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Über die Autorin

Kelly Carr ist Herausgeberin des amerikanischen Jugendmagazins „Encounter“. Gemeinsam mit ihrem Mann Steve lebt sie in Cincinnati, Ohio, wo sie eine Gemeinde, die Echo Church, gegründet hat.

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Danke an Steve – den coolsten Ehemann der Welt. Gott hat dich auf unserem gemeinsamen Lebensweg schon so oft gebraucht, um mich zu inspirieren und mich zum Lachen zu bringen. Danke an Mama und Papa – dafür, dass ihr an mich geglaubt habt und immer für mich da seid und mich anfeuert. Und vielen Dank an meine Freunde und meine Familie, die mir immer Mut gemacht und sich mit mir darüber gefreut haben, dass dieses Buch entstehen konnte.

INHALT

Vorwort

Vertrauen – rund um die Uhr

Kostbar in seinen Augen

Ewig treu?

Von Gott umarmt

Mein Spiegel, mein Gefängnis

Was ich glaube

Niemand

Zehn Sekunden, die mein Leben veränderten

Die Scheinheiligkeitsfalle

Offene Arme

„Sei einfach du selbst“

Wir machen alle Fehler – meiner war, normal zu sein

Aus der Dunkelheit in sein Licht

Überraschende Entdeckungen

Warum ich, Gott?

Der Mann werden, zu dem Gott mich machen will

Wer bin ich?

„Liebe deinen Nächsten …“ – auch meinen Erdkundelehrer?

Vertauschte Rollen

Gott hat mich wunderbar gemacht

Mit Gott über Mauern springen

Auf der Suche nach wahrer Schönheit

Ein kleines Wunder

Der größte Schatz

Lehrstunde mit Gänsen

Der schlimmste Tag meines Lebens

Vertrau mir

Zeit zu vergeben

Abschied von Ben

Ich konnte einfach nicht Nein sagen

Von Trauer zur Freude

Ein paar Gedanken zum Schluss

VORWORT

Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.

Jeremia 31,3

Gott ist verrückt nach dir. Er sehnt sich danach, Zeit mit dir zu verbringen. Mit dir zu reden. Dir Gutes zu tun. Er ist so voller Liebe, dass er mit dir durch dick und dünn gehen möchte.

Als Herausgeberin habe ich schon Hunderte von Geschichten von Menschen und ihrer Beziehung zu Jesus gelesen. Bei vielen dachte ich: Hey, das ist genau das, was ich gerade durchmache! Ich möchte dir mit diesem Buch die Gelegenheit geben, durch die Erfahrungen anderer ermutigt zu werden. Alle Autoren, deren Geschichte du auf den folgenden Seiten lesen kannst, haben erlebt, dass nichts sie von Gottes Liebe trennen kann. Auch dann nicht, wenn sie Mist gebaut haben, sie durch harte Zeiten gehen müssen oder sie zweifeln.

Von wem sind die Geschichten?

Die meisten sind Teenager wie du, die über Familie, Freunde und Gott schreiben und versuchen, irgendwie mit allem klarzukommen. Manche Autoren sind schon ein bisschen älter, sodass sie mit ein paar Jahren Abstand über ihre Erlebnisse als Teenager erzählen, davon, wie sie bestimmte Situationen gemeistert haben und im Glauben stark geblieben sind. Und schließlich sind noch drei Musiker aus der christlichen Szene dabei. Auch sie möchten dir von ihren Erfahrungen als Teenager berichten. Sie möchten dir zeigen, dass sie es nicht verdienen, auf ein Podest gestellt und angehimmelt zu werden. Auch sie sind noch nicht angekommen – genau wie du vermasseln sie Sachen und haben so ihre Mühe mit manchen Dingen.

