II. Die Welten und die Himmelshallen.

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Es ist ein vergebliches Bemühen, vereinbaren zu wollen die widerstreitenden Überlieferungen von dem Aufbau der verschiedenen Welten, von dem “Systeme” der wie Stockwerke eines Hauses erhöhten “Reiche”; diese Anschauungen bildeten eben ein “System” nicht; sie wechselten nach Zeiten und Stämmen und nach Darstellungen einzelner Sagenüberlieferer; nur das Wesentliche steht fest, und nur das Feststehende teilen wir hier mit.

Eine Grundanschauung nicht nur der Nordgermanen, auch der späteren “deutschen” Stämme war es, sich das ganze Universum als einen grossen Baum, als eine ungeheure Esche, vorzustellen; “Yggdrasil” heisst sie nordisch; d. h. doch wohl: “Träger (drasil) des Schreckens, des Furchtbaren (Yggr)”; dies ist einer der vielen Namen des obersten Gottes Odin, der sich nicht nur selbst eine “Frucht des Weltbaumes” nennt, der auch als hoch auf dem Wipfel dieses kosmischen Baums thronend gedacht werden mag.

Die Zweige der Esche breiten sich über das All, sie reichen in die Himmel empor; ja, seine über Walhall emporragenden Wipfel werden auch als ein besonderer Baum mit eignem Namen Lärad (Stille spendend) bezeichnet.

Die drei Wurzeln reichen zu dem Urdar-Brunnen bei den Nornen, zu den Reifriesen und Mimirs-Brunnen und nach Niflheim zu Hel und dem Brunnen Hwergelmir herab.

Die tiefernste, ja tragische (aber durchaus nicht “pessimistische”; denn dies ist keineswegs gleichbedeutend) Grundanschauung der Germanen, welche wir alsbald als bezeichnend für ihre Mythologie kennen lernen werden und welche in der Ahnung von der Götterdämmerung nur ihren grossartigsten und abschliessenden, keineswegs aber ihren einzigen Ausdruck findet, spricht sich nun auch aus in den vielen Gefahren und Nachstellungen, welche den “Weltbaum”, d. h. alles Leben, unablässig bedrohen.

Zwar besprengen die Nornen (die Schicksalsgöttinnen, s. unten) täglich die Esche mit dem heiligen Wasser aus dem Brunnen Urds, der Norne der Vergangenheit, um sie vor Welken und Fäulnis zu bewahren. Aber diese treue Mühung der Pflege kann das unvermeidlich von fernher drohende Verderben nur hinauszögern, nicht es abwenden; ganz ähnlich, wie die Kämpfe der Götter gegen die Riesen, obzwar siegreich, den endlichen Untergang der Asen und aller Wesen nur hinausschieben, nicht verhindern mögen.

Alles Lebende ist vergänglich, ist unrettbar dem Tode verfallen; deshalb wird gesagt, eine Seite des Weltbaums ist bereits angefault. Und überall sind feindliche Wesen tätig, an ihm zu zehren; an seiner einen Wurzel in Hel nagen der Drachenwurm Nid-höggr (der mit Ingrimm Hauende), der sich von Leichen nährt, und viele Schlangen; vier Hirsche, deren Namen auf die Vergänglichkeit sich beziehen, beissen die Knospen der Zweige ab; ein Adler horstet im Wipfel, ein Eichhorn, Rata-wiskr (“Huscher an den Zweigen”), huscht geschäftig hin und der, des Adlers Worte zu dem Drachen niedertragend. Dagegen soll es wohl nicht Bedrohung des Weltbaums bedeuten, sondern nur dessen allernährende Fruchtbarkeit, dass an den Zweigen ein andrer Hirsch äset, aus dessen Geweih Tropfen fliessen, welche die Ströme der Unterwelt bilden; zumal aber, dass die Ziege Heid-Run sich davon nährt, deren Milch die Walhallgenossen, die Einheriar Odins, ernährt; diese Ziege erhält den Walhallhelden ihre Eigenart, ihre “Heid” (ein altes Hauptwort, das in Schön-heit, Reinheit, Krankheit usw. noch forttönt)Über die zwei oder drei Brunnen unter den Wurzeln des Weltbaums s. unten..

Die Vorstellung des Weltbaums, der grossen, allgemeinen, alles-tragenden Säule war auch bei Südgermanen tief eingewurzelt; die Irmin-Sul der Sachsen hängt damit zusammen.

Wie nun auf den Stamm des Weltbaums die Mehrzahl von Welten sich verteilt, welche als Gebiete verschiedener Wesen angeführt werden, das ist ohne Widerspruch nicht zu entscheiden; vielleicht sah diese Reihe von Vorstellungen von dem Bilde des Baums völlig ab. Zutiefst unter der Erde liegen Niflhel (auch Hel), ganz der Sonne fern, wo die Ruchlosen ihre Strafe leiden, eine Steigerung von Niflheim; in der Mitte über diesem Svartalfaheim; erstere beiden sind die germanischen, nicht heissen und nicht hellen, sondern kalten und finstern “Höllen”, d. h. Straforte für Seelen von Verbrechern oder doch freudloser Aufenthalt für Seelen von Weibern und von Männern, welche nicht den freudigen und ruhmvollen Schlachtentod gestorben und so nicht als Einheriar zu Odin nach Walhall aufgefahren, sondern an Krankheit auf dem Siechbett den “Strohtod” gestorben und zu Hel, der hehlenden, bergenden Todesgöttin der Unterwelt (s. unten), hinabgesunken waren. “Svartalfaheim” ist die Heimat der Dunkel-Elben, zu welchen die Zwerge zählen, die in Bergen und Höhlen, im Schosse der Erde wohnen. An den äussersten Rändern der Erde, welche gegen das kreisartig erd-umgürtende Meer abfallen, – man mag sich dies vorstellen wie einen umgestürzten Teller – hausen die Riesen in Jötunheim; oberhalb desselben in “Midgard”, in “Manheim”, auf der erhöhten Mitte der Erde, wohnen die Menschen. Oberhalb der Erde im lichten Äther schweben die Licht-Elben in Ljos-Alfaheim, endlich oberhalb dieser thronen die Götter, die Asen, in As-gard; zweifelhaft bleibt die Lage von Muspelheim, der heissen Welt der Feuerriesen (nur dass sie im Süden der Welt zu suchen, steht fest; doch wohl als der Südteil von Jötunheim), und von Wana-heim (s. unten).

In Asgard selbst werden nun zwölf Burgen oder Hallen einzelner Götter und Göttinnen unterschieden; von manchen dieser Wohnungen sind uns nur die Namen, nichts weiteres überliefert; diese Bezeichnungen gehören zum Teil wohl nur der Kunstdichtung der Skalden, nicht dem Volksglauben an; sie werden sehr verschieden erklärt.

