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Ramona Rick
Männer per Mausklick

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© 2018

Zeichnungen: Uwe Westfehling

Impressum

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ISBN E-Book 978-3-96136-035-2

IISBN print 978-3-96136-034-5

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Inhalt

Vorwort

Dr. Roberto Gonzales Lopez

Überlegungen, ins Internet zu wechseln

Mottos und Pseudonyme

Spektrum der Kandidaten

Pilot sucht Landung

Mein eigenes Profil

Wolf aus Spanien

Mann mit Haustier

Fredi aus der Schweiz

Der Schummler Helmut

Leon der Romantiker

Hugo der Vollschlanke

Der Betrüger Georg

Manfred und Herbert

Mann mit Haus in Spanien

Der Schnorrer

Henry vom Bau

„Denker“? „Poeten“? „Spinner“?

Kleine Anschreiben

Lebensbeichten

Zwielichtige Mottos

Ein Liebhaber kommt selten alleine

Große Erwartung

Vorwort

Ich lebte schon drei Jahre alleine. Nicht alleine ohne Freunde und Familie – nein! Daran haperte es weiß Gott in keiner Weise! Ich hatte Freunde im In- und im Ausland und meine Familie lebte ganz in meiner Nähe. Ich konnte eigentlich glücklich und zufrieden sein! Nach meiner 2. Scheidung hatte ich mir damals lauthals geschworen, nie mehr nach einem Mann Ausschau zu halten und es einfach auf mich zukommen zu lassen, wie das Leben so spielen würde, aber nach mehreren Liebeleien, die alle nach einiger Zeit wieder im Sande verliefen, weil die Herren der Schöpfung letztlich doch nicht so richtig mit meinen Ideen vom Leben übereinstimmten, überkam mich doch plötzlich eine Art Sehnsucht, mein Leben diesbezüglich wieder selber in den Griff zu nehmen und nach einem ernsthaften Exemplar von Mann Ausschau zu halten.

Ich wollte ihn mir jetzt nach meinen genauen Vorstellungen aussuchen und es nicht mehr auf den Zufall ankommen lassen, denn eine Art innere Uhr tickte plötzlich in mir und sagte: Du wirst nicht jünger! Versuche es noch einmal, damit Du im Alter nicht alleine dasitzt!

Einen Versorger brauchte ich nicht, weil ich mein Leben inzwischen alleine voll und ganz in den Griff bekommen hatte, aber ich war mittlerweile auch ziemlich anspruchsvoll geworden und wollte mich auf keinen Fall wegen eines Mannes in irgendeiner Weise erneut einschränken müssen, was die momentane Lebensqualität anbelangte. Es kam also nur ein Mann in Frage, der genauso das Leben liebte wie ich und sich ebenso die angenehmen Seiten des Lebens erlauben konnte, ohne noch sehr viel dafür arbeiten zu müssen, denn meine Freizeit, in der ich meine geliebten Reisen und auch andere schöne Aktivitäten plante, war inzwischen für mich ein sehr wertvolles Gut geworden und darauf wollte ich auf keinen Fall wieder wegen eines, vielleicht noch zu sehr im Beruf stehenden Mannes verzichten! Aber wie sollte ich es anstellen, aktiv und möglichst effektiv in das bisher zufällige Geschehen einzugreifen? Da blieben in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten: Entweder gezielt die Kontaktanzeigen in den Zeitungen durchforschen oder aber im Internet suchen! Genau nach meinen Bedürfnissen, versteht sich!!! Da konnte doch einfach nichts schiefgehen, oder doch?

Beides habe ich gemacht und so viele „verrückte“ Erfahrungen gemacht, dass ich sie hier niedergeschrieben habe, zum einen, um anderen Frauen Mut zu machen, das Gleiche vielleicht auch einmal zu versuchen und zum anderen, um für ein wenig Aufmunterung zu sorgen in Bezug auf die Partnersuche im Allgemeinen und natürlich auch, um zu warnen und ein paar Tipps geben zu können! Ich bin nach wie vor sicher, dass ein Jeder diese „Suche“ mit anderen Augen sieht und vielleicht auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht hat. Viele haben auch den Mann des Lebens dort gefunden und in manchen meiner Geschichten findet sich der Eine oder Andere sicherlich auch wieder und kann hoffentlich darüber schmunzeln und mehr möchte ich auch nicht erreichen!!!

