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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

Zwischenspiel

6.

7.

8.

9.

Epilog

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2512

 

Die TRAITOR-Marodeure

 

Konflikt mit der Vergangenheit – Ronald Tekener im Einsatz

 

Christian Montillon

 

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Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.

Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor und kann zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden.

Während Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Stardust-System folgt, gibt es auch in der heimischen Milchstraße genügend Probleme. Über hundert Jahre ist es her, dass die Terminale Kolonne abzog, aber noch immer existieren DIE TRAITORMARODEURE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Homer Gershwin Adams – Das Finanzgenie beobachtet einen Goldregen.

Ronald Tekener – Der Galaktische Spieler macht sich auf die Jagd nach Jägern und Marodeuren.

Monkey – Der Lordadmiral der USO und Sicherheitsbeauftragte des Galaktikums schickt seinen besten Mann in den Einsatz.

Catalina – Eine wandlungsfähige Kontaktperson bricht für die USO ihr Schweigen.

Prolog

Funkenregen (I)

 

Wie seltsam, dachte Homer G. Adams. Ein Glühwürmchen schwirrte durch die Luft. Um diese Uhrzeit? Es ist doch gerade erst ...

»Notwendig!« Eine Hand wischte durch Homers Gesichtfeld und riss ihn aus den Gedanken. »Ganz einfach notwendig, klar?«

»Mäßige dich.« Adams blieb gelassen. Wie hatte ein aufbrausender Kerl wie dieser nur einer der Geschäftsführer der Whistler Company auf Terra werden können? Gute Beziehungen? Geld? Oder einfach Brillanz, die sich hinter einem abgrundtief schlechten Charakter versteckte?

Phage, der kleine Mann mit den lilafarbenen Augen, die Homers Blicke immer wieder auf geradezu magische Weise anzogen, blieb stehen und schaute scheinbar versonnen auf die Weite des Residenzsees im Herzen Terranias. Ein völlig klarer Himmel ohne jedes Wölkchen, dafür aber mit einer Unzahl kleiner Privatgleiter, spiegelte sich auf der Wasserfläche – und ein weiteres dieser Glühwürmchen.

»Wir müssen uns aber«, sagte Phage, »über die weiteren Konsequenzen unserer möglichen Verbindung ebenso klar sein wie über die Absatz- und Entwicklungsprognosen deiner Ammandul-Mehan.«

»Das bezweifelt ja niemand. Aber wir sind ... wir ...«

»Was ist mit dir?«

Diese Glühwürmchen. Irgendetwas stimmt mit ihnen nicht! Noch ehe Adams etwas sagen konnte, rannten plötzlich die Sicherheitskräfte auf ihn zu, die sich bislang unauffällig im Hintergrund gehalten hatten.

Einer der Männer packte ihn, ein weiterer – wie er beiläufig mitbekam – kümmerte sich um Phage.

Dann: das vertraute Flirren des Schutzschirms.

Im nächsten Augenblick explodierte der gesamte Residenzpark in Millionen von goldenen Funken, und ein Schimmer legte sich über die Wirklichkeit.

1.

Zorbar, im Orbit:

Der Kelch des Anstoßes

 

»USO-Spezialist Noah Kelch ist verschwunden.« Die Worte klangen nüchtern, geradezu emotionslos, wie immer, wenn Monkey sprach. Dieser Mann hatte keine Gefühle. Hieß es zumindest.

Ronald Tekener wusste es besser. Obwohl er nur auf eine holografische Wiedergabe blickte, kam es ihm so vor, als würden ihn die anthrazitfarbenen Implantate, die der Lordadmiral der USO und Sicherheitsbeauftragter des Galaktikums anstelle seiner Augen trug, direkt fixieren. Dass die Hyperfunk-Nachricht keineswegs live war, sondern eine Aufzeichnung, änderte nichts an Teks Empfinden.

Wahrscheinlich könnte er mich nicht einmal fixieren, wenn er mir direkt gegenübersäße.

