Über Sabine Adler

Sabine Adler, geboren 1963, langjährige Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandfunk Kultur, heute Chefreporterin des Deutschlandfunks. 2010 wurde sie als Politik-Journalistin des Jahres geehrt. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Russisches Roulette. Ein Land riskiert seine Zukunft (2011) bei Aufbau.

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»Die Erinnerungen suchen dich heim, ohne dass du verstehst, woher und warum sie gerade jetzt kommen.« Giselle Cycowicz

Giselle Cycowicz hat als Mädchen Auschwitz erlebt, arbeitete als junge Frau in den USA und ist heute als Traumatherapeutin in Israel tätig. Mit über 90 Jahren widmet sie ihr Leben denen, die der Shoah entkamen und nach wie vor mit den Folgen kämpfen. Hingebungsvoll kümmert sich Giselle um ihre Patienten und deren Familien und hilft ihnen, mit dem Vergangenen umzugehen. Dabei bewegt sie immer wieder die Frage, ob ein gutes Leben nach der Erfahrung der Unmenschlichkeit noch möglich ist.

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Sabine Adler

Weiterleben ohne Wenn und Aber

Die Shoah-Überlebende Giselle Cycowicz

Inhaltsübersicht

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Erika

Elisabeth

Judith

Giselle und Yitzak

Michal

Zev, Nomi, Yael

»Ich bin nicht religiöser, aber jüdischer geworden.«

Nachwort

Literatur

Anmerkungen

Impressum

Für Friedrich

Meine Ankunft in Jerusalem ist wie eine Landung in einem früheren Jahrhundert. Mitten in der Sabbat-Ruhe spazieren Familien gemächlich auf abgesperrten Straßen. Weit und breit kein Auto in Sicht. Es ist ein altmodisches Promenieren, das befremdlich wirkt, wohl auch, weil die Männer trotz der sengenden Hitze in schweren schwarzen Anzügen und Mänteln unterwegs sind, dazu breitkrempige Hüte, ja sogar Streimel, also Pelzmützen, tragen. Wenn jetzt noch ein Pferdegespann um die Ecke käme – es würde mich nicht wundern. Die Söhne, die artig nebenherlaufen, sehen aus wie Miniaturausgaben ihrer Väter: gleiche Anzüge, Schläfenlocken und Gebetsriemen, die von der Hüfte bis fast zu den Knien baumeln, nur noch ohne Hüte und die weiß-schwarzen Gebetsschals. Frauen sind kaum zu sehen, dafür von Ferne zu hören. Auf den geräumigen Terrassen, so groß, dass man beim alljährlichen Laubhüttenfest darauf tatsächlich ein kleines Häuschen errichten könnte, klappern sie mit Geschirr. Gegen Abend wird es ganz leise auf den Straßen, umso lebhafter geht es in den Häusern zu, Gesang dringt durch die offenen Fenster im jüdisch-orthodoxen Viertel Rechavia in Jerusalem.

Sonntagmorgen, die neue Woche beginnt. Im Hotel hat jemand angefangen, in aller Herrgottsfrühe laut zu beten. Seit einer halben Stunde schon rattert mein Zimmernachbar die Texte herunter. Holt er nie Luft? Verkehrslärm dringt durchs Fenster. Die Stadt erwacht. Ich spüre Vorfreude, bald werde ich Giselle Cycowicz wiedersehen. Wir sind uns erst vor einigen Monaten im Auswärtigen Amt in Berlin begegnet. An einem regenschwarzen Februartag. Selbst die riesige Glasfront in der Eingangshalle des Ministeriums brachte kein Licht. Nachmittags um halb drei herrschte Festbeleuchtung. Im Foyer war eine Ausstellung über Holocaust-Überlebende aufgebaut. Giselle gehörte zu den Porträtierten. Sie war lange vor Beginn da, denn sie wollte die Fotos in Ruhe betrachten. Ich beobachtete sie, wie sie zwischen den Stellwänden müde auf einen Stuhl sank, um eine Tasse Tee bat. So saß sie nahe bei denen, die abgebildet waren. Eine kleine gebeugte Dame, zurechtgemacht mit Seidenbluse, elegantem Rock, langer Kette und flachen praktischen Schuhen. Mittelblond, sorgfältig frisiert – eine Perücke, Erkennungsmerkmal einer orthodoxen Jüdin. Ich wagte nicht, sie zu stören. Sie war es, die den ersten Schritt machte. Wir kamen sofort ins Gespräch, obwohl das erst für später vorgesehen war, denn ich sollte sie auf der Vernissage interviewen. Wir redeten und redeten, als würden wir uns Jahre kennen, fast hätten wir die Zeit vergessen. Als wir in den Saal eilten, wusste ich inzwischen, dass sie Psychologin in Israel war und immer noch praktizierte. Jede Woche besucht sie sieben Patientinnen. Giselle hat eine unstillbare Neugier auf Menschen, ständig schließt sie neue Freundschaften, am liebsten mit jungen Menschen, Personen im Alter ihrer Enkelkinder. Sie wollte wissen: »Dein Nachname: Bist du jüdisch?« Ich habe Giselles Frage mit einem kurzen Nein beantwortet. Schließlich musste ich etwas über sie erfahren.

