William Taubman
Gorbatschow
Der Mann und seine Zeit
Eine Biographie
Aus dem Englischen übersetzt
von Helmut Dierlamm
und Norbert Juraschitz
C.H.Beck
Im Ausland verehrt und bewundert als der Mann, der das Tor zu einem neuen Zeitalter aufstieß, gilt er bei seinen Landsleuten als Schwächling und Totengräber des sowjetischen Imperiums: Michail Gorbatschow ist für die einen ein überragender Staatsmann und für die anderen ein Versager. Pulitzerpreisträger William Taubman legt nun die grundlegende Biographie dieser Jahrhundertgestalt vor – akribisch recherchiert, fundiert im Urteil und glänzend geschrieben.
«In hundert Jahren vielleicht, wenn wir Russlands Rolle in der Welt klarer sehen, werden wir eine neue Biographie brauchen. Aber bis dahin ist William Taubmans ‹Gorbatschow› so nah am letzten Wort, wie es Geschichte überhaupt erlaubt.»
Joseph Ellis, Pulitzerpreisträger
«William Taubmans ‹Gorbatschow› ist eine außergewöhnliche Leistung, voller neuer Informationen, reich an klugen Urteilen, ein Triumph der Biographie.»
John Lewis Gaddis, Pulitzerpreisträger
«Mit dem Blick eines Tolstoi schaut Taubman auf die jüngste russische Geschichte und entfaltet kunstvoll die Facetten eines Lebens, das viel mehr war als nur Politik.»
The Economist
William Taubman ist Professor für Politikwissenschaft am Amherst College und einer der führenden amerikanischen Experten für sowjetische Geschichte. Sein Buch «Khrushchev. The man and his era» wurde 2004 mit dem Pulitzer-Preis für die beste Biographie des Jahres ausgezeichnet.
Anmerkung des Autors
Liste der Akteure
Einleitung: «Gorbatschow ist schwer zu verstehen»
Kapitel 1: Kindheit, Knabenalter und Jugend – 1931–1949
Kapitel 2: Staatliche Universität Moskau – 1950–1955
Kapitel 3: Auf der Karriereleiter – 1955–1968
Kapitel 4: Parteisekretär der Region – 1969–1978
Kapitel 5: Rückkehr nach Moskau – 1978–1985
Kapitel 6: Was tun? – 1985–1986
Kapitel 7: Auf der Weltbühne – März 1985–Dezember 1986
Kapitel 8: Zwei Skorpione in einer Flasche – 1987
Kapitel 9: Wer hat Angst vor Nina Andrejewa? – 1988
Kapitel 10: Vor dem Sturm – 1987–1988
Kapitel 11: Von Gipfel zu Gipfel – 1987–1988
Kapitel 12: Triumph und Probleme im Inneren – 1989
Kapitel 13: Triumph und Probleme im Ausland – 1989
Kapitel 14: Zerfall? – 1990
Kapitel 15: Vereinigung? – 1990
Kapitel 16: Vor dem Putsch – Januar–August 1991
Kapitel 17: Der Putsch – August 1991
Kapitel 18: Die letzten Tage – August–Dezember 1991
Kapitel 19: Nach der Macht – 1992–2016
Schluss: Gorbatschow verstehen
Anhang
Glossar
Anmerkungen
Anmerkung des Autors
Einleitung: «Gorbatschow ist schwer zu verstehen»
Kapitel 1: Kindheit, Knabenalter und Jugend
Kapitel 2: Staatliche Universität Moskau
Kapitel 3: Auf der Karriereleiter
Kapitel 4: Parteisekretär der Region
Kapitel 5: Rückkehr nach Moskau
Kapitel 6: Was tun?
Kapitel 7: Auf der Weltbühne
Kapitel 8: Zwei Skorpione in einer Flasche
Kapitel 9: Wer hat Angst vor Nina Andrejewa?
Kapitel 10: Vor dem Sturm
Kapitel 11: Von Gipfel zu Gipfel
Kapitel 12: Triumph und Probleme im Inneren
Kapitel 13: Triumph und Tragödie im Ausland
Kapitel 14: Zerfall?
Kapitel 15: Vereinigung?
Kapitel 16: Vor dem Putsch
Kapitel 17: Der Putsch
Kapitel 18: Die letzten Tage
Kapitel 19: Nach der Macht
Schluss: Gorbatschow verstehen
Abkürzungen
Bibliographie
Archivquellen
Zeitschriften
Veröffentlichte Dokumente und veröffentlichte Sammlungen von Dokumenten
Unveröffentlichte Dokumente
Memoiren
Unveröffentlichte Memoiren
Interviews des Autors
Andere Interviews
BBC-Interviews in «The Second Russian Revolution»-Transkripte (TSRRT)
Bücher
Zeitschriftenartikel
Bildnachweis
Dank
Personenregister
Für Jane
und unsere Enkelkinder
Milo, Jacob und Nora
Drei Punkte – mit Blick auf politische Etiketten, die Protokolle der Sitzungen des Politbüros der kommunistischen Partei und die Transkription der kyrillischen Schrift – sollen hier kurz angesprochen werden.
Während der Jahre Gorbatschows an der Macht hat es sich bei sowjetischen (und westlichen) Kommentatoren eingebürgert, seine Gegner als links- und rechtsgerichtet zu bezeichnen. Die Hardliner in der kommunistischen Partei, im Militär, in der Geheimpolizei und anderswo, die sich Gorbatschows Reformen widersetzten, wurden dem rechten Flügel zugeordnet. Demokraten, insbesondere radikale Demokraten, die Gorbatschow drängten, sich beim Aufbau einer Marktwirtschaft zu beeilen, galten als der linke Flügel. Aber mit Blick darauf, wie derartige Etiketten für gewöhnlich außerhalb der UdSSR verwendet werden – wo Kommunisten meist als links und wahre Anhänger der Marktwirtschaft als rechts bezeichnet werden –, wäre es irreführend, diese Bezeichnungen in diesem Buch zu übernehmen. Deshalb nenne ich diejenigen, die sich den Reformen widersetzten, in der Regel Hardliner, Linientreue oder Konservative (obwohl auch Letzteres irreführend sein kann) und diejenigen, die Gorbatschow kritisierten, weil er zu langsam vorging, Radikale beziehungsweise, sofern sie eine moderatere Haltung vertraten, Liberale.