Ich möchte noch hinzufügen, dass alle Namen hier im Buch frei erfunden sind und, falls sich jemand glaubt, hier wiederzuerkennen, ist das rein zufällig.

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Dr. Roberto Gonzales Lopez

Das Telefon klingelte schon zum 5. Mal! „Hier ist Roberto, wie geht es Dir? Ich wollte nur mal Deine Stimme hören!“

„Mir geht es noch nicht besser, Roberto“, krächzte ich in den Hörer, ein bisschen übertrieben und hoffte dabei, dass er nicht erneut seine Hilfe und sein Kommen anpreisen würde. Kaum gedacht, ertönte schon seine ziemlich hohe, ein wenig eingerostete Stimme mit seinem ausländischen Dialekt: „Meine Liebe, ich kann doch kommen und Dich untersuchen und Dir neue Medikamente verschreiben und überhaupt weißt Du, dass ich Dir gerne helfe und sowieso gerne mit Dir zusammen sein möchte. Du musst wissen, es könnte sich auf Dein Herz, auf Deine Nieren oder sogar auf die Gelenke auswirken und das möchte ich doch nicht, Du weißt …“ „Bitte Roberto, mir geht es nicht gut und ich kann nicht so viel sprechen und melde mich heute Abend mal bei Dir. Ich war heute schon ganz früh beim Hausarzt und habe genug Medikamente im Haus! Lieb von Dir, aber ich möchte jetzt nicht mehr sprechen, weil mir sonst der Hals wieder den ganzen Tag weh tut. Bitte entschuldige mich deshalb. Bis heute Abend! Tschau!“ Anscheinend war der Brief von mir noch nicht angekommen, sonst wäre er sicherlich nicht so freundlich am Telefon gewesen.

Roberto war Doktor der Medizin, genau genommen Internist und ehemaliger Chefarzt des Krankenhauses Dortmund und ich habe ihn in der Zeitung entdeckt! Genau genommen in den Kontaktanzeigen, die ich seit einem halben Jahr verschlinge und die mein Leben total verändert und durcheinandergebracht haben.

„Hoch angesehener Akademiker mit Charakter, Format und Qualitäten, finanziell gesichert und mit viel Freizeit, sucht für gemeinsame, schöne Zukunft schlanke bildhübsche Dame, gerne blond, 50-55 Jahre, mit Niveau, der Liebe, Treue und Ehrlichkeit wahre Werte sind. Bild wäre nett“, so stand in der Zeitung und ich konnte nicht widerstehen, darauf zu antworten und den Traum von einem Mann kennenzulernen. Über das Alter waren keinerlei Angaben gemacht und ich stellte mir einen stattlichen, großen und natürlich sehr gut aussehenden Mann im besten Mannesalter hinter diesen Zeilen vor. Ich schrieb also in meinem besten Stil, denn Schreiben war schon immer ein geheimes Hobby von mir und machte mir den Riesenspaß und hing ein nicht mehr ganz aktuelles, aber wunderschönes Foto von vor mindestens einem Jahr an, auf dem er mich, auf einem Auto sitzend und in einem knappen und kurzberockten, sexy Kleid betrachten konnte. Obwohl inzwischen schon 55 Jahre alt, denke ich mal sagen zu können, dass ich noch eine gut aussehende Frau bin und vor allem immer noch wesentlich jünger aussehe. Ansonsten hätte ich auch kein ein Jahr altes Foto gewählt, was unfair wäre und auch eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, falls man inzwischen ganz anders aussehen würde! Es folgte eine prompte Reaktion, drei Tage nach meinem Versand! „Hier ist Dr. Roberto Gonzales Lopez, ich bin von Beruf Arzt, genau genommen Chefarzt und komme aus Lateinamerika.“ „Aus welchem Land denn da?“ „Ach wissen Sie, es gibt so viel zu erzählen, was man gar nicht alles am Telefon machen kann und überhaupt bin ich so begeistert von Ihrem Schreiben und dem Foto, dass ich Sie schnellstens kennen lernen möchte. Ich möchte Sie gerne zum Essen einladen und schlage auch direkt schon morgen vor und dann erzähle ich Ihnen meine ganze Geschichte. „Das geht nicht, weil ich sehr erkältet bin und mich nicht wohl fühle.“ „Ich biete Ihnen meine Dienste als Arzt an und komme gerne vorbei und untersuche sie. „Nein, das möchte ich nicht, bitte verstehen Sie das, zumal ich Sie noch gar nicht kenne“ „Ja das respektiere ich natürlich, aber Sie müssen unbedingt etwas einnehmen und zwar schlage ich …“ Roberto redete mindestens 30 Minuten auf mich ein und ich dachte schon, dass ich so einem Besserwisser aufgeflogen bin, aber sein Beruf ließ dann doch so einiges entschuldigen und sicherlich wollte er sich auch ein bisschen interessant machen und wie toll er wäre und dann siegte doch meine ursprüngliche Neugier nach dem Traummann, nach dem ich immer noch auf der Suche war und ich versprach, die Medizin, die er mir empfahl, zu besorgen und drei Tage später dann auch mit ihm essen zu gehen.