In Berlin verabredeten wir uns nicht erst für nächstes Jahr in Jerusalem, sondern für den kommenden Sommer. Ich wollte sehen, was eine fast 90-jährige Therapeutin bewirken kann, wollte sie begleiten zu ihren Patientinnen, vorausgesetzt, diese würden es erlauben. Giselle gefiel die Idee. Aus Sorge, dass sie einen Rückzieher machen könnte, rief ich sie hin und wieder an. Einmal erinnerte ich sie an unsere Abmachung, was vollkommen überflüssig war. Sie freute sich auf den Besuch, hatte das Datum fest im Kopf. Sooft ich Giselle tagsüber in Jerusalem erreichte, war sie unterwegs. Ich erwischte sie immer im größten Trubel, auf einer Straßenkreuzung auf dem Weg zu einer Patientin, vor oder während einer wissenschaftlichen Tagung, in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, wo sie noch regelmäßig Führungen machte. Frühestens nach neun Uhr abends war ein ungestörtes Gespräch möglich. Viele Begegnungen später verstand ich, warum.

An diesem frühen Sonntagmorgen ist in das gestern so stille Viertel Leben zurückgekehrt, die Autos fahren wieder. Durch den ehemals deutschen Stadtteil Rechavia führen schmale Straßen, vorbei an Mehrfamilienhäusern, die höchstens drei oder vier Etagen hoch und meist dicht umringt sind von üppigem Grün. Ein gut situiertes Viertel, Anfang des 20. Jahrhunderts von dem deutschen Architekten Richard Kauffmann auf dem Reißbrett angelegt. In einer Art Tante-Emma-Laden werden Bagel und Humus verkauft, die Kunden sprechen amerikanisches Englisch, denn Rechavia ist beliebt bei zugezogenen Juden aus den USA. Auffallend viele Frauen um die 30 sind mit ungewöhnlich vielen kleinen Kindern unterwegs. Die meisten tragen langärmlige Blusen, lange Röcke, Tücher oder Glatthaar-Perücken. Alle schauen so demonstrativ an mir vorbei, dass ich mich unwohl zu fühlen beginne. In Jeans und kurzärmligem T-Shirt mache ich in Berlin, Moskau, Kiew, oder wo ich mich gerade aufhalte, nie etwas falsch, aber hier identifiziert mich jeder als Fremde, auch wenn niemand offen Anstoß nimmt. Weshalb wir später durch das ultraorthodoxe Viertel von Jerusalem, Mea Shearim, nur mit dem Auto fahren. Dort wären Hosen bei einer Frau der Affront schlechthin. Auch mein unbedecktes Haar.

Rosi

Giselle erscheint um Punkt 10 Uhr in meinem Hotel. Es liegt, wie sie später erklärt, keine zehn Minuten von ihrer Wohnung entfernt.

