Chris Novi

I am Highly Sensitive – Christus lebt!

Kreuzweg eines Hochsensiblen

 

Für Dich

Inhaltsverzeichnis

Vorwort & Geleitwort

Prolog

Kapitel 1 – Die Ankunft

Kapitel 2 – Analyse & Psychogramm

My Baby Michelle

Genius Failure

Feelings

Forget You

The Wall

Human Silence

Good Bye My Love

Lucy

If You

Sweet Child Of Mine

Either-Or

I Don’t Need You Anymore

Sue

Collector’s Price

Kapitel 3 – Die Auferstehung

Kapitel 4 – Psychografie, Abhandlung & Synthese

Da war eine Tochter …

Da war ein Freund …

Da war eine Großmutter …

Da war ein Bruder …

Da war ein Vater …

Da war ein Sohn …

Da war eine Freundin …

Da war ein anderer …

Da war ein Verwandter …

Da war der biologische Vater einer unehelichen Tochter …

Epilog

Packungsbeilage – 12 Schritte

Vorwort in weiser Voraussicht

Der wirkliche Grund, weshalb die meisten von uns mit gesenktem Haupt durch ihr Leben gehen und wieso sich unser aller Blicke kaum noch begegnen, ist, dass unsere Seelen leiden. Nun, die Suche nach dem Sinn im Leben kann ein Ende haben; in diesem Buch magst Du ihn finden.

Dies ist die Geschichte von einem hochsensiblen, feinsinnigen Menschen. In den Augen der meisten ist er höchstens ein Verlierer, ein Versager, ein nutzloser, wertloser Drogensüchtiger und Schmarotzer, ein verrückter Geisteskranker.

Erzählt wird die Geschichte eines Menschen, dem nachgesagt wird, sich selbst aufgegeben und seine Familie im Stich gelassen zu haben. In Wirklichkeit trägt er die Bürde, durch sein Handeln und die Offenlegung seines Lebens sich und seinen Mitmenschen zu helfen, ihnen Mut und Hoffnung durch ein geistiges Erwachen zu schenken – in einer Zeit, in der die Menschen von Glaube und Einheit weit entfernt sind.

Am Anfang steht ein Kind, eine Person, ein Mensch, also keinerlei Theorie und auch keine Organisation. Ganz am Anfang steht ein Individuum wie Du und ich. Nach der Geburt seiner Tochter wird es von Eingebungen heimgesucht. Der Mann beschließt, diese Eingebungen aufzuschreiben, zu deuten, sich diesen Zeichen zu fügen und seiner Bestimmung zu folgen.

Er hat sich entschieden, seinen Beruf und sein Haus aufzugeben, seine Verwandtschaft und Familie zu verlassen, um etwas vollends Neues zu beginnen, ein neues Selbst. Aus innerem Antrieb, mit einer klaren Aussage: „Lebe und liebe. Bewusst. Im Jetzt.“ Über alles wünscht er sich, dass diese Botschaft möglichst viele Menschen erreicht.

Womit fing alles an? Mit den Ideen eines Verrückten? Mit den Fantastereien eines Träumers?

Nein, sondern mit dem tiefen Vertrauen an einen liebenden Gott, wie er ihn verstand, an eine höhere Macht. Mit dem Glauben daran, dass sich diese Macht in allem ausdrückt und wiederfindet, vor allem in sich selbst. Diese Allmacht hat so viele Gesichter, wie es Menschen, Tiere und Pflanzen gibt. Sie kennt kein Unten, kein Oben, kein Vorne, kein Hinten, kein Rechts oder Links. In Summe bildet diese innere Allmacht – unsere Natur.

In unseren Tagen, da viele Menschen unter trügerische Religionen und verheerende Machtsysteme einen Schlussstrich ziehen, während andere ihnen in die Falle tappen, in einer Zeit, da sie aus Angst zu verlieren gegeneinander kämpfen und Kriege führen, anstatt wieder lernen loszulassen, in vertrackten Zeiten wie diesen, da sie an körperlichen und psychischen Erkrankungen leiden und in allerlei Abhängigkeiten verfallen, ist es gut, sich an den besagten Anfang zu erinnern. Umso schöner daher, dass Du da bist.

Die Forschung beweist immer wieder aufs Neue: Unsere Lebensweise, vor allem dort, wo sie in Auseinandersetzung mit sich selbst und im Einklang mit der Natur liegt, eröffnet uns ungeahnte Chancen zur Erlangung ursprünglicher Lebensfreude.

In der Natur ist von allem reichlich vorhanden. Sie bietet uns alles, was wir für notwendig erachten. Erinnern wir uns daran! Besinnen wir uns auf unsere wirkliche Empfindsamkeit! Als oberstes Ziel gilt es nicht, normal zu sein, sondern wieder natürlich zu werden.

