„Die Loge der Jungfrauen-Jäger, Band 4“ von Alexis Verron
herausgegeben von: Club der Sinne®, Eichenallee 23 E, 16767 Leegebruch, Dezember 2016
zitiert: Verron, Alexis: Die Loge der Jungfrauen-Jäger, Band 4, 2. Auflage 2016
© 2016
Club der Sinne®
Inh. Katrin Graßmann
Eichenallee 23 E
16767 Leegebruch
www.Club-der-Sinne.de
kontakt@club-der-sinne.de
Stand: 01. Dezember 2016
Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 16767 Leegebruch
Coverfoto: © rtem/shutterstock.com
Covergestaltung: Club der Sinne®
Copyright Pentagramm: Alexis Verron
ISBN 978-3-95604-757-2
Dieses eBook ist urheberrechtlich geschützt.
Weitere eBooks von Alexis Verron finden Sie hier:
http://www.club-der-sinne.de/index.php?manufacturers_id=114
Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter
www.Club-der-Sinne.de oder www.Dirty-Talk-Stories.com
Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex!
Alexis Verron
Die L O G E der Jungfrauen-Jäger
Band 4
B A N D 4
26
27
28
29
30
31
32
33
Weitere eBooks von Alexis Verron finden Sie hier:
Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter
Damona
Schwerfällig rappelte sich Minette Coyn in ihrem Bett auf und griff sich leise ächzend an den Kopf. Uh, dieses Dröhnen. War sie gestern Nacht auf einer Party gewesen?
Hm … sie erinnerte sich nicht. Aber das konnte ohnehin nicht die Ursache ihrer Kopfschmerzen sein. Auf Crosswitch Hall bekam man eher einen Orden des Britischen Empires als einen Kater, denn in dem abgelegenen Exmoor-Internat waren sogar für die höheren Klassen alkoholische Getränke verboten. Gemein, schließlich war sie fast Achtzehn. Dennoch musste Minette immer noch wie eine Nonne leben – obwohl, selbst in einem Kloster würde es mehr Spaß geben.
Aber das war für Minette nicht die entscheidende Frage, als sie sich in der Dunkelheit zu orientieren versuchte. Wie spät war es? Welchen Wochentag schrieb man eigentlich? Hatte sie noch frei oder war schon Montag? Musste sie zum Unterricht?
Mürrisch starrte sie die rote Digitalanzeige auf ihrem Nachtkästchen an. Ihr Radiowecker zeigte MO – 11.10.2007 – 5:47. Die schlechte Nachricht war, dass sie heute in der ersten Stunde Chemie bei McNabb und anschließend Mathe bei Dexter hatte, die gute war, dass ihr Wecker sie erst in gut dreißig Minuten mit dem obligatorischen BBC-Gedudel belästigen würde.
Minette streckte sich. Uh, sie spürte jeden Knochen einzeln. Warum war sie wie gerädert? War etwa eine Grippe im Anzug? Das Mädchen griff sich erneut an den Kopf. War sie heiß? Nein, keine erhöhte Temperatur … Aber warum hatte sie über Nacht diese quälenden Kopf- und Gliederschmerzen bekommen?
Sie starrte ins Leere. Was hatte sie gestern eigentlich gemacht? Hatte sie nur für die berüchtigt schwere Klausur bei Mr. Burdett gelernt, die sie übermorgen in Englischer Literatur schrieb? War sie auch schon gestern gesundheitlich angeschlagen gewesen?
Irritiert zuckte sie mit den Schultern. Keine Ahnung. So schlecht geschlafen hatte sie jedenfalls seit drei Wochen nicht – seit dem Tag, an dem ihre Freundin spurlos verschwand.
Minette stöhnte leidend. Nein, was hatte sie nur für wirres Zeug geträumt. Sie war auf der Flucht, trank Whiskey mit Lehrern, hatte Oralsex. Aber an welchem Penis leckte sie? Wer schoss sein Sperma auf ihren Körper? Hatte sie nicht sogar den Samen gekostet? Je angestrengter sie überlegte, desto rascher lösten sich die schemenhaften Traumbilder auf.
Das Mädchen knipste die Lampe auf ihrem Nachtkästchen an. Nachdem sie sich die Augen gerieben hatte, blieb ihr Blick am leeren Bett hängen, das auf der anderen Seite des kleinen Zimmers stand.
Ach, wie sie ihre verschwundene Freundin vermisste! Valeries fröhliches Lachen, ihre unkomplizierte, natürliche Art – und natürlich ihre Begeisterung für frivole Bettspiele.
Minette schloss die Augen, kehrte in einen leichten Halbschlaf zurück. Ihre Wunschbilder vermischten sich mit der Realität.