Seit dem Jahr 1966 wurden offizielle Arbeitstranskripte (rabotschije sapissi) von den Politbürositzungen angefertigt, anfangs auf der Basis der Notizen, die der Leiter der allgemeinen Abteilung des Zentralkomitees der kommunistischen Partei mitschrieb, und später von professionellen Stenographen.[1] Während Gorbatschows Amtszeit als Generalsekretär machten sich seine Berater Anatoli Tschernjajew, Georgi Schachnasarow und Wadim Medwedew, die an den Sitzungen teilnahmen, aber kein Rederecht hatten, ebenfalls detaillierte Notizen. Viele Darstellungen dieser Berater werden im Archiv der Gorbatschow-Stiftung (Fond Gorbatschow) in Moskau aufbewahrt. Eine ansehnliche Menge «offizieller» Arbeitstranskripte ist ebenfalls zugänglich gemacht worden, von denen viele in einer Sammlung namens Fond 89 (Bestand 89) enthalten sind, die im Jahr 1992 vom damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin für die Öffentlichkeit frei gegeben wurden. Die Dokumente aus Fond 89 im Russischen Staatsarchiv für neueste Geschichte (RGANI) in Moskau sind in der Folge von der Hoover Institution an der Stanford University gekauft worden. Die sogenannte Dmitry Volkogonov Collection in der Library of Congress enthält Wolkogonows eigene Auswahl der Transkripte des Politbüros. Das National Security Archive (NSA) in Washington, wo ich einen großen Teil meiner Forschungsarbeit erledigte, besitzt Arbeitstranskripte aus Fond 89 und aus Wolkogonows Sammlung sowie andere Politbüro-Dokumente, die die Archivmitarbeiter zusammengetragen hatten. Nach meiner Einschätzung weichen die offiziellen Transkripte und die Notizen der Berater Gorbatschows über die Politbürositzungen nicht wesentlich voneinander ab, wenn sie die gleichen Gespräche wiedergeben, aber die offiziellen Protokolle sind umfangreicher, weil Gorbatschows Berater naturgemäß besonders stark auf seine Äußerungen achteten. Die offiziellen Transkripte schenken den Kommentaren anderer Politbüromitglieder mehr Beachtung, von denen einige Gorbatschow kritisieren. Womöglich waren sie auch beeinflusst von dem Mann, der die Anfertigung dieser Transkripte beaufsichtigte, Gorbatschows Mitarbeiter Waleri Boldin, der zunehmend unzufrieden mit seinem Vorgesetzten war.[2]
Beide Bestände an Politbüroquellen werden in diesem Buch zitiert. Sofern nicht anders vermerkt, kann der Leser davon ausgehen, dass es sich bei den Dokumenten aus der READD-RADD-Sammlung im National Security Archive um offizielle Transkripte handelt, während die im Archiv des Gorbatschow-Fonds (GFA) rezipierten Dokumente Notizen sind, die Tschernjajew, Schachnasarow oder Medwedew anfertigten. Die Betreffenden werden in den Anmerkungen genannt, sofern die Notizen ausdrücklich ihnen in den Dokumenten zugeordnet werden. Die Zitate aus Aufzeichnungen, die ich anderen Büchern entnommen habe, darunter auch die (bislang) 26 Bände der gesammelten Werke Gorbatschows, Sobranije sotschineni, und andere Dokumentensammlungen, die in Russland und im Westen veröffentlicht wurden, werden in diesen Büchern genau bezeichnet.
Es gibt mehrere Systeme für die Transliteration der kyrillischen Schrift des Russischen. Im Text des Buches wurde durchweg eine Umschrift verwendet, die dem nichtrussischen Leser am vertrautesten oder am leichtesten verständlich erscheinen dürfte. Wenn in den Anmerkungen und in der Bibliographie auf russischsprachiges Material verwiesen wird, wird hingegen konsequent nach der Duden-Umschrift transkribiert. Das betrifft in erster Linie Vornamen, die auch im Westen gebräuchlich sind, etwa Viktor, laut Duden-Regel jedoch Wiktor.
In der Zeitspanne, die im größten Teil dieses Buches behandelt wird, war die Ukraine Teil der Sowjetunion. Damals wurden russische Schreibweisen ukrainischer Personen- und Ortsnamen im offiziellen, und oft auch im inoffiziellen, Sprachgebrauch verwendet. Aus diesem Grund, und um den Leser nicht unnötig zu verwirren, werden hier die russischen Varianten verwendet – mit Ausnahme von Material, das veröffentlicht wurde, nachdem die Ukraine ein unabhängiger Staat wurde.
Abalkin, Leonid Wirtschaftsexperte, stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR, 1990–1991.
Abuladse, Tengis georgischer Regisseur des Films Die Reue.
Achmatowa, Anna russische Dichterin (1889–1966).
Achromejew, Sergej Marschall der Sowjetunion; Generalstabschef der sowjetischen Streitkräfte, 1984–1988; militärischer Berater Gorbatschows, 1988–1991.
Adamowitsch, Ales weißrussischer Schriftsteller und Kritiker, der nach 1989 als Deputierter des Obersten Sowjets der UdSSR diente.
Afanasjew, Juri Volksdeputierter der UdSSR, Ko-Vorsitzender der interregionalen Gruppe der Deputierten, 1989–1991.
Afanasjew, Viktor Chefredakteur der Prawda, 1976–1989.
Aitmatow, Tschingis sowjetischer und kirgisischer Schriftsteller.
Alexandrow-Agentow, Andrej außenpolitischer Berater der Generalsekretäre der kommunistischen Partei von Breschnew bis Gorbatschow, 1966–1986.
Alijew, Geidar Erster Sekretär der aserbaidschanischen kommunistischen Partei, 1969–1982; Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR, 1982–1987; Mitglied des Politbüros, 1982–1987.
Allison, Graham Professor an der Harvard University Kennedy School of Government.
Andrejewa, Nina Chemielehrerin und Mitglied der kommunistischen Partei, die 1988 einen Artikel in der Sowetskaja Rossija schrieb, in dem sie Gorbatschow vorwarf, er gehe mit seinen Reformen zu weit.
