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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

Epilog

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2577

 

Kosmisches Puzzle

 

Die Fäden laufen zusammen – eine Transformation steht bevor

 

Christian Montillon

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Nach über hundert Jahren Frieden ist der Krieg nach Terra zurückgekehrt:

Ausgangspunkt sind die sogenannten Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. An ihnen entzündete sich der Konflikt mit der Frequenz-Monarchie, die aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwachte und die Herrschaft über mehrere Galaxien beansprucht.

Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert – und sie entdecken die Achillesferse der Vatrox, die als Herren der Frequenz-Monarchie gelten: Sie rauben den Vatrox ihre Hibernationswelten – und damit die Möglichkeit der »Wiedergeburt« –, ebenso fangen sie die freien Bewusstseine dieses Volkes ein. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt. Noch immer gibt es Vatrox und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen.

Während Reginald Bull das Solsystem gegen ein »Feuerauge« verteidigt, sammelt Perry Rhodan in der fernen Galaxis Anthuresta seine Verbündeten im Kampf gegen die Frequenz-Monarchie. Doch ihn erwartet ein KOSMISCHES PUZZLE …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner ist damit beschäftigt, ein Puzzle zusammenzubauen.

Gucky – Der Mausbiber weint um seine Vergangenheit.

Eritrea Kush – Die Pilotin der Silberkugel muss verschiedene Aufgaben erfüllen.

Sichu Dorksteiger – Die Ator muss ihre Weltanschauung ändern.

Prolog

Jetzt

 

Ich bin Gucky, der Mausbiber, und ich sterbe.

Es ist, als würde mir das Fell vom Leib gefetzt. Mehr noch, als würden tausend glühende Klingen in mein Fleisch stoßen und es verschmoren.

Doch das ist es nicht, was mich umbringt, sondern etwas viel Schlimmeres.

Wir schreiben den 8. Mai 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, irgendwann in den Abendstunden. Ich weiß die Uhrzeit nicht genau, vielleicht 20 oder 21 Uhr. Was spielt es schon für eine Rolle? Es ist ohnehin nur eine Stunde mehr oder weniger in einem schier ewigen Leben.

So vieles habe ich überstanden, aber nun bin ich am Ende angelangt. Mein Inneres steht in Flammen. Die Augen sind trüb und müde. Ehe ich sie schließe, will ich sie aufreißen, als könne ich so die beiden noch einmal sehen, die mir mehr bedeuten als alles andere.

Iltu.

Jumpy.

Meine geliebte Iltu. Meinen Sohn Jumpy. Unseren Sohn.

Ich glaubte, ich wäre für immer von ihnen getrennt worden, habe sie so lange gesucht … bin den beiden nach vielen Jahrhunderten auf absonderliche Weise im Kessel von DaGlausch begegnet … Projektionen aus ES heraus … und habe sie erneut verloren.

Bis ich sie ein weiteres Mal gefunden habe.

Die Bilder flackern vor meinen Augen, stoßen aus der Erinnerung immer wieder nach oben. Die Qual der beiden zu erleben ist schlimmer als mein eigenes Leid. Viel, viel schlimmer. Die gesamte Welt löst sich auf in trübe Schleier. Der Tod nähert sich, er kommt mir vor wie die viel beschworene dunkle Decke, die sich über uns ausbreitet. Bisher dachte ich, das sei dummes Geschwätz. So ist das eben, wenn der Tod keine Gewalt über jemanden hat, weil er sich im Schutz eines Zellaktivators vor ihm verbirgt. Aber der Tod nimmt alles, was den Unsterblichen mit der Welt verbindet. Soll er mich ebenfalls holen!

Beinahe sanft legt sich die dunkle Decke auf mich und schenkt mir tröstliches, warmes Dunkel. Mit ihrer Macht dämpft sie die körperlichen Schmerzen und will zugleich das seelische Leid zum Erlöschen bringen.