Giselles Fahrer startet mit uns zu ihrer üblichen Patienten-Runde. Zuerst geht es zu Rosi. In einer Art Briefing erfahre ich, dass Rosi in Auschwitz war, Ungarisch spricht und ein paar Brocken Deutsch, über 90 Jahre alt ist und in einem Nobel-Altersheim wohnt. Der Fahrer setzt uns an einer Schranke ab, hinter der sich eine weitläufige, gepflegte Gartenanlage erstreckt. Nach der Rezeption wie in einem Hotel kommen wir an einem Kiosk mit Lebensmitteln vorbei und durchqueren etliche Räume für Beschäftigungen aller Art. Ein Saal, der kurz vor Rosis Wohnung liegt, ist an diesem Morgen von Hobby-Malerinnen bevölkert. Die betagten Damen tuschen überwiegend farbenprächtige Blumen- oder Landschaftsgemälde. Fröhlich strecken sie uns ihre Arbeiten entgegen. Giselle wird freudig begrüßt, als wir den großen Raum im Souterrain betreten. Immer wieder bleibt sie stehen, tauscht kurz ein paar Neuigkeiten aus, stellt mich vor. Sie kennt jede »Künstlerin« persönlich. Alle wohnen hier im Heim, leben in eigenen vier Wänden mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer und werden von meist asiatischen Pflegekräften rund um die Uhr betreut. Niemand merkt sich deren Vornamen, obwohl die jungen Frauen sehr geschätzt werden, als extrem fleißig und hilfsbereit gelten und oft viele Jahre an der Seite ihrer Patienten verbringen. Auf Giselles Klingeln öffnet eine sympathische Philippina die Tür. Die Patientin, Rosi Mandelbaum, nähert sich mithilfe eines Rollators. Ihr Haar steckt unter einer Strickmütze. Dass sie sie in der Wohnung trägt, jetzt im Sommer, ist ein Hinweis darauf, dass sie sich wie Giselle als orthodoxe Jüdin versteht. Die untersetzte Gestalt kommt nur langsam voran. Sie schenkt uns einen warmen Blick. Zur Begrüßung umarmt sie ihre Therapeutin, gibt mir die Hand und stellt sich vor: Rosi. Sie nennt Giselle bei ihrem deutschen Namen Gisela, wechselt mit mir aus Höflichkeit ein paar Worte Deutsch, doch untereinander sprechen beide Ungarisch. Giselle übersetzt ins Englische, wie immer, wenn ihr für die deutsche Sprache die Geduld fehlt. Anders als Giselle, die ein Sprachtalent ist, neben Englisch, Hebräisch und Ungarisch auch noch Tschechisch, Jiddisch und Deutsch spricht, beherrscht Rosi nur ihre Muttersprache. Trotz der vielen Jahre im Londoner Exil und obwohl sie seit langem in Israel lebt. Rosi Mandelbaum konnte sich außerhalb ihrer Familie kaum verständigen. Jetzt mit Giselle ist alles anders. Von allein wäre Rosi Mandelbaum vermutlich nicht auf die Idee gekommen, sich psychologische Hilfe zu holen. Sie wurde gefragt, ob sie eine Psychotherapie beginnen möchte. Das Angebot machte sie neugierig, vor allem, weil die Sitzungen in ihrer Muttersprache stattfinden sollten. Giselle war die erste Person, mit der sie sich überhaupt über das Vernichtungslager Auschwitz austauschte und über das, was sie seitdem quält. Keines ihrer sechs Kinder weiß mehr, als dass die Nazis dort ihre Eltern, Brüder und Schwestern ermordet haben. Was sie durchlitt, hat sie nur Giselle anvertraut. Es hat mit einer Leibesvisitation auf dem Transport in das Vernichtungslager zu tun, bei der nach Diamanten und anderen Wertgegenständen gesucht wurde, nur so viel deutet sie an. Für die damals 15-jährige Rosi war dieser Eingriff – vorgenommen von einem SS-Mann – schlimmer als alles, was danach geschah. Jedes Betteln der Mutter, die unschuldige Tochter in Ruhe zu lassen, war vergebens. Das Erlebnis erwies sich als traumatisierend. Ein Trauma ist weit mehr als nur ein belastendes Lebensereignis. Es gibt keinen freien Willen mehr, keine freiwilligen Handlungen.

»Als Gisela das erste Mal kam, saß sie, so wie jetzt hier, bei mir in der Küche«, erzählt die alte Dame, die uns als gute Gastgeberin Kaffee einschenkt und Zucker dazugibt. Der größte Teil landet auf dem Tisch, ihre Hand mit dem Löffel zittert. Giselle übersetzt und übernimmt das Gespräch: »Sie kannte mich nicht, ich war gerade von Amcha geschickt worden.« Amcha ist eine gemeinnützige Institution, die seelische Hilfe für Holocaust-Überlebende organisiert. Denn gerade im Alter werden sie von ihren verdrängten Erinnerungen heimgesucht, fühlen sich einsam und sind mitunter depressiv. Giselle gehört zu den rund 400 Amcha-Psychologen, die diese hochbetagten Menschen in Israel betreuen. Sie ist mit Abstand die älteste Kollegin und zudem die einzige, die selbst den Holocaust überlebt hat. Rund 40 Jahre praktiziert sie nun schon, fast ihr halbes Leben lang, und noch immer denkt sie nicht ans Aufhören. Als müsste sie das früher Versäumte nachholen. Schon als junges Mädchen wollte Giselle Psychologin werden. Sie hat ihren Wunsch lange aufschieben müssen. Erst mit 51 Jahren erfüllte sich ihr Traum. Als ginge es um ausgleichende Gerechtigkeit, wurde ihre Zielstrebigkeit mit einem zwar späten, aber umso längeren Berufsleben belohnt. Als Teenager las Giselle Stefan Zweigs Buch Die Heilung durch den Geist auf Ungarisch, das war 1941. Zweig stellt in den drei Erzählungen drei Psychologen vor, unter anderem Sigmund Freud. Es war Giselles erste Bekanntschaft mit ihm. Eine Offenbarung. Sie war elektrisiert. Der Gedanke ließ sie nicht mehr los, dass man Dinge in Menschen zutage fördern konnte, die sich in ihrem Innersten abspielen und sie hindern können, die zu werden, die sie sein möchten. Sie wollte den Menschen helfen, ihre inneren Widerstände zu erkennen und sich gegen sie durchzusetzen. Zugleich packte die aufgeweckte 14-Jährige Angst, denn zu jener Zeit saß sie in Ungarn fest, das mit Nazi-Deutschland kollaborierte. In Europa tobte der Zweite Weltkrieg.

