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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

Epilog

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2556

 

Im Innern des Wunders

 

Ein Pilot für MIKRU-JON – und Mondra Diamond erinnert sich

 

Christian Montillon

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen.

Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof.

Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der »Wiedergeburt«. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie.

Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen.

Perry Rhodan indes verschlägt es in eine fremdartige Umgebung. Rund um einen gigantischen Handelsstern kreisen 20.000 Scheibenwelten wie Wanderer, die Heimat der Superintelligenz ES. Anders ausgedrückt: Der unsterbliche Terraner befindet sich IM INNERN DES WUNDERS …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Clun'stal Jemand – Das Hyperkristallwesen begleitet den unsterblichen Terraner, den es als seinen Chronisten betrachtet.

Mikru – Der Avatar eines Schiffes sieht eine Option.

Mondra Diamond – Perry Rhodans Gefährtin (be)sucht einen alten Bekannten.

Perry Rhodan – Der Terraner erfährt, wie sich die Möglichkeiten von MIKRU-JON ausweiten ließen.

Ramoz – Das Tierwesen erweist sich als Spurenfinder.

»Willkommen auf Wanderer.

Suche richtig, und du wirst finden.«

Homunk zu Mondra Diamond: eine vergessene Erinnerung

 

 

Prolog

Perry Rhodan (?)

 

Bin ich tatsächlich Perry Rhodan?

Der Terraner?

Habe ich all die kosmischen Wunder gesehen, ehe mich das Netz gefangen genommen hat? Mich – und all die Personen in MIKRU-JON?

Oder schwappt nicht vielmehr die Erinnerung eines anderen über mich? Das erscheint mir so viel logischer. Denn warum sollte ausgerechnet ich all das erlebt haben?

Ich fühle mich gar nicht so. Nicht so … bedeutend. Nicht so, als könnte ich durch meine Entscheidungen ganze Welten und Galaxien bewegen. Nicht so, als stünde ich immer wieder im Zentrum kosmischer Entwicklungen.

Ein Kichern quält sich aus meinem Mund und weht davon. Es treibt wie ein Schleier durch die Zentrale des Schiffs und fängt sich am Konzept Lloyd/Tschubai. Ob dieses Wesen wohl weiß, wer ich wirklich bin?

Egal, es spielt keine Rolle. Ich bin niemand.

Niemand. Schon wieder dieses Kichern, das diesmal als bunte Seifenblase durch die Luft hüpft. Vielleicht bin ich ja sogar – Clun'stal Niemand? Aber … heißt der nicht mittlerweile anders? Selbst dieser Niemand ist ein Jemand geworden.

Clun'stal Jemand …

… und ich? Bin ich weniger als ein Niemand, der ein Jemand wurde? Wurde ich vielleicht zum Ausgleich dafür von einem Jemand zu einem Niemand?

Bei dem Gedanken muss ich laut lachen. Die Töne springen in regenbogenfarbenen Funken durch die Zentrale des Raumschiffs. Alles ist so lächerlich. So unwirklich. Und doch so schön. So real.

So real wie ein Ausbruch von Psi-Materie eben ist, der das Innere einer riesigen, künstlich geschaffenen Hohlkugel durchzuckt, sich über ein möglicherweise lebendiges Raumschiff stülpt und die Bewusstseine der Besatzung durcheinanderschüttelt.

Willkommen in meiner Welt.

Wenn ich das erlebt habe, habe ich vielleicht auch all das andere erlebt. Die Superintelligenzen. Den Gang durch ein Kosmonukleotid. Den Aufenthalt in einem Thoregon. Die Verhandlungen mit Kosmokraten. Die Geburten meiner Kinder. Über Jahrtausende hinweg immer wieder den Tod meiner Frauen.

All das ist so nah, als wäre es tatsächlich Wirklichkeit.