Ich strecke Iltu und Jumpy meine Hände entgegen, als wären sie neben mir. Die Finger zittern. Trauer und Entsetzen spülen mich hinweg, jeden Gedanken, jede Erinnerung. Nur Leere bleibt zurück, eine umfassende Stille. Die Decke schlingt sich dichter um mich, und dennoch – sie vermag die eisige Kälte nicht abzuwehren.

Ich brenne weiterhin – in Flammen wie Eis.

Aus der Schwärze taucht ein Bild auf: keine Vergangenheit. Keine jedenfalls, die ich erlebt hätte.

Aber eine, wie ich sie hätte erleben sollen.

Iltu lacht mich an. Sie ist jung, wie ich, erst wenige Jahre alt. Wir kennen uns nicht, sind einander fremd. Sie ist eine Ilt unter vielen und zugleich so wenigen, die wir retten konnten vor dem Untergang von Tramp. Wir sehen uns zum ersten Mal, und nichts weist darauf hin, dass unsere Begegnung etwas Besonderes ist.

Zufall, mehr nicht. Ich sehe ihr Lachen, der Nagezahn ist keck und ein wenig schief gewachsen. Ich gönne mir den Spaß, telekinetisch dagegenzuklopfen. Sie sieht aus, als wisse sie nicht, ob sie es lustig finden oder zornig werden soll.

Eine Sekunde lang schauen wir uns an, dann bin ich schon wieder weiter. Irgendetwas habe ich zu erledigen, das mir wichtig vorkommt.

In der Schwärze des Todes sehe ich diese Szene von außen, wie ein Beobachter, der über uns beiden schwebt. Es wäre ein Zeichen des Kosmos dafür gewesen, was wir einander einst bedeuten würden. Immer weiter bedeuten werden, selbst wenn sie in meinen aktiven Gedanken keine Rolle mehr spielt. Sie bleibt in meinem Herzen und in meiner Erinnerung, ohne die ich niemals ich sein könnte, sondern auf Plofre zurückschrumpfen würde. Das habe ich erfahren. Ohne Iltu wäre ich nie geworden, was ich bin. Ich hätte ihr so viel mehr sein sollen.

Als ich Iltu kennenlernte, ahnte ich nicht, dass sie ihr Leben mit mir teilen und mir einen Sohn schenken würde.

Wie, wenn unsere Beziehung tatsächlich bedeutungslos gewesen wäre? Alles nur Zufall?

Das war es nicht! Ganz und gar nicht.

Und selbst wenn – das Leben gebiert sich aus Zufällen, und jeder Zufall kann höchstes Glück oder tiefstes Leid bedeuten.

Seltsam, welche Gedanken im Angesicht des Todes nach oben gespült werden.

Jetzt sehe ich, wie Iltu mir nachgesehen haben könnte, mit halb offen stehendem Mund, wie sie lächelte und sogar einen kleinen Teleportersprung in meine Richtung machte. Zu kurz – sie materialisierte weit hinter mir, ich bemerkte es nicht. Wir haben später so viel voneinander gelernt und alles aneinander gehabt.

Öffnete sie den Mund, um mir etwas zuzurufen? Und wenn, wäre ich womöglich bereits zu weit weg gewesen? Hätte ich mich überhaupt umgedreht?

Mein Herz schreit: »Ja!« Ja, das hätte ich. Hätte ich getan, tun sollen.

Wahrscheinlich drehte ich mich nicht einmal um, erfüllt von meiner eigenen Tapferkeit und meinem eigenen Leid angesichts des Untergangs von Tramp. Es waren so viele Mausbiber, ein einzelner wäre mir da nicht aufgefallen. Wie es hätte sein sollen …

Nun ist es zu spät.

Etwas treibt durch die Schwärze auf mich zu. Ein letzter verhallender Gedanke, der Hauch eines tödlichen Seufzens: eine Erinnerung.

Es ist nicht Iltu.

Es ist Jumpy, unser gemeinsamer Sohn.

Ich kann nicht mehr.

Ich will nicht mehr.

Ich ergebe mich der Schwärze, in der kein Funke mehr zündet.

 

*

 

Mein Name lautet Sichu Dorksteiger.

