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Ranga Yogeshwar gehört zu den führenden Wissenschaftsjournalisten Deutschlands. Als Moderator zahlreicher TV-Sendungen und als Buchautor wurde der Diplom-Physiker vielfach ausgezeichnet. Sein besonderes Engagement gilt den Themen Innovation und Wissensvermittlung.

Lernen von Innovationspionieren

Was haben Starbucks, PayPal und Twitter gemeinsam, abgesehen von Herkunft, Größe und Erfolg? Der Weg an die Spitze war bei diesen drei Unternehmen alles andere als geradlinig. So änderten sie im Laufe der Zeit ihre Geschäftsstrategien komplett: Sie führten einen Schwenk durch, einen „pivot“, wie man im Silicon Valley sagt, und mutierten genau dadurch zu weltweiten Marktführern.

Nicht nur von Global Playern wird gefordert, dass sie sich und ihr Geschäftsmodell immer wieder grundsätzlich infragestellen, sondern mittlerweile auch von Mittelständlern. So stellen disruptive Innovationen die Geschäftsmodelle von Automobilherstellern und Banken ebenso auf den Prüfstand wie die von Hotels und Taxivereinigungen. In einer Zeit, in der nichts sicherer ist als der Wandel, kann nur erfolgreich und innovativ sein, wer sich selbst stetig ändert. Winston Churchill hat treffend gesagt: „To improve is to change; to be perfect means to change often.“

Zuweilen sind radikale Entscheidungen notwendig – und genau das ist eine Chance für Mittelständler, denen ein Kurswechsel oft leichter fällt als den großen, unbeweglichen Tankern. Bequem ist das nicht, doch wer sein Geschäftsmodell in Zeiten des beschleunigten Wandels nicht prüft und korrigiert, dem droht die Gefahr, von den Wettbewerbern aufs Abstellgleis geschoben zu werden.

Kurzum: Heutzutage wird die Bereitschaft zum „pivot“ immer wichtiger. Dabei lohnt es sich für Unternehmer, fortlaufend zu erkunden, wo etwas unrund läuft, wo die Kunden noch unzufrieden sind. Denn immer dann, wenn man solche Schwachstellen entdeckt, ist man kurz davor, Neues zu schaffen.

Ich empfehle allen Lesern, von Innovationspionieren zu lernen und sich von ihrem Geist anstecken zu lassen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an den hochinnovativen Mittelständlern hierzulande, die ich Ihnen in diesem Buch vorstellen darf – Innovationsführer der unterschiedlichsten Größen und Branchen. Lassen Sie sich davon inspirieren, mit welch kreativen und vielfältigen Ideen sie den Wandel meistern!

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Ranga Yogeswhar

Mentor von TOP 100

Übersicht Inhalte

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Inhaltsverzeichnis der Unternehmensporträts

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Inhaltsverzeichnis der Fachbeiträge

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Der Weg in die TOP 100

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Unternehmensporträts und -interviews

Größenklasse A

Größenklasse B

Größenklasse C

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Impressionen von der TOP 100-Preisverleihung

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Impressionen von der TOP 100-Konferenz

Die deutsche Innovationselite in Porträts

Größenklasse A (bis 50 Mitarbeiter)

A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition GmbH

Ackermann Saatzucht GmbH & Co. KG

aeris GmbH

aescoLOGIC GmbH

Alnavit GmbH

ARM – Advanced Resource Management GmbH

ASIG Stiftung e. V.

ASSKEA GmbH

Bag Company GmbH

Bauer Holzbausysteme GmbH & Co. KG

betzemeier automotive software GmbH & Co. KG

BINZ Hoch3 GmbH

BPA GmbH

CAE Automotive GmbH

Carl Zeiss Optical Components GmbH

CBTL Computer Based Training and Learning GmbH

Christoph Hesse Architekten

Compusoft Deutschland AG

Condensator Dominit Dr. Christian Dresel GmbH

consus clinicmanagement GmbH

Couplink Group AG

CRM Partners AG

CTS Composite Technologie Systeme GmbH

Datavard AG

DESKO GmbH

DriveLock SE

ECK & OBERG Gruppe

Eisenach Dental-Technik

EITZENBERGER Luftlagertechnik GmbH

Elanity Network Partner GmbH

elektroplan-schneider GmbH

Ernst Blissenbach GmbH

Eventus eG

EYPro Mugrauer & Schnele GmbH

Flux Design Products GmbH

Gebrüder Heyl Vertriebsgesellschaft mbH

Geilenkothen Fabrik für Schutzkleidung GmbH

GENERATIONDESIGN GmbH

Gerlach Schweißtechnik GmbH

get it live GmbH

GMS Electronic Vertriebs GmbH

GOEKELER Messtechnik GmbH

GPI-Service-Center e. K.

GRP GmbH & Co. KG

H&H Gerätebau GmbH

HAUX Maschinenbau GmbH

highQ Computerlösungen GmbH

Hilpl-Wagner Bau GmbH

Holzmüller GmbH

Humintech GmbH

I.R.I.S. AG

iic solutions GmbH

INSA-CONSULERE GmbH

intellecom GmbH

Inwerk GmbH

iTernity GmbH

ITronic GmbH

Jochen Schmüser

KONSTRUKTION BAUMANN OHG

Krause-Biagosch GmbH Deutschland

Le Bihan Consulting GmbH

Lock Your World GmbH & Co. KG

M2energie GmbH

MDT technologies GmbH

MEZ-TECHNIK GmbH

MOVECAT GmbH

Müller + Duscher GmbH

NDI Europe GmbH

Netzkino Services GmbH

NTI GmbH

OC Development GmbH

OmniCert Umweltgutachter GmbH

Passion for People GmbH

piazza blu2 GmbH

picturemaxx AG

PIRTEK Marcus Ströhle e. K.

RORA MOTION GmbH & Co. KG

SAS-Softec GmbH

Schneider Kunststofftechnik GmbH

Schoeller Allibert International GmbH

Sikom Software GmbH

softwareinmotion GmbH

Stefan Kornmeier Innenausbau & Konstruktion

Stegerer GmbH

Syntellix AG *

TEAMPLAN Josef Meyer GmbH

TGA Rohrinnensanierung AG

thermohauser GmbH

Thorsten Gareis | Einkauf. Interim. Akademie.

