Cover

Über dieses Buch:

Prickelndes Liebesspiel: Raouls Leben wird von der grenzenlosen Liebe zu seiner Mutter bestimmt. Auf einem einsamen Landsitz leben sie zurückgezogen und geben sich ihren intimen Leidenschaften hin. Als die Mutter unerwartet stirbt, bricht für Raoul eine Welt zusammen. Er leidet unermessliche Qualen – bis er die attraktive Marianne kennenlernt, und mit ihr neue Höhepunkte erlebt. Sie wird sein Ersatz für die verstorbene Mutter und gibt sich ihm bedingungslos hin. Doch da kommt das junge Paar einem Geheimnis auf die Spur: Sie haben den gleichen Vater! Kann die Liebe zwischen Raoul und Marianne allen Widerständen zum Trotz bestehen?

Victoria de Torsa veröffentlicht bei venusbooks auch die folgenden eBooks:

Exzessiv
Die Frauen von nebenan
Lady M
Tabulose Gespräche


***

eBook-Neuausgabe Juli 2015

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieser Titel erschien bereits 2001 unter dem Titel Rosen für Mama bei Edition Combes, Küps

Copyright © der Originalausgabe 2001 Edition Combes, Küps

Copyright © der eBook-Neuausgabe 2015 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Margarita Borodins

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-96898-087-4

***

Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@venusbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des venusbooks-Verlags

***

Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weitere Bücher aus unserem Programm. Schicken Sie einfach eine eMail mit dem Stichwort »Tabulos und verführerisch« an: lesetipp@venusbooks.de (Wir nutzen Ihre an uns übermittelten Daten nur, um Ihre Anfrage beantworten zu können – danach werden sie ohne Auswertung, Weitergabe an Dritte oder zeitliche Verzögerung gelöscht.)

***

Besuchen Sie uns im Internet:

www.venusbooks.de

www.facebook.com/venusbooks

www.instagram.com/venusbooks

Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Victoria de Torsa

Tabulos und verführerisch – Ein geiles Geheimnis

Erotischer Roman

venusbooks

Prolog

Ich stehe hier in Paris auf dem Friedhof Père Lachaise vor einem Familiengrab. Hier liegen die Mutter und die ganze Familie des Mannes, um den es in diesem Buch geht, um die Menschen, deren Leben ich in diesem Buch schildern möchte. Ich erfuhr ihre Geschichte, weil mir die junge Cécile Dubois die Tagebücher anvertraut hatte, in denen sie ihr Leben geschildert haben. Ich habe von dieser Geschichte nichts weggelassen und nichts hinzugefügt.

Da stehe ich nun mit einer roten Rose in der Hand und gedenke der hier Ruhenden mit Dankbarkeit in meinem Herzen dafür, dass ich es bin, die diese schöne Geschichte der Nachwelt übermitteln darf.

Raoul

Sarah Dubois hakte sich bei ihrem Sohn ein. Sie gingen im großen Park spazieren. Der Frühsommer war warm, hatte aber noch nicht die Hitze des August. Und jetzt am Abend kam eine leichte Brise auf. Sie gingen eng aneinandergelehnt langsamen Schrittes; Mutter und Sohn, zwei Menschen, die außer einander niemanden auf dieser großen Welt hatten.

Der alte Alexander Dubois war der letzte Spross einer adligen Familie. Er ließ seine Frau Sarah und den Sohn Raoul im Jahre 1898, also vor vier Jahren, nach einem Herzinfarkt zurück. Die Witwe, Sarah, war ebenfalls der letzte Spross einer Landadelfamilie. So war sie mit ihrem Sohn ohne jegliche Verwandtschaft geblieben.

Sorgen hatten sie weiß Gott keine; der alte Dubois hatte ein riesiges Vermögen hinterlassen, zu dem auch das Haus gehörte, das eigentlich eher ein Schloss war. Mutter und Sohn waren viel, ja, fast immer allein. Sie hatten nur wenig Personal: Jean, den Diener, Madeleine, die Köchin, Mimi, das Zimmermädchen und Jerôme, den Gärtner. Sie lebten zwar auch im Schloss, doch nur im hinteren Trakt, zu dem sie einen eigenen Eingang hatten.