Namen durchzucken mich, so wie Psi-Materie jenes Wunder rund um uns durchzuckt. Namen, mit denen ich Gesichter, Emotionen, Gedanken verbinde: Thomas. Kantiran. Eirene. Michael/Roi. Suzan Betty. Delorian … Delorian? Welten öffnen sich vor mir, in meinem Geist. Nein, dies können nicht die Erinnerungen eines anderen sein. Sie stehen mir viel zu nahe, wecken viel zu viele Empfindungen. Da sind noch weitere Namen, sie …

Um mich dreht sich alles, ich taumle und kippe in Zeitlupe rückwärts. Dabei kommt eine absonderliche Gestalt in mein Blickfeld: ein spindeldürrer Humanoide mit kugelrundem Kopf und seltsam unfertigen Sinnesorganen. Das Verwunderliche daran ist, dass dieser Humanoide aus weißen Kristallen besteht, die momentan rotieren, sodass der Körper in ständiger Bewegung begriffen ist. Also bin ich nicht Clun'stal Niemand-Jemand, denn wie könnte ich sonst auf seinen Körper blicken?

Ich schaue an mir hinab. Fleisch und Blut. Keine Kristalle.

Sehr gut.

Ich lebe auf wohltuend biologische Art. Nicht wie Clun'stal, nicht wie Lloyd/Tschubai, nicht wie MIKRU-JON. Da stellt sich die Frage, ob sie die Exoten sind oder ich. Wir sind so verschieden wie das Universum.

Ein Laut vermischt sich mit meinem Kichern, ein dumpfes Brummen, das einen Buchstaben intoniert: »Aaaa.« Immer nur dieser eine, ewig in die Länge gezogene Vokal, bis endlich eine Variation eintritt und die Zunge, die diesen Laut spricht, eine Winzigkeit im Mund wandert: »Oooo.« Dann gleitet sie zum »Uuuu.«

Endlich reißt diese Ewigkeit ab und die Zeit läuft wieder normal. Nun höre ich: »…sbruch der Psi-Energie beendet.«

So schön das ist, es bedeutet auch, dass die Raumzeit sich wieder stabilisiert. Der Sturz meines Körpers findet nun nicht mehr in Zeitlupe statt.

Ich schlage hart auf dem Boden auf, ohne mich abfangen zu können.

Der Schmerz macht mir eines klar: Ich bin tatsächlich Perry Rhodan.

Und ich stecke mal wieder bis über beide Ohren in Schwierigkeiten.

 

*

 

Ich quäle mich wieder auf die Füße. Mein Kopf schmerzt, aber nicht vom Aufprall; es sind Auswirkungen der Fluktuationen der Psi-Materie. Dadurch entstehen die seltsamsten Phänomene, als treffe ein Hyper- mit einem Psi-Sturm zusammen. Das ist wohl sogar ein recht gutes Bild.

Wie sollte es auch anders sein. Das scheint mein Schicksal zu sein.

Man könnte sagen, wir tragen selbst die Schuld daran. Schließlich war es unsere Entscheidung, ins Zentrum der Dyson-Sphäre vorzustoßen, zu den 150 Kilometer durchmessenden wabernden Nebelgebilden, die den Kern des Handelssterns umkreisen.

Dyson-Sphäre?

Nebelgebilde?

Kern des Handelssterns?

Die Begriffe sind da, aber sie klingen wie Hülsen in meinen Ohren, denen jemand den Inhalt geraubt hat. Es ist, als würde die Bedeutung dieser Worte direkt vor mir liegen, aber hinter einer undurchdringlichen Wand verborgen. Ich verstehe sie nicht.

Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Sind dies immer noch die Auswirkungen der höherdimensionalen Phänomene? Es muss wohl so sein. Und ich weiß genau, dass es schlimmer werden wird, denn die Psi-Materie in unserer Umgebung konzentriert sich genau dort, wo wir hingelangen wollen.

Oder hingelangen müssen.

Warum?