Seine Freude darüber konnte er nicht verbergen und von diesem Moment an rief er jeden Tag mindestens zweimal an, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen.

Samstag! Gesund war ich trotz des befolgten, angeblich hundertprozentig wirkenden und langjährig erprobten Medikamentes noch immer nicht, aber es war spannend und ich wollte den „Supermann“ nun endlich kennenlernen! Genauso lange, wie sein Gesundheitsvortrag am ersten Gesprächstag, erklärte er mir dreimal hintereinander den Weg zu seinem Anwesen, denn es war geplant, dass wir von dort zum Essen fahren würden. War er vielleicht doch der Besserwisser, wie ich beim ersten Telefongespräch geglaubt hatte? Denkt er, die Frauen sind zu dumm, eine Adresse zu finden? Na ja, je nachdem, aus welchem lateinamerikanischen Land er kommen würde, hätten die Frauen sowieso nichts zu sagen. Aber er ist ja ein gebildeter Lateinamerikaner! Und lebt schon lange in Deutschland! Aber hat er auch hier studiert? Ist er vielleicht ein Macho?

Der Weg führte mich am Stadtpark vorbei und an den Gegenden und Stadtteilen, wo man nicht mehr so viele Kleinwagen entdecken konnte und meine Erwartungshaltung stieg allmählich ins Immense. In meinem Traum sah ich schon eine wunderschöne, im großzügigen Stil erbaute Villa mit mindestens 250 qm und drei Garagen vor mir und wäre beinahe beim Träumen in einer Sackgasse gelandet. Sicher ist er Mexikaner! Als ich in Mexiko City war, habe ich dort das Nobelviertel mit seinen Prachtbauten besichtigt und die Villen waren eindrucksvoll. Oder aus Puerto Rico, dem wunderbaren Land mit seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt, in welches ich unbedingt noch einmal reisen wollte – vielleicht könnte ich schon bald mit ihm dorthin reisen!??

Jetzt noch zwei Straßen, aber hier waren nur Mietskasernen! Was muss das für die armen Leute doch hart sein, neben solchem Wohlstand zu wohnen! Nachtgallenweg! Er fing ja schon hier an! Und der Klang des Namens! Da konnten doch keine Mietskasernen stehen! Er muss unendlich lang sein, denn ich kann jetzt kleine Reihenhäuser entdecken, wenigstens schon eine kleine Steigerung! Gleich würde der absolute Kontrast kommen, nur noch eine Straße! Auch Reihenhäuser!!! Tatsächlich Reihenhäuser!!! Aber nicht im neuesten Stil, nein, schon ziemlich verwohnt und renovierungsbedürftig! Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Nachtigallenweg? Nein, natürlich nicht!

