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Alfred Wallon

GAARSON-GATE 015: Im Auftrag von MEGA-TECH





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

GAARSON-GATE 015

GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von STAR GATE – das Original!

Im Auftrag von Mega-Tech

Alfred Wallon: »Auftakt zum Comeback - die alten Machthaber wollen zurückkommen!«

 

November 2452 - wir erinnern uns =

Vor der bevorstehenden Katastrophe flohen die Mächtigsten und Reichsten von der Erde.

Was man auf der Erde allerdings nicht einmal ahnt: Die »Wichtigsten« etablieren sich nun, am 3. April 2453, auf dem Kolonial-Planeten PULSAR-7.

Ihr Ziel:

Die Macht über die Erde wieder zurückgewinnen!

 

Impressum:

ISSN 1614-3299 - Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

Diese Fassung: © 2012 by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, D-66482 Zweibrücken, Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de eMail: wah@HaryPro.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Gerhard Börnsen

Logo: Gerhard Börnsen

Diesen Roman gibt es auch im Printformat. Mehr Infos hier:

http://www.hary.li/ggliste001.htm

Die Serie ist uneingeschränkt geistiges Eigentum des Autors Wilfried A. Hary: www.hary-production.de !

 

Vorwort

 

Wir schreiben inzwischen das Jahr 2453. Die Situation auf der Erde nach der großen Gaarson-Katastro­phe (Beginn der Serie) ist auch noch nach Monaten weit davon entfernt, als normal bezeichnet werden zu können. Was aber wurde aus den alten Machthabern, die rechtzeitig vor Beginn der Katastrophe die Erde im Stich gelassen haben? Sie gingen davon aus, daß die Katastrophe alles vernichten würde.

Nur Wochen nach ihrer Flucht wird ihnen allerdings zugetragen, daß die Erde noch »steht« - auch wenn sie nicht im Detail wissen, wie die Situation inzwischen dort gediehen ist.

Aber sie entschließen sich dazu, tätig zu werden. Alfred Wallon erzählt uns davon.

Und er blendet zwischendurch noch einmal zurück in die Tage, als die große Katastrophe die Erde heimsuchte - wie ich es zu Beginn der Serie unter anderem aus der Sicht von Tipor Gaarson (dem späteren Weltpräsidenten), John Millory und Cora Stajnfeld (den späteren Verschollenen) erzählte. Das hat gewichtige Gründe...

Ihr Erno Fischer

 

1


»Noch eine Viertelstunde bis zum Andocken am Towersatelliten!« erklang die Stimme des Funkoffiziers in der Zentrale des Raumschiffs TARCA. »Ihre Befehle, mein Lord?«

Claas van Terling hatte während der letzten zehn Minuten über die großen Bildschirme das Steuermanöver der TARCA genau beobachtet. Wehmütig blickte er auf das Bild des mächtigen Towersatelliten auf den Schirmen der Kommandozentrale, dessen Umrisse sich immer deutlicher abzuzeichnen begannen. Ja, ein kurzes Gefühl der Wehmut ergriff den großen und sehr asketisch wirkenden Mann. Dann aber schob er trübselige Gedanken beiseite, denn es nutzte nichts mehr, sich in diesem Moment mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Zumindest nicht jetzt und nicht hier - dafür würde es noch andere Gelegenheiten geben.

»Stellen Sie eine Verbindung zum Towersatelliten von PULSAR-7 her!« befahl der Kommandant dem Funkoffizier.

»Ich will mit den Leuten sprechen - sie dürften ohnehin bereits festgestellt haben, daß sie gleich Besuch bekommen...«

Das war noch untertrieben ausgedrückt, denn in Wirklichkeit näherte sich ein ganzer Pulk von Raumschiffen dem Planeten PULSAR-7. Die TARCA war das Flaggschiff des gesamten Verbandes und symbolisierte die einstige, weltumspannende Macht des Konzerns MEGA-TECH, der auf der Erde eine führende Position inne gehabt hatte. Der TARCA hatten sich noch die großen Kreuzer SEVEN SEAS, BAIKAL und ZEROCOM angeschlossen, und diese wiederum standen jeweils einer separaten Flotte kleinerer und wendigerer Schiffe vor, die die Macht der anderen beiden Konzerne SINGH-THAI und WESTBROOK widerspiegelten. Alles einstige Mächte auf der weit entfernten Erde - bis zu dem Tag, wo sich alles verändert hatte. Eine Veränderung, deren dramatische Auswirkungen fatale Folgen für alle gehabt hatte - denn der Gaarson-Effekt hatte alles zusammenbrechen lassen.

