zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte
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Insider-Tipp | |
Highlight | |
Best of… | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 100 Euro |
€ € | 60–100 Euro |
€ | bis 60 Euro |
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€ € | 15–30 Euro |
€ | bis 15 Euro |
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Völlig zu Recht sehr beliebte Strecke an der Südküste zur Karte
In dem Wildreservat leben nicht nur Elefanten, sondern auch die anderen Big Five, vor der Küste auch Wale und Haie zur Karte
Die Osthänge des Tafelbergs sind perfekt für Spaziergänge, Picknicks und Konzerte zur Karte
Von oben sieht sich’s besser: Dem Berg liegt die Kaphalbinsel zu Füßen zur Karte
Sturmumtobt und sagenumwoben trotzt das Kap den Wellen und der Zeit (Foto) zur Karte
Handgemacht ist Trumpf – auf einem Hügel bei Paarl zeigen kulinarische Meister, was sie drauf haben zur Karte
Das höchste Gebirge im südlichen Afrika beeindruckt beim Wandern genauso wie beim Drumherumfahren zur Karte
In der bekanntesten Stadt der Winelands wäre man gern auch Student, so schön ist sie (Foto) zur Karte
Die Schönheit der Sandsteinformationen ist wirklich dramatisch – nicht nur, wenn sie von der Sonne angestrahlt golden leuchten. Die Straße führt durch eine Bilderbuchlandschaft zur Karte (siehe auch >>)
Dach der Welt: Das unabhängige kleine Königreich liegt auf 1000 bis 3000 Metern Höhe zur Karte
Architektonisch aufregend: Das schönste der fünf neuen Fußball-WM-Stadien steht direkt am Strand vor Durban zur Karte
Das größte Township Südafrikas ist laut und fröhlich und zeigt, wie sich Südafrika seit dem Ende der Apartheid entwickelt hat zur Karte
Es geht dauernd auf und ab, die Aussicht bleibt gleich großartig zur Karte
In einer künstlichen Landschaft bei Johannesburg trifft Disneyworld auf Indiana Jones zur Karte
Tierisch gut: In dem riesigen Wildreservat könnte man wochenlang Urlaub machen zur Karte
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Oberhalb des 5 km langen Strandes in Wilderness liegt das Views Boutique Hotel & Spa. Ein großes Aquarium für Menschen, nur kann man selbst entscheiden, ob man nass wird
Gut ist, sich nach einer Wanderung in den Drakensbergen an einen reich gedeckten Tisch zu setzen. Noch besser ist, wenn darauf das Menü des Cleopatra Mountain Farmhouse wartet
In den Sommermonaten bezahlen Gäste, die zum Sonnenuntergang auf den Tafelberg fahren, nur den halben Preis (Foto)
Auf einer Radtour durch Soweto lernt man zum Beispiel einen lässigen Begrüßungs-Handschlag, inklusive Daumenschnippen
Surfer dürfen ja wohl auch mal ausschlafen. Vom Eckzimmer im ersten Stock des B&B African Perfection in Jeffrey’s Bay wirkt der Indische Ozean wie ein Mega-Privatpool
Eine unscheinbare Bretterbude von außen, überrascht das Panama Jack’s innen. Die Memoiren so mancher Matrosen könnten hier im Kapstädter Industriehafen spielen, dazu ehrliches Seafood
Sich einmal wie ein Winzerkönig fühlen. Das Gut Doolhof liegt in der Nähe von Paarl, und die Weine schmecken nicht nur im Herrenhaus exzellent
Auf der Bree Street in Kapstadt lässt sich’s schön shoppen, um hinterher hier noch schöner zu wohnen