So ist Gladsheim (“Froh-heim”), Odins Burghalle, bald als ein Walhall umfassendes grösseres Ganzes gedacht, bald nur als der Hof, in welchem die zwölf Richterstühle der Götter stehen; von Gladsheim und Walhall heisst es:

Gladsheim heisst die fünfte (Halle), wo golden schimmert Walhalls weite Halle. Da kiest sich Odin alle Tage vom Schwert erschlagne Männer. Leicht erkennen können, die zu Odin kommen, den Saal, wenn sie ihn sehen; mit Schäften ist das Dach besteckt, überschirmt mit (goldenen) Schilden (statt der Schindeln), mit Brünnen sind die Bänke belegt …. Ein Wolf hängt vor dem Westen-Tor, über ihm aber ein Aar. Fünfhundert Türen und viermal zehn wähn’ ich in Walhall; achthundert EinheriarS. unten, Odin. gehen aus einer, wann es dem WolfDem Fenriswolf; s. unten, die Riesen. zu wehren gilt. Die Einheriar alle in Odins Saal kämpfen Tag für Tag; sie kiesen den WalSie verabreden nach germanischer Sitte Ort und Art des Kampfes, auch wohl die Kämpferpaare; es ist aber nur ein Kampfspiel; die schwersten Wunden heilen sofort wieder; ein Hahn weckt täglich die Männer in Odins Saal. und reiten vom Kampfe heim, mit den Asen Äl (Bier) zu trinken und, Sährimnirsährimnir, der Eber, der täglich gesotten wird, aber am Abend wieder unversehrt ist; Andhrimnir heisst der Koch, Eldhrimnir der Kessel. satt, sitzen sie friedlich beisammen. Andhrimnir lässt in Eldhrimnir Sährimnir sieden, das beste Fleisch; doch wenige wissen, wie viele Einheriar (dort) essen.

In der Mitte Walhalls, vor Heervaters, d. h. Odins Saal, ragt der Wipfel der Weltesche, Lärad; die Holzgehöfte der Germanen waren manchmal um einen mächtigen Baum gebaut, dessen Wipfel durch das durchbrochene Dach ragte (s. unten Wölsungensage).

Jedenfalls sind Walhall und Gladsheim nur als Teile Asgards zu deuten; und nach Asgard empor Aus manchen Andeutungen erhellt, dass man sich Walhall auf dem Gipfel eines hohen Berges, oberhalb des höchsten Punktes der Erde, dachte; daher heisst Odin “der Mann vom Berge”; auf einem Berge steht er manchmal, den Helm auf dem Haupt, das gezogene Schwert in der Hand; anderwärts wird freilich Walhall mit dem Totenreich verwechselt und in den Schoss eines Berges verlegt; wie in den Sagen von Karl dem Grossen in den Unterberg oder von dem Rotbart in den Kyffhäuser; s. unten “Odin”, Buch II, I. Wie ein Burggraben umzieht der von Nordosten kommende, bitter (giftig) kalte Strom Slidr, der “Schädliche”, der Schwerter und Schneiden wälzt, die Walhalle, welche, wie andre Gehöfte, mit hoher Verzäunung umgeben ist, deren Einlässe fest verschlossen und für den von aussen Kommenden unauffindbar sind. (nach Müllenhoff.) wölbt sich von der Erde der Regenbogen als die Brücke Bif-röst, die “bebende Rast” (die leicht erzitternde, schwanke Strecke), auf welcher eben nur die Götter sich Asgard nähern können; die Riesen oder andre Feinde würden den roten Mittelstreifen des Bogens, der in hellem Feuer brennt, nicht überschreiten können. An der Regenbogenbrücke hält die getreue Wacht Heimdall, mit dem Giallarhorn (dem gellenden Horn), mit welchem er das Warnzeichen gibt, wann Gefahr nahe schreitet. Aber wir werden sehen: einst kommt der Tag, da mag den leuchtenden Asgardbewohnern nicht die flammende Brücke frommen und nicht des wackern Wächters treue Hut. –

Vor dem Tore Walhalls steht der Hain Glaser, dessen Blätter von rotem Golde sind. Die übrigen uns genannten Wohnungen von Göttern sind: Fensalir, Friggs Hausung, Thrudheim (oder Thrudwang) Thors (ein ganzes Land, darin die Halle Bilskirnir [rasch aufleuchtend] mit fünfhundertundsechzig Gemächern), Ydalir Ullrs, Söckwabek (Sinkbach) der Göttin Saga, Walaskialf (mit Silber gedeckt, abermals Odins Saal; hier erhebt sich dessen alle Welten überschauende hohe Warte; Hlidskialf), Thrymheim Skadis, Breidablick Baldurs, Himinbiörg Heimdalls, Volkwang Freyas, Glitnir (silbern, das Dach auf goldenen Säulen ruhend) Forsetis, Noatun Niördrs, Landwidi Widars Halle.

Ausser den im Himmel, in den Himmelsburgen wohnenden Hauptgöttern, den Asen, deren Zahl auf zwölf angegeben wird und welche wir alsbald einzeln betrachten werden, steht die Gruppe der Wanen, ebenfalls Götter, aber nicht asische; zu ihnen zählen vor allem Freya und deren Bruder Freyr. Die verschiedenen Versuche, die Eigenart der Wanen gegenüber den Asen zu bestimmen, sind wenig befriedigend; am meisten dürfte noch die Vermutung für sich haben, dass die Wanen Götter einer besonderen Gruppe von Völkern waren, aber ebenfalls germanischer; man nimmt an, der suebischen Stämme an der Seeküste (Götter des Wassers, des Handels, der bereichernden Seefahrt?). Der Name wird auf ven- (venustus), schön, zurückgeführt. Der Gegensatz von Asen und Wanen steigerte sich einmal bis zum Krieg; aber im Friedensschluss wurden der “reiche” Wane Njördr mit seinem Sohne Freyr und seiner Tochter Freya den Asen, der Ase Hönir, Odins Bruder, den Wanen gegeben; zunächst wurden sie wohl als Geiseln, später aber als gleichberechtigte Genossen aufgenommen und betrachtet.

Ausser den Asen und Wanen sind nun (neben den Menschen) Elben (Zwerge) und Riesen als besondere Reiche bildend zu unterscheiden (über diese s. unten Buch II, letztes Kapitel).

VIII. Freya und Frigg.

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Freya, die Wanengöttin, war vermählt mit Odr; als sie diesen verlor, weinte sie ihm in treuer Liebe Sehnen goldene Tränen nach. Odr wird von einigen als Freyr gedacht, welcher die Schwester bei ihrer beider Aufnahme unter die Asen nicht mehr habe als Gemahl behalten dürfen, von andern als Odin, der in den “zwölf Nächten” (von Weihnachten bis Dreikönige) als wilder Jäger in dem Sturmbrausen jener Zeit um die Frühlingsgöttin, die schöne Jahreszeit, wirbt, aber schon bald, zur Zeit der Sommersonnenwende, von dem Hauer eines Ebers getroffen, stirbt; d. h. nur in seiner Bedeutung als Gott des aufsteigenden Jahres; ähnlich seinem Sohne BaldurDiese Sage entspricht dem griechischen Mythus von Adonis, der ebenfalls durch einen Eber der Liebesgöttin Aphrodite entrissen wird.. Daher wird auch der Hackelberend (d. h. Mantelträger, d. h. Wotan), der im Mittelalter als wilder Jäger Wotan vertritt, durch einen Eber getötet und hat nun in alle Ewigkeit zu jagen, weil er sich, frevlen Sinnes, statt der himmlischen Seligkeit ewige Weidmannslust gewünscht hatte.