Mutter und Sohn lebten alleine, und es schien, dass sie auch niemanden anderen benötigten. Sarah war unheimlich stolz auf ihren Sohn, auf seine ungewöhnliche Intelligenz, aber auch auf sein Äußeres. Kaum siebzehn Jahre alt hatte er die Statur eines erwachsenen Mannes: Er war schlank und äußerst muskulös und sehr hübsch im Gesicht. Sarah liebte ihn abgöttisch, denn außer ihm hatte sie niemanden auf dieser Welt. Sie blickte zu ihm auf (er war ja hochgewachsen) wie auf den Mann im Hause, ohne in ihm dabei wirklich den Mann zu sehen; es war einfach der Stolz und die Liebe der Mutter zu ihrem einzigen Sohn.

Umgekehrt hing Raoul an seiner Mutter, die er nicht weniger liebte als sie ihn, denn auch für ihn war sie die einzige Person, die zu ihm gehörte. Sarah war mit ihren fünfunddreißig Jahren außergewöhnlich schön und hatte die Schönheit ihrer Jugend bewahrt. Man hätte sie leicht auf vierundzwanzig Jahre schätzen können.

Als sie so nebeneinander gingen, schauten sie sich immer wieder flüchtig an. Sie unterhielten sich leise über allerhand Dinge. Die Themen lieferte meistens Raoul. Wegen seiner besonderen Begabung und Intelligenz durfte er das Abitur bereits mit fünfzehn Jahren absolvieren und danach mit einer Sondergenehmigung an die philosophische Fakultät der Sorbonne. Sie lebten kurz nach der Jahrhundertwende, also in der Zeit der Fin de Siècle, wo man noch Augen für die Schönheit der Natur und der Kunst hatte, die vom Jugendstil beherrscht war. Man nannte diese Zeit auch Belle Époche, das schöne Zeitalter. Man lebte in der Illusion einer heilen und schönen Welt, und man erwartete Wunder von dem noch so jungen zwanzigsten Jahrhundert. Man konnte nicht ahnen, dass dieses Jahrhundert schreckliche Ereignisse bringen würde, darunter zwei Weltkriege, die die Welt in Brand setzten. Dementsprechend drehten sich ihre Gespräche um die Kunst der Zeit und natürlich um die Nachrichten, die Raoul aus Paris mit nach Hause brachte. Ihr Besitz lag unweit von Paris, und Raoul beeilte sich immer, nach den Vorlesungen nach Hause zu kommen, wo er sich am wohlsten fühlte, in die Nähe des einzigen Menschen, den er hatte, zu dem er gehörte: zu seiner Mutter. Das dem Zeitgeist entsprechend frivole Verhalten seiner Kommilitonen stieß Raoul ab, er suchte weder ihre Freundschaft noch ihre Nähe. Alles, was er im Leben liebte, war hier in diesem Schloss und in diesem Park. Hier war sein Paradies.

Auch jetzt, als die beiden eng aneinandergeschmiegt spazieren gingen, war sein Herz von Glück und Zufriedenheit erfüllt. Als sich Sarah ein wenig zu ihm neigte, um etwas zu sagen, spürte er die Berührung ihrer Brust an seinem Oberarm. Er errötete und stellte fest, dass sich sein Glied in seiner Hose versteift hatte.

Den aufmerksamen Augen der Mutter entging die Ausbuchtung seiner Hose nicht. In der letzten Zeit hatte er immer häufiger Erektionen, und auch die Flecken in seiner Wäsche und an seinem Bettzeug zeugten davon, dass Raoul sich zu einem erwachsenen Mann entwickelt hatte. Sie wusste natürlich, was sich in seinem Körper abspielte, und sie war sich auch bewusst, welche Bedürfnisse ein Junge in seinem Alter hatte. Raoul zeigte jedoch kein Interesse für Mädchen. Andere junge Männer in seinem Alter hatten schon heimlich Liebschaften, zumindest flirteten sie und suchten die Gesellschaft junger Mädchen. Nicht so Raoul. Er fühlte sich außerhalb seines Zuhauses unwohl, er flüchtete immer wieder in sein kleines, idyllisches Paradies.