Gott hat uns auf diesen Planeten gestellt, damit wir miteinander in Kontakt treten. Wir sind auf unserem Lebensweg nicht alleine unterwegs – wir sind dazu geschaffen, einander zu helfen und herauszufinden, wer Gott ist und was er mit und durch uns tun möchte. Also mach es dir gemütlich und freu dich auf ein paar bewegende Geschichten über Begegnungen mit Gott.

Ich wünsche dir, dass du ebenfalls erfährst, wie groß ER ist und wie sehr Er an dir und deinem Leben interessiert ist!

Kelly Carr

VERTRAUEN – RUND UM DIE UHR

Hattest du schon mal das Gefühl, dein Leben – oder einen Teil davon – komplett gecheckt zu haben? Ich schon – ziemlich oft sogar! Im Moment weiß ich, dass ich jeden Mittwochnachmittag den Leiter meiner Schulband lachen höre, wenn wir uns wieder durch ein schwieriges Stück wurschteln. Jeden Mittwochabend verbringe ich eine Stunde damit, die Zukunft unserer Jugendgruppe zu planen und über die Grimassen meines Pastors zu lachen. Aber all das kann sich jeden Moment ändern – alles schon vorgekommen!

Ich habe bisher in acht Städten und fünf US-Bundesstaaten gelebt. Bei jedem neuen Umzug habe ich Gott gesagt, dass ich eine bessere Idee hätte: einfach bleiben!

Was, wenn wir keine Gemeinde finden, in der ich so gut im Glauben wachsen kann wie bisher? Was, wenn ich keine Freunde finde, denen ich meine Hoffnungen und Träume anvertrauen kann? Was, wenn ich meinen Musiklehrer nie wieder lachen höre über unsere musikalischen Bemühungen? Doch immer, wenn ich zurückblicke auf meine Zeit an einem bestimmten Ort, danke ich Gott dafür, dass ich so viele tolle Leute kennenlernen und so viele einzigartige Dinge erleben konnte.

Wann werde ich lernen, Gott komplett zu vertrauen?

Während ich das hier schreibe, steht für meine Familie mal wieder ein Umzug an. Und wieder flehe ich Gott an, dass wir bleiben können. Schließlich muss ich doch mal irgendwo ankommen können! Aber habe ich aus den bisherigen Veränderungen denn gar nichts gelernt? Wann werde ich lernen, Gott komplett zu vertrauen? Sehe ich denn nicht, dass er immer für mich sorgen wird?

Mit meinen Ängsten bin ich zum Glück nicht allein. Selbst die engsten Freunde Jesu hatten ihre Zweifel gehabt, und dass, obwohl sie ein Jahr lang ununterbrochen mit dem Sohn Gottes zusammen gewesen waren.

In Matthäus 14,15–21 steht, dass die Jünger keinen Plan hatten, wie Jesus Tausende von Menschen satt kriegen wollte. Moment mal! Nur ein paar Kapitel davor lesen wir, dass Jesus einen Mann von Lepra geheilt und zwei weitere Männer von Dämonen befreit hat, dann ein Gelähmter dank Jesus wieder gehen konnte und Jesus sogar ein Mädchen von den Toten auferweckt hat!

Sprich: Jesus hatte schon eine Menge beeindruckende Dinge getan, als er erneut die Bühne betrat. Trotzdem dachten die Jünger, sie hätten die bessere Idee, um den Hunger der Leute zu stillen – und schickten sie weg. Sie taten so, als würde Jesus zwar Tote auferwecken, sich sonst aber nicht genug um die Leute scheren, um ihnen genug zu essen zu geben! Hatten sie denn nicht verstanden, dass Jesus die Menschen von ganzem Herzen liebte? Sein Mitgefühl mit ihnen war so groß, dass er den Mangel an Schlaf, Essen oder einer Auszeit in Kauf nahm. Es war ihm wichtiger, seinen Jüngern etwas beizubringen und für sie da zu sein.

