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Remix Almanya


Remix Almanya

Eine postmigrantische HipHop-Geschichte
1. Aufl.

von: Murat Güngör, Hannes Loh, Uh-Young Kim

9,99 €

Verlag: Hannibal
Format: EPUB
Veröffentl.: 10.10.2024
ISBN/EAN: 9783854457787
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 400

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Vom Gastarbeiter zum Gangsta-Rapper

Remix Almanya schreibt die Geschichte von HipHop neu. Murat Güngör und Hannes Loh begraben "Deutschrap" und untersuchen die größte Popkultur des Landes als erstes postmigrantisches Phänomen, das Deutschland für immer verändert hat. Mit Gespür für die Szene und kritischem Blick auf Politik und Gesellschaft zeichnen sie zusammen mit Musikjournalist Uh-Young Kim die erstaunliche Entwicklung vom sogenannten Gastarbeiter zum Rapstar nach – entlang von historischen Umbrüchen, Rassismus und Empowerment gegen alle Widerstände.

Wichtige Stimmen aus migrantischen, Schwarzen und transnationalen Communities rücken dabei erstmals in den Mittelpunkt und kommen selbst zu Wort – u.a. die Rap Artists Xatar, Eko Fresh, Apsilon, Ebow, Megaloh oder die Anadolu-Rock-Band ENGIN, Filmemacher Cem Kaya, Schriftsteller Dinçer Güçyeter, Podcasterin und Moderatorin Miriam Davoudvandi, sowie HipHop-Forscherin Dr. Heidi Süß und Migrationsexpertin Prof. Dr. Naika Foroutan.

»Dieses Buch verändert den Blick auf HipHop in Deutschland.«
Eko Fresh

Die Rap-Historie in Almanya ist untrennbar mit der Geschichte der Migration und politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen verknüpft. HipHop in Deutschland zeichnet sich nicht durch die lineare Kontinuität einer nationalen Erzählung aus, wie Deutschrap-Dokus, -Bücher und -Podcasts immer wieder behaupten. Diese Geschichte ist vielmehr von Brüchen, Hindernissen und Kulturtechniken durchzogen, deren Kämpfe bis in die Zeit der ersten Anwerbeabkommen zurückreichen.

»Das ist alles an mir vorbeigegangen. Wahnsinn! Das hätten wir alle wissen müssen, als wir mit Rap angefangen haben.«
Xatar

Die ersten migrantischen Musiker:innen und die HipHop-Pionier:innen der Old School haben Rassismus und Ausgrenzung in eigne Ausdrucksformen von ungeahnter kreativen Power verwandelt. Heute sind Rapper:innen mit türkischen, kurdischen, arabischen oder afrikanischen Wurzeln die neuen Stars der deutschen Jugend. Die Sprache der Chabos und Babos hat die Schulhöfe erobert und von dort die hintersten Winkel der Republik erreicht. Und auch wenn der Terroranschlag von Hanau, die Wahlerfolge rechtsradikaler Parteien und die täglichen Nadelstriche des strukturellen Rassismus das alles zunichtemachen wollen – die postmigrantische Gesellschaft ist längst real, und Rap ein zentraler Treiber für den gesellschaftlichen Wandel.

»Rap steht explizit für migrantische Selbstermächtigung.«
Prof. Dr. Naika Froutan

Für REMIX ALMANYA haben sich Murat Güngör und Hannes Loh nach ihrem szenekritischen Standardwerk Fear Of A Kanak Planet (2002) und der Chronologie 35 Jahre HipHop (2025) mit Popkultur-Experte Uh-Young Kim als Co-Autor (u.a. Spex, Cosmo) zusammengetan. Gemeinsam fächern sie die ganze Vielfalt von HipHop auf. Sie verknüpfen postmigrantische mit feministischen Sichtweisen, hinterfragen das nationale Narrativ von "Deutschrap" und laden zu Exkursen in Literatur, Städtebau, Journalismus und Bildungssystem ein. Dieses Buch mixt die Perspektiven neu und legt den Blick auf ein hybrides Almanya frei.
Intro: These Are The Breaks (11)