Bald aber ward nicht mehr Freya als Gemahlin Odins gedachtWie noch (“Frea”) in der Sage von der Namengebung der Langobarden., sondern Frigga; Freya, die zur Naturgrundlage die schöne Frühlingszeit hat, ward nun zur Göttin der Liebe, sowohl der edeln als (zumal später) der sinnlichen, leidenschaftlichen Liebe; wenigstens werden ihr von Loki und der Riesin Hyndla derartige Vorwürfe gemacht.

Aber Freya ist nicht eine weichliche Liebesgöttin wie Aphrodite, sondern sie ist zugleich die erste, die Anführerin der Walküren, der Schildjungfrauen Odins (s. diese unten). Als solche reitet sie an der Spitze dieser in die Schlacht und ihr gehört die Hälfte der Wal, d. h. der (nach des Schicksals oder Odins oder eben der Wal-küren Beschluss) in dem Kampfe Gefallenen, nur die andre Hälfte Odin; daher heisst ihre Himmelsburg Folk-wang, der Anger des (gefallenen) Volks, ihr Saal Sess-rumnir, der Sitz-räumige; der Freitag (nordisch Frejudarg) ist nach ihr benannt.

Als Walküre (– sie ist die eigentliche, die ursprünglich einzige, die andern sind nur ihre Vervielfältigungen und Wiederholungen –) ist sie Jungfrau; als solche heisst sie Gefion und alle, die unvermählt sterben, nimmt sie auf. Indes hat später die Sage Gefion einen Gemahl gesellt. “Gefn” heisst Meeresstrom; daran wohl knüpfte die Dichtung. Zu Gylfi, König von Swithiod (Schweden), kam einst eine fahrende Frau, deren Gesang ihn so wonnig ergötzte, dass er ihr zum Lohne so viel seines Landes versprach, als vier Rinder während eines Tages und einer Nacht würden pflügen können. Aber diese Landfahrerin war eine verkleidete Tochter Asgards; sie nahm vier Rinder aus Riesenheim – Riesengeborne – und jochte sie vor ihren Pflug. So gewaltig und tief furchend zogen die Rinder, dass sie das Gepflügte losrissen vom übrigen Festland und es mit sich zogen ins Meer, bis sie stehen blieben in einem Sunde. Da festigte Gefion das losgerissene Land und nannte es “Seeland”: – die dänische Insel. In Schweden entstand an Stelle des weggepflückten Landstückes ein See, Lögr, dessen Buchten daher den vorspringenden Küstenspitzen von Seeland entsprechen, wie die Scheide dem Schwert. Gefion vermählte sich zu Lethra, der dänischen Königsburg, auf Seeland, mit Skiold und ward so der Skiöldunge Stammutter.

Frigg, Odins rechtmässige Gemahlin, der Hera-Juno entsprechend, ist die Göttin der Ehe, des heiligen Herdes, des ehelichen Hauses, der ehehäuslichen Wirtschaft; sie ist das Urbild der germanischen Hausfrau, mit deren ernsten Pflichten und stolzen Rechten. Daher ist sie die Lehrerin und Beschirmerin des Spinnens, daher führt sie am Gürtel die Schlüssel als Zeichen ihrer Schlüsselgewalt, d. h. der Leitung des Hausstandes. Wie Hera-Juno ist sie – freilich nicht immer ohne Grund; der wärmste Freund Odin-Wotans muss ihr das einräumen! – oft recht eifersüchtig auf ihren Gemahl. Dass er vermöge seiner Naturgrundlage und vermöge seiner verschiedenen geistigen Aufgaben von der Göttersage gar manche Frau und Freundin ausser Frigga zugedichtet erhalten muss; – diese Notwendigkeit einzusehen hat Frau Frigga niemals über ihr Frauenherz gebracht.

Friggs Vater heisst Fiörgyn, weil sie ursprünglich mit der Erdgöttin Jörd, dessen Tochter, identisch war; ihre Halle heisst Fensal, was auf Sumpf und Meer deutetDie hierfür versuchten Erklärungen sind wenig befriedigend..

Als Spinnerin lebt Frigg bis heute im Glauben des Volkes fort; die drei Sterne, welche den Gürtel des Sternbildes Orion bilden, heissen “Friggs Rocken”. Bei den Bayern und Schwaben geht sie heute noch um als Berchtfrau, Frau Bercht, d. h. Berahta, die Glänzende, wie die Sage die Mutter Karls des Grossen Bertha die SpinnerinÜbrigens heisst diese sagenhafte Königin auch “la reine pédauque”, Königin Gänsefuss; dieselbe sollte Füsse wie die Schwimmvögel haben; man hat das darauf zurückgeführt, dass Freya als Walküre im Schwanenhemd erscheint, oder geradezu als Schwan; aber nicht Freya, Frigg ist die spinnende Göttin. nannte und wie die verlorene goldene Zeit, da diese Göttin des Segens herrschte, beklagt wird mit dem Seufzer: “Die Zeit ist hin, da Bertha spannAuch italienisch; non è piú il tempo, che Berta filava.“. Daher geht noch heute nach dem Glauben des oberdeutschen Landvolkes um die Zeit, da die Spinnarbeit vollendet sein, jede Dirne mit dem zugeteilten Masse Flachs fertig sein muss – bis zu Lichtmess (zweiten Februar) – eine hehre Gestalt in dem Dorf um; nach dem Gebetläuten in der Dämmerstunde wandelt durch die verschneiten Gassen und Gangsteige eine hohe Frau, ganz in weisses Linnen gehüllt, vom Haupte, von welchem sich manchmal eine goldene Locke durch des Schleiers Falten stiehlt, bis zu den Riemenschuhen; sie lugt durch die Butzen-Scheiben der niederen Fenster in die erleuchteten Stuben und prüft, ob die Spinnarbeit sauber vollendet; die fleissige, reinliche Magd belohnt sie, aber wehe der trägen, unsauberen! Sie tritt nachts an deren Bett und schneidet ihr mit dem langen Krumm-Messer den Leib auf, den noch nicht abgesponnenen Flachs und den etwa nachlässig in der Stube gelassenen Kehricht hineinstopfend, mit der Pflugschar statt mit der Nadel und mit einer Eisenkette statt des Zwirns näht sie die Öffnung zu. Doch gibt es ein Mittel, sich zu schützen; wenn die Magd fleissig von den fetten Kücheln gegessen hat, welche um diese Zeit gebacken werden, so glitscht das Messer unschädlich ab; die Schuldige hat die Göttin wieder versöhnt durch eifrige Teilnahme an dem Opferschmaus, der dieser zu Ehren gehalten ward. Auch findet um Fastnacht in vielen Gauen das “Berchtenlaufen” statt, d. h. die Frau Berahta, eine in Weiss gekleidete Gestalt, hält ihren Umzug mit allerlei Gefolgschaft, in welcher auch Wotan und andre Götter, freilich fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt, auftreten. Sie sammeln von jedem Hause GabenDies Gabenheischen heisst “zampern”; man hat hieraus einen Sondernamen unsrer Göttin Zampe erschlossen; der fragliche Tag heisst; Zimbertstag, was bald auf die Göttin Zimpe (Zampe), bald auf Sint Berth (Sankta Bertha) zurückgeführt wird. – Auch an die von Tacitus erwähnte Göttin Tanfana hat man dabei gedacht, welche im Lande der Marsen (bei Dortmund?) ein von den Römern zerstörtes Weihtum hatte; Tanfana wird von “Dampf” abgeleitet, der heilige Rauch des Herdfeuers, so dass sie eine Herdgöttin gewesen wäre, was gut zu der göttlichen Hausfrau Frigg passt. Die Göttin Hludana, nur in Inschriften genannt, wird gedeutet auf Hlôdyn, die Mutter Thor-Donars, also Jörd. ein, welche unweigerlich gespendet werden müssen, eine Erscheinung, welche bei solchen Umzügen sehr oft begegnet und immer auf die alte Beitragspflicht zu dem gemeinsamen Opferfest und Opferschmause hinweist.