Die neue Generation von Cocktails, die auf den Tresen des Sin & Taxes in Johannesburg kommt, hat Themen, wenig Zucker und hausgemachte Ingredienzen
Die Abfahrt vom Tafelberg ist für Mountainbiker eine Herausforderung: 90 Prozent der Strecke geht es bergab
Zum Strandrestaurant Strandloper in Langebaan sollte man großen Hunger mitbringen und Fisch mögen. Alles kommt fangfrisch auf den Rost am Strand
Um Malaria muss man sich im Madikwe Game Reserve im Norden an der Grenze zu Botswana keine Sorgen machen. Gibt’s da nämlich nicht. Dafür 20 Lodges, die Big Five und keine Überfüllung (Foto)
Im Royal Hotel in Pilgrim’s Rest fühlen sich die Gäste wie die Glücksritter beim Goldrausch vor über 100 Jahren – nur etwas komfortabler vermutlich
Das alte Elektrizitätswerk an der Knysna Lagune wurde zu einem hippen Hotel umgewandelt. Das Ergebnis heißt Turbine Hotel und ist eine Mischung aus Industriedesign und Kunst – das Haus wurde um die alten Maschinen, die inzwischen unter Denkmalschutz stehen, herumgebaut
Welches Hotelzimmer beim Trip durch die Karoo? Einfach die ganze Straße in Cradock ablaufen, in der die Tuishuise stehen und eins der viktorianischen Häuschen aussuchen
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das Big Hole and Kimberley Mine Museum dokumentiert die aufregende Zeit des Diamantenrauschs, im Gegensatz zum Big Hole ist das Museum gratis. In einem besonders gesicherten Raum, dem Diamond Vault, sind unzählige echte Diamanten zu besichtigen
Der kleine Küstenort Hermanus ist berühmt, weil man Wale hier vom Land aus beobachten kann. Jedes Jahr zwischen Juni und Dezember kommen einige Hundert der Meeresriesen aus der Antarktis in die Bucht – und liefern eine kostenlose Show
Unterwegs flucht man vielleicht mal, aber die Platteklip Gorge, eine der beliebtesten Wanderrouten auf den Tafelberg, ist die Anstrengung wert. Nach einer Stunde liegt einem Kapstadt zu Füßen. Und das gesparte Seilbahngeld kann man in ein Getränk investieren
Die Tatham Art Gallery in Pietermaritzburg ist eines der besten Museen für zeitgenössische südafrikanische und internationale Kunst. Der Eintritt ist kostenlos, und am Mittwochnachmittag gibt es außerdem noch ein Konzert
Auf der beliebten Strandpromenade von Durban treffen sich Familien, Surfer, Sportler und Paare, also alle. Am Anfang der Golden Mile kann man sogar ohne Eintritt zu zahlen an den Schaubecken der Ushaka Marine World vorbeispazieren
So könnte es bei Adam und Eva ausgesehen haben. Der Garden Route Botanical Garden ist wie ein Museum fürs Paradies, aber im Gegensatz zum Ur-Paar müssen Besucher keinen hohen Preis fürs Darinsein bezahlen …
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Für passionierte Surfer ist der kleine Ort Jeffrey’s Bay in der Nähe von Port Elizabeth der beste Spot auf dem afrikanischen Kontinent. Dort treffen sich Gleichgesinnte aus aller Welt und erleben die „Super Tube“, eine perfekte Welle
An sich schon ein Widerspruch, denn es gibt in der Gegend um Stellenbosch Hunderte Weingüter, aber leider auch eine strikte Promillegrenze für Autofahrer. Da hilft der Vine Hopper, der die Weingüter entspannt abklappert. Ein- und Ausstieg nach Belieben!
