Mein Dank gilt:
Meinen Adleraugen (Kali Hale, Beth Loubet, Bob Quinlan, Roxanne Quinlan, Luray Richmond und Sean Summers), die mich vor meinen schlimmsten Fehlern schützen.
Den vielen Star-Wars-Autoren, die der weit, weit entfernten Galaxis Tiefe und Details gaben, insbesondere Michael A. Stackpole und Timothy Zahn.
Drew Campbell, Troy Denning, Shane Johnson, Paul Murphy, Stephen J. Sansweet, Peter Schweighofer, Jen Seiden, Bill Slavicsek, Bill Smith, Curtis Smith, Eric S. Trautmann und Dan Wallace für ihre wertvollen Nachschlagewerke.
Pat LoBrutto und Evelyn Cainto von Bantam Spectra für all ihre Hilfe.
Sue Rostoni und Lucy Autrey Wilson von Lucas Licensing für ihre unschätzbare Koordination.
Dennis Loubet, Mark und Luray Richmond, meinen Zimmerkollegen, die dafür sorgten, dass mein Kopf auf den Schultern blieb, obwohl er sich immer wieder abschrauben wollte.
Sie war schön und zart, und er wusste nicht, wie oft er ihr gesagt hatte, dass er sie liebte. Aber er war mit dem Wissen hierher gekommen, dass er ihr sehr wehtun musste.
Ihr Name lautete Qwi Xux. Sie war kein Mensch. Das Blau der Haut, ein wenig heller als das ihrer Augen, und glänzendes, flaumig-weiches braunes Haar wiesen darauf hin, dass sie vom Planeten Omwat stammte. Bei dieser Begegnung trug sie ein weißes Abendkleid, dessen fließende Linien ihre geschmeidige Gestalt betonten.
Sie saßen am Tisch eines Balkonrestaurants, drei Kilometer über der Oberfläche des Planeten Coruscant, jener Welt, die eine einzige riesige Stadt war. Jenseits des Balkongeländers reichten Wolkenkratzer bis zum Horizont. Der orangefarbene Himmel kündigte Regen an, und die Sonne ging hinter den weiter entfernten Gewitterwolken unter. Ein leichter Wind trug ihnen den Geruch des kommenden Regens entgegen. So früh am Abend befanden sich keine anderen Gäste auf dem Balkon, und er war dankbar für die Privatsphäre.
Qwi sah von ihrem Hauptgericht auf — gezüchtetes Federwild von Coruscant —, und ihre Lippen formten ein sanftes Lächeln. »Ich muss dir etwas sagen, Wedge.«
Wedge Antilles, General der Neuen Republik und vielleicht noch immer der berühmteste Pilot der alten Rebellen-Allianz, hätte fast erleichtert geseufzt. Was auch immer Qwi zu sagen hatte — es gab ihm noch ein wenig Zeit, bis er seine schlechte Nachricht loswerden musste. »Was denn?«
Sie richtete den Blick auf ihn, holte tief Luft und hielt den Atem so lange an, dass er zu sehen glaubte, wie ihr Gesicht noch blauer wurde. Er wusste ihren Ausdruck zu deuten: Sie wollte ihn nicht verletzen. Mit einer sanften Geste bedeutete er ihr weiterzusprechen.
»Wedge ...«, sagte Qwi, und dann strömten die Worte plötzlich aus ihr heraus. »Ich glaube, unsere gemeinsame Zeit ist zu Ende.«
»Was?«
»Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, damit es nicht zu hart klingt.« Sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich glaube, jeder von uns sollte seinen eigenen Weg gehen.«
Wedge schwieg und versuchte, das gerade Gehörte zu verarbeiten.
Es war nicht etwa so, dass ihn Qwis Worte verwirrten. Aber eigentlich hätten sie von ihm kommen sollen. Wie hatten diese Worte es fertig gebracht, sein Bewusstsein zu verlassen und das ihre zu erreichen?
Er versuchte, sich daran zu erinnern, welche Antwort er von ihr auf diese Worte erwartet hatte, aber er brachte nur ein »Warum?« hervor. Wenigstens gelang es ihm, neutral zu klingen, nicht vorwurfsvoll.
