Copyright © 2013 Raphael Monar Laluna

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Liebe Einheit und liebes Leben, dieses Buch sollte von dir nur gelesen werden, wenn du „Super! Ich bin depressiv und auch noch aufgewacht!“ und „Übungen zum Erwachen!“ schon gelesen hast.

 

Diese Bücher bilden die Grundlage und Einführung in dieses Buch. In ihnen wird geschildert, warum einige Menschen, die nach Glück/Erleuchtung suchen oder es bereits gefunden haben, sich oft in einem Zustand wiederfinden, in dem sich das Leben depressiv und schwer anfühlt: einem schwarzen Loch ähnlich oder dem Anklopfen von Nichts. Warum diese Menschen eigentlich die Auserwählten sind, wenn sie aufhören würden zu glauben, dass es möglich ist, die Suche zu beenden. Das Erwachen ist schon geschehen. Durch die Übungen in den Büchern kann Entspannung entstehen und etwas Neues durchschimmern: das Leben in seiner puren Lebendigkeit!

 

Sogar ich, wenn ich dieses Buch hier durchlese, kriege einen Knoten im Kopf. Daher empfehle ich dir, das Nachfolgende erst zu lesen, wenn du auch die „Übungen zum Erwachen“ gemacht hast. Ansonsten kannst du damit echt gar nichts anfangen. Du würdest wahrscheinlich eher ärgerlich werden und das Wunder des Lebens wieder sehr nüchtern betrachten.

 

Natürlich kannst du dich auch an dieser Kost versuchen, besonders, wenn du schon mit Advaita und Nondualität zu tun hattest.

 

Doch würde mich das wundern, wenn hier etwas drin steht, was du nicht selbst in Übungen erfahren hast. Du würdest es ganz anders schreiben! Das Leben ist einfach herrlich!

 

 

Hellwach und doch schlafend

 

 

Du hast wahrscheinlich schon von Leuten gehört, die luzide Träume haben. Das bedeutet, dass sie sich darüber bewusst sind, dass sie träumen. Im Traum denken sie auf einmal: hoppla, ich träume ja - cool. Jetzt kann ich ja alles machen, weil das, was passiert, keine Konsequenzen hat. Schon wird geflogen, durch Wände gegangen oder irgendwelche krasse Sachen gemacht, wie Selbsterforschung und sich der Angst stellen oder mal so richtig lieben.

Diese Zustände in luziden Träumen streben viele Schulen und Religionen an. Im übertragenen Sinne sich darüber bewusst zu werden, gewahr zu werden über das, was ist. Erkennen, dass es nur ein Traum ist, alles nicht wirklich und du der Schöpfer dieser Welt bist.

Aber nun mal auf den Punkt gebracht; es ist völlig unnötig, diese Zustände luzider Träume als letztendliches Ziel zu definieren. Was passiert ist einfach, dass du jemand bist, der krasse Sachen machen kann oder sich selbst super erforscht. Aber auch das erscheint alles im Traum und würde das Gefühl noch verstärken, dass man jemand ist, der sich als getrennt erlebt.

Wenn du denkst, dass du im Traum aufgewacht und dir dessen bewusst bist, ist auch das Einheit/Leben, die zur Unterhaltung spielt. Denn es gibt ja kein Ich, das aufwachen oder sich selber bewusst werden könnte. Das ist nur eine neue Unterhaltung. Genauso gut kannst du auch weiterhin Burger essen oder auf die Toilette gehen, für die Einheit/Leben ist es ein- und dasselbe.

Das Wichtige an dem Traumbeispiel ist zu sehen, dass es im Traum nur zwei Sachen gibt. Diese bedingen sich aber so sehr, dass sie beide eins sind, da das eine ohne das andere nicht existieren könnte. Diese zwei Sachen erscheinen nur für uns getrennt voneinander, aber sie sind dasselbe.

Es gibt im Traum ja nur den Inhalt des Traumes. Das ist die eine Sache. Alles, was im Traum erscheint, ist dessen Inhalt: Bäume, Menschen, Häuser, Ich, Gedanken, Arm, Depression etc. Alles im Traum ist Inhalt. Es gibt absolut keinen Unterschied der einzelnen Inhalte zueinander. Ob es nun ein Auto ist oder der Kopf, aus dem meine Augen sehen, ist alles gleich. Es ist genau aus demselben Stoff. Noch einmal: Von der Bedeutung her gibt es keinen Unterschied. Die einzige Bedeutung erscheint im Traum eines Ichs, das bemerkt: Das ist mein Körper, das sind meine Gedanken und sie sind vom anderen Teil des Traumes getrennt. Doch auch das ist genauso Inhalt des Traumes, so, als würde der Gedanke der Trennung nicht erscheinen. Um den Inhalt des Traumes auch im normalen Leben anschaulich zu machen, nenne ich den ganzen Inhalt Leben.