Dem Smiler fiel wieder einmal auf, dass er nicht wusste, wie Monkeys Augen-Implantate funktionierten und auf welche Art und Weise der Oxtorner seine Umwelt optisch wahrnahm. Manche nannten ihn einen halben Cyborg – oder auch eine hundertprozentige Maschine, wenn sie gerade ein Gespräch mit ihm hinter sich gebracht hatten.

Monkeys kurze Sprechpause erlaubte Tekener nicht, seine Gedanken länger schweifen zu lassen. Stattdessen lauschte er den Worten, die ihm sein einziger Vorgesetzter in der Hierarchie der USO, des galaktischen unabhängigen Geheimdienstes, mitzuteilen hatte.

»Der Kontakt zu Noah Kelch ist abgebrochen. Möglicherweise wirft das ein neues Licht auf die bevorstehende Aktion. Für einen Zufall kann man es wohl schwerlich halten. Welche Schlussfolgerungen daraus allerdings konkret zu ziehen sind, ist unmöglich zu sagen, solange keine weiteren Informationen vorliegen. Diese Entscheidung kann ich aus der Ferne nicht fällen.«

Das breite, kahle, olivfarbene Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Die schmalen Lippen bewegten sich kaum, als Monkey die nächsten Worte sprach: »Aber ich überlasse es dir, Tekener, mit allen Konsequenzen. So leid es mir tut.«

Die Wiedergabe erlosch.

Tekener fragte sich, ob die letzten Worte eine Art Scherz gewesen waren. Dem stand das geflügelte Wort entgegen, das jeder USO-Agent ebenso zu seinem Credo gemacht hatte wie die ethischen Konzepte von Ehre und Unbestechlichkeit: Der Lordadmiral scherzt nie. Eine Weisheit, die auf den ersten Blick irrelevant erschien, aber alles andere war als das: Wer Mokey gegenüberstand, sollte sie sich zu Herzen nehmen und sich jeden Anflug von Humor verkneifen.

Was nun?

Noah Kelch war verschwunden. Diese Information konnte alles Mögliche bedeuten. Monkey hatte Weitblick bewiesen, als er seinen Stellvertreter darüber informierte, kurz vor dem Start des aktuellen Einsatzes und trotz all der Risiken, die mit einer gerafften Hyperfunk-Übertragung einhergingen. Sie durften nicht entdeckt werden; nicht in den letzten Minuten vor der heißen Phase.

Tekener blieb ohnehin keine andere Möglichkeit. Wenn er es genau betrachtete, war es längst zu spät. Die Maschinerie lief und würde sich nicht ohne größere Verluste stoppen lassen. Der Einsatz musste beginnen. Sogar wenn der Tipp, der ihn zum Planeten Zorbar II, zur Siedlung Randhoi geführt hatte, von eben jenem Noah Kelch stammte.

Es konnte eine Falle oder alles nur fingiert sein, aber auch ein zufälliges Zusammentreffen zweier Ereignisse, die nichts miteinander zu tun hatten. Es konnte Hintergründe geben, die Tek nicht einmal erahnte.

Wie dem auch sei ... als USO-Agent war es Tekener gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Er schaltete die Kommunikationseinheit ab und wandte seine Konzentration wieder dem Hier und Jetzt zu.

Ihm war, als stürze er aus einem fremden Raum zurück in die kleine Zentrale des Beiboot-Raumers, in der fieberhafte Aktivität herrschte. Ein Rundumblick zeigte ihm, dass alles perfekt lief, genau wie erwartet. Wer kein Vollblut-Profi war, hatte an diesem Ort nichts zu suchen. Die Mikro-Bestien standen bereit. Keiner machte eine unnötige Bewegung. Fehler gab es nicht, bei aller gebotenen Hektik verhielten sich alle ruhig und konzentriert.

»Wir müssen uns beeilen«, hörte er die Stimme des Anführers der Mikro-Bestien.

