DER WEG ZUM FACHBUCH

Administration und Arbeitstechnik

 

Daniel Morozzi

DER WEG ZUM FACHBUCH

Administration und Arbeitstechnik

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1Einleitung

2Grundlagen

2.1Die notwendige Infrastruktur

2.2Die Strukturierung des Arbeitens

2.3Die Verwaltung der Kosten bzw. Ausgaben

3Grundsätzliche Überlegungen

3.1Verzeichnisse – Quellen, Themen, Literatur,Stichworte

3.2Formatwahl, Aufbereitung, Sprache

3.3Sachbuch, Fachbuch, wissenschaftliche Arbeit

3.4Interaktion mit dem Verlag

4Die Manuskript- und Quellenverwaltung

4.1Die Abspeicherung

4.2Die Themenliste bzw. die Liste fehlender Quellen

4.3Die Literaturverwaltung / Quellenübersicht

4.4Das Verwalten der Fremdtexte

4.5Das Verwalten von Abbildungen

5Das Arbeiten am Manuskript

5.1Das Markieren von Textpassagen

5.2Das Integrieren von Abbildungen

5.3Das persönliche Glossar

5.4Der individuelle Vergleich mit Konkurrenzwerken

6Der Einbezug von Manuskriptprüfern

6.1Selektion der Prüfer, Inhalt und Zeitpunkt der Prüfung

6.2Anreize, Belohnung

7Rund um den Verlag und die Veröffentlichung

7.1Die Suche nacheinem Verlag

7.2Kontaktaufnahme

7.3Der Weg zum Vertrag

7.4Das Einreichen des definitiven Manuskripts

7.5Korrektorat und Layout

7.6Werbung

7.7Nach der Publikation

In den Beispielen erwähnte Literatur

Vorwort

Sie schreiben ein Fachbuch! Das Thema ist gewählt – Sie, ein Kenner der Materie, wissen, dass Sie etwas Wertvolles beizutragen haben. Sie haben eine klare Vorstellung von der Struktur des Buches, eventuell haben Sie sie bereits zu Papier gebracht. Der Erfolg, wenn auch nicht unbedingt wirtschaftlich, ist gesichert.

Sie notieren sich Ihre Gedanken. Sie lesen fachspezifische Bücher und Zeitschriften und kopieren, etwa um zu zitieren, gewisse Passagen. Sie schreiben. Sie lesen, notieren, entwickeln, korrigieren; Sie schreiben. Das Manuskript erhält eine gewisse Fülle, der Stapel gelesener Bücher wächst in die Höhe, die Anzahl gespeicherter Darstellungen steigt. Alles ist bestens. Aber irgendwann realisieren Sie, dass es beim Schreiben eines Fachbuches zwar vor allem, aber nicht ausschliesslich ums Recherchieren und Schreiben geht. Um den Überblick zu behalten, ist ein gewisses Mass an Strukturierung und Administration notwendig.

Berufsbedingt bin ich beim Schreiben meines Buches methodisch vorgegangen und habe auch dem Drumherum einige Aufmerksamkeit gewidmet. Dennoch sah ich mich mit dem einen oder anderen, eigentlich vermeidbaren Problem konfrontiert. Zum Beispiel wollte ich vor der Einlieferung des Manuskripts alle Zitate auf ihre Richtigkeit prüfen. Ich hatte Kopien der Originaltexte, konnte deren korrekte Wiedergabe also kontrollieren. Vorausschauend hatte ich mir auch die Seitenzahlen der Textstellen notiert. Aber diese waren eben nur notiert, sie waren auf den kopierten Ausschnitten meist nicht ersichtlich. Plötzlich verunsichert – schnell wird doch aus Unachtsamkeit die Seite 534 zur Seite 543 – habe ich mir die Werke, die ich nicht selbst besass, nochmals aus den relevanten Bibliotheken beschafft. Kein Desaster, aber das Ganze hat unnötig Zeit gekostet.

Wie dienlich wäre doch ein Büchlein, dachte ich mir, das die Fachbuchadministration konkretisiert und die Interaktion mit dem Verlag erläutert. Ich notierte meine Überlegungen, die Hilfsmittel und die kleinen Tricks; sie sind in diesem Leitfaden zusammengefasst. Er soll es auch Ihnen ermöglichen, sich vollständig auf das Schreiben Ihres Manuskripts zu konzentrieren.

Daniel Morozzi

1Einleitung

Das Schreiben eines anspruchsvollen Sachbuchs erfordert – neben einem passenden Thema – Fachwissen, Enthusiasmus und Durchhaltevermögen. Zudem braucht es ein gewisses Mass an Organisation und Administration. Dafür geeignete Arbeitstechniken sind weitgehend unabhängig vom zu behandelnden Gegenstand des Manuskripts; sie sollten nicht durch jeden Autor neu erfunden werden. In diesem Zusammenhang wesentliche Themen sind z.B. die Verwaltung der Quellen bzw. der Quellenangaben, die Organisation der Abbildungen und Darstellungen (Tabellen, Diagramme etc.) und nicht zuletzt die Administration der verschiedenen Versionen des Manuskripts selbst.