Oft habe ich das gleiche Problem wie damals die Jünger. Ich begegne jeder Herausforderung mit der gleichen zweifelnden Einstellung, und vergesse dabei komplett, wie Gott sich mir bereits gezeigt hat. Als meine Oma an Leukämie erkrankte, hat er sie geheilt. Bei jedem Umzug hat er mich in meiner Einsamkeit getröstet. Bei jedem Zweifel hat er mir Stabilität geschenkt. Warum vertraue ich ihm dann nicht?

Einer meiner Lieblingsverse steht in 2. Mose 15,2: „Der Herr hat mir Kraft gegeben und mich froh gemacht; nun kann ich wieder singen.“ Gott verspricht uns nicht nur den Mut und die Kraft, die wir brauchen, sondern auch, dass er uns ein Lied ins Herz legt, damit wir wieder singen können.

Ein weiterer Lieblingsvers von mir ist Jeremia 29,11: „Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, werde euch Frieden schenken und euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.“ Gott lässt uns nicht nur wissen, dass er unsere Zukunft plant – er garantiert uns auch Hoffnung.

Die Zukunft, die er uns gibt, ist nicht düster und trostlos, sondern leuchtend und verheißungsvoll. Er wird für uns sorgen!

Eine tolle Eigenschaft von Gott ist sein Mitgefühl. Er zeigt sich nicht erst dann, wenn es hart auf hart kommt, und er lässt uns auch nicht am ausgestreckten Arm verhungern. Stattdessen kommt er an unsere Seite. Er trägt uns, wenn wir nicht mehr selber laufen können. Selbst wenn wir Gott nicht um Hilfe bitten, hilft er uns! Wir müssen uns ihm nicht erst heulend zu Füßen werfen, damit er uns alles gibt, was wir brauchen.

Wann werde ich das wohl lernen? Wann kann ich wohl endlich komplett die Kontrolle abgeben und Gott sagen, dass ich ihm voll und ganz und mit allem vertraue – jeden Tag meines Lebens? Denn genau das möchte er.

Bleibe ich oder ziehe ich um? Ich weiß es nicht. Ich kann nicht die Garantie für alles in meinem Leben übernehmen. Aber ich kenne jemanden, der das kann, und ich lerne, ihm zu vertrauen … rund um die Uhr.

Cindy L. Ooms

KOSTBAR IN SEINEN AUGEN

„Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.“

1. Samuel 16,7

Jeden Tag kämpfen viele Leute darum, das Beste aus ihrem Äußeren zu machen. Wir vergleichen unsere Kleidung oder Make-up, unsere Statur oder unsere Frisur. Es gibt definitiv einen Konkurrenzkampf, manchmal unausgesprochen, manchmal ganz offensichtlich – ein deutlich spürbares Gefühl, vor allem, wenn du in deiner Schule ein Mädchen unter zig anderen Mädels bist, die auch ungefähr in deinem Alter sind.

Ich habe eine Hautkrankheit. Sie heißt Psoriasis oder Schuppenflechte und kommt nicht allzu häufig vor. Sie ist nicht ansteckend, aber vererbbar. Ich habe überall am Körper Stellen mit sehr trockener Haut, vor allem an den Ellbogen, an der Kopfhaut und an den Knien. Aber auch andere Bereiche sind betroffen, zum Beispiel mein Rücken, der Bereich um meine Ohren herum und mein Brustkorb.

Leider ist die Krankheit unheilbar. Der Hautarzt kann mir eine Salbe geben, die für eine Weile hilft, aber ein Heilmittel gibt es immer noch nicht. Ich lebe schon fast mein ganzes Leben damit; ich habe die Krankheit von meinem Vater geerbt. Ich bin die Einzige von drei Kindern, die mit der Krankheit „gesegnet“ ist. Sie ist ein ständiger Kampf für mich, meine größte Unsicherheit.