#01 REMIX PIONIER:INNEN
Vom Gastarbeiter zum Rapstar (16)
Unsichtbare Skills der ersten Generation

#02 REMIX HIPHOP HISTORY
BREAK I: DER DRITTE RAUM 1982-1992 (38)
HipHop als Sternentor in den postmigrantischen Raum
BREAK II: ALMANISIERUNG 1992-2000 (52)
Deutschland einig Deutschrapland
BREAK III: DIE AGGRO-ÄRA 2000-2010 (73)
Ende der Dialogkultur
BREAK IV: STRASSENRAP 2.0 2010-2024 (91)
Rückkehr des postmigrantischen Möglichkeitsraums

#03 REMIX INTERVIEWS
Xatar - Coole Kanaks, Anerkennung und Vielfalt (126)
Naika Foroutan - Postmigrantische Dimensionen (135)
Apsilon - Wut, Message und sein Baba (141)
Miriam Davoudvandi - HipHop, Herkunft und Heilung (148)
Megaloh - Wahrheit und Selbstermächtigung (157)
Ebow - Trauma, Prada und das Neue in der Kunst (167)
Heidi Süß - HipHop als Allround-Tool (173)
Eko Fresh - Der German Dream ist real (185)
Metin Türköz - Rassismus bei Ford und der Sound der Rebellion (188)
Cem Kaya - Brüche, Opfer und Gutmenschen (195)
Afrob - Heimat und Gegenliebe (203)
Melissa Kolukisagil - Kollektive und Korrektive (208)
Engin - Späte Idole und eine neue Bewegung (213)
Dinçer Güçyeter - Lyrisches Ich und Rapper-Ego (217)
Jeannette Petri - Intersektionale HipHop-Stories (221)
Julia Rieger - Straßenrap im Jugendhaus (224)
Tice - Befreiung aus der Fremdbestimmung (227)

#04 REMIX COMMUNITYS
Fear of a Black Germany (234)
Fragmente einer Schwarzen HipHop-Geschichte in Deutschland
Import-Export (264)
Die Geschichte von Rap auf Türkisch
"Immigrant, Herkunft Kurdistan" (274)
Rap aus der kurdischen Diaspora
Der Drache aus Anatolien (295)
Comeback von Anadolu Rock

#05 REMIX KONTROVERSE
Die Shisha Bar in Hanau (302)
Das Kontinuum rassistischer Gewalt in Almanya
Hinterhofjargon (311)
Der Kampf um Sprache im postmigrantischen Raum
Kanak Sprak im Unterricht (327)
Migration und Rassismus im Schulbuch
Der Verrat an Baha Targün (335)
Wie der Türküola-Chef den Kölner Ford-Streikführer hinter Gitter brachte
Schwarze Musik und weiße Schreiber (341)
HipHop-Journalismus in einer postmigrantischen Gesellschaft
Rap-Journalismus vs. Rap-Forschung (351)
Über ein kompliziertes Verhältnis in noch komplizierteren Zeiten

#06 REMIX REVIEWS
Dokus, Filme, Serien und Podcasts (360)

#07 REMIX UTOPIA
Postmigrantische Perspektiven (375)

Outro: Bigger Than HipHop (386)
Shout-Outs (388)
Literatur (389)
Index (393)
Murat Güngör (* 1969) ist Mitbegründer des antirassistischen Netzwerks "Kanak Attak" und hat u. a. eine internationale Konferenz zu Gangsta- und Queerrap kuratiert. Anfang der 1990er Jahre war er an der Entstehung von Rap in türkischer Sprache beteiligt. Mit Hannes Loh verfasste er das Sachbuch Fear of a Kanak Planet – HipHop zwischen Weltkultur und Nazirap. Er ist Lehrer und pädagogischer Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt.Hannes Loh (* 1971) beschäftigt sich als Autor und Journalist mit der Entwicklung der globalen HipHop-Kultur und legt dabei einen Schwerpunkt auf Migration, Empowerment und Didaktik. Zu diesen Themen hat er mehrere Bücher veröffentlicht. Mit seiner Band Anarchist Academy war er in den 1990er Jahren als Rapper aktiv. Hannes Loh ist Gesamtschullehrer und Systemischer Berater. Er lebt in Köln.

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