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© 2019 Zimmermann, Peter

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783749489817

Vorwort zu ALISYA

Dieser Roman ist eine aktualisierte und gekürzte Ausgabe von Alisya UNSTERBLICH mit dem Schwerpunkt auf die gesellschaftspolitische Entwicklung (Klima, Ressourcen, Geldwirtschaft, Friedenspolitik) bis zum Jahr 2060. Neue Erkenntnisse haben mich bewegt der Leserschaft diesen Auszug aus dem Hauptwerk zur Verfügung zu stellen. Der Text basiert auf einer „wahren“ Erzählung von Alisya, der zentralen Figur in diesem Roman.

Alisya hat als Seherin und Zeitreisende sicherlich besondere, über unseren Verstand hinausragende Fähigkeiten. Ihre Berichte und ihre Eingebungen über die Entwicklungen der Menschheit auf diesem Planeten in den nächsten Jahrzehnten scheinen für Skeptiker durchaus unglaubwürdig und erfunden zu sein … Das Zukunftsszenario, welches Alisya „beschreibt“, ist jedoch sehr beeindruckend und auch nachvollziehbar. Die Wissenschaft der Zukunft (Science-Fiction?) ist nicht mehr Wissenschaft der Zukunft – so kann durchaus pointiert formuliert werden.

Alisya bekommt durch ihre Begabung auf ihren Zeitreisen in die Zukunft auch Einsichten über die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Entwicklung der Menschheit in diesem Jahrhundert bis zum Jahr 2060. Spannende Entwicklungsszenarien und Erkenntnisse werden die Fantasie der LeserInnen anregen und gegebenenfalls für Verwunderung und Diskussionen sorgen. Ein radikaler Wechsel im Zusammenleben der Menschheit wird durch Bewusstseinserweiterung einerseits und die radikale Digitalisierung andererseits noch in diesem Jahrhundert eingeleitet. Unseren Kindern und Enkeln offenbart sich letzten „Endes“ ein neues, ein menschlicheres Weltbild. Der Weg dorthin war mühsam und wurde nicht ohne tiefgreifende Veränderungen und großem Heilungsschmerz erreicht. Eine spannende Geschichte, eine „Vision“ der zukünftigen sozio-ökonomisch-kulturellen Entwicklung der Menschheit darf erwartet werden.

Dr. Lucia Vendetti

Der Autor und der Verlag haften nicht für Beeinträchtigungen und Reaktionen jeglicher Art, die aus dem „Studium“ der folgenden Lektüre entstehen. Jedoch würde sich der Autor freuen, wenn der Roman eine wenig dazu beiträgt, um den drohenden Kollaps unseres Planeten zu verhindern!

IRGENDWIE war ich anders! Es begann schon im frühen Kindesalter, so gegen Ende des letzten Jahrtausends. Ich konnte schon als kleines Mädchen mit fünf, sechs Jahren Ereignisse vorausahnen. Wie ein Seismograph erspürte ich nicht „nur“ Bedrohliches. Anfangs litt ich sehr darunter, denn niemand wollte mir glauben. Alles Behauptungen, alles Zufälle, wurde mir versichert. Ich wusste zum Beispiel genau, wann meine geliebte Großmutter sterben würde, auch vom Autounfall unserer Nachbarin, Frau Rottmann, oder über die Terroranschläge im Jahr 2016 in Paris und in Belgien oder von den Hurrikans 2017 oder von der Feuerkatastrophe Notre-Dame im Jahr 2019 habe ich im Voraus „geträumt“. Ich oder besser mein Bewusstsein war bei diesen Ereignissen präsent. „Versündige dich nicht, rede nicht so einen Unsinn“, sagte meine Mutter dann immer zu mir. Deshalb schwieg ich in Folge und sprach nie wieder in Gegenwart meiner Mutter von meinen „Vorahnungen“.

