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Parallelwelt 520 - Band 14 - Deus Ex Machina


Parallelwelt 520 - Band 14 - Deus Ex Machina


Parallelwelt 520, Band 14 1. Auflage

von: Eva Hochrath

1,49 €

Verlag: VSS-Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 10.12.2017
ISBN/EAN: 9783961270774
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 65

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Reafer mal wieder allein. Aber nicht lange. Wiedertreffen mit großen Gefühlen! Und nebenbei wird mal eben ein Dorf in Schutt und Asche gelegt!
Und dann: große Pläne, wie es weitergehen soll. Der Chef - weit entfernt, irgendwo, im Off - muss aber noch einwilligen.
Aber die wilde Jagd ist noch lange nicht ausgestanden und treibt die Erfindungsgabe der Vier zu Höchstleistungen: Kann ein Auto mit Schnaps fahren?
Aber auch den Jägern fällt immer noch was ein…
Und dann ist da die Deadline, die Sirrah nun endlich doch bekanntgibt.
Die Vier sind schließlich ganz dicht am Ziel. Aber ihre Chancen sind so klein, und die Gefahr so groß wie nie! --- Schaffen sie es?

Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können…
Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem Morgen-und-ganz-woanders…
Reafer kam nicht sehr weit! Eine knietiefe Staubschicht machte die Straße von Tampico-Nuevo nach Tuxpan zu einer einzigen Quälerei! Das Schrott-Auto kam teilweise nur im Schritt-Tempo voran, ständig begleitet von einer Wolke von aufgewirbeltem Staub. Aber dann kam es noch übler. Am späten Vormittag begann es zu regnen. Richtige Wasserfälle stürzten vom Himmel, gelb und giftig! Die merkwürdige Staubschicht verwandelte sich in eine klebrig-zähe schlammige Masse, wie flüssiges Gummi, durch die es so gut wie überhaupt kein Weiterkommen mehr gab!
Gegen Mittag erreichte Reafer, völlig erschöpft, ein kleines Dorf. Der Regen hatte aufgehört, aber die in der Sonne verdunstende Feuchtigkeit bildete dichte, dampfende Schwaden, wie in einer Waschküche. So sah sie nicht mehr rechtzeitig, dass an einer Kreuzung zwei Autos nicht fuhren, sondern standen... Sie wollte noch bremsen, aber in dem Schlamm ging nichts!
Es gab einen gewaltigen Schepperer, als sie auf die alte Klapperkiste auffuhr, und die fuhr ihrerseits mit einem zweiten gewaltigen Schepperer auf eine weitere Klapperkiste auf. Die wiederum kriegte so viel Antriebsschwung, dass sie über die Straße schoss und klirrend und krachend durch die Frontscheibe mitten in einer "Cantina" landete! Beinahe gleichzeitig fielen alle drei Autos in ihre Einzelteile auseinander! Und eine Sekunde später brachen die wackeligen Wände der "Cantina" in sich zusammen! Diese wiederum waren mit den Wänden der Nachbarhäuser zusammengebaut, und es gab eine Kettenreaktion: Noch einmal ein paar Sekunden später war die ganze Häuserzeile, wie ein Dominospiel, in sich zusammengefallen! Nur noch rauchende Trümmer!
Und dann ging der Spektakel los!
Auf einmal sah Reafer sich umringt von aufgeregten, schreienden und gestikulierenden Mexikanern, die in einer ihr unverständlichen Sprache trotzdem sehr deutlich zum Ausdruck brachten, was sie davon hielten, wenn jemand ihre Autos zusammenfuhr und ihr Dorf in Schutt und Asche legte! Sie stand bis zu den Knöcheln in diesem widerlichen, zähen Schlamm. Ihr eigenes Auto hatte Schlagseite; ein Rad war abgefallen, und die gesamte Schrottladung war in die Modderpampe gekippt!
Was nun?! Wie sollte sie sich mit den ‑unbestreitbar zu Recht‑ aufgebrachten Mexikanern verständigen?! Ihnen sagen, dass es ihr leid tat, und dass sie ihnen den Schaden ersetzen wollte! Ersetzen? Nichtmal Geld hatte sie dabei! Und mit dem Schrottauto weiterfahren, das konnte sie auch vergessen! Wenn man wenigstens ein vernünftiges Auto auftreiben könnte! — Aber wer hier überhaupt jemals mit einem vernünftigen Auto durchkam… das waren dann wahrscheinlich die "Wæthans"!
Verzweifelt und genervt griff sie sich aus dem herausgekippten Schrotthaufen irgendeinen Gegenstand, zufällig ein altes Telefon, und blickte hilflos auf die sie umringenden krakeelenden und spektakelnden Mexikaner. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit der Situation fertigwerden sollte! Wenn doch jetzt nur Rhyan, Sirrah und Deane hier wären! — Vielleicht, wenn sie bei den dreien geblieben wäre... Vielleicht hätten sie trotz allem eine Chance gehabt... Vielleicht hätten sie es geschafft... Aber wohin eigentlich?! Als ob, wo immer die drei zu Hause waren, die verdammten "Wæthans" sie nicht auch dort einholen würden...