Sarah hielt es für zwingend notwendig, mit ihm über diese Dinge zu sprechen. Es machte ihr keine Schwierigkeiten, denn erstens ermöglichte Raouls geistige Reife die absolut offene Aussprache, und auch sonst schien in ihren Seelen eine totale Harmonie zu herrschen, was es beiden leicht machte, über alles auf der Welt offen miteinander reden zu können.

»Raoul, Liebling«, fing sie an zu sprechen, »andere Jungs in deinem Alter haben schon ein Auge auf das eine oder andere Mädchen geworfen und suchen deren Nähe. Du aber hockst immer nur zu Hause, entweder in deinem Zimmer oder in der Bibliothek von Papa, oder aber du verschwendest deine Zeit mit deiner alten Mutter. Gibt es kein Mädchen, das dir gefallen könnte?«

»Mich interessieren die Mädchen nicht«, antwortete Raoul, »mir reicht deine Gesellschaft völlig. Außer dir brauche ich keinen Menschen. Und übrigens, du bist nicht alt, im Gegenteil, du bist sehr jung und sehr schön. Ich bin unendlich stolz darauf, dass ich eine so schöne, junge Mutter habe.«

Sarah blickte ihn dankbar an. Auch wenn sie seine Mutter war, gefiel ihr sein Kompliment.

»Aber Raoul, in deinem Alter haben die Männer gewisse Bedürfnisse. Du weißt, was ich meine. Es ist mir klar, dass du langsam erwachsen wirst, zu einem Mann heranreifst. Irgendwie braucht man ein Ventil, wenn der Körper sich meldet. Ich nehme an, du weißt, wovon ich rede?«

»Ja, Mutter, ich weiß es. Aber mach dir keine Sorgen. Ich komme damit gut zurecht.«

»Ist recht, Liebling«, sagte Sarah, »die Natur hat uns Möglichkeiten gegeben, die Spannungen abzureagieren. Um ganz offen zu sein, ich nehme an, dass du dich schon regelmäßig befriedigst.«

»Sei ganz beruhigt, Mutter, das tue ich, wenn es nötig ist«, erwiderte Raoul.

»Das ist gut so. Du sehnst dich doch bestimmt auch danach, ein Mädchen zu berühren?«

»Nein, das tue ich nicht!«

Die Antwort kam so prompt, dass Sarah erschrak. »Oh mein Gott! Ich hoffe nicht, dass du dich – ja, wie soll ich sagen – dich zu Männern hingezogen fühlst?«

Raoul musste lachen. »Nein, bestimmt nicht, Mutter. Du kannst ganz beruhigt sein. Was ich bräuchte, wäre eine Frau …«

»Na, dann ist’s gut«, freute sich Sarah. »Aber natürlich möchte ich nicht, dass du dich in einem Bordell abreagierst und dir womöglich noch irgendeine Krankheit holst. Vielleicht ist ja an der Universität ein nettes Mädchen … oder – bitte, verstehe mich nicht falsch – aber ich hätte auch nichts dagegen einzuwenden, wenn du in Mimi eine gelegentliche Partnerin finden würdest.«

»Mit dem Zimmermädchen? Mit dem Personal? Ist das dein Ernst?«

»Na ja, ich weiß, das ist nicht gerade ideal«, versuchte Sarah den Fauxpas auszubügeln, »ich dachte nur, sie hat eine gute Figur, und ich glaube, sie schaut dich immer so verklärt an; in dieser Abgeschiedenheit – du bist ja ein Stubenhocker, der keine Freunde hat – gibt es kaum eine andere Möglichkeit, und diese Mädchen sind froh, wenn der junge Herr sie mal …«

»Bitte hör damit auf, Mama«, unterbrach Raoul sie. »Gewiss, Mimi ist ziemlich attraktiv, aber ich liebe sie nicht. Ich könnte nur eine lieben, ich meine körperlich lieben, die ich auch mit meinem Herzen liebe, in die ich verliebt bin.«

»Gibt es …«, Sarah stotterte plötzlich, »gibt es eine solche Person, die du lieben könntest?«

»Ich möchte nicht darüber sprechen.« Raoul wandte sein Gesicht, auf dem ein Schatten von Traurigkeit erschien, von ihr ab.

