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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

Erstes Zwischenspiel

3.

4.

5.

6.

Zweites Zwischenspiel

7.

8.

9.

Drittes Zwischenspiel

10.

Viertes Zwischenspiel

11.

12.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2541

 

Geheimprojekt Stardust

 

Bittere Erkenntnis eines Siganesen – und etwas durchdringt den Schleier

 

Christian Montillon

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.

Die Terraner entdecken sogenannte Polyport-Höfe, die eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung stellen. Aber gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, greift die Frequenz-Monarchie über jene Polyport-Höfe nach der Milchstraße. Zum Glück kann der Angriff aufgehalten werden.

Mit roten, kristallähnlichen Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox und ihre Darturka vor, und es bedarf großer Anstrengungen, sie aufzuhalten – denn der eigene Tod scheint für den Gegner keine Bedeutung zu haben: Die Darturka sind Klonsoldaten, und die Vatrox verfügen über Wege der »Wiedergeburt« auf den sogenannten Hibernationswelten, von denen die meisten sich in der Galaxis Andromeda befinden. Daher schmieden Perry Rhodan und Atlan dort ein Bündnis mit den Völkern dieser Galaxis gegen die Frequenz-Monarchie.

Auch das in unbekannter Ferne liegende Stardust-System, auf dessen Welten eine selbstständige terranische Kolonie heranwächst, wird von der Frequenz-Monarchie bedroht. Dem Haluter Icho Tolot gelingt es allerdings, einen Schutzschirm zu aktivieren, der den Feind fernhält. Außerdem gibt es noch das GEHEIMPROJEKT STARDUST ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Timber F. Whistler – Der Administrator wirbt um Vertrauen für das, woran er glaubt.

Vorremar Corma – Der ehemalige Administrator misstraut dem, was er zu sehen bekommt.

Huslik Valting – Der Archäologe sucht einen alten Freund.

Muggan Mouritz – Der kleinwüchsige Ortungsoffizier stellt Erstaunliches fest.

Prolog

Fieberwahn

 

Du stirbst, Vorremar Corma.

Ihre Haut schimmerte im zartesten Lindgrün, das man sich vorstellen konnte, schöner als sonst etwas im Universum.

Ihr Gesicht zu sehen schmerzte. Sie vereinte solch eine Perfektion in sich, dass es ein Geschenk war, sie auch nur einen Augenblick lang ansehen zu dürfen.

Dein Herz setzt aus. Die Atmung stockt, der Puls steht still.

Yvonne lächelte, und ein winziger Fleck dunkleren Grüns huschte über die Wangen. In die Augen trat ein Leuchten, klar und hell. Sie breitete die Arme aus. »Komm, mein Geliebter, mein Ehemann.«

Vorremar Corma schritt auf seine Frau zu. Dass ihm die Gnade widerfuhr, noch einmal vor ihr stehen zu dürfen, erfüllte ihn mit Jubel.

Deine Augen stehen offen, doch sie nehmen nichts wahr. Deine Körpertemperatur sinkt bereits. Auch der beste Mediker könnte es nicht fühlen, doch schon die simpelste Maschine würde es diagnostizieren.

»Wir waren so lange voneinander getrennt«, sagte sie.

Ihre Stimme schmolz den Panzer um sein Herz, den er sich hatte zulegen müssen, nachdem ihm klargeworden war, dass er sie nie wiedersehen würde – weder sie noch einen anderen Siganesen, solange er lebte. Alles, wirklich alles hätte er seit Jahren gegeben, um sie zu hören. Nun war es endlich so weit. Und es war so einfach gewesen. Er hatte nur sterben müssen.

Nicht mehr als das.

Das Sterben war ein Preis, den er gern zahlte. Was könnte ihn davon abhalten, in ihre Augen zu schauen? Der Tod? Ganz gewiss nicht.