Ich erinnere mich nicht mehr. Der Faden reißt irgendwo. Ich weiß noch, dass ich zuletzt mit MIKRU-JON von der Scheibenwelt Frerino gestartet bin. Wir haben … etwas gesehen. Und dann – ja, was dann?

Da ist nur Dunkelheit in meinem Bewusstsein.

»Der Schemen kommt näher!«, ruft Mikru, die Verkörperung von MIKRU-JON. Diese junge, terranisch anmutende Frau ist nichts weiter als der projizierte Avatar des Raumschiffs. Ihre Haare trägt sie in der Art eines Bubikopfes.

Noch so jemand, der nicht im biologischen Sinne lebt, auch wenn es so zu sein scheint. Sie redet, sie interagiert mit mir, ja, sie denkt. Scheinbar bin ich tatsächlich der Exot unter einer Menge anders gearteter Lebensformen. Ich bin nicht das Maß der Dinge.

Dann erst dringt zu mir vor, was Mikru gesagt hat.

Der Schemen?

Dieses Wort weckt etwas in mir. Hat uns dieser Schemen nicht schon vor dieser neuerlichen Psi-Eruption verfolgt?

Ja, die Bezeichnung für dieses Phänomen stammt sogar von mir; ich hatte ihn so getauft, obwohl der bessere Begriff wohl Netz gewesen wäre. Dieses Netz jagt uns. Dabei geht es zielstrebig vor, als würde es nicht nur über einen eigenen Verstand verfügen, sondern auch über die Fähigkeit, seine Bewegungen zu kontrollieren.

Lebt also auch dieses Netz, diese energetische Erscheinung? So unfassbar es zunächst scheint, wäre es denn seltsamer als eine auf Kristallen basierende Lebensform wie Clun'stal Jemand?

Mikru wankt auf mich zu. Ich habe nie zuvor gesehen, dass diese Holografie einer jungen, humanoiden Frau wankt … aber in diesen Augenblicken ist es so. Die Bubikopf-Frisur wirkt unordentlich und wirr.

Ist Mikru auch in dieser Hinsicht ein Abbild für den Zustand des Schiffes? Steht MIKRU-JON kurz vor dem Ende? Sind die letzten Augenblicke dieses äonenalten Meisterwerks der Raumfahrttechnologie angebrochen?

Mikru ächzt. »Das Netz hat uns fast erreicht.«

In ihrem Gesicht flackert und flimmert es. Teile verschwinden einfach und geben den Blick frei auf die massive Wand hinter ihr. Ihre Augen wirken plötzlich so tot, wie sie es eigentlich sind. Glitzernde Photonen, die die Oberfläche eines toten Kunstwerks nachbilden. »Ich kann nicht …«

Weiter kommt sie nicht.

Plötzlich ist es finster wie in einer Dunkelkammer. Ein frostiger Wind weht durch die Zentrale.

Etwas greift nach meinem Körper.

Ich höre das Konzept Lloyd/Tschubai schreien.

Durch die Zentrale tönt ein kristallenes Knirschen, dann das Rieseln von Sand. Es kann nichts anderes bedeuten, als dass Clun'stal Jemand in diesem Moment zu Niemand zerfällt, zu Staub, zermahlen in den hyperphysikalischen Eruptionen.

Dann: Totenstille.

Ich spüre einen Entzerrungsschmerz wie beim Durchgang durch einen Transmitter.

Für eine Sekunde drückt nicht nur die völlige Finsternis rundum auf meine Seele, sondern auch die Schatten einer Ohnmacht. Dunkle Flammen, die jedes Licht in sich hineinfressen, greifen nach meinem Bewusstsein, das ich gerade erst wiedergefunden habe.