Sie merkte, dass sie völlig fertig war und lauter Unsinn dachte! So allmählich forderten die vergangenen viereinhalb Monate ihren Tribut! 'Selbst wenn sie einen bis zuletzt nicht erwischen,' dachte Reafer bitter, 'die Jagd selbst macht einen fertig! Zum Schluss haben sie einen doch, so oder so!' Mit ihr selbst war's jetzt wohl bald soweit! Da brauchte sie sich keine Illusionen mehr zu machen! — Wenn wenigstens diese Mexikaner nicht solchen Krach machen würden! Dabei konnte man ja gar nicht klar denken!
So fanden Sirrah, Deane und Rhyan sie: in einem halb in Trümmern liegenden Dorf, verdreckt von Kopf bis Fuß im Schlamm stehend, inmitten von wild spektakelnden Mexikanern vor drei Autowracks, die jeder Beschreibung spotteten! Und in der Hand hatte sie ein altes Telefon...
"Oh Wow! Das war ganze Arbeit!!!" murmelte Deane ganz ehrfürchtig, während Rhyan vor lauter Respekt nur noch die Klappe offenstand.
"Gute Güte! Und dafür habe ich dreihunderttausend Pesos bezahlt! Und es war offensichtlich erst die, äh, Anzahlung!"
Reafer blickte auf, als das fremde Auto quietschend und schlitternd, unter aufspritzenden Dreckfontänen, im Schlamm hielt. — Und da waren ihre drei Spezis wieder! Komisch, wie gerufen! Sie seufzte und wischte sich die eben aufkommenden Tränen ab. Eine breite Dreckspur blieb auf ihrem Gesicht zurück.
Die drei erledigten die Situation schnell, souverän und effektiv. Ohne dass sich einer um Reafer kümmerte, fragte Rhyan nach dem Bürgermeister, ließ sich von dem erzählen, was passiert war, und Sirrah schrieb daraufhin mit finsterer Miene einen Scheck aus! Das Gesicht des Bürgermeisters wurde dafür umso freundlicher, und das wütende Krakeelen der Leute wich plötzlich begeisterten "Vivat"-Rufen. Damit war das erledigt! — Dann erst kam Reafer dran. Durch den Schlamm kamen sie auf sie zu geschmatzt.
Wie erleichtert Reafer war, die mittlerweile vertrauten Gesichter wiederzusehen! Ihr Grinsen, ihre Lässigkeit. Denen war bisher keine Situation zu schlimm gewesen, um nicht noch einen schrägen Spruch drauf zu haben...
Sie stellten sich vor ihr auf, breitbeinig, mit verschränkten Armen — die personifizierte Überlegenheit! Ihr Lächeln hatte irgendwie etwas Lauerndes, Drohendes... Sie waren anders als sonst... Reafer fing an sich zu ärgern. Sie wusste nicht genau, wie sie sich verhalten sollte. — Und drumherum standen die Dorfbewohner, neugierig, was hier vor sich ging...
Bedeutungsvolles Schweigen. Auch die Mexikaner sagten plötzlich kein Wort mehr... Dann, endlich, bequemte Deane sich, den Mund aufzumachen. Und was er sagte, triefte vor Zynismus: "Naaaaa, Madam... Haste jetzt 'n Schrott- und Abbruch-Unternehmen gegründet?!"
Die Mexikaner kicherten und stießen sich an.
Reafer schluckte. Sie zwang sich zum Galgenhumor. "Tja... Sieht so aus... Das Geschäft läuft aber nicht so richtig..." Und mit schiefem, kleinlautem Grienen fügte sie hinzu: "Ahem... Ihr könnt mich wohl nicht 'n Stück mitnehmen?"
Die Antwort war Grinsen. Gedankenvoll. Vieldeutig. Hochgezogene Mundwinkel.
Auch die Dorfbewohner grinsten. Einer hatte sich einen Stuhl aus dem Haus geholt, um bequemer zusehen zu können.
"Denn sind wir jetzt wohl wieder gut genug, was?!" knurrte Rhyan. Er klang ganz verändert.
Überraschung bei Reafer. "Was willst du denn damit sagen?!"
"Jaaaaa... Was will er damit wohl sagen!" äffte Deane boshaft. "Für 'Madam' ist das natürlich weiter nix Besonderes: die Leute ausnutzen, dass die Schwarte kracht! Immer schön andere die Dreckarbeit machen und den Kopf hinhalten lassen, nicht?! — Und dann, wenn der Job erledigt ist... 'n gepflegter Fußtritt! 'Vielen Dank, war sehr nett'!! — Das Konzept ist bestimmt extrem effektiv, nicht?!"
Die Dorfbewohner wurden immer mehr. Obwohl sie kein Wort verstanden, war das für die eine spannende Vorführung. Noch mehr holten sich Stühle und Hocker, der Einfachheit halber gleich aus den Trümmern der zusammengebrochenen Häuserzeile.
Reafer hatte endlich kapiert, was die Glocke geschlagen hatte, warum sie sich so komisch benahmen. "Ach!!! So seht ihr das?!!" Wut kroch in ihr hoch. Ihre Augen verengten sich. Eiskaltes Hellblau strahlte aus den schmalen Schlitzen.
"Naja, wie denn, äh, sonst!" näselte Sirrah, mit hochmütig herablassendem Blick über den Rand seiner Brille. "Offensichtlich hältst du uns für etwas, äh, minderbemittelt... dass wir das nicht merkten, wenn du uns, äh, verarschst!"
"Ver-arscht?!!!" Reafer fiel die Klappe runter.
Die Mexikaner freuten sich.

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