»Weil ich glaube, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben.« Qwi sah ihn so an, als hielte sie in seinem Gesicht nach neuen Schnittwunden oder blauen Flecken Ausschau. »Wir kommen gut miteinander zurecht, Wedge. Du machst mich glücklich, und ich glaube, umgekehrt ist es ebenso. Aber wenn ich den Blick vom Jetzt abwende und in die Zukunft richte, so sehe ich kein Zuhause, keine Familie, keine Feiertage mit einer speziellen Bedeutung für uns. Ich sehe nur die beruflichen Laufbahnen von zwei Personen, die sich aus Notwendigkeit kreuzen. Wenn ich daran denke, was wir füreinander empfinden, fällt mir das Wort ›Zuneigung< und nicht unbedingt >Liebe< ein.«
Wedge saß wie erstarrt. Mit genau diesen Gedanken hatte er sich den ganzen Tag beschäftigt. »Wenn es keine Liebe ist, Qwi ... Was hat diese Beziehung für uns bedeutet?«
»Für mich war sie ein Bedürfnis. Als ich die Maw-Station verließ, wo ich Waffen für das Imperium entwickelte, als ich verstand, was für eine Art von Arbeit ich dort geleistet habe ... Da stand ich plötzlich vor dem Nichts. Ich suchte nach etwas, das mich in Richtung Sicherheit und Behaglichkeit ziehen konnte, und ich fand einen solchen Traktorstrahl: dich.« Qwi senkte den Blick. »Als Kyp Durron seine Machtkräfte benutzte, um dafür zu sorgen, dass ich nie wieder einen Todesstern oder Sonnenhammer entwickeln kann, wurde ich zu nichts und brauchte einen Traktorstrahl mehr als jemals zuvor.«
Sie sah Wedge wieder an. »Für dich war unsere Beziehung ein Testflug.«
»Ein was?«
»Bitte hör mich an.« Kummervoll wandte sie sich halb ab, sah zum wolkenverhangenen Himmel und zur fernen untergehenden Sonne. »Als wir uns trafen ... Ich glaube, dein Herz sagte dir, dass es Zeit für dich wurde zu lieben. Und du hast mich geliebt.« Qwis Stimme wurde zu einem Flüstern. »Inzwischen weiß ich, dass sich Menschen in ihren jungen Jahren verlieben, bevor sie verstehen, was es bedeutet. Jene Lieben sind normalerweise nicht von Dauer. Sie dienen dem Lernen. Vielleicht fehlen dir diese lehrreichen Erfahrungen — immerhin bist du von deiner Kindheit direkt in die Welt der Sternjäger, Laser und des Todes geraten. Aber das Bedürfnis nach dieser Art von Liebe blieb.
Wedge, ich war die Falsche für dich. Ganz gleich, was deine Absichten waren und wie ernst du es gemeint hast: Ich glaube, deine Empfindungen für mich waren eine Art Testlauf für einen späteren Zeitpunkt, für eine andere Frau. Eine, mit der du deine Zukunft teilen kannst.« Qwis Stimme wurde rau, und ihr Blick kehrte zu ihm zurück. Er sah den Glanz von Tränen in ihren Augen. »Ich wünschte, ich hätte sie sein können.«
Wedge sackte auf seinem Stuhl zurück. Zumindest waren jetzt Qwis Worte nicht mehr die, die er sich zurechtgelegt hatte.
»Es ist meine Schuld«, fuhr sie fort. »Ich habe ... Oh, es ist schwer, darüber zu reden.«
»Sprich nur, Qwi. Ich bin nicht böse auf dich. Und ich werde es dir nicht schwerer machen, als es ohnehin schon ist.«
Sie lächelte kurz. »Nein, das würdest du nicht. Wedge, als wir uns kennen lernten, war ich eine andere Frau. Und dann, als ich meine Erinnerungen verlor, wurde ich zu der Frau, die ich jetzt bin. Und du warst da ... tapfer, bescheiden und bewundernswert, mein Beschützer in einem mir unvertrauten Universum. Als mir das klar geworden war, konnte ich mich nicht dazu durchringen, dir zu sagen ...«
»Du kannst ganz offen sein.« Instinktiv beugte sich Wedge vor und griff nach Qwis Hand.
»Ich hatte das Gefühl, dich geerbt zu haben. Von einer verstorbenen Freundin. Du warst ihre Wahl, und ich weiß nicht, ob du auch meine Wahl gewesen wärst. Ich hatte nie die Chance, es herauszufinden.«
Er starrte sie einige Sekunden lang an und lachte plötzlich. »Mal sehen, ob ich das richtig verstehe. Ich halte dich für eine Art Simulator, und du siehst in mir so etwas wie ein Erbstück, das nicht zum Rest der Einrichtung passt.«
Qwi wirkte erst betroffen, aber dann lachte sie ebenfalls, hielt sich mit der freien Hand den Mund zu und nickte.
»Qwi, zu den Dingen, die ich wirklich bewundere, zählt Mut. Es war mutig von dir, das zu sagen, was du mir gesagt hast. Und es wäre unverantwortlich und sogar gemein von mir, nicht darauf hinzuweisen, dass ich mich heute Abend von dir trennen wollte.«
Qwi ließ die Hand wieder sinken. Ihr Gesicht zeigte keine Überraschung; sie wirkte vielmehr verwundert und auch ein wenig amüsiert. »Warum?«
»Nun, ich glaube, mir fehlt deine Wortgewandtheit, und vielleicht habe ich das Ganze nicht so gründlich durchdacht wie du. Aber der eigentliche Grund ist der gleiche: die Zukunft. Wenn ich in die Zukunft blicke, sehe ich dich dort nicht. Manchmal sehe ich nicht einmal mich selbst.«
Qwi nickte. »Bis eben hat ein Teil von mir befürchtet, dass ich mich irre und vielleicht einen Fehler mache. Jetzt kann ich sicher sein, dass das nicht der Fall ist. Danke dafür, dass du mich darauf hingewiesen hast. Es wäre ganz leicht für dich gewesen, es nicht zu sagen.«
»Nein«, widersprach Wedge.