Der Fach- bzw. Sachbuchautor befindet sich in einem kompetitiven Umfeld. Wie jeder Anbieter eines Produkts hat er den Bedürfnissen und Präferenzen seiner potenziellen Kunden – der Leser – grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichzeitig hat er die Ansprüche der Vermittler, d.h. der Verlage, zu berücksichtigen. Letzteres erfolgt unter anderem durch die Ausrichtung der Buchadministration auf den späteren Dialog mit den Verlagen. Eine Kenntnis der Autor-Verlag-Interaktion und des grundsätzlichen Ablaufs ist dabei hilfreich.

Nach einer Erstveröffentlichung ändert sich die Problemstellung für die administrativen Belange nicht grundsätzlich. Hat das Buch Erfolg, ist früher oder später eine Überarbeitung und/oder Erweiterung angebracht. Die für die erste Auflage etablierte Administration findet auch für die folgende Verwendung; sie sollte ohne Unterbruch weitergeführt werden.

Adressaten und Zielsetzung dieses Leitfadens

Der Leitfaden richtet sich an alle, die den Schritt zum Schreiben ihres ersten Fach- bzw. Sachbuchs wagen und sich möglichst wenig konzeptionell mit der dafür notwendigen Administration auseinandersetzten möchten. Möglicherweise gibt er auch gestandenen Autoren Anhaltspunkte zur Optimierung der Arbeitstechnik.

Das Buch bietet Überlegungen zur Strukturierung des Arbeitens und Empfehlungen zur Verwaltung von Manuskript, Quellen, Zitaten und Darstellungen. Zudem beantwortet es Fragen zur Interaktion mit dem Verlag. Praktische Beispiele illustrieren beachtenswerte Punkte und den Gebrauch der Instrumente.

Das Buch konzentriert sich auf die administrative Arbeitstechnik und verzichtet vollständig auf Ratschläge zur Quellenbeschaffung, Manuskriptstrukturierung, Gestaltung des Arbeitstages oder zum Schreiben selbst. Richtlinien zum korrekten Zitieren finden sich, etwa von Universitäten, in grosser Zahl; sie sind hier ebenfalls ausgeklammert.

Viele Wege führen zum Ziel. Persönliche Präferenzen bilden die Basis der vorliegenden Selektion an Verfahren und Instrumenten, sie müssen nicht mit denjenigen des Lesers übereinstimmen. Das Buch kann als Anleitung Verwendung finden. Dient es lediglich als erfolgsbringender Denkanstoss, hat es sein Ziel ebenfalls erreicht.

Gliederung des Leitfadens

Zunächst wird im Kapitel „Grundlagen“ der generelle Ablauf, von der Buchidee bis zur Veröffentlichung, aufgezeigt. Des Weiteren werden Hilfsmittel zur Strukturierung des Arbeitens vorgestellt. Im Kapitel „Grundsätzliche Überlegungen“ werden formale und administrative Aspekte beleuchtet, die ein wirtschaftliches und zielführendes Arbeiten erleichtern.

Dem Arbeiten am Manuskript und den unterstützenden Instrumenten sind zwei Kapitel gewidmet. In „Die Manuskript- und Quellenverwaltung“ werden Massnahmen und Instrumente vorgestellt, die die Administration der Manuskriptversionen, Quellen, Fremdtexte, Bilder etc. sichern. Das Kapitel „Das Arbeiten am Manuskript“ beschreibt unter anderem, wie die unterschiedlichen Bearbeitungsstatus der Textpassagen, aber auch Fremdtexte und -abbildungen im Manuskript kenntlich gemacht werden.

Autor und Werk profitieren von der Unterstützung wohlgesonnener, im Fachbereich kenntnisreicher Kollegen, Vorgesetzten oder Lehrpersonen. Im Kapitel „Der Einbezug von Manuskriptprüfern“ werden Überlegungen zur Auswahl von Testlesern, Ratgebern und Korrektoren, zu deren Belohnung und zum geeigneten Zeitpunkt eines Einbezugs vermittelt.

„Rund um den Verlag und die Veröffentlichung“ schliesslich fokussiert auf die Interaktion mit dem Verlag. Kennt der Autor den grundsätzlichen Ablauf, von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Veröffentlichung, kann er zielgerichtet und effizient vorgehen. Hilfreich sind Instrumente und Vorgehensweisen, die die Interaktion zwischen Autor und Verlag unterstützen.

Geschlechtsneutrale Formulierungen

Der einfacheren Lesbarkeit halber wird in diesem Leitfaden auf eine explizite Aufführung sowohl der männlichen als auch der weiblichen Form verzichtet, es sind jedoch immer beide gleichermassen gemeint.