Timing-Architects Embedded Systems GmbH

ValueNet Consulting Westfalen GmbH & Co. KG

VB-H Verpackungsberatung Hage GmbH & Co. KG

W. Dimer GmbH

Weber Instrumente GmbH & Co. KG

Werner Wohnbau GmbH & Co. KG

WIKUTEC GmbH

Wolf Maschinenbau AG

XOLUTION GmbH

Größenklasse B (51–200 Mitarbeiter)

A. Eberle GmbH & Co. KG

ABL-TECHNIC Entlackung GmbH

Ätztechnik Herz GmbH & Co. KG

ATG Altbausanierung Technologie Garant GmbH

Augel GmbH

Augenzentrum Eckert

AUMÜLLER AUMATIC GmbH

Bettina Harms GmbH

Bilstein & Siekermann GmbH + Co. KG

Blue Yonder GmbH

Buchner & Partner GmbH

capricorn COMPOSITE GmbH

Carl Zeiss 3D Automation GmbH

CLAGE GmbH

Collini GmbH

CONTENTSERV GmbH

Contract Medical International GmbH

CosMed GmbH & Co. KG

CSS AG

CTG Cleanteam Gebäudemanagement GmbH

Demmeler Maschinenbau GmbH & Co. KG

Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe

doubleSlash Net-Business GmbH

Dreiling Maschinenbau GmbH

DS elektrotherm GmbH

Edelstahl-Mechanik GmbH

Elektro Ehinger GmbH

ELO Stahlwaren GmbH & Co. KG

Emter GmbH

Eschenfelder KKU Gruppe

EXPRESSO Deutschland GmbH

Frischmann Druck und Medien GmbH

FWB Kunststofftechnik GmbH

GEDYS IntraWare GmbH

Geiger Gruppe

Gessler GmbH

GS1 Germany GmbH

Gutekunst Formfedern GmbH

GWG – Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Kassel

Hagelschaden-Centrum Douteil GmbH

HEDRICH GmbH

Helmut Diebold GmbH & Co. Goldring-Werkzeugfabrik

HFM Modell- und Formenbau GmbH

HS-Schoch GmbH

HUFSCHMIED Zerspanungssysteme GmbH

INNO TAPE GmbH

inpotron Schaltnetzteile GmbH

Insiders Technologies GmbH

iPoint-systems gmbh

JobRouter AG

Kleine Riesen Nord gGmbH

Kontext Ilmenau gGmbH

KUNBUS GmbH

L/M/B Druck GmbH Louko

Lässig GmbH

LAPP Insulators Alumina GmbH

Liebenzeller Mission gemeinnützige GmbH

Maier Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG

MAIREC Edelmetallgesellschaft mbH

Metzgerdruck GmbH

NanoTemper Technologies GmbH *

NMH GmbH

Norbert Woll GmbH

Occhio GmbH

Ortmeier Medien GmbH

Palatin Kongresshotel und Kulturzentrum GmbH

Percepta Deutschland GmbH

PM-International AG

Polygon – Produktdesign, Konstruktion, Herstellung

PREMIER TECH AQUA GmbH

PROFECTUS GmbH

Q1 Energie AG

QualityMinds GmbH

Rebional GmbH

Rhenocoll-Werk e. K.

ROTH + WEBER GmbH

RUCHTI GmbH

Senne-Plastik GmbH

SITA Bauelemente GmbH

STADTBAU WÜRZBURG GMBH

Stadtwerke Wedel GmbH

teamtischer GmbH

Thermik Gerätebau GmbH

Thieme GmbH & Co. KG

TimeLine Business Solutions Group

TOMTEC IMAGING SYSTEMS GMBH

TRIOPTICS GmbH

VOM FASS AG

Werner Maschinenbau GmbH

WGfS GmbH

Wischemann Kunststoff GmbH

XEPTUM Consulting AG

ZSK Stickmaschinen GmbH

Größenklasse C (über 200 Mitarbeiter)

aluplast GmbH

ASAP Holding GmbH

ATLAS® Schuhfabrik GmbH & Co. KG

August Rüggeberg GmbH & Co. KG

AURORA Konrad G. Schulz GmbH & Co. KG

BENNINGHOVEN GmbH & Co. KG

BETEK GmbH & Co. KG

BPW Bergische Achsen Kommanditgesellschaft

C. D. Wälzholz KG

cab Produkttechnik GmbH & Co KG

CAMELOT Management Consultants AG

Chal-Tec GmbH

CLEAN Servicepower GmbH

Conrad Electronic SE

DENIOS AG

DITTER PLASTIC GmbH + Co KG

Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung

EMSA GmbH

ETO MAGNETIC GmbH

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG

GEDA-Dechentreiter GmbH & Co. KG

GELITA AG

Georg Reisch GmbH & Co. KG

Geschwister May GmbH & Co. KG

Grötz GmbH & Co. KG

GÜNZBURGER STEIGTECHNIK GMBH

Herbert Stephan KG

HOF Sonderanlagenbau GmbH

HRS Group

igus® GmbH

IKA®-Werke GmbH & Co. KG

Infiana Germany GmbH & Co. KG

Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG

Jaeger Ausbau Beteiligung GmbH + Co. KG

Kemmler Baustoffe GmbH

Kendrion Kuhnke Automotive GmbH

Lehmann&Voss&Co. KG

Luxhaus Vertrieb GmbH & Co. KG

Mercedes-AMG GmbH

Molkerei Gropper GmbH & Co. KG

Müller-Technik GmbH

Nabaltec AG

Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Parfümerie AKZENTE GmbH

Peter Huber Kältemaschinenbau AG *

Pöppelmann GmbH & Co. KG

RECARO Group

Rittal GmbH & Co. KG

RK Rose+Krieger GmbH

RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg GmbH

SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG

SchmitterGroup AG

Schüco International KG

Sesotec GmbH

SLM Kunststofftechnik GmbH

Sonopress GmbH

STAHLWILLE Eduard Wille GmbH & Co. KG

STILL GmbH

SURTECO DECOR GmbH

Thomas Magnete GmbH

Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG

Vestner Aufzüge GmbH

WALTER RAU Neusser Öl und Fett AG

Weidmüller Gruppe

Weisenburger Bau GmbH

wenglor sensoric GmbH

WERMA Signaltechnik GmbH + Co. KG

WOM-Gruppe

Zoller + Fröhlich GmbH

* „Innovator des Jahres“ 2017 der Größenklasse A

* „Innovator des Jahres“ 2017 der Größenklasse B

* „Innovator des Jahres“ 2017 der Größenklasse C

Fachbeiträge rund um Innovation

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Prof. Dr. Nikolaus Franke

Der Weg in die TOP 100

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Prof. Dr. Arnold Weissman

Nachfolger gesucht?!