»Nun, für Wedge Antilles wäre es vielleicht nicht leicht gewesen, aber für viele andere Männer schon.« Qwi sah ihn an und lächelte. »Was hast du jetzt vor?«
»Ich habe lange darüber nachgedacht und die beiden Seiten meines Lebens betrachtet, meine berufliche Laufbahn und mein Privatleben. Abgesehen davon, dass ich nicht so oft fliege, wie ich möchte, kann ich mich über das Berufliche kaum beklagen.« Das stimmte nicht ganz, seit man ihn dazu überredet hatte, den Rang eines Generals zu akzeptieren. Aber Wedge wollte Qwi nicht mit Enttäuschungen belasten, von denen er glaubte, dass sie auf seinen Egoismus zurückgingen. »Ich leiste wichtige Arbeit und bekomme Anerkennung dafür. Doch mein Privatleben ...« Er schüttelte den Kopf. »Du bist der letzte Teil meines Privatlebens gewesen, Qwi. Jetzt ist nichts mehr übrig — ein Vakuum, leerer als die Leere des Alls. Nun, ich schätze, in einigen Wochen nehme ich Urlaub. Dann reise ich ein wenig und versuche, einen Abstecher nach Corellia zu machen, nicht an die Arbeit zu denken. Dann gelingt es mir vielleicht festzustellen, ob es in meinem Leben noch etwas anderes gibt als nur den Beruf.«
»Es gibt noch etwas anderes.«
»Das glaube ich, wenn ich es sehe.«
»Dann lass die visuellen Sensoren eingeschaltet.«
Wedge lachte. »Was ist mit dir?«
»Ich habe Freunde. Ich habe Arbeit. Ich lege mir Hobbys zu. Denk dran: Die neue Qwi ist weniger als zwei Jahre alt. In gewisser Weise bin ich noch ein kleines Mädchen, das zum ersten Mal das Universum sieht.« Sie blickte Wedge entschuldigend an. »Ich lerne, arbeite und beobachte, zu wem ich werde.«
»Ich hoffe, du hältst mich weiterhin für deinen Freund«, sagte er.
»Immer.«
»Was bedeutet, dass du auf mich zählen kannst. Schick mir Nachrichten. Schick mir teure Geschenke.«
Qwi lachte. »Habgieriger Kerl.«
»Danke, Qwi.«
»Danke, Wedge.«
Er packte wie ein Pilot im aktiven Dienst. Alles kam in einen formlosen Beutel, der sich gut für den Frachtraum eines X-Wing eignete. Dinge, von denen sein Leben abhängen konnte, kamen nicht hinein, nur Kleidung, Toilettenartikel und ein Holoplayer. Wichtigere Gegenstände wie Identitätskarten, Kreditkarten, Bargeld, ein Komlink und eine kleine Blasterpistole behielt er bei sich. Der eventuelle Verlust des Beutels sollte eine Unannehmlichkeit darstellen und keine Krise bedeuten.
Wedge schloss die Tasche und sah sich in seiner Wohnung um. Sie war groß, wie es einem General der Neuen Republik gebührte, und befand sich weit oben in einem Wolkenkratzer von Coruscant. Ein Wort von ihm genügte, und der Computer des Apartments veränderte die Polarisation einer Wand, wodurch sie zu einem Panoramafenster wurde, das ihm einen wundervollen Blick über die Stadt und auf eine Unzahl von großen und kleinen Schiffen gestattete.
Die Wohnung war so sauber und spartanisch wie ein militärisches Quartier. Sie war ...
Sie war kein Zuhause. Ebenso wenig wie seine kleinere, aber gut eingerichtete Unterkunft an Bord des Supersternzerstörers Lusankya, der ihm als Einsatzzentrale bei seinen militärischen Operationen zur Verfügung stand. Zwar gehörte er noch immer zum Sternjägerkommando, aber durch die besondere Einsatzgruppe unter seinem Befehl behielt er die Position eines Offiziers des Flottenkommandos.
Hier wie dort konnten einige Erinnerungen — gerahmte Holobilder, die seine Eltern bei einer Umarmung zeigten, und Freunde bei einer Feier oder beim Start — nicht über den unpersönlichen Charakter der Einrichtung hinwegtäuschen. Wenn er versetzt wurde, während er fort war, brauchte er nicht einmal hierher zurückkehren. Es genügte, wenn er der richtigen Abteilung eine kurze Nachricht schickte. Dann kam ein Adjutant oder ein Droide hierher, um alles einzupacken, und ein anderer Droide übernahm die Sachen auf einem fernen Planeten, um damit ein anderes Apartment auszustatten, in dem Wedge wohnen würde.
Doch ein Zuhause war etwas anderes. Zuhause war ein Ort der Familie, ein Ort, an dem man auftanken konnte. Wedges Zuhause war vor einem halben Leben zusammen mit seinen Eltern zerstört worden, und bisher hatte er keinen Ersatz gefunden.
Er schlang sich den Riemen des Beutels über die Schulter. Während er auf Urlaub war, bekam er vielleicht Gelegenheit, den Gesichtern und Worten der Personen, die er besuchte, zu entnehmen, was ihre Wohnorte zu einem Zuhause machte. Vielleicht ...
