image

Evelyne Noèl Nağel

Von Mensch zu Mensch – auf den Punkt gebracht.

Leben. Liebe. Glück. Alter.

Eine sarkastische Rundreise
in die philosophische Welt der Aphorismen,
die auf jede Frage des Lebens
eine überraschend treffende Antwort geben.

© 2017 Evelyne Noèl Nağel

Autorin: Evelyne Noèl Nağel

Lektorat, Korrektorat: Mag. Sandra Lang

Umschlaggestaltung, Illustration: Jose Torres

Verlag: myMorawa von Morawa Lesezirkel

ISBN:

978-3-99057-997-8 (Paperback)

978-3-99057-998-5 (Harcover)

978-3-99057-999-2 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

1. Leben

Vorwort

Es gibt vieles im Leben das uns erfreut

und so vieles das uns schmerzt und enttäuscht.

Es liegt an uns selbst, den Weg zu finden,

der die Seele, den Körper und den Geist

in harmonischem Gleichklang verbindet

und die Hindernisse überwindet,

um uns stärker als zuvor

aus den an uns gestellten Aufgaben und Prüfungen

hervorgehen zu lassen.

Man ist nicht alleine –

Alleine sind nur die,

die den Anderen alleine lassen.

Tränen sind

wie geheime unterirdische Quellen.

Sie finden immer ihren Weg

in die befreiende Freiheit.

Das Licht, welches Dir Dein Glaube schenkt,

leuchtet auch in der finstersten Nacht,

um Dir mit seinem Schein

den Weg zu zeigen,

der Dich aus der Dunkelheit führt.

Wer zwischen Türe und Angel

stehen bleibt,

weiß nicht wohin er will.

Das Leben ist nur für denjenigen unvergänglich,

der die schönen Momente auskostet

und bis zuletzt in sich trägt.

Umsonst gewesen zu sein bedeutet,

nicht erkannt zu haben,

worum es eigentlich geht

und mit dem kostbarsten Einsatz,

welcher sein Leben war,

dieses verspielt zu haben.

„Vorbei“ bedeutet nicht das „Aus“,

sondern nur „gewesen“–

und damit die Möglichkeit,

neue Wege einschlagen zu können.

Genuss ist vorübergehend,

Zufriedenheit beständig.

Bewusst zu leben bedeutet,

einen Kern zum Baum werden zu sehen.

Eine glückliche Vorstellung

genügt manches Mal

einem einsamen Menschen,

etwas Seligkeit zu empfinden –

obwohl er nur davon träumt.

Kinder sind wie Blütenkelche,

die sich öffnen,

um mit den Sonnenstrahlen

zu spielen.

Es kommt immer

auf das gesteckte Ziel des Einzelnen an,

wie lange und beschwerlich

ihm der Weg dorthin erscheint.

Das Gute an der schlechten Erfahrung ist es,

letztlich zu wissen,

dass man nicht umsonst

Bekanntschaft mit ihr gemacht hat.

Enttäuschung

ist wie eine Riesenfaust,

die sich schmerzhaft auf die Seele legt

und einem die Illusion raubt.

Eine schöne Erinnerung

ist wie ein Lächeln,

das – wenn es auch äußerlich vergeht –

im tiefen Inneren erhalten bleiben wird.

Ein verlorenes Paradies kann vieles bedeuten –

vor allem der Glaube

an den Nächsten.

Ein Mensch kann tausend Leben leben,

wenn er Momente sich erhält,

die inhaltsreicher sind,

als Jahre, die umsonst –

weil inhaltslos vergehen.

Wenn auch unser Leben vergeht,

wird es als Staub im Universum

seine Fortsetzung finden.

Die Sterne zu berühren,

bedeutet nicht sie zu greifen,

sondern sie in sich zu spüren.

Verloren ist nicht,

was wir wiederfinden können,

sondern nur,

was durch nichts ersetzt werden kann.

Die Schöpfung ist das,

was uns erlaubt ist zu sehen.

Was wir nicht sehen können,

ist so allmächtig, dass uns Welten trennen.

Unser Dasein

gleicht dem einer Eintagsfliege,

da auch wir immer glauben,

noch ein ganzes langes Leben vor uns zu haben.

Nur die, die mit der Natur flüstern,

können hören und verstehen –

die eigentliche und einzige wahre Sprache des Lebens.

Kein Mensch und kein Kerker

kann die Schuld aufheben.

Ein Schuldiger kann nur dann seine Schuld büßen,

wenn ihm Gott verzeiht.

