntschaft, sondern eine Freundschaft fürs Leben. Das weitläufige Donauland, das 2007 in Wagram und Kamptal umbenannt wurde, hat sich mit vielen neuen Weingütern an Otts Erfolgskurs angeschlossen. Die weiten, meist flachen Weinfluren und -terrassen haben in erster Linie Lössböden, Flussschotter und Meeresablagerungen als Untergrund. Die Bandbreite im Sortenspiegel bietet neben dem Grünen Veltliner viel Abwechslung. Der Wagram entwickelte sich zu einer festen Größe in Österreichs Weinszene.

Weinviertel

Das Weinviertel bleibt trotz seiner größten Rebfläche in Niederösterreich Veltlinerland. Die klimatischen Bedingungen für die Sorte sind ideal. Es liegt zwar weit ab von den bekannteren Regionen, macht sich aber inzwischen deutlich bemerkbar. Allein die Weine von Ingrid Groiss aus den alten Anlagen ihrer Großmutter sind für mich ein neuer Stern im großen „Viertel“ (siehe Seite 78). Im wärmeren Pulkautal werden die roten Reben Portugieser und Zweigelt wieder sehr geschätzt. Eine Attraktion besonderer Art sind die gigantischen unterirdischen Kelleranlagen der Stadt Retz, die an ihre historische Bedeutung als Weinhandelszentrum erinnern.

Wien

Wien ist eine der wenigen Städte mit eigenem Weinbau, die sich auch mengenmäßig sehen lassen kann. Hauptakteur ist Fritz Wieninger, der mit seiner breiten Palette hochdekoriert ist. Hinter dem Namen „Wien Wein“ verbirgt sich eine Gruppe von sechs Topwinzern, die sich mit viel Leidenschaft dem Wiener Wein widmen. Hausberg mit bester Lage ist der Nussberg. Als Spezialität gilt der Gemischte Satz, in dem verschiedene Rebsorten in einem Weinberg stehen und zusammen geerntet werden.

Carnuntum

Ganz sicher ist es nicht die Mehrheit der Weintrinker, die weiß, wo Carnuntum liegt. Östlich von Wien nämlich, im Süden des Weinviertels bis zur slowakischen Grenze. Schwere Böden bieten roten Rebsorten wie dem Blauen Zweigelt, Cabernet und Merlot und neuerdings wieder dem Blaufränkischen beste Standorte. Gerhard Markowitsch zählt zur Winzerelite des Landes, Johannes Trapl zur erfolgreichen jungen Generation und er sorgt wie Dorli Muhr-van der Niepoort (siehe Seite 79) für neuen Wind und Glanz in der Region. An diesen Rotweinen kommt man ernsthaft nicht mehr vorbei.

Thermenregion

Unter der Thermenregion vermutet man eher unterirdische warme Quellen denn eine Weinregion, obwohl sie vor vielen Jahren für den weniger glorreichen Gumboldskirchener Wein bekannt war. Heute sind die weißen Spezialitäten, Rotgipfler und Zierfandler von Alphart, Johanneshof Reinisch oder Stadlmann, Weinkennern mindestens so bekannt wie gute Grüne Veltliner. Das sind Weine, die sich nicht in eine Schublade für den allgemeinen Einheitsgeschmack stecken lassen.

BURGENLAND

Neusiedlersee, Leithaberg, Mittelburgenland, Eisenberg

Zu Recht sind diese Subregionen nicht einfach unter dem Überbegriff Burgenland versteckt. In jeder herrscht ein eigenes Mikroklima, es gibt völlig andere Böden. Allein die Region Neusiedlersee hat mehr als 60 Winzer. Die heißen Temperaturen im Sommer und die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die Edelfäule (Botrytis cinerea) als Basis für höchste Prädikate bis zur Trockenbeerenauslese. Hier in der Rotweinecke Österreichs findet man allerbeste Qualitäten. Allein die Sorte Blaufränkisch ist wie Phönix aus der Asche aufgestiegen und macht sich auch gut in Cuvées mit St. Laurent, Zweigelt, Merlot oder Cabernet Sauvignon. Beispiele auf Weltklasseniveau sind die besten Rotwein-Cuvées Österreichs, Salzberg von Gernot Heinrich und Steinzeiler von Kollwentz oder der „G“ von Albert Gesellmann. Beispielhaft für den reinsortigen Ausbau der Sorte und ein Juwel der Winzerkunst ist nach mehr als 30 Jahrgängen ohne Zweifel Ernst Triebaumers Blaufränkisch Mariental. Mehr geht nicht, aber anders – beispielsweise bei Uwe Schiefer und Roland Velich, Moric aus Neckenmarkt. Die Süßweine, Beeren- und Trockenbeerenauslesen von Ernst Triebaumer, Stiegelmar, Alois Kracher kennt jeder – ich zähle sie zu meinen Wegbegleitern, dem Anfang meiner Weinleidenschaft.