Ein winziger Haluter, dachte Tek, wie schon so oft. Manche alte Sehgewohnheiten prägten sich eben allzu tief ein. Und was waren rund hundert Jahre Bekanntschaft mit Mikro-Bestien im Vergleich zu zweitausend Jahren, die er Haluter bereits kannte? Und so war USO-Spezialist Senego Trainz, der Anführer der Mikro-Bestien, eben ein kleiner Haluter. Die Bezeichnung Haluti, die hier und da durch die Runde geisterte, fand er allerdings nicht nur völlig unpassend, sondern auch geradezu grenzenlos albern.

»Alles bereit?«, fragte der Smiler.

»Dort unten wird bereits der erste Mor'Daer zur Exekution geführt. Wir müssen runter. Sofort. Wir stehen schon in den oberen Atmosphäreschichten.«

Tek zog seinen Strahler. »Der oberste Befehl ist klar. Schützt die Angehörigen TRAITORS. Um jeden Preis.«

 

*

 

»Vier Kampfgleiter«, setzte der Pilot sie in Kenntnis. »Eindeutige Ortung. Sie stehen über der Siedlung.«

Ronald Tekener blieb ruhig. »Wie lange bis zu unserer Landung?«

»Zwei Minuten, zwanzig Sekunden.«

Der Smiler überlegte nicht lange, sondern baute eine Funkverbindung zu allen USO-Spezialisten und Mikro-Bestien auf, die sich an diesem Einsatz beteiligten. »Ich werde mit dem Gleiter landen. Trainz' Leute bringen die Situation am Boden unter Kontrolle. Alle anderen Einheiten kümmern sich um die feindlichen Kampfgleiter. Festsetzen. Auf keinen Fall entkommen lassen. Notfalls zerstören.«

Er warf einen Blick auf den Chronometer. Zwei Minuten bis zur Landung in der Siedlung. Eine Ewigkeit. Jederzeit konnte ein Angriff erfolgen. Er wandte sich an Senego Trainz. »Wir werden mit aller gebotenen Härte zuschlagen. Aber keine Opfer, die sich vermeiden lassen.«

Kaum war die letzte Silbe ausgesprochen, fragte er sich, weshalb er Trainz auf diese Selbstverständlichkeit aufmerksam gemacht hatte. Kein Angehöriger der USO musste extra darauf hingewiesen werden. Auch wenn die Mikro-Bestien nicht im Rang von Spezialisten standen, waren sie doch mit dem Geheimdienst assoziiert und akzeptierten dessen Regeln. Auf Trainz und seine Truppe war absoluter Verlass.

Bisher. Er hielt seine Hand nicht dafür ins Feuer, wenn es um Extremisten ging, die ehemalige TRAITOR-Angehörige suchten, ausfindig machten und exekutierten. Schließlich handelte es sich dabei um Angehörige von Völkern, mit denen die Mikro-Bestien deutlich länger verbunden waren als mit der USO.

Eines der feurig roten Augen in Trainz' Schädel schloss sich. Tekener konnte diese Mimik nicht deuten; selbst bei einem normalen Haluter wäre es ihm schwergefallen, doch die Mikro-Bestien unterschieden sich von diesen erheblich. Obwohl sich die beiden Völker – abgesehen von der Größe – optisch stark ähnelten, lag eine völlig andere Historie und Entwicklungsgeschichte hinter ihnen. Die einen waren freie, unabhängige Individualisten, die anderen ein Soldatenvolk im Dienst der Terminalen Kolonne TRAITOR im Krieg gegen die Ordnungsmächte des Universums.

Trainz zögerte mit der Antwort keine Sekunde. »Wir erfüllen unseren Auftrag. Wie immer.«

Tekener glaubte, Verärgerung herauszuhören, doch es war durchaus möglich, dass er sich irrte. »Das weiß ich.«

»Siebzig Sekunden. Wir sollten uns bereit machen.«

Der Check seines SERUNS war für den Smiler reine Routine. Natürlich waren die Systeme intakt, und selbstverständlich war sein Kampfanzug auf Herz und Nieren – oder auf Schaltkreis und Mikrochip – geprüft worden. Schon lange, ehe er ihn angelegt hatte.