Diese Form ultimativer Energiegewinnung hatte die Raumfahrt erst möglich gemacht und sie dementsprechend auch schnell verbreitet. Fremde Planeten waren entdeckt und besiedelt worden, und der Handel mit der Erde wuchs ständig an - bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem das Raum-Zeit-Gefüge sich auf fatale Weise verändert hatte.

Die Führer der Konzerne hatten sich mit ihren Raumschiffen und einem Teil ihrer treuesten Garden und Truppen noch absetzen können - dennoch hatten sie fast alles zurücklassen müssen: ihre Firmen, Konzerne und Fabriken, die gesamte Organisation und einen Großteil ihrer finanziellen Mittel. Sie, die eigentlichen Verantwortlichen dieser sich jetzt als sehr verhängnisvoll zeigenden Technik, hatten die Erde feige im Stich gelassen, um stattdessen ihre eigene Haut zu retten...

Alles in allem waren es gut zweihundert Schiffe, die jetzt auf PULSAR-7 zuflogen, und Claas van Terling konnte sich gut vorstellen, daß die Besatzung des Towersatelliten schon längst die zuständigen Regierungsbehörden auf diesem Planeten darüber informiert hatte. Sollen sie das ruhig tun, dachte er mit einem wissenden Lächeln, das seine stahlblauen Augen jedoch ohne Wirkung bleiben ließ. MEGA-TECH und seine Partner werden sehr schnell die Verantwortung für diesen Kolonialplaneten übernehmen...

Der asketische Mann mit den bleistiftkurzen grauen Haaren trug seinem Offizier noch auf, die Verbindung auch an die Leitschiffe des Pulks zu übermitteln, sobald diese zustande gekommen war. Er wollte sichergehen, daß auch die anderen Kommandanten sofort mitbekamen, was hier geschah.

Sekunden vergingen, bis sich auf dem großen Schirm in der Mitte der Zentrale der TARCA ein Bild abzeichnete.

Es zeigte einen jüngeren, ziemlich aufgeregt dreinblickenden Mann, der offensichtlich unter ziemlichem Streß stand. Aber schließlich kam es nicht jeden Tag vor, daß sich Hunderte von Gitterraumschiffen einem, im Grunde genommen, ziemlich abgelegenen Planeten näherten, der dennoch eine Kolonie der Erde war.

»Identifizieren Sie sich!« bemühte sich der junge Mann, seine Position herauszustellen.

»Claas van Terling, Impresario und oberster Manager des MEGA-TECH-Konzerns in Neu-Berlin«, erwiderte der Kommandant der TARCA. »Ich will sofort mit einem Verantwortlichen sprechen. Sind Sie das?«

»Nein«, erwiderte der Mann und wirkte jetzt noch eine Spur unsicherer als er es ohnehin schon war. »Einen Augenblick bitte - ich stelle Sie zu meinem Vorgesetzten durch.«

Van Terling nickte nur und wartete ab, bis der Schirm ein weiteres Gesicht zeigte, das eines Mannes im Alter des Impresario des MEGA-TECH-Konzerns.