STEIERMARK

Vulkanland Steiermark, Süd- und Weststeiermark

Weißweine aus der Steiermark zählen seit ihrem fulminanten Aufstieg, mindestens aber seit den 1990ern zu meinen Lieblingen. Das ausgewogene Klima und die vulkanischen Böden sind ideale Voraussetzungen für die weiße Rebsortenvielfalt, die von Sauvignon Blanc, der Signaturrebsorte der Region, bis Morillon, Traminer, Gelber Muskateller, Weiß- und Grauburgunder reicht. Sauvignon Blanc in all seinen unterschiedlichen Ausbauarten zählt zu meinen bevorzugten Weinen, ich kann von diesem Duftspektrum gar nicht genug bekommen, verstehe aber auch, dass nicht jeder damit glücklich ist. Meine ersten Begegnungen mit Weinen aus der Steiermark hatte ich gleich mit den Topwinzern Tement, Gross, Sattlerhof und Polz. Ein erstklassiger Start, wie ich meine, denn in dieser Zeit wurden solche Qualitäten gerade erst produziert. Die Topgastronomie war in der Zeit ab 1992 das Sprungbrett für viele Newcomer – zähe Burschen, die wussten, dass in ihren Flaschen Klasse steckte. Andere folgten, Ewald Zweytick zum Beispiel, dessen „Don’t Cry“ im Barrique reift und viel Reife verlangt, Lackner-Tinnacher, Neumeister, Hannes Sabathi, Potzinger, Muster und viele mehr. Die ganze Steiermark ist aufgrund ihrer Randlage im Förderprogramm der EU als eine Region eingestuft, die es mit besonderen Mitteln zu unterstützen galt. Das ist gelungen, nicht nur zum Segen der Winzer.

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Steiermark: Klapotetze sind Vogelscheuchen und im südsteirischen Weinland weit verbreitet. Sie gelten als Wahrzeichen in der Weinregion.

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Carnuntum: Die schweren Böden der Weinberge bei Prellenkirchen sind ideal für rote Reben wie Blaufränkisch, Zweigelt, aber auch Merlot und Cabernet.

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Burgenland: Süßes Gold aus Rust-Ausbruch