Ich bin eine Ator und ich stand als Wissenschaftlerin und Soldatin in den Diensten der Frequenz-Monarchie. Die Weisheit der Vatrox war für mich Zeit meines Lebens allumfassend; nicht zuletzt, weil mein Vater es mich so lehrte und ich ihm nacheiferte.

Ich wurde allerdings eines Besseren belehrt. Nun schwebe ich zwischen den Weltanschauungen. Meine Sicht auf den Kosmos und die ihn bestimmenden Mächte ändert sich, und ich …

… ja, ich weiß nicht, was ich tun soll.

Man hat mir das Fundament genommen, das meinem Leben den nötigen Halt gab, hat mir den Anker entzogen, der mich am rechten Platz hielt. Oder an dem, den ich als den Richtigen einschätzte.

Es gibt keinen Halt mehr, und das ist unerträglich. Stets sah ich einen Weg vor mir, kannte die Regeln, die es mir erlaubten, auf ihm zu wandeln und das Ziel nicht zu verfehlen.

Und nun? Die Ordnung der Dinge, die klare Struktur von Macht und Gewalt – all das ist zerbrochen. Ich schwebe, treibe, weiß nicht, wohin mich all dies führen wird.

Zum ersten Mal muss ich erkennen, dass all mein Wissen, all mein brillanter Forschungsgeist wertlos ist.

Ich stehe an der Seite von Leuten, die mir teilweise vor Kurzem völlig fremd waren. Fyrt Byrask, der Ana, der in ruhigen Momenten den Sternenhimmel besingt, bleibt an meiner Seite, zum Glück, aber es sind neue Begleiter hinzugekommen: Terraner wie Eritrea Kush und vor allem Perry Rhodan.

Perry Rhodan – er bringt mich immer wieder zum Nachdenken. Er schlägt die letzten Stützen meiner Existenz weg, ohne den Inhalt seiner Worte als Waffe zu nützen; er wirkt, nur weil er anwesend ist, weil er mich ansieht, weil er spricht. Er hat mehr gesehen, als jeder Vatrox dies von sich behaupten kann.

Und nun sehe ich vor mir ein kleines pelziges Wesen, das sich in den Qualen des Todes windet. Wenn ich mich nicht völlig täusche, haftet ihm ein verwehender letzter Lebenshauch an.

Ich blicke es an und erkenne alles Leid, das die Frequenz-Monarchie jemals hervorgerufen hat. Es bündelt sich in diesem kleinen, scheinbar unbedeutenden Leib und in den Augen, die voller Leben sein sollten und die verdreht und trübe ins Leere starren.

Eine große Gestalt trägt das Pelzwesen; Atlan, der Arkonide, von dem ich bereits so viel hörte. Sein Gesicht ist eine ausdruckslose Maske.

Ich sehe, wie Eritrea Kush etwas herbeischleppt, doch ich kann kaum darauf achten, weil neben mir ein anderes Geschehen meine Aufmerksamkeit völlig bannt: Perry Rhodan, der Ruhepol und das Zentrum eines kosmischen Puzzles, dessen Bestandteile über viele Sonnensysteme hinweg verteilt waren und die er von überall her zieht … der Terraner schreit.

Er wankt.

Er streckt seine Hand aus, und sie zittert.

 

*

 

Ich höre den Schrei, als wäre es nicht mein eigener.

Ich wanke.

Ich strecke meine Hand aus, und sie zittert.

Gucky so zu sehen, zerreißt mir das Herz. Obwohl ich nicht einmal weiß, was dieses so eigentlich bedeutet. Es geht ihm schlecht. Schlimmer als jemals zuvor. Atlan hält den Kleinen auf den Armen, trägt ihn aus der Rampe des Raumschiffs, auf mich zu. Sein Blick weicht dem meinen aus.

Langsam begreife ich, dass Gucky stirbt, und ich, Perry Rhodan, kann nichts dagegen tun. Was habe ich alles getan, welche Kämpfe bestanden – und alles zerbricht an einem einzigen Punkt: dem, an dem eine ganze Superintelligenz im Sterben liegt … ES, kalt und zur Eissäule erstarrt auf Wanderer.