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Josef Zotter

Kreativität und Innovation

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Dr. Werner T. Fuchs

Warum das Gehirn Geschichten liebt

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Bianka Knoblach, Prof. Dr. Dietmar Fink, Prof. Dr. Christoph Rasche

Digitalisierung im Mittelstand

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Prof. Dr. Nikolaus Franke ist seit 2002 der wissenschaftliche Leiter von TOP 100. Er ist Direktor des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien und Gastforscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Mit zahlreichen Forschungspreisen und mehr als 200 internationalen Publikationen zählt er zu den weltweit führenden Innovationsforschern.

Der Weg in die TOP 100

Beim Thema Innovation denken viele Menschen spontan an große Konzerne mit riesigen F&E-Labors. Sie vergessen, dass gerade Mittelständler über Eigenschaften verfügen, die ihnen eine gute Startposition im Innovationswettbewerb verschaffen können: Schnelligkeit, Flexibilität und Unternehmertum. TOP 100 identifiziert diese Innovationsführer des Mittelstands und hilft ihnen, noch besser zu werden. Mehr dazu von Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Franke.

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Das TOP 100-Qualitätssiegel ist begehrt. Viele dynamische mittelständische Unternehmen wollen ihre Exzellenz im Innovationsmanagement auch nach außen hin sichtbar machen. Doch nur wenige erfüllen die strengen Kriterien, die im Rahmen des TOP 100-Wettbewerbs gelten: Wer TOP 100-Innovator werden möchte, durchläuft ein wissenschaftlich fundiertes Auswahlverfahren, in dem der Entwicklungsstand der Innovationsstärke differenziert geprüft wird. Dieses Bewertungsverfahren, die TOP 100-Innovationsanalyse©, wurde von mir und meinem Mitarbeiter, Dr. Rudolf Dömötör, erarbeitet. Auf der Basis eigener Untersuchungen, der internationalen Innovationsforschung und der Erfahrung aus mehreren Tausend Analysen entwickeln wir das Verfahren kontinuierlich weiter. Im Fokus der Analyse stehen sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft. Wir untersuchen also einerseits die schon realisierten Innovationserfolge und andererseits die Ausgestaltung des Innovationsmanagements, die fast noch wichtiger ist. Denn der Grad der Professionalität des Innovationsmanagements erlaubt eine Einschätzung des künftigen Innovationspotenzials.

Die Analyse umfasst mehr als 100 Indikatoren in 5 Kategorien:

image Innovationsförderndes Top-Management

image Innovationsklima

image Innovative Prozesse und Organisation

image Außenorientierung/Open Innovation

image Innovationserfolg

Die ersten vier Kategorien zeigen die firmenspezifische Ausgestaltung des Innovationsmanagements, im Rahmen der fünften Kategorie werden die bereits erzielten Erfolge der Innovationstätigkeit gemessen. Darunter verstehen wir die Fähigkeit eines Unternehmens, inkrementelle Verbesserungen und disruptive Neuerungen zu entwickeln, damit am Markt zu bestehen und in weiterer Konsequenz seine Wettbewerbsposition laufend zu verbessern.

Der Ablauf der Analyse

Jedes TOP 100-Unternehmen hat die TOP 100-Innovationsanalyse© mit ausgezeichneten Ergebnissen durchlaufen. Die Analyse beginnt mit der Qualifikationsrunde. Darin wird zunächst anhand von 30 Fragen zu den oben angeführten Kategorien untersucht, ob das Unternehmen ein aussichtsreicher Kandidat für die Aufnahme in die TOP 100 ist. Interessierte Firmen können sich mittels dieses kurzen ersten Fragebogens ein Bild davon machen, ob eine Teilnahme für sie aussichtsreich oder noch zu früh ist. In diesem Jahr haben mehr als 2.000 mittelständische Firmen den Qualifikationsfragebogen angefordert. Aus vielen Gesprächen wissen wir, dass schon allein die Beschäftigung mit den Fragen wertvolle Denkanstöße geben kann – und dass viele der Unternehmen, die sich noch nicht hinreichend qualifiziert fühlten, eine Teilnahme am Wettbewerb in ein oder zwei Jahren planen. 414 der interessierten Firmen kamen nach eingehendem Studium der Kriterien zu dem Schluss, dass eine Teilnahme angesichts der eigenen Leistungen hinreichend Erfolg verspreche. Sie füllten den Fragebogen vollständig aus und traten damit offiziell in den Wettbewerb ein. Wir untersuchten ihre Qualifikationen und erstellten auf der Basis dieser ersten Prüfrunde für jedes Unternehmen ein individuelles Rating. Aus unserer Sicht ist es beeindruckend, wie gut die Innovationsführer sich selbst einschätzen können: Tatsächlich wurde bei 305 Firmen der Qualifikationsrunde ein großes Innovationspotenzial sichtbar. Sie wurden somit eingeladen, an der Finalrunde teilzunehmen.

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Prof. Dr. Nikolaus Franke diskutiert mit einigen TOP 100-Unternehmern über die zahlreichen Möglichkeiten, die das Qualitätssiegel ihnen bietet.

Auch in diesem Jahr sind meine Mitarbeiter und ich begeistert, wie innovativ der deutsche Mittelstand sein kann. Einige der Teilnehmer sind schon sehr bekannt, andere arbeiten in Nischen und können noch als Hidden Champions gelten. Naturgemäß variieren die Strukturen je nach Firmengröße: Die Art, wie Innovation in einem Start-up mit 25 Beschäftigten organisiert wird, und die Instrumente, die dort sinnvollerweise zum Einsatz kommen, unterscheiden sich stark vom Innovationsmanagement eines Unternehmens mit 500 Beschäftigten. Wir unterteilen die Innovatoren daher nach Größenklassen: Größenklasse A umfasst Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, Größenklasse B solche mit 51 bis 200 Mitarbeitern und Größenklasse C solche mit mehr als 200 Mitarbeitern.