Geboren wurde Giselle 1927 in der Tschechoslowakei. In Chust, das in einer Gegend lag, in der sich alle paar Jahre die Grenzen verschoben. In ihrer Heimatstadt herrschte ein Vielvölkergemisch. Giselles eingetragener Name in der Geburtsurkunde klingt deutsch: Gisela Friedman. Die Juden in der Stadt und Region waren nicht reich, besaßen und bestellten kein Land, denn das war ihnen verboten. Als Händler dominierten sie das Geschäftsleben. Es ging ihnen gut.

Von ihrem Elternhaus hätte Giselle jede Unterstützung bekommen, erzählt sie. Ihr Vater las, wo er ging und stand. Er sorgte dafür, dass seine drei Töchter Hebräisch-Unterricht bekamen. Die Mutter redete mit ihnen Ungarisch. Ihr Mann bevorzugte Jiddisch. Wilhelm und Johanna Friedman, wie beide Eltern mit offiziellem Namen hießen, wären die Letzten gewesen, die ihren Mädchen Steine in den Weg gelegt hätten. Sie hätten Giselle auch das Studium finanziert. Die Familie lebte von den Erlösen ihrer Weinhandlung und dem Vertrieb von Mineral- und Heilwassern und gehörte zur Mittelschicht in Chust. Von den 20000 Einwohnern waren 8000 Juden. Der Rest bestand zur einen Hälfte aus Ungarn, zur anderen aus Ukrainern sowie einer kleinen deutschen Minderheit, Umsiedlern aus Schwaben, denen zu Ehren es eine Schwab-Straße gab. Das Gebiet heißt Karpaten-Ukraine oder Karpato-Rus. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Region erst Teil der Habsburger Monarchie, danach der Tschechoslowakei, später gehörte es zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

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Die Eltern Hannah und Wolf Friedman. Der Vater war Inhaber einer Heilwasser- und Weinhandlung in Chust. Die heutige ukrainische Stadt gehörte bis 1938 zur Tschechoslowakei.

Die kleine Gisela und ihre beiden älteren Schwestern wuchsen überaus behütet auf. Der Laden des Vaters lag im Erdgeschoss des Elternhauses, oben wohnte die Familie. Sie hatten einen Obst- und einen Ziergarten. Im Sommer unternahmen sie Ausflüge zur nahegelegenen Festung auf dem Berg.

Das Einzige, was Giselle damals Sorgen machte, war ihre Bildung. Wenn sie nicht bald richtig lernen durfte, würde die Psychologie für sie unerreichbar bleiben.

So begeistert sie von der ersten Bekanntschaft mit Sigmund Freud war, geht Giselle Cycowicz heute nach anderen Methoden vor. Vor allem, weil sie es inzwischen fast nur mit Patienten in ihrer letzten Lebensphase zu tun hat. Ein Mensch in so fortgeschrittenem Alter hat ihrer Meinung nach kaum noch etwas gemein mit dem drei- bis vierjährigen Kind vor Jahrzehnten. Und schon bei deutlich jüngeren Personen dauere es Jahre, mithilfe der Freud’schen Analyse das wirkliche Problem eines Patienten herauszufinden. Sie sagt: »So viel Zeit haben wir nicht.«

Als frühere Familientherapeutin schaut sich Giselle wenn möglich das Umfeld der Patienten an. Auch Rosi Mandelbaum bat sie um ein Treffen mit allen Kindern, Schwiegertöchtern und -söhnen und Enkeln. Giselle wollte die Familie beisammen erleben, Jung und Alt. Die Verwandten kamen, waren aber misstrauisch und nervös, sie fühlten sich beobachtet, vor allem bewertet, wussten nicht, was für die Therapeutin von Interesse war. Giselle wollte sehen, welchen Platz ihre Patientin im Kreis ihrer Angehörigen einnimmt, wie sie mit ihr umgehen, ob sie Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nehmen. Gelingt es ihr, sich Gehör zu verschaffen? Wird sie mit Respekt behandelt? Nimmt sie eine lenkende oder dienende Rolle ein? Steht ihr jemand besonders nahe? Fühlt sich die Patientin in der Nähe einer bestimmten Person besonders unwohl? Geht sie ihr aus dem Weg, vermeidet sie den Kontakt? Wer hat das Sagen? Rosis Mann ist vor Jahren gestorben, zu keinem Familienmitglied hatte sie ein so enges Vertrauensverhältnis wie zu ihm. Er fehlt ihr. Aber selbst er kannte nicht ihre ganze Geschichte.