»Mein Name ist Johanson«, stellte sich der Mann daraufhin vor. »Ich bin der Kommandant dieses Towersatelliten. Ihre Ankunft wurde uns gar nicht gemeldet und...«

»Wie soll sie das auch?« unterbrach ihn Claas van Terling mit sichtlicher Ungeduld in der Stimme. »Sie dürften doch auch schon mitbekommen haben, daß kein Kontakt zur Erde mehr möglich ist - weder per Kommunikation noch durch die Raumfahrt. Der Gaarson-Effekt hat im System der Erde alles vernichtet...«

Er übertrieb diese Aussage bewußt, weil er genau wußte, daß weder die Menschen im Towersatelliten noch auf PULSAR-7 diese auf den Wahrheitsgehalt hin überprüfen konnten. Aber der erschreckte Blick Johansons sagte ihm mehr als viele unnötige Worte. Er schien sichtlich betroffen zu sein angesichts dieser Tatsache. Und van Terling mußte es ja wissen, denn er kam von der Erde.

Auch auf PULSAR-7 und anderen Kolonialplaneten hatten die Konzerne Fuß gefaßt und hier die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben. Deshalb war ein Mann wie der oberste Führer von MEGA-TECH natürlich sehr bekannt. Auch Johanson kannte ihn, und das unsichere Flackern in seinen Augen ließ spüren, daß der Kommandant des Towersatelliten ebenfalls nicht wußte, was er jetzt tun sollte.

»Ich will einen Verantwortlichen der Kolonialregierung sprechen«, verlangte Claas van Terling. »Sie haben unsere Ankunft doch bestimmt schon gemeldet - oder?« Als er sah, wie Johanson heftig nickte, fuhr er rasch fort: »Dann verbinden Sie mich jetzt - haben Sie verstanden?«

Und ob Johanson das hatte. Er stellte die Verbindung her.

Das Bild änderte sich, als wenige Sekunden später das Gesicht einer Frau auf dem Bildschirm zu sehen war, die van Terling kannte. Für Sekunden war er sprachlos, denn er hatte nicht damit gerechnet, sie hier auf PULSAR-7 wiederzusehen.

»Andra Perkins!« rief van Terling und hatte Mühe, seine augenblicklichen Emotionen unter Kontrolle zu halten. »Ich muß zugeben, daß ich überrascht bin. Sind Sie die Präsidentin von PULSAR-7?«

»Wir nennen es Erste Rätin«, antwortete die Frau mit der olivfarbenen Haut und den schwarzen, gelockten Haaren. »Hatten Sie damit nicht gerechnet, Impresario? Es gibt auch noch Menschen außerhalb des Schattens von MEGA-TECH, die Erfolg haben. Was suchen Sie auf PULSAR-7?«

»Wollen wir das nicht besser persönlich besprechen?« stellte Claas van Terling die Gegenfrage. »Es geht um grundsätzliche Dinge, die auch die weitere Zukunft dieses Planeten betreffen.«

»Darum geht es immer, wenn MEGA-TECH expandiert - erst recht, wenn SINGH-THAI und WESTBROOK mit von der Partie sind«, antwortete Andra Perkins mit leicht ironischem Ton. Es bedurfte keiner großen Phantasie, sofort zu erkennen, daß ihr dieser Besuch nicht recht war. Den Grund dafür kannte nur Claas van Terling - es war ein sehr persönlicher Grund.

»Ich habe keine Zeit für Grundsatzdiskussionen, Andra«, sagte van Terling mit gepreßter Stimme. »Noch fordere ich Sie freundlich auf, mich und die Vertreter der anderen Konzerne zu empfangen - oder müssen wir Ihnen unsere Macht erst auf andere Weise demonstrieren?«

»Nein«, erwiderte die schwarzhaarige Frau. »Ich erwarte Sie im Verwaltungstrakt von Pulsaris. Johanson wird Sie einweisen.«

Mit diesen Worten beendete sie das Gespräch, und die Verbindung erlosch. Claas van Terling ignorierte die Tatsache, daß nun auch Mandra Tushpur und Geoffrey W. Spear, die beiden Führer der Konzerne SING-THAI und WESTBROOK Zeugen dieser kurzen Auseinandersetzung geworden waren. Es kümmerte ihn nicht, denn Andra Perkins würde keine Chance zur Gegenwehr haben, falls sie an so etwas dachte. Die geballte Macht seiner Garden und Truppen würde jeden Versuch eines Aufruhrs mit brachialer Gewalt im Keim ersticken!