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Seismographische Funktion von Öffentlichkeit im Wandel


Seismographische Funktion von Öffentlichkeit im Wandel


Mediensymposium

von: Heinz Bonfadelli, Kurt Imhof, Roger Blum, Otfried Jarren

49,99 €

Verlag: VS Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 14.11.2008
ISBN/EAN: 9783531911267
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 349

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Medien zwischen Seismographie- und Frühwarnfunktionen Einleitung Heinz Bonfadelli Den Medien und der medienvermittelten Öffentlichkeit werden in der theoretischen Lite- tur, aber auch im öffentlichen Diskurs vielfältige und oft normativ bestimmte Erwartungen und Leistungen zugeschrieben. Neben Information und Orientierung, aber auch politischer Meinungsbildung und gesellschaftlicher Integration ist nicht zuletzt immer wieder von der seismographischen Rolle und von der Frühwarnfunktion von Öffentlichkeit und Medien die Rede. Unter der seismographischen Qualität der öffentlichen Kommunikation werden zumeist ganz unterschiedliche Dinge subsumiert, wobei das Konzept definitorisch oft nicht allzu trennscharf verstanden und kaum in einen weiteren theoretischen Kontext eingebunden wird. Prozessorientiert und in einer Zeitperspektive wird damit meist der Sachverhalt angesp- chen, dass Medien im Sinne einer Frühwarnfunktion auf gesellschaftliche Probleme zuh- den von Öffentlichkeit und Politik hinweisen bzw. Entwicklungen thematisieren, mit denen sich die Gesellschaft zukunftsorientiert befassen sollte. Erwartet wird von den Medien po- tiv ein Beitrag zur besseren Steuerung und zur zukunftsorientierten Problembewältigung. Negativ oder als Defizit der Medien moniert wird zugleich immer wieder, dass die Medien nicht aktiv genug agierten, sondern auf gesellschaftliche Veränderungen meist nur reagieren würden oder – kritischer formuliert – von sozialen Problemen oder gar Missst- den ablenkten und im Dienste der herrschenden Eliten diese tendenziell sogar verschweigen oder gar unterdrücken würden. So verstanden bezieht sich Seismographie eingeschränkt nur auf eine mehr oder weniger passiv verstandene Beobachterrolle von Medien und Öffe- lichkeit im Sinne der mehroder weniger verzerrten Spiegelung von Ereignissen und E- wicklungen, welche in der Gesellschaft als sog. primäre Realität geschehen.
Die Regulation von Gesellschaft durch öffentliche Kommunikation.- Die seismographische Qualität der Öffentlichkeit.- Öffentlichkeit als Seismograph? Über Bedingungen der Enthüllungsfunktion von Medien am Beispiel der Dreyfus-Affäre.- Warum das Reformieren keine Freude mehr macht. Ökonomischer Wandel und der Wandel der Seismographie der öffentlichen Kommunikation.- Der Einzelne und die öffentliche Kommunikation.- Medienwandel und Seismographie.- Wandel redaktioneller Strukturen und Entscheidungsprozesse.- Journalismus und PR als Seismographen und Frühwarnsysteme?.- Zur Logik medialer Seismographie: Der Nachrichtenwertansatz auf dem Prüfstand.- Strukturen und Wandel von Öffentlichkeit und ihre seismographische Funktion.- Politikwandel und Seismographie.- Sphären des (Un-) Politischen. Ein Modell zur Analyse von Politikdarstellung und -rezeption.- Pessimistische Theorie — Optimistische Praxis? Unterschiedliche Sichtweisen auf die Konsequenzen der Ökonomisierung der Medien für deren seismographische Funktion in der Demokratie.- Frankreichs Referendumsdebatte in deutschen Printmedien: Beobachtung von außen oder Stellvertreterdebatte?.- Die Mediatisierung der Kriegsgründe im Irak-Konflikt: Story Telling und evidenzbasierte Diskursfragmente im Widerstreit. Ein Vergleich der deutschen und US-amerikanischen, Qualitäts’-Presse.- Kulturkommunikation und Seismographie.- Feuilletondiskurs und seismographische Funktion von Kulturkommunikation.- Kulturberichterstattung im Wandel.- Die Wirkung von Fernsehdokumentationen zum Rechtsextremismus auf die seismographische Funktion der Adressaten.
Prof. Dr. Kurt Imhof leitet den "fög - Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft" am Soziologischen Institut und am IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.<br>
Prof. Dr. Heinz Bonfadelli ist Leiter der Abteilung 2 am IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.<br>
Prof. Dr. Roger Blum ist Direktor des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Bern (ikmb).<br>
Prof. Dr. Otfried Jarren ist Direktor des IPMZ - Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.<br>
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In der Öffentlichkeit kandidieren permanent Problematisierungen der sozialen Ordnung um Aufmerksamkeit. Welche Akteure mit welchen Themen auf welche Weise Aufmerksamkeit erhalten, ist von sozialstrukturellen und -kulturellen Restriktionen und Chancen sowie von Aufmerksamkeitsstrategien abhängig. Die Summe der Restriktionen und Chancen zu öffentlicher Resonanz bestimmt die seismographische Funktion öffentlicher Kommunikation. Nach wie vor gibt es jedoch weder eine umfassendere theoretische Reflexion noch eine breit abgestützte empirische Forschung zur umgreifenden Frage, wie sich moderne Gesellschaften über öffentliche Kommunikation reflexiv steuern. Dieses Buch ist diesem doppelten Problem gewidmet und bietet Anregungen für die theoretische Debatte wie für die empirische Forschung des Wandels der seismographischen Funktion öffentlicher Kommunikation. <br>
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Gesellschaftlicher Wandel durch öffentliche Kommunikation
In der Öffentlichkeit kandidieren permanent Problematisierungen der sozialen Ordnung um Aufmerksamkeit. Welche Akteure mit welchen Themen auf welche Weise Aufmerksamkeit erhalten, ist von sozialstrukturellen und -kulturellen Restriktionen und Chancen sowie von Aufmerksamkeitsstrategien abhängig. Die Summe der Restriktionen und Chancen zu öffentlicher Resonanz bestimmt die seismographische Funktion öffentlicher Kommunikation. Nach wie vor gibt es jedoch weder eine umfassendere theoretische Reflexion noch eine breit abgestützte empirische Forschung zur umgreifenden Frage, wie sich moderne Gesellschaften über öffentliche Kommunikation reflexiv steuern. Dieses Buch ist diesem doppelten Problem gewidmet und bietet Anregungen für die theoretische Debatte wie für die empirische Forschung des Wandels der seismographischen Funktion öffentlicher Kommunikation. <br>
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