Der Türmelder summte. Wedge setzte den Beutel wieder ab. »Herein.«
Die Tür glitt beiseite. Ein muskulöser Mann stand vor dem Eingang, mit ergrauendem Haar und hellen Augen, in denen sich eine freudlose Intelligenz zeigte. Er trug die Uniform eines Generals der Neuen Republik.
Wedge näherte sich und streckte die Hand aus. »General Cracken! Kommen Sie herein. Sind Sie gekommen, um mich zu verabschieden? Ich habe keine militärische Eskorte erwartet.«
Airen Cracken, Leiter des Geheimdienstes der Neuen Republik, betrat die Wohnung und ergriff Wedges Hand. Der Ernst wich nicht aus seinem Gesicht, und er wirkte ein wenig reuevoll. »General Antilles ... Ja, ich bin gekommen, um Sie zu verabschieden.«
Etwas in seinem Tonfall löste bei Wedge einen lautlosen Alarm aus. »Sollte ich Ausweichmanöver einleiten?«
Ein schiefes Lächeln erschien auf Crackens Lippen. »Das wäre vielleicht angebracht. Ich habe einen Auftrag für Sie.«
»Ich habe Urlaub. Er hat bereits begonnen.«
Cracken schüttelte den Kopf.
»General Cracken, Sie sind nicht befugt, mir irgendwelche Aufträge zu geben. Woraus folgt: Sie möchten, dass ich mich für irgendeine Sache freiwillig melde.«
»Ich habe etwas, für das Sie sich freiwillig melden werden.«
»Das bezweifle ich.«
»Die folgenden Informationen sind allein für Sie bestimmt. Außerhalb dieser Wohnung werden Sie mit niemandem darüber sprechen, bis Sie Ihren Rendezvouspunkt erreichen.«
»Das erklärt alles.«
Cracken runzelte die Stirn. »Das erklärt was?«
»Als ich heute Morgen packte ... Dabei erschienen mir die Dinge ein wenig anders. So als wäre hier eine Reinigungsgruppe an der Arbeit gewesen, die anschließend alles fast an den richtigen Platz gelegt hat. Ihre Leute haben sich die Wohnung während meiner Abwesenheit vorgenommen, nicht wahr? Sie vergewisserten sich, dass es hier keine Abhör- oder Aufzeichnungsgeräte gibt.«
Cracken antwortete nicht darauf, wirkte nur ein wenig verdrießlich. »Der Planet namens Adumar befindet sich in der Nähe des Wilden Raums«, sagte er stattdessen. »Er wurde vor zehntausend Jahren besiedelt, von einer Koalition, die gegen die Alte Republik rebelliert hatte und eine Niederlage hinnehmen musste. Erstaunlicherweise blieben diese Leute verschont — vorausgesetzt, sie zogen weit fort und machten nie wieder Ärger.«
Wedge starrte ihn einfach nur an. Vielleicht ging Cracken, wenn er sich gleichgültig gab. Aber diese Taktik funktionierte natürlich nicht.
»Nach dem, was wir herausgefunden haben, blieb der Geist der Rebellion erhalten, als jene Leute schließlich eine Welt fanden, die sich für die Besiedlung eignete«, fuhr Cracken fort. »Aus ihrer Geschichte geht hervor, dass es bei ihnen mehrmals zu Kriegen kam, die nicht nur in einem, sondern sogar in zwei Fällen zu globaler Armut und Barbarei führten. Ihre alten Lehr-Aufzeichnungen überdauerten Jahrtausende, und ihre Sprache ist noch heute ein Basic-Dialekt.« Er wartete und schien mit Fragen zu rechnen.
»Ich bin nicht neugierig.«
»Wie dem auch sei: Die Alte Republik vergaß jene Gruppe, und auch in den imperialen Archiven findet sich kein Hinweis auf sie. Wir können von Glück sagen, dass eines unserer Scoutschiffe auf jene Leute stieß, als es von einer Kartographierungsmission in den Unbekannten Regionen zurückkehrte.«
»Wenn die Unbekannten Regionen weiterhin kartographiert werden, sollten sie bald einen anderen Namen bekommen.«
Cracken blinzelte und schien nicht recht zu wissen, ob er diesen Kommentar für humorvoll halten sollte. »Adumar ist stark industrialisiert, und ein großer Teil der Industrie dient militärischen Zwecken. Die Waffensysteme der Adumari verwenden vor allem sehr leistungsfähigen Sprengstoff. Aus unseren Analysen geht hervor, dass es relativ einfach wäre, einen Teil der militärischen Industrie auf die Produktion von Protonentorpedos umzustellen. General, was hielten Sie davon, wenn es den X-Wings der Neuen Republik nie mehr an Protonentorpedos mangeln würde?«
Wedge widerstand der Versuchung, beeindruckt zu pfeifen. Die am häufigsten verwendete Waffe der Sternjäger waren Laser — damit schossen sie sich gegenseitig ab. Aber Protonentorpedos gaben einigen von ihnen genug Feuerkraft, um auch große Schiffe zu zerstören. »Das wäre ... hilfreich.«