Inzwischen gehörte Giselle zu ihrer Familie, sagt Rosi. Weshalb fasste Rosi so schnell Vertrauen zu Giselle? Weil sie wie sie in Auschwitz war? »Ja. Da muss man nichts erklären.« Sie fing von sich aus an, Giselle von ihrer Zeit im Lager zu erzählen. »Ich war dort, sie war dort.« Plötzlich gab es kein Halten mehr. Zum ersten Mal in ihrem Leben befreite sie sich von der Last. »Es ist nur so aus ihr herausgesprudelt. Wie ein Geysir!«, sagt Giselle.

Wenn eine Therapie erfolgreich verläuft, ist das Trauma nicht mehr abgespalten, sondern Teil der eigenen Biographie geworden, und man ist daran gereift, schreibt Michaela Huber in ihrem Buch Wege der Traumabehandlung. Doch bis dahin ist es meist ein sehr langer Weg. Für Rosi Mandelbaum lag eine Therapie für den größten Teil ihres Lebens außerhalb jeder Vorstellungswelt. Das Vernichtungslager, der Krieg, die Übersiedelung nach Israel, die Familie waren zunächst ganz objektive Gründe. Abgesehen davon, dass es die längste Zeit keinerlei Behandlungsangebote gab, hätte sie sie vermutlich auch nicht in Anspruch genommen. Denn traumatisierte Menschen erleben häufig, dass niemand ihr Leid zur Kenntnis nimmt. So ergeben sie sich in ihr Schicksal. »Weil sie leider gelernt haben, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Weil sie das Trauma ›wegdrückten‹ … Tief im Innern schwärt die Wunde weiter, und die Angst sagt: Nähere dich dem Thema nie wieder, vergiss es, es war einfach zu schrecklich«, schreibt Michaela Huber. Nun macht Rosi Mandelbaum schon seit vielen Jahren eine Therapie.

Einmal pro Woche um 11 Uhr beginnt die Sitzung, auf die sie sich immer freut. Ohne Rücksicht auf ihre Kinder nehmen zu müssen, lässt sie dann ihren Alltagssorgen freien Lauf: Der Enkel wird zur Armee eingezogen, die Tochter, eine Siedlerin, muss zum zweiten Mal ihr Haus aufgeben. Gespräche wie mit der besten Freundin, die Rosi Mandelbaum aber nicht hat. Wegen der Verständigungsschwierigkeiten, wegen der Kinder, der großen Familie? Vielleicht von allem etwas. Die Therapeutin ist die Einzige, mit der Rosi Mandelbaum über den Holocaust redet, und jedes Mal landen sie bei ihren Erinnerungen an Auschwitz. Die rundliche Patientin zieht ihren Rollator zu sich an den Tisch und erhebt sich. Es kostet sie Kraft. Ohne jede Erklärung verschwindet sie nach nebenan und kehrt mit einem Bild ihres Ehemanns zurück. Die vergilbte Fotografie zeigt ein schmales Gesicht mit freundlichen Augen, das angedeutete Lächeln dringt durch einen langen lockigen Bart. Jakob. Ein Rabbiner aus Wien. Ich, der Besuch aus Deutschland, erinnere Rosi Mandelbaum an ihren früheren Eid: Solange ihr Mann und sie noch in Europa lebten, schworen sich beide, keinesfalls Kinder zu bekommen. Denn dass Juden in Europa nicht sicher waren, hatten sie am eigenen Leib erfahren. Mit ihrem Mann wartete Rosi anfangs in London, dann in Irland auf die Einreiseerlaubnis nach Israel. Eine lange Zeit, die sie in Flüchtlingslagern verbrachten. Das Paar hielt sich an seinen Schwur. Erst als beide in Jerusalem, also in Sicherheit, lebten, wurden sie endlich Eltern und bekamen sechs Kinder.

Giselles Handy klingelt, ihr Fahrer mahnt zum Aufbruch. Frau Mandelbaum wirkt nicht enttäuscht, sondern aufgeräumt und lächelt erleichtert, als sie von Giselle Cycowicz hört, dass ihrem Treffen in einer Woche nichts im Wege steht. Sie begleitet uns mit ihrem Rollator zur Tür, hängt auf dem Weg dorthin das Bild zurück zu den anderen Familienfotos an der Wand. Zum Abschied nimmt sie meine Hände in ihre, drückt sie. »Auf Wiedersehen«, sagt sie auf Deutsch.