Vergleichen wir einmal die Natürlichkeit unserer Art mit dem Paradies der Schöpfungsgeschichte, mit Adam und Eva: zwei unterschiedliche menschliche Wesen, die vom Baum der Erkenntnis naschen. Eine Rückkehr dorthin erscheint ausgeschlossen. So wie sie sich in den äußeren Merkmalen unterscheiden, gleicht auch ihre Innenwelt nicht jener des jeweils anderen. Sie müssen sich trotz dieser Verbannung und ihrer Differenz untereinander das verlorene Paradies, sprich, ihre ursprüngliche Natürlichkeit auf dem Umweg der Bewusstheit zurückerobern. Obwohl die Schöpfung es war, die die besonders Empfindsamen zum Schutz unserer Existenzgrundlage vorhergesehen hat, verlieren wir heute mehr denn je den Bezug zu dieser Basis, die uns so viel Schönes, Nützliches und Überwältigendes beschert hat. Wir sensiblen Wesen beißen sinnbildlich vom Apfel ab – wir technologisieren uns dadurch sozusagen von selbst. Paradiesischer wird das Leben trotzdem nicht. Das Logo des abgebissenen Apfels kennt bereits jedes Kind, das mit Computern aufwächst. So zerstören wir unsere Natürlichkeit und vernichten uns in unserem Menschsein dadurch selbst. Indem wir lernen uns wieder selbst zu finden und ungetrübt zu empfinden, retten wir indes die Welt. Die Ersten, die das spüren, sind wir, die besonders Sensiblen. Oder sind wir bereits die letzten Ausgaben von Menschlichkeit? Ich hoffe jedenfalls, dass dieses Werk überzeugend genug ist, um uns allen weitere Beweise zu ersparen. Mein Wunsch ist es, das Verständnis zwischen hochempfindsamen und wenig sensiblen Wesen zu fördern. Ich bin überzeugt, dass dieses Wissen für uns Menschen als Gesamtheit von überlebenswichtigem Nutzen sein wird.

Einen Menschen zu beeinflussen heißt, ihm die eigentliche Sinnlichkeit seiner Seele zu verderben. Sodann verlernt er, in seiner eigenen Natürlichkeit zu denken, und hört damit auf, die ihm in die Wiege gelegten Begabungen zu entfalten. Sein Ahnenwissen bleibt ihm dadurch verborgen. Sehnsüchte sind eine Folge dieser anmaßenden Einflussnahme. Die entsprechend subjektivierten Wahrheiten werden plötzlich zu Träumereien einer misslungenen Realität. So erklingt der Mensch als Echo der Musik eines anderen, als Teil eines irren, fremden Schauspiels abseits der eigenen Bestimmung.

Dabei liegt der Sinn allen Lebens in der freien Selbstentfaltung. Wir alle sind hier, um uns zu vervollkommnen und unsere schöpferische Natürlichkeit zu entwickeln. Auferlegte Wahrheiten verwüsten und verwässern uns bloß. Wenn aber die Menschen von Furcht erfüllt sind, lenken sie sich aus Angst vor dem Tod mit den Erscheinungen des Lebens ab. So ist dem Menschen die Pflicht des Seins zur sündhaften Schuld erwachsen. Unsere Seelen dürsten still nach dem genauen Gegenteil, doch wir haben die Demut verwirkt – weil wir von Sanftheit und Beherztheit als Gottesgen nichts gewusst haben. Darum wurde die Liebe zum Schrecken, der die Grundlage gesellschaftlicher Moral ist, und die eigene Göttlichkeit zur Ehrfurcht vor Gott, welche das Geheimnis der Religion ist. Das sind die zwei Dinge, die uns degenerieren lassen; Hochsensibilität dagegen ist die Erkenntnis, die uns regenerieren wird.

Mit ein bisschen Glück gewinnt die Sinnhaftigkeit dieser besonderen, eigentümlichen Begabung eine neue Bedeutung und lässt die Menschheit zu einer Einheit zusammenwachsen, die sie zuvor in dieser Form vielleicht noch nie gewesen ist: zu einer Gemeinschaft mit neuem Bewusstsein, die ursprünglich aus zwei Gruppen unterschiedlich denkender und unterschiedlich fühlender Menschen besteht. Denn fest steht, Feinfühligkeit war einstmals eine grundlegende, genetisch angelegte Eigenschaft des Menschen. Wir haben uns selbst dieses wundervollen Sinnes beraubt und sind taub und blind geworden für unsere besondere Empfindsamkeit.

Beginnen wir bei uns selbst, ehe wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Alles, was uns begegnet, ist, weil es durch unsere Sinneswahrnehmung und unser Bewusstsein geht, auch Teil von uns selbst. Gerade deshalb ist bewusste Achtsamkeit dermaßen wichtig. Sie ist es, die die Verzerrungen des Geistes überwindet und die Stürme der Gefühle beruhigt, denn im Erkennen der naturwüchsigen Spiegelungen können Ärger und Seelengift, all der Schrecken, ja sogar die Macht des Terrors ihre Wirkung verlieren und in Selbstannahme, Frieden und Liebe münden – am Anfang unserer Zukunft.