Die zweite Sache in Bezug auf den Inhalt des Traumes ist, dass der Inhalt wahrgenommen wird. Irgendetwas nimmt alle Traum-Erscheinungen wahr, sonst könnten sie ja nicht erscheinen. Wenn sie nicht wahrgenommen werden würden, wären sie nicht da. Das Wahrnehmen unterschiedlicher Inhalte macht keinen einzigen Unterschied. Es ist nur das Wahrnehmen, gleichgültig, was erscheint. Auch wenn es ein Ich-Gefühl gibt wird dieses wahrgenommen, so wie ein Grashalm. Im Traum kann alles nur auftauchen, weil es erscheint. Das Erscheinen ist das Wahrnehmen.

Das Wahrnehmen ist daher nicht etwas Aktives, das getan wird. Es ist also im Inhalt des Lebens weder zu finden noch zu erfahren und niemals kann es berührt, gerochen, gesehen, gefühlt, geschmeckt, gehört und gedacht werden. Es ist einfach da, weil alles erscheint. Auch das setze ich mit dem normalen Leben gleich, nur spreche ich hier von Einheit. Das, was den Traum wahrnimmt und in dem alles erscheint, ist Einheit.

Nun gibt es also nur den Inhalt des Traumes (ich nenne es: Leben) und das Wahrnehmen des Inhaltes (diesem gebe ich den Namen: Einheit). Diese beiden Sachen sind eins. Inhalt kann es nur geben, wenn er wahrgenommen wird. Wahrnehmen kann nur stattfinden, wenn es auch Inhalt gibt. Daher kann man diese beiden Sachen nicht voneinander trennen. Ich habe sie voneinander getrennt, weil man sonst darüber nicht sprechen könnte. Daher erwähne ich Einheit/Leben in dieser Kombination. Sie beinhaltet immer Wahrnehmen des Lebens und das Leben selbst.

Also, wenn in deinem Traum jemand erscheint, der vielleicht so ähnlich ist wie du, dann ist das perfekt. Auch wenn du dich im Traum getrennt, einsam und ungeliebt fühlst. Genau das ist dein Traum. Genau das ist der Inhalt. Nun passiert es, dass irgendwie durch ein Wunder mehr Fokus auf den Inhalt des Traumes gelegt wird: auf die getrennte Person, die du, zu sein glaubst. Dabei wird übersehen, dass es auch ein Wahrnehmen des Inhaltes gibt. Im Traum entsteht eine Art Leiden, von dem man sich befreien möchte.

Doch für den Traum ist es bedeutungslos, ob sich ein scheinbarer Teil des Traumes (Du!) einsam fühlt oder gerade Super-Einsseins-Gefühle verspürt. Aus dieser Sicht muss gar nichts verändert werden. Dein Leben kann genauso weiterlaufen. Was passieren könnte, wäre das Erkennen, dass es nur den Traum-Inhalt und dessen Wahrnehmung gibt.

Für die meisten Menschen ist der Inhalt wichtig und das Wahrnehmen wird übersehen. Man durchläuft eine spirituelle Schulung und dann ist nur noch das Wahrnehmen wichtig. Der Inhalt ist nun eine Illusion.

Immer wird das andere übersehen oder als Illusion abgetan. Doch kann das eine nicht ohne das andere sein und es gibt keine Werteskala zwischen ihnen. Jede Trennung oder Verschiebung der Wertigkeit ist auch nur Inhalt und Wahrnehmen des Inhalts. Beides ist eins.

Das ist ja dein eigentliches Ich: das, was Inhalt ist, und das, was wahrnimmt.

Auch wenn es im Traum eine Person gibt, die glaubt getrennt zu sein, bist nicht du das. Nein, es wird wahrgenommen. Der ganze Inhalt des Traumes und das Wahrnehmen des Inhaltes bist du, ist deine wahre Natur. Alles das ist Einheit/Leben.

Man muss sich noch nicht mal des Wahrnehmens gewahr werden oder die Aufmerksamkeit darauf lenken, denn es gibt ja nur das Wahrnehmen. Ansonsten wird nur versucht, das Wahrnehmen als Inhalt zu erfahren. Auch wenn die Aufmerksamkeit ganz woanders weilt, ist das alles, was passiert und wahrgenommen wird. Sobald etwas im Traum erscheint, bedeutet es, dass es wahrgenommen wird. Dies geschieht ohne jede Anstrengung und ohne Aufmerksamkeit.