Andreotti, Giulio italienischer Außenminister, 1983–1989; Ministerpräsident, 1989–1992.
Andropow, Juri Generalsekretär des ZK der KPdSU, November 1982–Februar 1984; Vorsitzender des KGB, Mai 1967–Mai 1982.
Arbatow, Georgi Gründer und Leiter des Instituts für amerikanische und kanadische Studien an der Akademie der Wissenschaften, 1967–1995; Mitglied des Zentralkomitees; Deputierter des Obersten Sowjets der UdSSR, 1985–1991; enger Berater von Andropow und Gorbatschow.
Bakatin, Wadim Innenminister, 1988–1990; Mitglied des Präsidialrats, 1990–1991; Vorsitzender des KGB, September–November 1991.
Baker, James, III., George H. W. Bushs Außenminister, 1989–1992; Reagans Stabschef, 1981–1985; Schatzmeister, 1985–1988.
Baklanow, Grigori russischer Schriftsteller.
Baklanow, Oleg Teilnehmer an dem August-Putsch 1991; Sekretär des Zentralkomitees, zuständig für militärisch-industrielle Angelegenheiten, 1988–1991; Minister für allgemeinen Maschinenbau, 1983–1988.
Bekowa, Soja Kommilitonin Gorbatschows an der Moskauer Staatsuniversität.
Bikkenin, Nail Funktionär des Zentralkomitees.
Bilak, Vasil Führer der slowakischen Kommunisten.
Billington, James Direktor der Library of Congress, 1987–2015.
Blackwill, Robert Sonderberater von Präsident George H. W. Bush in Fragen der nationalen Sicherheit, 1989–1991.
Bogoljubow, Klawdi Leiter der allgemeinen Abteilung des Zentralkomitees, 1982–1985.
Bogomolow, Oleg Wirtschaftsexperte, Berater von Andropow und Gorbatschow; Direktor des Instituts für die Wirtschaft des sozialistischen Weltsystems.
Boldin, Waleri Teilnehmer am August-Putsch 1991; Berater von Gorbatschow, 1982–1991; Leiter der allgemeinen Abteilung des Zentralkomitees, 1987–1991; Mitglied des Präsidialrats, 1990–1991; Stabschef des Präsidenten, 1990–1991.
Bondarew, Juri russischer Schriftsteller.
Bonner, Jelena Frau von Andrej Sacharow.
Bowin, Alexander außenpolitischer Berater der Generalsekretäre der kommunistischen Partei.
Braithwaite, Rodric britischer Botschafter in der Sowjetunion, 1988–1991.
Brazauskas, Algirdas Erster Sekretär der litauischen kommunistischen Partei, 1988–1989; Vorsitzender des Präsidiums des litauischen Obersten Sowjets, 1990.
Breschnew, Leonid Generalsekretär der KPdSU, Oktober 1964–November 1982.
Browikow, Wladimir Vorsitzender des weißrussischen Ministerrats, 1983–1986; Botschafter in Polen, 1986–1990.
Brutenz, Karen erster stellvertretender Leiter der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, 1986–1991; stellvertretender Direktor der internationalen Abteilung, 1976–1986.
Brzezinski, Zbigniew Nationaler Sicherheitsberater von Präsident Jimmy Carter, 1977–1991.
Budyka, Alexander und Lydia enge Freunde Gorbatschows in Stawropol und Moskau.
Burlazki, Fjodor Chefredakteur der Literaturnaja gaseta.
Bush, George H. W. US-Präsident, 1989–1993.
Carter, Jimmy US-Präsident, 1977–1981.
Ceauşescu, Nicolae Generalsekretär der rumänischen Kommunistischen Partei, 1965–1989; Präsident Rumäniens, 1967–1989.
Chasbulatow, Ruslan Erster Stellvertretender Vorsitzender des Obersten Sowjets der RSFSR, 1990–1991; Vorsitzender des Obersten Sowjets der RSFSR, 1991–1993.
Cheney, Dick Verteidigungsminister unter George H. W. Bush, 1989–1992.
Chirac, Jacques französischer Ministerpräsident, 1986–1988.
Chruschtschow, Nikita Erster Sekretär der KPdSU, 1953–1964; Vorsitzender des Ministerrats, 1954–1964.
Clinton, Bill US-Präsident, 1993–2001.
Czyrek, Józef oberster Berater des polnischen Präsidenten und Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Wojciech Jaruzelski.
Danjuschewskaja, Galina Kommilitonin Gorbatschows an der MGU.
De Michelis, Gianni italienischer Außenminister, 1989–1992.
Demitschew, Pjotr Kandidat des Politbüros, 1965–1988; sowjetischer Kultusminister, 1974–1986.
Deng Xiaoping de facto Staatsoberhaupt Chinas, 1978–Anfang Neunzigerjahre.
Dobrynin, Anatoli sowjetischer Botschafter in Washington, 1962–1986; Leiter der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, 1986–1988.
Dolgich, Wladimir Sekretär des Zentralkomitees, 1972–1988; Politbüromitglied, 1982–1988.
Dolinskaja, Ljubow Nachbarin der Gorbatschows in Stawropol.
Dubček, Alexander Erster Sekretär der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei während und unmittelbar nach dem Prager Frühling, Januar 1968–April 1969.
Dubinina, Ljana Frau des sowjetischen Botschafters in Washington.
Dubinin, Juri sowjetischer Botschafter in Washington, 1986–1990.
Falin, Valentin Leiter der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, 1988–1991; Sekretär des Zentralkomitees, 1990–1991; sowjetischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, 1970–1978.
Frolow, Iwan Berater von Gorbatschow, 1987–1989; Chefredakteur der Prawda, 1989–1991; Sekretär des Zentralkomitees, 1989–1990; Politbüromitglied, 1990–1991.
Gandhi, Rajiv indischer Premierminister, 1984–1989.
Gates, Robert CIA-Direktor, 1991–1993; stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater, 1989–1991; stellvertretender CIA-Direktor, 1986–1989.
Generalow, Wjatscheslaw stellvertretender Leiter der 9. Verwaltung des KGB, zuständig für Gorbatschows Sicherheit.