Bildübertragung möglich, meldete das System des SERUNS.

»Projizieren!«, befahl Tekener.

Auf der Innenseite der Helmscheibe entstand das Bild, das die Außenorter des Kampfgleiters aufnahmen und in eine optische Normaldarstellung verwandelten. Dadurch gewann er den Vorteil, sich einige Sekunden früher einen Überblick verschaffen zu können.

Der Flug wurde unruhig; der Kampfgleiter neigte sich bedrohlich. Zweifellos handelte es sich um Ausweichmanöver des Piloten vor Angriffen der Gegner. Tek kümmerte sich nicht darum. Es war nicht seine Aufgabe. Diesen Teil der Mission musste er einem anderen überlassen.

Er beobachtete eine Szene, die sich geradezu in sein Gedächtnis einbrannte, und erkannte erneut, dass er auf der richtigen Seite stand, wenn er die in der Milchstraße versprengten Angehörigen der Kolonnenvölker beschützte.

In der Siedlung Randhoi hatten schwer bewaffnete, mit schwarzen Anzügen vermummte Humanoide die Bewohner der Häuser rund um einen zentralen Platz zusammengetrieben. In der Mitte des Platzes standen sechs, nein sieben andere.

Ein Schutzschirm lag über dem Gelände.

Also kein großflächiger Paralysatorbeschuss, dachte Tekener und betrachtete die sieben Gefangenen genauer: vier Mor'Daer und drei Ganschkaren.

Es handelte sich um ehemalige Angehörige der Terminalen Kolonne TRAITOR, die vor inzwischen 116 Jahren die Milchstraße verlassen hatten. Sieben von den Hunderten oder Tausenden, die zurückgeblieben waren.

Diese sieben waren der Grund, aus dem Ronald Tekener das USO-Einsatzkommando auf diesen abgelegenen Planeten geführt hatte. Zorbar gehörte zum Galaktikum, hatte jedoch nie größere Bedeutung erlangt. Der Planet lag im Randbereich des Dron-Imperiums, einem Sternenvolk, das als aufstrebend galt und auf das die USO als galaktische Feuerwehr ein besonderes Auge geworfen hatte. Wie auf Dutzende andere Völker auch.

Momentan zählten jedoch nicht die etwa dreißig Dron, die von den Bewaffneten zusammengetrieben worden waren. Die Reptiloiden standen reglos, starrten auf das Schauspiel, das sich in ihrer Mitte abspielte. Der erste Mor'Daer wurde auf die Knie gezwungen, eine Waffe an seinen Schlangenschädel gepresst.

Tekener nahm die ganze Szenerie binnen einer Sekunde auf. Ebenso den Countdown, der unerbittlich langsam rückwärts lief und ihnen die Zeit zeigte, bis das Einsatzteam ausschleusen konnte. Sechsundvierzig Sekunden. Für den Mor'Daer bedeutete diese unscheinbare Zahl das Todesurteil.

Beiläufig registrierte der Smiler ein erneutes Rucken.

Dann der Schuss, der ihm durch Mark und Bein ging, so viele Kilometer entfernt und doch zum Greifen nah – dank der Projektion in seinem Helm.

Unten auf dem Planeten kippte der Mor'Daer langsam zur Seite, bekam das Übergewicht und schlug auf. Eine Blutlache breitete sich unter dem reglosen Körper aus.

In die Bewaffneten kam Unruhe. Spätestens in diesem Moment hatten sie wohl bemerkt, was sich über ihnen abspielte. Es hatte ohnehin erstaunlich lange gedauert, bis die Gleiterpiloten ihnen Nachricht gefunkt hatten.

»Außenortung!«, verlangte Tekener.