»Ich will dich nicht ausfragen«, verteidigte sich Sarah, »aber ich bin deine Mutter, und mir ist es nicht gleichgültig, ob mein Sohn glücklich ist oder nicht.«

Es folgte ein langes Schweigen. Dann räusperte sich Raoul und sagte leise: »Ich kann niemals glücklich werden.«

Sarahs Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass ihr geliebter Sohn unglücklich ist. »Ist es so aussichtslos?«, fragte sie.

»Ja, absolut.«

»Wer ist dieses Mädchen?«

»Es ist kein Mädchen. Es ist eine Frau.«

»Eine Frau? Du bist in eine Frau verliebt?«, fragte sie erstaunt.

»Ja, das bin ich«, sagte Raoul mit leiser Stimme.

»Mein Liebling, glaub mir, jede Liebe verblasst einmal. Es gibt so viele andere Frauen auf der Welt. Du bist so hübsch, du wirst an jedem Finger zehn Frauen haben können. Was sage ich, zehn? Nein, hundert Frauen an jedem Finger. Ich glaube nicht, dass dir eine Frau widerstehen könnte.«

»Ich will keine andere«, sagte Raoul. »Die, die ich liebe, ist für mich unerreichbar, und eine andere will ich nicht. Ich werde nie in meinem Leben eine Frau berühren.«

Sarah war zum Heulen zumute. »Red doch nicht so, mein Liebling. Ich möchte, dass du glücklich bist. Liebst du diese Frau so sehr?«

»Ja, Mama, ich liebe sie mehr als mein Leben. Ich will keine andere haben, und die, die ich liebe, kann ich nicht haben. Ich könnte mit keiner anderen glücklich werden. Ich liebe sie so sehr, dass ich bereit wäre, mein Leben für sie zu geben, ich wäre bereit, mein Blut für sie zu opfern.«

»Dann, mein Sohn, nimm dir diese Frau. Wenn sie verheiratet ist, nimm sie ihrem Mann weg, oder fall über sie her und nimm sie, wenn nötig mit Gewalt. Wenn sie dir so viel bedeutet, musst du sie haben. Nimm sie einfach, so verletzend das auch ist. Mit List oder mit Gewalt, mit schönen Worten oder mit Geld, nimm sie einfach und schlaf mit ihr!«

»Ich kann es nicht!«

»Warum nicht, Raoul?«

»Ich kann es nicht, versteh doch!«

»Aber warum?«

»Ich kann doch nicht mit meiner eigenen Mutter schlafen!«

***

Es herrschte eine plötzliche Ruhe, als wenn die Welt zum Stillstand gekommen wäre. Sarah drückte ihre Hände auf ihr Herz, das aus ihrer Brust zu springen drohte. Sie starrte ihren Sohn mit weit aufgerissenen Augen an. Sie war auf alles Mögliche vorbereitet, nur darauf nicht.

Es dauerte lange, bis sie sich soweit gefasst hatte, dass sie wieder sprechen konnte, wenn auch mit sehr leiser, bebenden Stimme: »Soll das heißen, dass du mich …, dass du in mich …?«

»Ja, Mutter! Ich liebe dich, und außer dir existiert für mich keine andere Frau, und es wird auch nie eine existieren!«

»So sehr liebst du mich?«

»Ja, Mama!«

Sarah nahm Raouls Kopf in ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seinen Mund. Sie öffnete ihre Lippen nicht, es war auch kein richtiger Kuss, sie drückte nur ihre weichen, warmen Lippen auf die seinen. Dann wandte sie sich abrupt ab. »Es ist kühl geworden«, sagte sie. »Gehen wir rein und legen uns schlafen. Gute Nacht, Raoul!«