Am Liebsten wäre ich schnurstracks nach Hause gefahren, aber da erschien schon eine Gestalt am Eingang Nr. 49. Heller, gepflegter, seidig glänzender Anzug, Schlips und Kragen, alles Dinge, die ich, das muss ich schon sagen, sehr bei einem Mann schätze, aber … er sah nicht sonderlich groß aus und sein Gesicht konnte ich vom Auto aus auch noch nicht gut erkennen, nur, dass er kein Farbiger war und das tröstete mich sehr, weil ich in der letzten Nacht von einem farbigen Kolumbianer geträumt hatte und Kolumbien gehört ja schließlich auch zu den lateinamerikanischen Ländern. Natürlich habe ich überhaupt nichts gegen Farbige, aber zu meiner Vorstellung vom neuen Lebenspartner gehörte nun einmal gedanklich ein weißer Mann. Ich stieg aus und er kam sofort auf mich zu mit überaus höflicher Geste. „Ich bin Roberto und Du bist die Ramona“, sagte er mit seinem schon sehr ausländischen Dialekt. Ich hatte keine hohen Schuhe an und musste schon ein bisschen auf ihn herunterschauen – höchstens 1,66 m groß von Statur, wo ich doch kleine Männer nicht sonderlich für mich in Betracht zog! Und sein Gesicht? Ich denke mal auf den ersten Blick: Mitte bis Ende 60! Aber mit warmherzigen und wirklich wunderschönen Augen! Nach meiner letzten Scheidung habe ich mir geschworen, nie wieder mit einem wesentlich älteren Herrn liiert sein zu wollen und 60 Jahre war schon meine magische Grenze geworden und jetzt das!!! Aber sein Charme ließ im Moment diese Gedanken etwas verdrängen. „Ich habe schon mein Auto herausgeholt und wir können gleich abfahren.“ Eine nagelneue Limousine, blank geputzt und mit wunderschönen beigen Ledersitzen verführte mich zum Einsteigen und galant, wie er war, öffnete er mir die Beifahrertür. Ruck! Den Motor abgewürgt! Na ja, so etwas kann jedem passieren, aber der sicherste Fahrer war er trotzdem nicht in meinen Augen. Es dauerte länger, bis wir das Restaurant gefunden hatten und wir brauchten eine lange Zeit, um in eine Parklücke, die für zwei Autos gereicht hätte, einzuparken. Ich habe ihn noch einweisen wollen, aber da merkte ich, dass er mir nicht so sehr vertrauen wollte, denn er überzeugte sich selber durch Aussteigen von den Parklückenverhältnissen. Das Lokal, in welches er mich führte, war schon exzellent, das muss man sagen. Ein Italiener vom Feinsten und der Fisch, den wir aßen, es war Loup de Mare und Dorade in Weißwein gedünstet, mit einer Beilage aus gerösteten kleinen Kartöffelchen und zartem Gemüse, ließ mich einen Moment lang sein Alter vergessen. Herzchirurg wollte er werden und er kam, und das verschlug mir fast die Sprache, aus Peru – ein echter Peruaner! Er hätte in seinem Heimatland Biologie studiert und dann in Deutschland Medizin, am Krankenhaus gearbeitet, schnell Oberarzt und schließlich Chefarzt geworden. „Du bist doch nicht mehr berufstätig, oder“, fragte ich. „Doch, ich mache noch ärztliche Gutachten, kann mir die aber sehr gut zeitlich einteilen, so dass ich viel Freizeit übrig habe. Ich liebe meinen Beruf und bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe!“ Gut, das verstand ich auch, aber warum lebte er in einem alten kleinen Reihenhaus? „Warst Du schon einmal verheiratet?“, fragte ich vorsichtig. „Ja, mit einer blonden bildhübschen Frau – sie sah Dir sehr ähnlich und ich habe drei Kinder mit ihr bekommen.“ „Bist Du jetzt geschieden?“ „Nein, sie ist verunglückt.“ „Oh, tut mir leid, das konnte ich nicht wissen.“ „Aber ich habe noch ein viertes Kind von einer zweiten Ehefrau, aber die war nicht gut und hat mich richtig ausgenutzt. Sie hat sich richtig hintenrum an mich herangemacht und sich angeboten, als ich plötzlich alleine dastand.“ „Aber Du scheinst auf sie reingefallen zu sein?“ „Ja, leider, aber ich habe mich nach einem Jahr scheiden lassen und da hat sie fast alles von mir mitgenommen!“ Aha, jetzt wusste ich, warum er in einem alten Reihenhaus wohnte. Vier Kinder und eine Exfrau, die ihn um eine Menge seines Vermögens gebracht hatte! Da zeigte sich, dass kluge Männer doch nicht immer nur mit dem Kopf denken und selbst ein ehemaliger Chefarzt einer Frau mit allen Sinnen hoffnungslos verfallen konnte.

