Inhalt

Vorwort

Erstes Kapitel
Die Kriege und das Böse

Ein Jesuit als Geisel der Taliban

Deutschland – Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung

Syrien – Die Eskalation eines Konflikts

Afghanistan – Das Böse ist dumm

Sri Lanka – Nationalisten als Feinde der Nation

Das Afrika der Großen Seen –
Ohne Wahrheit keine Versöhnung

Südsudan – Der Bruderzwist

Zentralafrikanische Republik – Staatszerfall

Kriege um Reichtum, Ehre und Macht

Zweites Kapitel
Dem Bösen widerstehen

Die Versuchungen Jesu in der Wüste

Strukturelle Habsucht

Ehrsucht im Kleid von Fundamentalismus und Nationalismus

Machtsucht und der Zorn der Kriege

Drittes Kapitel
Die Grenze des Bösen ist Barmherzigkeit

Mitleid mit den Flüchtlingen und Opfern der Kriege

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist

Maria – Die weibliche Kraft der Barmherzigkeit

Viertes Kapitel
Auf der Seite der Verlierer

Die Perspektive der Opfer

Im Angesicht der Taliban

Mut im Angesicht des Nazi-Terrors

Jesu Konflikt mit der Macht

Ein Grab in den Ruinen von Homs

Fünftes Kapitel
Geistliche Instrumente für realpolitische Entscheidungen

Die Opfer ins Zentrum stellen

Den Mainstream-Versuchungen widerstehen

Glaube, Hoffnung, Liebe

Indifferenz und Demut

Vom Dialog zur Diapraxis

Anbetung, Hingabe und Freiheit


Abkürzungen

Anmerkungen


Über den Autor

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

Vorwort

Als »eine Mischung aus sachlicher Information, Augenzeugenbericht, Autobiografie, biblischer Betrachtung, meditativer Reflexion, Berichten aus dem Ordensleben und politischer wie anthropologischer Ursachenforschung« umschrieb der Verlag das Genre dieses Buches. Ich würde es einfach als geistlich reflektierte Erfahrung bezeichnen. Entlang prägenden Erlebnissen und Begegnungen mit Menschen in meiner jahrelangen Flüchtlingsarbeit führe ich durch die Komplexität der realen Welt von Krieg und Gewalt und deren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Hintergründen, um all dem auf der geistlich-reflexiven Ebene im Licht des Lebens Jesu und meines christlichen Glaubens möglichst einen Sinn abzuringen.

Am Ende bleiben vielleicht mehr Fragen als Antworten, und doch müssen die alten Fragen immer wieder neu im zeitgeschichtlichen Kontext und im eigenen Leben gestellt werden. Fünf Grundfragen können dem Leser und der Leserin helfen, den roten Faden und die Verbindung zwischen den Kapiteln zu erkennen.

Beim Aufbau des Buches, bei der Anordnung der Erfahrungen, Analysen und geistlichen Reflexionen folge ich der Dynamik der Geistlichen Übungen des heiligen Ignatius von Loyola, des Gründers des Jesuitenordens. Die Dreißigtägigen Exerzitien führen den Exerzitanten in vier Wochen durch einen Prozess von vier Abschnitten. In der ersten Woche ist der Exerzitant eingeladen, im Gebet den Blick auf die Welt und das eigene Leben zu richten und darin die Sündhaftigkeit und die Versuchung des Bösen zu entdecken. Dieses Erkennen, Reue und Umkehr prägen in der zweiten Woche den Blick des Exerzitanten auf das Leben Jesu, seine Handlungen und Worte und laden zur Nachfolge ein. Dieser Zweiten Woche der Exerzitien entspricht das dritte Kapitel des Buches. Die Dritte Woche, die sich dem Leiden und Sterben Jesu widmet, führt den Exerzitanten schließlich zur Betrachtung der Auferstehung Jesu in der Vierten Woche. Am Ende des inneren Prozesses der Geistlichen Übungen steht die Hoffnung. Die einzelnen Abschnitte, Erlebnisse, Reflexionen und Betrachtungen im Licht des Evangeliums, die in diesem Buch enthalten sind, kann man wie je für sich stehende Betrachtungen der Exerzitien sehen. Doch zusammen ergeben sie einen Prozess der inneren Verarbeitung und geistlichen Klärung.

Mein besonderer Dank gilt Ihnen, den Leserinnen und Lesern, die Sie sich auf diese komplexe Realität und auf all die Fragen einlassen; er gilt dem Patmos Verlag, der dieses ungewohnte Genre eines Buches veröffentlicht; den Freundinnen und Freunden, den Mitbrüdern, die mich zum Schreiben ermutigt und mir mit ehrlicher Rückmeldung geholfen haben; schlussendlich gilt mein Dank den Flüchtlingen, die mich durch ihr Leid und ihre Hoffnung so viel gelehrt haben. Sie vor Augen, habe ich dieses Buch geschrieben; ihr Leid und ihre Gesichter gebe ich weiter an Sie, die Leserinnen und Leser. Die Gesichter von Menschen, denen ich begegnet bin, Fotos, mit denen ich mich an Flüchtlinge und ihre Situationen erinnere, sprechen mehr als Worte. Sie fragen nach dem Warum, und wenn wir ihre Perspektive einnehmen, können wir eine Antwort finden.

Peter Balleis SJ