»Gute Nacht, Mama!«

Raoul betete seine Mutter tatsächlich an. Anfangs hatte es nichts mit der Geschlechtlichkeit zu tun, es war einfach die Liebe des Kindes. Er sah, dass sie sehr schön war, trotzdem sah er nicht die Frau in ihr. Sie war für ihn einfach das Wesen, das sein Herz erfüllte. Er lechzte nach ihrer Berührung, nach ihrer streichelnden Hand, nach ihrem Kuss auf seine Wange, wenn sie ihm gute Nacht wünschte. Er sog den Duft ihres Körpers in sich ein, und es erfüllte sein Herz mit Ruhe, Sicherheit, ja, auch mit einer besonderen Aufregung.

Sarah wechselte ihre Unterwäsche täglich, und Raoul hatte oft ein Hemd von ihr aus der Wäschetruhe gestohlen. Er begann damit, als er etwas sechs Jahre alt war, und es wurde seine liebe Gewohnheit. Als er sich zum Schlafen legte, breitete er dieses Hemd über sein Gesicht. Die leichte Seide legte sich auf seine Wangen, sie schien sie zu küssen und zu liebkosen. Der Duft seiner Mutter, dieser süße Duft eines reifen Frauenkörpers, betäubte ihn. Das war der schönste Duft, den er sich vorstellen konnte. Am Anfang waren damit keine sexuellen Gedanken oder Gefühle verbunden. Er wollte einfach immer die Gegenwart seiner angebeteten Mutter spüren. Das gab ihm das Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit. Doch im Lauf der Jahre begannen auch in seinem Körper die Säfte zu arbeiten, die den Knaben zum Mann machen. Es kam dann immer öfter vor, dass er, während er aus dem Hemd den Duft seiner Mutter einatmete, eine Erektion bekam.

Der Erektion maß er zuerst keine Bedeutung bei. Er wusste, dass sich sein Glied ab und zu versteifte, besonders dann, wenn seine Blase gefüllt war, also meistens in den Morgenstunden. Doch diese Versteifung erfolgte immer öfter auch abends, obwohl er vor dem Schlafengehen nochmal zur Toilette ging. Ganz allmählich begann es für ihn klar zu werden, dass dies etwas mit seinen Gedanken an seine Mutter zu tun haben könnte. Er konnte fühlen, wie seine Sexualität in ihm erwachte. Er schämte sich deshalb sehr und fühlte sich schuldig und hat sich fortan entschlossen, nie mehr ein Wäschestück seiner Mutter mit ins Bett zu nehmen.

Doch wir kennen es, jede Sucht beginnt damit: Nie wieder, nur noch das eine Mal. So war es auch diesmal. Seine allabendliche Zeremonie war zur Gewohnheit geworden. Ohne den Duft seiner Mutter zu spüren, konnte er einfach nicht mehr einschlafen. Er wollte stark sein, er wollte ohne dieses Hilfsmittel auskommen, aber es ging einfach nicht. Er wälzte sich die halbe Nacht unruhig in seinem Bett, bis er es nicht mehr länger aushielt und zur Wäschetruhe schlich, um sich den beruhigenden und berauschenden Körperduft seiner Mutter ins Bett zu holen. Deshalb blieb es bei den guten Vorsätzen, die nie verwirklicht wurden; er entnahm weiterhin ein Wäschestück nach dem anderen, um es am frühen Morgen, wenn im Hause alles noch schlief, wieder in die Wäschetruhe zu schmuggeln.

Es waren immer verhältnismäßig harmlose Gedanken und Gefühle, die ihn einnahmen, doch als er so richtig in die Pubertät kam, verbanden sich seine Erektionen im Geiste mit dem Bild seiner Mutter. Er schämte sich deshalb und fühlte sich schmutzig und schuldig. Doch welchem Menschen gelang es je, gegen diese Kräfte der Natur anzukämpfen?