Nun aber, im Jahr 2019 möchte ich berichten, was in diesem Jahrhundert der Menschheit noch bevorsteht, ja, ich möchte die wesentlichen Entwicklungen, welche die Welt in den nächsten Jahrzehnten revolutionieren werden, öffentlich machen.

Die Ereignisse und die Entwicklungen der Menschheit, die gesamten gesellschaftspolitischen Veränderungen werden überwältigend sein – sehr aufregend!

Ich muss alles dokumentieren, ich bin eine zwanghafte Schreiberin, nicht nur weil ich natürlich weiß, dass es einmal veröffentlicht werden muss – nein, auch in der Hoffnung, dass diese Zeilen ein Umdenken auf diesem Planeten einleiten. Sehnlichst wünsche ich mir, dass die Menschheit auf Grund meiner „Erfahrungen“ und Erkenntnisse den Lauf der Geschichte verändert, um noch schlimmere Katastrophen zu verhindern. Denn vieles, was in den nächsten Jahrzehnten passieren wird, geschieht einfach nur aus Unwissenheit und blankem Egoismus. Ich bin jetzt fast fünfundzwanzig Jahre jung und blättere in meinem digitalen Tagebuch, alles Aufzeichnungen aus meinen Zeitreisen und Klarträumen. Gleichzeitig werden auf unserem Planeten an die 30 Kriege geführt, die Hungersnot für Millionen Menschen wird zum Großteil von Menschenhand verursacht, Millionen haben keine ausreichende Gesundheitsversorgung, zu wenig Wasser und verdursten. Ja, das ist die andere Seite. Deshalb möchte ich über einige Überlebensstrategien der Menschheit berichten. Ja, diese Erfahrungen möchte ich allen Interessierten zur Verfügung stellen.

WIEDER war ich nachts aufgewacht. Das Jucken an Armen, Beinen, Bauch und Hüften hatte mich aus dem Schlaf gerissen, es nervte. Ich wollte Mama nicht wecken – zu spät, sie war natürlich aufgewacht, sie war immer gleich wach, wenn es mir nicht gut ging, wie das funktionierte, wusste ich natürlich, Mama allerdings nicht. Sie hatte aber auch eine gute Geschichte dafür: „Ich träume von dir, liebste Alisya“, sagte sie dann immer, während sie ihre Hand über mein schulterlanges schwarzes Haar gleiten ließ. In gewisser Weise hatte sie Recht. Na gut, egal – sie hatte wie immer die Salbe dabei und begann mich einzucremen, danach wurde es ein wenig besser. Der Arzt sagte, es wäre etwas mit den Nerven, er könne keine Ursache für die allergische Hautreaktion finden. Ich mochte ihn nicht und auch nicht die vielen Tests, die ich machen musste. Die Pillen, die er mir gegeben hatte, machten mich nur müde, einmal war ich sogar in der Schule eingeschlafen. Ich hätte die Krätze, schimpften meine Schulfreundinnen und eine Streberin wäre ich auch, was einfach gelogen war. Vielleicht war ich einfach nicht so blöd wie die alle. „Ich wünsche euch die Krätze“, dachte ich mir, lieber hätte ich es in ihr blödes Grinsen geschrien, hatte aber nicht den Mut dazu gehabt! Deshalb blieb ich immer öfter zu Hause und lernte aus den Büchern oder aus dem Internet, das fiel mir ohnehin leichter, außerdem hatte ich da meine Ruhe. Die fünfte Klasse durfte ich überspringen; trotzdem, ich wollte nichts versäumen. Die sechste Klasse Realschule war schon ganz schön schwer zu verdauen, vor allem wenn man null Bock drauf hatte! Mehr als einmal fragte ich mich, wieso man immer noch so viel Schrott auswendig lernen musste. Hallo, es gab Internet, Wikipedia, aber manche Lehrer waren echt retro! Leider futterte ich beim Lernen zuhause zu viele Chips, sagte Mama. Mama hatte mich von einem Arzt zum anderen geschleppt, nichts hatte geholfen. Sie hatte mir gestern versprochen, dass wir zu einer anderen Frau Doktor gehen würden, einer „Wunderheilerin“, hatte sie gesagt. Eine Freundin habe ihr diese empfohlen. Ich wusste natürlich, dass diese „Wunderheilerin“, wie Mama sagte, Frau Dr. Vendetti sein würde – endlich! Nur, sie ist keine „Wunderheilerin“, sondern eine Frau, die geistiges Heilen praktiziert. Sie würde mir jedoch sicher helfen, meine Leukämie – das war wahrscheinlich meine Krankheit – zu heilen. Ich wagte bis jetzt nicht, Mama von meiner Krankheit zu erzählen, ich hatte Angst, sie brächte mich sonst noch in die Klapse. Und der Doktor vom Allergieambulatorium war zu blöd, um mein Blut auf Leukämie zu testen. Hätte ich ihm das sagen sollen? Ich war mir doch auch nicht sicher. Sehr wohl konnte ich mich jedoch erinnern, eine Botschaft von meinem „Schutzengel“ bekommen zu haben: „Dein Blut ist sehr krank, aber keine Angst, du wirst geheilt“, hatte er gesagt. Ich hatte dann gegoogelt und war auf Leukämie gekommen. Ja, das war es, ganz sicher war ich natürlich nicht. Die Empfehlung von Mamas Freundin, die Sache mit der „Wunderheilerin“, war sicher auch vom Schutzengel in die Wege geleitet worden. So waren Mutter und ich zur „Wunderheilerin“ gegangen.