Die Steuerung des SERUNS reagierte augenblicklich und zeigte ihm die relevanten Daten an. Zwei der Kampfgleiter hatten das Feuer auf Teks Einheiten eröffnet, die ihre Schutzschirme längst aktiviert hatten und soeben zum Gegenangriff übergingen.

Sein eigener Gleiter bremste ab, die Außenschleuse öffnete sich.

»Ausschwärmen!«, befahl Trainz.

Tek gehörte zu den Ersten, die absprangen und mithilfe der Flugfunktion des SERUNS dem mörderischen Geschehen auf dem freien Platz entgegenrasten.

Das Dach eines Gebäudes tauchte vor ihm auf, geschwungen, spitz zulaufend und grün leuchtend. Das Sonnenlicht brach sich darauf. Er passierte das Dach, warf einen beiläufigen Blick durch bullaugenartige Fenster, die die Sicht ins Innere des Hauses verzerrten, und glaubte, eine Bewegung wahrzunehmen – ein flüchtiger Eindruck, sonst nichts.

Dann war er nahe genug heran, zielte auf einen der Bewaffneten, die diese ruhige Siedlung überfallen und zum Ort ihrer grausamen Hinrichtungspraktiken hatten machen wollen. Doch der Gegner ging hinter einem Mor'Daer in Deckung.

Tekener war nur noch etwa fünfzig Meter entfernt und sah mit bloßem Auge, was sich dort unten abspielte. Die Geisel bäumte sich auf und spuckte etwas aus. Gleichzeitig färbte sich ihre Brust nass von Blut.

Der Smiler fühlte Zorn in sich aufsteigen. Es kam selten vor, dass er so nahe daran war, die Beherrschung zu verlieren. Mühsam rief er sich zur Ordnung. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, durfte sich nicht von Gefühlen zu unbedachten Handlungen hinreißen lassen.

Ein erster Strahlerschuss schmetterte in seinen Schutzschirm.

Noch war es harmlos und der SERUN von einer Überlastung weit entfernt. Tekener wusste jedoch aus leidiger Erfahrung, dass sich das schnell ändern konnte. Momentan sah es nicht danach aus, als könnten die Gegner ihnen gefährlich werden; zu sehr waren sie zweifellos vom unerwarteten Auftauchen der USO-Einheiten überrascht. Doch der Verlauf eines Kampfes war unberechenbar, es gab zu viele im Vorfeld unbestimmbare Faktoren.

Als Tekener sein Ziel erreichte, waren einige Mikro-Bestien bereits im Einsatz. Sie trugen die nachtblauen Kampfanzüge, die Roi Danton der USO besorgt hatte, Spezialanfertigungen für dieses Volk, die von Kolonnen-Technikern entwickelt und gefertigt worden waren. Kampfanzüge, die einem SERUN in nichts nachstanden, die die Mikro-Bestien perfekt handhaben konnten und sie zu wahren Kampfmaschinen machten, tödlich, schnell und präzise.

Doch auch ihre Gegner waren bestens gerüstet. Während rund um ihn Schüsse peitschten und Dron schreiend flohen, widmete sich Tekener dem Gegner, den er von Anfang an fixiert hatte. Jener hielt den Mor'Daer wie einen zusätzlichen Schutzschild vor sich, obwohl seine Geisel längst tot war.

Der Smiler hegte keinerlei Absicht, diesen Feigling entkommen zu lassen. Bislang hatte die USO keinen der TRAITOR-Jäger in die Hände bekommen; allerdings waren sie ihnen auch noch nie so nahe gewesen. Erst der Tipp durch Noah Kelch hatte diesen direkten Zugriff möglich gemacht.

Tekener feuerte in den Boden vor seinem Gegner. Steine schmolzen, Erde spritzte zur Seite, und schwarzer Qualm umwölkte den Feind und dessen Geisel. Es konnte höchstens zur kurzzeitigen Verwirrung dienen, denn zweifellos orientierten sich die Jäger ebenso wenig auf rein optischem Weg wie die USO-Spezialisten.

Er sah neben sich ein rasendes blaues Etwas –