Eugen Drewermann

Im Einklang leben

Worte zur Schöpfung

Ausgewählt und herausgegeben von Heribert Körlings

Patmos Verlag

Im Einklang leben mit der Schöpfung

ÜBER DEN AUTOR

Dr. Eugen Drewermann ist Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller mit internationaler Reichweite; er gehört zu den erfolgreichsten theologischen Autoren. Für sein friedenspolitisches Engagement wurde er 2007 mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet, 2011 erhielt er den im selben Jahr erstmals verliehenen internationalen Albert-Schweitzer-Preis. Der gefragte Referent nimmt immer wieder Stellung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen.

ÜBER DEN HERAUSGEBER

Heribert Körlings ist Lehrer für Deutsch und Katholische Religionslehre am Kaiser-Karls Gymnasium in Aachen. Der Kenner der Schriften Drewermanns hält Vorträge und Gesprächsabende zum Werk Eugen Drewermanns.

ÜBER DAS BUCH

„Die Vorstellung ist eitel, man könne zu Tieren grausam sein, um das Wohl von Menschen zu fördern; vielmehr: wer sein Mitleid verstumpft am Leiden der Tiere, wird es nicht mehr besitzen im Umgang mit Menschen.“

„Der Kampf ums Dasein weicht einer Form der Achtsamkeit, der Schonung und Bewahrung aller Lebensformen in ihrer Eigenart und Vielfalt.“

Eugen Drewermann

Das Lesebuch „Im Einklang leben“ bietet eine leicht zugängliche Zusammenstellung Drewermanns wichtigster Gedanken zum Verhältnis der Menschen zur Schöpfung.

Auch als Printausgabe erhältlich.

www.patmos.de/ISBN978-3-8436-0883-1

IMPRESSUM

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© 2017 Patmos Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern

Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart

Umschlagabbildung: shutterstock.com/ Yellow Cat

ISBN 978-3-8436-0883-1 (Print)

ISBN 978-3-8436-0900-5 (eBook)

HINWEISE DES VERLAGS

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Inhalt

Im Einklang leben mit der Schöpfung

Vorwort

Der Aufbau des Buches

Abweisende Natur?

oder:
Fressen und Gefressen-Werden?

Notwendiger Hintergrund

oder:
Die große Brücke?

Mögliches Vertrauen

oder:
Dankbar für das Leben?

Einträchtiges Leben

oder:
Auf die Stimme der Geschöpfe hören?

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis


Angegeben sind jeweils die erste Auflage sowie ggf. Neuausgaben.

An den Grenzen der Medizin. Düsseldorf 2008

Aschenputtel. Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet. Märchen Nr. 21 aus der Grimm’schen Sammlung. Solothurn/ Düsseldorf 1993

Das Johannes-Evangelium. Bilder einer neuen Welt. Erster Teil: Joh 1 – 10. Düsseldorf 2003

Das Johannes-Evangelium. Bilder einer neuen Welt. Zweiter Teil: Joh 11 – 21. Düsseldorf 2003

Das Königreich Gottes in unserer Seele. Predigten über die Bücher Samuel und Könige (hg. von Bernd Marz). München 1996

Das Markusevangelium. Erster Teil: Mk 1,1 bis 9,13. Olten 1987

Das Markusevangelium. Bilder der Erlösung II. Olten 1988

Das Matthäusevangelium. Bilder der Erfüllung I. Olten 1994, II: Olten 1995

Daß alle eins seien. Predigten zwischen Himmelfahrt und Dreifaltigkeitsfest. (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1992

Daß auch der Allerniedrigste mein Bruder sei. Dostojewski – Dichter der Menschlichkeit. Fünf Betrachtungen. Zürich und Düsseldorf 1998

Den eigenen Weg gehen. Predigten zu den Büchern Exodus bis Richter (hg. von Bernd Marz). München 1995

Der offene Himmel. Predigten zum Advent und zur Weihnacht (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1990