Neue und alte Bekanntschaften

Hitzberger, Spitz, Wachau

· Singerriedel, Riesling, Smaragd image

Jamek, Joching, Wachau

· Klaus, Riesling, Federspiel image

Nikolaihof, Mautern, Wachau

· „Hefeabzug“, Grüner Veltliner image

Rudi Pichler, Wösendorf, Wachau

· Achleiten, Riesling, Smaragd image

Geyerhof, Furth, Kremstal

· Gaisberg, Grüner Veltliner, 1ÖTW image

Bernhard Ott, Feuersbrunn, Wagram

· „Fass 4“, Grüner Veltliner, 1ÖTW image

Ebner-Ebenauer, Poysdorf, Weinviertel

· Chardonnay, Black Edition image

Fritz Wieninger, Wien

· Rosengartl, Wiener Gemischter Satz, Alte Reben image

Johannes Trappl, Stixneusiedl, Carnuntum

· Kirchberg, Syrah image

Alphart, Traiskirchen, Thermenregion

· Rodauner, Rotgipfler image

Schwarz, Andau, Burgenland

· Schwarz Rot, Cuvée image

Uwe Schiefer, Purbach, Burgenland

· Blaufränkisch „Reihburg“ image

Weinlaubenhof Kracher, Illmitz, Burgenland

· TBA No.10 Scheurebe „Zwischen den Seen“ image

Ernst Triebaumer, Rust, Neusiedlersee-Hügelland

· Blaufränkisch, Mariental image

Kollwentz, Großhöflein, Neusiedlersee-Hügelland

· Steinzeiler Cuvée image

Moric, Roland Velich, Großhöflein, Neusiedlersee

· Moric, Alte Reben image

Alois Gross, Ratsch, Südsteiermark

· Ratscher Nussberg, Sauvignon Blanc, Große STK image

Ewald Zweytick, Ratsch, Südsteiermark

· „Don’t Cry“ Sauvignon Blanc image

Sattlerhof, Gamlitz, Südsteiermark

· „Privat“ Sauvignon Blanc image

Tement, Berghausen, Südsteiermark

· Zieregg, Sauvignon Blanc, Große STK image

Schweiz

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IN ZAHLEN

Rebfläche 2016: 14.800 ha

Rebfläche 2000: 15.000 ha

Produktion 2016: 0,9 Mio. hl

Anteil Weiß: 43 %

Anteil Rot: 57 %

Wichtige Rebsorten weiß: Chasselas 26 %, Müller-Thurgau 3,2 %, Chardonnay 2,5 %, Silvaner 1,7 %

Wichtige Rebsorten rot: Pinot Noir 28 %, Gamay 9 %, Merlot 8 %, Gamaret 2,9 %

Exportanteil: 1,4 %

Die Schweiz verdient hier ein Kapitel, auch wenn sie eindeutig nicht zum Kreis der wichtigsten Weinproduktionsländer der Welt gezählt werden kann. Für mich sind die Schweizer Weinlandschaften, allein das Wallis, das Waadtland und das Tessin, so malerisch schön und einzigartig und ich bewundere die Menschen, die in diesen halsbrecherisch steilen terrassierten Weinbergen ihr anstrengendes Tagwerk verrichten. Die meisten unter ihnen könnten für einen guten Preis ihre begehrten Flächen an Grundstücksmakler verkaufen und sich für den Rest ihres Lebens auf die faule Haut legen, anstatt Tag für Tag in den unwegsamen Terrassen zu schuften. Für mich ist das neben den Spezialitäten bei den Rebsorten und der gesteigerten Qualität Grund genug, die kleine Welt der Schweizer Weinbauern zu erwähnen. Sie haben ja noch weitere Hürden wie den Weinmarkt und dessen Preise oder etwa die Wahrnehmung des Schweizer Weines im Vergleich mit anderen Weinländern zu überwinden. Wer nicht in die Welt hinauszieht, sich umsieht und vergleicht, kann nichts gewinnen, aber viel verlieren.

ENTWICKLUNGEN IM SCHWEIZER WEINBAU

Wenn auch die Schweiz seit Jahren mit 98 Prozent der produzierten Menge den höchsten Eigenkonsum hat und man einen überdurchschnittlich hohen Pro-KopfKonsum von 33 Litern vorweisen kann, ist der Konkurrenzkampf in der Vermarktung ein Problem. Seit die Eidgenossen ihre Grenzen für den Import ausländischer Weine geöffnet haben, im Speziellen für die Weißen, werden mittlerweile über 60 Prozent der konsumierten Weine importiert. Deshalb wird es für die Weinbauern immer schwerer, ihre eigene Produktion zu den hohen Preisen zu verkaufen, die nötig und teilweise gerechtfertigt sind angesichts des enorm hohen Zeitaufwands in den steilen Weinbergen. Leider werden die besten Weine aber bis auf wenige Ausnahmen immer noch in der Schweiz selbst konsumiert, was dazu führt, dass die Weine weltweit so gut wie nicht wahrgenommen werden und deshalb auch nicht bekannt werden können. Die Zeiten von Dôle und Fendant sind zumindest im Topsegment des Fachhandels und der Gastronomie so gut wie vorbei, der Markt verlangt mehr. Dass die Schweiz dem gerecht werden kann, ist vor allem den erstklassigen kleinen Produzenten zu verdanken, die den Schweizer Weinbau im letzten Vierteljahrhundert revolutionierten. Dazugekommen ist, wie in allen anderen Weinnationen auch, die nachfolgende Generation, die gut ausgebildet und weit gereist ist. Die jungen Weinmacher und Önologen legen noch mehr Wert auf Qualität statt Quantität, verkaufen ihre Weine in den besten Weinhandlungen und Restaurants der Welt und machen damit deutlich, dass die Schweiz auch Wein kann – wenig zwar, aber in durchaus feinen Qualitäten.

