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Annette von Droste-Hülshoff

Die Judenbuche

Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen





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80331 München

Vorwort

Annette von Droste-Hülshoff gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen. Nicht umsonst hat sie die letzte Version des 20-DM-Scheines der Bundesrepublik geziert. In erster Linie sind es ihre ausdrucksstarken Balladen, die ihr zu großer Bekanntheit verholfen haben. Die Stimmung wirkt mal veträumt, dann wieder recht schwermütig; man mag darin versinken und sich treiben lassen.

 Geboren wurde sie im Januar 1797 in Westfalen auf der Burg Hülshoff geboren. Da sie als Frühchen zur Welt kam, war sie als Kind stets kränklich. Hinzu kam noch eine angeborene starke Kurzsichtigkeit, ein Umstand, der wohl wesentlich zu ihrem dichterischen Feingefühl beigetrug und sie auf für subtile sprachliche Nuancen sensibilisierte.

 Infolge eines Besuchs bei ihrem in Bonn wohnhaften Cousin Clemens August von Droste-Hülshoff entwickelte sich ab 1825 eine Freundschaft mit Sibylle Mertens-Schaaffhausen. Diese hatte zur Folge, dass Annette von Droste-Hülshoff durch sie in Kontakt mit Goethes Schwiegertochter und August Wilhelm Schlegel kam. Auch begann sie einen Briefwechsel mit den Brüdern Grimm. Sie erkannte, dass sie eine ausgeprägte Begabung für die Dichtkunst besaß, doch wollte sie wegen ihres labilen gesundheitlichen Allgemeinzustandes den schützenden Schoß der Familie nicht verlassen.

 Ab 1837 zählte dann auch Levin Schücking zu ihren bereichernden Kontakten. 1841 siedelte sie dann nach Meersburg an den Bodensee um. Da Schückings Mutter früh verstarb, verschaffte Annette von Droste-Hülshoff ihm einen Posten als Bibliothekar auf Schloss Meersburg. Der Austausch mit ihm war für ihr dichterisches Schaffen von großem Wert. Im Jahre 1848 verstarb sie in Meersburg, wo sie ebenfalls beigesetzt wurde.

Die Judenbuche aus dem Jahre 1842 ist ihr wohl bekanntestes Prosawerk. Es stellt sich sowohl als Kriminalgeschichte wie auch Milieustudie heraus und gewährt so einen Einblick in die Umwälzungen während der Mitte des 19. Jahrhunderts.