Roberto hat nicht so leicht aufgegeben und sehr oft angerufen und es hat wirklich lange gedauert, bis er verstand, dass ich mich nicht in ihn verliebt hatte, aber der Altersunterschied von 15 Jahren, wie sich schnell herausstellte, war mir da einfach auch zu groß und passte nicht in meine Lebensvorstellungen!

Es war trotz dieser Enttäuschung bezüglich des Alters ein wirklich wunderbarer Abend mit einem überaus interessanten und klugen Mann, der mir viel aus seiner Heimat berichten konnte und keine Minute mit ihm war langweilig!

Überlegungen, ins Internet zu wechseln

Nach dieser Episode einer Zeitungsannonce habe ich mich dazu entschlossen, ins Internet zu wechseln, weil man dort doch wesentlich genauer vorab eine Auswahl treffen kann und auch, wenn man das möchte, schon Bilder des Auserwählten sehen oder aber von ihm anfordern kann. Man kann erst einmal ein paar Mails lang Kontakt knüpfen und dabei feststellen, ob der Gefundene seinen Vorstellungen entsprechen könnte, bevor man überhaupt dazu bereit ist, ihn auch persönlich kennenzulernen. Die Enttäuschung über das Alter von Lorenzo wäre mir dann auch mit Sicherheit erspart geblieben.

Das geht folgendermaßen:

Man gibt sein Profil ein, das heißt, man schreibt unter einem Pseudonym alles hin, was einem wichtig erscheint, gibt seine Hobbys, Vorlieben und Interessen preis. Dazu kann man auch noch Bilder von sich einstellen, hier „hochladen“ genannt, die aber möglichst aktuell sein sollten und nicht etwa zehn Jahre alt, so dass der Auserwählte bei einem eventuellen Treffen auch nicht enttäuscht sein, sondern einen auch wirklich sofort erkennen kann. Man kann das gewünschte Alter angeben, die Größe, ob dick oder dünn, es gibt nichts, was man nicht vorab eingrenzen oder bestimmen könnte. Wenn man beim Schreiben schon feststellt, dass der Auserwählte doch nicht den Erwartungen entsprechen wird, ist es durchaus möglich, ihn dann schnellstens von seiner Favoritenliste zu entfernen oder ihn gar ganz zu sperren, wenn er beispielsweise anfängt, ordinär zu schreiben, was mir leider auch des Öfteren passiert ist und ich noch darüber berichten werde, so dass auch von ihm aus kein Kontakt mehr möglich ist. Ein einfaches „Verschwinden“ ist somit jederzeit möglich, entspricht aber wirklich nicht der feinen Art, und ich habe das auch wirklich bis auf das Sperren lassen der aufdringlichen Herren nie gemacht. Es gehört sich schon, den Grund anzugeben, warum man diesen Kontakt abbrechen möchte und das finde ich persönlich auch selbstverständlich und halte das auch für fair den Männern gegenüber.

Man sollte doch glauben, dass hierbei doch nichts mehr schiefgehen und der Liebste auf diese Weise doch schnell gefunden werden kann, oder???

Wir werden es sehen und miterleben!

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Mottos und Pseudonyme

Mottos und Pseudonyme stehen am Anfang eines Profils und sollten eigentlich etwas über seinen Verfasser aussagen oder zumindest vermuten lassen. Manchmal sind es aber nur nette Sprüche oder poetische Aussagen, aber sie lesen sich immer sehr gut und spannend! Sie lassen oft Erwartungen entstehen, die sich leider meist nicht erfüllen.