Südafrikaner lieben Fleisch, am liebsten große Steaks auf einem Grill. Ist ja jetzt nicht nur gesund – wie gut, dass in Oudtshoorn Strauße gezüchtet werden, zum Beipiel auf der Cango Ostrich Farm. Deren Fleisch kann man auch in größeren Mengen und ohne Reue essen, es gilt als fett- und cholesterinarm
Der Sundowner ist in Südafrika sozusagen eine Tageszeit. Dazu passt eine Flasche Wein auf dem Franschhoek Pass ganz gut. Mit einem Glas in der Hand lässt sich die grandiose Aussicht über das Tal bis fast nach Kapstadt gerade so ertragen …
Im Basotho Cultural Village im Freistaat erfahren Sie aus erster Hand, wie der Stamm der Basotho seit Jahrhunderten lebt. Die Berge zwischen Südafrika und Lesotho sind ihre Heimat. Treffen Sie den Chief, probieren Sie das selbst gebraute Bier und besuchen Sie einen traditionellen Heiler
Die Dorp Street in Stellenbosch ist ein typisches Beispiel dafür, wie Südafrikaner in den ersten Jahrzehnten nach der Besiedlung des Kaps lebten. Für Studenten sind die unter Denkmalschutz stehenden Eichen besonders wichtig, denn nur, wem eine Eichel auf den Kopf fällt, der besteht sein Examen, so der Aberglaube
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Die Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt wird von mehr Menschen besucht als der Tafelberg oder die Pyramiden in Ägypten. Direkt am Hafen erstreckt sich dieses Kaufparadies über mehrere Gebäude
In der Ushaka Marine World in Durban können die Besucher allerhand Flossengetier mit und ohne Kiemen beim Schwimmen zusehen, während sie selbst gemütlich trocken bleiben
Das Castle of Good Hope ist das älteste Gebäude in ganz Südafrika. Heute sind hier mehrere interessante Museen beheimatet – und ein paar Geister der Vergangenheit
40 km von Johannesburg entfernt befindet sich die Cradle of Humankind, ein System von Sandsteinhöhlen, in dem Millionen Jahre alte, versteinerte Überreste unserer Vorfahren gefunden wurden. Neulich erst die eines ganz neuen Genossen: des Homo Naledi
Schon die alten Hugenotten wussten: Wenn es regnet, mach eine Weinprobe! Wieviel Spaß es macht, dieser Maxime zu folgen, kann man z. B. bei Groot Constantia überprüfen, dem ältesten Weingut in Afrika
Über 100 Jahre Automobilgeschichte gibt es auf dem Weingut L’Ormarins zu bestaunen. Mehr als 200 Autos und Motorräder machen die Sammlung des Franschhoek Motor Museum in Südafrika einmalig
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wer Einsamkeit und Entspannung außerhalb der Stadt sucht, der wird bei einem Besuch der Homtini Guest Farm in den Outeniqua-Bergen in der Nähe von Knysna fündig. Körper und Geist finden bei einer Aromatherapie-Massage wieder zusammen und können dann gemeinsam das köstliche Picknick mit Farmprodukten genießen
Das One & Only Hotel bietet Wellness mitten in Kapstadt an der Waterfront. Das Haus ist wie ein Wall gebaut, der die Gäste vor dem Großstadtleben und -lärm schützt. An die Haut kommen nur Wasser und Produkte aus Afrikas Natur
So geht Entspannung: 25 Minuten mit dem Auto aus Kapstadt rausfahren, sich die Kleider vom Leib reißen und sich im Spa des wunderschönen Steenberg Country Hotels eine Abreibung aus Kaffee und Minze holen. Die Massagen gibt’s auch für Paare
Wasser hat eine therapeutische Bedeutung. Das haben sich sicher auch die Architekten des Moyo uShaka in Durban gedacht. Ganz am Ende eines nicht mehr benutzten Piers haben sie eine moderne Bar gebaut, ideal für Feinperliges zum Sonnenuntergang
Das Fordoun Hotel & Spa in KwaZulu-Natal ist ein ganz besonderer Ort. Besitzer John hat mit dem afrikanischen Heiler Dr. Elliot Ndlovu Behandlungen und Produkte entwickelt, die nach traditionellen Rezepten aus einheimischen Heilpflanzen hergestellt werden
Sonne, Korbstühle und Cocktails vor schicken Booten im Ozean – das Strandrestaurant Grand Café & Beach neben der Waterfront in Kapstadt sorgt für Urlaubsfeeling pur
Entdecken Sie Südafrika!