Die Bercht-Frau ist die leuchtende Frau; wir sahen, sie ist in glänzend Leinen-Weiss gekleidet; so ist es denn Frigg, welche als “weisse Frau” heute noch in vielen Schlössern umgeht und als Ahnfrau gar manches FürstengeschlechtsSo der Hohenzollern; eine Gräfin von Orlamünde. Während ich dies schreibe, hat, in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1884, ein Posten im königlichen Schlosse zu Berlin dienstlich gemeldet; dass er die weisse Frau in einem abgelegenen Gange habe wandeln sehen; die Untersuchung überführte einen weissgekleideten Küchenjungen. verehrt wird; sie erscheint warnend, mahnend ihren spätesten Sprösslingen, wann Gefahr sie bedrohtZ. B. ein Sprössling des Geschlechts sterben wird, wobei die sonst weisse Frau schwarz oder halb schwarz erscheint; – eine Erinnerung an Hel als Grundlage Friggas. oder schwere Verbrechen in dem Hause begangen sind. Wie auf Odin führten also Königs-oder Fürstengeschlechter ihren Ursprung auch auf Odins Hausfrau zurück; die weisse Frau (meistens heisst sie “Bertha”, d. h. eben Berahta); – so die von Neuhaus in Böhmen, welche dies Schloss erbaute und den Arbeitern als Lohn einen “süssen Brei” versprach, d. h. einen Opfer-und Festschmaus, der heute noch daselbst am grünen Donnerstag unter die Armen verteilt wird; Krapfen dürfen dabei nicht fehlen. Bestimmte Speisen: Fische (mit Hafergrütze), Heringe (mit Klössen) werden auch sonst zu Ehren der Berchtfrau gegessen. Ihre Festabende sind Fastnacht und auch der Dreikönigsabend, der deshalb auch BerchtenabendDer “Bohnenkönig”, der an diesem Abend aufgestellt wird – derjenige Gast, auf dessen Teil die in den Festkuchen verbackene Bohne trifft – geht aber auf diese weibliche Göttin nur dann, wenn er als ihr Bräutigam oder Liebling zu fassen ist, wofür es an Stützen fast ganz gebricht. heisst.

Die weisse Frau wie die Berchtfrau und die Königin Bertha ist die Segen und Gedeihen spendende “grosse Göttin” (ursprünglich Nerthus und auch Hel). Als solche heisst sie die “gute Frau”, la bonne dame, bona socia, auch wohl Dame Abonde, Abundia, d. h. Überfluss. Die holde Frau (Frau Holle, HullefrauWenn es schneit, sagt man; “Frau Holle schüttelt ihr Bett”; Odins Gemahlin wohnt neben ihm in den Lufthöhen und regiert deren Erscheinungen; ein Musterbild der guten Hausfrau muss auch der Betten pflegen. Anderwärts wird der Schnee mit Hilde (= Freya, s. unten Walküren) in Verbindung gebracht; so in der Sage von Hilde-Schnee; Ludwig der Fromme baute zu Ehren Marias (= Freya) zu Hildesheim eine Kirche in dem Umfang eines wunderbaren Schneefalles.) ist sie als die milde, hilf-und segenreiche; so heisst sie bei Franken, Hessen, Thüringen; wenn sie “im hohlen Stein”, im tiefen Berg, unter der Erde, auch wohl in einem Brunnen oder unter einem See, ihre Wohnung hat, so ist das Erinnerung daran, dass sie, die Erdgöttin, ja auch die Unterweltsgöttin war. Und daraus erklärt es sich nun auch, dass die Holde auch unhold, die Weisse schwarz und finster, strafend, drohend werden kann gegen den Schuldigen, der ihre Rechte, ihre Ehre verletzt, der fürwitzig, ohne Scheu dringen will in ihre ehrwürdigen Geheimnisse, in die Unterwelt, die nicht von Lebenden zu beschreiten ist. Daher erklärt sich, dass die schöne, hilfreiche Göttin auch furchtbar, hässlich, grauenhaft, grausam erscheinen mag.

Mit liebenswürdigem Scherz und tiefer Menschenkenntnis verwertet die Sage die alte Wahrheit, dass auch dem gewaltigsten Mannesgeist Frauenlist, zumal dem Ehegemahl gegenüber die Klugheit der Ehefrau, überlegen ist. Besonders wirksam muss dies hervortreten, wenn es kein geringerer ist als der oberste der Götter, der geistgewaltige Odin selbst, an dem diese alte Erfahrung sich bewährt; er, der alle andern Wesen zu überlisten pflegt, durch seiner Runen, durch seiner tiefgründigen Gedanken Weisheit, – er muss sich durch Frau Frigg überlisten lassen; ganz wie andre gewöhnliche Eheherren auch.

In mehreren Bildungen führt dies die Sage aus.