„Oh, Valerie – wo bist du?“, ächzte Minette sehnsüchtig. „Wenn du nur hier sein könntest, wenn ich dich in meinen Armen halten könnte. Oh, ja! Ich könnte im berauschenden Duft deiner seidigen, schwarzen Mähne schwelgen, könnte deine samtige, glatte Haut spüren. Überall spüren. Könnte auch spüren, wie sich dein Knie aufreizend langsam zwischen meine Beine drängt, mich zwingt, meine Schenkel zu öffnen. So weit zu öffnen, dass deine wundervoll zärtlichen Finger bequemen Zugang zu meinen empfindlichsten Stellen bekommen.“
Ja, schön. Streichele mich, stöhnte Minette in Gedanken, während ihre eigenen Finger die verspielten Zärtlichkeiten ausführten, die sie sich von ihrer Freundin erträumte. JA, genau da … JA, Valerie: liebkose meine Perle. Sie kribbelt und juckt, sie sehnt sich so sehr nach dir! Sie schwillt unter dem sanft kreisenden Druck deiner Fingerkuppen an. Uh, wie aufregend es ist, wenn du die mit meiner Nässe eingecremten Finger über meine Klit streichen lässt, wenn du dezent an meinen Schamlippen zupfst, mir immer mehr von meinem Liebessekret entlockst und mich so zum Zerfließen bringst ... Oh, wenn deine heißen Lippen dabei an meinen Brustwarzen nuckeln, du deinen sinnlichen Körper an meinem reibst.
Ah- Aber warum hörst du auf? Du willst dich auf mein Gesicht setzen? Oh, du verruchtes Biest! Na gut, Valerie, aber nur unter einer Bedingung: Ich möchte, dass auch du deine Zunge in meine Scheide steckst!
Hm, ja, komm näher – ganz nah. So ist es ideal. Oh, wie ich dein Fötzchen liebe. Den superben Geruch, den aufregenden Geschmack. Wie ich mich an dem Anblick deiner bezaubernden Labien ergötze, an deinem vor Geilheit tropfenden, rosa Löchlein – dieser nach einer Weile unverschämt obszön dampfenden und nach hartem Sex schreienden Möse. Der zugleich honigsüßen Möse, die man unendlich lange küssen, necken, lecken und ausschlecken möchte. Ahh, ich kann davon gar nicht genug bekommen!
Ah- Aber Valerie, was tust du nur? NEIN, du freches Luder! Bitte hör auf … Nicht mit dem Vibrator! Nicht dort, bitte ... BITTE!
Du weißt, was wir uns geschworen haben, Valerie...
Ja, so ist es gut. Und soo schön …hier ist es noch besser … uh, wie geil es prickelt, wenn du die Spitze auf meiner Klitoris summen lässt – puh, ich dachte für einen Moment echt, dass du mir den Kunstphallus voll in die Pussy schieben willst. Aber ich bin nach wie vor von unserem Schwur überzeugt. Wir dürfen uns nicht gegenseitig entjungfern. Es ist wirklich besser, uns die Unschuld für einen Mann aufzubewahren, den wir für würdig erachten. Nur so einer darf uns zur Frau machen. Werden wir das Privileg haben, dass es ein Mann ist, den wir lieben? Der auch uns von Herzen liebt? Ein attraktiver Mann, mit Charakter, Humor, Verständnis und Einfühlungsvermögen? Oh, Valerie, meine süße Valerie – wäre das nicht fantastisch?
Du meinst, dass es das nur in Hollywoodfilmen gibt?
Ach, gönne uns doch die Illusion. Wir wollten sie bewahren. Möglichst lange. Bis es so weit ist, können wir unsere Sehnsucht mit lesbischen Spielchen stillen. Wir können uns gegenseitig die Fötzchen lecken, so lange daran schmusen, bis es uns kommt...
Oh Valerie, du Schlimme! Wo surrt denn dein Gehilfe jetzt? Uh, sei bitte vo- oh … vorsichtig. Jaa, komm – gib mir auch eine Penisattrappe.
Hm, die Qual der Wahl. Dein Sortiment ist aber auch riesig. Mal sehen ... Ja, der schlanke, violette Dildo ist richtig. Genau richtig für deinen süßen Po. Auch du sollst das Vergnügen genießen, anal stimuliert zu werden, während meine Zungenspitze deine Klit zum Glühen bringt.
Ja, lass auch du deine Zunge durch meine Ritze flattern – mache es mir. Schneller, ja … LOS, JAAA!
Minette Coyn schnaubte, begann zu hecheln. Ihre Finger flogen in irrem Tempo über ihr Geschlecht. Ihre Fantasie hatte sie so aufgestachelt, dass sie schon im nächsten Augenblick von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde. Sie warf sich hin und her, biss in das Kissen, röchelte ihren intensiven Orgasmus in das Kopfpolster.
Kaum waren ihre letzten Lustwellen abgeebbt, schon schaltete sich der Radiowecker an.
6:20 Uhr – puh, das war Timing!