Genscher, Hans-Dietrich Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, 1974–1992.
Gerassimow, Gennadi Pressesprecher des sowjetischen Außenministeriums.
Golowanow, Dmitri Kommilitone von Gorbatschow an der MGU.
Gonotschenko, Alexej Gorbatschows Redenschreiber in Stawropol.
González, Felipe spanischer Regierungschef, 1982–1996.
Gopkalo, Pantelej Gorbatschows Großvater, mütterlicherseits.
Gopkalo, Wassilissa Gorbatschows Großmutter, mütterlicherseits.
Gorbatschow, Alexander Michail Gorbatschows Bruder.
Gorbatschow, Andrej Gorbatschows Großvater, väterlicherseits.
Gorbatschow, Sergej Gorbatschows Vater.
Gorbatschowa, Maria Gorbatschows Mutter.
Gorbatschowa, Raissa Gorbatschows Frau.
Gorbatschowa, Stepanida Gorbatschows Großmutter, väterlicherseits.
Granin, Daniil sowjetischer Schriftsteller und nach 1989 Volksdeputierter der UdSSR.
Gratschow, Andrej Gorbatschows Pressesprecher, 1991; stellvertretender Leiter der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, 1989–1991; Abteilungsleiter in der internationalen Nachrichtenabteilung des Zentralkomitees, 1986–1989; Biograph von Gorbatschow.
Grischin, Viktor Erster Sekretär des Moskauer Stadtkomitees der kommunistischen Partei, 1967–1985; Politbüromitglied, 1971–1986.
Gromyko, Andrej sowjetischer Außenminister, 1957–1985; Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets, 1985–1988.
Grósz, Károly Generalsekretär der ungarischen kommunistischen Partei, 1988–1989; Regierungschef, 1987–1988.
Gurenko, Stanislaw Erster Sekretär der ukrainischen kommunistischen Partei, 1990–1991.
Gussenkow, Witali Raissa Gorbatschowas oberster Berater; in den Siebzigerjahren sowjetischer Diplomat in Paris.
Havel, Václav tschechischer Schriftsteller, Dissident; tschechoslowakischer Präsident, 1989–1992.
Honecker, Erich Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 1971–1989.
Howe, Sir Geoffrey britischer Außenminister, 1982–1989.
Hurd, Douglas britischer Außenminister, 1989–1995.
Husák, Gustáv Präsident der Tschechoslowakei, 1975–1989; Generalsekretär der tschechoslowakischen kommunistischen Partei, 1969–1987.
Ignatenko, Witali Chefredakteur von Nowoje wremja, 1986–1990; stellvertretender und dann Pressedirektor für Präsident Gorbatschow, 1990–1991.
Iwaschko, Wladimir Erster Sekretär der ukrainischen kommunistischen Partei, 1990; Stellvertreter von Generalsekretär Gorbatschow, 1991.
Jakeš, Miloš Generalsekretär der tschechoslowakischen kommunistischen Partei, 1987–1989.
Jakowlew, Alexander Politbüromitglied, 1987–1990; Sekretär des Zentralkomitees, 1986–1990; sowjetischer Botschafter in Kanada, 1973–1983.
Jakowlew, Jegor Chefredakteur von Moskowskije nowosti/Moscow News, 1986–1991.
Janajew, Gennadi Vizepräsident der Sowjetunion, Dezember 1990–August 1991; Führer der sowjetischen Gewerkschaften, 1986–1990; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Jaruzelski, Wojciech Präsident der Republik Polen, 1989–1990; Erster Sekretär der PUWP, 1981–1989; polnischer Regierungschef, 1981–1985.
Jasow, Dmitri sowjetischer Verteidigungsminister, 1987–1991; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Jawlinski, Grigori sowjetischer/russischer Wirtschaftsexperte; stellvertretender Vorsitzender des russischen Ministerrats und der Staatskommission für Wirtschaftsreform, 1990.
Jefremow, Leonid Erster Sekretär der Region Stawropol, 1964–1970.
Jelzin, Boris russischer Präsident 1991–1999; Vorsitzender des russischen Obersten Sowjets, 1990–1991; Kandidat zum Politbüro, 1986–1988; Sekretär des Zentralkomitees, 1985–1986; Erster Sekretär des Moskauer Stadtparteikomitees, 1985–1987.
Kádár, János Generalsekretär der ungarischen kommunistischen Partei, 1956–1988.
Kaganowitsch, Lasar enger Berater Stalins; Rivale von Chruschtschow.
Kaljagin, Viktor Bezirksparteisekretär in der Nähe von Stawropol.
Karagodina, Julia Kindheitsfreundin und Geliebte Gorbatschows in Priwolnoje.
Karmal, Babrak führender Kommunist Afghanistans, 1979–1986.
Kasnatschejew, Viktor Gorbatschows Mitarbeiter und Stellvertreter in Stawropol.
Kirilenko, Andrej Politbüromitglied, 1962–1982.
Kissinger, Henry US-Außenminister, 1973–1977; Nationaler Sicherheitsberater, 1969–1975.
Kotschemassow, Wjatscheslaw sowjetischer Botschafter in der DDR, 1983–1990.
Kohl, Helmut Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, 1982–1998.
Kolbin, Gennadi Erster Sekretär der kommunistischen Partei von Kasachstan, 1986–1989.
Koltschanow, Rudolf Kommilitone Gorbatschows an der MGU.
Kornijenko, Georgi Erster Stellvertretender Außenminister der UdSSR, 1977–1986; Erster Stellvertretender Leiter der internationalen Abteilung des ZK der KPdSU, 1986–1988.
Korobejnikow, Anatoli Gorbatschows Redenschreiber in Stawropol.
Kossygin, Alexej Vorsitzender des sowjetischen Ministerrats, 1964–1980; Politbüromitglied, 1948–1952, 1960–1980.
Kowaljow, Anatoli stellvertretender Außenminister der UdSSR, 1986–1991.
Krawtschenko, Leonid Vorsitzender des sowjetischen Rundfunks und Fernsehens, 1990–1991; Leiter der sowjetischen Telegrafenagentur, 1989–1990; Erster Stellvertretender Vorsitzender des Staatskomitees für Fernsehen und Rundfunk der UdSSR, 1985–1988.