Der sechste Tag. Die Herkunft des Menschen und die Frage nach Gott. (Glauben in Freiheit II,I: Religion und Naturwissenschaft, 1. Teil). Zürich/Düsseldorf 1998

Die großen Fragen Oder: Menschlich von Gott reden (mit Michael Albus). Ostfildern 2012

Die zehn Gebote. Zwischen Weisung und Weisheit (mit Richard Schneider). Düsseldorf 2006

Dogma Angst und Symbolismus (Glauben in Freiheit I: Tiefenpsychologie und Dogmatik). Solothurn/Düsseldorf 1998

Ein Mensch braucht mehr als nur Moral. Über Tugenden und Laster. Düssel­dorf/Zürich 2001

Finanzen, Frieden, Freiheit. Kapital und Christentum. Band 2. Ostfildern 2017 (in Vorbereitung)

Geld, Gesellschaft und Gewalt. Kapital und Christentum. Band 1: Faire Preise. Faire Löhne. Fairer Handel. Ostfildern 2016

Hat der Glaube Hoffnung? Von der Zukunft der Religion am Beginn des 21. Jahrhunderts. Düsseldorf/Zürich 2000

Ich steige hinab in die Barke der Sonne. Alt-Ägyptische Meditationen zu Tod und Auferstehung in Bezug auf Joh 20/21. Olten 1989

Im Anfang … Die moderne Kosmologie und die Frage nach Gott (Glauben in Freiheit II,I: Religion und Naturwissenschaft, 3. Teil: Kosmologie und Theologie). Zürich/Düsseldorf 2002

Jesus von Nazareth. Befreiung zum Frieden. Band 2: Glauben in Freiheit. Zürich/Düsseldorf 1996

Jesus von Nazareth – Bild eines Menschen. Düsseldorf 2008

Kleriker. Psychogramm eines Ideals. Olten 1989

Leben, das dem Tod entwächst. Predigten zur Passions- und Osterzeit (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1991

Moby Dick oder Vom Ungeheuren, ein Mensch zu sein. Melvilles Roman tiefenpsychologisch gedeutet. Düsseldorf und Zürich 2004

Schneeweißchen und Rosenrot. Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet. Märchen Nr. 161 aus der Grimm’schen Märchensammlung (mit Ingritt Neuhaus). Olten/Freiburg i.Br. 1983

Und es geschah so. Die moderne Biologie und die Frage nach Gott. (Glauben in Freiheit II,I: Religion und Naturwissenschaft, 2. Teil: Biologie und Theologie). Zürich/Düsseldorf 1999

Und legte ihnen die Hände auf. Predigten über die Wunder Jesu (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1993

Von der Macht des Geldes: Märchen zur Ökonomie. Düsseldorf 2007

Was uns Zukunft gibt. Vom Reichtum des Lebens. Olten/Freiburg i.Br. 1991

Wendepunkte Oder Was eigentlich besagt das Christentum? Ostfildern 2014

Wer hat, dem wird gegeben. Die Gleichnisse Jesu. Gespräche mit Richard Schneider. Düsseldorf 2008

Wenn der Himmel die Erde berührt. Predigten über die Gleichnisse Jesu (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1992

Wir glauben, weil wir lieben. Woran ich glaube. Im Gespräch mit Jürgen Hoeren. Ostfildern 2010

Wort des Heils, Wort der Heilung. Von der befreienden Kraft des Glaubens. Gespräche und Interviews (hg. von Bernd Marz). I bis IV. Düsseldorf 1991 bis 1993

Zwischen Staub und Sternen. Predigten im Jahreskreis (hg. von Bernd Marz). Düsseldorf 1991

Vorwort

„Im Einklang leben“ präsentiert Perlen aus Eugen Drewer­manns umfangreichem Werk, die sich auf das Thema „Schöpfung“ beziehen.