DR. VENDETTI ist gebürtige Italienerin, sie lebt aber schon seit vielen Jahren in Wien, hatte sie uns gleich erzählt. Sie war sehr freundlich, wirkte auch sehr sympathisch auf mich ... Frau Vendetti nahm so eine Art Metallgriff in ihre Hand, in diesem Griff steckte ein langer schwingender Draht, an dessen Spitze ein metallener Ring angebracht war. Sie fragte mich alle Lebensmittel ab, die ich gerne essen würde, wobei der Metallring immer wieder zu schwingen begann, mal in die eine Richtung, mal in die andere Richtung. Mir wurde das zu blöd. Ich nahm dann allen Mut zusammen und sagte: „Ich habe Leukämie. Bitte glauben Sie mir, ich weiß das einfach und ich weiß auch, sie werden mich gesund machen.“

„So, das alles weißt du also?“, fragte Frau Doktor Vendetti erstaunt und lächelte sehr freundlich.

„Alisya redet oft so einen Unsinn, Frau Doktor, nehmen Sie das nicht ernst“, sagte typischerweise darauf meine Mutter.

„Na, dann werden wir mal sehen, ob die junge Dame vielleicht doch Recht hat“, konterte Frau Dr. Vendetti, wieder mit einem Lächeln. Sie nahm erneut ihren schwingenden Draht in die Hand, murmelte ein paar Worte und der Metallring begann waagrecht hin und her zu schwingen. „Ja, die junge Dame spricht leider die Wahrheit“, sagte sie mit Blick zu meiner Mutter, die erbleichte und ihren Mund nicht zubekam. „Nur keine Panik, gnädige Frau, als Nächstes suchen wir die Ursache der Erkrankung. Wissen Sie, wenn das Blut, unser Lebenssaft, so gestört ist, dann muss es einen wichtigen Grund, einen Auslöser geben, mit dem die Seele zurzeit nicht fertig wird. Über den Körper hat die Seele ja schon aufgeschrien. Wir werden jetzt versuchen, der Seele bewusst zu machen, wo die Ursache liegt, damit das Blut von der Disharmonie wieder in die Harmonie kommt. Wir schauen uns jetzt mal das Lebensskript an, dann sehen wir gleich, wann der Schock passiert ist. Und: Es war mit Sicherheit ein Schock, den ihre Tochter erlebte. Ich mache jetzt eine bioenergetische Messung.“