Was die Schweizer in Summe aber noch nicht beherrschen, ist, mehr aus ihren Weinen zu machen. In der Vermarktung, Selbstdarstellung und darin, sich im Vergleich mit den Besten der Welt zu präsentieren oder aus vorhandenen Qualitäten noch Besseres zu machen, kann man noch zulegen. Das könnten Ziele für die Schweizer Weinbauern, vor allem aber für die zuständigen Marketingunternehmen sein.

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Wallis: Geologische und klimatische Voraussetzungen machen das größte Weinanbaugebiet der Schweiz mit halsbrecherischen Lagen zu einer außergewöhnlichen Weinregion.

Zu dem kleinen Kreis, der sie schon erreicht hat, zählen allen voran der Grandseigneur Louis-Philippe Bovard mit seinen Chasselas, Marie-Thérèse Chappaz, die unermüdliche Rebenflüsterin des Wallis, Daniel und Martha Gantenbein mit Chardonnay und Pinot Noir, Jean-René Germanier mit Cayas (Syrah), Christian Zündel mit Orizzonte Merlot oder Zanini mit seinem Bordeaux-Blend „Castello Luigi“.

In den letzten Jahren wurde schon einiges bewegt, von der Weinwirtschaft selbst, von Verbänden (insbesondere der Swiss Wine), dem kleinen Kreis der schreibenden Zunft und nicht zuletzt von den Produzenten. Die Zeichen stehen also gut für mehr Präsenz der Schweizer Weine in der weiten Weinwelt.

Besonderheiten und Gründe, die für Schweizer Weine sprechen

Ein Paradies der unbekannten Rebsorten – viele autochthone Spezialitäten, die nur noch hier gepflegt werden, oft auf weniger als einem Hektar Rebfläche

Geologische Vielfalt mit großem Spektrum an Weinen, die in steinreichen Höhenlagen wachsen und von dort eine großartige Mineralität mitbringen

Authentische Weine, die ihren unverwechselbaren Stil haben

Eigene Charakteristik im Duft und Gaumen, geprägt von einer Stoffigkeit, Sanftheit und tiefen Mineralität

ANBAUGEBIETE UND REGIONEN

Die Schweiz ist in ihrer Einteilung der Weinregionen präzise und leicht verständlich. Die sechs Weinregionen ordnen sich nach ihrer Größe wie folgt: Wallis (Valais), Waadt (Vaud), alle Kantone der Deutschschweiz mit Ausnahme des Kantons Bern, Genf, Tessin (Ticino) und die Drei-Seen-Region, die sich aus Neuburg, Vully, dem Bielerseeufer und dem Jura zusammensetzt. Mehr als drei Viertel der Flächen liegen im französischsprachigen Teil. Neben den drei Mega-Playern unter den Rebsorten, Chasselas, Blauburgunder und Gamay, gibt es eine Fülle an besonderen Varietäten.

Wallis

Im größten Weinkanton, dem Wallis, in dem ein Drittel des Schweizer Weins hergestellt wird (62 % Rot, 38 % Weiß), gibt es teilweise extrem steile Weinlagen mit Höhen bis 1100 Meter über dem Meeresspiegel. Von Westen nach Osten auf beiden Seiten an der Rhône entlang, etwa 100 Kilometer bis nach Visperterminen im Oberwallis, wo mit die höchsten Rebberge in Europa zu entdecken sind. Hier pflegt die Familie Chanton einmalige Rebschätze wie Gwäss, Lafnetscha, Himbertscha, die für jeden Weinkenner eine Neuentdeckung sein könnten. Unvorstellbar, was hier geboten wird, unvergesslich die geschmackliche Vielfalt.

Pinot Noir und Chasselas sind im Wallis die wichtigsten Akteure. Humagne Rouge und Cornalin sind rote Spezialitäten, die weißen Petite Arvine und Savagnin befinden sich in erfreulichem Aufschwung. Und mitten unter ihnen ist die Königin der Walliser Weine zu Hause, Marie-Thérèse Chappaz. Sie hat mir dank Chandra Kurt, die beeindruckendste Weinprobe der letzten Jahre, inklusive einer Tour durch die Steilterrassen, geschenkt. Wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Merci, Marie-Thérèse!