So überlistet einmal Frigg (noch unter dem Namen Frea = Freya) ihren Gemahl bei der Zuwendung des Sieges an die Langobarden. Ein andermal in einer Wette, indem jeder der beiden Gatten für einen andern Liebling Partei ergreift; die beiden waren Agnar und Geirröd, die Söhne des Königs Hraudung. Diese werden als Knaben beim Fischfang mit ihrem Boot vom Sturme verschlagen an fremde, ferne Küste; ein Bauer und sein Weib nehmen sich der Kinder an und erziehen sie als ihre Pflegekinder, der Bauer den jüngeren Geirröd, die Bäuerin den älteren Agnar; Bauer und Bäuerin waren aber Odin und Frigg. Nach längerer Zeit gab beiden der Bauer ein Schiff, dass sie wieder nach Hause gelangen konnten; er sprach aber, als die Gatten beide an den Strand geleiteten, allein flüsternd, mit Geirröd. Sie hatten guten Wind (Odins-Wind) und kamen an die Küste ihres väterlichen Reichs. Da sprang Geirröd, der sich vorn ins Schiff gesetzt hatte, ans Land, stiess aber das Schiff mit dem Fusse zurück und rief dabei: “Fahre hin in böser Geister Gewalt!” Diesen argen Rat hatte ihm der Bauer geraunt. Das Boot trieb hinaus in die wilde See und verschwand vor Geirröds Augen. Der aber ging hinauf zu seines Vaters Burg; dieser war eben gestorben, Geirröd ward zu seinem Nachfolger gekoren und gewann grosse Herrlichkeit. Da sassen eines Tages Odin und Freya auf Hlidskialf und schauten über die Welt hin. Da sprach Odin lachend: “Siehest du, Frigg, deinen Liebling Agnar? In einer Höhle sitzt er und hat Kinder mit einer schnöden Riesin; aber mein Pflegling Geirröd ist König im Lande.” Frigg erwiderte: “Er ist aber solch ein Neidling, dass er seine Gäste foltert; er fürchtet, der Geizige, allzu viele möchten zu ihm kommen.” Odin sprach: “Das ist eine grosse Lüge.” Und wetteten beide hierüber. Frigg aber schickte insgeheim ihre Schmuck-maid (eski-mey) Fulla zu Geirröd und liess ihn warnen vor einem mächtigen Zauberer, der in sein Land kommen werde; und als Erkennungszeichen gab sie an, kein noch so böser Hund werde sich wagen an jenen Mann. Es war nun gar nicht wahr, dass Geirröd gegen seine Gäste ein so geiziger Wirt war. Aber jenen Wanderer, an den kein Hund sich wagte, liess er greifen; der trug einen blauen Faltenmantel und nannte sich Grimnir, mehr Bescheid aber gab er auf keine Frage. Der König liess ihn foltern, bis dass er spräche, und setzte ihn zwischen zwei Feuer. Und sass er so acht Nächte. Des Königs Knäblein, Agnar, zehn Winter alt, erbarmte das; es ging mit vollem Horne zu dem Gepeinigten, gab ihm zu trinken und sprach, übel tue der König, ihn, den Schuldlosen, zu peinigen. Da war das Feuer so nah, dass es schon den blauen Mantel ergriff. Der Wanderer hebt nun an, ungefragt, seine Weisheit zu enthüllen; er verheisst Agnar, der allein sich seiner angenommen, reichen Lohn und schliesst, indem er, seine zahlreichen Namen aufzählend, sich Odin nennt. Da sprang der König hastig auf und wollte den Gast aus den Feuern führen; aber das Schwert, das er, halb aus der Scheide gezogen, auf den Knien liegen hatte, glitt nun heraus, das Heft nach unten, und fuhr dem strauchelnden König in den Leib, dass er starb. Odin verschwand und Agnar ward König auf lange Zeit; dieser Sohn Geirröds ist in Wahrheit eine Wiederholung des verratenen Bruders Agnar.

Später wird solcher Wettstreit der beiden göttlichen Gatten dem Gegenstand nach immer tiefer herabgezogen vom Schwank, so dass sie streiten und wetten über das beste – BierFreya und Frigg sind geweiht und ihren Namen tragen; das Sternbild Orions-Gürtel, auch Jakobs-Stab oder Spindel; es heisst Frigge-Rock, Freye-Rock (Freyr-Spindel), später Mariä-Rock. Eine Orchidee (orchis odoratissima, satyrium albidum), zu Liebestränken verwendet, heisst Friggas-Gras; mehrere Farne (adiantum, polypodium, asplenium) heissen Frauen-Haar, capillus Veneris, isländisch Freyju-Haar, dänisch Frue-Haar, norwegisch Mari-Gras. Vgl. Frauen-Schuh (cypripedium), Frauen-Flachs (cuscuta), Frauen-Nabel (cotyledon); auch in Marien-Blume (bellis), –Distel (carduus Marianus), –Flachs (antirhinum linaria), –Mantel (alchemilla vulgaris), ist vielleicht Maria an Stelle der Göttinnen getreten, wie zweifellos in Marien-oder heute noch Frauen-Mäntelchen (aphanes), Marien-oder Frauen-Rose, bald bellis, bald rosa canina, Frauen-oder Marien-Käfer, Frauen-Eis (lapis specularis).!

Zweite Abteilung:
Heldensagen

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Dahn Therese (geb. Freiin von Droste-Hülshoff)

9. Die Heimkehr.

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Nah der Düne lag Hygelaks Königshaus; hoch und geräumig war die Methalle. Dem König zur Seite waltete darin Hygd, Häreds Tochter, sein junges, wohlgestrenges Gemahl. Weder allzu vertraut tat sie mit den Leuten, noch kargte sie mit Lohn und Geschenken.

Die Sonne schien von Süden, als die Heimgekehrten landeinwärts zu Hygelaks Burg kamen. Ein Bote war ihnen vorausgeeilt und hatte dem König Beowulfs Rückkunft schon gemeldet, “er folge ihm auf dem Fusse”. Da trat er schon ein; rasch wurde für die Helden Raum geschafft in der Halle.

Beowulf musste nach der ersten Begrüssung an Hygelaks Seite niedersitzen. Hygd ging mit den Metschänken umher und reichte selbst freundlich und leutselig lautern Trank.

“Wie erging dir’s auf der Reise, lieber Beowulf?” begann der König voll Neugier, “hast du Hrodgar von dem Unhold erlöst? Ich habe mich in Sorge um dich verzehrt; du weisst, wie sehr ich dich bat, den Kampf nicht zu suchen, Grendel fern zu bleiben. Nun sei den Göttern Dank, dass ich dich gesund wieder habe.”

“Das will ich dir gern berichten, wie ich und Grendel kampflich einander trafen. Ich vergalt ihm alle seine Freveltaten.” Und nun erzählte Beowulf von seinem Kampfe mit den Riesen, von dem Siegesjubel der Dänen, wie sie ihm Feste feierten und ein Gastmahl bereiteten, rühmte Hrodgars Weisheit und Milde, gedachte der Königin und ihrer Kinder, sprach von alten Mären und Liedern, die er in der Halle hatte singen und sagen hören und wie er niemals und nirgendwo grössere Fröhlichkeit beim Met gesehen als dort bei den Dänen.

“Herrliche Geschenke gab mir der König,” schloss Beowulf seine Erzählung, “die will ich dir, Hygelak, meinem liebsten Blutsfreund, darbringen!” Dabei überreichte er dem König Eberhelm, Brünne und Schwert: “Die Waffen sind ein altes Erbteil der Schildinge; Heorogar liess sie seinem Sohn Hrodgar; gebrauche du sie siegreich.”

Vier gleich grosse, apfelfahle Rosse fügte er dem Geschenk noch hinzu. Den schönen Halsschmuck Wealchtheows aber überreichte er Hygd und dazu drei schlanke schöngesattelte Hengste.

So erwies sich Beowulf Verwandten und Freunden hochherzig und freigiebig. Niemals missbrauchte er seine gewaltige Kraft zu übermässigem Kampf, niemals übermannte ihn Zorn, dass er einen Herdgenossen geschlagen hätte. Lang war er von den Geaten, deren Stamm er ja nur durch seine Mutter angehörte, geringschätzig angesehen worden. Langsam und zögernd schalten sie ihn einst; nun baten sie ihm die Schmährede mit rühmenden Worten ab. Hygelak aber befahl Nägling; das goldgezierte Schwert seines Vaters Hredel, herbeizuholen. Keine bessere Waffe gab’s im Geatenland. Er schenkte es Beowulf und gab ihm Land und Burg mit stolzem Hallenhaus.