Als der Drang besonders stark wurde und er fast regelmäßig masturbierte, versuchte er, sich dabei krampfhaft auf Phantasiebilder zu konzentrieren, auf Bilder, die er in den Büchern seines verstorbenen Vaters sah. Es waren meistens Abbildungen von Gemälden berühmter Maler. Rubens zum Beispiel hat vielen onanierfreudigen Männern Vorlagen geliefert.

Aber es war auch erotische Literatur dabei. Nicht viel, aber die pikanten, anzüglichen Geschichten und vor allem die Illustrationen dienten ihm zur Kanalisation seiner Gedanken während seines einsamen Vergnügens. So las er im Bett und schaute sich die Bilder an, während er seinen jungen Schwanz streichelte. Behutsam liebkoste er die sanfte Haut an seinem steif stehenden Glied; er zog sie ganz zurück, so dass der purpurrote Kopf seiner Eichel ganz entblößt wurde, dann schob er sie wieder nach vorne, bist der rote Pilz an seinem Schwanzende völlig in die weiche Haube seiner Vorhaut gehüllt war. Bei jeder dieser Bewegungen steigerte sich seine Lust. Sein Schwanz wurde immer härter, die Bewegungen immer lustvoller. Sein Atem ging immer schneller, bis dann das Pulsieren und Klopfen ganz hinten begann und durch seinen Schaft wanderte. Dann spürte er, wie sein Sperma seinen Schwanz durchlief und solch große Lust verursachte, dass er keuchen musste und es vorne aus seinem Penis in mehreren, sehr lustvollen Schüben herausspritzte.

Er versuchte dabei, jeglichen Gedanken an seine Mutter zu verdrängen. Doch vergeblich. Ihr Körper tauchte immer dann vor seinem geistigen Auge auf, wenn er gerade die größte Lust verspürte. Und er kannte die Figur seiner Mutter ganz genau. Sie zeigte sich ihm zwar nie nackt, doch sie trug meist sehr leichte seidene Kleider, die ihren Körper umhüllten, ihn umschmeichelten und in denen sich ihre Formen genau abzeichneten. Manche waren so dünn, dass man ihre Brustwarzen darunter ahnen konnte, und manchmal sah er auch das Dreieck unter ihrem Bauch, das etwas dunkler gefärbt war als ihre blonden Haare, durchschimmern. Sie konnte sich in ihrem Schloss so bewegen, denn sie lebten alleine und waren vor fremden Blicken sicher.

Dass ihr Sohn in ihr je etwas anderes als die Mutter sehen könnte, konnte sie sich nicht vorstellen. Die meisten Eltern meinen, ihre Kinder halten sie für geschlechtslose Wesen.

Einmal hat Raoul sie sogar für eine Sekunde völlig nackt gesehen, als sie aus dem Badezimmer schnell in ihr Zimmer huschte und nicht damit rechnete, dass Raoul sie sehen könnte. Raoul wollte gerade aus seinem Zimmer treten; er hatte die Tür nur einen Spalt geöffnet, als er seine Mutter erblickte. Er erstarrte. Sarah hatte ihn nicht bemerkt, so sah er sie kurz von vorne mit den beim Gehen bebenden Brüsten und dem haarigen Dreieck zwischen ihren Schenkeln.

Dann, als sie in ihrem Zimmer verschwand, verharrte sein Blick auf den sanften Rundungen ihres Hinterns. Die ganze Erscheinung dauerte nur eine kurze Sekunde, doch in Raouls Schläfen begann das Blut zu pochen, und sein Glied wurde so steif, dass es direkt weh tat.

Raoul fühlte sich wie vom Blitz getroffen. Er zog sich in sein Zimmer zurück, warf sich rücklings auf sein Bett und begann, heftig zu onanieren. Er wollte nicht, doch er musste es tun, um nicht verrückt zu werden. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er abspritzte, und er musste seine Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien.

Von diesem Moment an tauchte das Bild seiner nackten Mutter immer vor seinem geistigen Auge auf, wenn er sich befriedigte. Es verursachte in ihm heftige Gewissensbisse. Er fühlte sich schuldig, er hatte das Gefühl, dass er seine Mutter dadurch erniedrigte, beschmutzte, ja, besudelte, und manchmal, nachdem alles vorbei war, schwor er sich unter Tränen, dass er das nie wieder tun würde.