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Die wichtigste Lektion zuerst: Südafrika lässt sich nicht in einem Satz beschreiben oder auf nur einen Nenner bringen. Seine Vielfalt ist abenteuerlich, und seine Unterschiede machen nachdenklich. Besucher fliegen in der Regel mit einem Lächeln im Gesicht zurück, bereichert von so vielen verschiedenen Erfahrungen, dass man zu Hause noch monatelang alle, die es hören wollen oder auch nicht, mit Reisegeschichten unterhalten kann. Nelson Mandela, der Übervater der noch relativ jungen Demokratie und gleichzeitig ihr erster Präsident, hat oft von seiner Regenbogennation gesprochen – und so umstritten das harmonische Bild heute ist, so sehr passt es doch: Viele einzelne Farben ergeben ein beeindruckendes Spektrum.
Die Vielfalt spiegelt sich schon in den Landessprachen: Südafrika hat, ganz offiziell, elf davon: Zulu, Xhosa, Afrikaans, Northern Sotho, Sesotho, Tswana, Tsonga, Swati, Ndebele, Venda und Englisch. Und dann sind da noch unzählige inoffizielle Sprachen und Dialekte. Klingt kompliziert, ist es auch. Mindestens fünf der elf Sprachen kann allerdings jeder Südafrikaner, und wenn es nur ist, um den Text der Nationalhymne „Nkosi Sikelel‘ iAfrika“ mitzusingen. Die ist eine der schönsten Hymnen der Welt und sorgt in den Sportstadien des Landes regelmäßig für eine Gänsehaut-La-Ola. Wer sich als Tourist ein paar Pluspunkte sammeln will, sollte daher neben dem obligatorischen „Howzit?“ auch immer mal ein „Sawubona!“ (Zulu) oder „Dumelang!“ (Tswana) zur Begrüßung von sich geben, je nach Region, durch die man gerade reist. Apropos Reisen – das geht ganz hervorragend. Von Nord nach Süd, von Ost nach West oder andersherum, relativ günstig mit dem Flugzeug, bedächtig und komfortabel mit Luxuszügen oder als Roadtrip mit dem Auto oder Motorrad. Am besten zwischen Oktober und April. Denn weil die Jahreszeiten in der südlichen Hemisphäre genau umgekehrt sind, ist es in Südafrika gerade dann richtig schön, wenn es in der Heimat kalt, nass, grau und schlimmstenfalls deprimierend wird. Es schadet nicht, sich vorher bei einem Glas – natürlich südafrikanischem – Wein zumindest schon mal grob zu überlegen, was man eigentlich sehen und erleben will. Vielleicht braucht man dafür auch zwei Gläser, da die Auswahl beeindruckend ist und die Entfernungen doch ziemlich groß sind. Etwas entspannter wäre es da, wenn Sie die vollen drei Monate nutzen können, die ein Tourismusvisum hergibt.
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Allein beim Klassiker aller Roadtrips – von Johannesburg nach Kapstadt durch die Halbwüste Karoo – stehen am Ende mindestens 1400 Kilometer auf dem Tacho, Küstenfreunde können sich auf über 3000 Kilometern entlang des Atlantischen und des Indischen Ozeans austoben. Und selbst beim Elefanten- und Löwenspotting in einem der Nationalparks ist Ausdauer gefragt. Der Krüger-Park zum Beispiel ist so groß wie Hessen, und ein paar Dutzend Kilometer von einem Camp zum nächsten werden leicht zu Stunden, wenn sich die Wildtiere zum Fotoshooting auf der Straße positionieren. Das alte Sprichwort „There is no hurry in Africa" (keine Eile in Afrika) gilt auch im Süden des Kontinents. Was uns Hektik gewohnten Europäern als langsam erscheint, ist die übliche Gangart der Südafrikaner. Und sobald man sich darauf einlässt, erlebt man in diesen nicht-durchgetakteten Momenten wunderbare Dinge: die Sonne auf der Haut, das Lächeln von Passanten und spontane Unterhaltungen. Das obligatorische „How are you?“ ist ernst gemeint. In nahezu jeder Situation – außer es jagt gerade ein Elefant das Auto, während ein Platzregen herabprasselt – ist ein kleiner Austausch willkommen. Das vereint wiederum alle Bevölkerungsgruppen, deren Alltagskulturen sonst so unterschiedlich sind.