4. Wittigs Ausfahrt.

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Als Wielands Sohn Wittig zwölf Winter alt war, wollte er nicht Hammerschaft noch Zangengriff berühren, sondern Ross und Waffen begehrte er und einem ruhmreichen Fürsten zu dienen und mit ihm in den Kampf zu reiten. Er war stark, gross, ansehnlich, tapfer und ohne Übermut. “Dietrich von Bern ist schon weithin berühmt und nicht älter als ich,” sprach er. “Mit ihm will ich mich messen im Kampfe; fall’ ich zur Erde, so reich’ ich ihm mein Schwert und werde sein Mann; – vielleicht aber werde ich der Sieger sein.” Da schmiedete ihm Wieland eine Rüstung, glänzend wie Silber, hart wie Stahl; einen Helm, mit grossen Nägeln beschlagen, dick und biegsam; eine goldfarbene Schlange war darauf abgebildet, die spie Gift aus dem Rachen; das bedeutete Wittigs Ritterschaft und grimme Streitlust. Sein Schild war weiss, und mit roter Farbe waren Hammer und Zange darauf gemalt, weil sein Vater ein Schmied war; oben im Schilde standen drei Karfunkelsteine, die bedeuteten seiner Mutter Königsgeschlecht. Dazu gab Wieland ihm Mimung, das Schwert, und den Hengst Schimming. Der Sattel war aus Elfenbein und eine Natter darauf gezeichnet.

Seine Mütter gab ihm drei Mark Goldes und ihren goldenen Fingerring. Dann küsste Wittig Mutter und Vater, nahm seinen Speer und sprang in den Sattel, ohne den Steigbügel zu berühren. Da lachte Wieland, als er das sah, geleitete ihn auf den Weg und bezeichnete ihm genau die Strassen, die er zu reiten hatte. Und gab ihm noch manchen weisen Rat, und Vater und Sohn schieden.

Wittig kam nach langem Ritt an einen grossen Strom, aber er fand die Furt nicht, die ihm sein Vater bezeichnet hatte; darum stieg er ab, legte Waffen und Kleider von sich und verbarg sie in einer Erdgrube, damit sie ihm nicht genommen werden könnten, während er im Wasser die Furt suchte. Er watete in das Wasser hinaus und fuhr schwimmend auf und ab im Strom. Da kamen drei Männer des Weges geritten; der eine war Hildebrand, der andre Heime und der dritte Jarl Hornbogi aus Winland, den Dietrich von Bern zu sich geladen hatte, dass er sein Genosse werde mit allen seinen Mannen. – Hildebrand sah Wittig im Strome und sprach: “Ich sehe einen Zwerg im Wasser, vielleicht ist es Alfrich, den Jungherr Dietrich schon einmal fing. Wir wollen ihn nochmals fangen; und sein Lösegeld soll kein geringeres sein als damals.”

Aber Wittig hatte alles gehört, was sie sprachen und rief: “Gebt mir Frieden und lasst mich ans Land steigen, dann könnt ihr sehen, ob ich mein Haupt niedriger trage als ihr.” Sie gewährten ihm das, und er sprang ans Ufer, neun Fuss in einem Schwung.

Als Hildebrand nach seinem Namen fragte, antwortete er: “Lasst mich erst meine Waffen nehmen, dann frage, was du fragen willst.” Schnell legte er Kleider und Waffen wieder an, sprang auf seinen Hengst und ritt ihnen entgegen. Und nun sagte er seinen Namen und sein Geschlecht und dass er zum Kampfe mit Dietrich reite: “Und ehe ich heimfahre, muss erwiesen sein, wer von uns der Stärkere ist.” Als Hildebrand sah, wie überaus gross und gewaltig Wittig war, zweifelte er, wer im Zweikampf obsiegen werde, und sann, wie er seinen Herrn Dietrich vor einer Niederlage beschirmen möge. Er lobte Wittigs Absicht und bot ihm Blutsbrüderschaft an. Er nannte sich auf Wittigs Befragen Boltram, und sie gelobten, einander beizustehen in allen Nöten. Darauf ritten sie zum Strom; Hildebrand wusste die Furt durch denselben. Sie zogen, bis sie an eine Wegscheide kamen. Da sprach Hildebrand: “Beide Wege führen nach Bern; der eine ist lang, der andre kurz, aber auf dem kurzen müssen wir über einen Strom und das können wir nur auf einer Steinbrücke; bei dieser liegt ein Kastell, das haben zwölf Räuber inne; der erste heisst Gramaleif, und auf der Brücke liegt ein Zoll, dort müssen wir Waffen und Rosse lassen und froh sein, kommen wir mit dem Leben davon. Schwerlich kommen wir hinüber; Herr Dietrich hat vergebens versucht, dies Kastell zu erstürmen. Reiten wir also den langen Weg.” Doch Wittig rief: “Wir wollen den kürzern reiten.” Und bald kamen sie an einen Wald, vor welchem das Kastell lag. Wittig bat seine Gefährten, zu warten; er ritt voraus, um zu versuchen, ob sie nicht ohne Schatzung über die Brücke kämen.

Oben vom Kastell herunter sahen die zwölf Räuber Wittig. Gramaleif sprach: “Dort reitet ein Mann her, der hat einen grossen Schild, den will ich haben, ihr mögt seine übrige Rüstung teilen.” Nun teilten sie unter sich Wielands ganze Ausrüstung, aber schon für den neunten blieb nichts mehr übrig; da verlangte er Wittigs rechte Hand, der zehnte den rechten Fuss und der elfte wollte sein Haupt haben. Aber der zwölfte, Studfus, sprach: “Der Mann soll nicht erschlagen werden,” und Gramaleif befahl: “Geht hin zu dritt; nehmt ihm alles und lasst ihn davon mit dem linken Fuss, dem linken Arm und dem Leben.” Die drei ritten Wittig entgegen und forderten Waffen, Kleider und Ross und Hand und Fuss als Schatzung. Wittig fand das sehr unbillig und hiess sie ihren Häuptling herbeirufen. Als Gramaleif das hörte, waffnete er sich samt seinen Gesellen und sie ritten über die Steinbrücke. Wittig hiess sie willkommen. “Gar nicht willkommen bist du,” antwortete Gramaleif, “deine Habe ist unter uns schon geteilt und Hand und Fuss musst du dazu lassen. Deinen Schild will ich.” Und ein jeder forderte sein Teil. Aber Wittig wollte ihnen nicht einen Heller geben, sondern verlangte in Frieden über die Brücke zu reiten.

“Fürwahr,” sprach Studfus, “wir sind grosse Narren, dass wir zwölf vor einem Mann stehen; zieht eure Schwerter, nun soll er alles lassen und sein Leben oben drauf legen.” Grimmig zog er das Schwert und hieb nach Wittigs Helm, der war aber zu hart für seine Waffe. Mit grossem Zorn riss auch Wittig sein Schwert Mimung aus der Scheide und schnitt Studfus in zwei Teile auf den ersten Schlag; zur linken Achsel herein, zur rechten Seite heraus. Nun drangen alle auf ihn ein; Gramaleif hieb gewaltig auf Wittigs Helm, doch sein Schwert konnte ihn nicht zerschneiden. Wittig aber spaltete Gramaleif das Haupt und den Rumpf, dass er tot zur Erde fiel.