Jedoch wurde sein Widerstand im Lauf der Zeit immer schwächer, und seine Sehnsucht, ja, körperliche Sehnsucht, nach seiner Mutter wurde immer stärker. Sie ging so weit, dass er, wenn er seinen Schwanz in die Hand nahm, um sich schöne Gefühle zu verschaffen, diese Szene in seinem Gedächtnis bewusst hervorrief. Ja, er baute sie in seiner Vorstellung noch mehr aus. Er ergänzte sie mit Dingen, die er gelesen oder auf Bildern gesehen hatte. Es ging so weit, dass er sich ausmalte, dass er seine Mutter, während sie schlief, beobachtete, dass er sie überall anfasste, streichelte, auch an den intimsten Stellen ihres Körpers. Dass er sie küsste, und zwar überall, dass er sie auch zwischen ihre gespreizten Schenkel küsste, um ihr seine Liebe zu bezeugen. Dass er sich auf sie legte, mit seinem Penis in ihren Körper eindrang und sie mit aller Leidenschaft, die er aufbringen konnte, liebte.

Er hatte zwar keine Erfahrungen, er wusste nicht genau, wie die Vulva einer Frau aussieht, denn er sah bisher keine, außer auf alten Kupferstichen. Er wusste nicht, wie sich der Körper einer Frau anfühlt, aber das, was er sich in seiner Vorstellung ausmalte, machte ihn glücklich.

Er verlor allmählich auch die Schuldgefühle. ,Es ist ja Liebe’, sagte er sich, ,reine Liebe und nichts anderes als Liebe.’ Und Liebe kann nicht sündig sein, noch erniedrigend, wenn sie von Herzen kommt. Und letztendlich geschieht es nicht wirklich, sondern nur in seinem Kopf, was seine Anhänglichkeit und seine Liebe zu seiner Mutter nur noch steigerte, ohne sie in Wirklichkeit zu berühren und zu belästigen. ,Es ist halt Liebe’, sagte er sich immer wieder, ,meine Liebe, die einzige Liebe, die für mich möglich ist.’

***

Raoul lag in der Dunkelheit der Nacht auf seinem Bett, und er war glücklich. »Mutter hat mich geküsst, auf den Mund geküsst«, wiederholte er ständig. Er spürte an seinen Lippen noch immer die Berührung der so süßen, weiblichen, mütterlichen Lippen, und er wagte es nicht, seinen Mund zu berühren, um dieses Gefühl nicht zu zerstören. Sein Penis stand voll erigiert und stahlhart von seinem Bauch ab, doch er berührte ihn nicht; er wollte sich die Wonnen eines Orgasmus’ als den Höhepunkt der Nacht aufbewahren, als die Krönung all der heißen Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten. Er wollte diese Stimmung der Glückseligkeit völlig auskosten. Er lag mit geschlossenen Augen da und horchte in sich, in sein Herz hinein.

Er bemerkte nicht, wie sich die Tür zu seinem Zimmer leise öffnete und jemand hereintrat. Erst als er den Parkettboden knarren hörte, zuckte er zusammen und öffnete seine Augen. Es war dunkel im Zimmer, doch durch das Fenster drang soviel Sternenlicht, dass er die Gestalt erkannte.

Es war Sarah, seine Mutter. Sie trug nur ein leichtes, seidenes Hemd. Sie ließ es von ihrem Körper zu Boden gleiten und ging nun völlig nackt mit leisen Schritten auf sein Bett zu.

Raoul bedeckte seine Blöße. Er dachte, sein Herz würde jede Sekunde stillstehen, als Sarah seine Bettdecke hob, sich zu ihm legte und sich und ihn mit dem leichten Leinen wieder zudeckte. Ihr Körper schmiegte sich an den seinen, und Raoul erzitterte von dieser Berührung. Der nackte Frauenkörper, dieser warme, weiche, so unendlich süße Körper seiner Mutter, der sich an seinen Körper drückte, sandte Wellen der Erregung und des Glückes in seinen Körper.