Giselle verlässt mit kurzen schnellen Schritten das Altenheim, das liebevoll »Elternheim« genannt wird. Hinter der Schranke wartet der kleine rote Wagen auf uns. Bevor sie die Autotür öffnet, dreht sie sich noch einmal zu Rosi Mandelbaum um, winkt hoch zu ihrem Fenster und steigt flink ein. Sie setzt ihre Runde zu den Patientinnen fort. Die Fahrt nutzt sie für ein paar Telefongespräche, die sie auf Hebräisch führt. In mir hallen die Worte der Patientin nach: »Nicht gewollt!«. Mehrfach hatte sie sie auf Deutsch wiederholt. Sie waren ihr Gelübde, kein Kind in Europa zu bekommen. Denn Europa war ein Kontinent, den sie nicht anders als feindlich in Erinnerung hat, auf dem sie sich als Juden nirgendwo erwünscht fühlten. Wer wollte es ihnen verdenken.

Giselle und ihre Patientin wirkten wie beste Freundinnen, die sich austauschen über Rosis Sorgen und Probleme, die füreinander da sind. Fühlte sich die Patientin deshalb so befreit und entlastet wie noch nie zuvor? Konnte sie darum jetzt, im hohen Alter, wo sie endlich eine Vertraute hatte, ihr Geheimnis preisgeben, an dem sie so lange schwer trug? Ich frage mich, ob es sich bei beiden überhaupt um ein Patientin-Therapeutin-Verhältnis handelt. Mir fiel auf, dass es zwar hauptsächlich um Rosi ging, aber nicht nur. Giselle erzählte auch von sich. Aber was an diesen Sitzungen ist Therapie und was ist Freundschaft? Ich wage nicht, Giselle direkt zu fragen. Es kommt mir vor, als würde ich ihre Methode in Zweifel ziehen. Also suche ich selbst nach Erklärungen und stoße auf den US-Psychologen Carl Ransom Rogers und seine Gesprächstherapie. Die wird im Amerikanischen person-centered therapy genannt, was den Ansatz genauer erklärt. Rogers hat sie in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begründet. Im Mittelpunkt steht hier die warme, verständnisvolle und ehrliche Beziehung zwischen Therapeut und Patient. Der Erfolg hängt seiner Auffassung nach maßgeblich von der Vertrautheit in dieser Beziehung ab. Nicht intellektuelle Verfahren oder Trainings sind gefragt, nicht Erklärungen, die die Person über sich selbst erhält, auch keine Handlungsanleitungen, sondern einzig die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Sie ist Dreh- und Angelpunkt. Mit ihr steht und fällt die Fähigkeit, zu helfen und eine Veränderung herbeizuführen. Deswegen müssen sich Therapeuten, die sich zur person-centered therapy entschließen, vor allem um eine aufrichtige Beziehung zu ihren Klienten bemühen, sich ihnen ganz und gar öffnen. Der Psychologe sollte sich seiner eigenen Emotionen bewusst sein und zu ihnen stehen, auch wenn es nicht immer nur freundliche und warme Gefühle sind, die er dem Klienten gegenüber hegt. Er muss sie dem Patienten unbedingt mitteilen. Zu tun, als ob alles in bester Ordnung wäre, genüge nicht. »Nur indem ich die authentische Realität, die in mir ist, biete, kann der andere mit Erfolg nach der Realität in sich suchen« (S. 47), lese ich bei Carl Rogers. Deswegen solle der Therapeut seine wahren Gefühle zeigen, den anderen als eigenständiges Individuum mit Wärme akzeptieren und schätzen. Er solle sich in den Klienten einfühlen und die Fähigkeit entwickeln, sein Gegenüber und dessen Welt mit dessen Augen zu sehen. Alles hängt also zunächst vom Therapeuten ab. Wenn er sich derart auf den Patienten einlassen kann, fühlt sich der Klient aufgehoben und beginnt Seiten von sich anzunehmen, die er bislang unterdrückt hat. »Er wird dem Menschen, der er sein möchte, ähnlicher werden, mehr Selbständigkeit und Selbstbewusstsein zeigen, mehr Persönlichkeit werden, einzigartiger und fähiger zum Selbstausdruck; verständiger, annahmebereiter gegenüber anderen sein; angemessener und leichter mit den Problemen des Lebens fertig werden können.« (S. 49)