Der auf die jeweilige Größenklasse zugeschnittene Finalfragebogen beinhaltet gut 70 Kriterien. Sie erlauben uns eine detaillierte Analyse des Innovationsmanagements und der Innovationserfolge. Die Richtigkeit ihrer Angaben in den Fragebögen wurde von den Firmenvertretern verbindlich zugesichert. Zudem haben wir zur Verifikation der Angaben verschiedene Querchecks und Plausibilisierungen vorgenommen. Bei Unklarheiten wurden die Unternehmen zwecks Rückfragen kontaktiert. Jene maximal 100 Firmen pro Größenklasse, die von allen Bewerbern das stärkste Innovationsprofil aufwiesen, wurden schließlich in den Kreis der herausragend innovativen TOP 100-Unternehmen aufgenommen und dürfen fortan den Titel „Top-Innovator“ tragen. Die jeweils drei besten Kandidaten jeder Größenklasse hat Dr. Rudolf Dömötör besucht und einer mehrstündigen, gründlichen Analyse unterzogen, um von ihnen jenseits der Zahlen und Fakten aus den Fragebögen ein ganzheitliches Bild zu gewinnen. Alle so gesammelten Informationen dienten dann der hochkarätig besetzten Jury als Grundlage ihrer Entscheidung über die Vergabe der Titel „Innovator des Jahres 2017“.

Qualitätssiegel TOP 100

In Umfang, in der Präzision, der Verlässlichkeit und der wissenschaftlichen Fundierung ist dieser Innovationswettbewerb einzigartig. Mein Ziel als Wissenschaftler ist es, die Top-Innovatoren des deutschen Mittelstands zu identifizieren. Ich fälle mein Urteil vollkommen unbeeinflusst, und es existiert auch kein indirektes Geschäftsmodell. Die TOP 100-Auszeichnung ist daher ein glaubwürdiges Qualitätssiegel gegenüber (potenziellen) Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. Als effizientes PR- und Marketinginstrument kann sie ein wertvolles Differenzierungskriterium im Vergleich zu Wettbewerbern darstellen. Und die Pressearbeit durch das compamedia-Team sichert den TOP 100-Unternehmen die Aufmerksamkeit unterschiedlichster Zielgruppen. Diese Publizität ist der erste Schritt zur Zukunftssicherung.

Der zweite Schritt besteht in der Nutzung der weiteren Unterstützungsund Vernetzungsmöglichkeiten im „Club of Excellence“ von TOP 100: Zu denen zählt die „TOP 100-Innovationsbilanz“, also ein individueller Benchmarkingbericht über die Ausgestaltung des eigenen Innovationsmanagements. Die darin aufgezeigten Potenzialfelder enthalten wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung: Worin sind wir im Vergleich schon jetzt Weltspitze? Wo haben wir noch Potenziale? Vielen Unternehmern fehlen diese Informationen. Und mit „Innoconnect“ bieten wir Lösungen, Partner oder Inspiration in Sachen Innovation. Außerdem fördert TOP 100 mit verschiedenen Veranstaltungsformaten den Austausch auf Augenhöhe – spannende Begegnungen und faszinierende Erlebnisse sind garantiert.

Die Jury

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Jürgen Abromeit ist seit 2008 Mitglied des Vorstands der INDUS Holding AG, dem er seit 2012 vorsitzt. Er ist verantwortlich für die Bereiche Strategie, M&A, Finanzierung und Kommunikation und für die direkte Führung von Beteiligungsunternehmern.

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Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner ist Wirtschaftsprofessorin und hat seit 2001 den Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance an der Technischen Universität München inne. Sie ist Aufsichtsrätin bei diversen Konzernen und der Deutschen Börse AG.

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Prof. Dr. Roland Berger ist Gründer der Roland Berger Strategy Consultants, einer der führenden Strategieberatungen weltweit. Er ist Mitglied des Kuratoriums des Konvents für Deutschland e. V., eines unabhängigen Beratergremiums für die Politik.

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Hubertus Bessau hat 2007 mit zwei Studienfreunden das Internet- Start-up MyMuesli gegründet. Außerdem ist er Partner in einer Marketing- und in einer Kreativagentur.

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Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger war von 2002 bis 2012 Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas führender Organisation für technische und prozessuale Innovationen. Er ist Autor und Mitautor vieler Publikationen.

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Edelgard Bulmahn war bis 2005 Bundesministerin für Bildung und Forschung und dann Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags. Heute ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags.

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Sabine Christiansen hat sich als Moderatorin einen Namen gemacht. Sie war Mitglied des Innovationsbeirats des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und sitzt heute im Aufsichtsrat von Hermes Europe und der freenet AG.

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Prof. eh. Senator mult. eh. Klaus Fischer ist Inhaber und Geschäftsführer der innovationsstarken Unternehmensgruppe fischer. Die hat vor allem durch die „fischer-Dübel“ und die „fischertechnik-Baukästen“ weltweiten Ruhm erlangt.

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Anja Förster ist Bestsellerautorin und – laut Wirtschaftspresse – „Management-Vordenkerin einer neuen Generation“. Als Vortragsrednerin erreicht sie ein hochkarätiges Publikum in über 20 Ländern.

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Manfred Gotta ist einer der Pioniere des modernen Branding. 1986 hat er die GOTTA GmbH gegründet, heute Gotta Brands. Seither schuf er als Namensdesigner zahlreiche Markennamen wie „Smart“, „Twingo“, „Cayenne“, „Reddy“ oder „Megaperls“.

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Dr. Michael Groß war als dreifacher Olympiasieger und fünffacher Weltmeister einer der erfolgreichsten Schwimmsportler Deutschlands. Heute ist er Inhaber von Groß & Cie., einer Beratungsgesellschaft für Change-Management und Talent-Management.

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Lars Hinrichs hat sich als Gründer der Plattform XING einen Namen gemacht. Heute konzentriert er sich auf sein Investmentunternehmen Cinco Capital, das in späten Phasen in Firmen investiert.

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Uwe Horstmann ist Gründer und Geschäftsführer von Project A Ventures. Mit seinem „Company Builder“ hat er in nur zwei Jahren 25 Start-ups mit aufgebaut und am Markt etabliert. Nebenbei arbeitet Horstmann als strategischer Berater für Oxfam.