Krawtschuk, Leonid Präsident der Ukraine, 1991–1994; Vorsitzender des Obersten Sowjets der Ukrainischen SSR, 1990–1991.
Krenz, Egon Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei der DDR, Oktober 1989–Dezember 1989.
Krjutschkow, Wladimir Anführer des August-Putsches 1991; KGB-Vorsitzender, 1988–1991; Politbüromitglied, 1989–1991.
Kulakow, Fjodor Erster Sekretär des Parteikomitees von Stawropol, 1960–1964; Sekretär des Zentralkomitees, 1965–1978; Politbüromitglied, 1971–1978.
Kunajew, Dinmuchamed Erster Sekretär der kommunistischen Partei Kasachstans, 1964–1986.
Kwizinski, Juli sowjetischer Botschafter in Westdeutschland, 1986–1990.
Lanina, Olga, und Tamara Alexandrowa Sekretärinnen von Anatoli Tschernjajew.
Laptew, Iwan Chefredakteur der Iswestija, 1984–1990; Vorsitzender des Unionsrats des Obersten Sowjets der UdSSR, 1990–1991.
Lazis, Otto Forscher am Institut für die Wirtschaft des sozialistischen Weltsystems, 1975–1986; Journalist, 1986–1991.
Lebed, Alexander sowjetischer General; Kandidat für das russische Präsidentenamt 1996.
Lenin, Wladimir Hauptorganisator der bolschewistischen Revolution 1917; Oberhaupt der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, 1917–1922, und der Sowjetunion von 1922 bis zu seinem Tod im Jahr 1924.
Lewada, Juri Kommilitone Raissa Gorbatschowas; russischer Soziologe.
Liberman, Wolodja Kommilitone Gorbatschows an der MGU.
Lichatschow, Dmitri russischer Gelehrter; Volksdeputierter der UdSSR.
Ligatschow, Jegor Politbüromitglied, 1985–1990; Sekretär des Zentralkomitees, 1983–1990; Erster Sekretär des Tomsker Regionskomitees, 1965–1983.
Ljakischewa, Nina Kommilitonin Raissa Gorbatschowas an der MGU.
Lukjanow, Anatoli Vorsitzender des Obersten Sowjets der UdSSR, 1990–1991; Sekretär des Zentralkomitees, 1987–1988; der Beteiligung am August-Putsch 1991 angeklagt.
Malenkow, Georgi Mitarbeiter Stalins; Rivale Chruschtschows.
Mamardaschwili, Merab Kommilitone Raissa Gorbatschowas an der MGU; sowjetischer Philosoph.
Masljukow, Juri Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR, 1985–1988; Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR und Vorsitzender der staatlichen Planungskommission, 1988–1991; Mitglied des Präsidialrats, 1990–1991; Politbüromitglied, 1989–1990.
Matlock, Jack F., Jr. US-Botschafter in der Sowjetunion, 1987–1991; Sonderberater Präsident Ronald Reagans für Angelegenheiten der nationalen Sicherheit, 1983–1986.
Matlock, Rebecca Frau von US-Botschafter Matlock.
Mazowiecki, Tadeusz polnischer Regierungschef, August 1989–Dezember 1990.
Medunow, Sergej Erster Parteisekretär der Region Krasnodar, 1973–1982.
Medwedew, Roy sowjetischer Dissident und Historiker; Volksdeputierter der UdSSR.
Medwedew, Wadim oberster Berater von Gorbatschow, 1991; Sekretär des Zentralkomitees, 1986–1990; Politbüromitglied, 1988–1990.
Medwedew, Wladimir Chef von Gorbatschows Sicherheitsdienst.
Michailenko, Witali Mitarbeiter Gorbatschows in Stawropol.
Michaljewa, Nadeschda Kommilitonin Gorbatschows an der MGU.
Mitterrand, François französischer Staatspräsident, 1981–1995.
Mlynář, Zdeněk enger Freund Gorbatschows an der MGU, 1950–1955; Sekretär der tschechischen kommunistischen Partei, 1968–1970, und Intellektueller, der maßgeblich am Prager Frühling beteiligt war.
Modrow, Hans Ministerpräsident der DDR, 1989–1990.
Molotow, Wjatscheslaw Mitarbeiter Stalins; Rivale Chruschtschows.
Murachowski, Wsewolod Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR und Vorsitzender der staatlichen agro-industriellen Kommission (Agroprom), 1985–1989; Erster Sekretär des regionalen Parteikomitees von Stawropol, 1978–1985.
Muratow, Dmitri russischer Journalist, Chefredakteur der Nowaja gaseta; enger Freund Gorbatschows.
Mussatow, Waleri Funktionär des Zentralkomitees.
Mutalibow, Ajas Präsident von Aserbaidschan, 1990–1992; Erster Sekretär der aserbaidschanischen kommunistischen Partei, 1990–1991; Vorsitzender des Ministerrats von Aserbaidschan, 1989–1990.
Nadschibullah, Mohammed Präsident der Demokratischen Republik Afghanistan, 1987–1992.
Nasarbajew, Nursultan Erster Sekretär der kommunistischen Partei Kasachstans, 1989–1991; Präsident von Kasachstan, 1991–.
Németh, Miklós ungarischer Regierungschef, 1988–1990.
Nikolaus II. letzter russischer Zar, 1894–1917.
Nikonow, Viktor Sekretär des Zentralkomitees, mit Spezialgebiet Landwirtschaft, 1985–1989; Politbüromitglied, 1987–1989.
Nixon, Richard US-Präsident, 1969–1974.
Occhetto, Achille Generalsekretär der italienischen kommunistischen Partei, 1988–1994.
Palaschtschenko, Pawel Englisch-Dolmetscher für Gorbatschow und Schewardnadse, 1985–1991; Direktor der internationalen Beziehungen und Pressekontakte an der Gorbatschow-Stiftung.
Patjaschwili, Dschumber Erster Sekretär der georgischen kommunistischen Partei, 1985–1989.
Pawlow, Valentin sowjetischer Regierungschef, Januar–August 1991; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Petrakow, Nikolai wirtschaftlicher Berater von Gorbatschow, 1990.