Hier ein paar Beispiele, auch von ersten Anschreiben:

MAFIOSI

Zusammenkommen ist ein erster Schritt – Zusammenbleiben ein Fortschritt und Zusammenleben ein Erfolg!

Ich möchte Dich ermuntern, meine Zeilen fertig zu lesen und danach zu reagieren: sei es durch Weitersuchen oder Kontaktaufnahme mit mir. Meine Gedanken, Wünsche und Träume streben nach einer liebevollen Partnerschaft. Ich lebe in München/Deutschland. Die Rastererfahrung nach Augen- und Haarfarbe, Hobbys, Größe oder Alter liegt in meinem Schubfach „unwichtig“. Denn diese Parameter sagen mir nichts über Dich, Dein Profil und Deinen Charakter oder Dein angenehmes Äußeres. Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit zu verspüren und gemeinsam in den 7. Himmel einzutauchen, das sind doch die Kerngedanken, Wünsche und Ziele, nach denen wir alle streben. Im Alltag komme ich gut zurecht und stehe mit beiden Beinen auf festem Boden. Doch fehlt mir etwas Wichtiges im Leben: eine nette, sympathische Partnerin an meiner Seite für den Schritt zu Zweit ins gemeinsame Glück! Denn wirklich reich und glücklich ist nur wer liebt! Mein Ziel ist es deshalb hier: unserem beiderseitigen Glück auf die Sprünge zu helfen. Dafür suche ich Dich. Auf Dein Zeichen wartet ein gestandener, attraktiver, gebildeter Mann auch mit häuslichen Tugenden, Verlässlichkeit und liebevoller Zuwendung. Habe ich Dich ermuntert, Deinem Herzen zu folgen und mit mir Kontakt aufzunehmen?

Mein Kommentar: Ein sehr nettes und durchdacht geschriebenes Profil von einem in meinen Augen niveauvollen Mann, für mich leider zu weit weg wohnend, sonst hätte ich ihm ganz bestimmt geschrieben! Das Pseudonym gefällt mir allerdings nicht und erweckt irgendwie unseriöse Gefühle in mir!

FREUND

Better to have loved and lost, than never have loved at all! (Besser geliebt zu haben und verloren, als nie geliebt zu haben!)

Hallo, ich möchte soooolange gekitzelt werden, bis ich keine Luft mehr bekomme. Und beim gemeinsamen Frühstück unterm Tisch sooo gerne Füßeln. Ich will bis in den Morgen reden und um jede Minute, die Du länger bei mir bleibst, feilschen und gewinnen. Ich möchte verregnete Sonntage mit Dir im Bett verbringen, im Regen spazieren gehen und Dein regennasses Gesicht küssen, weil es Dich in meinem Herzen gibt.

Worte, die Freude machen und zu Denken geben!

Mein Kommentar: Der Anfang klang gut, aber das Kitzeln oder Füßeln wäre doch nicht ganz so nach meinem Geschmack!

GARTENFAN

Ich bin charmant, bin … ein selbstständiger, offener Mann mit Gefühlen … und suche Dich!

Ich habe verdammt Sehnsucht nach warmen Händen, die mich morgens liebevoll wecken, Arme, die mich auffangen, Jemandem, mit dem ich die Betten zerwühlen, gemeinsam kochen und faulenzen kann

Ich wünsche mir eine Partnerin, die wie ich nach dem Prinzip lebt, kein Vorbeigehen ohne liebevolle Berührung … auf die ich mich freue und die sich auf mich freut, mit der ich mich grenzenlos verbunden fühle, die meine Gedanken fesselt, die abends mein letzter und morgens mein erster Gedanke ist, deren Hand ich nachts im Unterbewusstsein suche und finde, deren Nähe mir Wärme und Vertrautheit gibt

Man wird nicht alt, weil man eine bestimmte Anzahl von Jahren gelebt hat, sondern weil man seine Ideale aufgibt.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Ich suche eine großgewachsene und sehr weibliche Einzelausgabe in netter Verpackung für den Rest meines Lebens.