Unterdessen sprach Hildebrand zu seinen Genossen: “Sie sind aneinander gekommen; wir wollen hinreiten und ihm beistehen.”

Doch Heime riet: “Lasst uns warten, bis wir sicher sind, dass er die Überhand hat; unterliegt er aber, so wollen wir fortreiten und wegen eines Unbekannten uns nicht in Gefahr bringen.” “Das wäre schändlich,” sagte Hildebrand, und Hornbogi meinte, dass sie um der Brüderschaft willen ihm helfen müssten. Da ritten sie hin.

Wie sie auf die Steinbrücke kamen, hatte Wittig sieben der Räuber erschlagen und die fünf andern, darunter Sigstaf, flohen davon. Die Sieger ritten nun in die Burg, nahmen Wein, Speisen und Kleinodien, und blieben dort die Nacht. Als es Mitternacht war, stand Hildebrand auf, nahm Wittigs Schwert und legte seins dafür an die Stelle, nachdem er zuvor Knauf und Griff des Schwertes vertauscht hatte. Am andern Morgen sprach er zu Wittig: “Ich will mich nicht länger vor dir verleugnen; ich bin Hildebrand und wir alle sind Dietrichs Genossen, aber unsre Brüderschaft will ich dir treu halten. Nun rate ich, dass Heime und Hornbogi diese Burg hüten; ich reite mit dir nach Bern zu Dietrich. Scheidet ihr beiden als Freunde, so besitzt gemeinsam diese Burg, scheidet ihr unversöhnt, so gehört sie dir allein.” Wittig antwortete: “Ein böser Zoll lag auf dieser Brücke; daran war das Kastell schuld, welches die Zollherrn schirmte. Jedermann, will ich, soll in Frieden über diese Brücke zieh’n.” Und Jarl Hornbogi sagte: “Wer die Burg mit seinem Schwert eroberte, hat auch das Recht, damit nach seinem Gefallen zu tun.” Da warf Wittig einen Feuerbrand in den Bau und sie ritten nicht eher von dannen, bis alles verbrannt und niedergebrochen war. Ihr Weg führte sie bald wieder an einen Strom; darüber war eine Brücke gespannt zwischen zwei Felsen. Über diese Brücke war Sigstaf mit seinen Gesellen geflohen, sie hatten die Brücke hinter sich abgebrochen, damit Wittig nicht über den Strom komme. Als Wittig sah, dass die Brücke fortgerissen war, drückte er seinem Hengst die Sporen ein, und Schimming sprang über den Strom von dem einen Felsen bis auf den gegenüberstehenden, wie ein abgeschossener Pfeil. Als Hildebrands Ross von dem Felsen sprang, flog es in den Strom und musste schwimmen; dieselbe Fahrt tat Hornbogi, doch kam er früher als Hildebrand ans Land. Heimes Hengst Rispa setzte in einem Sprung über den Strom und gleich nach Wittig war er dort. Sigstaf und seine Gesellen waren nicht weit gekommen; alsbald gewahrte sie Wittig; er ritt auf sie zu und begann von neuem den Kampf mit ihnen. Derweil sass Heime auf seinem Hengst und wollte ihm nicht helfen. Doch Hornbogi gelangte nun ans Land und ritt Wittig zu Hilfe. Sie erschlugen alle Räuber, ehe noch Hildebrand dazu kam.

Als sie in Bern einritten, sass Dietrich bei Tisch; er stand auf und ging hinaus, sie zu begrüssen. Wittig zog den silbernen Handschuh von seiner Hand und reichte ihn Dietrich hin: “Hiermit fordere ich dich zum Zweikampfe; du bist gleich alt mit mir; nun will ich versuchen, ob du ein so grosser Kämpe bist, wie von Land zu Land gesagt wird.” “Den Frieden will ich einsetzen in meines Vaters Land und meinem eignen, dass nicht jeder Landstreicher es wagt, mir hier Zweikampf zu bieten,” antwortete Dietrich. Aber Hildebrand warnte ihn: “Herr, du weisst nicht genau, mit wem du redest,” und einem Manne Dietrichs, der Wittig schmähte, schlug er so stark mit der Faust gegen die Ohren, dass er in Ohnmacht fiel. “Ich sehe,” sprach Dietrich wieder zu Hildebrand, “du bemühst dich mit grossem Eifer für deinen Fahrtgenossen; – des wird er wenig geniessen; noch heute soll er vor Bern aufgehängt werden.” “Kommt er durch Kampf in deine Gewalt, Herr, muss er sich deinem Urteil fügen, so hart es sei; – noch ist er ungebunden und mir ahnt, dass er es bleiben wird.”

Dietrich rief nun nach seinen Waffen; rasch wurden ihm die gebracht. Er rüstete sich und sprang auf den Hengst Falka, der war ein Bruder Schimmings und Rispas. Mit grossem Geleite ritt er vor Bern hinaus. Dort fand er Wittig, bei ihm Hildebrand und wenige Männer. Wittig sass in all seinen Waffen auf seinem Hengst zum Kampfe bereit. Heime trat zu Dietrich mit einer Schale voll Weins: “Trink, Herr! Dein sei der Sieg heute und immer!” Dietrich nahm die Schale und trank aus. Da reichte Hildebrand auch Wittig eine Schale. “Bringe sie zuvor Dietrich,” sprach Wittig, “und bitte ihn, mir zuzutrinken.” Dietrich aber war so zornig, dass er die Schale nicht nehmen wollte. “Du weisst nicht, auf wen du zornig bist,” warnte wieder Hildebrand, “du wirst einen Helden vor dir finden.” Er kehrte zurück zu Wittig und reichte ihm den Wein: “Trink und wehre dich tapfer, und möge es dir wohl ergeh’n!” Wittig nahm die Schale, trank sie aus und reichte sie zurück. Dann streifte er seinen Goldring vom Finger und gab ihn Hildebrand: “Habe Dank für deinen Beistand.” Und nun rief er Dietrich an, ob er bereit sei zum Kampf?

Sie stiessen ihre Hengst mit den Sporen, legten die Speere ein und ritten so schnell aufeinander los, wie ein hungriger Habicht auf seine Beute fliegt. Dietrichs Speer glitt von Wittichs Schild ab, aber der Wittichs barst in drei Stücke an Dietrichs Schild; unverwundet schossen sie aneinander vorüber. “Wende dein Ross,” rief Wittig, “und reite kräftig auf mich los; du sollst deinen Speer nicht weniger verlieren als ich den meinigen, oder fälle mich vom Ross zur Erde.” Dietrich wandte den Hengst und ritt scharf gegen Wittig, sein Speer stiess auf dessen Brust, und er gedachte ihn zu töten. Doch Wittig hieb mit dem Schwert den Speerschaft entzwei und zugleich von seinem eignen Schild den Rand ab. Unversehrt sprengten sie wieder aneinander vorüber. Nun sprangen sie von den Rossen und gingen mit den Schwertern aufeinander los. Mit wuchtigem Hieb traf Wittig Dietrichs Helm; – Hildegrim barst nicht, Wittigs Schwert aber zersprang in zwei Stücke. Unmutvoll sprach er: “Vater Wieland, des Himmels Zorn über dich, da du ein so schlechtes Schwert schmiedetest; das bringt nun Schande, dir wie mir.” Dietrich packte Nagelring mit beiden Händen, Wittig das Haupt abzuschlagen. Da trat Hildebrand dazwischen und sprach zu seinem Herrn: “Gib diesem Mann Frieden! Und nimm ihn zu deinem Genossen an, einen kühneren findest du nicht; er allein nahm den zwölf Räubern die Burg ab, die du mit deinem Heere nicht bezwungen hast. Ehrenvoll ist dir sein Dienst.”