Das ist merkwürdig abstrakt, obwohl ES ein enger Bestandteil meines Lebens ist.

Konkret wird alles in diesem Augenblick. Ich verstehe es, wenn ich Gucky ansehe. Der verwehende, sterbende Blick. Das stumpfe Fell.

Diese unendliche Qual.

Und diese Vielzahl an Erinnerungen, die mich mit dem Kleinen verbinden. Der Retter des Universums und der Überall-Zugleich-Töter, der nie verlegen war, wenn es darum ging, eine Karotte zu erobern. So viel Ernstes, so viel Albernes, so viel … Leben.

Der Mausbiber hockte mitten zwischen eingefrorenen Früchten auf dem breiten Hinterteil, hielt etwas in den geschickten Vorderpfoten und fraß eifrig daran. Dabei sah er ab und zu hoch und blinzelte seinen Zuschauern vertraulich zu, so, als wolle er sagen: Es schmeckt mir ausgezeichnet – und vielen Dank auch.

Atlan erreicht die Rampe und sieht mir direkt ins Gesicht. Er ist selbst für seine Verhältnisse bleich. Er trägt Gucky, als habe dieser nur das Gewicht einer Feder.

Ich bin zu einem bloßen Beobachter degradiert, dem das Zepter des Handelns endgültig aus der Hand genommen worden ist.

Er grinste und zeigte dabei seinen einzigen Nagezahn. Der Anblick war so komisch, dass einige der staunenden Männer laut zu lachen begannen. Bully stürzte sich auf den vergnügten Nager und packte ihn beim Nacken. Mit einem Ruck holte er ihn in die Höhe.

Oder kann ich doch etwas tun? Vermag ich wenigstens ein Freund zu sein? Trost und Beistand?

Ich schüttle das eigene Entsetzen ab. Es muss mir gelingen. Für Gucky. Für ihn, der so sehr zu meinem Leben und zu mir gehört, dass es ohne ihn gar nicht denkbar ist.

Der Mausbiber entwand sich mit einigen geschickten Bewegungen dem Griff von Bullys Händen und fiel zu Boden. Er hockte auf dem Hinterteil und betrachtete Bully abwägend – und dann begann Bully zu schweben. Er trieb wie ein Luftballon davon, dicht an dem sprachlosen Chefkoch vorbei und auf die mächtigen Kessel zu.

Aus der Nähe sieht Gucky noch schlimmer aus; kraftlos und gezeichnet. Ihm ist alles genommen worden.

Nur wenig Blut quillt aus einer Wunde an der Stirn. Ein dünnes Rinnsal, das sich seinen Weg durch das Fell sucht und sich als Tropfen im Winkel des linken, starr geöffneten Auges sammelt; von dort fällt es und landet direkt auf meinen Fuß.

Rhodan beugte sich hinab und reichte dem Mausbiber die Hand. »Wir werden dich Gucky nennen«, sagte er freundlich und nahm die zierlichen Glieder vorsichtig zwischen die Finger. »Wenn du verstehst, was ich sagte, nicke mit dem Kopf.« Gucky nickte sofort.

Ich strecke die Arme aus.

Atlan versteht mich ohne Worte und übergibt mir den reglosen Körper. Ich halte ihn, und einen absonderlichen Moment lang kommt es mir so vor, als wiegte ich eines meiner Kinder auf den Armen. Vielleicht ist der Mausbiber auf seine Art mehr mein Kind, als manch andere es tatsächlich waren; der Gedanke schmerzt und gräbt sich tief in mein Herz, denn er zeigt mir, was ich versäumt habe und wie das Leben mich prägte. Wie ich zuließ, dass das Leben mich prägte.

Ich lege meine Hand an Guckys Wange.

Seine Lider blinzeln. Ein letzter Rest Blut verschmiert.

Und der Mausbiber öffnet den Mund, um mir etwas zu sagen. Etwas, das all das Grauen bündelt.