Doch das darf ich nicht zulassen! Ich muss wach bleiben. Muss sehen, was geschieht. Muss eingreifen können, wenn wir in Gefahr sind. Muss …

Ich muss uns …

Ein Schlag im Inneren meines Kopfes. Meine Augen erblinden. Die Zunge gefriert. Die Zähne schmelzen. Ich bin taub. Die Neuronen meines Gehirns lösen sich in flammenden Lichterkugeln auf, und mein Bewusstsein bricht auf.

Etwas fließt aus mir heraus. Es verlässt meinen Geist.

Und ich erinnere mich, was nach dem Start von Frerino geschah.

1.

Perry Rhodan:

Antike Bilder

 

»Wie fühlst du dich?«, fragte Clun'stal.

Perry Rhodan schaute dem Kristallwesen in die Augen – wenn man die angedeuteten Sinnesorgane so nennen konnte. Clun'stal hatte sie und seinen ganzen Körper dem Aussehen eines Terraners nachempfunden, dabei aber in etwa das Geschick eines Mannes an den Tag gelegt, der erstmals versucht, aus einem Klumpen Ton eine lebensechte Figur zu modellieren.

»Eine interessante Frage«, sagte der Terraner.

Ob es den Esnur tatsächlich interessierte? Oder versuchte er nur, höflich zu sein? Das Kristallwesen steckte voller Rätsel, wusste es doch offenbar selbst nur wenig über sich.

Clun'stal verlor seine Erinnerungen, während er sie aussprach. Einige davon hatte er mit Perry Rhodan und seinen Begleitern geteilt, weil sie ihm zu wichtig erschienen, um sie nach dem Tod seines Meisters davontreiben zu lassen.

Die Kristalle der Füße schabten über den Boden, als Clun'stal einen Schritt näher kam. »Wie fühlst du dich?«, wiederholte er ungerührt.

Offenbar interessierte es ihn tatsächlich, oder er war einfach nicht damit zufrieden, dass er keine Antwort erhalten hatte. Woher sollte er auch wissen, dass er eine der alltäglichsten terranischen Floskeln benutzt hatte, auf die man nur allzu oft keine echte Reaktion erwartete?

Rhodan ließ sich in einen Sessel fallen. Er war geradezu perfekt bequem. »Ich bin erleichtert, dass mein Plan zur Rettung der Welt der Frerin funktioniert hat. Wir sind nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert.«

»Und ich bin erleichtert, dass dein Schiff innerhalb der Dyson-Sphäre manövrieren kann. So nennst du dieses Gebilde doch?«

Rhodan nickte und dachte nicht lange darüber nach, ob der Esnur diese Bewegung verstehen konnte. Eine Dyson-Sphäre. Genau damit hatten sie es wohl zu tun. Und genau darin befanden sie sich.

Seit er den Handelsstern TALIN ANTHURESTA verlassen hatte, erkundete Perry Rhodan eine Welt voller Wunder. Er musste lächeln – genau dies bedeutet der Name des Handelssterns in der alten Sprache: Das Wunder von Anthuresta.

Von Clun'stal hatte Rhodan über die Vergangenheit dieses Wunders erfahren, wenn auch längst nicht alles über die Dyson-Sphäre – oder »Welt der 20.000 Welten« – bekannt geworden war.

20.000 Welten wie Frerino trieben am Rand einer gigantischen, psi-materiellen Kugel. 20.000 Scheibenwelten, wie der Terraner erstmals vor langer Zeit eine gesehen hatte – ein Gebilde von rund 8000 Kilometern Durchmesser und 600 Kilometern Dicke: Wanderer, die Heimstatt der Superintelligenz ES.

Konnte es Zufall sein, dass an diesem Ort so viele Scheibenwelten schwebten?

Nein. Nicht nach dem zu urteilen, was Rhodan inzwischen über das Polyport-Netz wusste.