Wenn der Therapeut nicht wirklich zugewandt ist, sondern eher wenig interessiert, unerreichbar oder distanziert, wird er mit dieser Methode keinen Erfolg haben. Aber auch ein Übermaß an Sympathie empfinden Klienten Rogers zufolge angeblich nicht als hilfreich, ebenso wenig direkte Ratschläge bei akuten Entscheidungen. Und wenn es in der Therapie mehr um vergangene statt um aktuelle Probleme geht, wird das oft als nicht konstruktiv empfunden. Rogers wusste, dass der Erfolg der Gesprächstherapie von einer starken und vor allem wachsenden Zuneigung sowie vom Respekt zwischen Klient und Therapeut abhängt. Erst wenn der Patient jemanden findet, der ihn voll und ganz akzeptiert, kann er ohne Scheu über seine Gefühle sprechen. Nicht nur der Therapeut lauscht aufmerksam, sondern auch der Patient. Denn er lernt nach und nach, sich selbst zuzuhören. Er beginnt, die Mitteilungen, die aus ihm selbst kommen, wahrzunehmen. Zu erkennen, wann er verärgert ist, wann er Angst hat, wann er sich mutiger als sonst fühlt. Wenn er sich selbst immer besser zuhört, wird er sich selbst auch besser annehmen. Sogar wenn er mehr und mehr über verborgene, furchterregende Aspekte seines Selbst spricht, bleibt der Therapeut weiter bedingungslos positiv zu ihm eingestellt und zeigt seine Gefühle. »So kommt der Klient allmählich dazu, sich so, wie er ist, zu akzeptieren; er wird hinter den Fassaden, die er aufgebaut hat, hervorkommen, sein Abwehrverhalten fallen lassen und ehrlicher das sein, was er in Wahrheit ist. Während er selbstbewusster, selbstbejahender, weniger abwehrend und offener wird, wird er endlich frei, sich zu verändern.« (S. 49)

Zu Rosi Mandelbaum hat Giselle offenbar genau diese rundum positive, bestätigende Beziehung aufbauen können. Die ungarische Patientin fühlt sich von ihr geschätzt und geschützt, was es ihr ermöglichte, sich vorbehaltlos zu öffnen. Sie erlangte nach und nach eine Sicherheit, die sie vorher nicht kannte. Giselles eigenes Schicksal war ihr beim Einfühlen in Rosi Mandelbaum ohne jeden Zweifel behilflich. Giselle kannte das Gefühl, Fremden die eigene Auschwitz-Vergangenheit zu verschweigen, nur zu gut. Auch die Angst, auf Desinteresse zu stoßen oder dieses Kapitel ihres Lebens als Makel angekreidet zu bekommen.

