Buchcover

Peter Gotthardt


Die Ritter der Elfen­königin
Zweites Buch
Die
verhexte
Insel


 

Illustrationen von Jan Kjær

aus dem Dänischen von Julia Pfeiffer

Illustration

Lindhardt & Ringhof

Die Ritter der Elfenkönigin ist eine Serie spannender Bücher für Kinder, die schon seit einiger Zeit lesen können und auf der Suche nach einer neuen sprachlichen Herausforderung sind.

In der Gestaltung der Texte wurden vorzugsweise leicht wiedererkennbare Wörter sowie eine große, klare Schriftart verwendet.

Außerdem sind die Bücher mit vielen Illustrationen ausgeschmückt, die Lesen erleichtern sollen.

Die Bücher wenden sich an Leser der 3. bis 4. Klassenstufe

Das Reich der Elfenkönigin

Weit hinter dunklen Bergen und dichten Wäldern liegt das Reich der Elfen. Hier regiert die Elfenkönigin Veronika. Mitten auf einer der grünen Wiesen ragt ein mächtiger Felsen empor. Dort liegt das Schloss der Königin.

Im Schlossgarten wächst eine große Eiche, deren ihre Zweige sich in alle Richtungen erstrecken. Hier, im Schatten des Baumes, sitzt Königin Veronika immer, wenn sie gerade Hof hält. Vor ihrem Thron stehen Hofmänner, vornehme Damen, Ritter und Diener.

Die Königin ist für alle da, die ein Anliegen haben. Wenn jemand Unrecht erfahren hat, versucht sie es wieder gut zu machen. Wenn jemand in Not ist, wird ihm geholfen. Wenn ein Ungeheuer irgendwo im Königreich gesehen wurde, dann sendet sie sogleich einen ihrer Ritter, um die Gefahr aufzuhalten.

Das Königreich wird von den Rittern bewacht, denn den Elfen drohen viele Gefahren. Außerhalb des Landes liegt das Reich der Schatten und dort treiben dunkle Kräfte ihr Unwesen.

Illustration
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Das große Schwert surrte durch die Luft. Corilus erhob seine eigene Waffe und schlug das Schwert in letzter Sekunde zur Seite. Seine Arme zitterten vor Müdigkeit.

Bald kann ich nicht mehr, dachte er.

Doch sein Gegner war schon zum nächsten Angriff bereit.

„Kurze Pause!“, stöhnte Corilus. „Ich habe etwas im Auge.“

„Kurze Pause?“, rief sein Gegner. „Glaubst du etwa, dass dein Feind brav stehen bleibt, während du dir die Augen reibst und in deiner Nase bohrst?“

Im selben Moment holte er mit dem Schwert aus und schlug zu. Corilus schaffte es gerade noch zur Seite zu springen. In der Hast rutschte er im nassen Gras aus und fiel mitten in eine Schlammpfütze.

Oh Mann! dachte er. Das ist bitter.

Er war gerade zu Ritter Aculeus’ Knappen ernannt worden. Es war seine Aufgabe, sich um das Pferd und die Ausrüstung des Ritters zu kümmern. Die Aufgabe des Ritters war es, dem Knappen den Umgang mit den Waffen beizubringen.

In diesem Moment waren sie gerade mitten im Training. Ritter Aculeus war ein strenger Lehrer. Jedes Mal, wenn Corilus mühevoll etwas gelernt hatte, kam der Ritter mit neuen Ideen. Aber so leicht gab Corilus nicht auf. Er wollte Ritter werden.

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„Was würdest du machen, wenn das jetzt der Ernstfall wäre?“, fragte Aculeus und richtete die Spitze seines Schwertes auf Corilus.

„Ich könnte mich geschlagen geben.“, schlug Corilus vor.

„Schlechte Idee,“, sagte der Ritter, „wenn du dich vor einem Schwarm Piranhas geschlagen gibst, dann nagen sie dir einfach den Kopf ab und spielen Ball damit.“

„Ich könnte dich ins Knie treten.“, sagte Corilus.

„Bessere Idee!“, sagte der Ritter, „Dann rollst du blitzschnell zur Seite, springst auf und greifst erneut an.“

Im selben Augenblick war in der Ferne Gelächter und Geplapper zu hören.

„Steh auf!“, sagte der Ritter. „Die Königin kommt.“