Chris Novi

Geleitwort

Chris Novi legt mit dem vorliegenden Akustikroman die Aufarbeitung seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte dar. Den Umgang mit seiner Hochsensibilität sieht er als Lebensaufgabe, an der er beharrlich arbeiten muss. Letztlich findet er in der Unwissenheit über seine Hochsensitivität die damit verbundene Empfindsamkeit wieder, die zur Entstehung seiner Erkrankungen beigetragen hat. Sie ist aber auch jene Hochsensitivität, welche ihn zu künstlerischem Schaffen veranlasst und dazu ermächtigt hat, seiner Leidenschaft durch Kreativität Ausdruck zu verleihen. Besonders innovativ erscheint mir die Einbindung von QR-Codes an den jeweiligen Enden der 14 Geschichten in Kapitel 2 des Buches und damit die Erweiterung des literarischen Teiles in tiefere Dimensionen, sowie die Verknüpfung mit den Medien Internet und Film. Der Roman wird dadurch zum multimedialen Instrument, um auch die filmische und musikalische Schöpfungskraft des empathischen Künstlers zu verdeutlichen. Ebenso beeindruckend ist die Aufarbeitung des Themas Sucht im Kapitel 3 dieser romanesken Autobiografie, in der Chris Novi seine Erlösung aus der Abhängigkeit mit einer Auferstehung vergleicht. Süchte spielen in seinem Erleben an sich eine zentrale Rolle. Nach vielen Therapien, durch eigene Anstrengungen und nach erkenntnisreicher Einsicht sieht sich Chris schlussendlich auch als Mensch von seinen Abhängigkeiten erlöst. Das Bio-psycho-soziale Modell seiner psychischen Störung interpretiert er in einer sehr individuellen Art und Weise, ebenso wie die Hochsensitivität als biologischen Risikofaktor und Lebensangelpunkt. Den psychischen Faktoren widmet er das eigene Kapitel Analyse & Psychogramm. Wahrlich ergreifend ist auch die Wichtigkeit von sozialen Beziehungen in Kapitel 4 dargestellt. Der Bezug zur engeren Verwandtschaft und zu seinen Freunden, besonders aber die innige Beziehung zu seiner Tochter, werden hierbei aus verschiedenen Rollenperspektiven beschrieben und äußerst komplex reflektiert. Die psychografische Aufarbeitung seiner einzigartigen Lebensgeschichte sowie der überaus mutige Schritt, derart offen über schwierige und schambehaftete Themen des Lebens zu erzählen, mögen dem Autor dabei helfen, aufgetretene Erkrankungen durch die Entfaltung seiner Begabung zu überwinden. In diesem Sinne soll dieses Werk auch anderen Menschen als bereichernde Lektüre dienen. An Material zur Auseinandersetzung mit den verschiedensten Standpunkten fehlt es jedenfalls nicht.

Prim. Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner

Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie

Prolog

Der Alchimist

Lass Dich gehen und nimm mich mit.

Schalt Gedanken einfach weg.

Folge einmal dem Gefühl.

Lass Dich gehen – komm – nimm mich mit.

Begegne Dir auf meiner Reise,

fragtest mich: Wo gehst Du hin?

Ein Stück will ich Dich hier begleiten.

Denn leben ist des Lebens Sinn.

Es scheint wohl mehr als nur Begleitung

– zu sein –

des Schicksals goldener Lauf.

Die Dunkelheit weicht hellem Strahlen,

Gedanken weichen, mein Herz geht auf.

Lass Dich gehen und nimm mich mit.

Schalt Gedanken einfach weg.

Folge einmal dem Gefühl.

Lass Dich gehen – komm – nimm mich mit.

Ein Mensch erkannte in einer fernen Zeit, als er sich in einem Spiegel betrachtete, dass Menschen eine gefährlich geisteskranke Spezies sind.

Wir schreiben das Jetzt. Ich bin Sagittarius A*. Ein schwarzes Loch inmitten der Milchstraße.

Ich will Dir hier die Geschichte von einem überaus feinfühligen und sagenhaften Exemplar Eurer Gattung erzählen. Von einem Menschen, der es schaffte, durch seinen ganz persönlichen Glauben seiner Berufung zu folgen, seine Bestimmung zu finden und sein Leben zu leben. Jenseits einer materiellen Welt und hinter physischem Leben fand er eine allmächtige, schöpferisch führende Intelligenz. Sie steht für Anfang und Ende. Alles und Nichts. Leben, Liebe und den Tod. Raum und Zeit verblassen.

Was bleibt ist allein Deine Erkenntnis.

Man nehme an, die Erde sei der Apfel eines Auges.

Des sehenden Auges des Schöpfers …