Die Stimme der Qual in dir verstummt nun. Die Melodie deines Lebens wird leiser, sanfter, und sie schwingt in die Ewigkeit. Noch ein letztes Neuron zündet in deinem Gehirn und gibt eine letzte Erinnerung preis:

Er legte seinen Kopf auf Yvonnes Schulter. Ihr Atem strich über seine Schläfe. Er fühlte sich müde, sank an ihr hinab. Sie bettete seinen Kopf in ihren Schoß. Hände strichen durch sein Haar, die er so sehr vermisst hatte, weich und warm.

»Wie komme ich zu dir?«, fragte er. »Die Milchstraße ist so weit weg.«

»Es war nur eine Intrige. Sie wollten uns trennen. Es geht um dich – und um mich.« Yvonnes Stimme war süß und traurig zugleich.

»Ich wusste es«, sagte er mit seltsamer Apathie. »Erzähl mir mehr darüber.«

Sie schwieg.

»Jetzt!«

Ein mörderischer Stoß, ein Schlag, der deinen ganzen Körper in Aufruhr versetzt. Das Herz rast, es trommelt, der Kopf zuckt, schlägt zur Seite, etwas packt ihn. Du reißt deinen Mund auf, weitere Neuronen zünden, der Herzmuskel krampft und schlägt wieder und ...

Vorremar Corma öffnete die Augen.

Das zart lindgrüne Gesicht seiner Ehefrau wich einer hässlichen, riesigen Fratze und einem metallenen Arm. Der süße Todestraum versank in hässlicher Wirklichkeit. Etwas surrte, ein Roboter zog vorbei, und wieder umfing den Siganesen tiefe Dunkelheit.

1.

Stuart Lexa:

Verschwunden

 

Kaum materialisierte die KATARAKT im Standarduniversum, erklangen die Alarmsirenen.

Das geht ja gut los! Stuart Lexa machte die wichtigsten Handgriffe – in einer solchen Situation liefen sie automatisch; sie waren dem Vizeadmiral schon vor Jahren in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Lage einer genauen Analyse zu unterziehen, konnte noch einige Sekunden warten. Vorher musste er sich einen Überblick verschaffen.

Gab es bereits Schäden? Befand sich die Zentrale in unmittelbarer Gefahr? Tobten Explosionen und Feuer durch das Schiff? Gab es Todesfälle? Mussten demzufolge überlebenswichtige Positionen neu besetzt werden?

Die Prüfanzeigen beruhigten ihn wenige Atemzüge später. Es bestand kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Was hatte den Alarm ausgelöst? Wurde die KATARAKT beschossen? Oder bereitete ihnen ein natürliches Phänomen Schwierigkeiten, etwa ein Hypersturm?

»Meldung!« Lexa aktivierte ein Info-Hologramm aller relevanten Ergebnisse in optisch aufgehübschter Form, sodass er sie auf den ersten Blick erfassen konnte wie ein halutisches Planhirn.

Das Problem schien aber tiefer zu liegen, und so öffnete Lexa zusätzlich ein Datenprotokoll. In den Zahlenkolonnen würde er sich auf die Schnelle allerdings nur zurechtfinden können, wenn er einen Hinweis erhielt, wo er suchen musste. Ein 1000-Meter-Omniträger wie die KATARAKT bot einfach zu viele Möglichkeiten. Also doch kein halutisches Planhirn.

Ohne perfekte Zusammenarbeit aller Beteiligten kostete die Schadensanalyse Zeit, was tragische Auswirkungen nach sich ziehen konnte. Höchste Konzentration war geboten.

»Die Ortung«, rief ein Offizier. »Es ist die Ortung!«

Vizeadmiral Lexa zoomte sofort das erweiterte Datenmenü heran und rief die entsprechenden Angaben auf.

Der kleinwüchsige Muggan Mouritz – im ganzen Schiff als Mumou bekannt – war ein guter Offizier, der trotz seiner Jugend schon seit Jahren in verantwortlicher Position diente. Nun jedoch klang er wie ein blutiger Anfänger; zitternd, verwirrt. Seine Meldung konnte man kaum als solche bezeichnen.

