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Irrläufe


Irrläufe

Herta Müllers Poetik des Eigen-Sinns
1. Aufl.

von: Norbert Otto Eke

31,99 €

Verlag: Edition Text und Kritik
Format: PDF
Veröffentl.: 23.07.2024
ISBN/EAN: 9783689300111
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 238

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Irrläufe, wie sie Herta Müller vor Augen stehen, sind Wirbel: der Bilder und Begriffe, sind Drehung, sind Strömung im "Teufelskreis der Wörter" (wie sie ihre Nobelpreisrede überschrieben hat).
Sprach-Spiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Herta Müller von den frühen Erzählungen der "Niederungen" an bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte 'einstimmt' auf das 'innere Orchester' der Lesenden. Eigentümlich 'schräge', zerbrochene oder seltsam 'verkehrte' Bilder stören die Lektüre und bringen dem Realen "Hals über Kopf eine Art verwunschene Logik" (Müller) bei. Sie schaffen einen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller selbst als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als "Irrlauf im Kopf" der Lesenden ins Spiel gebracht hat.
Der vorliegende Band folgt der Spur dieses Prinzips des Irrlaufs von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Glutkern ihrer buchstäblich 'schönen' Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität in der unteilbaren Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.
Kindheitserinnerung 1: Apparatur(en) der Bildgebung - S. 9

Erinnerung und ›erfundene Wahrnehmung‹ – ›frappierende Überfälle‹ - S. 19

Prekäre Zeugenschaft - S. 22

Wilde Semiosen - S. 33

»Wirbel ins Nichtgesagte« hinein:
Inszenierungen von Text-Bild-Räumen mit Schere und Kleber - S. 41

Irrlauf - S. 63

Irrlauf des Lachens - S. 72

Gegenläufigkeit - S. 91

Sehepunkte: Die Registratur des Sehens - S. 100

»Was man nicht sagen kann, kann man vielleicht schon singen« Herta Müllers ›Soundtrack‹ - S. 116

Coda 1: Grazie und Unschuld - S. 125

Entzeitlichung - S. 131

Entortung - S. 139

Der ›drückende Tango‹ der Verhältnisse - S. 147

Regime der Angst - S. 158

Angsthaben und Angstmachen im System der Hörigkeit, oder: »Warum soll man sein Glück machen wollen, wenn es immer nur gelingt, seine Angst zu machen« - S. 168

Körper und Begehren - S. 180

Lagerwelt – Lagerzeit - S. 189

Coda 2: Die Habe und das ›Meinige‹ - S. 198

›Sehnsuchtswirtschaft‹: Ethik und Eigensinn - S. 205

Kindheitserinnerung 2: Fürsorglichkeit - S. 214

Siglenverzeichnis - S. 219

Literaturverzeichnis - S. 221
Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie an der Universität Paderborn. Forschungsschwerpunkte u. a.: Dramengeschichte; Literaturtheorie; Literatur zwischen Spätaufklärung und Vormärz; Gegenwartsliteratur und -theater; Literatur und Shoah; Automatismen-Forschung.

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