Die folgenden Hinweise zur Auswahl und Zusammenstellung der Texte mögen der Orientierung dienen und für die Beschäftigung mit den Texten hilfreich sein:

Die Frage nach der Wirklichkeit

Wie ist es möglich, Gott als Schöpfer zu vertrauen, die Wirklichkeit als Schöpfung zu betrachten und sinnvoll in ihr zu leben? Diese Fragen haben eine zentrale Bedeutung für Eugen Drewermann. Er nähert sich ihnen aus zwei entgegengesetzten Richtungen:

Abweisende Natur – abwesender Schöpfer?

Als Teil der Natur erlebt die und der Einzelne diese als abweisend. Vom Gesetz des Fressen und Gefressenwerdens bestimmt, erscheint er, wenn auch am Ende der Nahrungskette, im Kreislauf des Werdens und Vergehens. Mit Blick auf diese Wirklichkeit lässt sich nach Drewermanns Ansicht aus der Natur, entgegen der christlichen Glaubenslehre, kein allmächtiger, allgegenwärtiger, allwissender, allgütiger Schöpfergott ableiten. Im Gegenteil. In ihr lasse sich kein planender Schöpfer erkennen.

Angst, Sehnsucht, Liebe – Brücken
zum Schöpfer?

Im Vergleich zum Tier spitzt sich die Angst des Menschen noch zu, insofern sie Kennzeichen des Daseins ist, verbunden mit dem Bewusstsein seiner Kontingenz, d.h. seiner Nicht-Notwendigkeit, Vergänglichkeit. Diese Daseinsangst lässt sich nach Drewermann nur im Vertrauen auf ein absolutes Gegenüber beruhigen, eine absolute Person, die mich und den anderen als diese Person will und schätzt: Die Notwendigkeit des Schöpfers zeigt sich, so Drewermann, im Kontext der Daseinsangst, vor dem Hintergrund der zwischenmenschlichen Liebe sowie in der Sehnsucht, unbedingt gewollt, angenommen, geschätzt zu sein. Ein solches Gegenüber kann nämlich kein Mensch einem anderen endgültig sein und bieten.

Der Schöpfer beruhigt die existenzielle Angst der Menschen. Er stillt unsere Sehnsucht, unendlich geliebt zu sein. „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“ drückt dieses Vertrauen aus: Mein Dasein ist in und trotz aller Angst getragen, mein unstillbares Verlangen, geschätzt und angenommen zu sein, findet seine Erfüllung.

Vertrauen zum Schöpfer – die Wirklichkeit als Gegenüber?

Im Vertrauen auf den Schöpfer zeigt sich die Wirklichkeit als Gegenüber. Damit sind für die Einzelnen als Geschöpfe Möglichkeiten gegeben, in der Beziehung zu sich selbst, zum Mitmenschen und zur Natur sinnvoll zu leben.

Ausverkauf der Natur – Möglichkeiten der dialogischen Beziehung?

Das Objektverhältnis zur Natur im kapitalistischen Wirtschaftssystem mit der Vergötzung des Geldes führt nach Auffassung Drewermanns zur Ausbeutung; das Lebendige werde instrumentalisiert. Dagegen bestehe die dialogische Beziehung darin, für die Stimme der Geschöpfe hellhörig zu werden; der Dienst am Leben ergebe sich als Konsequenz daraus.

Der Aufbau des Buches

Am Anfang stehen Ausführungen, die den unterschiedlichen Zugang zur Wirklichkeit thematisieren (S. 14–16).
Es folgen Texte über die Eigenart der Natur und den Stellenwert der Menschen in ihr (S. 16–24).

Den Übergang von der Es- zur Du-Perspektive der Wirklichkeit bilden Überlegungen über die menschliche Angst, über die zwischenmenschliche Liebe sowie über die Sehnsucht nach absoluter Annahme (S. 26–49).

Die Texte zu Gott als Schöpfer sind damit eng verbunden (S. 52–80).

Die dann folgenden Ausschnitte beinhalten das sich daraus begründende Selbstverständnis der Menschen als Personen im Verhältnis zu sich selbst (S. 99–115), zu den Mitmenschen (S. 116–121) und zur Natur (S. 82–136).

Heribert Körlings