Dann nahm Frau Dr. Vendetti wieder ihren Draht, steckte ein Kabel in den Haltegriff, das andere Ende hielt sie mit der einen Hand über meinen Kopf an meinen Scheitel an, mit der anderen Hand hielt sie wieder den schwingenden Draht. „Ja“, sagte sie dann mit Überzeugung, „zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr muss der Schock passiert sein. So, Alisya, kannst du – ich darf doch du sagen? – kannst du dich an ein schmerzhaftes Ereignis in diesem Zeitraum erinnern, was ist damals passiert?“

Ich schaute zuerst etwas verlegen zu meiner Mutter, dann zu Frau Dr. Vendetti und stammelte mit fragendem Blick und sehr angespannter Miene: „Mama, ich will … kann ich ... mit Ihnen alleine sprechen, Frau Doktor?“

Ich merkte, wie nicht nur mir heiß wurde; Mutter lief mit steifer Miene und rotem Kopf zur Tür hinaus ins Wartezimmer.

„Also … wie soll ich? ... Es war … muss ich das jetzt sagen?“

„Es bleibt alles unter uns, heiliges Versprechen, Alisya!“…

„Na gut … kurz vor meinem siebenten Geburtstag … es war … ich war mit Vater alleine, Mutter hatte Nachtdienst … da hat sich mein betrunkener Vater sehr weh getan, mehr möchte ich nicht sagen. Frau Dr. Vendetti nahm behutsam meine Hand und sagte sehr einfühlsam: „Das war sicher sehr schlimm für dich … aber jetzt auch sehr tapfer von dir, darüber zu sprechen. Lass dir Zeit, lass die Tränen ruhig laufen … Alisya, das war ein ganz, ganz wichtiger Schritt … großer Respekt! Alisya, keine Angst, ich bin guter Dinge, wir beide schaffen das, was meinst du? Wir werden uns bemühen, dich von dem belastenden Erlebnis zu erlösen und dein Blut wieder heil machen. Wollen wir das tun? Glaubst du an Wunder?“

Ich nickte nur, ich wusste ja, dass es klappen würde. Frau Dr. Vendetti legte dann die eine Hand auf meinen Kopf und die andere auf meinen oberen Rücken, dabei murmelte sie vor sich hin. Ich verstand nur Bruchstücke wie: „Übergeben … Engel … befreien … höchste Ordnung … Heilung soll geschehen …“, oder so ähnlich. Das Ganze dauerte, ich weiß gar nicht wie lange, vielleicht eine Viertelstunde oder so.

Danach und auch schon während sie sprach, lief ein wohliger Schauer durch meinen Körper und mir wurde sehr heiß. Frau Dr. Vendetti stand ebenfalls der Schweiß auf der Stirn.

„Wie fühlst du dich jetzt, Alisya?“, fragte sie mich, während sie mit einem Taschentuch ihre Stirn trocknete. Ich konnte es gar nicht so richtig beschreiben, es war ein Glücksgefühl, Gänsehaut am ganzen Körper, ich verspürte eine Erleichterung, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte – ich lachte sie einfach an und umarmte sie. „Ich wusste es, ich wusste es, jetzt holen wir Mutter rein“, schrie ich vor Freude.

Mutter war so überrascht, so stumm hatte ich sie noch nie erlebt. Frau Dr. Vendetti meinte, wir sollten nach ein paar Wochen noch einen Bluttest bei einem Arzt machen, zur Sicherheit. Zum Abschied fragte sie nach, ob mein Vater noch im gemeinsamen Haushalt lebte.

„Nein, schon lange nicht mehr!“, antwortete ich erleichtert. Mutter sah mich erstaunt an, vielleicht zog sie ihre Schlüsse daraus? Sie fragte aber nicht nach.