“Es bleibt, wie ich gesagt,” antwortete Dietrich, “noch heute soll er vor Bern aufgehängt werden.” “Tue das nicht, Herr, er ist von königlichem Geschlecht, nimm ihn ehrenvoll auf unter deine Mannen.” Grimmig entgegnete Dietrich: “Dein Dienst frommt weder dir noch ihm; gehe hinweg von da, wo du stehst, oder ich haue erst dich in zwei Stücke und dann ihn.” Da sprach Hildebrand: “Ich sehe es wohl, du verstehst es nicht, meinen Beistand anzunehmen; so habe denn, wonach du begehrst; ich aber halte die Treue, die ich dir, Wittig, geeidet; nimm hier zurück Mimung, dein eigen Schwert. Wehre dich tapfer und helfe dir ein Gott, denn ich kann dir nicht mehr helfen.” Freudig griff der Waffenlose nach dem Schwerte, küsste es und rief: “Vergib, Vater Wieland, was ich wider dich sprach.” Und nun stritten sie zum andern Mal, und Wittig tat einen Hieb nach dem andern und schlug mit jedem Streich ein Stück von des Gegners Rüstung ab. Dietrich wehrte sich tapfer, vermochte aber mit nicht einem Hieb Wittig zu verletzen und konnte nichts tun, als sich schützen, und blutete schon aus fünf Wunden. Da rief er seinen Waffenmeister: “Komm hierher, Hildebrand, und scheide unsern Zweikampf; ich allein vermag es nicht.” Trotzig antwortete der: “Als ich euch scheiden wollte, dir zu Ruhm und Ehre, nahmst du meinen Rat nicht an vor allzu grosser Grimmigkeit; scheide nun selbst den Streit, wie du vermagst.”

Da nun König Dietmar sah, dass sein Sohn unterliegen würde, nahm er seinen roten Schild und trat zwischen die Kämpen. “Was willst du tun, König?” fragte Wittig. “Ich sage dir, wenn du mir hier Gewalt antust mit deinem Gefolge, so heisst dich niemand darum weder einen bessern Helden, noch einen grössern Mann.” “Guter Held, bitten will ich dich, dass du meines Sohnes schonest und den Streit beendest. Ich gebe dir eine Burg in meinem Lande und vermähle dich, dass es dir hohe Ehren schafft.” “Das will ich sicherlich nicht; deinem Sohn soll werden, was er mir bot.” Der König ging zurück, und sie begannen aufs neue harten Kampf. Tapfer wehrte sich der Berner, aber Wittig drang allzu heftig ein; er zerschnitt zuletzt den Helm Hildegrim von der linken Seite zur rechten, dass das obere Teil abflog und Dietrichs Scheitellocken nachfolgten.

Da sprang Hildebrand zwischen sie und sprach: “Nun scheidet! Guter Gesell Wittig; um unsrer Brüderschaft willen gib Dietrich Frieden und werde sein Genosse; und reitet man durch die ganze Welt, man findet nicht euresgleichen.”

Wittig antwortete: “Obwohl er’s nicht an mir verdient hat, – es sei! Um unsrer Brüderschaft willen.” Darauf legten sie ihre Hände ineinander, und so wurden Dietrich und Wittig Genossen.

7. Dietrichs Entrückung.

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Einst, nachdem Dietrich ein Bad genommen hatte und auf dem Marmorsitz, rief einer seiner Diener: “Herr, dort läuft ein Hirsch; einen so grossen und schönen hab’ ich nie gesehen.”

Der König sprang auf, hüllte sich in seinen Wollmantel und rief, als er den Hirsch erblickte: “Holt meinen Hengst und meine Hunde!”

Die Knappen liefen danach, so eilig sie konnten, aber das währte dem König zu lange; da sah er ganz in seiner Nähe einen rabenschwarzen aufgesattelten Hengst stehen.

Er lief hin, sprang auf und jagte dem Hirsch nach. Indes kamen die Diener zurück und liessen die Hunde los; die wollten aber dem Rappen nicht nachlaufen. Der rannte schneller als ein Vogel fliegt. der behendeste Diener ritt auf Blanka hinterher; – nun folgten auch die Hunde. Dietrich merkte, dass das kein Ross war, was er ritt; er wollte absteigen; doch er konnte sich nicht rühren auf des Hengstes Rücken.

“Herr,” rief der Diener, der immer weiter zurückblieb, “wohin reitest du so schnell? Und wann willst du wiederkommen?”

“Zu Wotan reit’ ich,” – rief Dietrich zurück, – “und ich werde wiederkommen, wann es die Waltenden wollenGemeint ist die altheidnische Entrückung und diese ist hier an Stelle des christlich gefärbten Ausdrucks der Aufzeichnung wiedergegeben..”

Bald verschwand der Rappe den Blicken des Dieners, und niemand weiss zu sagen, wohin König Dietrich gekommen ist. Alte Sagen aber gehen um, dass er mit Wotan reitet im “wilden Heere”, für und für.

Felix Dahn
Therese Dahn

Walhall - Die bekanntesten Mythen und Heldensagen

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musaicumbooks@okpublishing.info
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1529-4

Inhaltsverzeichnis


Erste Abteilung: Einleitung.

Erstes Buch. Allgemeiner Teil
I. Die Grundanschauungen: Entstehung der Welt, der Götter und der übrigen Wesen.
II. Die Welten und die Himmelshallen.
III. Die goldene Zeit und die Unschuld der Götter. Deren Schuldigwerden; Kämpfe mit den Riesen; Verluste und Einbussen. Tragischer Charakter der germanischen Mythologie. Bedeutung der Götterdämmerung.

Zweites Buch. Besonderer Teil, Die einzelnen Götter. Elben, Zwerge, Riesen. Andere Mittelwesen.
I. Odin-Wotan.
II. Thor-Donar.
III. Tyr-Ziu.
IV. Freyr-Frô.
V. Baldur-Forseti.
VI. Loki-Loge.
VII. Hel-Nerthus
VIII. Freya und Frigg.
IX. Die Nornen.
X. Die Walküren.
XI. Andre Götter und Göttinnen.
XII. Mittelwesen: Elben, Zwerge, Riesen.

Drittes Buch. Die Götterdämmerung und die Welterneuerung.
I. Vorzeichen und Vorstufen der Götterdämmerung: Verschuldungen, Verluste und Vorkehrungen der Götter.
II. Die Götterdämmerung.
III. Die Erneuerung.

Zweite Abteilung: Heldensagen