Lexa wusste, dass er dem jungen Mann helfen musste, sich zu fassen. »Was ist mit der Ortung?«

Mumou räusperte sich. »Ich ... das ... das Stardust-System ...«

»Ja?« Lexa zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen.

Als hätte es nur dieser Zurechtweisung bedurft, ging ein Ruck durch Mumous Körper. Er richtete sich auf seinem Spezialstuhl zu perfekt gerader Haltung auf. »Auf normaloptischem Weg kann ich das Stardust-System orten wie erwartet. Wir sind fast exakt zehn Lichtjahre entfernt. Für die hyperenergetische Tastung ist unser Heimatsystem allerdings«, er machte eine Pause und leckte sich über die Lippen, »verschwunden.«

»Verschwunden?« Kaum war ihm das Wort über die Lippen gerutscht, wusste Stuart Lexa, wie sich Mumou Sekunden vorher gefühlt hatte. Es gab Überraschungen, gegen die selbst die beste militärische Ausbildung nicht immunisierte.

Und diese Überraschung saß, genau wie das Entsetzen, das damit einherging. Die Konsequenzen der Beobachtung waren ungeheuerlich. Lexa wurde einen Augenblick lang schwindlig.

»Es gibt kein Ergebnis«, präzisierte der junge Orteroffizier. »Wo sich das Stardust-System befinden müsste, orte ich – nichts. Als wäre unsere Heimatsonne samt allen Planeten ...« Er unterbrach sich für eine kaum merkliche Zeitspanne. »Als wären sie komplett ausgelöscht worden.«

 

*

 

Ehe Stuart Lexa etwas sagen konnte, handelte sein Freund Sean Legrange, der Verteidigungsminister der Stardust-Menschheit.

»Alle Daten sofort überprüfen!«

Obwohl dies natürlich sinnvoll war, glaubte Lexa nicht, dass ihnen dies etwas nutzen würde. Es konnte sich nicht nur um einen simplen Messfehler handeln, dafür war das Ergebnis zu präzise. Und zu bizarr.

Mumou hatte bereits betont, dass er das Heimatsystem auf normaloptischem Weg sehr wohl wahrnehmen konnte. Gewiss hatte er bereits eigenständig eine Überprüfung seiner Ergebnisse durchgeführt.

Die nächsten Worte, die in der ansonsten totenstillen Zentrale gesprochen wurden, bestätigten diese Vermutung.

»Ich habe die Daten mehrfach erstellt und jeweils dreimal geprüft«, sagte Muggan Mouritz. »Ein Fehler ist ausgeschlossen.«

»Dann überprüf es eben ein viertes Mal!«, verlangte Legrange.

Stuart Lexa beendete den Alarm, der schon seit einer Ewigkeit aktiv zu sein schien. In Wirklichkeit waren, wie ihm ein Blick auf die Instrumente bestätigte, keine zwei Minuten vergangen.

Ihren Zweck hatten der schrille Ton und die veränderte Beleuchtung allerdings erfüllt: Die Aufmerksamkeit der Besatzung richtete sich auf die erschreckende Entdeckung.

Der Vizeadmiral rief die fraglichen Ortungsdaten in einem eigenen Hologramm auf. Seine anderen Holos verschwanden.

Normaloptisch hatte sich nichts verändert. Das Stardust-System ruhte an seinem angestammten Platz inmitten des Sternengewimmels von Far Away.

Die KATARAKT stand allerdings in zehn Lichtjahren Entfernung, was bedeutete, dass das Licht der Stardust-Sonne bereits seit zehn Jahren unterwegs war, um diesen Punkt im All zu erreichen. Normaloptische Werte gaben also einen Zustand wieder, der vor einer Dekade bestanden hatte.

Anders die hyperenergetische Tastung – sie zeigte das Stardust-System, wie es sich in diesem Moment präsentierte. Und genau das war das Problem: Es gab kein Ergebnis. Als würde die Heimat überhaupt nicht existieren.