Der Bluttest, den wir einige Zeit später durchführen ließen, war negativ, was sonst!! Jahre danach wusste ich: Ich wollte als Wissenschaftsjournalistin berichten, bei meinem Wissensdrang und Schreibzwang konnte das nur eine logische Konsequenz sein – das wusste ich natürlich damals schon. Bevor ich so weit war, musste ich aber noch einige Studien absolvieren. Ich musste einfach wissen, wie das alles zusammenhing, meine Vorahnungen, meine Zeitreisen, meine Heilung, diese Details wurden mir von meinen Engeln oder Geistwesen, oder was auch immer sie sind, noch nicht verraten. Deshalb stellte sich für mich die Frage: Was kann ich hier im realen Leben, im Wachbewusstsein, noch lernen? Als Erstes wollte ich Bewusstseinsforschung und Spiritualität studieren, dieses Fach würde man zwar erst ab 2025 auf der Uni Wien studieren können, aber was soll´s, dachte ich, ich habe ja noch etwas Zeit. Danach würde ich mich für Wirtschafts- und Zukunftsforschung interessieren, das würde ich brauchen, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Es war nämlich so: Ich bekam oft sehr detaillierte Vorahnungen bei meinen Reisen, wenn ich meinen Körper verließ. Oft waren es aber auch nur so komische Bilder von Ereignissen; ich konnte sie aber in dem Moment nicht richtig verstehen. Ich wusste manchmal nicht, was das Zeug alles sollte, ich war verwirrt. Mit der Zeit wurden diese Erlebnisse auf meinen Reisen aber immer klarer und ich checkte schön langsam, was da abging, echt cool!

Ich merkte, ich hatte seit einiger Zeit auch Klarträume. Das sind Träume, die halb bewusst, halb unbewusst ablaufen, und das Besondere daran war: Ich konnte den Traumablauf manipulieren; ich sprach auch, während ich auf „Traumreisen“ war und dabei Außerkörperliche Erfahrungen1 (AKE) hatte.

ICH WOHNE jetzt in der Buchfeldgasse, im achten Wiener Bezirk. Meditationen gehören zu meinen täglichen Ritualen. Sie entspannen und inspirieren mich. Ich fühle mich, nicht zuletzt auf Grund meiner Begabungen, einem spirituellen Weltbild verbunden, gehöre aber keiner Religionsgemeinschaft an. Meine AKEs beginnen meist bei meiner Morgenmeditation … Ja, nach vielen Wiederholungen dieser Meditation ist es dann passiert, ich bin tiefer und immer tiefer in meinem Bewusstsein versunken. Unklare, meist farblose Bilder, verschlungene Wege begleiten mich auf dieser Reise durch Raum und Zeit. Ganz plötzlich, wie aus dem Nichts kommen dann diese Begegnungen der besonderen Art.

Ich wusste einfach wie, wann, was geschehen wird und wo es geschehen wird. Ich, oder besser mein Bewusstsein, konnte sich an jeden beliebigen Ort „beamen“, anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich habe aber, wie schon erwähnt, diese Fähigkeit verdrängt, niemand wollte mir, als ich noch Kind war, Glauben schenken. Ich dachte: Vielleicht werde ich noch verrückt, ich lasse es lieber bleiben. Nach meinen Recherchen, das weiß ich heute, nennt man das auch astrale Zeitreisen, eine außersinnliche Wahrnehmung über Ereignisse der Zukunft. Ich dachte immer und immer wieder, dass es wichtig sei, all diese „Reiseberichte“ niederzuschreiben. Es sollten doch alle Menschen wissen, was mit dieser Welt in den nächsten Jahrzehnten geschieht. Später fragte ich mich dann wieder, ob das wirklich so klug sei, ob es vielleicht besser wäre, alles für mich zu behalten. Was würde ich mit meinen Erkenntnissen auslösen, welche Ängste, welche Umbrüche in der Gesellschaft provozieren? Würde ich als Verrückte aus der Gesellschaft ausgegrenzt? Vielleicht als Geisteskranke oder als „Nostradamus der Neuzeit“ abgestempelt? Ein echter Konflikt baute sich in mir auf! Letztendlich entschloss ich mich dann doch nach Rücksprache mit Frau Dr. Vendetti, meiner Therapeutin, über all meine Eingebungen anonym zu berichten, denn glauben wird man mir meine Zeitreisen und Wunderheilungen ohnehin nicht – oder vielleicht doch? Ein fantastischer Ausflug in diese „Zukunft“ kann nun beginnen.