Benommen starrte sie ins Leere. Allmählich kam Minette in der Realität an. Viel zu abrupt, wie sie meinte. Die aufgesetzt gute Laune des BBC-Moderators nervte wie jeden Morgen. Das Rundfunkprogramm kontrastierte auf ernüchternde Weise mit ihrer Stimmung. Eben genoss sie noch die wundervolle Befriedigung, unmittelbar danach wurde ihr jedoch wieder bewusst, dass ihr erotischer Wunschtraum den Trennungsschmerz vervielfachte. Valeries Bett war leer. Sie hatte ein Vakuum in Minettes Seele hinterlassen. Wie deplatziert waren da die seichten Scherze des Radiomoderators, der nun auch noch anfing, einen Oldie zu summen, den sich jemand gewünscht hatte. Die Melodie klang ein wenig melancholisch. Sie passte sogar zu ihrer Niedergeschlagenheit. Der Ansager appellierte an die Hörer, dass sie anrufen sollten, wenn sie den Nummer Eins Hit aus dem Jahr 1979 samt Interpreten erkennen. Minette haderte. Die Quasselstrippe sollte lieber den Song spielen, doch stattdessen trällerte er nur mögliche Gewinne ins Mikrophon. Minette hatte Titel und Band sofort parat. Aber sie wollte nicht beim Radiosender anrufen. Auf einen Gutschein über fünf Prozent Rabatt beim Kauf eines Landrovers konnte sie gerne verzichten. Noch mehr auf den Fünfjahresbedarf von Hygieneartikeln. Womöglich musste man die drei Paletten Toilettenpapier persönlich beim Sender abholen. Scheiß-BBC, fluchte sie. Minette hatte diese Reklamekasper mit ihrer übertriebenen Fröhlichkeit dick. Heute Nachmittag würde sie einen anderen Sender einprogrammieren.
Minette Coyn putzte bereits die Zähne, als die Boomtown Rats I don’t like Mondays sangen.
In der ersten Stunde quälte der Biochemiker McNabb seine Klasse mit den Reaktionen der Ketocarbonsäure. Bei Minette und ihren Mitschülerinnen hielt sich die Begeisterung über die Keto-Enol-Tautomerie in Grenzen. Doch auch ihr aus Schottland stammender Lehrer quälte sich heute auffallend mühsam durch die Materie. Der bekennende Scotch-Liebhaber sah aus, als hätte er am Wochenende alle Destillerien seiner Heimat besichtigt.
I don’t like Mondays – vermutlich hatte sich McNabb diesen Oldie von BBC gewünscht.
In der zweiten Stunde verzweifelte Professor Dr. Dexter. Auch wegen Minette Coyn. Der alte Mathepauker hatte zunächst drei Schülerinnen zu Poincares Vermutung abgefragt. Der Pädagoge war herb enttäuscht. Alle Antworten waren nicht einmal vage Vermutungen. Keines der Töchterchen aus neureichen Elternhäusern hatte auch nur den blassesten Schimmer. Minette sollte als Klassenbeste beweisen, dass wenigstens bei ihr Doc Dexters Lerninhalte angekommen waren. Doch Minette faselte ebenfalls nur wirres Zeug.
Was war los, fragte sie sich. Warum war ihr Kopf leer? Sie konnte sich nicht konzentrieren, wusste heute selbst auf simple Fragen keine Antwort. Wie konnte ihr Intelligenzquotient über Nacht auf Höhe der Raumtemperatur absinken? Färbte der Umgang mit ihren Schulkameradinnen ab? Jetzt wo Valerie nicht mehr da war … Aber seit wann ist Dummheit ansteckend?
Auch im Unterricht von Shakespeare-Verehrer Burdett haderte Minette. Während sie sonst mit treffenden Analysen und ihrem enormen Allgemeinwissen brillierte, stammelte sie heute nur zusammenhanglose Phrasen. Von ihrem Lieblingslehrer erntete sie ein mitleidiges Lächeln. Minette schämte sich, zugleich kochte die Wut über ihre hämisch feixenden Mitschülerinnen hoch, die sich freuten, dass die Musterschülerin sich dem niederen Standard angepasst hatte. Ausgerechnet die Gören, die das Klassenziel Jahr für Jahr nur durch die exorbitant hohen Spenden ihrer Eltern erreichten, machten sich am meisten über sie lustig. Nur Addison Jacobs beteiligte sich nicht. Sie war einmal mehr so von einem Handyspiel gefangen, dass sie Minettes Absturz gar nicht mitbekam. Die Rädelsführerin der Hetze war Baroness Lynette von Shortfold, die sich jetzt umso mehr in unerträglicher Arroganz sonnte. Obwohl ihr Intellekt auf Jacobs-Level war, war es ihr leider schon viel zu oft gelungen, verwinkelte Intrigen gegen Emporkömmlinge wie Minette Coyn oder Valerie Dunn zu inszenieren. Auch heute glänzte das Pferdegesicht mit Hinterhältigkeit und Impertinenz.