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Prof. Dr. Kurt J. Lauk war von 2004 bis 2009 Europaabgeordneter für Baden-Württemberg in der Fraktion der Europäischen Volkspartei. Er ist Präsident des Wirtschaftsrats der CDU und war Vorstandsmitglied zahlreicher führender deutscher Unternehmen.

Sprecher der Jury

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Steffen Klusmann ist Chefredakteur des „manager magazins“. Er begann seine Karriere bei der „Wirtschaftswoche“ und war von 2004 bis 2013 Chefredakteur der „Financial Times Deutschland“. Ab 2009 verantwortete er zudem das Wirtschaftsmagazin „Capital“.

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Prof. Dr. Fredmund Malik ist Gründer, Inhaber und Chairman von Malik St. Gallen, dem führenden Unternehmen für Management-, Leadership- und Governance-Lösungen mit Zentren in St. Gallen, Zürich, Wien, Berlin, London, Peking und Toronto.

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Tina Müller ist Chief Marketing Officer und Member of the Management Board der Opel Group GmbH und verantwortet die strategische Marken- und Produktführung des Automobilherstellers.

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Prof. Dr. h. c. Reimund Neugebauer ist Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Zuvor war er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz.

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René R. Obermann ist Aufsichtsratmitglied der ThyssenKrupp AG. Er war bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, zuletzt in der Funktion des Innovationsvorstands. Seit 2011 ist er zudem im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft.

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Cem Özdemir ist seit 2008 Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Mitglied des Deutschen Bundestags. Er war auch außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion und von 2004 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments.

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Mario Ohoven ist Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), der die Interessen kleiner und mittelgroßer Firmen vertritt. Zudem ist er Präsident der Europäischen Vereinigung der Verbände kleiner und mittlerer Unternehmen (CEA-PME).

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Wolfgang Pollety fungierte nach fast 15 Jahren im Bahnkonzern zuletzt als Geschäftsführer des Flughafens Hamburg. Heute kümmert er sich mit seinem Team vom RKW um die Zukunft des deutschen Mittelstandes.

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Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer ist Gründer der IDS Scheer AG sowie Gründer und Geschäftsführer der Scheer Group. Er war Mitglied im „Rat für Innovation und Wachstum“ der Bundesregierung und Mitglied des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft.

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Karl Matthäus Schmidt ist Banker in der sechsten Generation. Seit 2005 ist er Vorstandssprecher der quirin bank AG in Berlin, die sich als erste Bank in Deutschland auf Honorarberatung spezialisiert hat.

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Dr. Stephan Scholtissek ist Geschäftsführer des international operierenden IT-Schulungsunternehmens New Horizons. Zuvor war er Vorsitzender der Accenture-Ländergruppe Deutschland, Österreich, Schweiz.

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Prof. Dr. Dres. h. c. Hermann Simon ist Chairman von Simon-Kucher & Partners und Experte für Strategie, Marketing und Pricing. In seinem Bestseller „Hidden Champions des 21. Jahrhunderts“ untersuchte er die Strategien unbekannter Weltmarktführer.

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Katja Suding ist seit 2015 eine der drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP. Für die FDP Hamburg zieht sie als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf 2017.

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Dr. Antje von Dewitz ist Geschäftsführerin des 1974 gegründeten Outdoorartikelherstellers VAUDE. Sie engagiert sich für eine nachhaltige und sozial verträgliche Produktion. VAUDE wurde 2015 als „Deutschlands nachhaltigste Marke“ prämiert.

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Dr. Dr. Cay von Fournier ist Inhaber des SchmidtCollegs. In Vorträgen und Seminaren vermittelt er sein Prinzip der ganzheitlichen Unternehmensführung. Er studierte Medizin und gründete schon mit 22 Jahren sein erstes Unternehmen.

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Dr. Sahra Wagenknecht ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestags. Im Oktober 2015 hat sie gemeinsam mit Dietmar Bartsch den Fraktionsvorsitz der Partei DIE LINKE übernommen und agiert seither als Oppositionsführerin.

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Dr. Frank-Steffen Walliser ist seit Oktober 2014 Leiter Motorsport der Porsche AG und ist in dieser Funktion für die weltweiten GT-Motorsportaktivitäten und die GT-Seriensportwagen verantwortlich.

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Prof. Dr. Arnold Weissman ist Gründer des Weissman Instituts für Weiterbildung und des renommierten Beratungsunternehmens Weissman & Cie. Sein Schwerpunkt liegt im Entwickeln und Umsetzen von Strategien für Familienunternehmen.

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Christiane zu Salm zählt zu den erfolgreichsten Frauen auf dem privaten deutschen TV-Markt. Von 1998 bis 2001 war sie Geschäftsführerin des Musiksenders MTV. Seit Februar 2016 ist sie Inhaberin des Berliner Nicolai Verlags.

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Die TOP 100-Innovationsmeister

Innovationen sind der Motor des Fortschritts und des gesellschaftlichen Wohlstands. Die wirklich revolutionären Innovationen kommen selten von den in den Märkten führenden (Groß-)Unternehmen, sondern fast immer von Newcomern und innovativen Mittelständlern. Die Ergebnisse der TOP 100-Analyse unterstreichen eindrucksvoll die große Innovationskraft der Top-Innovatoren.

Die TOP 100 des deutschen Mittelstands sind nach den Ergebnissen unserer Untersuchung ausgesprochen kreative, innovative und professionell geführte Unternehmen. So erwirtschaften sie beispielsweise mit den Marktneuheiten und innovativen Verbesserungen, die in den vergangenen drei Jahren am Markt eingeführt wurden, fast 40 % ihres aktuellen Umsatzes. Zum Vergleich: Im Durchschnitt des deutschen Mittelstands beläuft sich der Umsatz mit neuen Produkten und Dienstleistungen nur auf etwa 7 %, also auf weniger als ein Fünftel des Wertes der TOP 100! Auch auf der Prozessebene zeigt sich die Innovationsstärke der TOP 100: 2015 sparten sie durch Prozessinnovationen durchschnittlich 7,7 % ihrer Gesamtkosten ein. Dieser Wert ist mehr als dreimal so hoch wie beim Durchschnitt des deutschen Mittelstands (2,5 %).