Um mal in nicht-chronologischer Reihenfolge ein paar Beispiele zu nennen: Die Ndebele formen zwar die kleinste Gruppe, stehen mit ihren kunterbunten geometrischen Wandmalereien und dem aufwendigen Perlenschmuck aber so stereotyp für Südafrika wie die Bayern für Deutschland. Auf Platz zwei der Foto-Hitliste: die stolzen Zulu aus dem Nordosten des Landes. Neun Millionen der 54 Mio. Südafrikaner sind Zulu. Sie tragen traditionell Tierfellteile als Schmuck, glauben felsenfest an Schicksalslenkung durch die Geister der Vorfahren und verehren King Shaka, der sie im frühen 19. Jahrhundert zu dem mächtigen Stamm formte, der sie heute sind. Die Hauptstadt der Provinz Kwa-Zulu Natal ist Durban – dort wiederum leben die meisten Inder außerhalb Indiens, ein Viertel der Stadtbevölkerung ist indischen Ursprungs. In den Weihnachtsferien und Osterferien ist Durban rappelvoll, das tropische Klima lockt Urlauber zu Zehntausenden an den warmen Ozean. Ganz anders die Teile des Nord- und Ostkaps, die in der Halbwüste Karoo liegen: Trocken, karg, unendlich weit, überspannt von einem tiefblauen Himmel, von dem tagsüber die Sonne brennt und nachts die Hobbyastronomen schwärmen. Mangels Menschen gibt es dort kaum Lichtverschmutzung, und die Sterne glitzern, als gäbe es etwas zu gewinnen.
Im Freistaat – wie auch in den Nordprovinzen – regnet es nur im Sommer, dann ist von einem Tag auf den anderen alles grün. Im sogenannten Namaqualand an der Atlantikküste im Westen bricht jedes Jahr von August bis Oktober die große Blüte aus – man würde es nicht glauben, gäbe es nicht Fotos davon. Die meisten Bewohner dieser Region sind sogenannte Coloureds, Nachfahren der Buschmänner, die heute politisch korrekt Khoisan genannt werden. Bedingt durch die Apartheidsgeschichte Südafrikas arbeiten sie meist auf Farmen, sofern sie überhaupt einen Job haben. Aber sie sprechen genauso Afrikaans wie die Farmer, denen das Land ihrer Vorfahren heute gehört. Ab 1835 zogen die ersten europäischen Siedler vom Kap, vorwiegend Niederländer und Deutsche, mit ihren Ochsenkarren mutig ins Landesinnere und ließen sich dort im Nirgendwo nieder. Starke, hartgesottene Bauern waren das, auf Afrikaans Boer – daher die Bezeichnung Buren für die Nachkommen dieser Siedler. Sie sind ein naturverbundener, eher konservativer und sehr gastfreundlicher Menschenschlag mit einem großen Familiensinn, leicht erkennbar an den immer barfuß laufenden Kindern. Während der Apartheid verfolgte die damalige Buren-Regierung Südafrikas eine knallharte Segregationspolitik. Wer nicht weiß war, wurde systematisch benachteiligt und ausgebeutet. Das kam in der Welt nachvollziehbar schlecht an. Der Druck von außen und innen durch den Freiheitskampf der heutigen Regierungspartei ANC ließ das System schließlich kollabieren, und Nelson Mandela wurde der erste demokratisch gewählte Präsident. Mehr als zwanzig Jahre nach dem großen Befreiungsschlag ist Südafrika immer noch dabei sich zu finden. Aber es tut dies auf die all seinen Kulturen eigene, fröhliche und freundliche Art, mit Witz, Optimismus und Gelassenheit. Eine sympathische Mischung, deren Charme sich garantiert kein Besucher entziehen kann.
