Virtuose Beweglichkeit und choreografische Prazision: Michael Ballhaus' Signatur ist der Kreis, den die Kamera um die Figuren zieht. Mit grausamem Kalkul umzirkelt sie das Machtgefuge der Geschlechter in "e;Martha"e;; mit schwebender Eleganz umrundet sie die Tanzpaare in "e;Age of Innocence"e;. Ballhaus gehort zu den wenigen deutschen Kameramannern, denen der Sprung nach Hollywood gelungen ist. Aus der Zusammenarbeit mit Fassbinder und Scorsese sowie anderen Regisseuren wie Schlondorff und Petersen ist ein umfangreiches und vielseitiges Werk hervorgegangen, das einen weiten Bogen spannt. Die Autoren des Heftes fragen danach, was Ballhaus von anderen Filmemachern gelernt hat, und was andere Filmemacher von Ballhaus lernen konnen. Sie nehmen das Verhaltnis von Affekt und Bewegung, Figur und Raum, Farbe und Licht in den Blick. Und sie beleuchten das gestaltende Zusammenspiel von Bildfindung und Erzahlung.