Die Innovationstätigkeit ist für die TOP 100 kein Selbstzweck, sondern dient wirtschaftlichen Unternehmenszielen: Sie innovieren, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Dass dies gelingt, zeigt sich etwa darin, dass 39 % von ihnen nationale Marktführer sind. Zudem ist jedes zehnte Unternehmen von ihnen sogar Weltmarktführer. Die große Innovationskraft der TOP 100-Unternehmen schlägt sich in einer beeindruckenden Entwicklung nieder: Von 2013 bis 2015 sind sie um 20 Prozentpunkte schneller gewachsen als der jeweilige Branchendurchschnitt.

Dies sind Wachstumswerte, die auch international herausragen. Das innovationsbedingte Wachstum ist auch nachhaltig. So planen die TOP 100, in den nächsten drei Jahren insgesamt rund 9.500 neue Mitarbeiter einzustellen. Dies entspricht einem Personalwachstum von fast 10 %. Erreichten die „restlichen“ mittelständischen Firmen in Deutschland ein ähnliches Wachstum, würden bis 2020 mehr als vier Millionen neue Jobs geschaffen, und wir hätten eine Vollbeschäftigung wie nicht einmal unter Adenauer und Erhard. Dies zeigt, wie wichtig es für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ist, dass sie über Wachstumsmotoren wie die TOP 100-Unternehmen verfügen – und wie wichtig es ist, anderen Mittelständlern Mut zu machen, auch auf den Erfolgsfaktor „Innovation“ zu setzen.

Anteil Innovationen und innovative Verbesserungen der vergangenen drei Jahre am Umsatz

Durchschnitt aller TOP 100

37,6 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

6,8 %

Einsparungen durch Prozessinnovationen in 2015

Durchschnitt aller TOP 100

7,7 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

2,5 %

… % der TOP 100-Unternehmen sind:

nationale Marktführer

39 %

Weltmarktführer

10 %

Durchschnittliches Wachstum der TOP 100 über dem jeweiligen Branchendurchschnitt

20 Prozentpunkte

Von den TOP 100 für die kommenden drei Jahre geplantes Personalwachstum (in Mitarbeitern)

9.508 Mitarbeiter

Sieger der Größenklasse A

Mit ihrem konsequent auf disruptive Innovation ausgerichtetem Management ist es der Syntellix AG gelungen, eine Knochenschraube auf Metallbasis zu entwickeln, die sich nach Erfüllung ihrer Funktion im Körper kontrolliert auflöst. Damit wird ein zweiter operativer Eingriff zur Entfernung des Implantats obsolet, wovon sowohl der Patient als auch das Gesundheitssystem profitieren. Die Innovation setzt Maßstäbe: Bis Ende 2017 werden rund 70.000 Syntellix-Implantate weltweit eingesetzt worden sein.

Das 2008 gegründete Medizintechnik-Start-up mit Sitz in Hannover erforscht, entwickelt und vertreibt bioabsorbierbare Implantate. Die Besonderheit seiner 2013 in Deutschland zugelassenen Technologie ist, dass die nach Knochenbrüchen eingesetzten Schrauben sich mit der Zeit automatisch im Körper auflösen. Dies macht einen zweiten Eingriff zur Entfernung des Implantats überflüssig. Gegenüber anderen bioabsorbierbaren Implantaten (auf Polymerbasis) weist der Werkstoff von Syntellix eine höhere Stabilität und eine bessere Verträglichkeit auf. Die Jury sieht in dieser vielfach ausgezeichneten Innovation gar eine „gesamtgesellschaftliche Errungenschaft“, bietet sie doch über die offensichtlichen Vorteile für den Patienten hinaus ein enormes Einsparpotenzial für das gesamte Gesundheitssystem. Das Marktpotenzial ist groß: Bis Februar 2017 sind schon rund 28.000 Syntellix-Schrauben in 28 Ländern eingesetzt worden. Bis Ende des Jahres werden es rund 70.000 Implantate in 45 Ländern sein.

Im Innovationsmanagement und in der Forschung & Entwicklung agiert das Unternehmen ausgesprochen vorbildlich hinsichtlich der Einbindung externen Know-hows, da es über ein herausragendes Netzwerkmanagement verfügt. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Mayer beschrieb das Motto des Beziehungsmanagements von Syntellix mit den Worten: „Sharing knowledge is power.“ Damit konnte Syntellix dann auch bei der Jury punkten: „Das Konzept ‚Sharing knowledge is power‘ und das damit verbundene Einholen externen Know-hows, wo nötig, ist … ein entscheidender Faktor für den Erfolg.“

Auch an der Weiterentwicklung von Syntellix wird systematisch, professionell und prozessorientiert gearbeitet. Die Unternehmensführung möchte „eine Organisation formen, die mit den Herausforderungen der Zukunft besser zurechtkommt als andere“. Der für Start-ups besonders anstrengende Wandel vom Ein-Produkt- zum Multiprojekt-Unternehmen ist auch schon in der Umsetzung: Die auf die nächsten drei Jahre ausgerichtete Innovations-Roadmap sieht ab 2017 jährlich zwei Produktneueinführungen zur Erweiterung des Portfolios und das Erschließen neuer Marktsegmente vor.

Innovator des Jahres Größenklasse A (bis 50 Mitarbeiter)

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1 Syntellix AG, Hannover

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2 SAS-Softec GmbH, Weiden

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3 Bauer Holzbausysteme GmbH & Co. KG, Neusäß

Sieger der Größenklasse B

Vom universitären Forschungslabor auf den Weltmarkt: Die Wissenschaftler, Unternehmensgründer und Geschäftsführer der NanoTemper Technologies GmbH zeigen auf vorbildliche Weise, wie Erfolg aussieht, wenn man ein bahnbrechendes Produkt entwickelt und dazu Forschungsverständnis mit unternehmerischem Denken und Handeln vereint. Die Jury war begeistert.

Das Unternehmen aus München erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt mit weltweit 120 Beschäftigten biophysikalische Labormessgeräte für die Grundlagenforschung und die Wirkstoffentwicklung der Pharmaindustrie. Seine innovative Technologie ermöglicht Messungen zu weitaus geringeren Kosten und dabei besserer Messqualität als alle bisherigen Verfahren. Damit verfügt NanoTemper über ein technologisches Alleinstellungsmerkmal, das außerdem durch internationale Patente abgesichert ist. Der Nutzen der Technologie liegt hauptsächlich in der enormen Zeitersparnis bei der Bestimmung biomolekularer Eigenschaften in der Forschung und Entwicklung: Die durchschnittliche Testdauer beträgt statt der bislang üblichen knappen Woche nur 1,5 Stunden, das heißt 1 % des bisherigen Standards. Zudem wird deutlich weniger Material für die Tests benötigt.