Plechanow, Juri Leiter der für Gorbatschows Sicherheit zuständigen KGB-Verwaltung, 1983–1991; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Poltoranin, Michail Minister der Russischen Republik für Presse und Nachrichtenwesen, 1990–1992.
Ponomarjow, Boris Leiter der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, 1957–1986; Sekretär des Zentralkomitees, 1961–1986.
Popow, Gawriil Bürgermeister von Moskau, 1990–1992; liberaler Politiker.
Porotow, Nikolai Vizedirektor der Kaderabteilung des Komsomol in Stawropol und Gorbatschows erster Vorgesetzter.
Portugalow, Nikolai Funktionär des Zentralkomitees.
Powell, Lord Charles Privatsekretär und außenpolitischer Berater der britischen Premierminister Margaret Thatcher und John Major, 1983–1991.
Powell, Colin Präsident Reagans Nationaler Sicherheitsberater, 1987–1989; Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff, 1989–1993.
Pozsgay, Imre ungarischer Politiker.
Prokofjew, Juri Erster Sekretär des Moskauer Stadtparteikomitees, 1989–1991; Politbüromitglied, 1990–1991.
Pugo, Boris Innenminister, 1990–1991; Erster Sekretär der lettischen kommunistischen Partei, 1984–1988; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Putin, Wladimir russischer Präsident, 2000–2008, 2012–; unter Präsident Boris Jelzin, 1999–2000, und Präsident Dmitri Medwedew, 2008–2012, Regierungschef.
Rachmanin, Oleg Erster Stellvertretender Leiter der ZK-Abteilung für Beziehungen zu kommunistischen und Arbeiterparteien der sozialistischen Länder, 1968–1987.
Rakowski, Mieczysław polnischer Regierungschef, 1988–1990.
Reagan, Nancy First Lady, 1981–1989, Frau Ronald Reagans.
Reagan, Ronald US-Präsident, 1981–1989.
Regan, Donald Stabschef unter Präsident Reagan, 1985–1987.
Remnick, David Moskau-Korrespondent der Washington Post, 1988–1991.
Rewenko, Grigori Stabschef der Präsidialverwaltung Gorbatschows, Ende 1991.
Rice, Condoleezza Direktorin für sowjetische und osteuropäische Angelegenheiten, US-Sicherheitsrat, 1989–1991.
Rimaschewskaja, Natalja Kommilitonin Gorbatschows an der MGU.
Romanow, Grigori Sekretär des Zentralkomitees, 1983–1985; Erster Sekretär des Leningrader Regionskomitees, 1970–1983; Politbüromitglied, 1976–1985.
Russakow, Konstantin Sekretär des Zentralkomitees und Leiter der ZK-Abteilung für Beziehungen zu kommunistischen und Arbeiterparteien der sozialistischen Länder, 1977–1986.
Rust, Matthias westdeutscher Amateurpilot, der mit seinem Flugzeug am 28. Mai 1987 auf dem Roten Platz landete.
Ruzkoi, Alexander Vizepräsident Russlands, 1991–1993.
Rjabow, Jakow Erster Sekretär der Provinz Swerdlowsk, 1971–1976.
Rybakow, Anatoli sowjetischer Schriftsteller.
Ryschkow, Nikolai Vorsitzender des Ministerrats, 1985–1991; Leiter der Wirtschaftsabteilung im Zentralkomitee, 1982–1985; Politbüromitglied, 1985–1990.
Sacharow, Andrej russischer Atomphysiker, der am Bau der Wasserstoffbombe beteiligt war; wurde später zum Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten; 1986 Verbannung aufgehoben; Deputierter im Volkskongress 1989.
Sagdejew, Roald sowjetischer Weltraumforscher.
Sagladin, Wadim Berater von Gorbatschow, 1988–1991.
Saikow, Lew Erster Sekretär des Moskauer Stadtkomitees, 1987–1989.
Saslawskaja, Tatjana sowjetische Soziologin.
Saslawski, Ilja Volksdeputierter der UdSSR.
Schachnasarow, Georgi enger Berater Gorbatschows, mit Spezialgebiet Osteuropa und politische Reformen in der UdSSR, 1988–1991.
Schapko, Waleri Kommilitone Gorbatschows an der MGU.
Schaposchnikow, Jewgeni letzter sowjetischer Verteidigungsminister, August–Dezember 1991.
Schatalin, Stanislaw Mitglied der Staatskommission für Wirtschaftsreform, 1989; Mitglied des Präsidialrats, 1990–1991.
Schatrow, Michail sowjetischer Theaterautor.
Schenin, Oleg Sekretär des Zentralkomitees und Politbüromitglied, 1990–1991; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Schewardnadse, Eduard sowjetischer Außenminister, 1985–1990; Erster Sekretär der kommunistischen Partei Georgiens, 1972–1985.
Schiwkow, Todor bulgarischer Führer der kommunistischen Partei, 1954–1989.
Schmeljow, Nikolai sowjetischer Wirtschaftsexperte; Volksdeputierter der UdSSR.
Schtscherbizki, Wladimir Erster Sekretär der ukrainischen kommunistischen Partei, 1972–1989; Politbüromitglied, 1971–1989.
Schuschkewitsch, Stanislaw Vorsitzender des Obersten Sowjets von Weißrussland, 1991–1994.
Scowcroft, Brent Nationaler Sicherheitsberater unter Präsident George H. W. Bush, 1989–1993.
Sdrawomyslowa, Olga Geschäftsführerin der Gorbatschow-Stiftung.
Shultz, George US-Außenminister, 1982–1989.
Silajew, Iwan Vorsitzender des Ministerrats der RSFSR, Juni 1990–Ende 1991.
Simjanin, Michail Sekretär des Zentralkomitees, 1976–1987.
Sjuganow, Gennadi Führer der russischen kommunistischen Partei.
Sobtschak, Anatoli sowjetischer Jurist; Volksdeputierter der UdSSR; Mitglied des Präsidialrats; Bürgermeister von St. Petersburg, 1991–1996.
Sokolow, Sergej sowjetischer Verteidigungsminister, 1984–1987.
Solomenzew, Michail Politbüromitglied, 1983–1988.
Solowjow, Juri Erster Sekretär des Leningrader Parteikomitees, 1985–1989.