»Seit Jahren versuchen Sie, eine höhere Produktion von Protonentorpedos durchzusetzen. Und seit der Beförderung zum General hat Ihre Stimme Gewicht. Aber es gibt so viele Dinge, die die Ressourcen der Neuen Republik beanspruchen, dass der Produktion von sekundären oder tertiären Waffen für Sternjäger nur geringe Priorität eingeräumt wird. Anders sähe die Sache aus, wenn wir Adumar in die Neue Republik eingliedern könnten. Dann wäre es nichts weiter als eine industrielle Reorganisation.«
»Schicken Sie eine Diplomatengruppe, die mit den Adumari verhandelt.«
»Genau da liegt das Problem.« Cracken rieb sich die Hände. »Die Adumari halten nichts von Politikern. Eine sehr vernünftige Einstellung meiner Meinung nach — aber wenn Sie jemandem mitteilen, dass ich das gesagt habe, muss ich es abstreiten. Wissen Sie, wem die Adumari höchste Achtung entgegenbringen?«
»Nein.«
»Sternjägerpiloten. Die Alte Republik hatte ihre Jedis, und Adumar hat seine Piloten. Man liebt sie — es ist ein Fall von Heldenverehrung, die die ganze Kultur von Adumar durchdringt. In der Unterhaltung geht es vor allem um Sternjägerpiloten. Gesellschaftlicher Aufstieg, Besitztum, Titel — alles hängt von militärischen Beförderungen in den Pilotenkorps ab.«
»Klingt nach einer guten Regelung. Wir sollten sie für die Neue Republik übernehmen.«
»Deshalb sind die Adumari nur dann bereit, mit einem Diplomaten zu reden, wenn er auch ein Pilot ist. Unser bester.«
Wedge seufzte. »Ich bin kein Diplomat.«
»Wir weisen Ihnen einen Berater zu. Einen Berufsdiplomaten, der bereits auf Adumar weilt. Er heißt Darpen. Die Adumari haben für unsere diplomatische Mission einige Bedingungen gestellt, und das bedeutet: Drei andere Piloten Ihrer Wahl werden Sie begleiten, außerdem eine Adjutantengruppe, zu der auch der bereits erwähnte Diplomat gehört. Adumar erwartet ein Schiff: Sie erhalten das Kommando über die Allegiance, einen Sternzerstörer der Imperium-Klasse ...«
»Ich erinnere mich an ihn. Aus der Schlacht von Selaggis.«
Cracken holte eine Datenkarte hervor. »Ihre Befehle. Sie und die von Ihnen ausgewählten Piloten werden sich bei den hier gespeicherten Koordinaten mit der Allegiance treffen. Nennen Sie den Piloten erst dann Einzelheiten der Mission, wenn Sie den Sternzerstörer erreichen.«
Wedge griff nicht nach der Karte. »Ich brauche diesen Urlaub, General. Im Ernst. Beauftragen Sie einen anderen.«
»Es geht nicht darum, was Sie brauchen, sondern was die Neue Republik braucht, Antilles. Sie haben nie Ihre Hilfe verweigert, wenn die Neue Republik Sie rief.«
Wedge spürte, wie sich der Rest von Hoffnung auflöste und Zorn wich. »Wie ist es, General?«
Verwirrung zeigt sich in Crackens Miene. »Wie meinen Sie das?«
»Wie ist es, wenn man über so viele Ressourcen verfügt? Wie ist es, wenn man sich einfach an seinen Mitarbeiterstab wenden und sagen kann: >Ich brauche So-und-so für diese Sache. Sucht mir die Taste, die ich drücken muss, damit er einverstanden ist, ganz gleich, wie viel es ihn kostet.< Wie ist das?«
Das Blut schoss Cracken ins Gesicht. »Sie kommen Insubordination gefährlich nahe, General.«
»Nein, General.« Wedge nahm die Datenkarte. »Ich bin nicht Ihr Untergebener. Und wenn ich etwas gefährlich nahe komme, so ist es Gewalt. Vielleicht sollten Sie besser gehen.«
Cracken blieb noch einen Moment stehen, und Wedge sah, wie er mit sich selbst rang und eine scharfe Antwort hinunterschluckte. Dann drehte er sich um, und die Tür öffnete sich.
Als Cracken in den Flur trat, sagte er: »Packen Sie Ihre Galauniform ein, General.« Dann war er fort.
Wedges X-Wing und die drei anderen Sternjäger kamen gleichzeitig aus dem Hyperraum.
Unvertraute Sterne umgaben sie. Doch in visueller Reichweite befand sich etwas, das Wedge erkannte: der weiße, dreieckige Rumpf eines Sternzerstörers der Imperium-Klasse, ein 1,6 Kilometer langes Paket an Vernichtungskraft.
Die Sensoren identifizierten das riesige Raumschiff sofort als die Allegiance, die sie hier erwartete. Trotzdem spürte Wedge, wie sein Herz schneller schlug, als er den Bug seines X-Wings auf den weißen Keil richtete.