Das Unternehmen wurde 2008 von den beiden Studienkollegen Dr. Philipp Baaske, Biophysiker, und Dr. Stefan Duhr, Biochemiker, als Spin-off der Ludwig-Maximilians-Universität München gegründet. Das erste Produkt wurde 2010 verkauft. Seither wächst das Unternehmen jährlich um durchschnittlich 60 % – und ist gleichzeitig hochprofitabel: NanoTemper taucht regelmäßig in den Listen der wachstumsstärksten Unternehmen Deutschlands auf.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass es schon zahlreiche Übernahmeangebote von großen Marktplayern gab, die die Gründer bisher aber ablehnten: „Wir haben Spaß und wollen diesen Markt selbst entwickeln.“

Die Jury zeigte sich in ihrer Bewertung fasziniert: „Uns überzeugte vor allem die beeindruckende Innovationsstärke, … die Start-up-Garagen-Atmosphäre bei gleichzeitig erfolgreicher Kommerzialisierung ihrer Entwicklung und die gezielte, strategische Wachstumsentwicklung.“

Innovator des Jahres Größenklasse B (51–200 Mitarbeiter)

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1 NanoTemper Technologies GmbH, München

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2 QualityMinds GmbH, Nürnberg

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3 Werner Maschinenbau GmbH, Wolfhagen

Sieger der Größenklasse C

Aufgrund ihrer stark ausgeprägten Unternehmens- und Innovationskultur verzeichnet die Peter Huber Kältemaschinenbau AG beeindruckende Innovationserfolge – und das seit Jahren. Nachdem sie sich 2012 den Titel „Innovator des Jahres“ in der Größenklasse B sicherte, konnte sie jetzt mit neuen Strukturen und innovativ weiterentwickelten Stärken den Sieg in der Größenklasse C erringen. Dies ist so ungewöhnlich wie ein Boxer, der erst Mittelgewichtsund später Schwergewichtsweltmeister wird.

Das Unternehmen aus Offenburg entwickelt, produziert und vertreibt mit etwa 270 Beschäftigten hochpräzise Temperiersysteme mit einem Temperaturbereich von -125 °C bis +425 °C für Forschung und Industrie. Die Geräte werden unter anderem für Stresstests an mechanischen oder elektronischen Bauteilen sowie für Materialprüfungen eingesetzt. Die Innovationstätigkeit von Peter Huber wird in besonderem Maße vom Selbstverständnis eines weltweiten Technologieführers getragen, dem es immer wieder gelungen ist, die Branche mit disruptiven Innovationen zu prägen. Damit ist man ein bevorzugter Ansprechpartner für Entwicklungsprojekte, in denen der Einsatz einer hochpräzisen Temperierungstechnologie erprobt werden soll. Auf diese Weise erschließt sich das Unternehmen kontinuierlich neue Anwendungsgebiete und Märkte für seine Technologie. Peter Huber kann demnach durch die Fähigkeit charakterisiert werden, sich bietende Chancen rasch und flexibel zu ergreifen.

Die Jury zeigte sich vom besonderen Innovationsklima beeindruckt, das von einer stark symbolhaften Kommunikation getragen wird. Deren wichtigste Eckpfeiler sind die Architektur des Fabrikgebäudes und der Claim „It takes two to tango“. Dieser Claim beschreibt die Denk- und Herangehensweise des Unternehmens an die unterschiedlichsten Aufgaben: hinsichtlich der Technologie (durch die Kombination von Thermodynamik und Mikroelektronik ist es gelungen, die weltweit kleinsten und präzisesten Kältethermostate zu entwickeln), im Produktdesign (Verknüpfung von Funktionalität und Ästhetik) und im Beziehungsmanagement (Mitarbeiter/Geschäftsführung, Lieferant/Kunde).

Die Jury lobte dies in ihrer Urteilsverkündung besonders: „Das Credo, Innovationen durch Zusammenarbeit und Kooperation innerhalb des Unternehmens zu schaffen, zieht sich offensichtlich durch die verschiedensten Bereiche … und wurde über alle Ebenen hinweg internalisiert.“

Innovator des Jahres Größenklasse C (über 200 Mitarbeiter)

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1 Peter Huber Kältemaschinenbau AG, Offenburg

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2 wenglor sensoric GmbH, Tettnang

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3 SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG, Schonach

Fazit: Meisterhaftes Innovationsmanagement

Die Innovationserfolge der TOP 100 sind beachtlich – und sie sind das Ergebnis einer systematischen Ausrichtung des gesamten Unternehmens auf Innovation. Sie zeigen die positive Wirkung von innovationsorientierten Strukturen und Methoden und eines innovationsfördernden Klimas. Die TOP 100-Unternehmen setzen unterschiedliche Schwerpunkte, um ihre Innovationsziele zu erreichen.

Unsere Analyse zeigt, dass man mit einer klaren Innovationsorientierung in den verschiedensten Märkten und unterschiedlichsten Situationen erfolgreich sein kann. Wie innovativ ein Unternehmen ist, ist also keine Frage der Branche, sondern eine der Einstellung: Gerade auch in einem traditionelleren Umfeld kann eine konsequente Innovationsorientierung ein enormer Wettbewerbsvorteil sein. Jede Firma muss ihren eigenen Weg finden und sich ein auf ihr Umfeld abgestimmtes Innovationsmanagement erarbeiten. Es gibt kein einfaches „Kochrezept“ für Innovativität. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte sind die vier Kategorien, auf denen unsere Untersuchung basiert, die tragenden Säulen einer Innovationsstrategie:

Das Top-Management hat gerade in mittelständischen Firmen eine Schlüsselfunktion inne. Dessen sind sich die Top-Manager der TOP 100 auch durchaus bewusst. Dies zeigt sich etwa an den hohen relativen Investitionen in Innovationstätigkeiten von im Schnitt fast 10 % des Umsatzes. In der Kategorie „Innovationsklima“ zeigt sich, dass die Zielsetzung, Mitarbeiter zu Mit-Unternehmern zu machen, sich auszahlt: Dank deren Ideen konnten die TOP 100 ihre Ergebnisse 2015 um 2,5 % verbessern. In der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“ fällt auf, dass die TOP 100 – abhängig etwa von Unternehmensgröße und -kultur sowie von Markt und Technologie – den für sie jeweils optimalen Formalisierungsgrad bei der Ausgestaltung der Innovationsprozesse gefunden haben. In der Kategorie „Außenorientierung/Open Innovation“ ist es erfreulich zu sehen, dass die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten bei Innovationsprojekten mittlerweile zum Standard für die TOP 100 zählt. Im Zeitalter von Open Innovation ist dies von entscheidender Bedeutung.