„Reisen“ Sie mit mir, liebe Leserin, lieber Leser, ein Abenteuer der besonderen Art erwartet Sie.

ICH MACHE wieder meine täglichen Morgenmeditationen, sie entspannen mich so wunderbar. Dabei ist mir klar geworden, dass ich immer tiefer in das Unbewusste versinken muss, um mich der Wahrheit öffnen zu können. Aus mir noch unerklärlichen Gründen kann ich mich immer an alle Details meiner Zeitreisen erinnern, ich nenne es TTM – Time Travel Memory, so als würde ich einen Erinnerungsspeicher2 aktivieren:

Ich schließe meine Augen,

… im Hintergrund tönt leise meditative Musik,

… ich atme tief ein und langsam aus,

… mit jedem Atemzug sinkt mein Bewusstsein immer tiefer,

… tiefer … und tiefer …

… keine Zukunft, keine Vergangenheit,

… nur grenzenlose Bewusstheit,

… da ist sie wieder, diese Stille, diese Vertrautheit,

… das Schaukeln meiner Seele im leeren Raum,

… dieses wunderbare Leuchten, so weit, so nah,

… nur beobachten ...

… dieser herrliche Frieden, Loslassen von allen Gedanken

… nur im Jetzt sein,

… hier bin ich sicher, hier bin ich frei,

… ein friedvolles Gefühl,

… Was geschieht mit mir? ... Wer bin ich? … Wo bin ich?

… kein Ich, kein Körper, kein Raum,

… keine Zeit, nichts Greifbares und doch alles so klar,

… Leere und Fülle,

… nur Wahrheit und schöpferische Weisheit,

… die Geburt der Wirklichkeit,

… nur Ganzheit, kein Außen, keine Grenzen,

… ewiges Licht ... Geschichten, die erzählen ...

… Illusionen, die verschwinden …

... nur Stille und Bilder im Jetzt …

Zeit hat keine Bedeutung mehr im ewigen Jetzt. Grenzenlose Räume öffnen sich vor mir, begleitet vom Gefühl der Gleichmütigkeit und Friedfertigkeit. Die absolute Wirklichkeit saugt mich auf, hin zum Urgrund der Existenz, begleitet von Liebe und Weisheit. Worte können nur bedingt den Übergang in eine Zeitreise3 beschreiben. Ich fühle – kurz bevor ich auf die Reise gehe – so ein Vibrieren im ganzen Körper, ein sehr angenehmes Kribbeln breitet sich auf der gesamten Hautoberfläche aus. Das ist für mich das Signal … ich stelle mir vor, immer leichter zu werden, und beginne langsam zu schweben. Zuerst bis an die Zimmerdecke, dann zum Fenster, ich greife durch die Scheibe, spüre dabei keinen Widerstand. Raum und Zeit scheinen tatsächlich aufgehoben. Vollkommen losgelöst kann ich diesen herrlich schwebenden Zustand genießen. Mit einem Lächeln fliege ich durch die Straßen Wiens und beobachte das Geschehen unter mir aus der Vogelperspektive. Das letzte Mal war es noch sehr früh morgens, kaum Verkehr auf der Ringstraße, links das Rathaus, rechts das Burgtheater; ich bog hoch über der Votivkirche in die Währinger Straße ein, nahm sehr rasant Tempo auf, was für ein herrliches Gefühl … Fliegen oder Schweben funktioniert nicht immer, es kommt vor, dass ich noch während der Meditation an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit lande, wie auf Knopfdruck.