Wenn du dich im Traum nur mit dem Inhalt identifizierst (d. h., alles getrennt voneinander ist und das Wahrnehmen übersehen wird), dann schaut es so aus, als wärst du im Traum verloren. Besser gesagt, du erlebst einen echt aufregenden Traum von Trennung und Spannung und der Suche nach Glück und Leben oder einem Nichtleben. Also genau so ein Leben, wie du es wahrscheinlich lebst. Doch auch dieses Wahrnehmen, dass du scheinbar im Traum verloren bist, soll genauso sein. Vielleicht erkennst du, dass es ein Wahrnehmen aller Inhalte des Traumes gibt, z. B. von Gedanken und Gefühlen. Alles erscheint und wird wahrgenommen, aber wie gesagt, da ist niemand, der dies tun könnte. Wahrnehmen geschieht einfach. Es kann gar nicht anders sein und das Wichtigste ist: Aus der Sicht des Traumes ist es überhaupt nicht notwendig, dass eine Person im Traum krasse Erfahrungen erlebt oder irgendetwas wahrnimmt.

Alles was geschieht, geschieht einfach. Der Inhalt des Traumes kann nichts tun, damit etwas geschieht. Es passiert und wird wahrgenommen und dies ist das Göttlichste, das Beste, das Einzigste, was sich ereignen soll. Es befindet sich mit dem, was erscheint, in absolutem Einklang. Es ist der Super-Orgasmus, der sich in diesem Moment zeigt. Wenn der Inhalt des Lebens dies erkennt, erscheinen alle Ängste, Sorgen, Nöte und alles Leiden einfach nur noch als Inhalt. Mehr ist es nicht.

Und das ist genau das, was passieren soll, da es sich im Einklang mit dem Unaussprechlichen befindet.

 

 

 

Der Verstand gibt auf

 

 

Nachdem du dich schlafen gelegt hast, ist alles, was im Traum erscheint, Inhalt des Traumes. Alles.

Die Person dort im Traum kann niemals mit ihren Gedanken (die von einer gehirnlosen Person gedacht werden) verstehen, was Einheit/Leben ist. Diese Gedanken tauchen einfach in Einheit/Leben auf und die Trennungsenergie, die scheinbar an einen Körper gebunden ist, glaubt, dass sie etwas mit diesem Gehirn zu tun habe. Und schon gehören diese Gedanken, die einfach vorhanden sind, einem Besitzer. Etwas, das glaubt, dass sie jemandem gehören. Es gibt keinen Verstand. Es gibt nur Gedanken, die auftauchen und die durch das Wort „mein“ aneinandergereiht werden. Es gibt kein separates Wesen, das der Verstand sein soll, der etwas Eigenständiges, von der Welt Unabhängiges begreifen kann. Alles das sind einfach Gedanken, auf die andere Gedanken folgen. Dass sie folgen und so aussehen, als würden sie aufeinander aufbauen, sieht danach aus, als gäbe es einen Verstand, der dieses Szenario gestaltet.

Pustekuchen! Es sind nur einzelne Gedanken, die auftauchen. Daher kann kein Verstand aufgeben oder auch etwas verstehen. Gedanken suggerieren, dass etwas begriffen wurde. Das ist alles.

Daher nähert sich jeder Zustand, der erscheint und signalisiert, dass er nichts versteht und verwirrt ist, immer mehr deinem wahren Sein, als der Zustand der Sicherheit, dass du alles verstehst und hoffst, durch Verstehen einen anderen Zustand zu erreichen. Ich werde versuchen, dich so richtig schön zu verwirren. Vielleicht wird dir sogar schwindelig. Lass dich richtig herumschleudern. 

Jede Geschichte, die eine Person aus dem gestaltet, was ist, ist einfach nur eine Geschichte. Gedanken und Gefühle, die auftauchen, erscheinen einfach. Alles, was dann außen herum gesponnen wird, welche Bedeutung oder Auswirkung in sie hineingelegt wird, ist einfach eine Geschichte. Sie taucht zur Unterhaltung in Einheit/Leben auf, ist aber an sich bedeutungslos und doch das Bedeutendste, was jetzt passieren könnte. Im Traum, in Einheit/Leben können Milliarden Trennungsenergien in Erscheinung treten, die sich alle getrennt fühlen und ihren eigenen Weg gehen. Alle Trennungsenergien sind voneinander isoliert und dazwischen ist Luft. Ein Gefühl von Liebe ist das, was sie scheinbar verbindet. Was für eine schöne Geschichte!

Doch ist das alles Einheit/Leben. Deine ganzen Geschichten, an denen du festhältst und ihnen dadurch Macht gibst, sind absolut frei. Sie tauchen in Einheit/Leben auf, vermitteln ein Gefühl von Individualität und - das war es! Du könntest richtig entspannen (was könnte eigentlich entspannen?) und deine ganzen Geschichten ebenfalls. Entspannung geschieht nicht für die Trennungsenergie, die kann sich nicht entspannen. Allerdings das, was schon entspannt ist, kann dann durchschimmern.