Der Terraner beobachtete auf einer holografischen Außenwiedergabe, wie sich MIKRU-JON immer weiter von Frerino entfernte. Die flache Oberseite der Scheibenwelt wies Landschaften mit Meeren, Gebirgen, Flüssen, Wäldern und Steppen auf, eine abwechslungsreiche Biosphäre. Der Gipfel eines Berges war von dichten, dunklen Wolken umhangen, unter denen es irrlichterte. Ein Gewitter tobte sich aus.

Das Raumschiff durchstieß die kugelförmige Schutzschirmblase Frerinos. Es gab keinerlei Widerstand oder sonstige Effekte; MIKRU-JON glitt einfach hindurch.

Kurz darauf blickte Rhodan auf die Seite der Scheibe, gewissermaßen auf den Rand einer gigantischen Münze. Darunter lag eine Zone der Dunkelheit. Eine undurchdringliche Finsternis, die keinen Blick nach draußen gestattete. Die Scheibe rotierte langsam um die Querachse, sodass der Tag-Nacht-Rhythmus entstand, den der Terraner bei seinem Aufenthalt auf der Scheibenwelt kennengelernt hatte; denn im Zentrum der Dyson-Sphäre stand eine Sonne, die die 20.000 Scheibenwelten anleuchtete … zumindest, wenn man das energetische Gebilde als ein solches bezeichnen wollte.

Rein optisch handelte es sich um einen Stern vom Typ K4V, der orangefarben leuchtete. Die genaue Größe und Temperatur sowie tausend weitere Spezifikationen wurden am Rand des Hologramms vor Rhodans Augen in Form von Datenkolonnen angezeigt. Der Terraner hatte keinen Blick dafür übrig. Stattdessen schaute er in den Weltraum, der den Handelsstern mit seiner Sonnentarnung umgab … und damit ins eigentliche Innere der Dyson-Sphäre.

Ins Innere des Wunders von Anthuresta.

 

*

 

Das Licht der Sonne, die etwas so gänzlich anderes war als das, änderte sich zu einem roten Glühen und Gleißen. Daraus zuckte eine gelbliche Lichtzunge, die an ihrem Ende zerfaserte und wie die Riemen einer Peitsche wallte.

»Ein energetischer Ausbruch«, kommentierte das Konzept Lloyd/Tschubai nüchtern. »In Interaktion mit …«

Weiter kam es nicht.

Alarm gellte durch MIKRU-JONS Zentrale, Mikru materialisierte direkt vor Rhodan. »Psi-Materie! Sie deflagriert!«

Ein Stoß ging durch das Raumschiff, der Boden vibrierte wie ein Schwungtuch – irreal!, dachte Rhodan – und wölbte sich in die Höhe. An der Spitze platzte er auf und ergoss schwarzes Licht, das eiskalte Hitze verströmte.

Das Wissen, dass es sich um einen höherdimensionalen Effekt handelte, der Rhodans Sinne in Paradoxien lockte, änderte nichts an den Auswirkungen. Der Terraner verlor das Gleichgewicht, taumelte und suchte mit den Händen Halt, ohne ihn zu finden.

Die Arme ruderten hilflos durch die Luft. Rhodan fiel auf die Knie, die Beine versanken wie in zähem Morast im eben noch festen Boden. Das schwarze Licht durchleuchtete den Terraner und ließ seinen Schienbeinknochen als glimmende Silhouette zurück.

Im nächsten Moment stand Rhodan erleichtert wieder auf den Füßen, und alles war wieder normal.

»Eine Eruption von Psi-Materie«, sagte Mikru emotionslos. »Die Außenhülle der Dyson-Sphäre ist psi-materiell und droht sich aufzulösen – wie wir längst am eigenen Leib erfahren haben. Soeben standen wir im Zentrum eines Strahlenausbruchs im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums. Die Außenhülle ist nicht beschädigt, auch wenn es zeitweise anders aussah.«

Kein guter Anfang für die Reise durch die Dyson-Sphäre, dachte Rhodan. Obwohl es merklich schlimmer hätte kommen können.

Mikru brach ab –Sonne,