Viele Jahre lang hatten die Piloten der Rebellen die Sternzerstörer gefürchtet. Wedge hatte gegen viele von ihnen gekämpft, bei der Vernichtung einiger von ihnen geholfen und dabei in einigen Fällen Freunde verloren. Der Neuen Republik war es im Lauf der Jahre gelungen, einige Sternzerstörer zu erbeuten und ihre enorme Feuerkraft gegen das Imperium einzusetzen. Inzwischen boten sie fast einen vertrauten Anblick in der Flotte der Neuen Republik, aber dennoch spürte Wedge drohendes Unheil, wenn er eines jener kolossalen Schiffe sah.
Sein Kommunikator piepste, und Text erschien auf dem Display: Die Allegiance bestätigte seine Identifizierung und gab ihm Anflugerlaubnis. Ein Diagramm wies auf den Landeplatz hin, einen kleinen Hangar, für den Empfang von Würdenträgern geeignet.
»Rot-Staffel«, sagte er, »wir haben Anflug- und Landeerlaubnis. Haupthangar der Sternjäger. Folgt mir.«
Die drei anderen Piloten bestätigten und flogen in einem weiten Bogen in Richtung Unterseite des Sternzerstörers.
Fast sofort tönte eine Stimme aus dem Lautsprecher von Wedges Kommunikator. »X-Wing-Gruppe, hier ist die Allegiance. Sie, äh, scheinen von dem Anflugvektor für Hangar Alpha Zwei abzuweichen.«
»Allegiance, hier ist Rot-Führer«, sagte Wedge. »Wir fliegen zum Haupthangar, auf Anweisung des Expeditionskommandanten.« Er stellte sich die verwirrte Miene des Kommunikationsoffiziers vor — er selbst war der Expeditionskommandant.
Einige Sekunden lang blieb es still — vermutlich fragte der Kom-Offizier beim Captain des Sternzerstörers nach. »Bestätigung, Rot-Führer«, ertönte es dann aus dem Lautsprecher. »Allegiance Ende.«
Wedge und seine Begleiter gingen unter dem riesigen Raumschiff in Position und stiegen dann in den großen Haupthangar auf. Dort ließ Wedge seinen X-Wing schweben, ignorierte den Einweiser, der ihm mit glühenden Signalstäben Zeichen gab, und sah sich um.
Sternjäger standen in Reih und Glied, bereit für den Start und den Kampf: A-Wings, B-Wings, X-Wings, Y-Wings, sogar TIE-Jäger, die einst gegen die Neue Republik gekämpft hatten. Mit Schilden ausgerüstet boten sie inzwischen einen vertrauten Anblick in freundlichen Hangars. Techniker arbeiteten an einigen Sternjägern, die repariert oder gewartet werden mussten. Der metallene Boden und die Wände zeigten ein stumpfes Grau, sahen alt und abgenutzt aus, aber auch sauber. Nirgends zeigte sich jene Art von makellosem Glanz, die auf einen Captain hinwies, der zu großen Wert auf das Erscheinungsbild legte. Ein gutes Zeichen, fand Wedge.
Den kleinen Hangar, der ihm zuerst als Landeplatz genannt worden war, hätte man ohne großen Aufwand tipptopp herrichten können. Doch der Zustand des großen Haupthangars wies deutlicher darauf hin, wie es an Bord des Sternzerstörers zuging. Alles sah gut aus.
Schließlich erlaubte Wedge dem Einweiser, die Rot-Staffel zu einem Landeplatz zu dirigieren, neben der einzigen X-Wing-Gruppe der Allegiance. Die Einheitswappen jener Kampfschiffe zeigten einen einzelnen X-Wing hoch über einem Berggipfel — es handelte sich um das High-Flight-Geschwader.
Als die vier X-Wings landeten, beobachtete Wedge, wie sich das zentrale Innenschott öffnete und Personen in den Haupthangar eilten. Einige von ihnen kamen schlitternd zum Stehen, als sie die Rot-Staffel sahen, und wandten sich ihr zu. Zu ihnen gehörte jemand, der die Uniform eines Captains des Flottenkommandos trug, und ihn begleitete die übliche Ansammlung aus Offizieren und Wächtern. Abgesehen davon bemerkte Wedge noch eine Frau mit zwei Köpfen, einer von ihnen silbrig.
Wedge kletterte die Leiter hinunter und trat dem Empfangskomitee entgegen, hinter ihm die drei anderen Piloten. Dem Offizier mit dem höchsten Rang streckte er die Hand entgegen. »Captain Salaban ... Ich habe mich gefreut, als ich hörte, dass man Sie von der Battle Dog versetzt und befördert hat.«
Der Captain — ein hagerer, bärtiger Mann, dessen Haut die Farbe von gegerbtem Leder hatte — war noch immer etwas außer Atem und zögerte. Vermutlich fragte er sich, ob er die dargebotene Hand ergreifen oder förmlich salutieren sollte. Schließlich schüttelte er Wedge die Hand. »Danke, Sir. Willkommen an Bord. Erlauben Sie mir, Ihnen die Führungsoffiziere vorzustellen ...«
Dieses Ritual hatte Wedge schon zahllose Male erlebt. Er prägte sich Namen und Gesicht eines jeden Offiziers ein und hoffte, dass ihm sein Gedächtnis bis zum Ende der Mission gute Dienste leistete. Für gewöhnlich war das der Fall.