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Die Khoisan-Stämme wandern aus Zentralafrika in den Süden des Kontinents ein
Die ersten Bantustämme lassen sich an der Ostküste Südafrikas nieder
Bartolomëu Diaz umsegelt das Kap der Guten Hoffnung
Erste weiße Siedler unter Jan van Riebeeck gründen eine Versorgungsstation am Kap
Ankunft von asiatischen und afrikanischen Sklaven
Ankunft der Hugenotten aus Frankreich
Englische Besetzung des Kaps
Burenrebellion gegen die britische Verwaltung
Burentreck nach Norden
Schlacht zwischen Buren und Zulu am Blutfluss
Der erste Diamantenfund
Gründung der Stadt Johannesburg
Zusammenschluss der britischen Kolonien und der Burenrepubliken zur Südafrikanischen Union
Beginn der Apartheid
Widerstand gegen die Passgesetze, über 60 Tote bei Demonstrationen in Sharpeville
Austritt aus dem Commonwealth
Schülerunruhen in Soweto
Nelson Mandela kommt frei
Erste freie, demokratische Wahlen. Mandela wird Präsident
Die Wahrheits- und Versöhnungskommission legt ihren Bericht vor
Jacob Zuma wird der vierte Präsident Südafrikas nach der Apartheid
In Südafrika findet die erste Fußball-WM in Afrika statt
Nelson Mandela stirbt 95-jährig in Johannesburg
Neue Ur-Menschen-Fund in Südafrika: der Homo Naledi
In Südafrika gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Morgenmuffeln war gestern, denn erstens stehen die Südafrikaner sowieso gern früh auf, und zweitens tun sie das jetzt auch noch im kollektiven Partymodus. Secret Sunrise heißt die Eventreihe, bei der man zum Sonnenaufgang an einem erst kurzfristig bekannt gegebenen Ort eine Stunde in den Tag tanzt. Und das ganz ohne Krawall und Remmidemmi, denn jeder Teilnehmer bekommt ein paar Kopfhörer. Secret Sunrise Events gibt es in Kapstadt, Johannesburg und Durban. www.secretsunrise.com
Kleingeld übrig? Dann Zeit für Galerien einplanen, denn Kunst aus (Süd-)Afrika ist das nächste große Ding. Beim berühmten William Kentridge reicht die Spardose wohl eher nicht für ein Original, genauso wie bei den Skulpturen von Norman Catherine. Zum Glück wachsen genug Künstlerseelen nach, zu bestaunen z. B. in der Everard Read Gallery (www.everard-read.co.za) in Johannesburg oder der Stevenson Gallery in Kapstadt (www.stevenson.info).
Nur hinsetzen und sich den Kellner heranwinken kann ja jeder – mehr Spaß macht es, sich die Ingredienzen der fantastischen Kap-Küche vor Ort abzuholen. Beim Wild Food Foraging lernt man z. B. von der reizenden Roushanna Gray, was vom Boden oder Strand auf den Tisch kann (www.veldandsea.com). Der urbane Jäger und Sammler Charles Standing kooperiert bei seinen Touren mit dem Table Bay Hotel in Kapstadt, die Menü-Ergebnisse sind fürstlich (www.theurbanhuntergatherer.com).
Sie singen mit Anzug und Fliege über Rassismus, lästern im Dialekt über Dialekte und sind nicht wirklich zimperlich – Südafrikas Comedians drehen gerne richtig auf. Nach einem Abend im Cape Town Comedy Club (The Pumphouse | V&A Waterfront | www.cape towncomedy.com) ist man genauso gut informiert wie beim Nachrichtenhören, nur viel amüsierter. Alternativ und mit wöchentlicher Open-Mic-Session: Comedy on a Roll (Mi ab 21 Uhr) im Obviouzly Armchair Backpackers & Pub (135 Lower Main Road | Observatory). In Johannesburg müssen Sie unbedingt das POPArt Theatre (286 Fox Street | Maboneng | www.popartcentre.co.za) checken!