Jemand eilte auf Lexa zu, er sah es im Augenwinkel und hob den Blick. Sein Freund Legrange stand neben ihm.

Der Verteidigungsminister kratzte unbewusst seine Nase, wie er es oft tat; darin war er seinem Vater sehr ähnlich. Die braunen Augen bewegten sich unruhig, das Gesicht schien blasser als gewöhnlich.

»Keine Panik«, sagte Legrange. »Wäre das System tatsächlich zerstört worden, müssten wir zumindest Trümmerwolken orten, hyperenergetische Verwerfungen oder irgendetwas. Aber dort befindet sich nichts. Oder scheint zumindest nichts zu sein.«

Lexa nickte. »Etwas müssen diese Werte bedeuten, Sean.« Er stieß geräuschvoll Luft durch die Nase aus. »Oder diese nichtvorhandenen Werte, um genau zu sein.«

»Wir werden hinfliegen müssen, um das vor Ort festzustellen.«

»Wir dürfen aber keineswegs unvorbereitet auftauchen. Ich habe sogar eine Idee. Warte einen Moment.«

Lexa wandte sich an Mumou. »Sensoren auf die Umgebung des Stardust-Systems richten! Fokus auf sechsdimensionale Aktivitäten.«

»Sechsdimensional«, wiederholte Legrange nachdenklich. »Ja, natürlich.«

»Behaupte nicht, du wärst eben erst darauf gekommen.«

»Um ehrlich zu sein: nein.« Wieder fuhr Legranges rechte Hand zur Nase, stockte jedoch auf halber Höhe, als habe sie es sich anders überlegt. »Wir glauben also, dass wieder ein Sextadimschleier um das Stardust-System liegt. Das wäre ... interessant.«

Vor vielen Jahren hatte ein Teil der terranischen Menschheit das Angebot der Superintelligenz ES angenommen, über eine Teletransweiche in die Fernen Stätten auszuwandern. Dort angekommen, hatten sie einen Sextadimschleier rund um den gesamten Kugelsternhaufen vorgefunden, den sie besiedeln sollten.

Durch diesen Schleier blieben die Auswanderer von allem abgeschottet, was sich rundum abspielte. Der Sternhaufen Far Away selbst schien kein Leben zu tragen und somit eine Art sichere Spielwiese für die Terraner zu bilden.

Inzwischen hatten sich die Dinge grundlegend geändert. Vor allem seit einigen Wochen überschlugen sich die Ereignisse. Sie lebten in aufregenden Zeiten – nur war sich Lexa nicht sicher, ob er dies als Segen oder als Fluch auffassen sollte.

In seinen aktuellen Überlegungen kam es ihm auf das Phänomen des Sextadimschleiers an. Er rief sich in Erinnerung, was er darüber wusste.

Mit keiner bekannten Methode war es gelungen, den Schleier optisch, energetisch oder materiell zu durchdringen, um zu erfahren, was auf der anderen Seite lag.

Als existiere nichts jenseits des Schleiers.

Die aktuellen Nicht-Messergebnisse hinsichtlich des Stardust-Systems ähnelten diesem Schleierphänomen so stark, dass es sich um exakt dasselbe Phänomen handeln konnte. Hatte sich gewissermaßen eine kleinere Version des Schleiers um ihre Heimatwelten gelegt?

Der Gedanke ließ Stuart Lexas Atem schneller gehen, während gleichzeitig sein Herz auszusetzen drohte. So fühlte es sich also an, seine Heimat zu verlieren. Er straffte sich. Ein Sextadimschleier war weitaus angenehmer als die Zerstörung der Heimat, denn, das hatten sie gelernt, er war nichts Endgültiges, Unaufhebbares.

Lexa war überzeugt davon, auf der richtigen Spur zu sein. Doch selbst wenn sich seine Vermutung als zutreffend herausstellen sollte, blieben einige entscheidende Fragen übrig.