Dann deutete der Captain auf die zweiköpfige Frau. »Und die Dokumentarin der Mission, Hallis Saper.«
Daraufhin konnte Wedge ihr seine volle Aufmerksamkeit schenken. Sie war hoch gewachsen und zwei oder drei Zentimeter größer als er. Das lange braune Haar bildete einen Zopf, und mit ihrem offenen, unschuldigen Gesicht sah sie aus, als wäre sie gerade von einer abgelegenen Provinzwelt gekommen. Die Augen konnte Wedge nicht erkennen, denn sie befanden sich hinter fast völlig schwarzen Brillengläsern. Sie trug einen braunen Overall, ausgestattet mit Gürteln, Beuteln und Taschen.
Und auf ihrer rechten Schulter, in einer mit der Kleidung verbundenen Halterung, ruhte der silberne Kopf eines 3PO-Protokolldroiden. Seine Augen leuchteten.
»Ich bin ja so glücklich, dem berühmtesten Piloten des Sternjägerkommandos zu begegnen«, sagte die Frau. Ihre Stimme klang angenehm, aber sie sprach zu laut, ohne Zurückhaltung.
»Danke«, erwiderte Wedge. »Äh, mir ist aufgefallen, dass Sie zwei Köpfe haben.«
Hallis Saper lächelte. »Das ist Whitecap, meine holographische Aufzeichnungseinheit. Ich habe ihn aus einem ruinierten Protokolldroiden und einer normalen Holocam zusammengesetzt, den Speicher erweitert sowie Gesprächsschaltkreise und andere Programme hinzugefügt. Er sieht dorthin, wohin ich sehe — die Brille enthält Sensoren, die die Bewegungen meiner Augen überwachen —, und zeichnet alles auf.«
»Ich verstehe«, sagte Wedge. Das entsprach nicht der Wahrheit, aber die Worte dienten dazu, dort ein Loch zu stopfen, wo man Konversation erwartete. »Warum?«
»Ich zeichne viele Interviews mit Kindern auf. Aus Studien geht hervor, dass sie sich von 3PO-Einheiten nicht bedroht fühlen.«
»Ah. Und haben Sie großen Erfolg mit Ihrer Methode?« Wedge war ziemlich sicher, die Antwort auf diese Frage bereits zu kennen.
»Nun, derzeit noch nicht. Aber ich bin noch immer damit beschäftigt, die Defekte des Systems auszumerzen.«
Vielleicht sollten Sie den Umstand berücksichtigen, dass Sie eine Frau mit zwei Köpfen sind und die Kinder Ihre Augen nicht sehen können, dachte Wedge, behielt diesen Gedanken aber für sich. »Und jetzt legen Sie bei Ihren Kinderinterviews eine Pause ein, um den Einsatz von Sternjägerpiloten zu dokumentieren.«
Die Frau nickte. Der 3PO-Kopf auf ihrer Schulter blieb stationär und unbeeinflusst von der Bewegung. »Es ist eine wundervolle Gelegenheit. Danke dafür.«
»Gern geschehen. Aber ich fürchte, Whitecap wird zusätzliche Kodes aufnehmen müssen. Ich brauche eine Möglichkeit, ihn mit einer verbalen Anweisung zu deaktivieren. Manchmal erfordern gewisse Umstände Geheimhaltung.«
Hallis offenbarte erste Anzeichen von Nervosität. »Das war nie Teil der Vereinbarung. Ich muss ablehnen.«
»Wie Sie meinen. Dann können Sie ausgezeichnete Aufnahmen vom Inneren Ihrer Kabine anfertigen.«
»Oh. Nun, wenn das so ist, bin ich einverstanden. Ich füge den Kode selbst hinzu.«
»Und anschließend übergeben Sie Whitecap den Programmierern der Allegiance, damit sie den hinzugefügten Kode optimieren.«
Hallis’ Lächeln verschwand kurz, und Wedge wusste, dass er richtig vermutet hatte. Wahrscheinlich hatte die Frau beabsichtigt, den ersten Kode durch einen zweiten zu erweitern, um die von ihm angeordnete Deaktivierung rückgängig zu machen. »Natürlich«, sagte sie, aber Wedge hörte einen Hauch Bitterkeit in ihrer Stimme.
Er wandte sich wieder an Captain Salaban. »Ich möchte Ihnen meine Piloten vorstellen. Das ist Colonel Tycho Celchu, Leiter des Renegaten-Geschwaders.«
Tycho salutierte vor dem Captain. »Sir ...« Er war schlank und blond, ergraute allmählich auf würdevolle Weise an den Schläfen, hatte noble Züge und eine aristokratische Haltung. Die Perfektion seines Äußeren hätte ihn in jüngeren Jahren vielleicht streng oder sogar unbarmherzig wirken lassen, aber die schweren Schläge des Lebens — der Verlust seiner Familie auf Alderaan durch Großmufti Tarkin und den ersten Todesstern, Gefangennahme und Gehirnwäsche durch die Direktorin des Imperialen Geheimdienstes Ysanne Isard, der Verdacht des militärischen Geheimdienstes der Neuen Republik, dass er trotz seiner Flucht durch jene Gehirnwäsche zu einem Feind geworden war — hatten ihn geistig und auch körperlich altern lassen. Er war noch immer ganz der kalte Aristokrat, bis man ihm in die Augen blickte, dort Menschlichkeit und Anzeichen von zurückgehaltenem Schmerz sah.