»Mutter …«, sagte er leise.

Doch Sarah legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Ssssst, Liebster, sag jetzt nichts. Jetzt ist nicht die Zeit für Worte!« Und um dies endgültig zu besiegeln, drückte sie ihre Lippen auf die seinen.

Diesmal war es nicht nur eine leichte Berührung. Nein, es war ein Kuss, ein wirklicher Kuss. Ein Kuss einer erregten Frau. Ein verlangender Kuss. Ihre Lippen öffneten sich, und ihre Zunge drang in den Mund ihres Sohnes ein. Hungrig suchte sie nach seiner Zunge, bis sie sich mit ihr vereinigte. Ihr Speichel floss in seinen Mund hinein, und er empfand dies als Wonne, wobei sein Herz so heftig wie nie zuvor pochte.

Sarahs volle, elastische und so seidig sanften Brüste drückten sich auf seinen Brustkorb. Raoul wagte es nicht, sich zu bewegen. Er befürchtete, dass sich all dies als Phantombild erweisen und die ganze Erscheinung sich in Nichts auflösen würde, sobald er eine einzige Bewegung machen würde. Doch es war kein Phantombild, es war Wirklichkeit. Er spürte den warmen Frauenkörper, der sich sehnsüchtig und verlangend an den seinen schmiegte; er spürte ihre Küsse auf seinem Gesicht, auf seinen Augen und auf seinem Mund, und er begann, diese zu erwidern. Er leckte das geliebte Gesicht seiner Mutter, und er spürte, dass auch ihre Zunge seine Haut kostete.

Und dann fühlte er, wie sich ihre Hand langsam nach unten tastete, erst seine Brust berührte, dann weiter nach unten ging und schließlich über seinen Bauch glitt. Dort, wo ihre Hand die Grenze seiner Schamhaare erreichte, blieb sie für eine Sekunde stehen, als wollte sie Kräfte für eine Mutprobe sammeln, dann ging sie weiter nach unten und umfasste seinen nun wirklich stahlharten, pochenden Schwanz. Er musste laut aufstöhnen, als er die sanfte, warme, frauliche Hand seiner Mutter auf seinem Schwanz fühlte. Noch nie hatte ihn jemand so angefasst, noch nie spürte er eine Frauenhand an seinem Schwanz. Und diese Hand fühlte sich unvergleichlich schöner an, als all das, was er sich bisher in seinen Gedanken ausgemalt hatte. Aus seiner Kehle kamen Laute, unartikulierte Töne, es waren keine Wörter, nur gutturale Laute, Laute der Ekstase, der Entzückung, der Erregung und des unendlichen Glücks.

»Sag nichts, mein Liebster«, hörte er seine Mutter flüstern, »jetzt wollen wir nur fühlen.« Sie ergriff Raouls Hand und führte sie an ihre Brust. Wie eine teure, goldene Glocke schmiegte sich die wohlgeformte Brust seiner Mutter in Raouls Hand. Gierig umfasste er die elastische Kugel, deren Berührung ihn zu betäuben schien. Es war so wunderschön, die Brust seiner Mutter zu berühren, zu umfassen, überhaupt sie anfassen zu dürfen! Unwillkürlich und ohne nachzudenken, nahm er die Knospe dieser mütterlichen Brust in seinen Mund und begann, daran zu saugen. Vielleicht war es ein Reflex aus der Zeit, in der er durch eben diese Brust genährt wurde, vielleicht war es der angeborene Reflex eines (vielleicht jeden) Mannes, diese wunderbaren Hügel mit dem Mund zu kosten. Er tat es einfach aus einem inneren Zwang heraus, und was er mit seinem Mund und mit seiner Zunge kostete, schmeckte ihm besser als alles andere, was er je mit seinem Mund berührte. Dieses ungeheuer gute Gefühl verbreitete sich von seinen Lippen zu seinem Schwanz, der noch härter, noch empfindlicher wurde, und er spürte die Berührung ihrer Hand an seinem Schwanz noch tausendmal stärker und süßer.