Die wichtigste war wohl, warum der Schleier entstanden war. Nichts in Far Away geschah grundlos, allem Anschein zum Trotz. Wer oder was hatte den Sextadimschleier hervorgerufen?

Ohne dass er es wollte, dachte er daran, was geschähe, wenn zu seinen Lebzeiten der Schleier sich nicht mehr auflösen würde.

Er fror bei diesem Gedanken.

 

*

 

Die KATARAKT bildete einen Teil des Stardust-Geschwaders, das schon vor Wochen zum Polyport-Hof KREUZRAD aufgebrochen war. Auch Perry Rhodan war Teil dieses Geschwaders gewesen, und ursprünglich hatte man gemeinsam ins Stardust-System zurückkehren wollen.

Die Ereignisse auf KREUZRAD hatten dem jedoch einen Riegel vorgeschoben.

Zum einen hatten sie nach einigen Unruhen unverhofft Unterstützung durch eine Suchtruppe der Elfahder aus dem Reich von ESTARTU erhalten. Zum anderen war das Konzept Lloyd/Tschubai erwacht und der unsterbliche Terraner mit MIKRU-JON vorausgeflogen, um mit ihm zu sprechen.

Hinter der KATARAKT lag ein unruhiger Flug zurück in die Heimat. Seit dem Zusammenbruch des Sextadimschleiers rund um Far Away schien sich der hyperphysikalische Aufruhr in diesem Kugelsternhaufen um einiges verschlimmert zu haben.

Zahlreiche Orientierungsstopps und Neuberechnungen der Gesamtroute waren nötig gewesen ... und nun, nur noch zehn Lichtjahre von der Heimat entfernt, stellte Mumous Entdeckung alles auf den Kopf.

Die freudige Heimkehr noch an diesem Tag, dem 6. Februar 1463 NGZ, konnte wohl getrost von der Tagesordnungsliste gestrichen werden.

Die KATARAKT war als erstes Schiff der Flotte wieder in den Normalraum zurückgefallen, die anderen würden kurz darauf folgen, alles war so exakt wie möglich getaktet. Da dennoch stets die Möglichkeit eines Fehlers bestand, nutzten die Schiffe gemeinsam vereinbarte Orientierungsstopps, um sich wieder zu sammeln und die weitere Route anhand aktueller Ortungsergebnisse festzulegen.

Nach und nach fiel der Rest des Verbands aus zwei ARES-Schlachtkreuzern, fünf Schweren ARTEMIS-Kreuzern und zehn Leichten HERMES-Kreuzern wenige zehntausend Kilometer entfernt zurück in den Normalraum und bildete eine lockere Kugelformation.

Damit war bereits die Hälfte des Geschwaders versammelt.

17 Raumer der ursprünglichen Flotte blieben zur Sicherung der Station bei KREUZRAD. Gewissermaßen als Ausgleich hatten sich fünf Einheiten der Elfahder den Stardust-Terranern angeschlossen, die von Körperbewahrer Bellyr kommandiert wurden.

Lexa gab die Ortungsergebnisse und seine Schlussfolgerungen persönlich an die Kommandanten der eingetroffenen Schiffe weiter. Je öfter er darüber sprach, umso mehr wuchs in ihm die Gewissheit, dass weitere unangenehme Entdeckungen auf sie warteten.

Ob es sich dabei nur um Pessimismus oder um begründete Befürchtungen aufgrund von Erfahrungswerten handelte, würde sich zeigen müssen.

Er durchquerte die Zentrale, um Mumou an dessen Orterstation aufzusuchen und im direkten Kontakt über die neuesten Ergebnisse zu sprechen.

Muggan Mouritz war ein klein gewachsener Mann von gerade einmal hundertzwanzig Zentimetern Körpergröße. Er entstammte einem alten Geschlecht von kleinwüchsigen Terranern, das sich seit Generationen gegen eine Reparatur des entsprechenden Gens wehrte.

Er betonte gerne, dass er sich ebenso wenig als krank ansah wie seine Vorfahren, weshalb er auch keine Heilung benötigte.