Stalin, Josef (auch: Jossif Dschugaschwili) Nachfolger Lenins als Führer der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, 1922; starb 1953 im Amt.
Stankewitsch, Sergej sowjetischer Gelehrter; Volksdeputierter der UdSSR; Führer der interregionalen Gruppe von Deputierten.
Starkow, Wladislaw Chefredakteur von Argumenty i fakty.
Starodubzew, Wassili Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Strauss, Robert US-Botschafter in der UdSSR, 1991.
Štrougal, Lubomír Regierungschef der Tschechoslowakei, 1971–1988.
Subenko, Iwan Redenschreiber Gorbatschows in Stawropol.
Suslow, Michail Sekretär des Zentralkomitees, 1947–1982.
Tarassenko, Sergej wichtigster Berater des sowjetischen Außenministers Eduard Schewardnadse, 1985–1990.
Teltschik, Horst nationaler Sicherheitsberater von Bundeskanzler Helmut Kohl, 1982–1990.
Thatcher, Margaret britische Premierministerin, 1979–1990.
Tichonow, Nikolai Vorsitzender des Ministerrats, 1980–1985; Politbüromitglied, 1979–1985.
Titarenko, Alexandra Mutter von Raissa Gorbatschowa.
Titarenko, Jewgeni Raissa Gorbatschowas Bruder.
Titarenko, Ljudmila Raissa Gorbatschowas Schwester.
Titarenko, Maxim Vater von Raissa Gorbatschowa.
Tisjakow, Alexander Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Topilin, Jura Kommilitone Gorbatschows an der MGU.
Trudeau, Pierre Elliott kanadischer Regierungschef, 1968–1979; 1980–1984.
Tschasow, Jewgeni Gesundheitsminister der UdSSR, 1987–1990; Leibarzt des Kreml.
Tschebrikow, Viktor Vorsitzender des KGB, 1982–1988; Sekretär des Zentralkomitees, 1988–1989; Politbüromitglied, 1985–1989.
Tschernenko, Konstantin Generalsekretär der KPdSU, Februar 1984–März 1985.
Tschernjajew, Anatoli enger Berater Gorbatschows seit 1986; hauptsächlich außenpolitischer Berater; Leiter der Beratergruppe der internationalen Abteilung im Zentralkomitee, 1961–1986; Mitglied des Zentralkomitees, 1986–1991.
Tschikin, Valentin Chefredakteur der Sowetskaja Rossija.
Twardowski, Alexander sowjetischer Schriftsteller; Chefredakteur von Nowy mir.
Uljanow, Michail sowjetischer Schauspieler; Volksdeputierter der UdSSR.
Ustinow, Dmitri sowjetischer Verteidigungsminister, 1976–1984; Politbüromitglied, 1976–1984.
Wałesa, Lech polnischer Präsident, 1990–1995; Gründer der Gewerkschaft Solidarność.
Warennikow, Valentin stellvertretender Verteidigungsminister und Befehlshaber der Bodentruppen, 1989–1991; Teilnehmer am August-Putsch 1991.
Warschawski, Michail und Inna enge Freunde der Gorbatschows in Stawropol.
Weizsäcker, Richard von Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, 1984–1994.
Welichow, Jewgeni Direktor des Instituts für Atomenergie; Volksdeputierter der UdSSR, 1989–1991; Mitglied des politischen Beraterkomitees von Präsident Gorbatschow, 1991.
Wirganskaja-Gorbatschowa, Irina Tochter von Michail und Raissa Gorbatschow.
Wirganskaja, Anastasia (Nastja) und Xenia Enkeltöchter von Michail und Raissa Gorbatschow, Irinas Töchter.
Wirganski, Anatoli Gorbatschows Schwiegersohn, verheiratet mit Tochter Irina.
Wlassow, Alexander Innenminister der UdSSR, 1986–1988; Vorsitzender des russischen Ministerrats, 1988–1990.
Wolski, Arkadi Leiter der ZK-Abteilung für Maschinenbau; Sonderbeauftragter für Bergkarabach, 1988–1990.
Woronzow, Juli sowjetischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, 1990–1991; Botschafter in Afghanistan, 1988–1990; erster stellvertretender Außenminister, 1986–1989; Botschafter in Frankreich, 1983–1986.
Worotnikow, Witali Vorsitzender des Ministerrats der Russischen Republik, 1983–1988; Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR, 1988–1990; Politbüromitglied, 1983–1990.
Wyssozki, Wladimir sowjetischer Schauspieler und Liedermacher.
Zoellick, Robert Berater des US-Außenministeriums, 1989–1992.
Einleitung
«Gorbatschow ist schwer zu verstehen», sagte er zu mir und sprach dabei, wie er es häufig tut, von sich in der dritten Person. Ich hatte 2005 mit der Arbeit an seiner Biographie begonnen, und ein Jahr später fragte er, wie es laufe. «Langsam», sagte ich entschuldigend. «Gorbatschow ist schwer zu verstehen.»
Er hat Sinn für Humor. Und er hatte recht. Die Welt ist zutiefst gespalten, wenn es darum geht, Gorbatschow zu verstehen. Insbesondere im Westen betrachten ihn viele als den größten Staatsmann der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Russland dagegen wird er weithin verachtet und für den Zusammenbruch der Sowjetunion und die damit verbundene schwere Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht. Bewunderer staunen über seine Vision und seinen Mut. Kritiker, auch einige ehemalige Genossen aus dem Kreml, werfen ihm von der Naivität bis zum Hochverrat alles vor. Nur über eines sind sich alle einig: dass er fast allein sein Land und die Welt veränderte.
Bevor Gorbatschow im März 1985 an die Macht kam, war die Sowjetunion eine von zwei Supermächten auf der Welt. Bis 1989 hatte er das sowjetische System verändert. Bis 1990 hatte er, mehr als irgendjemand sonst, den Kalten Krieg beendet. Ende 1991 brach die Sowjetunion zusammen, und er war ein Präsident ohne Land.
Er handelte nicht allein. Wegen des traurigen Zustands, in dem sich das Sowjetsystem 1985 befand, wurde er von seinen Kollegen im Kreml dazu bestimmt, Reformen einzuleiten, die er allerdings sehr viel weiter trieb, als jene beabsichtigten.