Innovationsbudget in Relation zum Umsatz

 

Durchschnitt aller TOP 100

9,7 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

1,6 %

Verbesserungsvorschläge und Ideen der Mitarbeiter

 

Ergebnisverbesserung 2015 durch realisierte Ideen der Mitarbeiter (Durchschnitt aller TOP 100)

2,5 % des Umsatzes

Ausgestaltung des Innovationsprozesses

 

Systematische Verfolgung und Bewertung der Entwicklung von Markt, Technologie und Wettbewerb

96 %

Existenz eines klar definierten Innovationsprozesses

93 %

Flexible Anpassung des Innovationsprozesses an geänderte Rahmenbedingungen

98 %

… % der TOP 100 arbeiten regelmäßig mit folgenden Kooperationspartnern zusammen:

 

Kunden

96 %

Lieferanten

75 %

Universitäten/Forschungseinrichtungen

61 %

Wettbewerber

11 %

Größenklasse

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Kundennähe überzeugt

A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition GmbH

Heinrich-Lübke-Straße 8

59759 Arnsberg

Telefon 02932 9306-0

www.als-arnsberg.de

20 Beschäftigte (D)

Transport/Verkehr/Logistik

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„Unser Schwerpunkt geht immer mehr in Richtung kunden-bezogene Logistikleistungen.“
Christoph Dahlmann, Geschäftsführer

Die Ansprüche an Schnelligkeit und Pünktlichkeit in der Transportbranche sind enorm gestiegen. Das liegt vorwiegend an der Just-in-time-Produktion – Teile gehen erst dann auf den Weg, wenn ein Unternehmen sie zur Fertigung benötigt. Hinzu kommt die Diversifikation: Güter werden stets sensibler, die Anforderungen an die Logistik steigen. Diesen Trend hatten Christoph Dahlmann und der 2006 leider verstorbene Helmut Schulte erkannt, als sie 1989 die A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition GmbH gründeten.

Der Standort im südwestfälischen Sauerland war eine bewusste Entscheidung für die Heimat. Zudem fungieren die Arnsberger mit ihrem Sitz in der größten Wirtschaftsregion in NRW als Bindeglied zwischen den Unternehmen vor Ort und den Reedereien in Hamburg und Bremen. Durch ihre Präsenz können sie die Kunden besser bedienen als die Wettbewerber im Seehafen.

Persönlicher Kontakt

Eine funktionale, prozessoptimierte IT bildet bei A.L.S. die Basis für den reibungslosen Ablauf. Zusätzlich ist in allen drei Weltzeitzonen immer ein „Mensch hinter der Maschine“ erreichbar, sodass keine Kundenanfrage verloren geht. „Wir schnüren für unsere Kunden Rundum-sorglos-Pakete. So übernehmen wir etwa vom Erstellen der Exportdokumente, über Verpackung, Transport und Verzollung im Empfangsland alle notwendigen logistischen Tätigkeiten“, sagt der Geschäftsführer. Bei komplexeren Anfragen ist man oft schon am nächsten Tag beim Kunden, wägt mit ihm Kosten und Nutzen ab und tüftelt eine Lösung aus. Denn eine individuelle und persönliche Betreuung ist die große Stärke der Logistiker.

Schnelligkeit zählt

Eine weitere Entscheidung wurde ganz bewusst gefällt: A.L.S. hat keinen eigenen Fuhrpark. Stattdessen setzt man auf ein gutes Netzwerk aus Frachtführern, Reedereien und Airlines. Folgerichtig war das Unternehmen auch Mitbegründer der Speditionskooperation „Transcoop09“ und ist inzwischen auch Mitglied im Logistiknetzwerk „LogCoop“, wodurch deutschlandweit 50 Lagerstandorte mit 1,8 Millionen Quadratmetern Lagerfläche zur Verfügung stehen. Gleichzeitig können die Disponenten flexibel und schnell europaweit auf über 5.000 Fahrzeuge zugreifen. Denn von der Anfrage bis zur Auftragsannahme ist mit vielen Kunden eine Reaktionszeit von nur 30 Minuten vereinbart. Wen wundert es da, dass mit derselben Geschwindigkeit darüber entschieden wurde, im geplanten Firmenneubau Duschen für radelnde Kollegen einzubauen? Und als Bonus für das topfitte Team gibt es noch einen Fitnessraum dazu!

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Mit Know-how und Kompetenz bietet A.L.S. ihren Kunden innovative Lösungen für die Logistik zu Land, zu Wasser und in der Luft.

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Jedes TOP 100-Unternehmen erhält ein eigenes Porträt im TOP 100-Buch, das von Ranga Yogeshwar herausgegeben wird. Das Buch gilt als Standardwerk für Innovationsmanagement.

Eines der ältesten Gewerbe der Welt

Ackermann Saatzucht GmbH & Co. KG

Marienhofstraße 13

94342 Irlbach

Telefon 09424 9423-0

www.sz-ackermann.de

17 Beschäftigte (D)

Agrar

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„Wir sind eine der ältesten innovativen Branchen der Welt.“
Alexander Strube, Geschäftsführer

Die Pflanzenzucht ist eine uralte Überlebenstechnik der Menschheitmit eigenen Gepflogenheiten. Die Ackermann Saatzucht GmbH & Co. KG schafft es bereits seit 1903, sich den komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen und mit raffinierten Zuchttechniken die Erträge ihrer Kunden zu steigern. Aber auch in dieser Traditionsbranche mit ihren langen Entwicklungszyklen ist Erfolg ohne Big Data, Hightechforschungsmethoden und eine enge Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden undenkbar.