Für DICH
Ich
hab
dich
gesehen
und
war
am
Ende.
Kopfschmerzen
bereitest du mir
keine mehr.
Wie ich dich aus dem
Herz kriege,
ist allerdings
eine andere Frage.
In meinem Herzen geht es
drunter und drüber.
Es herrscht enorme Hektik,
rund um die Uhr.
Laut Auskunft der Architekten
läuft alles planmäßig.
Die Sprengung der Altsubstanz,
der Abtransport des Schutts,
und die Zulieferung des neuen Materials.
Planierraupen ebnen den Grund,
im grellen Scheinwerferlicht werden
riesige Kräne aufgebaut,
Beton wird mit Hunderten von Lastern herangekarrt,
und es ist laut, so laut,
dass man nachts nicht schlafen kann.
Ich sehe dem ganzen Trubel aufgeregt zu,
und bin nervös, denn immerhin soll hier
das höchste Gefühl der Welt entstehen – LIEBE.
Du hast mir
den Verstand geraubt!
Als dich deine Gefühle
ins Kreuzverhör nahmen,
hattest du ein
lupenreines Alibi –
MICH!
Du fährst durch
meine Gedanken
wie die U-Bahn
durch Großstädte.
TAKTVERKEHR!
So gerne würde ich
wie Werbung
an deinen Wagen kleben,
aber du bist bereits
anderweitig
unter Vertrag.
Wer geht mit mir durch dick und dünn?
Wer nimmt mich einfach wie ich bin?
Wer kennt mich so, wie wohl kein zweiter?
Wer treibt mich immer weiter?
Wer bringt mich wieder auf die Beine,
auch wenn ich noch vor Kummer weine?
Wer teilt mit mir mein ganzes Glück,
sieht nur nach vorn und nie zurück?
Wer ist des nachts mir richtig nah,
und auch am Tage immer da?
Nein, nein, mein Schatz, es tut mir leid,
du bist es nicht, es ist die Zeit.
Abseits der Gefühle
funktioniert unsere Liebe
doch wunderbar.
Der Aschenbecher
ist ausgeleert
und deine Tasse
liegt unauffällig
zwischen all den Tellern
und Gläsern
im Geschirrspüler.
Die Tischdecke
ist zurechgerückt
und alles sieht so aus
als wäre es passiert.
Sprachlos
trafen
meine
Gedanken
deine
wortlosen
Blicke
und
alles
war
gesagt.
Meine Gedanken
sind endlose
Einbahnstraßen.
Sie verführen
mich zu dir.
Wohin ich auch gehe,
ich verlaufe mich
immer wieder in dich!
Dein Mund hat
die Arroganz Neapels
zur Mittagszeit.
Dichter Verkehr.
Kein Entkommen,
auch nicht auf
Schleichwegen.
Blaue Augen,
die mich dem Meer
entgegenschieben,
und schließlich
an Wellenbrechern
zerbrechen lassen,
wie billiges Glas
an Zimmerwänden.
Blondes Haar,
das dem Wind zum Spiel
zu Füßen liegt
und einige
Fahnen am Strand,
die deutlich
vor Sturm warnen.
Unbeschreiblich,
mit dir
an dieser fremden
U-Bahn-Haltestelle
zu stehen,
in deinen Augen
die Zeit zu vergessen,
während der Wind,
der sich in den Schächten streckt,
nach deinen Haaren greift.
Solange
der Gedanke an dich
an jedem neuen Morgen
in meinem Herzen aufgeht,
wie die glutrote Sonne
über‘m weiten, weiten Meer,
solange
werde ich dich
mit meinen Gefühlen bereisen,
und mir von dir nehmen,
was ich für
unser Glück brauche.
Im Nachhinein gesehen
hätte wohl
ein letzter
doppelter Whisky,
jenes Feuer gelöscht,
das all die anderen
zuvor in ihnen
angezündet hatten.