Lisa

Giselles Fahrer bringt uns ins Jerusalemer Viertel Rechavia zurück. Lisas Haus liegt an einer belebten Hauptstraße. Ihre indische Pflegerin öffnet, doch bis Lisa erscheint, dauert es. Während wir im Vorgarten warten, leistet uns Jobbi Gesellschaft, ein weißer Pudel mit schwarzen Knopfaugen. Er rast bellend um die vielen Blumentöpfe herum, schnappt ein Spielzeug, das er Giselle zu Füßen legt. Sie krault den aufgedrehten kleinen Kerl, wobei sie ihn mit unzähligen Kosenamen überhäuft, und lässt sich von ihm abschlecken. Dass er mit seinem Begrüßungsritual einen Heidenspektakel veranstaltet, stört sie nicht im Geringsten. Der Hund, die Therapeutin und die Pflegerin sind die einzigen Kontakte, die die Patientin zur Außenwelt hat. Aus ihrem Schlafzimmer ruft Lisa uns schließlich zu, doch einzutreten in die Wohnküche. Aber die schmale Gestalt verschwindet erst noch im Bad, um sich die schwarzen Haare hochzustecken. Als sie endlich zu uns kommt, trägt sie einen hellen Leinenkittel. Der Rock ist kurz, sie zeigt Bein, was sie sich leisten kann. Sie wirkt fast jugendlich, dabei kostet sie jeder Schritt Anstrengung, sie schafft es kaum, die Füße zu heben, stolpert über den Teppich. Die dunklen Augenbrauen in ihrem bleichen Gesicht bewegen sich lebhaft und unterstreichen jedes ihrer Worte. Auch Lisas Muttersprache ist Ungarisch. Sie begrüßt uns zurückhaltend, fast unwillig. Ihre Brauen schieben sich zusammen. In Zeitlupe lässt sie sich auf dem Küchenstuhl neben Giselle nieder und hat die gesamte Stunde lang fast nur noch Augen für ihre Therapeutin. Erstaunlich munter treibt sie bald das Gespräch selbst voran. Nach Auschwitz heiratete sie einen 20 Jahre älteren Verwandten, es war der Mann ihrer getöteten Schwester. In den Therapiestunden mit Giselle Cycowicz hat Lisa gelernt, ihre Gefühle zu sortieren und genauer zu beschreiben. Sie kommt besser mit ihnen zurecht, seit sie sie einordnen kann. Als zweite Ehefrau ihres Mannes hatte sie permanent den Eindruck, kein eigenes Leben zu besitzen, als Ersatz herhalten zu müssen, weder gemeint, noch gewollt zu sein. Erst 1958 erlaubten die Behörden in Rumänien Lisa, das ihr verhasste kommunistische Land zu verlassen und nach Israel auszuwandern. Jahrelang hatte sie die Ausreise herbeigesehnt, denn sie fühlte sich als Jüdin in der alten Heimat geschmäht. Sie schaut streng, als wollte sie mir ins Gewissen reden: »Wir mochten Europa nicht, weil es uns nicht haben wollte.« Lisas leichtes Sommerkleid hat feine blaue Streifen und erinnert ein wenig an einen Häftlingskittel. Als sie ihre Ankunft in Auschwitz beschreibt, wie sie mit den KZ-Gefangenen Laub auf dem Barackenboden verteilte als Unterlage zum Schlafen, kann ich mir die zarte Gestalt von damals genau vorstellen. Sie ist jetzt im hohen Alter immer noch genauso zierlich wie in ihrer Jugend. Wenn Giselles Sätze beginnen mit: Weißt du noch …?, leuchten Lisas Augen. Oder wenn Giselle fragt: Wie hast du das … erlebt? Dann beginnt sie zu erzählen, wird lebhaft, lacht sogar. Sie schaut mich, den fremden Besuch mehrmals kurz an, nimmt aber keinen Kontakt auf. Sie fragt nichts, möchte mir auch nichts sagen. Dass ich überhaupt mitkommen durfte, wertete Giselle als einen kleinen Erfolg, denn sie hatte mit einer Absage gerechnet. Jeder Kontakt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Zeichen dafür, dass die Patientin allmählich aus der Isolation und Passivität herausfindet. Dieses Mal wendet Giselle Methoden aus der Verhaltenstherapie an. Sie malt Lisa aus, womit sie belohnt werden würde, wenn sie wenigstens spazieren ginge. Sie könnte an der frischen Luft das milde Wetter genießen und zugleich ihre vom vielen Liegen geschwächten Muskeln etwas kräftigen. Lisa könnte mit dem kleinen geliebten Hund Gassi gehen und ihrer Nachbarin damit einen Gefallen erweisen. Lisa verspricht zu tun, was die Therapeutin vorschlägt, und nickt oft. In Wirklichkeit alles Fehlanzeige. Sie bewegt sich keinen Zentimeter in diese Richtung. Sämtliche Anregungen, Hilfestellungen, Alternativen zu ihren Tagen im Bett sind wie in den Wind gesprochene Worte. Bis Giselle in einer Woche wiederkommt, wird Lisa so gut wie nie das Bett verlassen. Sie wird lesen, träumen, sich mit Händen und Füßen mit ihrer indischen Pflegerin verständigen. Und wird ihre »Hausaufgaben«, die Giselle ihr manchmal aufgibt, wieder nicht gemacht haben: Auszugehen, sich wenigstens einmal pro Woche unter Menschen zu begeben. Es nützt nichts. Die Patientin setzt keinen Fuß vor die Tür. Nicht zum Yoga, Feldenkreis oder Thai Chi, zu keiner Buchlesung, auch nicht zum Hebräisch- oder Englischkurs, dabei würde sie gern diese Sprachen lernen. Lisa ist mit Argumenten nicht zu bewegen. Sie möchte reden, aber manchmal nicht mal mehr das.

Dass Umerziehungsversuche nicht fruchten, hat auch Rogers, der US-Psychologe, bei seinem Vergleich von verschiedenen Therapieansätzen festgestellt. Er fand heraus, dass Herangehensweisen, die einen lerntheoretischen Ansatz verfolgen, nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar schädlich sind. Die Ergebnisse waren schlechter als bei der Kontrollgruppe ohne Therapie. Eine dauerhafte Verbesserung zeigte sich am stärksten bei dem klientenzentrierten Ansatz, eine geringere beim analytischen Ansatz. Manchmal lügt Lisa Giselle an, behauptet, sie sei im Café Europa gewesen. Ihrer Therapeutin zuliebe. Doch der Psychologin kann sie nichts vormachen. Sie sieht auch ohne Worte, dass sich Lisa nicht aus dem Haus bewegt hat.