Waadt

Das Waadt ist grob in die Regionen La Côte, Lavaux, Chablais und Côtes-de-l’Orbe eingeteilt. Die Weinorte ziehen sich wie Perlen am Ufer des Genfer Sees entlang. Links wie rechts von Lausanne liegen Orte wie Vinzel, Féchy, Morges, Epesses, Dézaley, St Saphorin, Aigle oder Yvorne – alles klingende Namen, die an die gleichnamigen Weinsorten denken lassen. Ein Paradies für Chasselas. Hier steht die Weinwelt still, alles bleibt beim Alten. Die Weißweine werden von Touristen ebenso wie von Einheimischen geschätzt und geliebt. Von den Flaschenpreisen träumen Weinmacher im Markgräflerland.

Tessin

Tessin, Locarno, Bellinzona und Lugano bilden das magische Dreieck in der italienischsprachigen Schweiz, das von sonnigem Klima und dem Mittelmeer beeinflusst ist. Merlot ist hier die Signaturrebe der Region, die von Vorzeigewinzern wie Zündel, Werner Stucky und Sohn Simon oder dem Ehepaar Klausener angebaut wird. Die Klauseners widmen sich auf 2 Hektar ganz und gar dem Merlot. Wer die Weine dieser zwei Miniweingüter kennt, weiß, wie Weine aus dem Tessin schmecken sollten.

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Waadtland, Epesses: Wie Perlen an einer Kette reihen sich die Spitzenlagen und Weindörfer am Genfer See entlang.

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Lavaux: Das Château Aigle thront in märchenhafter Lage inmitten der Chasselas-Reben. Hier finden viele weinkulturelle Events statt.

Deutschschweiz

Im Anbaugebiet Deutschschweiz sind die Kantone Zürich, Schaffhausen, Graubünden, Aargau, Thurgau, St. Gallen, Baselland, Luzern, Schwyz und Bern vereint. Graubünden stellt qualitativ wohl die Spitze dar. Ein paar kleine, feine, weltweit bekannte Weingüter mit ganz großartigen Weinen, vor allem aus Chardonnay und Pinot Noir, geben den Ton an. Allen voran stehen Martha und Daniel Gantenbein. Sie mischen überall dort mit, wo aus diesen zwei Rebsorten beste Weine gemacht oder aufgetischt werden. Aus dem Aargau schätze ich Tom Litwan (siehe Seite 79).

Meine Favoriten

Chanton, Visp, Wallis

· Gwäss image

· Himbertscha image

· Humagne rouge image

Jean-René Germanier, Vétroz, Wallis

· Cayas (Syrah) image

· Humagne rouge image

Marie-Thérèse Chappaz, Fully, Wallis

· Ermitage image

· Petit Arvine image

· Petit Arvine Grain Noble ConfidenCiel image

· Marsanne Grain Noble ConfidenCiel image

· Humagne rouge image

Provins, Sion, Wallis

· Petite Arvine image

Simon Maye & Fils, St. Pierre-de-Clages, Wallis

· Vieilles Vignes image

· Syrah image

Domaine Louis Bovard, Lavaux, Waadt

· Dézaley Médinette (Chasselas) image

Christian Zündel, Beride, Tessin

· Orizzonte (Merlot) image

· Terrafarma (Merlot) image

Klausener Eric und Fabienne, Purasca, Tessin

· Merlot Gran Risavier image

Donatsch, Malans, Deutschschweiz

· Cuvée „Chardignon“ image

· Completer image

Gantenbein, Fläsch, Deutschschweiz

· Chardonnay image

· Pinot Noir image

Georg Fromm, Malans, Deutschschweiz

· Pinot Noir „Schöpfwingert“ Barrique image

Frankreich

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IN ZAHLEN

Rebfläche 2015: 786.000 ha

Rebfläche 2000: 872.000 ha

Produktion 2015: 43,5 Mio. hl/Jahr

Anteil Weiß: 34 %

Anteil Rot: 66 %

Wichtige Rebsorten weiß: Ugni blanc 11 %, Chardonnay 6 %, Sauvignon Blanc 4 %, Pinot, Meunier 1 %

Wichtige Rebsorten rot: Merlot 14 %, Grenache 11 %, Syrah 8 %, Cabernet, Sauvignon 6 %, Carignan 4 %, Cabernet Franc 4 %, Pinot Noir 4 %, Gamay 3 %

Exportanteil: 32 %