Ein Mensch, der nicht verzeihen kann,

verdient es nicht, dass ihm dieses verziehen wird.

Die Brücke zum Anderen besteht nicht aus harten Steinen,

doch ist sie die einzige,

die nicht zusammenbrechen kann.

Die empfindlichsten Ohren können nicht hören,

was uns unsere innere Stimme

laut und deutlich zu sagen vermag.

Vergessen zu sein

ist grausamer als vergessen zu werden,

da man dies noch verhindern kann.

Wer für eine einfache Hauptspeise dankbar ist,

wird mit dem Nachtisch Freude belohnt.

Von jemandem

mutwillig übersehen zu werden

ist unbedeutend,

da bereits vorher niemand vorhanden war.

Die Vergangenheit holt einen nur dann ein,

wenn man ihr hinterher läuft.

Falsche Freunde sind wie Mäuse –

sie riechen den Braten schon von weitem.

Freundschaft ist nie uneigennützig,

da sie aus Geben und Nehmen besteht.

Nachhinken bedeutet,

dass viele schneller sind als Du –

und vor allem nicht auf Dich warten.

Interpreten des eigenen Wunschdenkens

merken erst wenn sie ihre Rolle gespielt haben,

dass kein Vorhang fällt.

Um die Vergangenheit zu bewältigen,

muss man seinen inneren Dachboden entrümpeln.

Ein schönes Erlebnis ist wie ein Kuss

– berauschend, süß –

doch leider genauso schnell vorbei.

Vergangen ist, was gewesen.

Gewesen ist, was wir schon bald sind.

Irgendwann werden wir

wie die Dinosaurier verschwinden.

Die sahen ihr nahendes Ende auch nicht kommen.

Ein Unglück ist wie ein Sturm,

dem wir uns wie Bäume beugen müssen.

Doch bleibt uns wie diesen

manches Mal die Kraft,

um uns wieder aufzurichten.

Mensch zu sein bedeutet nicht nur

es zu sein,

sondern auch so zu handeln.

Verletzter Stolz

ist oft viel gefährlicher als eine offene Wunde,

denn er kann zwar nicht das Blut,

aber das Leben des Anderen vergiften.

Der Schimmer, der einem die Hoffnung gibt,

durchdringt auch die tiefste Dunkelheit,

damit man seinen Weg trotz allem finden kann.

Der fällt, braucht sich nicht zu schämen.

Nur der, der ungeachtet an diesem vorübergeht.

Schöne Momente sind wie Perlen,

wenn man sie aneinander reiht.

Nur lassen sie sich nicht auffädeln und festhalten.

Verzichten zu müssen

ist eine Form der Unterwerfung,

die einem keine andere Wahl lässt.

Das Übermaß schwächt den Geist,

der Verzicht stärkt die Sinne.

Einen Hund glücklich zu machen bedeutet,

uneigennützige Liebe und Treue

zurückzubekommen.

Großzügigkeit bedarf keiner Aufforderung

und der Ansicht,

dem Anderen etwas schuldig zu sein –

obwohl es manchmal

als solches angesehen wird.

Selbstgespräche sind insofern gut,

als einem keiner widerspricht.

Ärmer als ein Bettler

ist nur ein Mensch, der innerlich verarmt ist.

Im Gegensatz zum äußeren Reichtum

kann der innere durch nichts erworben werden.

Wie für die Bienen der Blütentau,

ist das Erlebte die Nahrung unserer Seele.

So gepflastert auch ein Weg ist,

irgendwann bricht er dann doch auf,

denn unsere Erde ist stärker

als der härteste Stein.

Verzweiflung stellt sich oft vor eine offene Türe,

so dass man diese nicht bemerkt.

Oft ist der Schrei die einzige Kraft die einem bleibt,

um alles Schwere aus dem Weg zu räumen.

Verdammt ist der Mensch,

der jede Menschlichkeit verwirkt hat.

Über andere erhaben zu sein bedeutet,

dass die Seele die Schwerkraft des Körpers

aufgehoben hat.

Eingebungen sind Botschaften,

die einen benützen,

um sich Gehör verschaffen zu können.

Naturgewalten kann man nicht bezwingen,

nur versuchen, sie günstiger zu stimmen.

Man sagt öfters, dass man Berge versetzen kann–

zum Glück nicht – sonst würde keiner mehr stehen.

Die Geister die wir rufen sind die zukünftigen Roboter,

die wir nie wieder los werden

– aber dafür diese uns.

Gleichgültigkeit

kann nur durch eine ebensolche

bestraft werden.

Derjenige,

der sich an der Natur vergreift,