»Dies ist Major Wes Janson, und falls Sie seine Heldentaten nicht kennen ... Bestimmt ist er gern bereit, Ihnen die ganze Geschichte zu erzählen.«
Janson streifte Wedge mit einem kühlen Blick, als er dem Captain die Hand schüttelte. »Freut mich, hier zu sein.« Er wandte sich an die Dokumentarin. »Ich sollte darauf hinweisen, dass ich besser für mein atemberaubendes Aussehen bekannt bin als für mein Kampfgeschick. Vergessen Sie also nicht, dass dies meine gute Seite ist.« Er drehte den Kopf so, dass Hallis’ Aufzeichnungseinheit sein linkes Profil sehen konnte.
Wedge unterdrückte ein verärgertes Schnauben. Jansons Selbstdarstellung war scherzhaft gemeint und kein Fall von echtem Narzissmus, aber er sah tatsächlich so gut aus, wie er behauptete. Wie Wedge und die meisten erfolgreichen Sternjägerpiloten war er einige Zentimeter kleiner als der Durchschnitt, aber Janson hatte ungewöhnlich breite Schultern und einen Körper, dessen Muskeln sich schon nach wenigen Übungen abzeichneten und der kein Fett ansetzte. Das Haar war dunkelbraun, und das fröhlich wirkende, überaus attraktive Gesicht schien das Geheimnis ewiger Jugend zu kennen. Janson war jetzt Mitte dreißig, aber man hätte ihn auch für zehn Jahre jünger halten können. Eine höchst unfaire Mischung, fand Wedge.
»Und Major Derek Klivian«, sagte er.
Der vierte Pilot beugte sich vor, um dem Captain ebenfalls die Hand zu schütteln. Auch er war schlank, hatte dunkles Haar und ein Gesicht, das sich am besten für einen traurigen Ausdruck eignete. »Captain ...«, sagte er und wandte sich dann ebenfalls der Dokumentarin zu. »Alle nennen mich Hobbie. Ich werde Ihnen anschließend meinen Nachnamen buchstabieren. Er wird häufig falsch geschrieben.«
Wedge widerstand der Versuchung, in die Augen der Aufzeichnungseinheit zu sehen. Er wusste, dass der zweite Kopf bei den bevorstehenden Ereignissen häufig seine Aufmerksamkeit wecken würde. Daher hielt er es für besser, sich schon jetzt beizubringen, ihm möglichst wenig Beachtung zu schenken. Trotzdem überlegte er, welche Szene sich aus diesen Aufzeichnungen ergeben und welche Rolle sie bei der von Hallis zusammengestellten Dokumentation spielen würde. Er fragte sich auch, wie er neben seinen auffälligeren Kollegen wirken mochte. Wedge war wie Janson etwas kleiner als der Durchschnitt, und seiner Meinung nach gab es kaum einen Menschen, der gewöhnlicher aussah als er selbst. Doch Verehrerinnen hatten behauptet, dass sein Gesicht Intelligenz und Entschlossenheit zeigte. Qwi war der Ansicht gewesen, dass sich seine braunen Augen durch eine hypnotische Tiefe auszeichneten. Anderen Frauen hatte sein Haar gefallen: Es war so lang, wie es die militärischen Vorschriften erlaubten, und offenbar handelte es sich um Haar, durch das Frauen gern mit den Fingern strichen.
Er zuckte innerlich mit den Schultern. Vielleicht kam er im Vergleich mit Extrovertierten wie Janson nicht so schlecht weg, wie er befürchtete. Aber er wünschte sich, beim Rasieren im Spiegel jene Eigenschaften zu sehen, die seine Verehrerinnen in ihm zu erkennen glaubten.
»Ich wüsste es zu schätzen, wenn unsere X-Wings eine neue Lackierung bekommen könnten«, sagte Wedge. »Rot-Staffel Eins, Zwei, Drei und Vier.« Er deutete auf sich selbst, Tycho, Janson und Hobbie. »Weiße Grundfarbe, mit dem Rot des Renegaten-Geschwaders für die Streifen. Kein Einheitswappen.«
Salaban nickte. »Kein Problem.«
»Nun, was steht als Erstes auf dem Programm? Richten wir uns in unseren Quartieren ein oder besprechen wir die Mission?«
Salabans Miene wies darauf hin, dass ihm diese Frage unangenehm war. »Ich fürchte, Sie bekommen Gelegenheit, sich in den Quartieren einzurichten, Sir. Eine Missionsbesprechung findet erst statt, wenn Sie auf dem Planeten landen. Der Geheimdienst hat entschieden, derzeit keinen Verbindungsoffizier zu schicken.«
Wedge verbiss sich eine Antwort, die in der Missionsdokumentation unangemessen geklungen hätte. »Wir fliegen völlig unvorbereitet nach Adumar?«
Captain Salaban nickte.
Wedge rang sich ein Lächeln für die Holocam ab. »Nun, das ist eine weitere Herausforderung. Sehen wir uns die Quartiere an.«