Es kommt oft vor, dass ich meine Haare nicht hochstecken oder bestimmte nette Klamotten nicht anziehen kann. Ein Kleid oder einen Badeanzug zu tragen, kann ziemlich unangenehm sein, wenn ich meine Haut für eine Weile nicht richtig behandelt habe. Und die Behandlung ist nervig, weil ich das Zeug nur über Nacht draufhaben kann. Es ist nicht wirklich toll, komplett eingefettet schlafen zu gehen, und meistens bin ich eh zu müde, um die Salbe aufzutragen. Aber irgendwie hab ich mich an die ganze Sache gewöhnt.

Meine größte Angst ist, dass Leute die Schuppenflechte bemerken und fragen, was es ist (besonders dann, wenn sie wirklich heftig ist, zum Beispiel im Winter oder wenn ich gestresst bin). Seltsamerweise ist es oft am schwierigsten, es den Leuten zu sagen, die ich lieb habe. Ich glaube, das liegt daran, dass ich Angst habe, sie könnten mich nicht mehr lieben, wenn ihnen klar wird, dass ich eine Hautkrankheit habe.

Meine Mutter hat mir immer versichert, dass ich etwas Besonderes bin, dass Gott die Krankheit aus einem bestimmten Grund zugelassen hat. Ich glaube, dass Gott uns nichts zustoßen lässt, mit dem wir nicht umgehen können.

Du bist Gottes Schöpfung.

Er ist der Künstler und du bist das Gemälde.

Je älter ich werde und je stärker mein Glaube wird, desto mehr wird mir klar, dass nicht äußere, sondern innere Schönheit zählt. „Nicht der äußerliche Schmuck – wie kunstvolle Frisuren, goldene Ketten oder aufwendige Kleidung – soll für euch Frauen wichtig sein. Eure Schönheit soll von innen kommen! Schmückt euch mit Unvergänglichem wie Freundlichkeit und Güte. Das gefällt Gott“ (1. Petrus 3,3–4). Gott ist wichtig, wie wir innen aussehen, nicht unser äußeres Erscheinungsbild.

Im Lauf meines Lebens wird mir auch immer mehr bewusst, dass viele Menschen größere Probleme haben als das, was ich erlebe. Ich sollte dankbar für das Leben sein, das Gott mir gegeben hat.

Ich bete, dass Gott mich als Werkzeug benutzt, um seinen Willen zu tun. Vielleicht kann es Leuten, die unsicher sind, helfen zu sehen, dass man mit einer Hautkrankheit leben kann.

Manche von euch lesen das hier vielleicht und denken, dass sie sich niemals für schön halten würden. Du denkst vielleicht, dass deine Schwachstelle, sei es dein Gewicht, dein Gesicht, dein Körperbau und was auch immer, kein Geschenk von Gott ist. Aber das stimmt nicht – ist es doch! Gott hat dich auf deine ganz eigene Weise wunderschön gemacht.

Du bist Gottes Schöpfung. Er ist der Künstler und du bist das Gemälde. Nutze das, was Gott dir gegeben hat, so gut du kannst. Hilf anderen Menschen, mit sich selbst besser klarzukommen … vielleicht verstehst du, was sie durchmachen.

Vielleicht denkst du auch, dass dich niemals jemand wirklich lieben wird, weil du so aussiehst, wie du eben aussiehst. Gott wird dich immer lieben. Er hat seinen Sohn gesandt, um für dich zu sterben, und es gibt keine größere Liebe als die, die Gott uns gibt und uns jeden Tag aufs Neue geben will.

Ich werde wahrscheinlich für immer mit dieser Krankheit leben müssen. Aber ich habe gelernt, andere mit diesem Geschenk von Gott zu ermutigen, und dafür bin ich dankbar. Letztlich ist es egal, was die Leute denken. Äußere Schönheit vergeht. Was zählt, ist, was Gott denkt. Deine innere Schönheit ist ihm wichtig. In seinen Augen bin ich wunderschön. Genau wie du!

Hannah Holeman