Mein Kommentar: Nett geschrieben, aber manches könnte auch zu viel werden. Die für mich auch nötige Distanz könnte da ein bisschen zu kurz kommen.

LUCKY

Suche wilden Hasen! Spätere Heirat so gut wie ausgeschlossen!

Mein Kommentar: Keiner Antwort würdig!

WILDE KOBRA

Du bist nicht die Erste,

Du musst schon verzeihn,

aber meine Letzte könntest Du sein.

Du hast den gewissen Zauber,

der ins Blut geht wie der Sekt,

den geheimnisvollen Zauber,

der die tollsten Wünsche weckt.

Du bist nicht die Erste,

Du musst schon verzeihn,

aber meine Letzte könntest Du sein.

Lass uns zusammen noch ein paar schöne Jahrzehnte verleben.

Mein Kommentar: Auf jeden Fall witzig! Könnte man versuchen, mehr zu erfahren! Das Pseudonym deutet auf einen unternehmungslustigen Mann hin.

KLAUSI

Auch in der heutigen rastlosen Zeit, darf man Toleranz und Ritterlichkeit, Stil und Niveau nicht als lästige Eigenschaften betrachten.

Schaue immer vorwärts und nie zurück!!!

Mein Kommentar: Genau meine Erwartung von einem Mann! Klingt mehr als gut und ist für mich eine Reaktion wert! „Klausi“ klingt allerdings ein bisschen verweichlicht!

ROBBY

Bin viel online und doch nicht da!

Mein Kommentar: Dann bringt es auch nichts, zu schreiben! Dann bleib doch weg!

ALLEIN

Wenn Du so denkst wie ich, dann warte, geh noch nicht. Denkst Du, Du bist hier richtig, dann warte erst recht, das wäre wichtig. Denkst Du, Du passt zu mir, dann frag mich halt, ich sag es Dir. So nun habe ich Dich in der Schlinge, und sage Dir, aus Motten werden Schmetterlinge … (Noch was, liebe Damen, ich wünsche Euch allen wirklich, dass Eure Vorstellungen und Wünsche in Erfüllung gehen, aber ist etwas weniger nicht oft erfolgreicher?)

Mein Kommentar: Nicht schlecht als Gedicht, wenn er es selber verfasst hat!

ASTERIX

Lerne den zu schätzen der nur Dich will und ohne Dich nicht sein kann, und renne nicht dem hinterher, der auch ohne Dich glücklich ist.

Mein Kommentar: Die Lebensweisheit ist auch die meinige und gehört schon länger in mein Sprichwort-Buch. Ist kopiert, aber trotzdem schön!

CARLO

Carpe diem oder auch: Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum.

Mein Kommentar: Dieses Sprichwort steht in Hunderten Mottos und ist inzwischen ein bisschen abgedroschen!

GLOBETROTTER

Wer an Möglichkeiten verarmt, altert. Wer sich Möglichkeiten eröffnet, bleibt jung.

Mein Kommentar: Als Globetrotter mag er Recht haben.

RUBIO

Schau nicht zurück … da, da vorne gibt‘s neues … und wenn Du gerne mit mir auf dem Mountainbike unterwegs bist, gehe ich zum Ausgleich mit Dir shoppen. Somit hätten wir schon zwei Gemeinsamkeiten, die anderen entdecken wir später. Nicht gleich alles auf einmal

Ladies, ohne Bild geht gar nichts … ihr seht mich doch auch!

Mein Kommentar: Man weiß sofort, was er gerne macht und das ist positiv, wenn auch nicht mein „Ding“!

EINSAMER

Die Mächtigen sind in Ruhe zu lassen – sie besitzen die Macht.

Die Ohnmächtigen sind auch in Ruhe zu lassen – sie besitzen einen Traum.

Mein Kommentar: Was will er denn nun damit in Bezug auf eine evtl. neue Partnerschaft sagen??? Ist wohl zu lange schon einsam?

KUSCHELBÄR

Jedem das Seine, mir das Besondere.

Nicht das Gestern gilt, sondern das Heute, also vorwärts ist der Blick gerichtet.

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