Er hatte liberale russische Verbündete, die seine weitreichenden Reformen begrüßten und für ihre Durchsetzung arbeiteten, dann jedoch auf Boris Jelzin setzten, damit der sie ins gelobte Land führte. Sowjetische Hardliner leisteten Gorbatschow zunächst verdeckt, aber letztlich offen und mit allen Mitteln Widerstand. Er hatte persönliche Rivalen, darunter insbesondere Jelzin, die er peinigte. Und sie peinigten ihn, bis sie am Ende sowohl der UdSSR als auch Gorbatschow als deren Oberhaupt den Gnadenstoß versetzten. Die politischen Führer des Westens zweifelten zunächst an ihm, und dann umarmten sie ihn. Schließlich jedoch ließen sie ihn fallen, indem sie ihm die wirtschaftliche Unterstützung verweigerten, die er dringend benötigt hätte. Vor allem jedoch hatte er es mit Russland selbst zu tun, seinem traditionellen Autoritarismus und seinen antiwestlichen Einstellungen. Nachdem das Land sowohl Gorbatschow als auch Jelzin abgelehnt hatte, schloss es schließlich Wladimir Putin ins Herz.
Als Generalsekretär der kommunistischen Partei hatte Gorbatschow die Macht, fast alles zu verändern. Außerdem war er unter seinen Kollegen einzigartig. Viele Sowjetbürger, auch einige recht hochrangige, teilten seine Werte, aber in der obersten Führung nur ganz wenige. Im Politbüro unterstützten ihn nur drei Mitglieder fast bis zum Schluss: Alexander Jakowlew, Eduard Schewardnadse und Wadim Medwedew. Und sie waren nur deshalb dazu in der Lage, weil er sie ernannte oder im Politbüro hielt. Dazu schreibt der erfahrene britische Sowjetexperte Archie Brown: «Es gibt absolut keinen Grund für die Annahme, dass irgendeine denkbare Alternative zu Gorbatschow Mitte der Achtzigerjahre den Marxismus-Leninismus auf den Kopf gestellt und sein Land und das internationale System fundamental verändert hätte in dem Versuch, einen Niedergang aufzuhalten, der weder für ihn noch das [Sowjet-]System eine unmittelbare Bedrohung darstellte.»[1]
Der verstorbene russische Wissenschaftler Dmitri Furman stellte Gorbatschows Einzigartigkeit in einen größeren Rahmen: Er sei «der einzige Politiker in der russischen Geschichte, der sich, als er alle Macht in Händen hielt, freiwillig dafür entschied, diese im Namen prinzipieller moralischer Werte zu begrenzen und sogar zu verlieren». Für Gorbatschow wäre es «eine Niederlage» gewesen, hätte er zur Erhaltung seiner Macht Gewalt anwenden müssen. Angesichts seiner Prinzipien, fährt Furman fort, «war seine letztliche Niederlage ein Sieg», was, wie man hinzufügen muss, Gorbatschow damals ganz gewiss nicht so vorkam.[2]
Wie wurde Gorbatschow zu Gorbatschow? Wie konnte ein Bauernjunge, der als Schüler für eine hochfliegende Würdigung Stalins einen Preis bekam, zum Totengräber des Sowjetsystems werden? «Das weiß Gott allein», lamentierte Gorbatschows langjähriger Ministerpräsident Nikolai Ryschkow, der sich am Ende gegen ihn wandte.[3] Laut Andrej Gratschow, einem der engsten Berater Gorbatschows, war Gorbatschow «ein genetischer Fehler des Systems».[4] Gorbatschow selbst bezeichnete sich sowohl als «ein Produkt» des Systems als auch als sein «Antiprodukt».[5] Wie aber kam es, dass er beides wurde?
Wie konnte ein Mann wie er Parteichef werden, obwohl ein denkbar strenges System von Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen genau das verhindern sollte?[6] Wie kam es, fragte Gratschow, «dass ein nicht ganz normales Land einen Führer mit normalen moralischen Reflexen und gesundem Menschenverstand bekam»?[7] Einem amerikanischen Psychiater, der für die CIA Profile ausländischer Staatsführer erstellte, war es «ein Rätsel», wie ein so «rigides System» einen so «innovativen und kreativen» Führer hervorbringen konnte.[8]
Welche Veränderungen strebte Gorbatschow für sein Land an, als er 1985 an die Macht kam? Wollte er nur gemäßigte Wirtschaftsreformen durchführen, wie er damals sagte, und wurde erst radikalisiert, als diese keine Ergebnisse brachten? Oder wollte er von Anfang an den Totalitarismus abschaffen und verbarg sein Ziel, weil es den Politbüromitgliedern, die ihn ausgesucht hatten, ein Gräuel war? Was motivierte ihn letztlich dazu, den Kommunismus in der Sowjetunion umzugestalten? Warum glaubte er, eine Diktatur in eine Demokratie, eine Kommandowirtschaft in eine Marktwirtschaft, einen extrem zentralisierten Einheitsstaat in eine echte Sowjetföderation und einen Kalten Krieg in eine neue, auf Gewaltverzicht beruhende Weltordnung verwandeln zu können – alles gleichzeitig und, wie er selbst es formulierte, mit «evolutionären» Mitteln? Wie konnte er annehmen, er könne in ein paar wenigen Jahren politische, wirtschaftliche und soziale Strukturen überwinden, die Jahrhunderte zurückreichten: den Autoritarismus des Zarentums, der sich in den sowjetischen Totalitarismus verwandelt hatte; lange Zeiträume geradezu sklavischen Gehorsams gegenüber der Staatsgewalt, gelegentlich unterbrochen von blutigen Aufständen; minimale Erfahrung mit staatsbürgerlichem Verhalten, einschließlich dem Schließen von Kompromissen und der Herstellung von Konsens; eine fehlende Tradition demokratischer Selbstorganisation; das Fehlen echter Rechtsstaatlichkeit? Gorbatschow selbst sagte später über die russische Geisteshaltung, an der er gescheitert war: «Angesichts unserer russischen Mentalität hätte das neue Leben sofort auf dem Silbertablett serviert werden müssen, jetzt und hier, ohne eine Reform der Gesellschaft.»[9]