 

*

 

Ich bin Eritrea Kush und ich stehe inmitten dreier Legenden. Atlan, Perry Rhodan, Gucky … wer kennt diese Namen nicht? Sie schienen stets abgehobene Helden zu sein, Figuren jenseits der Wirklichkeit.

Schon vor einiger Zeit bin ich Icho Tolot begegnet, dem Haluter, und dank seiner lernte ich, dass auch die Unsterblichen Lebewesen sind wie du und ich; nun verstehe ich diese Lektion vollkommen.

Doch ich wünschte, es wäre nicht so.

Sie kennen das Leid vielleicht besser, als ich es jemals gefühlt habe, trotz allem, was mir widerfahren ist. Ich hatte es nicht einfach, aber dennoch ist meine eigene Geschichte nichts im Vergleich dessen, was ich soeben …

Egal, unterbreche ich meinen Gedankenfluss selbst. Es gibt Wichtigeres zu tun.

Ich muss handeln!

Laut rufe ich Sichu Dorksteiger zu, dass sie mir helfen solle. Die drei Unsterblichen – wie unpassend dieser Beiname plötzlich klingt – scheinen es nicht einmal zu bemerken. Und doch darf keine weitere Sekunde verloren gehen! Wenn sonst niemand dazu in der Lage ist, dann eben ich!

Ich, Eritrea Kush, einst Soldatin im Rang eines Captains der Stardust-Flotte; Kommandantin der Ersten Kompanie des Ersten Raumlandebataillons der Zweiten Raumlandebrigade der Dritten Stardust-Raumlandedivison; kurz 1.1.2.3. oder Elf-Dreiundzwanzig, wie mich mein verstorbener Mann immer scherzhaft nannte.

Rus, denke ich in diesem absolut unpassenden Moment. Wie lange war er völlig aus meinen Gedanken verschwunden, seit er mir nicht mehr in den Visionen meiner psychischen Krankheit erschienen war? Die Ereignisse … das Leben … sie hatten mich so überrollt, dass alles andere in Vergessenheit geriet.

Schon die Tatsache, dass ich mich als ehemalige 1.1.2.3. ansah, zeigte überdeutlich das eigentliche Problem. Denn ich bekleidete diesen Rang zweifellos immer noch, wenn auch das Lenken einer Silberkugel aus dem geheimnisvollen Arsenal in der Stardust-Felsennadel einen neuen Abschnitt meines Lebens eröffnet hat.

Ich bin so viel mehr als vorher.

Sichu Dorksteiger steht plötzlich neben mir. Ich weiß nicht, ob ich ihr vertrauen darf, aber ich muss es tun. Mir bleibt keine andere Wahl. Uns allen bleibt keine andere Wahl.

Ich bin nicht gerade klein, aber die Ator überragt mich um einiges. Goldene Muster durchziehen ihre smaragdgrüne Haut. Juwelen glänzen in den Ringen ihres silbernen Haars.

»Sichu«, sage ich. »Wir müssen …«

»Ich weiß«, unterbricht sie mich.

Ihre Worte übertönen diejenigen, die Gucky im selben Augenblick spricht. Ich verstehe sie nicht, aber ich sehe im Augenwinkel, wie Perry Rhodan unter ihrer Wucht mit dem Mausbiber auf den Armen in die Knie bricht.

Und ich sehe Tränen, die über die Wange des Terraners rollen.

1.

Ein Rahmen für das Puzzle.

Zwölf Stunden zuvor

 

Es fiel ihm schwer, den Schlaf abzuschütteln und die Augen zu öffnen. Doch das stete Piepsen des Signals verriet Perry Rhodan, dass etwas Wichtiges anstand.

Wie immer.

Wann war er wohl zuletzt von Unwichtigem gestört worden, das er hatte ignorieren können? Er vermochte sich nicht daran zu erinnern.

Ob es wohl jemals wieder eine ruhige Phase in seinem Leben geben würde? Momentan sah es nicht danach aus. Trotz der ständigen Vitalimpulse seines Zellaktivators war der Terraner schlicht und einfach müde. Irgendwann forderte auch sein Körper das Recht auf Schlaf.

Mehr Schlaf, als Rhodan sich gönnen konnte.